Die ewige Existenz jedes Menschen.
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen
Glaubens.
Die christlichen Gläubigen – die echten
und die falschen.
Hat die Endzeit bereits von 500 Jahren begonnen?
Sind alle Regierungen der Welt von Gott eingesetzt? /
Diskurs 1042 – Teil 2
Es gibt nicht wenige christliche Prediger, die achten mehr auf den Klang der Worte
und die Wirkung auf die Zuhörer anstatt auf den Wortinhalt und die Konformität mit den Aussagen
der Bibel. Bei manchen Evangelisationen fordern die Evangelisten die Menschen auf: "Du musst zum
Glauben an Gott kommen, damit du ewiges Leben hast und nicht verloren bist". Und obwohl diese
Aussage für rechtgläubige Christen keine Frage ist, ist sie doch für den, für welchen diese
Evangelisationen gedacht sind, nämlich für den anwesenden Ungläubigen, kaum verständlich. Er
wird sich fragen: "Wer ist Gott? Was ist Glaube? Und warum soll ich verloren sein? – Blödsinn!"
und er wird sich abwenden.
(Siehe auch Diskurs 96: "Warum glauben?.")
Es wäre daher wichtig, diese Menschen weder mit Drohungen wie "... sonst hast du
kein ewiges Leben" zu konfrontieren, noch sie mit Platitüden wie z.B. der "unendlichen Liebe
Gottes" einzulullen. Beides übrigens unrichtige Behauptungen. Denn einerseits hat Gott alle
Menschen – die guten wie die bösen – für ein ewiges Leben, eine ewige Existenz erschaffen. Die
Frage ist nur, wo dieser Mensch dann die Zeit seiner ewigen Existenz verbringen wird: im Licht und
in der Liebe Gottes oder in der Finsternis der Verdammnis mit Heulen und Zähneknirschen. Und auch
die Liebe Gottes ist keinesfalls unendlich, wie wir gleich sehen werden!
Doch Menschen, welche noch nie – oder selten – von der Bibel gehört haben, haben mit solchen
Aussagen ihre Schwierigkeiten. Wenn auch ein gläubiger Christ weiß, dass mit "ewigem
Leben" das Leben bei Gott gemeint ist – im Gegensatz zur ewigen Verdammnis im Feuersee -, denkt
ein Ungläubiger dabei an die körperliche Unsterblichkeit und ist dann enttäuscht, wenn er
erfährt, dass er auch als gläubiger Christ körperlich sterben muss. Man muss ihm daher sagen und
erklären, dass die Tatsache, dass wir alle physisch sterben müssen, keinesfalls das Ende unserer
Existenz bedeutet. Der Geist des Menschen lebt weiter und wird am Ende der Welt, bei der
Auferstehung – der Wiedergeburt (Mt
19,28) – wieder neu geboren und mit einem neuen Leib lebendig werden.
Die ewige Existenz jedes Menschen.Jeder einzelne Mensch, der bei seiner körperlichen Geburt
die Fruchtblase seiner Mutter lebend verlässt – der also "aus Wasser
(Fruchtwasser, amniotische Flüssigkeit) geboren" ist (Jh 3,5) – erhält von Gott (Jh 4,24) einen menschlichen Geist (1Kor 2,11) mit ewiger Existenz (Mt 25,46). Im ersten,
zeitlich-irdischen Teil seiner Existenz – in seinem Leben -, hat der Mensch
die Möglichkeit, sich völlig frei und ohne Zwang mit dem ihm von Gott
gegebenen Geist (1Mo 2,7; 6,3) zu entscheiden, ob er diesem Gott, dem Schöpfer allen Lebens, sein ganzes Vertrauen und seine ganze Liebe schenken will. Gott wird euch lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus
den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den
Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen
seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11; Bei der Auferstehung
(Röm 6,4-5), der "
Wiedergeburt aus dem Geist"
(Mt 19,28;
1Ptr 3,18;
Jh 3,7), erhält der Mensch wieder
einen Körper (1Kor 15,43-44;
Mt 22,30;
Jh 3,8;
Röm 8,10-11), ähnlich wie jener des
Sohnes Gottes nach dessen Auferstehung (Jh 20,26-27).
Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird gesät
in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit
und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein natürlicher Leib
und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib,
so gibt es auch einen geistlichen Leib. 15,45 Wie geschrieben steht: Der
erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele« (1. Mose 2,7),
und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 15,46 Aber nicht der
geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. 15,47
Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel.
15,48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist,
so sind auch die himmlischen. 15,49 Und wie wir getragen haben das Bild des
irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. 1Kor 15,42-49; Mit diesem Körper steht der Mensch dann beim
Weltgericht vor dem Sohn Gottes, der im Auftrag Gottes
(Jh 5,22.
26-27) jeden Menschen nach dessen
irdischen Taten und nach seiner Entscheidung in seinem Leben für oder
gegen Gott, richten wird (Röm 2,16). Der Sohn Gottes sagte: "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den
Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den
Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn
nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Jh 14,15-17; Unter diesem Aspekt hat schon der bekannte Evangelist und Prediger
Wilhelm Busch zu seinen Zuhörern gesagt: "Sie brauchen die Botschaft, die
ich Ihnen sage, nicht anzunehmen. Sie können’s lassen, sich zu Jesus zu
bekehren. Aber machen Sie sich klar, dass Sie damit die Hölle wählen! Sie
haben die völlige Freiheit!" (Leute
die nicht glauben können) (Siehe auch Diskurs 22; "Gibt
es die Unsterblichkeit der Seele?") Für all jene, welche es gerne kurz und modern
haben wollen: |
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.Im Unterschied zu allen anderen Religionen dieser Welt, ist das biblische
Christentum keine Religion. Es ist eine Relation. Eine Beziehung
zu – oder Verbindung mit – Gott, als unserem Vater im Himmel. Deshalb hat uns
auch unser Herr Jesus Christus gesagt: Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Mt 23,9 Und ihr sollt niemand euren Vater
nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
Mt 23,9; Im biblischen Christentum nennen wir also niemanden auf
Erden unseren Vater, sondern der eine und einzige, allmächtige Gott im
Himmel ist unser Vater. Tatsächlich hat Gott nicht nur uns, sondern mit Adam
und Eva, unseren archaischen Eltern, alle Menschen erschaffen und ist daher
unser aller Vater. Doch das wollen die wenigsten wissen. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten. Jh 4,23-24; Und wie uns auch Paulus im ersten Korintherbrief bestätigt,
wohnt Gottes Geist in uns, wenn wir Gottes Kinder sind. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr
Gottes Tempel seid und er Geist Gottes in euch wohnt? 3,17 Wenn
jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel
Gottes ist heilig – der seid ihr. 1Kor 3,16-17; Damit ist dies eine ganz ähnliche Verbindung, wie sie
auch der Sohn Gottes bei seinem Wirken auf Erden zum Vater hatte: Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Jh 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede,
rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt,
er tut die Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater
in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen.
Jh 14,10-11; Schließlich erklärt uns auch der Herr Jesus selbst,
dass der, der ihn liebt, daran zu erkennen ist, dass er das Wort seines
Herrn halten
wird. Und deshalb wird ihn der Vater lieben und beide, Vater und Sohn, werden kommen
und bei ihm (in seinem Geist) Wohnung nehmen. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Jh 14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der
Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und
nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt,
der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt,
der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch
geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der
Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch
alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh
14,22-26; Fassen wir also zusammen: Paulus sagt uns oben in 1Kor 3,16,
dass der Heilige Geist in uns wohnt, wenn wir Kinder Gottes sind. Der Herr
Jesus sagt uns hier oben, in Jh 14,23, dass Vater und Sohn zu uns kommen
werden und Wohnung bei uns nehmen werden, wenn wir den Sohn lieben. Damit haben wir also Vater, Sohn und Heiligen
Geist in unserem Geist vereint! Es ist also offensichtlich, dass es in der Natur von geistlichen Wesen liegt, sich sowohl im Geist eines Menschen,
als auch in anderen geistlichen Wesen zu integrieren. Sie sind in ihrer geistlichen Gestalt nichtstofflich und
können ineinander verschmelzen, wie wenn man auf der materiellen Ebene ein Glas Wasser in ein anderes leert und
beide Wässer werden eins (Dreieinigkeit). Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja
66,1-2): 7,49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner
Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«, spricht der Herr,
»oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand das alles
gemacht?«. Apg 7,48-50; Im biblisch-christlichen Glauben gibt es also keinen Ritus, keine
Liturgie, keine "Messen", keine Priester, Bischöfe, Kardinäle, Päpste usw.
Die biblisch-christlichen Gläubigen selbst sind Gottes Tempel und haben in
ihrem Geist unmittelbare und direkte Verbindung zu ihrem himmlischen Vater. Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein." 2Kor 6,14 Seid nicht in einem
ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit
Finsternis? 6,15 Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder
welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? 6,16 Und welchen
Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Und dieser Geist der Kinder Gottes ist es auch, der nach der
Auferstehung als geistiges Wesen in der ewigen Dimension bei unserem Vater
im Himmel leben wird, nachdem er jenen Weg gegangen ist, den uns schon unser
Herr Jesus Christus als Erstling vorangegangen ist (1Kor 15,20-28). Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht
sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Versammlungen und
an den Ecken der Straßen stehend zu beten
(oder vor den katholischen Götzenaltären
["Maria", "Heilige"] und der jüdischen "Klagemauer"!/ FH),
damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie
haben ihren Lohn dahin. 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer,
und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen erhört
werden. 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6,5-8; |
(Siehe auch Kapitel 12: "Die Auferstehung.")
Und wenn dann diesem Ungläubigen gesagt wird, dass Gottes Liebe
"unendlich" sei, er aber dann erfährt, dass Gottes Sohn für die Sünden aller Menschen
am Kreuz sterben musste, fragt er sich natürlich, wieso das erforderlich war und warum uns Gott
unsere Sünden in seiner "unendlichen" Liebe nicht vergeben konnte, sodass Jesus Christus
nicht am Kreuz für unsere Sünden hätte sterben müssen.
Daher: Gottes Liebe ist nicht unendlich, sondern währt so lange, bis sich seine Gnade und
Barmherzigkeit im Leben eines jedes einzelnen Menschen erschöpft haben. Wenn Liebe, Gnade und
Barmherzigkeit abgelehnt und zurückgewiesen werden, bleibt nur mehr die absolute und unerbittliche
Gerechtigkeit Gottes, welcher sich dieser Mensch am Ende stellen muss.
Die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes.Wenn die Liebe Gottes unendlich und bedingungslos wäre, müsste
dieser Gott allen Menschen aller Zeiten (unendlich!!) alle ihre Sünden
ohne Reue und Umkehr (bedingungslos!!) vergeben. Es wäre dann kein Sühnopfer
mehr erforderlich – und Jesus Christus hätte nicht am Kreuz sterben müssen. (Siehe auch den Diskurs 30: "Warum musste Jesus am Kreuz sterben?") |
Eine detaillierte Erklärung über Tod, Auferstehung und Gericht findet sich übrigens in den über
150 deutschen Dokumenten dieser Website im Inhaltsverzeichnis
sowie die Beantwortung von Fragen und die Diskussion darüber in der Diskursübersicht.
Hier soll nun aber der Versuch unternommen werden, die immer wieder sehr kontrovers diskutierte
Frage über den Sinn des Lebens aus biblischer Sicht zu beantworten.
Der oben beispielhaft zitierte kritische Ungläubige könnte ja durchaus die Meinung vertreten, wenn
Gott die Menschen gleich so erschaffen hätte, dass sie die Gebote Gottes befolgen, dann wäre das
ganze Brimborium mit Sünde, Sündenvergebung, Opfertod des Sohnes Gottes usw. gar nicht nötig
gewesen und die Menschen – und auch Gott – hätten sich viel Zeit, Ärger und Frust erspart.
Und nun wird es wahrscheinlich manchen Leser erstaunen zu erfahren, dass nach der Bibel genau das
die Absicht Gottes war. Gott hat Adam und Eva in ihrem Charakter so erschaffen, dass sie bereit
waren, den Geboten Gottes zu gehorchen. Doch da andererseits die absolute Gerechtigkeit Gottes im
Gegensatz zu jedwedem Zwang steht, hat Gott den Menschen auch mit einem freien Willen
erschaffen. Und das bedingt, dass die Menschen die Gebote nicht aus Furcht befolgten. Sie sollten
Gott vertrauen, die Gefahr einer Missachtung seiner Gebote erkennen und daher freiwillig Folge
leisten.
Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
1Mo 2,8 Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten,
und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 2,9 Und Gott, der HERR, ließ aus dem
Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des
Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 1Mo 2, 8-
9;
Aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen, denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!.
