Das Schicksal der Verfluchten:
ewige Qual oder Auflösung? / Replik Andrea Siegert 00, 2000-06-30
Kann der Tod für immer und ewig
gequält werden? / Replik Andrea Siegert 01, 2000-07-03
Steht Feuer und Schwefel für
vollständige Vernichtung? / Replik Andrea Siegert 02. 2000-07-14
Kann durch die ewige Verdammnis
die Liebe Gottes in Frage gestellt werden? / Replik Ernst Panzer 00,
2000-08-06
Ist es unmöglich die ewige
Verdammnis mit der Bibel zu beweisen? / Buch Ernst Panzer 00, Seite 148
Wird Gott einmal mit den ewig
Verdammten in Harmonie kommen? / Buch Ernst Panzer 01, Seite 149
Gibt es keine ewige Strafe, sondern
nur ein Auslöschen der Ungerechten? / Replik Denny R. Walter 00, 2005-09-26
Gibt es eine Hölle? /
Replik Denny R. Walter 10, 2006-05-24
Die Hölle ist der Ort, wo man
Gott wirklich endgültig los ist. / Buch Wilhelm Busch "Jesus unser
Schicksal"
Die ewige Existenz jedes Menschen.
Die biblische Dreieinigkeit und
einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.
Frage: Wie kann es sein, dass der Feuersee buchstäblich
gemeint ist und nicht sinnbildlich, wenn es heißt: "Zum Schluß wird auch
der Tod selbst in den feurigen Pfuhl (Feuersee) geworfen. Das ist der
zweite, der endgültige Tod". Kann der Tod für immer gequält werden Tag
und Nacht? Ist nicht vielleicht doch der Feuersee eine sinnbildliche
Darstellung für den endgültigen Tod und nicht für eine ewige Qual?
(Andrea Siegert, Siegert@opto.de )
Es heißt oben völlig richtig, dass der Tod im Feuersee ja
nicht ewig gequält werden kann, "denn den Tod kann man in diesem Sinne nicht
quälen".
Sehen wir uns die in Frage stehende Textstelle einmal an:
Off 20,14 Und der Tod und der Hades
wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.
Off 20,14;
Nun ist hier ja vom "Quälen" keine Rede. Also schauen wir
uns die anderen Texte an. Einmal von jenen, die nicht im Buch des Lebens stehen:
Off 20,15 Und wenn jemand nicht geschrieben
gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee
geworfen. Off 20,15;
Und jene Stelle vom Tier und dem falschen Propheten:
Off 19,20 Und es wurde ergriffen das Tier und
der falsche Prophet - der mit ihm war und die Zeichen vor ihm tat, durch
die er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild
anbeteten - lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit
Schwefel brennt. Off 19,20;
Der letzte diesbezügliche Text allerdings klärt eindeutig den
Zusammenhang:
Off 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde
in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch
der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden
von Ewigkeit zu Ewigkeit. Off 20,10;
Es steht also eindeutig fest: Nach der Schrift ist der "Feuer-
und Schwefelsee" ein Ort, wo jene, die "hineingeworfen" werden, "Tag und
Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit".
Mit Off 20,10 ist gleichzeitig auch die Frage beantwortet, ob denn der hier
genannte "Feuersee" und das vom Herrn in Mt 25,41 erwähnte "Feuer", in
welches die Verfluchten gehen, nicht zwei verschiedene Orte seien. Bei Mt heißt
es nämlich
Mt 25,41 Dann wird er auch zu denen zur Linken
sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem
Teufel und seinen Engeln! Mt 25,41;
Der Herr meint also hier - wie er sagt - "das ewige Feuer,
das bereitet ist dem Teufel...". Und dies ist eben jener Feuersee, in welchem
auch nach Off 20,10 der Teufel geworfen wird.
Dieser Feuersee ist nach Off 20,14 und 21,8 der "zweite Tod"
Off 21,8 Aber den Feigen und Ungläubigen und mit
Gräueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und
Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und
Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. Off 21, 8;
Off 20,14 Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies
ist der zweite Tod, der Feuersee. Off 20,14;
Dieser "zweite Tod" hat keine Macht über die Überwinder
und die Märtyrer aus der ersten Auferstehung.
Off 2,11 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den
Gemeinden sagt! Wer überwindet, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten
Tod. Off 2,11;
Off 20,6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über
diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und
des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre. Off 20, 6;
Fassen wir also zusammen:
Die Verfluchten (Mt 25,41), die nicht geschrieben gefunden
wurden im Buch des Lebens (Off 20,15), also die Feigen und Ungläubigen und mit
Gräueln befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, die Zauberer und
Götzendiener und alle Lügner (Off 21,8), sie werden im Feuersee, im ewigen
Feuer (Mt 25,41) den zweiten Tod (Off 20,14) sterben und hernach Tag und
Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit (Off 20,10).
Es ist also hier nirgends die Rede von einer "Auflösung", ja nicht einmal
von einem Ende der Peinigung. Sie dauert ewig. Und das meint "ohne Ende".
Bleibt schließlich noch das Argument zu beantworten, dass der Tod nicht
gequält werden kann. Dies ist ja richtig. Doch es steht ja nirgends, dass der
Tod (übrigens auch der Hades) gequält wird! Sie werden in den Feuersee
geworfen. Schluss - aus. Doch was uns hier interessiert ist ja nicht das
Schicksal des Todes, sondern jenes der Gottlosen und Ungläubigen. Und dies ist
mit diesen Schriftstellen m. E. eindeutig (wie sonst bei wenigen Aussagen der
Schrift) geklärt. Sie werden ewige (unaufhörliche) Pein leiden.
Dazu noch einige Texte:
Mt 3,11 Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße;
der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich
nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen; 3,12
seine Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch
reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit
unauslöschlichem Feuer verbrennen. Mt 3,11-12;
Mk 9,47 Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so wirf es weg! Es
ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei
Augen in die Hölle geworfen zu werden, 9,48 «wo ihr Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt». Mk 9,47-48;
Mt 8,11 Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und
mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel,
8,12 aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere
Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 8,11-12;
Mt 13,41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden
aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, die
Gesetzloses tun; 13,42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da
wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. 13,43 Dann werden die
Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der
höre! Mt 13,41-43;
Mt 13,49 So wird es auch am Ende der Welt gehen: die Engel werden
ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden 13,50 und werden sie in den Feuerofen
werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Mt 13,49-50;
Jud 1,6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern
ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit
ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt, 1,7 wie auch Sodom und Gomorra und die
umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter
fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die
Strafe des ewigen Feuers erleiden. Jud 1,6-7;
Ich beschäftige mich zur Zeit mit einigen Themen über die
Bibel. Zu Ihrer Erklärung möchte ich sagen, dass sie Recht haben, das Wort
ewig ist nicht symbolisch gemeint, sondern bedeutet auch ewig. Nur das mit
dem Feuersee zeigt die ewige Vernichtung, sozusagen den zweiten Tod. Mit dem
zweiten Tod ist gemeint, dass es daraus keine Auferstehung mehr gibt. Also
für ewig tot sein, ohne die Möglichkeit jemals wieder zu leben
Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, erkennt man das in der gesamten
Bibel das Feuer ein Symbol für Vernichtung ist. Und am Schluss wird der Tod
selbst in den Feuersee geworfen. Damit wird gezeigt, dass am Schluss selbst
der Tod nicht mehr sein wird, und nicht, dass der Tod für immer und ewig
gequält wird, denn den Tod kann man in diesem Sinne nicht quälen, sondern
der Tod wird für ewig nicht mehr existieren. Übrigens stammen diese Lehren
wie die Unsterblichkeit der Seele und auch die Höllenlehre aus dem
Heidentum, diese falschen Lehren wurden vor allem durch die Orthodoxe und
katholische Kirche übernommen. Siehe auch die Philosophie von Platon
(Unsterblichkeit der Seele, und Höllenlehre).
Die Jünger Jesu sowie die ersten Christen haben nicht an solche Lehren
geglaubt das ist erst später gekommen und hat sich heute leider in viele
Kirchen eingeschlichen und ist Bestandteil des Glaubens geworden.
(Andrea Siegert, Siegert@opto.de )
Sie schreiben oben: "Damit wird gezeigt, dass am Schluss selbst
der Tod nicht mehr sein wird" und damit haben Sie völlig recht. Den Tod wird es
deshalb nicht mehr geben, weil alle Menschen nach ihrer Auferstehung unsterblich
sind und ewig leben - ob bei Gott oder in der Verdammnis.
Nach der Auferstehung haben alle Menschen einen
unverweslichen Geistleib, wie uns Paulus in
seinem ersten Korintherbrief schreibt:.
Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.
1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird
gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in
Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein
natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen
natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 15,45 Wie
geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele«
(1. Mose 2,7), und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 15,46
Aber nicht der geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der
geistliche. 15,47 Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite
Mensch ist vom Himmel. 15,48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen;
und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen. 15,49 Und wie wir
getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des
himmlischen. 1Kor 15,42-49;
Und die Lehre von der "Unsterblichkeit der Seele", wie sie die
Römisch- und Orthodox-katholischen Kirchen lehren ist deshalb falsch, weil nach
der Schrift der Geist überlebt und nicht die Seele. Die Seele ist im Blut und
das Blut verwest nach dem Tod. Der Geist des Menschen jedoch ist von Gott
gegeben und kann nicht vernichtet werden - eben auch nicht im Feuersee. Aber nun
zum "ewigen Feuer".
Unbeschadet der Aussagen des Herrn in den Evangelien und der
Hinweise in der Offenbarung auf das "ewige Feuer" und den "Feuersee", in
welchem die Gottlosen und Ungläubigen nach der Auferstehung ihre ewige Strafe
erleiden werden, gibt es immer wieder Ausleger - z. B. bei den Adventisten,
aber nicht nur dort -, die meinen, dass "unser Gott ein Gott der Liebe ist
und es nicht gerade ein Ausdruck von Liebe wäre, Geschöpfe - wer immer das
auch sein mag - in alle Ewigkeit leiden zu lassen".
Sie weisen auch darauf
hin, dass dies eher pervers wäre und nicht ihrem Gottesbild entsprechen würde.
Sie vertreten daher die Auffassung, dass der Feuersee nicht buchstäblich,
sondern sinnbildlich und keinesfalls ewig - also ohne Ende - zu verstehen
ist und letztendlich nichts anderes als die endgültige "Auflösung" der
gottlosen Menschen in "Nichts" bedeutet.
Nun wäre gegen eine solche Auslegung nichts einzuwenden, wenn da nicht in der
Bibel immer wieder gegenteilige Aussagen zu finden wären. Einige Beispiele
davon:
Das ewige Feuer.
Mt 18,8 Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich
zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für
dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände
oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen. Mt 18, 8;
Mt 25,41 Dann wird er auch sagen zu denen zur
Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Mt 25,41;
Mt 25,46 Und sie werden hingehen: diese zur
ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben. Mt 25,46;
2The 1,9 Die werden Strafe erleiden, das ewige
Verderben, vom Angesicht des Herrn her und von seiner herrlichen Macht 2The
1, 9;
Mk 3,28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden
werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, wieviel sie auch
lästern mögen; 3,29 wer aber den heiligen Geist lästert, der hat keine
Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig. Mk 3,28-29;
Es ist zwar hier die Rede von "Strafe", "Verderben", "Feuer",
"Sünde", also mehrere Bezeichnungen für den obigen Feuersee, jedoch dies
ist nicht das Relevante an diesen Aussagen. Es ist das Attribut "ewig",
welches hier aufhorchen lässt. "Ewig" heißt in unserem Sprachegebrauch -
aber auch in jenem des NT - "unbegrenzt", "nicht endend", "unvergänglich".
Wir können also objektiverweise hier nicht irgendein "Ende" postulieren,
welches sichtlich nicht durch die Schrift gestützt wird.
Doch auch dies ist m. E. nicht das Hauptargument gegen eine "Auflösung"
oder eben einen endgültigen Tod. Wie aus den nachfolgenden Schriftstellen -
und einigen anderen mehr - hervorgeht, werden die Gläubigen ewiges,
unvergängliches Leben empfangen.
Das ewige Leben.
Mt 19,29 Und wer Häuser oder Brüder oder
Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines
Namens willen, der wird’s hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.
Mt 19,29;
Röm 2,7 ewiges Leben denen, die in aller
Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem
Leben; Röm 2, 7;
Mk 10,29 Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es
ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder
Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen,
10,30 der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder
und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen - und
in der zukünftigen Welt das ewige Leben. Mk 10,29-30;
Dieses "ewig" ist im Griechischen dasselbe Wort, wie oben,
beim "ewigen" Verderben oder der "ewigen" Strafe. Das "ewige"
Verderben bei den Verfluchten entspricht also auf der anderen Seite dem "ewigen"
Leben der Gerechten. Und nun gibt es interessanterweise niemand, welcher hier
die Meinung vertreten würde, dass damit kein ewiges - also unendliches
- Leben, sondern eine Art "Auflösung" auch der Gerechten gemeint sei.
(Siehe auch Kapitel 13: "Das
Weltgericht.")
Sehen wir uns nun einige Stellen aus der Offenbarung an, wo
ebenfalls die ewige Verdammnis und der Feuersee angesprochen werden:
Der Feuersee.
Off 20,15 Und wenn jemand nicht geschrieben
gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee
geworfen. Off 20,15;
Off 19,20 Und es wurde ergriffen das Tier
und der falsche Prophet - der mit ihm war und die Zeichen vor ihm tat,
durch die er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein
Bild anbeteten - lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der
mit Schwefel brennt. Off 19,20;
Off 20,10 Und der Teufel, der sie
verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das
Tier als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht
gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Off 20,10;
Die letzte obige Schriftstelle, Off 20,10, beinhaltet drei
Schlüsselaussagen:
1. Es ist die Verbindung zu den Aussagen des Herrn in den
Evangelien. Weiter oben, in Mt 25,41 verheißt der Herr den Verfluchten das
ewige Feuer, das dem Teufel bereitet ist. In Off 20,10 ist es eben dieses Feuer
im Feuer- und Schwefelsee, in das der Teufel geworfen wird. Es ist der
Nachweis, dass hier in beiden Texten von demselben Ereignis gesprochen wird.
2. Es wird hier eindeutig bestätigt, dass jene, die in
diesen Feuersee geworfen werden, "Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit
zu Ewigkeit". Also keine plötzliche "Auflösung" ohne Peinigung, auch
keine "zeitlich begrenzte" Strafe wie manche meinen! Sie werden "Tag und
Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit".
3. Diese Formulierung "von Ewigkeit zu Ewigkeit"
kann auch nicht über den Begriff "Äonen" in eine zwar sehr lange aber doch
zeitlich begrenzte Dauer uminterpretiert werden. Wir haben in der Offenbarung
diesbezüglich eindeutige Texte:
Der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Off 4,9 Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und
Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
4,10 fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß,
und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und legten ihre
Kronen nieder vor dem Thron und sprachen: 4,11 Du bist würdig, o unser Herr und
unser Gott, zu empfangen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du
hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie
erschaffen worden. Off 4,9-11;
Off 10,5 Und der Engel, den ich stehen sah auf dem
Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel 10,6 und schwor bei
dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat
und was darin ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin
ist: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, Off 10, 5- 6;
Off 15,7 Und eine der vier Gestalten gab den sieben
Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit
zu Ewigkeit. Off 15, 7;
Diese Texte sprechen alle von Gott, "der da lebt von Ewigkeit
zu Ewigkeit" (grie.: aionos) und hier eine begrenzte Dauer für die
Existenz Gottes sehen zu wollen, wird wohl keinem ernsthaften Bibelexegeten
einfallen.
Neben anderen Schriftstellen, wie Off 1,6.18; 5,13; 7,12; 11,15; 22,5; sind es
nicht zuletzt diese obigen Aussagen, welche die Unhaltbarkeit der Interpretation
von "ewig" oder "Ewigkeit" als zeitlich beschränkte Dauer belegen.
Wer also die "ewigen Qualen der Verfluchten" nicht als unaufhörlich sehen
will, muss auch das "ewige Leben der Gerechten" als endlich und endend
akzeptieren. Und wer meint, dass die Qual des Teufels im Feuersee von Ewigkeit
zu Ewigkeit (Off 20,10) "eine außerordentlich lange, aber doch begrenzte
Spanne" sei, der muss in Konsequenz auch annehmen, dass die Existenz Gottes
eine solche "begrenzte Spanne" ist und sich fragen, ob dieser Gott noch
lebt, wenn der Satan seine Strafe verbüßt hat. Man sieht, die Annahme einer
zeitlich begrenzten Dauer der Verdammnis führt auch das ewige Leben und sogar
Gott selbst ad absurdum.
Jeder Mensch hatte in jeder Sekunde seines Lebens die Möglichkeit, das Angebot
der Liebe Gottes in der Person seines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, als
Loskaufopfer für unser aller Sünden anzunehmen. Wer dies nicht getan hat, muss
um der Gerechtigkeit dieses selben Gottes willen die ewige Strafe erleiden. Dies
ist die Rechtfertigung Gottes. Und diesem gerechtfertigten Gott entsprechen die
gerichteten Gottlosen.
Schon im ersten Buch Mose, heißt es, dass wir keine Seele
haben, sondern eine Seele sind. "Der Mensch wurde eine lebende Seele"
(1.Mose 2:7). Man beachte: Es heißt nicht der Mensch bekam eine Seele,
sondern er selbst wurde eine Seele.
"Die Seele, die sündigt - sie selbst wird sterben" ist in Hesekiel
18:4 zu lesen.
In Psalm 146:4 wird gesagt, was geschieht, wenn der Geist oder die
Lebenskraft einen Menschen verlässt: "Sein Geist geht aus, er kehrt
zurück zu seinem Erdboden, an jenem Tag vergehen seine Gedanken
tatsächlich". Auch König Salomo schrieb, dass sich die Toten "nicht
des geringsten bewusst sind" (Prediger 9:5)
Pred: 9:5 "Die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden, was
aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst".
Der Begriff der Unsterblichkeit ist das Produkt des griechischen Geistes,
Philosophien die sich in die Christlichen Lehren eingeschlichen haben. Siehe
auch der griechische Philosoph Platon, wohingegen die Auferstehungshoffnung
dem jüdischen Denken angehört. Der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele
lässt sich auch noch weiter zurückverfolgen bis ins alte Babel und auch
die Ägypter hatten solche Vorstellungen.
Joh. 5:28,29: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der
alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und
herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung
des Lebens, die , welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung
des Gerichts".
Adam dem ersten Menschen, wurde mitgeteilt, dass die Strafe für Sünde
der Tod sei - nicht der Übergang in einen geistigen Bereich und
Unsterblichkeit (1.Mose 2:17) Und nachdem er gesündigt hatte wurde
folgendes Urteil verkündet: "Denn Staub bist du und zu Staub wirst du
zurückkehren" (1.Mose 3:19)
Denken wir an die aller erste Lüge. Gott hatte Adam und Eva gesagt,
sie würden sterben, wenn sie gegen ihn sündigten. Satan versicherte Eva
jedoch: "Ihr werdet bestimmt nicht sterben" (1.Mose 3:4). Adam und
Eva starben darauf und kehrten zum Staub zurück, wie Gott gesagt hatte. Der
Vater der Lüge (Satan) ging von seiner ursprünglichen Lüge niemals ab.
- In unzähligen Glaubensrichtungen, die von der biblischen Lehre
abweichen oder sie einfach außer acht lassen, wird immer noch derselbe
Gedanke vermittelt: Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben. Euer Körper
vergeht zwar, aber eure Seele lebt für immer weiter - wie Gott.
Bezeichnenenderweise hatte Satan zu Eva ebenfalls gesagt, sie würde wie
Gott sein (1. Mose 3:5) - Welch eine Lüge !!
Um dieses schwierige Thema ganz zu verstehen, müssen wir
uns auch mit der Geschichte und der Bibel im Gesamten auseinandersetzen.
Off 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde n den
Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der
falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von
Ewigkeit zu Ewigkeit.
Den ersten historischen Hinweis auf Schwefel findet man in der Bibel über
die Zerstörung der beiden verderbten Städte Sodom und Gomorra durch einen
Feuer- und Schwefelregen. Schwefel wird auch als Symbol für völlige
Verödung gebraucht. Wenn vollständige Vernichtung versinnbildlicht werden
soll, werden Feuer und Schwefel gemeinsam genannt. (Hes. 38:22/ Offb. 14:9-11)
Das griech. Substantiv "bassanistes", das in Mat 18:34 vorkommt wird in
einigen Übersetzungen mit Kerkermeister oder Gefängniswärter oder
Peiniger wiedergegeben. Manchmalurde in Gefängnissen die Folter
angewandt um Auskünfte zu erpressen. (Apg. 22:24,29) woraus hervorgeht,
dass gefoltert wurde, obwohl an diesen Stellen das Wort "wurde in Gefängnissen die Folter
angewandt um Auskünfte zu erpressen. (Apg. 22:24,29) woraus hervorgeht,
dass gefoltert wurde, obwohl an diesen Stellen das Wort "basanizo" nicht
steht, weshalb man schließlich die Gefängniswärter als "basanistes"
bezeichnete. Über den Gebrauch diese Wortes in Mat. 18:34 heißt es in der
International Standard Bibel Encyclopedia "Wahrscheinlich werde die
Einkerkerung als ’Qual’ betrachtet." (Was sie zweifellos auch war) und die
"Peiniger" wären dann nichts anderes als Gefängniswärter gewesen.
Somit zeigt der Text aus Offb. 20:10 in dem von denen die Rede ist, die Tag
und Nacht gequält werden für immer und ewig, offensichtlich sozusagen
festgehalten werden. Das ein Zustand des Festhaltenwerdens auch als "Qual"
bezeichnet werden kann, zeigen Parallelberichte in Mat 8:29 und Luk 8:31)
Wie schon erwähnt, steht Feuer u. Schwefel für vollständige Vernichtung.
Der symbolische Charakter des Feuersees ist ferner aus dem Kontext anderer
Stellen in der Offb. wo von ihm die Rede ist ersichtlich. Vom Tod heißt es
, er werde in diesen Feuersee geschleudert. Offb. 19:20 , 20:14. Außerdem
wird der Teufel, ein unsichtbares Geistgeschöpf, in diesen See geworfen. Da
er ein Geist ist, kann ihm buchstäbliches Feuer nichts anhaben. Da der
Feuersee den "zweiten Tod" darstellt und in Offb. 20:14 gesagt wird,
dass "der Tod und der Hades" (Grab der Menschheit) dort hineingeworfen
werden, liegt es auf der Hand, dass dieser See weder den Tod darstellen
kann, den der Mensch von Adam ererbt hat, Rö 5:12, noch den Hades (das Grab
der Menschheit, aus der es eine Auferstehung geben kann). Folglich muss er
eine andere Art Tod symbolisieren, einen Tod ohne Wiederkehr, denn in dem
Bericht wird nirgends davon gesprochen, dass dieser "See" seine Toten
herausgibt, wie es beim Hades der Fall ist (Offb. 20:13).
Somit werden alle, die nicht "im Buch des Lebens" eingeschrieben
gefunden werden, reuelose Gegner Gottes, in den Feuersee geschleudert, was
ewige Vernichtung oder den zweiten Tod bedeutet.
Noch eine Erläuterung dazu:
In Jerusalem gab es zur Zeit Jesu einen Müllplatz, unmittelbar neben der
Stadt. Dieser Ort war die Gehenna. Hierbei handelte es sich um ein Tal, das
Tal Hinnom. In Jerusalem war es auch so, dass dort die Leichname von
Verbrechern hinkamen. Also insgesamt kein ansehnlicher Ort. Was man aber
dort hineinwarf, das holte kein Mensch mehr heraus. Also etwas dort
hineinzuwerfen bedeutet, es für immer wegzuschaffen, ja es dauerhaft zu
vernichten. Es wird gesagt, dass die Feuer in der Gehhenna mit Schwefel
unterstützt wurde, dass also ’nachgefeuert’ wurde.
Bei den Bibelstellen ist es eine Frage wie man sie versteht. Wenn jemandem
die Lehre von der Hölle beigebracht wurde, dann wird er sie so lesen, dass
sie für ihn eine Bestätigung dafür sind, dass wir tatsächlich gequält
werden. So ist es notwendig zu erforschen, ob die Bibel tatsächlich die
ewige Qual und eine Feuerhölle lehrt. Der Lohn der Sünde ist der Tod, sagt
die Bibel. Das ist doch schon die schlimmste Strafe für einen Menschen: Die
Todesstrafe!
In der Bibel DIE GUTE NACHRICHT findet man im Anhang beim Stichwort Tod
folgende kurze Erklärung: Tod, zweiter: Der Tod, aus dem es keine
Auferstehung mehr gibt: die ewige Verdammnis am Tag des letzten Gerichts.
Gemäss der Bibel wird davon gesprochen, und das wird in der vorstehenden
Erklärung des Begriffes Tod auch indirekt bestätigt, dass es eine
Auferstehung gibt.
Also der Tod tritt ein und zum von Gott bestimmten Zeitpunkt erhält der
Mensch wieder Leben. Jetzt kann er nochmals sterben - diesmal aber
endgültig. Er verschwindet auf Dauer. Endgültig. Wann wird das sein? Nach
der Millenniumsherrschaft Christi, wenn Satan der Teufel nochmals
freigelassen wird und die Menschheit letztmalig versuchen kann. Wer dann
sündigt, der ist vollkommen wie Adam und Eva es waren. So wie diese
vollkommenen Menschen starben und ewig Tod sind (also nicht existent,
einfach weg wie nicht und nirgends vorhanden), so werden die Menschen dann
sterben. Sie gelangen in diesen Feuersee als Ort ewiger Vernichtung.