1Mo 2,15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den
Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. 2,16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und
sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; 2,17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten
und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben! 1Mo
2,15-17;
Wie wir hier oben sehen, konnten die Menschen Gut und Böse noch nicht
unterscheiden. Gott sagte ihnen daher was richtig und was falsch ist und er sagte ihnen auch die
Konsequenzen ihres Handelns. Er stellte es jedoch ihrer freien Entscheidung anheim, ob sie seine
Gebote befolgen wollten oder nicht. – Es ist ganz ähnlich, wie mit den zehn Geboten: auch dort
heißt es immer nur: "du sollst" und nie "du musst". Der Mensch hat die volle
Freiheit, sich entweder daran zu halten oder eben nicht. – Gott wollte offensichtlich, dass das
Verhältnis zwischen ihm und den Menschen ausschließlich auf Vertrauen basierte.
Und gerade weil Gott wollte, dass das Verhältnis des Menschen zu ihm auf Vertrauen und nicht auf
Zwang gegründet ist, musste geprüft werden, ob der Mensch im Vertrauen auf Gott oder eigenmächtig
und entgegen den Geboten Gottes handeln würde. Wenn der Mensch das Vertrauen, das Gott ihm anbot,
auch gerechtfertigt hätte, dann wäre es genau zu jener Situation gekommen, dass keine Sünde in
der Welt gewesen wäre und daher auch Sündenvergebung und Sündenopfer nicht erforderlich gewesen
wären. Dann hätten Gott und Menschen im absoluten Vertrauen zueinander leben können und die Welt
und die Menschheit hätte sich viele Probleme erspart.
Doch wie allgemein bekannt, ist es dann anders gekommen. Der Satan, die alte Schlange und der
Lügner von Anfang an, wie ihn Jesus Christus auch bezeichnete (Jh
8,44), belog die Eva und verleitete sie, entgegen dem Gebot Gottes doch von diesem Baum der
Erkenntnis zu essen und auch Adam davon zu geben.
Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern ihr werdet Gutes und Böses erkennen.
1Mo 3,1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die
Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen
Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen? 3,2 Da sagte die Frau zur Schlange: Von den
Früchten der Bäume des Gartens essen wir; 3,3 aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte
des Gartens steht, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit
ihr nicht sterbt! 3,4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! 3,5 Sondern
Gott weiß, daß an dem Tag, da ihr davon eßt, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie
Gott, erkennend Gutes und Böses. 1Mo 3, 1- 5;
Wie man recht gut erkennen kann, sind die Lügen Satans deshalb so gefährlich, weil
sie immer auch einen Teil der Wahrheit enthalten. Und auch, weil er sich immer an die (noch)
Ahnungslosen richtet, welche aus irgendwelchen Gründen den Hintergrund der Zusammenhänge nicht
durchschauen und ihm so auf den Leim gehen.
Hier, bei Adam und Eva, war das ihre Unwissenheit über die tiefere Bedeutung des Todes. Gott sagte:
"denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!" und Satan sagte: "Keineswegs werdet ihr
sterben!" Und als sie davon gegessen hatten, sahen sie, dass sie tatsächlich nicht sterben
mussten. Also glaubten sie dem Satan erst recht. Was ihnen Satan aber verheimlicht hatte, war, dass
Gott vom sogenannten zweiten Tod gesprochen hatte, welcher allen Menschen bevorsteht, welche den
Geboten Gottes nicht gehorcht haben, während er, Satan, den beiden weißgemacht hat, dass damit der
erste, der leibliche Tod gemeint war.
Diese Aussage Gottes, dass die beiden sterben müssten, wenn sie vom Baum der Erkenntnis des Guten
und des Bösen essen würden, hatte folgenden Hintergrund: Anders als in unserem falschen
menschlichen Verständnis bedeuten die Worte "Tod" und "sterben" aus biblischer
Sicht nie das Ende der Existenz eines Menschen. Mit "Tod" und "sterben" ist
immer nur der Übergang von einer Existenzform in eine andere gemeint. Nach der Schrift gibt es zwei
derartige Übergänge: der erste Übergang ist das Ende unseres irdischen, materiellen Leibes – der
erste "Tod" – und der Transfer des vom Leib getrennten menschlichen Geistes in den
Wartebereich des sogenannten Totenreiches.
(Siehe auch Diskurs 56: "Sind die verstorbenen
Christen bereits im Himmel?")
Der "zweite Tod" ist die Verurteilung des Menschen beim Letzten Gericht
wegen seines Unglaubens zu Lebzeiten. Das hat auch der Herr den Jüngern sehr treffend vor Augen
geführt, als er von den bereits potentiell Toten sprach, die einmal den zweiten Tod erleiden
werden, welche ihre vorerst nur physisch Toten begraben.
Laß die Toten ihre Toten begraben!
Mt 8,21 Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr,
erlaube mir, vorher hinzugehen und meinen Vater zu begraben. 8,22 Jesus aber spricht zu ihm: Folge
mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben! Mt 8,21-22;
(Siehe auch den Exkurs 08: "Der erste und der zweite
Tod.")
Nach der Auferstehung aus dem Totenreich, der Wiedergeburt am Ende der Welt, wird
der Geist des Menschen neu geboren (die zweite Geburt), erhält einen neuen Körper und kommt vor
das Gericht Gottes. Bei diesem Gericht werden seine gesamten Handlungen in seinem irdischen Leben
geprüft und ein Urteil darüber gesprochen. Ist dieses Urteil negativ, so erfolgt der zweite
Übergang, der sogenannte "zweite Tod" des Menschen. Sein Geist wird nunmehr auch von
seinem Auferstehungsleib getrennt und für eine ewige Existenz in den Feuersee geworfen. Das nennt
die Bibel die "ewige Verdammnis". Ist das Gerichtsurteil positiv, so kann der Mensch
mit seinem Auferstehungsleib in die neue, die zweite Schöpfung Gottes übertreten und dort im Licht
bei Gott in Ewigkeit weiterexistieren. Das nennt die Bibel dann "ewiges Leben".
(Siehe auch das Kapitel 13: "Das Weltgericht.")
Dieser Ablauf des Geschehens ist uns Heutigen aus der Bibel bekannt. Doch Adam und
Eva hatten damals natürlich keine Ahnung von diesen Vorgängen. Sie wussten nicht, dass Gott mit
seiner Warnung, wenn sie seine Gebote missachten würden "dann musst du sterben" die absolute
Wahrheit sprach, weil sie dann den zweiten, den endgültigen Tod sterben müssten und ihnen eine
ewige Existenz in der Verdammnis drohte. Satan aber nützte diese Ahnungslosigkeit der Beiden aus
und bezog sich auf den ersten, den irdischen, materiellen Tod, als er sagte "ihr werdet
keinesfalls sterben". Wie wir sehen, hat Satan nicht direkt gelogen, er hat nur die Dinge
verdreht. Er ist der "Durcheinananderwerfer", der diabolos.
Das Argument, welches hier oft eingebracht wird, dass Adam und Eva eben deshalb unschuldig gewesen
wären, weil sie von all diesen Gesetzmäßigkeiten nichts gewusst hätten, übersieht, dass es hier
ja nicht um Wissen gegangen ist. Es ging damals und es geht bis heute nicht um Wissen, sondern um
Vertrauen. Natürlich hatten sie das alles nicht gewusst, doch Gott hatte nicht verlangt, dass sie
etwas wissen sollten, sondern dass sie ihm vertrauen sollten. Sie sollten ihm vertrauen und glauben,
dass das, was er ihnen gesagt hatte, die Wahrheit war. Dann hätten sie die Aussage des Satan als
Lüge erkennen und ihn zurückweisen können. Der Mensch hat also dieses Vertrauen Gottes gebrochen
und infolgedessen hat auch Gott dem Menschen seinen Schutz und seine Fürsorge entzogen. Ab
nun musste der Mensch selbst für sich und Seinegleichen sorgen.
Aus diesen Zusammenhängen können wir auch schon erkennen, dass die Versuchung des
Menschen durch Satan kein Zufall war. Gott hat es zugelassen, dass Satan die Menschen im Garten Eden
geprüft hat. Wie Gott überhaupt den Satan dazu gebraucht, um die Menschen auf Erden – aber auch
die Engel im Himmel – zu prüfen, ob sie vertrauenswürdig wären. Im Himmel konnte Satan ein
Drittel der Engel Gottes verführen und für sich gewinnen. Wie uns die Bibel sagt, fand gerade zu
Lebzeiten Jesu ein Kampf im Himmel statt, wo Satan mit den zu ihm übergelaufenen Engeln gegen den
Erzengel Michael und den verbliebenen zwei Drittel der Engel Gottes gekämpft hat. Satan hat diesen
Kampf verloren und wurde mit seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde geworfen.
Und Satan, der große Drache, wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.
Off 12,7 Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel
kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; 12,8 und sie bekamen nicht die
Übermacht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. 12,9 Und es wurde geworfen der
große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis
verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. Off 12, 7-
9;
Der Schwanz des Drachen fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde.
Off 12,3 Und es erschien ein anderes Zeichen am Himmel, und siehe, ein
großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern
sieben Kronen, 12,4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und
warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie
geboren hätte, ihr Kind fräße. Off 12, 3- 4;
Jetzt ergeht das Gericht; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden.
Jh 12,28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom
Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. 12,29 Da sprach das Volk, das
dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Die andern sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet. 12,30
Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um
euretwillen. 12,31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; nun wird der Fürst dieser Welt
ausgestoßen werden. Jh 12,28-31;
Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt;
Jh 14,28 Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und
ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn
der Vater ist größer als ich. 14,29 Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr
glaubt, wenn es geschieht. 14,30 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der
Welt kommt; und in mir hat er gar nichts; 14,31 aber damit die Welt erkenne, daß ich den Vater
liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. – Steht auf, laßt uns von hier fortgehen! Jh
14,28-31;
Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Lk 10,17 Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen:
Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. 10,18 Er sprach aber zu ihnen: Ich
schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Lk 10,17-18;
Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut.
Off 12,12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt.
Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er
weiß, daß er nur eine kurze Zeit hat. Off 12,12;
Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern.
Jess14,1214,12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern!
Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Jess14,12;14,12;
Der Fürst der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.
Eph2,1 Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in euren
2,1 Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, 2,2 in denen
ihr einst wandeltetund Sünden, 2,2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt,
gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams
wirkt. Eph 2, 1- 2;
(Siehe auch den Diskurs 1042: "Sind alle Regierungen der Welt von Gott eingesetzt?")
Wie wir sehen, regiert ab diesem Zeitpunkt Satan die Welt als "Fürst der Macht
der Luft" mit seinen Engeln, die als Dämonen in der Luft herrschen. Und diese Dämonen haben
gleich nachdem sie vom Himmel auf die Erde geworfen wurden, im Geist von Menschen Heimstatt gesucht.
Wie wir aus der Bibel wissen, hat der Herr sie in einigen Fällen ausgetrieben (Mt
8,28-34; 9,32-34;
12,28)
Und so läuft nun die Weltgeschichte bis heute: mit Satan als Weltbeherrscher und seinen Engeln als
Dämonen im Geist von Menschen, die sich dafür öffnen. Der beste Beweis dafür ist der Lauf der
Weltgeschichte selbst, mit ihren nicht enden wollenden Kriegen, Diktaturen, Verbrechen, Massenmorden
und Perversitäten.
(Siehe auch den Exkurs 06: "Vom Angesicht Gottes in
den Feuersee – die vier Stationen Satans.")
Wie wir unten, in Lk 4,6 lesen, hat Gott dem Satan damals die Macht über alle
Reiche der Welt übergeben, damit er auch die Menschen prüfen soll, ob sie sich zu Gott halten
oder, wie auch ein Teil der Engel, sich verführen lassen. Und gleich zu Beginn seiner irdischen
Herrschaft, wollte ja Satan auch den Sohn Gottes verführen, indem er ihm alle diese Reiche der Welt
anbot, wenn er vor ihm niederfallen und ihn anbeten würde. Doch der Herr hat ihm genau jene Antwort
gegeben, welche ihm schon Adam und Eva hätten geben sollen, als Satan sie versucht hatte: «Du
sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» Damit hätten sie gleich am Beginn
der Schöpfung der Menschheit Jahrtausende des Chaos’ auf Erden erspart.
Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
Lk 4,5 Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle
Reiche der Welt in einem Augenblick 4,6 und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir
geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
4,7 Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. 4,8 Jesus antwortete ihm und sprach: Es
steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein
dienen.« Lk 4, 5- 8;
Doch diese erste Enttäuschung, welche die Menschen im Garten Eden ihrem Schöpfer
bereitet hatten, war weder ein Einzelfall noch atypisch für das Menschengeschlecht. Ganz im
Gegenteil, die menschliche Rasse war nach biblischer Zeitrechnung 1656 Jahre später soweit von Gott
abgefallen, dass Gott beschloss die ganze Menschheit zu vernichten. Satan hatte also ganze Arbeit
geleistet.