In die Gehenna wurden niemals lebende Menschen geworfen um dort qualvoll
umzukommen. Jesus und die Apostel benutzten die Gehenna als Symbol ewiger
Vernichtung. Der jüdische Kommentator David Kimchi (1160 bis 1235) gibt in
seinem Kommentar zu Psalm 27:13 die folgende historische Information
bezüglich "Gehinnom": In der Umgebung von Jerusalem existierte ein
widerlicher Ort, in den man unreine Dinge und Leichname hinabwarf. Ebenso
war dort ein ständiges Feuer, um die unreinen Dinge und die Knochen (der
Leichname) zu verbrennen. Daher wird das Gericht der Bösen sinnbildlich
Gehinnom genannt. <Zitat Ende> Von der buchstäblichen Gehenna und
ihrer Bedeutung wurde das Symbol eines Sees, der mit Feuer und Schwefel
brennt, abgeleitet.
Die Bibel DIE GUTE NACHRICHT ist weniger um eine wörtliche Übersetzung als
an der Vermittlung des Sinnes dessen bemüht, was im Urtext steht. Daher
gibt sie den Begriff zweiter Tod, für den der Feuersee steht, auch mit "Der
Tod, aus dem es keine Auferstehung mehr gibt: die ewige Verdammnis am Tag
des letzten Gerichts." wieder. Der zweite Tod, der Feuersee, ewige
Verdammnis - dies alles steht dafür, dass es eine dauerhafte Vernichtung
gibt. Keine Wiederkehr. Der Feuersee behält das was dort hineingeworfen
wird auf Dauer.
Um zu sehen, was uns die Bibel zum Thema Seele und Tod sagt, möchte ich
noch ein paar Bibelstellen aufführen.
(Andrea Siegert, Siegert@opto.de )
Im obigen Kommentar wird die Auferstehung folgendermaßen erklärt:
" … Also der Tod tritt ein und zum von Gott
bestimmten Zeitpunkt erhält der Mensch wieder Leben. Jetzt kann er nochmals
sterben - diesmal aber endgültig. Er verschwindet auf Dauer. Endgültig."
Diese Erklärung ist deshalb falsch, weil wir eindeutige Aussagen der
Schrift haben, dass der Mensch nach seiner Auferstehung nicht mehr sterben kann.
Sterben kann nur ein physischer, natürlicher Leib. Nach der Auferstehung
bekommen alle Menschen - Gute wie Böse - einen geistlichen Leib, der
unverweslich, also unsterblich ist. Das sagt uns Paulus in seinem ersten Brief
an die Korinther:
Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.
1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird gesät
in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit
und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein natürlicher Leib
und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib,
so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42-44;
Die auferstandenen Menschen - und zwar alle Menschen, die je
gelebt haben - können also gar nicht "nochmals sterben - diesmal aber endgültig.
Er verschwindet auf Dauer. Endgültig." - auch wenn sie wollten. Ebenso wie Gott in der ewigen himmlischen Dimension
unsterblicher Geist ist, sind auch alle Wesen in der
Ewigkeit unsterbliche Geister.
Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.
Mk 12,23 Nun in der Auferstehung,
wenn sie auferstehen: wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben
haben sie zur Frau gehabt. 12,24 Da sprach Jesus zu ihnen: Ist’s nicht so?
Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.
12,25 Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder heiraten
noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.
Mk 12,23-25;
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten. Jh 4,23-24;
Aber aus der obigen Stellungnahme von A. Siegert lässt sich folgendes Gedankengebäude erkennen:
- Wenn "vollkommene" Menschen sündigen, dann
erhalten sie nach ihrem Tod von Gott kein zweites Leben mehr, sondern sterben
gleich beim ersten Tod den zweiten Tod und verlieren damit ihre Existenz.
- Adam und Eva waren "vollkommene" Menschen und
sind daher nach dem Sündenfall und ihrem Tod gleich den zweiten Tod gestorben
und haben sich in Nichts aufgelöst.
- Alle anderen Menschen sind nicht vollkommen
und sterben zwar den ersten Tod, doch erhalten zu einem von Gott bestimmten
Zeitpunkt ihr Leben wieder zurück (Auferstehung).
- Dieser Zeitpunkt ist - wie A. Siegert meint -
nach der Millenniumsherrschaft des Herrn Jesus anzusetzen. Dann werden alle
Menschen wieder lebendig. Sie sind dann wieder vollkommen, so wie es Adam und
Eva im Garten Eden waren. Wer von diesen Menschen dann durch die Versuchung des
freigelassenen Satans wieder sündigt, der stirbt - ebenso wie Adam und Eva -
den zweiten Tod und löst sich in Nichts auf.
Der Bitte um Bestätigung bzw. konkrete Präzisierung dieser
Position ist A. Siegert bisher nicht nachgekommen.
1.Was ist es mit der in der Heiligen Schrift bezeugten
ewigen Verdammnis? Geht es dabei um eine ewige (unbegrenzte) Qual oder eine
totale Vernichtung? Nun, in der allgemeinen evangelikalen oder sogenannten
positiven Theologie sieht man meistens die ewige Verdammnis als eine
unbegrenzt andauernde Qual eben, weil es heißt: Von Ewigkeit zu Ewigkeit,
oder wie der Herr Jesus Christus es selbst mit dem alttestamentlichen Wort
bezeugt: Da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht!
(Mk 9,44).Genaugenommen hängt aber gerade mit diesem Bilde die Gehenna
(griechisch)= Feuerhölle zusammen. Der Name Gehenna ist abgeleitet von dem
Tal der Kinder Hinnom. Das war im alten Israel der von Gott verfluchte Ort,
wo man einst Kinder geopfert hatte. Weil das ein Greuel vor Gott ist, sollte
der Zorn Gottes dort unter den Zeichen: "Wo der Wurm nicht stirbt und das
Feuer nicht verlöscht" den Israeliten stets Anschauung von der
Wirklichkeit des Zornes Gottes vermitteln. So diente die Gehenna den
Israeliten auch als Ort zur Beseitigung des Unrates, Abfalls und zugleich
als Anschauung des Verderbens.
Doch "Feuer" und "Wurm" konnten dort nur solange tätig sein, wie
dort Unrat etc. präsent waren. Heute ist das dort nicht mehr der Fall.
Heute ist das eine kultivierte Stätte. Und dieser Tatbestand erlaubt uns,
daraus die Schlußfolgerung zu ziehen, daß die ewige Qual einmal ein Ende
haben wird. Natürlich nicht in ein paar Tausend Jahren. Nein, aber wenn das
ewige Feuer das Böse verzehrt hat, (Hbr 12,29) also ganz zuletzt, genau,
wenn der Sohn dem Vater die erlöste Schöpfung vollendet zurückgeben
wird. (1kor 15,23-28).Und übrigens, wenn die Verdammnis der Verdammten
endlos dauern würde, könnte gerade damit die Barmherzigkeit sowie auch die
Liebe Gottes in Frage gestellt werden. Denn auch die Beendigung der Qual ist schlußendlich von Liebe und Barmherzigkeit Gottes bestimmt!
(Ernst Panzer / https://www.philadelphia-verlag.com)
Natürlich hat es in der Gehenna - der Müllhalde vor den
Toren Jerusalems, im Tal Hinnom - nicht ewig gebrannt. Sonst müsste es ja
heute noch brennen. Aber gerade deshalb hat ja das aus dem jüdischen
übernommene griechische Hauptwort in der Schrift auch die Beifügung "ewig"
erhalten, um diese neue Qualität zu dokumentieren.
Und nun zu meinen, dass das ewige Feuer in der Gehenna gar nicht ewig sein kann,
weil es ja erwiesenermaßen im Tal Hinnom auch nicht ewig gebrannt hätte, wäre
semantisch genauso unsinnig, wie die Behauptung, dass z. B. ein "teures
Geschenk" für den Käufer gar nicht teuer gewesen sein kann, weil
Geschenke bekanntlich nichts kosten.
Was nun für das falsche - oder überhaupt fehlende - Verständnis des
Attributes gilt, hat auch für die Interpretation des Substativs "Gehenna"
seine Geltung.
Das Argument, dass die Gehenna deshalb nicht der Ort des ewigen Feuers sein
kann, weil sich der Name vom jüdischen Tal Hinnom ableitet und dort das Feuer
auch nicht ewig gebrannt hatte, entspricht der eigenartigen Ansicht, dass z. B.
ein "Handy" (Mobiltelefon) kein Gerät zur sprachlichen Kommunikation sein
kann, weil sich der Name vom englischen "hand" ableite und daher dieser
Apparat nur der Übermittlung von Handzeichen dienen könne.
Inwieweit nun durch die ewige Verdammnis der Gottlosen die Barmherzigkeit und
Liebe Gottes in Frage gestellt werden könnte, sei auf die Aussage E. Panzers
zum Problem der Allversöhnung in seinem Buch hingewiesen. Er schreibt dort
(Seite 151f): "Wir Menschen sollten uns auch nie so gebärden, als seien wir
berufen, mit dieser Lehre (der Allversöhnung Anm. FH) die Ehre Gottes zu
retten. Das tut er selbst." Und noch treffender formuliert er auf Seite 154:
"Aber das ist die leichtfertige Schlussfolgerung der Allversöhnungslehre: Man
kommt doch einmal wieder aus der Hölle heraus".
Eben diese Argumente lassen sich nun auch hier, für die Bestreitung einer
ewigen Verdammnis anführen. Könnte nicht auch hier die gleiche
Schlussfolgerung Platz greifen: "Man wird gar nicht ewig gequält, sondern es
ist dann ohnehin mit einem Schlag aus"? Wird etwa nicht auch hier der
unnötige Versuch unternommen, die Ehre Gottes zu retten?
Für alle, welche sich der - empfehlenswerten - Mühe unterziehen wollen,
die Aussagen der Schrift über die ewige Verdammnis zu studieren, sind hier im
Anschluss die Schriftstellen - diesmal nur im Referenzformat - aufgelistet.
(Jes
1,31; 48,22;
66,24;
Mal
3,19; Mt
3,10; 5,22.29-30;
8,12;
10,28;
13,41-42.49-50;
18,8-9;
22,13;
23,15.31-33;
25,29-30.41.46;
Lk
16,24; 2The
1,9; Jak
2,13; Jud
1,5-6; Off
14,10; 19,20;
20,10.14-15;
21,8)
Der Begriff ewig hat in der Bibel eine ganz
verschiedenartige Bedeutung. Oft werden in der Heiligen Schrift irdisch-zeitliche
Dinge und Zustände, die einen Anfang und ein Ende haben, als ewig
bezeichnet, so beispielsweise das Leben des Königs (Dan. 2,4), dies war
eine reine Höflichkeitsformel, man wünschte dem König ein langes Leben.
Ferner der Dienst eines Knechtes (Philem. 15), der Bestand des salomonischen
Tempels /1. Kön. 8,13), Türme und Höhlen (Jes. 32,14) und vieles andere.
Hieraus geht klar und eindeutig hervor, dass in den Grundsprachen der Bibel
stehende Wörter, die Luther (und andere) in der Regel mit "Ewigkeit"
oder "ewig" übersetzen, nicht in jedem Falle "Endlosigkeit" oder
"endlos", sondern auch einen begrenzten Zeitabschnitt bedeuten können.
Die Bedeutung im Sinne von endlos haben die Wörter immer nur dann, wenn sie
mit Gott bzw. den Eigenschaften, Gaben und Gütern Gottes in Verbindung
stehen.
Die Frage, ob die in den Grundtexten stehenden Wörter, die wir mit "Ewigkeit"
oder "ewig" übersetzen, im Sinne endloser Zeit oder im Sinne eines
kürzeren oder längeren Zeitabschnittes oder aber im Sinne eines Zeitalters
oder einer Weltperiode zu verstehen sind, lässt sich immer nur aus dem
Zusammenhang beantworten. Hieraus ergibt sich, dass es unmöglich ist, die
Endlosigkeit der Verdammnis mit den im Grundtext stehenden Wörtern zu
beweisen.
(Auf Wunsch von E. Panzer wird seine weitere Auslegung der hier
diskutierten Fragen seinem Buch "Prophetie und Enthüllung", erschienen
im Philadelphia-Verlag, entnommen.)
(Ernst Panzer / https://www.philadelphia-verlag.com)
Die oben erwähnte Höflichkeitsformel "der König lebe ewig",
welche wir in zahlreichen Texten des AT finden, ist tatsächlich der Ausdruck
eines Wunsches, den seine Untertanen dem König entgegenbrachten. Es ist
ähnlich, wie wenn heute jemand zum Geburtstag "gute Gesundheit" wünscht.
Daraus aber nun ableiten zu wollen, dass daher rein semantisch der Begriff "Gesundheit"
nicht mehr die Absenz von Krankheit bedeuten soll, wäre absurd und würde auch
niemandem einfallen.
Wenn man sich die oben zitierten Texte in der Übersetzung des AT von Martin
Buber ansieht, welcher gemeinsam mit Franz Rosenzweig versucht hat, dem Urtext
so nahe wie möglich zu kommen, findet man dort auch eine korrektere Wiedergabe.
So heißt dort, in Dan 2,4, der auf aramäisch vorgebrachte Wunsch der Wahrsager
an den König: "König, lebe auf Weltzeit" und meint damit
eben nicht die Ewigkeit, sondern jene Zeit, welche diese unsere Welt bestehen
wird. In 1Kö 8,13 heißt es von dem Tempel, dass er "in die Zeiten"
bestehen soll und meint eben "Zeit" und nicht "Ewigkeit". Auch in Jes
32,14 übersetzt Martin Buber "Burg und Turm gelten für Höhlen auf Weltzeit"
und nicht auf Ewigkeit.
Der Unterschied zwischen "Weltzeit" und "Ewigkeit" ist auch recht
deutlich bei Micha 4 zu erkennen. Während es in Mi 4,7 nach Luther heißt: "..
und der Herr wird König über sie sein auf dem Berge Zion von nun an bis in
Ewigkeit", übersetzt Buber völlig richtig: "Und Königschaft hat über sie
ER auf dem Berge Zion von nun an und für Weltzeit". Zwei Verse davor steht
bei Luther - diesmal zu Recht: "... aber wir wandeln im Namen des Herrn,
unseres Gottes, immer und ewiglich!" und bei Buber "... wir aber gehen in
seinem, unseres Gottes Namen auf Weltzeit und Ewigkeit".
Wie man sieht,
unterscheidet der Grundtext sehr wohl zwischen "Weltzeit" und "Ewigkeit".
Alle oben zitierten atl. Stellen meinen nun aber Weltzeit - also "irdisch-zeitliche
Dinge" - und nicht Ewigkeit. Man kann also nicht einerseits richtigerweise
auf die falsche Übersetzung Luthers (und anderer) hinweisen und andererseits
gerade diese falschen Übersetzungen als Beweis dafür anführen, dass der
Grundtext falsch oder irreführend sei.
In Phlm 1,15 schließlich, steht das "ewig" zu Recht. Denn dort bittet
Paulus seinen Jünger Philemon, dass er Onesimus (Philemons früheren Knecht,
der ihn verlassen hatte um mit Paulus eine Zeit lang mitzugehen) nun wieder
aufnehmen möge. Der Möglichkeit, dass Philemon diesen Knecht nunmehr nicht
mehr zu sich nehmen möchte, versucht Paulus mit seinem Hinweis vorzubeugen,
dass der nunmehr gläubig gewordene Knecht vielleicht gerade deswegen (von Gott)
von ihm - Philemon - getrennt wurde, damit er nun an ihm einen Bruder im
Glauben ewiglich besitzt.
Die Aussage oben, "die Bedeutung im Sinne von endlos haben die Wörter ("Ewigkeit"
und "ewig") immer nur dann, wenn sie mit Gott bzw. den
Eigenschaften, Gaben und Gütern Gottes in Verbindung stehen", ist kein
schriftkonformes Argument, sondern eine reine Behauptung. Ebenso könnte man
behaupten, "Auferstehung" im Sinne von "auferweckt werden von den Toten"
würde diese Bedeutung nur im Zusammenhang mit Gläubigen haben. Damit könnte
man dann überhaupt alle Aussagen der Schrift über die Verurteilung der
Gottlosen beim Weltgericht bestreiten. Die "Mörder und Götzendiener"
würden dann schon nach dem ersten, dem leiblichen Tod "vernichtet" werden
und müssten sich erst gar nicht vor ihrem Schöpfer verantworten.
Es stimmt schon, dass die Bedeutung von "ewig" im Zusammenhang mit dem
Grundtext zu sehen ist. Allerdings haben wir hier nicht die Option jenen
Zusammenhang und jene Bedeutung zu wählen, welche gerade für unsere
Interpretation passen würde oder überhaupt eine diesbezügliche Interpretation
als unmöglich zu bezeichnen, sondern müssen uns im Sinne einer seriösen
Exegese auch hier an der Schrift - also am Kontext und an den Parallelstellen
- orientieren.
Es war immer ein unvorstellbarer Gedanke, dass in alle
Ewigkeiten hinein ein Reich des Lichts und ein Reich der Finsternis
nebeneinander bestehen könnte; denn dies wäre ja die Schlußfolgerung der
Lehre von der endlosen Verdammnis. Es muß doch in der fortschreitenden
Entwicklung einmal ein Punkt erreicht werden, wo Gott wieder mit seiner
gesamten Schöpfung in völlige Harmonie kommt. Aber bei einer endlos
dauernden Verdammnis wäre dies ein Unmöglichkeit.
(Ernst Panzer / https://www.philadelphia-verlag.com)
Hier unterliegt E. Panzer einer Fehleinschätzung. Gott kommt
"wieder mit seiner gesamten Schöpfung in völlige Harmonie". Nämlich nach dem
Weltgericht, wenn alle Menschen, welche im Buch des Lebens eingeschrieben sind,
bei Gott, in der zeitlosen Dimension - in der Ewigkeit sind. Was in diesem
Zusammenhang immer wieder vergessen wird, ist die Gerechtigkeit Gottes.
Gott ist die Gerechtigkeit in Person. Alle Menschen, welche diesen Gott und
seinen Sohn nicht anerkannt und nicht angebetet haben, haben sich in eigener
Entscheidung gegen Gott gestellt und sich von ihm getrennt. Sie sind nicht mehr
Teil seiner Schöpfung. Sie haben ohne Reue gelogen, betrogen, gemordet und
vernichtet. Sie sind nach ihrem eigenem Willen Teil des Bösen.
Wie die vielen weiter oben angeführten Schriftstellen belegen,
ist die Lehre von der endlosen Verdammnis eine absolut biblische Lehre. Sie
gründet sich auf den Aussagen des gesamten NT, von den Evangelien über die
Apostelbriefe bis zur Offenbarung des Johannes.
Und gerade auch in der Offenbarung erkennen wir, dass es sehr wohl ein "Reich
des Lichts" und einen Bereich (kein "Reich"!!) der
Finsternis in Ewigkeit geben wird. Die Kapitel 21 und 22 der Offenbarung handeln
von der Stadt, die von Gott aus dem Himmel herabkommt und von den Heiligen, die
darin leben werden.
Ein neuer Himmel und eine neue Erde.
Off 21,1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine
neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das
Meer ist nicht mehr. 21,2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem,
aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann
geschmückte Braut. 21,3 Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen:
Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie
werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. 21,4 Und
er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein,
noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist
vergangen. Off 21, 1- 4;
Ein "neuer Himmel und eine neue Erde", denn die erste
Schöpfung ist vergangen. Wir befinden uns also in diesem Text bereits in der
Neuen Schöpfung, im himmlischen Jerusalem und damit ganz eindeutig und
unbestreitbar in der Ewigkeit Gottes. Und während es oben in Off 21,4 von den
Heiligen heißt, dass Gott jede Träne von ihren Augen abwischen wird, wird der
Teil der Mörder und Götzendiener im Feuersee gesehen.
Den Mördern und Götzendienern ihr Teil ist im Feuersee.
Off 21,8 Aber den Feigen und Ungläubigen und mit
Gräueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern
und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel
brennt, das ist der zweite Tod. Off 21,8;
Und gerade als Beweis dafür, dass dieser Feuersee kein "Ort
der Vernichtung" ist, wo die Verdammten "aufgelöst" werden und nicht mehr
existieren, bestätigt der Herr Jesus dann dem Johannes in Off 22,14, dass die
Gläubigen durch die Tore der Stadt - also des neuen Jerusalems in der
Ewigkeit - hineingehen, während die Mörder und Götzendiener außerhalb der
Stadt - also im oben erwähnten Feuersee - bleiben werden.
Draußen sind die Mörder und die Götzendiener.
Off 22,14 Glückselig, die ihre Kleider waschen,
damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die
Stadt hineingehen! 22,15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und
die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die
Lüge liebt und tut. Off 22,14-15;
Damit ist dokumentiert, dass die Begriffe "ewiges Leben" und
"ewige Verdammnis" von ihrer zeitlichen Eigenschaft her keine
unterschiedliche Bedeutung haben und dass sie beide die gleiche
Existenzgrundlage haben: sie dauern ewig, sind also endlos und ohne Ende.
(Siehe auch Exkurs 08: "Der
erste und der zweite Tod".)
Sie schreiben: "Alle Menschen sind von Anfang an für
ein ewiges Leben geschaffen. Wo sie nach ihrem Tod und Auferstehung dieses
ewige Leben verbringen entscheiden sie selbst durch ihr Verhalten während
ihres Erdenlebens".
Und genau hier irren Sie mit Ihrer Interpretation. Ausgehend vom biblischen
Bericht ist es nämlich eher so: Die Menschen waren am Anfang für ein
ewiges Leben geschaffen. Doch nach dem Sündenfall wurde diese Entscheidung
revidiert. Jetzt gab es für sie den Tod (welcher später als der erste Tod
bekannt wurde). Durch Jesus Christus hat Gott ihnen nochmal die Chance für
ewiges Leben gegeben. Und am Ende gibt es daraufhin ein endgültiges
Gericht. Wer diese Chance ausgeschlagen hat, der hat dann endgültig
verloren: Er wird nochmal dem Tod (diesmal dem zweiten, denn den ersten hat
er ja schon erlebt) preisgegeben. Wohlgemerkt: Dem Tod. Nicht dem ewigen
Leben in Qual.
Wieso wird denn in der Bibel immer davon gesprochen, daß Gott seine Feinde,
die Heiden, vernichten wird? Was bedeutet denn im allgemeinen vernichten?
Das ist das Auslöschen. Würde es eine ewige Qual in der Hölle geben, dann
hätte er wohl eher davon gesprochen, daß er seine Feinde für immer
gefangen nehmen und einsperren wird.
Und das Heulen und Zähneklappern ist die generelle Reaktion, wenn die
Menschen dort im Feuersee landen. Das Feuer wird sie ja nicht innerhalb
einer Sekunde hinwegraffen, sondern das wird vielleicht ein paar Sekunden
dauern. Und wenn man sich vorstellt, daß möglicherweise auch nicht alle
exakt gleichzeitig dort reingeworfen werden, sondern der Vorgang eine
gewisse Zeit in Anspruch nimmt, dann wird wohl auch das Heulen eine Weile zu
hören sein.
Denny R. Walter denny_r._walter@web.de
Mit Ihrer Bezugnahme auf das AT, wo Gott Israel verheißt, dass er seine Feinde vernichten wird, und der Deutung dieser Schriftstellen auf das ewige Gericht, vermengen Sie Altes und Neues Testament und Weltzeit mit Ewigkeit.
Er selbst wird sie vernichten und er selbst wird sie vor dir demütigen.
5Mo 9,3 So erkenne denn heute, daß der HERR, dein
Gott, es ist, der vor dir her hinübergeht als ein verzehrendes Feuer. Er
selbst wird sie vernichten und er selbst wird sie vor dir demütigen. Und du
wirst sie vertreiben und sie schnell umkommen lassen, so wie der HERR zu dir
geredet hat. 5Mo 9, 3;
Er selbst wird diese Nationen vor dir vernichten, daß du sie vertreiben kannst.
5Mo 31,3 Der HERR, dein Gott, er zieht vor dir her
hinüber; er selbst wird diese Nationen vor dir vernichten, daß du sie
vertreiben kannst. Josua, er zieht vor dir her hinüber, wie der HERR
geredet hat. 31,4 Und der HERR wird an ihnen handeln, wie er an Sihon und an Og,
den Königen der Amoriter, und an ihrem Land gehandelt hat, die er vernichtet
hat. 5Mo 31, 3- 4;
Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
Mt 25,29 Denn jedem, der hat, wird gegeben und
überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird
selbst, was er hat, weggenommen werden. 25,30 Und den unnützen Knecht werft
hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen
sein. Mt 25,29-30;
Wie aus den obigen atl. Texten sehr leicht zu erkennen ist, sind
jene Nationen, deren Vernichtung Gott hier prophezeit, alles Völker der
damaligen Zeit, welche die Israeliten hindern wollten, in das ihnen von Gott
verheißene Land einzuziehen. Sie wurden damals tatsächlich vernichtet, sind
gestorben und warten auf das Letzte Gericht. Und erst im Letzten Gericht werden
sie endgültig verurteilt werden: der Eine zum ewigen Leben, der Andere zur
ewigen Strafe. Man kann daher nur in völliger Unkenntnis der biblischen
Zusammenhänge - oder aber auch mit der bewussten Absicht, die Schrift in
diesem Punkt zu verfälschen - diese Aussagen dazu benutzen, um sie als einen
Beweis für ein "Auslöschen" der Ungerechten nach dem Letzten Gericht zu
deuten und die ewige, nie endende Strafe für die Ungerechten zu leugnen.
Auch die Behauptung: "Würde es eine ewige Qual in der Hölle geben ..."
zeigt von mangelhafter Schriftkenntnis. Der Herr selbst sagt in seinem Gleichnis
vom Letzten Gericht und dem Urteil über Ungerechte und Gerechte in Mt 25,31-46:
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Mt 25,41 Dann wird er auch zu denen zur Linken
sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem
Teufel und seinen Engeln! 25,42 Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht
zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; 25,43 ich war
Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht;
krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. 25,44 Dann werden auch
sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als
Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
25,45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was
ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan. 25,46
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das
ewige Leben. Mt 25,41-46;
Die Aussage oben, in Mt 25,41: "Geht von mir, Verfluchte,
in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!"
ist im Zusammenhang mit dem dann folgenden Vers Mt 25,46: "Und diese werden
hingehen zur ewigen Strafe" der eindeutige und unwiderlegbare
Beweis dafür, dass die Schrift hier keinesfalls von einem "Auslöschen"
oder "Vernichten" der Verfluchten spricht. Ebenso wie die Gerechten, haben
auch diese Ungerechten eine ewige, nie endende Existenz. Nur werden sie diese
Existenz im ewigen Feuer verbringen müssen, wo sie dann die ewige
Strafe mit Heulen und Zähneknirschen erleiden werden.