Durch das hohe Alter von mehreren hundert Jahren, welches die Menschen vor der Flut erreicht hatten,
mussten zu dieser Zeit bereits einige Millionen Menschen auf Erden gelebt haben. Unter ihnen
war aber auch ein Mann, der als Einziger mit seiner Familie an Gott festgehalten hatte. Es war Noah
mit seiner Frau und seinen drei Söhnen mit ihren Frauen. Diesem befahl Gott eine Arche zu bauen, um
sich, seine Familie und die wichtigsten Tiere auf Erden vor der Sintflut zu retten (
1Mo 6,11-17).
Mit ihnen wollte Gott nach der Flut einen neuen Anfang mit der Menschheit auf Erdenmachen.
Keine hundert Jahre nachdem die Flut vorbei war, hatte es Satan aber schon wieder geschafft, den
Hochmut der Menschen dermaßen gegen Gott zu schüren, dass sie in ihrer Überheblichkeit in der
ersten Stadt der Welt, im Babel der Vorzeit, einen Turm bauen wollten, der bis in den Himmel
reichten sollte. Um nun Ärgeres zu verhindern und weil Gott verheißen hatte, die Menschheit nicht
noch einmal zu vernichten (1Mo
9,12-17), hat er die Sprache der Menschen, welche bis dahin für alle Menschen eine einheitliche
war, verwirrt. Dadurch hat plötzlich Einer den Anderen nicht mehr verstanden und der großartige
Bau musste mangels gegenseitiger Verständigungsmöglichkeit eingestellt werden (1Mo 11,1-9).
(Siehe auch Tabelle 01: "Zeittafel
von Adam bis Jakob.")
Etwas mehr als 300 Jahre später hat Gott aus der Nachkommenschaft des Sem, des ältesten Sohnes
Noahs, einen gottesfürchtigen Mann ähnlich dem Noah erwählt und einen ewigen Bund mit ihm
geschlossen, dass seine Nachkommen das Land Kanaan (heute Israel) bewohnen sollten. Es war Abraham,
der Stammvater der Juden. Obwohl die Menschheit zu dieser Zeit mit der kräftigen Unterstützung
Satans in der Gottlosigkeit weit fortgeschritten war, verstand es Abraham seine Familie und alle,
die dazugehörten, von den Gottlosen fern zu halten.
In den Städten Sodom und Gomorra war aber damals die Gottlosigkeit und die Perversion so weit
fortgeschritten, dass man sie als Hauptstädte der Schwulen bezeichnen könnte. Wie die Bibel
beschreibt, "erkannten" dort die Männer einander (wobei mit "erkennen" in der
Bibel der Geschlechtsverkehr umschrieben wird – hier der Geschlechtsverkehr der Schwulen – Männer
mit Männern – untereinander). Und wie es die Bibel berichtet, beteiligten sich daran alle, vom
Knaben bis zum Greis. – Heutzutage haben wir in Deutschland sogar einen schwulen Außenminister, der
seinen männlichen Sexualpartner auf seine Dienstreisen ins Ausland mitnimmt und bei dem sich die
Politiker – insbesondere von islamischen Ländern – aus moralischen Gründen weigern, ihm die Hand
zu reichen. – Schande über den "christlichen" Westen!! (Röm
1,24-32)
In Sodom lebte auch Lot, der Neffe von Abraham, der sich kurz davor von seinem Onkel getrennt hatte
und mit seiner Frau und den zwei Töchtern nach Sodom gezogen war (
1Mo
13,1-13). Gott hatte nun beschlossen, diesem unappetitlichen Treiben in Sodom und Gomorra ein
Ende zu bereiten und die beiden Städte zu vernichten (
1Mo
18,16-33). Er sandte dazu zwei Engel, die aber den Auftrag hatten, vor der Vernichtung den Lot
mit seiner Familie aus Sodom herauszuführen, damit sie nicht unschuldigerweise umkamen. Als diese
beiden Engel in Lots Haus kamen, trieben die Schwulen von Sodom ihre Perversität und ihre
Gottlosigkeit an die Spitze, indem sie von Lot verlangten, dass er ihnen diese beiden Männer
herausgeben sollte, damit sie diese vergewaltigen könnten.
Lot, der wusste, dass er Engel Gottes beherbergte, hat den Schwulen dann seine beiden
jungfräulichen Töchter angeboten, wenn sie nur diese beiden Männer in Ruhe lassen würden. Doch
diese Perversen drohten darauf auch Lot selbst zu vergewaltigen und versuchten die Tür
aufzubrechen. Da griffen die beiden Engel ein und schlugen alle Schwulen vor Lots Haus mit
Blindheit, so dass sie die Tür nicht mehr finden konnten. Lot wurde dann mit seiner Familie von den
beiden Engeln aus der Stadt herausgeführt und (bis auf seine Frau) in Sicherheit gebracht. Auf die
beiden Städte Sodom und Gomorra regnete es dann Schwefel und Feuer und vernichtete sie bis auf den
Grund (1Mo
19,1-29).
In der weiteren Folge hat sich dann Gott auf die Nachkommenschaft Abrahams, auf das Volk Israel
konzentriert und die Gottlosen und Perversen der Welt ihrem Schicksal überlassen. Doch auch in
Israel war Satan nicht untätig. Wenn aber Israel gegen seinen Gott gesündigt hatte, stand ihnen
Gott nicht in ihren Kriegen bei. Wenn sie ohne Sünde waren, half ihnen Gott die Kriege zu gewinnen.
Das merkten aber bald auch ihre Gegner und so warteten sie, bis Israel vor seinem Gott gesündigt
hatte, bevor sie mit ihnen Krieg führten.
Als nun Gott sah, dass selbst das auserwählte Volk Israel sich immer mehr gegen
seinen Gott versündigte, sandte er ihnen seinen Sohn als den in den Schriften prophezeiten und von
den Juden lange erwarteten Messias. Doch Satan hatte auch hier schon vorgebaut. Unter der damaligen
römischen Besatzung waren die religiösen Führer, der Sanhedrin mit den Schriftgelehrten und dem
Hohepriester Kaiphas, die Obersten des Volkes und damit auch die politischen Führer Israels. Und
nachdem unser Herr Jesus Christus diese Männer als Otternbrut (
Mt
23,33) und Söhne des Teufels (
Jh
8,44) entlarvt hat, war auch er nicht in der Lage, Israel zu seinem Gott zurückzubringen.
Kaiphas und der Sanhedrin verurteilten dann den Sohn Gottes zum Tod und lieferten ihn an die Römer
zur Kreuzigung aus.
Mit diesem Tod seines Sohnes hat Gott jedoch den Satan übertölpelt. Er gab seinen Sohn als
stellvertretendes Opfer für alle Sünder dieser Welt. Wenn der Mensch die Gebote Gottes gebrochen
und damit gesündigt hatte, hat er seine Gerechtigkeit vor Gott verloren. Er hätte als Sühne
selbst sterben müssen, um vor Gott wieder als Gerechter zu gelten. Wenn er sein Leben nicht
geopfert hätte, würde er beim Weltgericht schuldig gesprochen und müsste nach der Auferstehung
den zweiten Tod sterben und in die ewige Verdammnis gehen. So hatte Satan, der die Macht hatte die
Menschen zur Sünde zu verführen, auch automatisch die Macht über diesen späteren zweiten Tod des
Menschen.
Doch dann kam der Sohn Gottes und ging für die Sünden aller Menschen als stellvertretendes Opfer
ans Kreuz. Das heißt, der Sünder muss nicht mehr selbst sterben, sondern er muss nur dieses
Loskaufopfer Jesu Christi für sich und seine Sünden persönlich in Anspruch nehmen. Wenn er das
tut, muss er selbst nicht sterben und wird dennoch im Gericht gerecht gesprochen (
Mk
3,28-30). Als Satan meinte, durch die Kreuzigung des Sohnes Gottes sein Spiel gewonnen zu haben
und wieder einmal die gesamte Menschheit mit in den Abgrund reißen zu können (
Off
20,10), hat er gerade dadurch auf ewige Zeiten verloren. Er hat sich damit seines stärksten
Trumpfes gegen den Menschen – der Macht über die Sünde und den zweiten Tod – selbst beraubt.
Jesus Christus hat durch seinen Tod die Macht genommen dem, der Gewalt über den Tod hatte.
Hbr 2,14 Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er
(Jesus Christus) es (das Fleisch) gleichermaßen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht
nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, 2,15 und die erlöste, die
durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte (Sklaven) sein mussten. Hbr 2,14-15;
Doch obwohl Satan seitdem ein Auslaufmodell ist – oder gerade deswegen – setzt er
alles daran, um gerade diese Tatsache seiner Niederlage vor den Menschen zu verbergen. Und deshalb
versucht er dieses stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes für die Sünden der Menschen durch alle
möglichen Tricks zu verschleiern, um doch noch so viele Menschen wie irgend möglich mit in die
Verdammnis zu reißen. Und wie man sieht, ist er seit zweitausend Jahren durchaus erfolgreich.
Damals wurde ihm die Verfügungsgewalt über die ganze Welt von Gott eingeräumt und seitdem ist es
- anders als zu Zeiten Abrahams – für den Menschen nicht mehr möglich als Gerechter auf Erden zu
leben. Es gibt keinen Gerechten mehr auf dieser Welt, es gibt keinen Menschen, der ohne Sünde wäre
(Röm
3,9-12.23;
5,12;
11,32;
Gal
3,22). Die Versuchung ist riesengroß und allgegenwärtig und der ungläubige Mensch hat wenig
Kraft ihr zu widerstehen. Und so hat Satan bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen leichtes
Spiel.
Das Ziel Satans und seiner Dämonen ist es, die Menschen zur Sünde zu verleiten und sie vom Glauben
an Gott abzuhalten, damit sie die einzig mögliche Rettung in der Annahme des Loskaufopfers des
Sohnes Gottes gar nicht erst kennenlernen. Deshalb beschäftigt Satan die Menschen in ihrem Leben so
sehr mit anderen Dingen, dass sie weder Zeit noch Lust haben, sich mit Gott, der Bibel und dem
Glauben zu befassen. Wenn wir die Weltgeschichte betrachten, erkennen wir, dass der Großteil der
Menschen schon immer mit anderen Dingen beschäftigt war. Ob das nun in Politik und Kriegen,
Wirtschaft, Wissenschaft oder in der täglichen Arbeitswelt ist. Die allermeisten Menschen sind
bemüht, ihre eigene Position – sei es wo auch immer – zu verbessern und zu stärken und
vernachlässigen dabei alles, was ihnen bei diesem Ziel nicht hilfreich sein kann oder sie dabei
sogar behindert. Bis hin zur eigenen Gesundheit, zur eigenen Familie und zur eigenen Zukunft in
ihrem ewigen Leben nach der Auferstehung.
Doch einige wenige haben die Lösung erkannt, um dieser Falle des Teufels zu entgehen. Sie haben den
Glauben an Jesus Christus und sein stellvertretendes Opfer für ihre Sünden angenommen. Sie
bemühen sich natürlich auch selbst, die Gebote Gottes zu halten und nicht zu sündigen. Doch dort,
wo die Kraft zu klein ist und die Versuchung siegt und wo früher der Satan seine Früchte
eingesammelt hat, können sie jetzt das Loskaufopfer ihres Herrn in Anspruch nehmen, der auch für
diese ihre Sünden gestorben ist. Und damit hat der Teufel das Nachsehen. Der Mensch ist zwar ein
Sünder und kann nicht aus eigener Gerechtigkeit bestehen. Doch durch das stellvertretende Opfer des
Sohnes Gottes wird der Mensch aus Gnade gerecht gesprochen und kann als Gerechter vor Gott stehen
und bestehen.
Und damit kommen wir nun zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Diese Frage wurde und
wird von vielen Philosophen, Theologen, weisen Männern und Lebensberatern auf die
unterschiedlichste Weise beantwortet und man ergeht sich in großartigen Erklärungen und
Ratschlägen. Prüft man diese Urteile näher, erkennt man, dass sie eigentlich alle das Thema
verfehlt haben. Aus dem einfachen Grund, weil sie nur einen winzigen Teilbereich des Lebens – das
irdische, materielle Leben – erkannt haben und behandeln und das tatsächliche Leben, das ewige,
unendliche Leben nach der Auferstehung, völlig außer Betracht lassen. Es ist ungefähr so, wie
wenn ich jemanden nach den Weg zum Bahnhof frage und er erklärt mit in aller Ausführlichkeit
welche Schuhe man zum Wandern tragen sollte.