Was in Ihrer obigen Replik jedoch überhaupt nicht erkannt wurde, ist der
Umstand, dass es hier nicht nur um irdisches Feuer geht. Dieser "Feuersee",
den man sich als den Magmakern des zukünftigen Planeten Erde vorstellen kann,
den Gott in der neuen Schöpfung erschaffen wird, ist nicht die Ursache der
Qualen, sondern es
ist ein inneres Feuer im Gewissen dieser Verdammten. Denn sie müssen nun erkennen,
dass sie auf ewig keine Möglichkeit mehr haben, sich aus dieser
Situation zu befreien. Sie haben immer gehofft, sich entweder irgendwie
herausreden zu können oder, wenn es arg kommt - wie Sie das ja auch meinen
- , dann eben "vernichtet" oder "ausgelöscht" zu werden und damit
wäre die Sache dann auch schon ausgestanden.
Doch nun wissen sie, dass diese Strategie falsch war. Sie hätten sich bei
Lebzeiten bekehren müssen. Aber das haben sie nicht getan. Jetzt ist es zu
spät und sie können daran nie mehr etwas ändern. Daher das Heulen und
Zähneknirschen als Zorn über ihre eigene Dummheit und Verlassenheit. Die
Gerechten sind im ewigen Leben, im Licht, im Angesicht Gottes. Die im Feuersee
sind in der ewigen Verdammnis, in der äußeren Finsternis, ewig getrennt von
Gott. Das sind die Qualen, die sie leiden. Nicht irgendwelche körperlichen
Brandwunden, die dem unsterblichen Geistleib, welchen diese Menschen bei ihrer
Auferstehung erhalten haben, nichts anhaben könnten.
Wieso bin ich der Meinung, daß die Verdammten keine ewige
Qual erleiden müssen? Ganz einfach deshalb, weil davon in der Bibel nichts
steht. Zumindest nicht, wenn es um normale Menschen geht. Es gibt drei
Personen, über die explizit geschrieben steht, daß sie bis in alle
Ewigkeit gequält werden. Diese drei sind Satan, das Tier und der falsche
Prophet. (...).
Für den Rest der Verdammten ist ein anderes Schicksal vorgesehen. Sie
landen zwar genauso im feurigen Pfuhl, doch sie finden dort die Vernichtung:
"Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist
der zweite Tod: der feurige Pfuhl" (Offenbarung 20:14).
"Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen
und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem
Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod"
(Offenbarung 21:8).
Wie man sieht, wird bei diesen von Qual nichts mehr gesagt. Sie erleiden
hier den sogenannten zweiten Tod. Sie sterben, werden vernichtet,
ausgelöscht. Sie bleiben nicht ewig am Leben und werden gequält. Im
Gegensatz dazu wird bei Satan, dem Antichristen und dem falschen Propheten
kein Wort von einem zweiten Tod verloren. Sie sterben nicht. Die drei
Obersten der Gottlosen werden bis in alle Ewigkeit am Leben erhalten, um
bestraft zu werden. Da die Begriffe ewige Qual und zweiter Tod hier nie
ausgetauscht werden, sondern ein Begriff immer zu genau einer Personengruppe
gehört und der andere genau zu der anderen Gruppe, gibt es keinen Grund,
sie analog zu verwenden. Satan und die beiden anderen erleiden im Feuersee
keinen Tod. Und die Menschen (bis auf jene zwei) erleiden im Feuersee keine
Qual.
(Dieser Auszug wurde der Abhandlung "Gibt es eine Hölle?" von Denny R.
Walter entnommen)
Denny R. Walter denny_r._walter@web.de
Diesen Aussagen von D. Walter möchte ich gleich zu Beginn
meiner Antwort einen Ausschnitt aus dem Buch "Was ist falsch am Evangelium?"
von Keith Green gegenüberstellen:
Oft hören wir Leute sagen: "Ich hab diese Hölle-und-Schwefel-Predigten
satt!". Darauf antworte ich oft: "Nun wann haben Sie denn das letzte Mal
eine solche Predigt gehört?" Es stimmt: Nur sehr wenige Menschen predigen
noch über die Hölle - das ist nicht mehr in Mode. Wir sollten den armen
Sündern doch keine Angst einjagen! Nein, das bringt nichts. Sie sind doch
nur unglückliche, irregeführte Seelen, richtig? Falsch! Die Bibel zeigt
eindeutig: sie sind Rebellen, die den lebendigen Gott beraubt und entehrt
haben. Damit haben sie ihn unendlich beleidigt. Sie haben nicht das Recht,
sich selbst in irgendeinem anderen Licht zu betrachten.
Dieser Auszug ist dem Buch "Was ist falsch am Evangelium?" von Keith
Green entnommen. Herausgeber: Wilfried Plock, Christlicher Mediendienst CMD,
erhältlich bei Wolfgang Bühne Christliche Buchhandlung.
https://www.leseplatz.de/
Zu diesem Kommentar führt Keith Green folgende Schriftstellen
an:
Jh 8,44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und
die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von
Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn
er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und
der Vater derselben. Jh 8,44;
Mt 10,27 Was ich euch sage in der Finsternis, redet
im Licht, und was ihr ins Ohr geflüstert hört, ruft aus auf den Dächern!
10,28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber
nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als
Leib zu verderben vermag in der Hölle! Mt 10,27-28;
Mt 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr
dem Gericht der Hölle entfliehen? Mt 23,33;
Apg 13,9 Saulus aber, der auch Paulus heißt,
blickte, mit Heiligem Geist erfüllt, fest auf ihn hin 13,10 und sprach: O
du, voll aller List und aller Bosheit, Sohn des Teufels, Feind aller
Gerechtigkeit! Willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu
verkehren? 13,11 Und jetzt siehe, die Hand des Herrn ist auf dir! Und du wirst
blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen. Und sogleich fiel Dunkel und
Finsternis auf ihn; und er tappte umher und suchte solche, die ihn an der Hand
leiteten. Apg 13, 9-11;
1Kor 6,9 Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte
das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch
Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben, noch Knabenschänder. 1Kor 6,
9;
Jak 4,4 Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht,
daß die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein
Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes. Jak 4, 4;
2Ptr 2,12 Diese aber, wie unvernünftige Tiere, von
Natur aus zum Eingefangenwerden und Verderben geboren, lästern über das,
was sie nicht kennen, und werden auch in ihrem Verderben umkommen, 2,13
wobei sie um den Lohn der Ungerechtigkeit gebracht werden. Sie halten sogar die
Schwelgerei bei Tage für ein Vergnügen, Schmutz- und Schandflecke, die in
ihren Betrügereien schwelgen und zusammen mit euch Festessen halten; 2Ptr 2,12-13;
Röm 1,18 Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn
vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche
die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, 1,19 weil das von Gott
Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart. 1,20 Denn
sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit,
wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit
sie ohne Entschuldigung seien; 1,21 weil sie Gott kannten, ihn aber weder
als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren
Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert
wurde. 1,22 Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden.
Röm 1,18-22;
Sodann möchte ich für die Diskussion mit D. Walter über die
Hölle bzw. den Feuersee die einzelnen Begriffe etwas konkreter darstellen:
Off 20,14 Und der Tod und der Hades wurden in den
Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. 20,15
Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so
wurde er in den Feuersee geworfen. Off 20,14-15;
Off 21,8 Aber den Feigen und Ungläubigen und mit
Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und
Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und
Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. Off 21, 8;
Der Feuersee bewirkt somit den zweiten Tod all derer, die
hineingeworfen werden - ohne Ausnahme. "Feuersee" ist daher die
Bezeichnung einer Örtlichkeit, während "zweiter Tod" die
Beschreibung der Eigenschaft dieser Örtlichkeit darstellt. Der Versuch,
hier eine Trennung vornehmen zu wollen, einerseits Feuersee und ewige Qual und
andererseits zweiter Tod und schnelle Auflösung, ist nicht nur semantisch
falsch, sondern auch aufgrund dieser beiden Schriftaussagen völlig willkürlich
und entbehrt jedweder biblischen Basis.
Off 2,11 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den
Gemeinden sagt! Wer überwindet, wird keinen Schaden erleiden von dem
zweiten Tod. Off 2,11;
Von den Sündern hingegen sagt Jud 1,7, dass sie in die Strafe
des ewigen Feuers - also den zweiten Tod - erleiden werden:
Jud 1,6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich
nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht
des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt, 1,7 wie auch
Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie
Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel
vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden. Jud 1,
6- 7;
Und auch der Herr sagt in Mt 25,46, dass die Verfluchten in die
ewige Strafe gehen werden:
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe.
Mt 25,45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich,
ich sage euch, was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch
mir nicht getan. 25,46 Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe,
die Gerechten aber in das ewige Leben. Mt 25,45-46;
Der zweite Tod im Feuersee bewirkt die ewige Qual der Verdammten. Das geht aus Mt 13,42 und Mt 13,49 hervor, wo der Feuersee - der dort als Feuerofen bezeichnet wird - bei den Hineingeworfenen "Weinen und Zähneknirschen" auslöst.
Mt 13,41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel
aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und
die, die Gesetzloses tun; 13,42 und sie werden sie in den Feuerofen
werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 13,41-42;
Mt 13,49 So wird es in der Vollendung des
Zeitalters sein: die Engel werden hinausgehen und die Bösen aus der Mitte der
Gerechten aussondern 13,50 und sie in den Feuerofen werfen: da wird das
Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 13,49-50;
Aufgrund der typischen und wiederholten Formulierung "da wird
das Weinen und das Zähneknirschen sein" können wir jene Aussagen, welche von
der dort herrschenden Finsternis sprechen, ebenfalls auf den Feuersee beziehen:
Mt 8,11 Ich sage euch aber, daß viele von Osten
und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in
dem Reich der Himmel, 8,12 aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen
werden in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das
Zähneknirschen sein. Mt 8,11-12;
Mt 22,12 Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du
hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. 22,13 Da
sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, und werft ihn hinaus
in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
22,14 Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. Mt 22,12-14;
Mt 24,48 Wenn aber jener als böser Knecht in
seinem Herzen sagt: Mein Herr läßt auf sich warten, 24,49 und anfängt, seine
Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit den Betrunkenen, 24,50 so wird
der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in
einer Stunde, die er nicht weiß, 24,51 und wird ihn entzweischneiden und ihm
sein Teil festsetzen bei den Heuchlern: da wird das Weinen und das
Zähneknirschen sein. Mt 24,48-51;
Mt 25,29 Denn jedem, der hat, wird gegeben und
überreichlich gewährt werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird
selbst, was er hat, weggenommen werden. 25,30 Und den unnützen Knecht werft hinaus
in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
Mt 25,29-30;
Ebenso wie der Herr oben davon spricht, dass diese Menschen in die äußere Finsternis "hinausgeworfen" werden, heißt es auch in Off 22,15, dass die Sünder "draußen" sind. Dieses "draußen" meint außerhalb der Stadt des himmlischen Jerusalems in der Neuen Schöpfung und fernab von Gott.
Off 22,13 Ich bin das Alpha und das Omega, der
Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. 22,14 Glückselig, die ihre
Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die
Tore in die Stadt hineingehen! 22,15 Draußen sind die Hunde und die
Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder,
der die Lüge liebt und tut. Off 22,13-15;
Und nachdem wir uns nun hier im prophetischen Text bereits in
der Ewigkeit befinden, bedeutet dies, dass analog zu den Gerechten, die im
himmlischen Jerusalem ihre ewige Existenz und das ewige Leben haben, auch die
Sünder draußen in der Finsternis eine ewige Existenz - und
damit ewige Qual - haben werden. Genau das sagt uns auch der Text in Jud 1,13:
Jud 1,12 Diese sind Flecken bei euren Liebesmahlen,
indem sie ohne Furcht Festessen mit euch halten und sich selbst weiden; Wolken
ohne Wasser, von Winden fortgetrieben; spätherbstliche Bäume, fruchtleer,
zweimal erstorben, entwurzelt; 1,13 wilde Meereswogen, die ihre eigenen
Schändlichkeiten ausschäumen; Irrsterne, denen das Dunkel der Finsternis in
Ewigkeit aufbewahrt ist. Jud 1,12-13;
Auch die nächsten beiden Verse in Jud 1,6-7, wo Judas auf das
Schicksal der Menschen von Sodom und Gomorra zu sprechen kommt, bestätigt er
diese Strafe des ewigen Feuers:
Jud 1,6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich
nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht
des großen Tages mit ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt, 1,7 wie auch
Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie
Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel
vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden. Jud 1,
6- 7;
Nun haben wir auch in Off 19,20 und 20,10 die Aussage über den
Teufel, das Tier und den falschen Propheten. Sie werden in den Feuersee geworfen
werden und "Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit":
Off 19,20 Und es wurde ergriffen das Tier und der
falsche Prophet - der mit ihm war und die Zeichen vor ihm tat, durch die er
die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild anbeteten
- lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel
brennt. Off 19,20;
Off 20,10 Und der Teufel, der sie verführte,
wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier
als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt
werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Off 20,10;
Die Überlegung von D. Walter, dass "bei Satan, dem
Antichristen und dem falschen Propheten kein Wort von einem zweiten Tod verloren"
wird und der zweite Tod für sie daher keine Relevanz hätte, ist deshalb
falsch, weil der zweite Tod in Off 20,14 und 21,8 als eine grundsätzliche
Eigenschaft des Feuersees definiert wird und daher automatisch jeder,
welcher in den Feuersee geworfen wird, diesen zweiten Tod - nämlich die ewige
Qual - zu erleiden hat. Dies muss daher nicht ausdrücklich betont werden. Das
bestätigt auch die Aussage des Herrn in Mk 9,48:
Mk 9,47 Und wenn dein Auge dir Anlaß zur Sünde
gibt, so wirf es weg! Es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes
hineinzugehen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, 9,48
«wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt». Mk 9,47-48;
Auch das umgekehrte Argument, dass dieses ewige Feuer nur für den Teufel und seine zwei Marionetten und nicht für die Sünder gelten würde, scheitert nicht nur an all den weiter oben angeführten Schriftstellen, welche belegen, dass die Sünder ihre ewige Strafe mit Weinen und Zähneknirschen im ewigen Feuer verbringen werden, sondern auch an dem Umstand, dass der Herr in Mt 25,41 ganz eindeutig darauf hinweist, dass die Verfluchten in das ewige Feuer gehen werden, das für den Teufel und auch für seine Engel bereitet ist.