Man kann den Sinn eines Weges nur dann beurteilen, wenn man das Ziel kennt und wenn man weiß, ob
dieses Ziel den Aufwand und die Anstrengungen Wert ist. Und das Ziel des menschlichen Lebens ist nun
einmal nicht der physische Tod am Ende des irdischen Lebens, sondern das ewige, unendliche und
zeitlose Leben bei Gott und mit Gott. Das ist die zweite, die endgültige Schöpfung Gottes auf
einer neuen Erde unter einem neuen Himmel und in einem neuen Universum (Off
21,1-5). Das Leben auf Erden ist nichts anderes als eine Art "Aufnahmeprüfung". Und
wenn wir nun den Sinn des Lebens nach diesen Kriterien beurteilen, merken wir, dass uns hier keine
gottlosen Philosophen und Lebensberater eine Antwort geben können, sondern nur die Bibel, das Wort
Gottes.
Demnach ist es der Sinn des Lebens, dieses endgültige Ziel im Auge zu behalten und sich nicht von
irgendwelchen kurzfristigen Erfolgsaussichten ablenken zu lassen. Es ist natürlich auch ein Kampf
gegen äußere und innere Hindernisse. Aber als rechtgläubige Christen können wir dabei auf
unseren Herrn und Gott und seine Hilfe, Gnade und Barmherzigkeit vertrauen. Die satanischen
Einflüsse in der Welt können uns nicht aus der Hand Gottes rauben (
Jh
10,27-30). Wenn man sich allerdings als gläubiger Mensch freiwillig für solche Einflüsse
öffnet, sei es jetzt in esoterischen Zirkeln, fernöstlichen Religionen, afrikanischen oder
südamerikanischen Geisterkulten oder auch bei Geistmanifestationen in charismatischen Kreisen, dann
sind wir selbst dafür verantwortlich und müssen dann auch die Konsequenzen tragen.
(Siehe auch Message: "
Bericht über das charismatische Lager.")
Es gibt keine anderen Götter auf dieser Welt, als nur den einen und einzigen
dreieinigen Gott. Und dann gibt es noch Satan und seine Dämonen, welche sich als Geister und
"Götter" manifestieren, um die Menschen zum Abfall vom alleinigen Gott zu bringen. Ob das
nun die Wald- und Wiesengeister der Naturvölker sind, die "Götter" von anderen
Religionen oder aber auch die Götzen ("Maria", die "Heiligen") die in der
katholischen Kirche angebetet werden. Sie alle sind nichts anderes als Manifestationen des Satans
und seiner Engel.
Sie sind wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie gehen nicht.
Jer 10,3 Denn die Ordnungen der Völker – ein Götze ist es, der sie
gab. Ja, ihre Götzen sind Holz, das einer aus dem Wald geschlagen hat, ein Werk von
Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser hergestellt. 10,4 Man schmückt es mit Silber und mit
Gold. Mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, daß es nicht wackelt. 10,5 Sie sind wie
eine Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie gehen nicht.
Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn sie tun nichts Böses, und Gutes tun können sie auch nicht.
10,6 Keiner ist dir gleich, HERR. Du bist groß, und groß ist dein Name durch deine Macht.
Jer 10, 3- 6;
Schämen müssen sich alle Verehrer eines Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder, alle Götter!
Ps 97,6 Die Himmel verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle
Völker sahen seine Herrlichkeit. 97,7 Schämen müssen sich alle Verehrer eines Götterbildes,
die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder, alle Götter! Ps 97, 6- 7;
Ähnlich wie einst Adam und Eva müssen daher auch wir heute unsere Entscheidung am
Beginn unseres Glaubenslebens selbst treffen und dürfen uns dabei nicht auf andere verlassen. Man
kann niemand zum Glauben "bringen", weil man niemanden zum Glauben zwingen kann. Und auch
und gerade Gott wird in seiner absoluten Gerechtigkeit keinen Menschen zum Glauben
"bringen", da dies zum Nachteil dieses Menschen selbst wäre, wenn man beim Gericht sagen
könnte, dass er gegenüber den anderen Menschen einen ungerechtfertigten Vorteil gehabt hätte.
Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben.
2Kor 11,3 Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva
durch ihre List verführte, so vielleicht euer Sinn von der Einfalt und Lauterkeit Christus
gegenüber ab gewandt und verdorben wird. 11,4 Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen
Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht
empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr
das recht gut. 2Mor 11, 3- 4;
Man kann als rechtgläubiger Christ ungläubigen Menschen nur "Steine des Anstoßes" in
ihren falschen Weg legen (Predigten, Schrifterklärungen, Gespräche, Diskussionen etc.) und Gott
darum bitten, dass er ihnen dadurch ihre richtige Erkenntnis sukzessive mehrt und den rechten
Glauben stärkt. Mehr wird auch Gott nicht tun. Der Schritt in den Glauben selbst muss eine
freiwillige Willensentscheidung jedes einzelnen Menschen sein. Als christliche Gläubige müssen wir
jedoch versuchen, die Menschen dort abzuholen wo und wie sie sind. Wenn sie sich dann tatsächlich
für den Glauben entschieden haben, wird sie Gott nicht so lassen, wie sie sind und wird sie
reinigen und verändern.
Es geht also seit Adam und Eva immer um dieselbe Frage: "Vertraust (glaubst) du Gott?".
Und Gott hat Satan dazu erschaffen, die Menschen mit dieser Frage zu konfrontieren und eine
Entscheidung herbeizuführen: entweder für Gott oder gegen Gott. Das war so bei Adam und Eva im Garten Eden und das
ist so bis in unsere Zeit. Erst im Millennium, dem tausendjährigen Friedensreich unseres Herrn Jesus
Christus, wird es diese Art von Verführung nicht geben. Da wird Satan für tausend Jahre im Abgrund
gebunden sein.
Der Umstand, dass Satan in diesen tausend Jahren nur "gebunden" wird (
Off
20,2-3) und nicht gleich nach der Schlacht von Harmagedon, unmittelbar vor dem Millennium, gemeinsam mit
dem Antichristen und dem falschen Propheten in den Feuersee geworfen wird, ist der beste Beweis für die
Richtigkeit dieser Interpretation. Nach den tausend Jahren wird Satan wieder losgebunden, weil Gott ihn dann
noch ein letztes Mal einsetzt, um die Menschheit zu prüfen. Und wie man in der Offenbarung
(Off
20,7-10) lesen kann, wird der Teufel selbst dann, nach tausend Jahren Frieden auf Erden unter der absolut gerechten
Herrschaft des Sohnes Gottes, Menschen finden "wie der Sand des Meeres", die ihm
nachfolgen. Sie alle werden dann in der letzten Schlacht von Gott durch Feuer, das vom Himmel fällt,
getötet. Und erst dann wird auch der Teufel in den Feuersee geworfen.
(Siehe auch Kapitel 11: "Das Ende
der Welt – Der letzte Kampf.")
Wie kann man aber nun wissen, ob ein Mensch, der vorgibt Christ zu sein, auch
tatsächlich rechtgläubig ist? Dies ist eine der schwierigsten Fragen, welche seit Anbeginn des
Christentums – seit den Urgemeinden – wahrscheinlich am meisten diskutiert wird. Es hat in den
vergangenen zweitausend Jahren immer wieder Leute gegeben, welche von sich behauptet haben gläubig
und mit dem Heiligen Geist gesegnet zu sein, wie z.B. manche katholischen Päpste. Doch im Laufe der
Geschichte hat sich dann herausgestellt, dass sie Betrüger, Hurer, Mörder und Despoten waren.
Obwohl es nun gerade bei diesen Leuten nicht allzu schwierig gewesen sein dürfte, sie bereits zu
Lebzeiten als Lügner zu entlarven, gab und gibt es doch zu allen Zeiten Betrüger, welche über
ihre Handlungen nicht so einfach zu beurteilen sind. Gerade jene Menschen, welche nach außen hin
eine frömmelnde Maske vor sich her tragen, sind deshalb nur schwer einzuschätzen, weil sie in
vielen Fällen auch selbst meinen, dass sie gläubig wären und sich damit selbst betrügen.
So gibt es beispielsweise in den USA sogenannte "Christen", welche ihren zugegebenermaßen
viel naiveren Landsleuten einzureden versuchen, dass sie mit Gott oder Jesus Christus Gespräche
führen. Für einen neutralen Beobachter häufen sich jedoch dabei jene Geschichten, in welchen
diese Personen angeblich mit Jesus in der Hölle waren. Einmal lädt Jesus eine Frau zu einem
Höllenbesuch ein, um, wie sie schreibt "die Welt wissen zu lassen, dass es eine Hölle gibt".
Dann wieder wird ein Mann aus dem selben Grund an der Hand von Jesus durch die Hölle geführt, "Weil
die Menschen nicht glauben, dass dieser Ort tatsächlich existiert. Selbst einige Christen glauben
nicht daran".
Es sind dann einige Kleinigkeiten, an denen zu erkennen ist, dass diese Menschen nicht die Wahrheit
sagen. So nennen sie den Herrn immer "Jesus" und nicht "Herr" und behaupten z.B.
der Herr hätte sich als "Jesus von Nazareth" vorgestellt. Die Bibel sagt uns aber:
Niemand kann Jesus den Herrn nennen, außer als Glaubender.
1Kor 12,3 Deshalb tue ich euch kund, daß niemand, der im Geist Gottes
redet, sagt: Fluch über Jesus! und niemand sagen kann: Herr Jesus! außer im Heiligen Geist.
1Kor 12, 3;
Ein Mensch, der den Sohn Gottes nicht seinen Herrn nennen kann, ist daher kein
echter Christ. Und dann weiß auch jeder Christusgläubige, dass sich unser Herr nie selbst als
"Jesus von Nazareth" bezeichnet hat. Wenn er von sich selbst sprach, nannte er sich
"Sohn des Menschen".
Aber der eindeutigste Gegenbeweis für diese Märchen von einem Besuch in der Hölle ist der Umstand, dass es nach
der Bibel eine Hölle – den "Feuersee" – noch gar nicht gibt! Wie bereits weiter oben
nachgewiesen, hat Gott die Menschen für eine ewige Existenz erschaffen. Nach dem Urteil im Letzten
Gericht werden sowohl Gerechte als auch Verdammte ewig leben. Die Einen bei Gott im himmlischen Jerusalem und die Anderen in
der Verdammnis des Feuersees der Hölle. Doch dieses ewige Leben wird sich nicht auf unserer
heutigen Erde, unter unserem heutigen Himmel und in unserem heutigen Universum ereignen, sondern auf
einer neuen Erde und unter einem neuen Himmel in einer ewigen und daher zwangsläufig zeitlosen
Dimension (
Off
21,1-5).
(Siehe auch Kapitel 14: "Die Neue Schöpfung")
Das heißt aber, so lange Gott diese neue ewige Welt nicht erschaffen hat – und das
wird er erst nach dem Weltgericht tun – gibt es weder ein ewiges himmlisches Jerusalem noch einen ewigen
Feuersee. Die Verdammten sind bis dahin im Wartebereich des Totenreiches. Und aus eben diesem Grund
kann es auch noch keine Hölle geben, weil unser gegenwärtiges Universum von der Zeit beherrscht
wird und daher kann hier nichts und niemand ewig existieren. Doch von diesen Hintergründen haben
diese Märchenerzähler natürlich keine Ahnung. Mehr noch: wenn man ihre Ergüsse liest, haben
einige von ihnen nicht einmal die Bibel richtig gelesen.
(Siehe auch Diskurs 106: "Gibt Jesus
Offenbarungen von der Hölle?")
Am Einfachsten ist es aber, wenn ein Christ selbst den Wunsch hat, sich zu prüfen,
ob er rechtgläubig ist. Dazu bedarf es natürlich der völligen inneren Offenheit und Objektivität
und der Bereitschaft, alle vorhandenen Voreingenommenheiten hintanzustellen und das Ergebnis einer
derartigen Prüfung zu akzeptieren und – wenn erforderlich – als Ausgangsbasis für eine Änderung
im Glaubensleben heranzuziehen. Diese Prüfung kann entweder selbst anhand der Bibel oder aber auch
mit Hilfe einer Predigt durch einen glaubensfesten Bruder – wie z.B. Fritz Wolf im Diskurs 58 -
erfolgen.
(Siehe auch Diskurs 58: "Wie kannst Du wissen, ob
Du errettet bist?")
Doch ist es in dieser Frage leider oft so wie mit der Sünde wider den Heiligen
Geist: jene Geschwister, welche selbst befürchten diese Sünde begangen zu haben, sind meistens
weit davon entfernt und jene Menschen, welche absolut sicher sind, weit davon entfernt zu sein,
müssten einmal ihr Gewissen durchforschen und die Bibel studieren.
(Siehe auch Diskurs 64: "Was ist die Sünde wider
den Heiligen Geist?")