Mt 25,41 Dann wird er auch zu denen zur Linken
sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer,
das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Mt 25,41;
Die weitere Behauptung von D. Walter in Bezug auf die Sünder in
Off 21,8: "Wie man sieht, wird bei diesen von Qual nichts mehr gesagt. Sie
erleiden hier den sogenannten zweiten Tod. Sie sterben, werden vernichtet,
ausgelöscht" ist natürlich genauso falsch, weil eben nach Off 20,14 und 21,8
der zweite Tod der Feuersee ist, und der Feuersee ist
die ewige Qual. Jeder, der in den Feuersee geworfen wird, wird darin ewige
Qualen erleiden. Der Herr sagt in Mt 25,46: "Und diese werden hingehen zur
ewigen Strafe". Wenn sie im Feuersee bloß "ausgelöscht" würden, dann
wäre das weder eine besondere Strafe und auf keinen Fall ewig.
Aber es gibt noch ein weiteres biblisches und unwiderlegbares Argument, dass die
Verfluchten im Feuersee gar nicht sterben können. Paulus offenbart uns
in seinem ersten Brief an die Korinther, dass bei der Auferstehung die Menschen
einen unsterblichen Leib erhalten werden.
Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.
1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird
gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in
Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein
natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen
natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42-44;
Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.
1Kor 15,53 Denn dieses Vergängliche muß
Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. 15,54
Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche
Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das
geschrieben steht: «Verschlungen ist der Tod in Sieg.» 1Kor 15,53-54;
Jeder Mensch erhält also bei seiner Auferstehung einen
unsterblichen Leib und hat damit eine ewige Existenz. Auch der Herr selbst sagt
uns das in seiner Antwort auf die Fangfrage der Sadduzäer, welchem von den
sieben Männern in der Auferstehung jene Frau gehört, welche sie auf Erden alle
zur Ehefrau hatten.
Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.
Mt 22,28 Wessen Frau von den sieben wird sie nun in
der Auferstehung sein? Denn alle hatten sie. 22,29 Jesus aber antwortete und
sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt, noch die Kraft
Gottes; 22,30 denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie
verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 22,31 Was aber die
Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist
von Gott, der da spricht: 22,32 «Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks
und der Gott Jakobs»? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der
Lebenden. Mt 22,28-32;
Wenn die Menschen also vor Gott ewig leben und in der
Auferstehung einen unsterblichen Leib erhalten werden, können sie nicht ihre
Existenz verlieren. Auch nicht im Feuersee, der der zweite Tod ist. (Dies
bestätigt übrigens auch das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus
in Lk 16,19-31.) Hier lassen sich manche Interpreten zu sehr von der
weltlichen Betrachtungsweise von Tod und Sterben beeinflussen, welche darin ein
endgültiges Ende der menschlichen Existenz sieht. Die Schrift hingegen
bestätigt, dass jeder Mensch von Gott für eine ewige Existenz geschaffen ist.
Nachdem dies aber zugegebener Maßen etwas kompliziert klingt, hier, zum
besseren Verständnis, ein kurzer Abriss über den Zusammenhang zwischen erstem
und zweitem Tod:
Bei seinem ersten, physischen Tod verliert der
Mensch nach der Schrift nicht seine Existenz, sondern er lässt nur seinen
biologischen Körper zurück und tritt mit seinem Geist in eine andere Dimension
(Totenreich) über. Schon diese Dimension muss offensichtlich zeitlos sein, da
darin Menschen bereits seit Tausenden von Jahren ruhen.
Das Ende dieser Existenzform - und gleichzeitig auch dieser Dimension (Tod,
Totenreich) - ist am Ende der ersten Schöpfung (Welt, Himmel), bei der
Auferstehung aller Menschen, welche dann noch im Totenreich sind. (Jene
Menschen, welche bis zum Tag der Wiederkehr des Herrn zum Glauben gekommen sind,
werden schon bei der Wiederkunft auferweckt und entrückt). Bei der Allgemeinen
Auferstehung aller anderen Menschen, am Ende der Welt (Ende der ersten
Schöpfung), erhalten diese einen neuen, unsterblichen und geschlechtslosen
Körper (Auferstehungsleib) und kommen in dieser Gestalt ins Letzte Gericht vor
dem Thron Gottes.
Nach dem Gericht gehen die Gerechten (die im Buch des Lebens stehen) ein ins
ewige Leben bei Gott in der neuen, zweiten Schöpfung Gottes (himmlisches
Jerusalem). Jene Menschen, welche nicht im Buch des Lebens stehen (alle
Unbekehrten und Feinde Gottes) werden in den Feuersee geworfen. Dieser Feuersee
ist der zweite Tod. Ähnlich wie beim ersten Tod, verlieren die Menschen auch
hier zwar ihr Leben infolge ihrer Trennung von Gott, aber nicht ihre ewige
Existenz. Als unsterbliche Wesen werden sie die Ewigkeit in der Finsternis der
neuen Schöpfung, fern von Gott und dem Lamm, die dort das einzige Licht sind,
mit Heulen und Zähneknirschen verbringen.
Off 21,23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch
des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie
erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm. Off 21,23;
(Siehe auch den Exkurs 07: "Der
Auferstehungsleib.")
(Siehe auch Kapitel 12: "Die
Auferstehung.")
(Siehe auch Kapitel 14: "Die
Neue Schöpfung.")
Wenn wir nun darin übereinstimmen, dass Satan, Tier und falscher Prophet in den Feuersee geworfen werden, um dort von Ewigkeit zu Ewigkeit gequält zu werden, hat dies nach Mt 25,41 natürlich auch für die Engel des Teufels zu gelten.
Mt 25,41 Dann wird er auch zu denen zur Linken
sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das
bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Mt 25,41;
Auch die Engel des Teufels - und sie machen lt. Off 12,4 ein
Drittel der himmlischen Engelwelt insgesamt aus - kommen nach dieser Aussage
des Herrn in den Feuersee, der ihnen und dem Teufel bereitet wurde. Man müsste
der Schrift hier schon Gewalt antun, um behaupten zu wollen, dass der Teufel
wohl Qual leiden wird, seine Engel aber dort nur "ausgelöscht" werden
würden. Die Engel werden also ebenso ewige Qual im Feuersee erleiden, wie
Satan. Und nachdem uns der Herr weiter oben, in Mt 22,30 sagt, dass die Menschen
in der Auferstehung wie die Engel im Himmel sein werden, werden daher auch die
verfluchten Menschen ihre ewige Existenz unter Qualen im Feuersee verbringen.
Diese Verfluchten, welche der Herr hier oben erwähnt, finden wir dann auch in
der Offenbarung wieder, wo ihnen ebenfalls ihr Teil im Feuersee und damit der
zweite Tod und die ewige Qual zugewiesen wird.
Off 21,8 Aber den Feigen und Ungläubigen und mit
Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und
Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und
Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. Off 21, 8;
Die von D. Walter eingangs aufgestellte Behauptung über diesen
Text: "Sie erleiden hier den sogenannten zweiten Tod. Sie sterben, werden
vernichtet, ausgelöscht" entspricht daher nicht den Schriftaussagen.
Die zweite angekündigte bibelstelle ist offenbarung 14:9-11:
"und ein dritter engel folgte ihnen und sprach mit großer stimme: wenn
jemand das tier anbetet und sein bild und nimmt das zeichen an seine stirn
oder an seine hand, / der wird von dem wein des zornes gottes trinken, der
unvermischt eingeschenkt ist in den kelch seines zorns, und er wird gequält
werden mit feuer und schwefel vor den heiligen engeln und vor dem lamm. /
und der rauch von ihrer qual wird aufsteigen von ewigkeit zu ewigkeit; und
sie haben keine ruhe tag und nacht, die das tier anbeten und sein bild, und
wer das zeichen seines namens annimmt."
Bei dieser Stelle mag man meinen, daß sie von der Hölle spricht. Dem ist
allerdings nicht so. Wie schon angekündigt, sollen die erwähnten Menschen
vom Wein des Zornes Gottes trinken. Das bedeutet nichts anderes, als daß
Gott nochmal seinen gesamten Zorn auf die Erde losläßt, was man dann sehen
kann, wenn man den Text weiterliest, denn es wird hier in dieser Passage die
Zeit kurz vor der Ausgießung der Zornesschalen geschildert. Die Qualen sind
irdische Qualen, die die gottlose Menschheit über sich ergehen lassen muß,
bevor Jesus kommt, um sein tausendjähriges Reich aufzurichten. Die Hölle
ist hier also noch mehr als 1000 Jahre entfernt. Daß der Rauch ihrer Qual
von Ewigkeit zu Ewigkeit aufsteigt, bedeutet dabei nur, daß diese Aktion
nie vergessen werden wird. Der einmal entstandene Rauch steigt bis in alle
Ewigkeit immer höher hinauf, selbst wenn die Qualen bereits beendet sind.
Ein ganz ähnliches Bild findet sich bei der Vernichtung der Hure Babylon,
die in der Offenbarung als Stadt dargestellt wird. Über sie heißt es erst:
"Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen, Tod, Leid und Hunger, und
mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie
richtet. / Und es werden sie beweinen und beklagen die Könige auf Erden,
die mit ihr gehurt und gepraßt haben, wenn sie sehen werden den Rauch von
ihrem Brand, in dem sie verbrennt. / Sie werden fernab stehen aus Furcht vor
ihrer Qual und sprechen: Weh, weh, du große Stadt Babylon, du starke Stadt,
in einer Stunde ist dein Gericht gekommen" (Offenbarung 18:8-10).
Offensichtlich handelt es sich hier definitiv nicht um das Jüngste Gericht,
sondern um eine irdische Bestrafung, denn sonst könnten Menschen wohl kaum
von ferne stehen und sie beobachten. Und trotzdem heißt es hier: "Und ihr
Rauch steigt auf in Ewigkeit" (Offenbarung 19:3). Wenn also ewig
aufsteigender Rauch der Qualen von Menschen bedeuten würde, daß diese
Menschen ewig gequält werden, dann müßte ewig aufsteigender Rauch des
Brandes einer Stadt analog bedeuten, daß diese Stadt ewig auf der Erde
brennt. Und will jemand behaupten, daß Babylon im tausendjährigen Reich
immernoch, in einem Flammenmeer stehend, existieren wird?
Ich denke eher, daß das Feuer bis dahin erloschen ist. (Wenn man nun Babylon nicht als
buchstäbliche Stadt, sondern als irgendeine Organisation oder Gemeinschaft
sehen will, kann man die Schlußfolgerungen auf sie übertragen: Gott wird
nicht noch im tausendjährigen Reich dabei sein, eine Organisation aktiv zu
vernichten, sondern er hat diese Aktion bis dahin bereits zu Ende geführt.)
Ergo muß man schlußfolgern, daß der ewig aufsteigende Rauch nicht immer
neuer Rauch von Feuer ist, sondern daß das Feuer einmal gewütet hat und
der dort entstandene Rauch nun immer weiter in die Luft steigt. Und deshalb
gibt es keinen Grund, nicht davon auszugehen, daß die Ankündigung in
Offenbarung 14:9-11 nicht den Feuersee am Ende der Zeit, sondern einfach
nur den kommenden Zorn Gottes für die Erde meint.
(Dieser Auszug wurde der Abhandlung "Gibt es eine Hölle?" von Denny R.
Walter entnommen)
Denny R. Walter denny_r._walter@web.de
Das ist aus meiner Sicht eine ganz ausgezeichnete und richtige
Beobachtung. Gratulation! Speziell auch die Begründung mit den Schriftaussagen
über Babylon und dem Hinweis auf den Ereigniszeitraum der Zornesschalen ist
korrekt und entspricht der seriösen Exegese.
Dieses Kapitel 14 der Offenbarung des Johannes wirft immer wieder chronologische
Probleme auf, da die darin behandelten Ereignisse scheinbar völlig
unterschiedlichen Zeitabschnitten angehören.
- Off 14,1-5: Dieser Text (Das Lamm und die
Seinen) scheint auf die Hochzeit des Lammes in Off 19,6-10
hinzuweisen (Zumindest hier, bei Immanuel.at, wo die 144.000 Versiegelten aus
den 12 Stämmen Israels als die Braut des Lammes interpretiert werden).
(Siehe auch den Diskurs 15: "Wer
ist die Braut des Lammes?")
- Off 14,6-7: Die Ankündigung des Gerichts
könnte die grundsätzliche Ankündigung der Schalengerichte/Zornesschalen in Off 16,1-21 sein. Allerdings
wird mit dem "ewigen Evangelium" offensichtlich auch auf die vergangenen
bisher zweitausend Jahre Bezug genommen.
- Off 14,8: bezieht sich auf das Gericht
überBabylon und damit auf Off 19,1-5.
- Off 14,9-13: bezieht sich auf die
Tieranbeter und damit auf die Zeit des Antichrists in Off 13,15-17
und des kommenden Zornes Gottes (Schalengerichte).
- Off 14,14-20: handelt vom Kelter des
Zornes Gottes ebenso wie Off 19,11-21 und
bezieht sich somit auf die Schlacht von Harmagedon, wo der Herr mit seinem
himmlischen Heer den Antichrist mit seinen Heeren schlägt.
Wie man sieht, ist es hier relativ schwierig, die chronologische
Ordnung für Off 14,6-7 zu interpretieren. Es ist hingegen auffällig, dass in
diesem Kapitel das Kapitel 19 der Offenbarung lückenlos angesprochen wird und
daher ist der Schluss zulässig, dass zumindest diese Stellen in Off 14
Vorankündigungen auf die Ereignisse von Kapitel 19 darstellen.
Gott hat zwar nicht vor, jeden einzelnen Menschen
letztendlich mit sich zu versöhnen und in sein Reich zu holen. Wer in
seinen Sünden bleibt und von Gott nichts wissen will, den wird er wohl
nicht zu sich holen. Doch er hat ebensowenig Interesse daran, die Gottlosen
ewig zu quälen. Er läßt den Menschen die freie Wahl: Wer sich für ihn
entscheidet, der bekommt das ewige Leben. Und wer sich gegen ihn
entscheidet, der bekommt... Nein, er bekommt nicht auch ewiges Leben, nur
daß es Qualen sind. Er bekommt den ewigen Tod. Das Nichts. Das ist die
Strafe für seine Sünden:
Er muß sehen, daß die paar Jahre, die er auf
Erden verbracht hat, alles gewesen ist. Er muß sehen, daß er ein ewiges
Leben in absoluter Glückseligkeit hätte haben können, wenn er in seinem
unvollkommenen irdischen Dasein nur anständig gehandelt hätte. Diese
Chance ist nun vorbei. Gleich wird er ausgelöscht. Er hatte die freie
Auswahlmöglichkeit. Er konnte sich für oder gegen Gott entscheiden. Und
das ist wahrlich eine freie Entscheidung, ganz im Gegensatz zur Version der
Höllenlehrevertreter. Ich meine, in wie weit wäre es denn eine freie Wahl,
wenn ich bei einer der beiden Alternativen damit rechnen müßte, ewig
gequält zu werden?
Wenn ich zu jemandem sage: "Gib mir Dein Geld oder ich
hau Dir eine rein", hab ich ihm dann eine freie Wahl gelassen? Eben nicht.
Ich habe ihm nur eine Möglichkeit gelassen, die er in Anspruch nehmen kann,
ohne von mir negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Alles andere
würde dazu führen, daß ihm Leid zugefügt wird. Würde ich dann sagen:
"Hey, ich hab ihn zu nichts gezwungen. Es war seine Entscheidung, mir das
Geld zu geben oder nicht", wäre das der reinste Hohn. Wie kann man dann
also behaupten, es wäre eine freie, zwanglose Entscheidung, ob man Gott
gehorcht, wenn man bei einer dieser beiden Möglichkeiten bestraft wird und
ewig zu leiden hat? Nein, den Menschen, die sich gegen Gott entschieden
haben, ein gnädiges Ende zu geben, das bedeutet wahre Barmherzigkeit. Und
diesen Leuten kurz vor ihrem Ende nochmal zu zeigen, was sie hätten haben
können, auf daß sie die letzten Momente zähneknirschend verbringen, das
ist wahre Gerechtigkeit.
(Dieser Auszug wurde der Abhandlung "Gibt es eine Hölle?" von Denny R.
Walter entnommen)
Denny R. Walter denny_r._walter@web.de
In der obigen Aussage von D. Walter:
"Ich meine, in wie weit wäre es denn eine freie
Wahl, wenn ich bei einer der beiden Alternativen damit rechnen müßte, ewig
gequält zu werden?"
lässt sich die völlig falsche Einschätzung des Wesensinhaltes
einer freien Entscheidung erkennen. Hier wird die freie Wahl bei der
Entscheidung mit der Qualität der Alternativen verwechselt.
Wenn er schreibt:
"Wenn ich zu jemandem sage: "Gib mir Dein
Geld oder ich hau Dir eine rein", hab ich ihm dann eine freie Wahl gelassen?
Eben nicht."
dann hat die Person in diesem Beispiel eben die Wahl zwischen
Geldverlust oder Schlägen. Aber sie hat die Wahl. Die Konsequenzen sind
die Folge der Wahl, nicht die Wahl selbst!
Eine freie Wahlmöglichkeit liegt immer dann vor, wenn zwei oder mehrere
Alternativen zur Verfügung und damit zur Auswahl stehen - unabhängig von der
Qualität dieser Alternativen für die wählende Person. Dabei kann es sich
naturgemäß entweder um zwei schlechte Alternativen, um zwei gute Alternativen
oder um eine gute und eine schlechte Option handeln, zwischen welchen gewählt
werden kann - wie bei der Entscheidung ewiges Leben oder ewige Verdammnis.
Wie nun leicht zu erkennen, gibt es in dem, im obigen Kommentar verwendeten
Beispiel nur negative Alternativen: entweder der Überfallene verliert sein Geld
oder er bekommt Schläge. Es ist also eine Wahl zwischen zwei Übeln. Die
anschließende Schlußfolgertung des Autors:
"Wenn ich zu jemandem sage: ,Gib mir Dein Geld
oder ich hau Dir eine rein, hab ich ihm dann eine freie Wahl gelassen? Eben
nicht"
ist daher absolut falsch. Natürlich hatte er eine freie Wahl
- wenn auch zwischen den sprichwörtlichen "Pest und Cholera".
Nachdem aber bei der Frage "ewiges Leben oder ewige Verdammnis" zwischen
zwei qualitativ gegensätzlichen Alternativen zu wählen ist, ist dieses
Beispiel für unser Thema völlig ungeeignet. Wenn man es schon verwenden
wollte, hätte man den Überfallenen vorher warnen müssen, nicht in die Nähe
des Kommentators zu kommen, da er sonst mit Sicherheit ausgeraubt wird. Dann
hätte er die freie Wahl gehabt hinzugehen oder fernzubleiben.
Und dann versteigt sich der Autor zur Behauptung:
"Wie kann man dann also behaupten, es wäre eine
freie, zwanglose Entscheidung, ob man Gott gehorcht, wenn man bei einer dieser
beiden Möglichkeiten bestraft wird und ewig zu leiden hat?"
Mit dieser Geisteshaltung würde er dann auch dem Richter, der
ihn für den von ihm oben als Beispiel geschilderten Überfall bestrafen würde,
sagen, dass er sich zwischen Ehrlichkeit und Verbrechen nicht frei und zwanglos
entscheiden konnte, weil er für dieses Verbrechen jetzt bestraft wird und ins
Gefängnis muss. Hier zeigt sich nicht nur eine absolut falsche Sicht einer
freien Entscheidung sondern auch eine völlige Fehleinschätzung von Recht und
Unrecht.
Die letzten Aussagen schließlich von D. Walter im obigen Auszug:
"Nein, den Menschen, die sich gegen Gott
entschieden haben, ein gnädiges Ende zu geben, das bedeutet wahre
Barmherzigkeit. Und diesen Leuten kurz vor ihrem Ende nochmal zu zeigen, was sie
hätten haben können, auf daß sie die letzten Momente zähneknirschend
verbringen, das ist wahre Gerechtigkeit."
lässt zudem auch noch die Unkenntnis des Autors über
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Gottes erkennen. Manche Schriftausleger meinen,
den Geschwistern in den Gemeinden von der unendlichen und bedingungslosen Liebe
Gottes predigen zu müssen. Man argumentiert in diesem Zusammenhang mit der
Tatsache, dass Gott in seiner Liebe seinen einzigen Sohn am Kreuz sterben ließ,
um die Sünder zu retten. Das ist natürlich - dem Herrn sei Dank - völlig
richtig. Doch das ist ja nur der eine Teil der Geschichte. Das sind sozusagen
die "good news". Wer sich wirklich für die Hintergründe von Gottes Handeln
interessiert, wird sich weitere Fragen stellen:
Warum müssen Sünder errettet werden? Genügt die
angeblich "unendliche und bedingungslose Liebe" Gottes nicht,
um sie alle taxfrei ins Himmelreich eingehen zu lassen?
Warum musste ausgerechnet der Sohn Gottes
am Kreuz sterben, um die Sünder zu retten? Ist diese "unendliche
und bedingungslose Liebe" Gottes zu seinem Sohn geringer als zu
den Sündern?
Und schließlich: wovor müssen die
Sünder errettet werden? Ist Gott nicht allmächtig, so dass er in
seiner "unendlichen und bedingungslosen Liebe" alle
Menschen vor allen Gefahren beschützen kann?
(Siehe auch den Diskurs 30: "Warum
musste Jesus am Kreuz sterben?")
Und erst hier wird klar, was diese Sonnenscheinprediger gerne
überspringen, weil sie mit den Antworten auf diese Fragen eingestehen müssten,
dass eine echte Bekehrung zum wahren Christentum weit mehr ist als "Sag ja zu
Jesus". Es sind die "bad news" von welchen diese Prediger nicht gerne
sprechen, über welche uns die Bibel jedoch nicht im Unklaren lässt.
Die Sünder müssen gerettet werden, weil nach der
Gerechtigkeit Gottes jedes Vergehen gegen seine Gebote –
also jede Sünde – als Strafe den Tod des Sünders zur Folge hat.
Im Alten Bund hat Gott in seiner Gnade gestattet, dass stellvertretend für das
Leben des Sünders, das Leben eines Tieres geopfert werden darf.
Röm 1,28 Und wie sie es nicht für gut fanden,
Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen
verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht ziemt: 1,29 erfüllt mit aller
Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit,
List, Tücke; 1,30 Ohrenbläser, Verleumder, Gotteshasser, Gewalttäter,
Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, 1,31
Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige. 1,32 Obwohl
sie Gottes Rechtsforderung erkennen, daß die, die so etwas tun, des Todes
würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch
Wohlgefallen an denen, die es tun. Röm 1,28-32;
Röm 6,23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod,
die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Röm
6,23;
Der Sohn Gottes musste am Kreuz sterben, weil
Gott im Neuen Bund der vielen Opfer überdrüssig war und in einer Liebe den
Menschen dennoch eine Möglichkeit anbieten wollte, gerettet zu werden. Doch die
Gerechtigkeit Gottes forderte auch hier ein angemessenes Opfer für die Schuld
aller Sünder dieser Welt. Und um dieser Gerechtigkeit Gottes Genüge zu tun, g
ab es keine andere Möglichkeit, als dass sich Gott selbst in seinem Sohn
Jesus Christus als Loskaufopfer für alle Menschen darbrachte.
Jh 3,16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß
er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren
geht, sondern ewiges Leben hat. Jh 3,16;
Hbr 9,13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren
und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des
Fleisches heiligt, 9,14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich
selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat,
euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!
Hbr 9,13-14;
Hbr 9,26 - sonst hätte er oftmals leiden müssen
von Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung
der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer die Sünde aufzuheben.
9,27 Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das
Gericht, 9,28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden
ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde
denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten. Hbr 9,26-28;
Wer nun dieses Loskaufopfer für seine eigenen
Sünden annimmt und an den Sohn Gottes als seinen Heiland und Retter glaubt, ist
errettet. Wer es nicht annimmt oder zurückweist, ist beim Gericht wegen seiner
unvergebenen Sünden schuldig und geht in die ewige Verdammnis.
Jh 3,18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet;
wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den
Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Jh 3,18;
Jh 3,36 Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges
Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern
der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Jh 3,36;
Wie man sieht, genügt es nicht nur "ja" zu Jesus zu sagen.