Und so haben in den vergangenen zweitausend Jahren immer wieder falsche Prediger,
falsche Propheten, falsche Lehrer und falsche Leiter in den Gemeinden Eingang gefunden, welche viele
Geschwister verführt und zum Abfall vom rechten Glauben gebracht haben. Man denke nur an die
katholische Kirche, die mit der Anbetung ihres dämonischen Götzen, "Maria" (Lourdes,
Fatima, Medjugorje) und dem Totenkult in Form der Anbetung der verstorbenen "Seligen"
und "Heiligen" sich gerade dieser Sünde wider den Heiligen Geist schuldig gemacht
hat. Oder aber auch die Prediger der "Israelbewegung" in manchen heutigen evangelikalen
Gemeinden.
(Siehe auch Diskurs 1013: "Bericht aus dem Lager
der "Israelbewegung".")
Doch wie bei allen wichtigen Fragen, hat uns der Herr auch hier eine Antwort
hinterlassen, welche zwar – wie bei allen Gleichnissen des Herrn – ein Nach- und Mitdenken
erfordert, die uns aber helfen kann, die Ursache dieses Problems zu erkennen und die falschen
Christen zu identifizieren.
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?
Mt 7,15 Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern
zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 7,16 An ihren Früchten werdet ihr sie
erkennen. Liest man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? 7,17 So bringt jeder gute
Baum gute Früchte, aber der faule Baum bringt schlechte Früchte. 7,18 Ein guter Baum
kann nicht schlechte Früchte bringen, noch kann ein fauler Baum gute
Früchte bringen. 7,19 Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
7,20 Deshalb, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt:
Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
7,22 Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen
geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele
Wunderwerke getan? 7,23 Unnstitutiod dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt.
Weicht von mir, ihr Übeltäter! Mt 7,15-23;
Bei diesem Gleichnis lassen sich nun leider viele von einer oberflächlichen
Interpretation täuschen und meinen, dass damit die Sachlage klar wäre: Wer Gutes tut, viel
spendet, den Armen hilft, die Hungrigen speist und die Kranken gesund macht, bringt viele gute
Früchte und ist daher ein "guter Baum" – also ein rechtgläubiger Christ. Doch wie wir
weiter unten sehen werden, ist dem nicht so.
Wenn der Herr oben in Mt 7,16 sagt: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Liest man etwa
von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?" meint er natürlich nicht Dornen und Trauben bzw.
Disteln und Feigen, sondern die Taten eines Menschen. Und wenn er anschließend sagt: "So bringt
jeder gute Baum gute Früchte", stellt sich nun die Frage, was sind denn "gute
Früchte", um dann daraus ableiten zu können, was ein "guter Baum" ist
Und da gibt es vielleicht ein ganz gutes Beispiel in dem weltweit bekannten Theologen,
Kulturphilosophen und als "Urwalddoktor" bekannten Arzt Dr. Albert Schweitzer.
Dieser Mann hat in Afrika schier Unglaubliches geleistet. Er hat tausenden Menschen das Leben
gerettet. Und um sein Krankenhaus zu finanzieren, kam er nach Europa und gab Orgelkonzerte. Das
damit verdiente Geld ging bis zum letzten Groschen in seinem Lebenswerk auf. Dieser Mensch hat
wahrlich einen riesigen Berg an guten Früchten hervorgebracht. Kann man nun von ihm sagen, dass er
ein "guter Baum", ein rechtgläubiger Christ gewesen wäre?
Sehen wir uns einmal an, was die Bibel dazu sagt, wo uns Paulus in 1Kor 3,11-13 offenbart, wie diese
Werke am Tag des Letzten Gerichts beurteilt werden.
Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
1Kor 3,11 Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt
ist, welcher ist Jesus Christus. 3,12 Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber,
Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, 3,13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des
Gerichts wird es klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines
jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. 3,14 Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf
gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; 3,15 wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er
Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer. 1Kor 3,11-15;
(Siehe auch Kapitel 13: "Das Weltgericht")
Paulus spricht hier von den Werken eines jeden Menschen, die am Tag des Letzten
Gerichts offenbart werden. Und er spricht in Vers 1Kor 3,12 davon, dass alle Werke, so gut und so
viele sie auch sein mögen, danach beurteilt werden, auf welchem "Grund" sie gebaut
wurden. Und wie er davor, in Vers 11 sagt, ist dieser Grund Jesus Christus, dem der Vater auch alles
Gericht übergeben hat und der daher beim Letzten Gericht der Richter sein wird.
Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben,.
Jh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze
Gericht hat er dem Sohn gegeben, 5,23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer
den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich
sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und
kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Jh 5,22-24;
Das heißt aber, dass letztendlich bei diesem Gericht, vor diesem Richter, nicht
primär die Anzahl und der Umfang der guten Werke zählt, sondern der innere Beweggrund des Menschen
der sie hervorgebracht hat. Hat dieser Mensch auf dem richtigen "Grund" gebaut, im Glauben
an Jesus Christus als den Sohn Gottes und sein stellvertretendes Opfer für unsere Sünden, dann
werden diese Werke bestehen – es sind somit "gute Früchte". Und dann kann man
folgerichtig auch davon ausgehen, dass es sich hier um einen "guten Baum", einen
rechtgläubigen Christen handelt.
Genau diesen Zusammenhang bestätigt uns auch Johannes in der Offenbarung. Bei der
Vision des Weltgerichts sieht er alle auferstandenen Toten vor dem Richter stehen. Und hier werden
sie zuerst einmal nach ihren Werken beurteilt.
Die Toten wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
Off 20,11 Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der
darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für
sie gefunden. 20,12 Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und
Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und
die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. 20,13 Und
das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen
waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Off 20,11-13;
In unserem Beispiel von Albert Schweitzer können wir nun sagen, dass er hier, bei
dieser Beurteilung, sicherlich einen riesengroßen Berg an Werken aufzuweisen haben wird. Doch in
der Folge offenbart uns Johannes, dass dies noch nicht das Ende des Gerichts ist. Oben, in Vers Off
20,12 ist zwar von den Werksbüchern die Rede, aber dann heißt es: "und ein anderes Buch wurde
geöffnet, welches das des Lebens ist". Und in den nächsten beiden Versen erfahren wir, dass nach
der Beurteilung der Werke noch geprüft wird, ob der Name dieses Menschen auch im Buch des Lebens
geschrieben steht.
Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.
Off 20,14 Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen.
Dies ist der zweite Tod, der Feuersee. 20,15 Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in
dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen. Off 20,14-15;
Wessen Name also nicht im Buch des Lebens – oder "Buch des Lammes", wie es
in Off
21,27 auch heißt – geschrieben gefunden wurde, dem helfen alle seine Werke nichts, er wird in
den Feuersee geworfen und geht damit in die ewige Verdammnis.
Natürlich erhebt sich nun die Frage, wer in dieses Buch des Lebens eingeschrieben wird und warum.
Und da helfen uns zwei weitere Bibelstellen. Wir haben einmal die Verheißung des Herrn, dass er
sich vor dem Vater zu jedem bekennen wird, der sich zu Lebzeiten vor den Menschen auch zu ihm
bekannt hat.
Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater
Mt 10,32 Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird,
zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist. 10,33 Wer aber
mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den
Himmeln ist. Mt 10,32-33;
Und dann bestätigt uns Johannes wieder in der Offenbarung, dass gerade dieses
Bekennen vor den Menschen der Grund ist, weshalb der Sohn den Namen dieses Menschen auch vor dem
Vater bekennen wird und dies der Grund ist, dass der Name dieses Mensch im Buch des Lebens
geschrieben bleibt.
Und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater.
Off 3,5 Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet
werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Off 3, 5;
Damit erkennen wir den Hintergrund dieses Buches des Lebens: Jeder, der den Sohn
Gottes vor den Menschen bekennt, den wird auch der Herr vor dem Vater bekennen und der Name dieses
Menschen wird im Buch des Lebens geschrieben stehen und damit ist er – völlig unabhängig von
seinen Werken – gerettet. Hat er gute Werke aufzuweisen, werden diese zusätzlich beurteilt und
bewertet. Hat er keine guten Werke, dann ist er trotzdem gerettet, "doch so wie durchs Feuer",
wie Paulus weiter oben, in 1Kor 3,15 schreibt. Wer den Sohn Gottes vor den Menschen aber verleugnet,
den wird auch der Herr vor dem Vater verleugnen und sein Name wird nicht im Buch des Lebens stehen.
Dieser Mensch wird – auch völlig unabhängig von seinen Werken – verurteilt und geht in die
Verdammnis.
Und wenn wir nun wissen, dass Albert Schweitzer in einem Interview bekannte, dass er Jesus Christus
als Sohn Gottes nicht akzeptieren kann, müssen wir feststellen, dass sein ganzes großartiges Werk
am Sinn des Lebens völlig vorbeigegangen war. Er hatte auf den falschen Grund gebaut – auf
Sozialhilfe anstatt auf Jesus Christus – und steht daher nicht im Buch des Lebens. Daraus folgt,
dass er kein rechtgläubiger Christ war, obwohl seine Werke aus menschlicher Sicht so unglaublich
beeindruckend waren. Das genaue Gegenteil im Glauben finden wir z.B. bei dem Evangelisten Wilhelm
Busch, für den es nichts Größeres geben konnte, als von Jesus Christus zu predigen.
(Siehe auch Diskurs 55: "Warum lässt Gott das Leid
zu?")
Aber nun heißt es in Off 3,5, dass der Herr den Namen des ihn bekennenden Menschen
aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen wird. Diese Aussage beinhaltet zwei wichtige
Punkte: zum Einen muss der Name dieses Menschen schon davor im Buch des Lebens gestanden sein, zum
Anderen muss es in Konsequenz auch Menschen geben, die im Buch geschrieben standen und vom Herrn
wieder gelöscht wurden.
In der obigen Analyse konnten wir nun anhand der Schrift unzweifelhaft nachweisen,
dass nur die Namen jener Gläubigen im Buch des Lebens stehen, welche sich vor den Menschen zu Jesus
Christus bekannt haben. Die Feststellung des Herrn, dass er bekennende Menschen aus dem Buch des
Lebens nicht auslöschen wird, bedeutet aber im Umkehrschluss, dass es Menschen gibt, deren Namen im
Buch des Lebens geschrieben stehen, weil sie sich in ihrem Leben einmal für Gott entschieden haben,
die aber nicht bereit waren, Jesus Christus vor den Menschen als Sohn Gottes und ihren Retter zu
bekennen – dazu zählen u.a. auch die Juden. Sie wird der Herr aus dem Buch des Lebens auslöschen.
Und genau diese Folgerung ist eine Schlüsselstelle gegen jene Glaubenslehre, welche behauptet, dass
ein gläubiger Christ – fälschlich oft als "Wiedergeborener" bezeichnet – nicht verloren
gehen, also vom Glauben wieder abfallen könnte (Die Sicherheit des Glaubens).
(Siehe auch den Diskurs 85: "Die echte und die
falsche Wiedergeburt")
Diese Auffassung wird von manchen bekannten Predigern der Vergangenheit und
Gegenwart vertreten und ich muss zu meinem Leidwesen feststellen, dass dieser Fehler auch dem von
mir ansonsten sehr geschätzten und weltweit bekannten und berühmten englischen Erweckungsprediger C.
H. Spurgeon unterlaufen zu sein scheint. In seinem sonst ganz ausgezeichneten Buch "Gehe in
den Weinberg" schreibt er u.a. in seiner Predigt über Jh 10,27-30 im Kapitel "Die
Sicherheit der Gläubigen" (S 84ff):
(...) Die Lehre von der Gnadenwahl scheint die Köpfe zu erhitzen und den Zorn
vieler anzufachen. Nicht, dass sie selbst von Gott erwählt sein möchten, sondern wie ein Hund
am Napf möchten sie anderen dieses Vorrecht entziehen. Nicht einmal um den Ausbruch ihrer Wut
vorzubeugen, verschwieg der Herr die Lehre von der ewigen Erwählung. Hier, bei Seiner Ansprache
an die Juden, zögerte Er nicht, selbst vor dem einfachen Volk über diese herrliche Lehre zu
reden.
Er sagt: ’Aber ihr glaubet nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt
habe.’ Er läßt das Panier der Lehre nicht herunter, sondern behauptet Seinen Platz und trägt
den Kampf ins Lager der Feinde. Die Ansicht, dass gewisse Wahrheiten für besondere
Versammlungen von Gläubigen reserviert werden müssen, ist meiner Meinung nach ein
entsetzlicher Irrtum. Christus hat uns nicht befohlen, einen Teil der christlichen Lehren dem
Volk vorzuenthalten und diese allein den Priestern zu überlassen. Er will die öffentliche
Verkündigung der ganzen Wahrheit.
Aus dem Buch: "Gehe in den Weinberg" S. 84ff, von C. H. Spurgeon, CLV Christliche
Literatur Verbreitung e.V.
Nun und genau dieses wollen wir auch hier tun – die öffentliche Verkündigung der
ganzen Wahrheit. Und zwar ohne Ansehen der Person und ausschließlich anhand der Aussagen der Bibel
und deren Konsequenzen. Denn wie Spurgeon völlig richtig sagt, hat Christus uns nicht befohlen,
einen Teil der christlichen Lehren dem Volk vorzuenthalten. Aber er hat auch nichts davon gesagt,
dass wir neue Lehren erfinden und einen Teil des Volks als "begnadete" Eliten vom anderen
Teil der "Nichterwählten" trennen sollten.
Spurgeon spricht hier nämlich von der "Gnadenwahl" und im weiteren Verlauf der Predigt
ist zu erkennen, dass er hier die Lehre Johannes Calvins von der Vorauserwählung (Prädestination)
vertritt. So sagt er etwas später (S 86):
"Es mag viele Schafe geben, aber der Heiland sagt ’Meine Schafe’ zu
denen, welche er zuvor erwählt und die der Vater Ihm gegeben hat."
Und das, obwohl uns die Bibel sagt, dass Gott überhaupt keine Menschen zuvor
"erwählt" hat, sondern dass alle Menschen die selben Voraussetzungen haben und jeder,
der an seinen Sohn glaubt, errettet werden wird.
(Siehe auch Röm.9,33; 1Tim
2,3-6; Ps
25,3; Jes
28,16;)
Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.
Röm 10,10 Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit
dem Mund wird bekannt zum Heil. 10,11 Denn die Schrift sagt: «Jeder, der an ihn glaubt,
wird nicht zuschanden werden.» 10,12 Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche,
denn er ist Herr über alle, und er ist reich für alle, die ihn anrufen; 10,13 «denn jeder,
der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.» Röm 10,10-13;
Interessanterweise vertreten Spurgeon und Calvin aber nicht nur die gleiche
Auffassung bezüglich der Vorerwählung der Gläubigen. Wenn man ihre Texte aufmerksam liest, stellt
man auch einen ganz ähnlichen "Ton" in ihren Predigten fest. Vergleicht Spurgeon die
ungläubigen Kritiker der Gnadenwahl mit Hunden und Schweinen, beschimpft Calvin seine Gegner als
"ungebildete Esel" (
Institutio IV,5,13) und behauptet gar, dass die Infragestellung seiner
Lehre einer Gotteslästerung gleichkäme. (Institutio III,21,4, letzter Satz).
(Siehe auch den Diskurs 100: "Johannes Calvin: Die
echte und die falsche Prädestination.")
Nachdem aber die von diesen beiden Predigern vertretene Vorerwählungslehre ohnehin
im Diskurs 100 ausführlich behandelt und anhand der Schrift widerlegt wurde, wollen wir uns hier
hauptsächlich mit jenem Aspekt in der obigen Aussage Spurgeons befassen, in welchem er die Ansicht
vertritt, dass ein gläubiger Christ nicht mehr von Glauben abfallen könnte – "die Lehre von der
ewigen Erwählung" wie er das bezeichnet (S 91):
"Christus hat den Seinen die unschätzbare Gabe der ewigen Sicherheit
in Ihm zugesagt. Kein Schaf Christi wird je verloren gehen; keins, das Er mit Seinem Blut erkauft
und zu seinem Eigentum gemacht hat, wird je so abirren, dass es zuletzt verloren ginge."
Obwohl natürlich auch diese Frage, ob ein gläubiger Christ wieder von Glauben
abfallen könnte, hier bei Immanuel.at bereits ausführlich behandelt wurde, ergibt sich doch im
Zusammenhang mit den hier analysierten biblischen Aussagen über das "Buch des Lebens"
eine zusätzliche Argumentationsbasis, welche uns beim Verständnis dieses Problemkreises behilflich
sein kann.
(Siehe auch den Diskurs 69: "Die
Prädestination und die Auserwählten". – Können Gläubige ("Wiedergeborene")
verloren gehen?)
Im Zitat weiter oben, aus dem Buch von Spurgeon, erkennen wir so deutlich wie sonst
selten, dass diese beiden Fragen – jene der Vorauserwählung und jene des möglichen Abfalls eines
Gläubigen vom christlichen Glauben – sehr eng miteinander verbunden sind. Und das ist auch völlig
logisch: Wenn Gott nach der Lehre Calvins vor Grundlegung der Welt (
Eph
1,3-6) die Menschen ohne ihr eigens Zutun und in absoluter Willkür vorerwählt hat (die
Calvinisten sprechen hier gerne von der "Souveränität Gottes" um den Aspekt der Willkür
zu verdecken), die Einen zum ewigen Leben, die Anderen zur ewigen Verdammnis, wäre es ein
"Irrtum" Gottes, wenn ein von ihm für das ewige Leben Vorerwählter plötzlich vom
Glauben abfallen und in die Verdammnis gehen könnte. Doch wie wir gleich sehen werden, ist die
Konsequenz nicht, dass Gott "irrt", sondern dass Spurgeon irrt und es keine absolute
Sicherheit im Glauben – keine "Sicherheitsdoktrin" gibt.
Das heißt nun aber, dass diese "Sicherheitsdoktrin" ihren Ursprung bereits in der
falschen Auffassung hat, dass ein Mensch nicht durch seine eigene, freie Entscheidung für oder
gegen Gott zum Glauben kommt, sondern sozusagen zwangsweise in die eine oder andere Kategorie -
ewiges Leben oder ewige Verdammnis – von Gott eingeteilt wurde. Auch wenn nun u.a. durch die
Argumentation im Diskurs 100 erwiesen sein dürfte, dass die Ausgangsbasis dieser "Lehre von
der ewigen Erwählung" falsch ist, wird die Ansicht, dass ein gläubiger Christ nicht vom
Glauben abfallen könnte, noch von weiteren biblischen Hinweisen widerlegt.
Das Evangelium durch das ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid.
1Kor 15,1 Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das
ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, 15,2 durch das
ihr auch errettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt
habe, es sei denn, daß ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. 1Kor 15, 1- 2;
Paulus bekräftigt hier, dass wir durch das Evangelium errettet werden, wenn wir
festhalten. Wenn nicht, wären wir vergeblich zum Glauben gekommen. Es sind also Geschwister, die
zum Glauben gekommen, also "wiedergeboren" sind, welche Paulus hier auffordert, festzuhalten,
andernfalls sie aus dem Glauben fallen werden. Also keine Spur von einer "ewigen
Sicherheit" der christlichen Gläubigen.
Auch der Apostel Petrus und der Schreiber des Hebräerbriefes weisen darauf hin, dass wir unsere
anfängliche Zuversicht im Glauben bis zum Ende standhaft festhalten – also uns vor dem
Betrug der Sünde und den Befleckungen der Welt hüten – müssen, um Teilhaber Christi zu bleiben.
Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten.
Hbr 3,4 Denn jedes Haus wird von jemand erbaut; der aber alles erbaut
hat, ist Gott. 3,5 Und Mose war zwar in seinem ganzen Hause als Diener treu – zum Zeugnis von dem,
was verkündigt werden sollte – 3,6 Christus aber als Sohn über sein Haus. Sein Haus sind wir, wenn
wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten. 3,7
Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: «Heute, wenn ihr seine Stimme hört, 3,8 verhärtet eure
Herzen nicht wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste, 3,9 wo eure Väter
mich versuchten, indem sie mich auf die Probe stellten, und sie sahen meine Werke vierzig Jahre.
3,10 Deshalb zürnte ich diesem Geschlecht und sprach: Allezeit gehen sie irre mit dem Herzen. Sie
aber haben meine Wege nicht erkannt. 3,11 So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in
meine Ruhe eingehen!» (
Ps 95,7-11)
3,12 Seht zu, Brüder, daß nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei im
Abfall vom lebendigen Gott, 3,13 sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es «heute»
heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde! 3,14 Denn wir
sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis zum Ende standhaft
festhalten. Hbr 3, 4-14;
Denn wenn sie wieder überwältigt werden, so ist für sie das letzte schlimmer geworden als das erste.
2Ptr 2,20 Denn wenn sie den Befleckungen der Welt durch die
Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus entflohen sind, aber wieder in diese
verwickelt und überwältigt werden, so ist für sie das letzte schlimmer geworden als das
erste. 2,21 Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als
sich, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen
Gebot. 2Ptr 2,20-21;
Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern.
Hbr 6,4 Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet
worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden
sind 6,5 und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt
haben. 6,6 und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich
den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. Hbr 6, 4- 6;
Schließlich bestätigt diese Aussage hier oben, in Hbr 6,4: "die einmal
erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig
geworden sind" einmal für die seriöse Bibelexegese, dass es sich hier um Gläubige – und zwar
ganz eindeutig um "wiedergeborene" Gläubige, um "Schafe Christi" wie sie
Spurgeon oben nennt – handelt. Hier nützen keine noch so scheinheiligen
Argumentationsversuche: wer die himmlische Gabe geschmeckt und den Heiligen Geist empfangen hat,
kann weder ungläubig noch Namenschrist, sondern muss zweifelsfrei ein "wiedergeborener"
Christ sein.
Und von diesem heißt es nun in Hbr 6,6, dass er vom Glauben abgefallen und verlorengegangen ist. Er
ist also im Buch des Lebens gestanden und aus eigener Schuld dann wieder gelöscht worden. Alle
diese obigen Schrifttexte warnen uns – als "wiedergeborene" Gläubige – vor leichtfertigem
Verhalten und vor dem Betrug der Sünde und heißen uns im Glauben standhaft festzuhalten und
nicht abzufallen. Daraus können wir nun Dreierlei erkennen:
1. Die Behauptung der Vertreter dieser Lehre von der ewigen
Erwählung, ein "Wiedergeborener" könne nicht mehr vom Glauben abfallen und
verloren gehen, ist nicht schriftkonform und daher falsch – und sehr
gefährlich!!
2. Wenn "wiedergeborene" Gläubige einmal vom Glauben abgefallen sind,
können sie nicht mehr zur Buße und Umkehr bewegt werden. Sie sind auf immer verloren.
3. Das beweist aber auch, dass der Grund für diesen Abfall nicht irgendeine
vergebbare Sünde sein kann, sondern, dass hier entweder die Sünde wider den Heiligen Geist
willentlich begangen wurde oder Reue und Buße von diesen Menschen überhaupt wieder zurückgewiesen
wurden. In jedem Fall waren sie am Ende weit davon entfernt, den Namen des Herrn vor den Menschen zu
bekennen.
Und das sind eben jene "wiedergeborenen" Gläubigen, welche der Herr aus
dem Buch des Lebens löscht, im Gegensatz zu jenen Geschwistern, welche am Glauben bis zum Ende
unter ständiger Wachsamkeit festhalten.
Ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen bekennen vor meinem Vater.
Off 3,5 Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet
werden, und ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Off 3, 5;
Die Grundlage für die Rettung des Menschen ist daher nicht eine "ewige
Erwählung", eine Prädestination, sondern der Glaube an Jesus Christus und sein
stellvertretendes Opfer für die Sünden der Menschen sowie das Bekenntnis dieses Glaubens vor den
Menschen. Die Namen dieser Menschen stehen im Buch des Lebens und damit sind sie errettet.
Und nicht durch irgendeine ominöse "Vorerwählung", welche die Gerechtigkeit Gottes in
Ungerechtigkeit verkehren würde.
Der Text in Jh
10,27-30 über die "Schafe", auf welchen sich Spurgeon in seiner Auslegung bezieht,
betrifft daher nicht eine Gruppe von speziellen "auserwählten Schafen" wie er insinuiert,
sondern das sind ganz einfach alle jene Menschen, welche sich für den Glauben an Jesus Christus
entschieden haben und den Herrn auch vor den Menschen bekennen. Sie sind die Schafe des Herrn, ihre
Namen stehen im Buch des Lebens. Sie hat der Vater in seiner Allwissenheit vor Grundlegung der Welt erkannt,
dass sie sich in ihrem Leben bekehren werden und er hat sie dem Sohn gegeben. Alle anderen Menschen
sind nicht seine Schafe.
Die vom Herrn gegebene Verheißung in den Versen Jh 10,28 und 29, dass niemand diese Schafe aus
seiner und des Vaters Hand rauben kann, ist natürlich – dem Herrn sei Dank – richtig. Doch was hier
leider immer wieder übersehen wird, ist die Tatsache, dass jene Gläubigen, welche der Herr aus dem
Buch des Lebens löscht, nicht aus der Hand Gottes geraubt wurden, sondern sie haben sich selbst und
freiwillig – so wie sie sich einst auch freiwillig für Christus entschieden haben – nunmehr gegen
Christus entschieden und diese Hand Gottes selbst wieder losgelassen.
Also: der christliche Glaube ist keine Vollkaskoversicherung! Gott beschützt uns vor der Gefahr von
außen, doch vor der Gefahr von innen, vor der Verhärtung des Herzens und dem Abfall vom lebendigen
Gott können wir uns auch als rechtgläubige Christen – um die falsche und vor allem irreführende
Bezeichnung "wiedergeboren" nicht zu verwenden – nur selbst bewahren indem wir festhalten.