Ich muss erkennen, dass ich ein Sünder und nach der Gerechtigkeit Gottes in
Ewigkeit verloren bin. Ich muss erkennen, dass ich mich weder selbst, noch dass
mich sonst irgend etwas auf dieser Welt vom Zorn Gottes erretten kann. Nur der
Glaube an den Sohn Gottes und die Annahme seines Loskaufopfers für meine
Sünden ist die einzige Möglichkeit, der Verdammnis zu entrinnen.
Und so können wir auch erkennen, dass die Liebe und Barmherzigkeit Gottes weder
unendlich noch bedingungslos ist. Das wäre eine blinde Liebe und eine falsche
Barmherzigkeit. Die Liebe Gottes endet dort, wo seine Gerechtigkeit beginnt.
Daher hat uns Gott in seiner Liebe und Gnade im Kreuzestod seines Sohnes eine
Möglichkeit angeboten, durch die Annahme dieses stellvertretenden Opfers für
unsere Sünden vor seiner Gerechtigkeit bestehen zu können. Wenn also Gott
seinen einzigen und geliebten Sohn dahingegeben und aus Liebe zu den Menschen
geopfert hat, um sie zu erretten, hat er das getan, weil seine Gerechtigkeit
dieses Opfer für die Sünden der Menschen erforderlich machte.
Für diese Vorgangsweise Gottes gibt es wohl kein besseres Gleichnis, als die von dem
Nationalökonomen Roscher berichtete Handlung des Awaren-Fürsten
Schamyl, einem Stammesführer aus dem nördlichen Kaukasus des frühen 19.
Jahrhunderts:
Um die Einheit und Zucht in seinem Stamm zu wahren,
hatte der Fürst den strengen Befehl ausgegeben, dass niemand sich an der Beute
vergreifen dürfe, die dem Stamm als ganzen gehöre. Wer diesen Befehl
übertritt, wird mit 100 Knutenhieben bestraft.
Da geschah der erste Bruch dieses Befehls - durch die alte Mutter des Fürsten.
Was soll nun werden? Wird die Strafe nicht vollstreckt, ist die Gerechtigkeit
des Fürsten in Frage gestellt und der Ernst seiner Befehle für alle Zukunft
untergraben.
Roscher berichtet, der Fürst habe sich einen Tag lang in seinem Zelt
eingeschlossen. Dann sei er hervorgetreten mit der Weisung: die Strafe wird
vollstreckt.
Als aber der erste Hieb auf den Rücken der Mutter herabgesaust sei, habe er
sich den Mantel heruntergerissen, sich vor seine Mutter geworfen und den
Soldaten zugerufen: Schlagt weiter und keinen Schlag zu wenig!
So hatte er die Lösung gefunden! Die Mutter war gerettet und zugleich zeigte
der zerrissene, blutende Rücken des Fürsten, wie ernst es mit der Geltung
seiner Befehle und dem Recht und der Gerechtigkeit im Stamm bestellt sei (nach Werner
de Boor: Der Brief an die Römer, WStB, R. Brockhaus Verlag).
Und so zeigt auch das Blut und der Tod unseres Herrn Jesus
Christus am Kreuz, wie unerbittlich Gott in seiner Gerechtigkeit gegen die
Sünde, und wie groß gleichzeitig seine Liebe zu uns Menschen ist.
Wenn nun Gott in seiner Gerechtigkeit sogar seinen Sohn nicht schonen konnte,
wieso kann dann irgendjemand glauben, dass Gott jenen Menschen, welche sein
Angebot ausgeschlagen und sich geweigert haben, dieses Loskaufopfer seines
Sohnes anzunehmen, eine Barmherzigkeit erweisen und ihnen ein gnädiges Ende
bereiten würde? Wer die Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes in seinem
Erdenleben zurückweist, kann dann im Gericht nur mehr mit der absoluten
Gerechtigkeit Gottes rechnen.
Und was wäre das auch für eine Gerechtigkeit gegenüber den christlichen
Überwindern, welche in Verfolgung und Not ausharrten und auf Gott vertrauten,
wenn die Gottlosen und Götzendiener, die sich gegen Gott erhoben haben und das
Volk Gottes in der Endzeit verfolgt und gepeinigt haben, dann im Gericht mit einem schnellen
"gnädigen Ende" ohne Strafe davonkommen würden? Warum sollte Gott den
Verfluchten und Kumpanen Satans gegenüber gnädig sein, wenn diese sein Volk
auf Erden gequält und getötet haben? Genau das wäre die absolute
Ungerechtigkeit! Nicht umsonst rufen sie Seelen der Märtyrer in Off 6,9:
Bis wann richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?
Off 6,9 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah
ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des
Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. 6,10 Und sie riefen
mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, heiliger und wahrhaftiger
Herrscher, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde
wohnen? Off 6, 9-10;
Und die göttliche Antwort ist nicht etwa der Hinweis auf ein schnelles Ende ihrer Mörder, sondern es heißt: "Und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit abwarten sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien, die ebenso wie sie getötet werden sollten".
Off 6,11 Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes
Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit
abwarten sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien, die
ebenso wie sie getötet werden sollten. Off 6,11;
Es wird hier also keine falsche Barmherzigkeit geben, sondern
absolute Gerechtigkeit. Gott wird das Blut der Seinen an ihren Mördern rächen.
Und das wird kein "gnädiges Ende" und "schnelles Auslöschen", sondern
ewige Qual und Verdammnis fernab von Gott sein.
Abschließend noch ein Kommentar von dem Prediger und Pastor Wilhelm Busch über
die Hölle:
Die Hölle ist der Ort, wo man Gott wirklich endgültig los
ist. Da werden Sie nicht mehr eingeladen. Da ruft Sie nichts mehr. Da wollen
Sie vielleicht beten, aber dann können Sie nicht mehr. Da wollen Sie
vielleicht den Namen Jesus anrufen, aber er fällt Ihnen nicht mehr ein. Sie
brauchen die Botschaft, die ich Ihnen sage, nicht anzunehmen. Sie können’s
lassen, sich zu Jesus zu bekehren. Aber machen Sie sich klar, dass Sie damit
die Hölle wählen! Sie haben die völlige Freiheit!
Wilhelm Busch (1897-1966) war Jugendpfarrer in Essen, Evangelist,
Prediger, Schriftsteller und Autor.
Dieser Auszug ist dem Buch "Jesus unser Schicksal", von W. Busch,
Schriftenmissions-Verlag Gladbeck/Westfalen entnommen. ISBN 3-7958-0364-0
(Siehe auch den Diskurs 55: "Warum
lässt Gott das Leid zu?")
Die ewige Existenz jedes Menschen.Jeder einzelne Mensch, der bei seiner körperlichen Geburt
die Fruchtblase seiner Mutter lebend verlässt – der also "aus Wasser
(Fruchtwasser, amniotische Flüssigkeit) geboren" ist (Jh 3,5) – erhält von Gott (Jh 4,24) einen menschlichen Geist (1Kor 2,11) mit ewiger Existenz (Mt 25,46). Im ersten,
zeitlich-irdischen Teil seiner Existenz – in seinem Leben -, hat der Mensch
die Möglichkeit, sich völlig frei und ohne Zwang mit dem ihm von Gott
gegebenen Geist (1Mo 2,7; 6,3) zu entscheiden, ob er diesem Gott, dem Schöpfer allen Lebens, sein ganzes Vertrauen und seine ganze Liebe schenken will. Gott wird euch lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus
den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den
Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen
seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11; Bei der Auferstehung
(Röm 6,4-5), der "
Wiedergeburt aus dem Geist"
(Mt 19,28;
1Ptr 3,18;
Jh 3,7), erhält der Mensch wieder
einen Körper (1Kor 15,43-44;
Mt 22,30;
Jh 3,8;
Röm 8,10-11), ähnlich wie jener des
Sohnes Gottes nach dessen Auferstehung (Jh 20,26-27).
Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird gesät
in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit
und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein natürlicher Leib
und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib,
so gibt es auch einen geistlichen Leib. 15,45 Wie geschrieben steht: Der
erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele« (1. Mose 2,7),
und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 15,46 Aber nicht der
geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. 15,47
Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel.
15,48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist,
so sind auch die himmlischen. 15,49 Und wie wir getragen haben das Bild des
irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. 1Kor 15,42-49; Mit diesem Körper steht der Mensch dann beim
Weltgericht vor dem Sohn Gottes, der im Auftrag Gottes
(Jh 5,22.
26-27) jeden Menschen nach dessen
irdischen Taten und nach seiner Entscheidung in seinem Leben für oder
gegen Gott, richten wird (Röm 2,16). Der Sohn Gottes sagte: "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den
Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den
Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn
nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Jh 14,15-17; Unter diesem Aspekt hat schon der bekannte Evangelist und Prediger
Wilhelm Busch zu seinen Zuhörern gesagt: "Sie brauchen die Botschaft, die
ich Ihnen sage, nicht anzunehmen. Sie können’s lassen, sich zu Jesus zu
bekehren. Aber machen Sie sich klar, dass Sie damit die Hölle wählen! Sie
haben die völlige Freiheit!" (Leute
die nicht glauben können) (Siehe auch Diskurs 22; "Gibt
es die Unsterblichkeit der Seele?") Für all jene, welche es gerne kurz und modern
haben wollen: |
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.Im Unterschied zu allen anderen Religionen dieser Welt, ist das biblische
Christentum keine Religion. Es ist eine Relation. Eine Beziehung
zu - oder Verbindung mit - Gott, als unserem Vater im Himmel. Deshalb hat uns
auch unser Herr Jesus Christus gesagt: Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Mt 23,9 Und ihr sollt niemand euren Vater
nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
Mt 23,9; Im biblischen Christentum nennen wir also niemanden auf
Erden unseren Vater, sondern der eine und einzige, allmächtige Gott im
Himmel ist unser Vater. Tatsächlich hat Gott nicht nur uns, sondern mit Adam
und Eva, unseren archaischen Eltern, alle Menschen erschaffen und ist daher
unser aller Vater. Doch das wollen die wenigsten wissen. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten. Jh 4,23-24; Und wie uns auch Paulus im ersten Korintherbrief bestätigt,
wohnt Gottes Geist in uns, wenn wir Gottes Kinder sind. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr
Gottes Tempel seid und er Geist Gottes in euch wohnt? 3,17 Wenn
jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel
Gottes ist heilig – der seid ihr. 1Kor 3,16-17; Damit ist dies eine ganz ähnliche Verbindung, wie sie
auch der Sohn Gottes bei seinem Wirken auf Erden zum Vater hatte: Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Jh 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede,
rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt,
er tut die Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater
in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen.
Jh 14,10-11; Schließlich erklärt uns auch der Herr Jesus selbst,
dass der, der ihn liebt, daran zu erkennen ist, dass er das Wort seines
Herrn halten
wird. Und deshalb wird ihn der Vater lieben und beide, Vater und Sohn, werden kommen
und bei ihm (in seinem Geist) Wohnung nehmen. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Jh 14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der
Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und
nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt,
der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt,
der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch
geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der
Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch
alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh
14,22-26; Fassen wir also zusammen: Paulus sagt uns oben in 1Kor 3,16,
dass der Heilige Geist in uns wohnt, wenn wir Kinder Gottes sind. Der Herr
Jesus sagt uns hier oben, in Jh 14,23, dass Vater und Sohn zu uns kommen
werden und Wohnung bei uns nehmen werden, wenn wir den Sohn lieben. Damit haben wir also Vater, Sohn und Heiligen
Geist in unserem Geist vereint! Und nun schreibt uns Paulus oben, in 1Kor 3,16, nicht nur, dass der
Heilige Geist in den Kindern Gottes wohnt, er sagt auch, dass wir der Tempel
Gottes sind. Das heißt, ähnlich, wie Gott im Allerheiligsten des Tempels in Jerusalem
bei den Israeliten gewohnt hat, wohnt Gott auch
danach wieder in einem Tempel. Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja
66,1-2): 7,49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner
Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«, spricht der Herr,
»oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand das alles
gemacht?«. Apg 7,48-50; Im biblisch-christlichen Glauben gibt es also keinen Ritus, keine
Liturgie, keine "Messen", keine Priester, Bischöfe, Kardinäle, Päpste usw.
Die biblisch-christlichen Gläubigen selbst sind Gottes Tempel und haben in
ihrem Geist unmittelbare und direkte Verbindung zu ihrem himmlischen Vater. Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein." 2Kor 6,14 Seid nicht in einem
ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit
Finsternis? 6,15 Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder
welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? 6,16 Und welchen
Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Und dieser Geist der Kinder Gottes ist es auch, der nach der
Auferstehung als geistiges Wesen in der ewigen Dimension bei unserem Vater
im Himmel leben wird, nachdem er jenen Weg gegangen ist, den uns schon unser
Herr Jesus Christus als Erstling vorangegangen ist (1Kor 15,20-28). Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht
sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Versammlungen und
an den Ecken der Straßen stehend zu beten
(oder vor den katholischen Götzenaltären
["Maria", "Heilige"] und der jüdischen "Klagemauer"!/ FH),
damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie
haben ihren Lohn dahin. 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer,
und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen erhört
werden. 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6,5-8; |
(Siehe auch Diskurs 1072; "Ist die Dreieinigkeit nur ein Handeln Gottes in drei Personen?")