Sonst wäre unser Bekenntnis nicht freiwillig und wir wären Marionetten und nicht geeignet für die
Ewigkeit. Absolute Sicherheit gibt es daher erst dann, wenn wir nach Auferstehung und Gericht beim
Herrn im Himmel sind. So lange wir auf Erden sind, müssen wir jeden Tag den Rat des
Hebräerbriefschreibers hier unten befolgen, damit wir unsere Teilhabe an Christus standhaft bis zum Ende
festhalten können.
Seht zu, Brüder, daß nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei im Abfall vom lebendigen Gott.
Hbr 3,12 Seht zu, Brüder, daß nicht etwa in jemandem von euch ein
böses Herz des Unglaubens sei im Abfall vom lebendigen Gott, 3,13 sondern ermuntert
einander jeden Tag, solange es «heute» heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch
Betrug der Sünde! 3,14 Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche
Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten. Hbr 3,12-14;
Um nun die Seriosität eines Predigers zu erkennen, empfiehlt es sich, seine
Aussagen primär einmal an seiner eigenen Person zu prüfen. Entspricht sein Verhalten auch dem, was
er in seiner Predigt von den Geschwistern fordert? Repräsentiert er in Wort und Tat alles das, was
er in seinen Reden oder Büchern für richtig und wichtig vorgibt?
Wenn Spurgeon weiter oben von den Schafen Christi spricht und behauptet: "Kein Schaf Christi wird
je verloren gehen", so muss man ja davon ausgehen, dass er sich als Prediger zurecht auch selbst
zu diesen Schafen Christi zählt. Und nun beschreibt er auf Seite 86 seines Buches die besonderen
Eigenschaften dieser Schafe.
"Die Schafe zeichnen sich durch ein besonderes Wesen aus. Sie sind
abhängig, schüchtern, zitternd, gehorsam, und zu solchen Schafen sind wir durch seinen Geist
gemacht. Sie haben eine Natur erhalten, die sehr verschieden ist von der Hunde-Natur der Welt, wie
auch von der Schweine-Natur der großen Menge und der des wölfischen Verfolgers. Das Wesen von
Menschen, in denen der Geist Gottes wohnt, ist deshalb rein, sanft und voller Liebe."
In seiner letzten Aussage hier oben muss man Spurgeon natürlich zustimmen: das
Wesen von Menschen, in denen der Geist Gottes wohnt, ist rein, sanft und voller Liebe. Ob aber nun
der Heilige Geist die Menschen als "Hunde" und "Schweine" bezeichnen würde? Ist
das etwa "rein, sanft und voller Liebe"? Kann man von Menschen, die derartige
Pauschalbeschimpfungen von sich geben, sagen, dass sie "schüchtern und zitternd" wären?
Sicherlich nicht. Daraus können wir erkennen, dass sich der Heilige Geist wohl auch in den Schafen
Christi nicht permanent manifestiert.
Bei diesen Aussagen Spurgeons sieht man auch, dass hier alle möglichen biblischen Texte vermischt
und aus dem Kontext gerissen werden. Demnach dürfte nach der Einschätzung Spurgeons ein
rechtgläubiger Christ nie zornig werden und Wut empfinden. Er müsste "schüchtern und
zitternd" und immer bemüht sein, seine Umgebung ja nicht zu provozieren, um "rein, sanft
und voller Liebe" zu erscheinen. Und wenn Spurgeon dann von diesen Schafen meint (S 90):
"Sie leben ihr offenes Bekenntnis auch praktisch aus; sie folgen Ihm
im täglichen Leben und werden Seinem Vorbild gleich. Sie sagen nicht nur, dass Er ihr Führer ist,
sondern folgen Ihm auch. Christi Schafe versuchen in die Fußstapfen ihres Hirten zu treten."
so ist man versucht ihm einen Spiegel vorzuhalten, damit er erkennt, wie Christi
Schafe tatsächlich sind. Es sind überhöhte und unrealistische Attribute, welche Spurgeon hier den
Schafen Christi andichten will. Die Realität sieht ganz anders aus. Das sieht man auch und
insbesondere an Spurgeon selbst. Denn wenn er bis zu diesem Zeitpunkt in seinem Leben an Christus festgehalten hatte, verkörpert
er ja tatsächlich auch dieses "Schaf
Christi". Und daher sind die Schafe Christi eben so wie er auch ist – und nicht so, wie er sie
gerne sehen möchte.
Er sollte da mehr seinen eigenen Rat beherzigen und "versuchen in die Fußstapfen des Hirten zu
treten". Unser Herr Jesus Christus war beileibe nicht immer "schüchtern und zitternd".
Er hat die Wechsler und Taubenverkäufer aus dem Tempel hinausgeworfen und sie als Räuber
bezeichnet.
Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden; ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.
Mt 21,12 Und Jesus trat in den Tempel ein und trieb alle hinaus, die im
Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß
er um. 21,13 Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: «Mein Haus wird ein Bethaus genannt
werden»; ihr aber macht es zu einer «Räuberhöhle». Mt 21,12-13;
Und den jüdischen Schriftgelehrten – den Pharisäern -, welche sich nach außen
"rein, sanft und voller Liebe" verhielten, wie es Spurgeon wohl gerne gesehen hätte, hat
der Herr verkündet:
Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?
Mt 23,27 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr
gleicht übertünchten Gräbern, die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber
voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. 23,28 So scheint auch ihr von außen zwar
gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit. 23,29
Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr baut die Gräber der Propheten und
schmückt die Grabmäler der Gerechten 23,30 und sagt: Wären wir in den Tagen unserer Väter
gewesen, so würden wir uns nicht an dem Blut der Propheten schuldig gemacht haben. 23,31 So gebt
ihr euch selbst Zeugnis, daß ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben. 23,32 Und
ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem
Gericht der Hölle entfliehen? Mt 23,27-33;
Als die Juden damals empört meinten, sie hätten doch Gott zum Vater, offenbarte
ihnen der Herr, dass sie in Wahrheit aus ihrem Vater, dem Teufel sind und die Begierden ihres Vaters
tun wollen. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine
Wahrheit in ihm ist, sondern nur Lüge.
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun.
Jh 8,41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen nun zu ihm: Wir
sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. 8,42 Jesus sprach zu ihnen: Wenn
Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und
gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. 8,43 Warum
versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. 8,44 Ihr seid aus
dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein
Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn
er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
8,45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 8,46 Wer von euch überführt mich einer
Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? 8,47 Wer aus Gott ist, hört die
Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. Jh 8,41-47;
Wie wir sehen, war der Herr hier keinesfalls "sanft und voller Liebe".
Dennoch hat Spurgeon recht: wir sollten den Fußstapfen unseres Hirten folgen – auch diesen hier!!
Allerdings sollten wir berücksichtigen, dass wir – zum Unterschied von unserem Herrn, der ohne
Sünde war – nur mit dem Heiligen Geist rechnen können, wenn wir keine unvergebene Sünde in uns
haben. Wir tun daher gut daran, jeden Tag und insbesondere vor jeder Predigt zu beten. Und zwar
nicht nur öffentlich vor den Zuhörern, um für sie um Erkenntnis zu bitten, sondern vor allem
alleine und im Kämmerlein um die Vergebung unserer Sünden und die Segnung mit dem Heiligen
Geist zu erbitten (Lk
11,13).
Nun geht es aber hier nicht um die Person Spurgeons, sondern um die Art und Weise,
wie er biblische Inhalte interpretiert und um seine Behauptung, dass es zwei Arten von
"Schafen" gibt: die auserwählten, die nicht vom Glauben abfallen können und die nicht
auserwählten. Wenn wir nun seine obige Beschreibung der Eigenschaften dieser
"auserwählten" Schafe mit seiner Argumentation über die Lehre von der "ewigen
Erwählung" vergleichen, erkennen wir da wie dort den gleichen Fehler: beides ist
möglicherweise eine emotional ansprechende Predigt, bei genauerer Überprüfung anhand der Bibel
entspricht sie aber nicht den biblischen Tatsachen.
Und so wollen wir am Ende doch noch ganz kurz auf die "Vorerwählungslehre" eingehen. Die
Lehre von der "ewigen Erwählung", welche Spurgeon hier predigt, ist die Lehre Calvins von
der Prädestination und definiert sich wie folgt:
Die Prädestination ist als "Gottes ewiges Dekret, durch das alle
Geschöpfe zu ewigem Leben oder Tod vorherbestimmt werden" definiert und die die sogenannte
"doppelte Prädestination" wie folgt beschreibt: "Gott bestimmt oder erwählt
durch ewige Dekrete die einen zur ewigen Seligkeit und verurteilt die anderen zur ewigen Verdammung."
(Donald McKim)
Einen Hinweis, wo in der Schrift diese "ewigen Dekrete" gefunden und
nachgelesen werden könnten, gibt es natürlich nicht. – Wenn also nach Calvins Lehre und Spurgeons
Predigt die Menschen von Gott ohne ihr eigenes Zutun, völlig willkürlich – i n der
"Souveränität" Gottes – auserwählt wurden, die einen zur ewigen Verdammnis und die
anderen zum ewigen Leben, dann können weder die Einen noch die Anderen irgend etwas an ihrer
angeblich gottgewollten Bestimmung verändern. Das heißt, die Nichtauserwählten könnten ein
gottgefälliges, heiliges Leben führen und würden am Ende doch in der Verdammnis landen. Die
Auserwählten andererseits könnten die größten Sünder der Welt werden und da sie angeblich auch
nicht verloren gehen können, würden sie am Ende trotzdem in das ewige Leben Gottes eingehen. Das
spricht der absoluten Gerechtigkeit Gottes Hohn, wie sonst nur wenige Behauptungen.
Gebt Ehre unserm Gott! Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht, gerecht und gerade ist er!
5Mo 32,3 Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm
Gott! 32,4 Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott
der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er! 5Mo 32, 3- 4;
Der HERR ist der Gott der Götter, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt.
5Mo 10,17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und
der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt
und kein Bestechungsgeschenk annimmt, 10,18 der Recht schafft der Waise und der Witwe und den
Fremden liebt, so daß er ihm Brot und Kleidung gibt. 5Mo 10,17-18;
Der Trick, mit dem sich die Calvinisten aus diesem offensichtlichen Widerspruch
herausreden wollen, ist das Argument, dass eben Christus das Sündopfer am Kreuz nur für die
Auserwählten erbracht habe und die Nichtauserwählten niemals zum Glauben kommen würden. Denn, wie
mir ein Vertreter dieser Lehre einmal geschrieben hat: "Weizen bleibt Weizen und Unkraut bleibt
Unkraut". Das heißt also, dass die Auserwählten wohl sündigen können und dann durch das Opfer
des Sohnes Gottes Vergebung erlangen, die Nichtauserwählten jedoch ihre Sünden nicht vergeben
bekommen können – für diese Menschen ist Jesus Christus nach Calvin nicht am Kreuz gestorben – und
sie werden so oder so in der Verdammnis landen.
Und nun ist es sehr interessant, hier einen roten Faden zu verfolgen, welcher sich offenbar seit
fast 500 Jahren – seit Calvin und über Spurgeon u.a. – durch die christliche Schriftauslegung
zieht. Auch in unserer heutigen Zeit haben wir Prediger, welche die Ansicht vertreten, dass Christus
nicht für alle Menschen gestorben ist und dies ihren Zuhörern auch vermitteln. So hat der bekannte
Prediger Dr. Wolfgang Nestvogel, in einer seiner Predigten (BEG-Hannover am 22. 5. 2005)
behauptet:
"Gott erwählte ganz bestimmte Menschen als seine Kinder. (...)
Gott hat in souveräner Freiheit einzelne Leute dazu auserwählt, dass sie zu ihm gehören
sollen. (...) Gott hat euch vorherbestimmt vor Grundlegung der Welt."
Nach diesen Aussagen W. Nestvogels müssen wir also nicht mehr errettet werden.
Weder die Auserwählten, denn diese sind ja schon von Gott vorerwählt und können nicht mehr
verloren gehen. Aber auch nicht die anderen, die Nichtauserwählten, das "Unkraut", denn
für sie ist in dieser Lehre keine Rettung vorgesehen – sie haben einen Calvin’schen Freifahrschein
in die Hölle.
Die folgenden Bibelstellen sagen uns da allerdings etwas ganz anderes und widerlegen unzweifelhaft
diese ganze Lehre einer Prädestination – also einer "Vorerwählung ganz bestimmter Menschen
durch Gott", weil diese Texte nachweisen, dass es eine solche Vorerwählung gar nicht gibt, sondern
dass Gott will, dass alle Menschen – und nicht nur ganz bestimmte Menschen – errettet
werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen:
Gott will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
1Tim 2,3 Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, 2,4 welcher
will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 2,5 Denn
einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, 2,6 der
sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit. 1Tim 2, 3-
6;
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde.
Jh 3,17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er
die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde. 3,18 Wer an ihn glaubt,
wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den
Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Jh 3,17-18;
Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden
Jh 10,9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht,
so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Jh 10,9;
So kommt es auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.
Röm 5,18 Wie es nun durch eine Übertretung für alle Menschen zur
Verdammnis kam, so auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des
Lebens. Röm 5,18;
Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.
1Jh 2,1 Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt;
und wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten.
2,2 Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern
auch für die ganze Welt. 1Jh 2, 1- 2;
Und wenn W. Nestvogel oben von "ganz bestimmten Menschen" spricht, dann
muss man ihm insofern Recht geben, als es offenbar Eitelkeit und Geltungsdrang von ganz bestimmten
Menschen sind, welche sie veranlassen, sich selbst als von Gott für die Ewigkeit
"auserwählt" zu definieren und den Rest der Menschheit, das "Unkraut", der
Verdammnis auszuliefern. Damit wird das Sühneopfer Jesu für alle Menschen der ganzen Welt
geleugnet.
Und damit entlarvt sich diese Lehre selbst: es geht dabei nicht darum, den Menschen den Weg zu Gott
zu weisen, sondern sich ganz einfach in der eigenen Saturiertheit als "Auserwählte" das
ewige Leben zu "reservieren" und dem Rest der Menschheit zu verkünden, dass Gott für sie
gar keine Möglichkeit vorgesehen hat, damit sie zum Glauben kommen könnten. Weil aber die Bibel
nirgendwo eine derartige Bevorzugung "ganz bestimmter Menschen" beschreibt, sondern ganz
im Gegenteil sagt, dass alle Menschen Sünder sind und das Loskaufopfer des Sohnes Gottes daher für
alle Menschen erbracht wurde, sind diese Leute auf die Idee gekommen, zu behaupten, dass ihnen Gott
in seiner "Souveränität" allein diese Gnade geschenkt hätte.
Und hier erkennen wir das völlig falsche Gottesbild dieser Vertreter einer Prädestination: der
eine, einzige und wahre Gott, ist ein Gott der absoluten Gerechtigkeit, vollkommen in seinem Tun,
der niemanden bevorzugt.
Gebt Ehre unserm Gott! Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht, gerecht und gerade ist er!
5Mo 32,3 Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm
Gott! 32,4 Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott
der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er! 5Mo 32, 3- 4;
Der HERR ist der Gott der Götter, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt.
5Mo 10,17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und
der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt
und kein Bestechungsgeschenk annimmt, 10,18 der Recht schafft der Waise und der Witwe und den
Fremden liebt, so daß er ihm Brot und Kleidung gibt. 5Mo 10,17-18;
Es ist also ganz unmöglich, dass Gott irgendwelche Menschen in purer Willkür – in
seiner "Souveränität", wie sie meinen – auserwählt hätte und ihnen die Errettung
schenkt. Diese falsche Lehre unterstellt dem absolut gerechten Gott ungerechtfertigte Bevorzugung
und grundlose Verdammung von Menschen. Wenn Gott schenkt, dann schenkt er in seiner absoluten
Gerechtigkeit allen Menschen. So hat Gott allen Menschen seinen Sohn
geschenkt und ihn am Kreuz für die Sünden aller Menschen sterben lassen. Das ist die
Liebe Gottes zu allen Menschen. Und jeder Mensch, der daran
glaubt ist gerettet. Das zu leugnen heißt Christus zu leugnen.
Doch wie wir gleich sehen werden, steht W. Nestvogel mit dieser seiner Ansicht in unserer Zeit nicht
alleine. Auch in der katholischen Kirche ist man bemüht das Sühneopfer des Herrn zu leugnen und
umzuinterpretieren um offenbar alle Katholiken, welche nicht Christen sind, zur Anbetung des
katholischen Dämons "Maria" zu verleiten. So meint der katholische Pfarrer J. Pucher
aus Wien in einem seiner Vorträge (Pfarre St. Nikolaus, Wien – 2001):
"Jesus ist nicht Mensch geworden und am Kreuz gestorben, um uns mit
Gott zu versöhnen. Gott musste nicht versöhnt werden. Er hat nie aufgehört, uns zu lieben.
Jesus ist Mensch geworden, um uns Davongelaufene zu Gott zurückzuführen, um Wegweiser zu Gott zu
sein."
(Siehe auch den Diskurs 30: "Warum musste
Jesus am Kreuz sterben?")
Auch hier erübrigt sich jeder Kommentar, wenn wir uns die diesbezüglichen Aussagen
der Schrift ansehen:
Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus.
2Kor 5,18 Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt
hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, 5,19 nämlich dass Gott
in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete
und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat. 5,20 So sind wir nun Gesandte an Christi Statt,
indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
5,21 Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes
Gerechtigkeit würden in ihm. 2Kor 5,18-21;
Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt als eine Sühnung für unsere Sünden.
1Jh 4,9 Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass
Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. 4,10
Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen
Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. 1Jh 4, 9-10;
Christus Jesus hat Juden und Heiden in einem Leib mit Gott versöhnt durch das Kreuz.
Eph 2,11 Deshalb denkt daran, dass ihr, einst aus den Nationen dem
Fleisch nach – «Unbeschnittene» genannt von der sogenannten Beschneidung, die im Fleisch mit
Händen geschieht – 2,12 zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels
und Fremdlinge hinsichtlich der Bündnisse der Verheißung; und ihr hattet keine Hoffnung und wart
ohne Gott in der Welt. 2,13 Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart,
durch das Blut des Christus nahe geworden. 2,14 Denn er ist unser Friede. Er hat aus beiden eins
gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung, die Feindschaft, in seinem Fleisch abgebrochen. 2,15 Er
hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt, um die zwei – Frieden stiftend – in sich selbst zu
einem neuen Menschen zu schaffen 2,16 und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen
durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat. Eph 2,11-16;
Die Folgen der Sünde und die Errettung aus Gnade.Sünde ist jedes Vergehen gegen die Gebote Gottes (Mt 20,3-7;
2Mo 5,21-48), Die Folge jedes einzelnen dieser Vergehen ist der Tod des Menschen. Und zwar nicht der erste, physische Tod, sondern der zweite Tod
(Off
21,8), zu dem der sündige Mensch nach seiner Auferstehung
aus den Toten – der Wiedergeburt (
Mt 19,28,
25,31) – mit seinem neuen, ewig existierenden Körper im Letzten
Gericht verurteilt wird. Ebenso, wie der erste Tod nur eine
Übergangsperiode bis zur Auferstehung ist, ist auch der zweite
Tod keine Auslöschung des Menschen, sondern eine ewige Existenz, fern
von Gott in der Finsternis der Verdammnis. |
Und nun ist aber auch Pfarrer Pucher mit seiner Meinung in der katholischen Kirche
kein Einzelfall. Der für seine Bücher bekannte katholische Pater Anselm Grün gibt seit
einiger Zeit den "Einfach Leben-Brief" heraus, in dem er Tipps für ein einfaches Leben nach
christlichen Regeln weitergibt. In der Ausgabe 3/2008 beschreibt er in einem Artikel mit der
Überschrift "Erlösung erfahren", wie er Tod und Auferstehung Jesu Christi versteht.
"(…) Der Kern der biblischen Botschaft ist: Gott vergibt uns die
Schuld, weil er Gott ist, weil er barmherzig und gnädig ist. Und nicht, weil Jesus am Kreuz
gestorben ist. (…)"
Wenn das der "Kern der biblischen Botschaft" ist, muss man sich fragen,
welche Bibel dieser katholische Pater gelesen hat bzw. ob er überhaupt eine Bibel gelesen hat. Man
sieht, dieses eigenartige Bemühen, das stellvertretende Kreuzesopfer Jesu Christi für die Sünden
aller Menschen auf bestimmte "auserwählte" Menschen zu beschränken oder es überhaupt zu
leugnen hat irgendwie System. Beim Versuch, den Hintergrund für dieses Verhalten zu ergründen,
tritt – wie immer bei derartigen Geschehnissen – eine Frage in den Vordergrund: "Cui
bono?" – Wem nützt es? Bei der Beantwortung dieser Frage können uns einige Aussagen der Bibel
behilflich sein.
Wie bereits weiter oben dargelegt, haben wir hier natürlich Satan selbst als Nutznießer. Er hat
größtes Interesse daran, dass die Menschen nicht wissen, dass er bereits besiegt ist und dass es
für alle Menschen eine Rettung gibt. Aber viel mehr noch nützt ihm diese
Verschleierungstaktik beim Aufbau seines eigenen "Christus", des Antichristen. Dieser
"Anstattchristus" (grie. anti = "gegen" oder auch "anstatt")
wird sich ja in der Endzeit selbst als der echte Christus ausgeben und wird Jesus Christus, den Sohn
Gottes, als Lügner, Betrüger und Gotteslästerer, vor allem aber als gewöhnlichen Menschen
hinstellen. – So wie das übrigens die Juden bereits seit 2000 Jahren und bis heute behaupten, weil
Jesus Christus damals dem Hohenpriester Kaiphas ins Angesicht sagte, dass er, Jesus, der Sohn Gottes
sei (Mt
26,63-67).
Und zu den Juden wird der Antichrist auch zuerst kommen. Der Antichristus wird also vor allem ein
"Antimessias" sein, welcher sich bei den Juden als der im AT verheißene Gesalbte (Messias), der
Retter Israels, ausgeben wird und dies auch durch die Macht des Satans (
Off
13,2) mit Zeichen und Wundern der Lüge (
2The
2,9) zu beweisen versuchen wird. Von daher ist auch 1Jh 2,22 zu verstehen, wo es heißt:
Das ist der Antichrist, der leugnet, dass Jesus der Christus ist.
1Jh 2,22 Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus
der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. 1Jh 2,22;
Jeder Geist, der nicht Jesus im Fleisch gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists.
1Jh 4,1 Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister,
ob sie aus Gott sind! Denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen. 4,2 Hieran
erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus
Gott; 4,3 und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der
Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der
Welt. 1Jh 4, 1- 3;
Der Antichrist hat natürlich jedes Interesse, zu leugnen, dass bereits Jesus der
Christus, also der wahre Messias gewesen ist. Und er wird bei den Juden auf offene Ohren stoßen,
denn dies haben sie ja schon immer gewusst, dass der Nazarener nicht der Messias gewesen sein
konnte. Und genau das hat Jesus Christus den Juden auch schon zu seinen Lebzeiten prophezeit, dass
er im Namen des Vaters zu ihnen gekommen ist, und sie ihn nicht aufgenommen haben, wenn aber ein
anderer in seinem eigenen Namen kommen wird, den werden sie aufnehmen.
Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen.
Jh 5,39 Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges
Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; 5,40 und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit
ihr Leben habt. 5,41 Ich nehme nicht Ehre von Menschen; 5,42 sondern ich kenne euch, daß ihr die
Liebe Gottes nicht in euch habt. 5,43 Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt
mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. Jh
5,39-43;
(Siehe auch den Diskurs 86: "Der erste und der
zweite Antichrist")
(Siehe auch den Diskurs 101: "Sagt
die Bibel, dass der Antichrist ein Jude sein wird?")
Wenn wir nun den weiter oben aufgenommenen roten Faden zu Ende denken, erkennen wir,
dass Satan bereits vor 500 Jahren – zu Zeiten Calvins – begonnen hat, den Weg für seinen falschen
Christus in der Endzeit vorzubereiten. Obwohl für alle Gottlosen und Götzenanbeter das
stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes für die Sünden aller Menschen die einzige Rettung
wäre, ist ihnen diese Möglichkeit kaum bekannt. Und damit hat Satan bereits etwa 95% der
Menschheit betrogen.
Mit dem Eindringen Satans auch in christliche Bereiche werden diesen Milliarden von Menschen weitere
Verführte Satans hinzugefügt. So werden dem Antichristen bei seiner Ankunft nicht nur die Juden,
sondern auch viele Namenschristen aus den christlichen Denominationen zujubeln und ihn für den
wiedergekommenen Sohn Gottes halten. Dass die Schrift die Wiederkunft des Herrn ganz anders
prophezeit, werden sie mit der Mithilfe falscher Prediger schnell vergessen haben. Ebenso schnell
wie sein Loskaufopfer am Kreuz für die Sünden der ganzen Welt.
Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit;
uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft. (1Kor 1,18;)
Der Sinn des menschlichen Lebens. (Kurzfassung)Gott hat den Menschen mit einem Körper und einem Geist
mit völlig freien Willen erschaffen, um ihn in der zukünftigen, der
neuen Schöpfung Gottes in der Ewigkeit, ein neues Universum und einen
neuen Planeten Erde zu übergeben ("Die neue
Schöpfung."). |