Gibt Jesus Offenbarungen von der
Hölle? / Kommentar Klaus Hildebert 00, 2008-12-30
Sind die verstorbenen
Christen bereits im Himmel?
Ist die christliche
Gemeinde die Braut Christi?
Sind die 144000
Versiegelten die christliche Gemeinde?
Erfolgt die
Entrückung der Gemeinde bei der Ersten Auferstehung?
Die Allgemeine
Auferstehung am Ende der Welt: nur für Gottlose?
Das Schicksal der
Verfluchten: ewige Qual oder Auflösung?
Die ewige Existenz jedes Menschen
Das Prinzip von der ewigen Existenz des menschlichen Geistes.
Wird die Gemeinde noch vor
der Großen Trübsal entrückt?
Gibt es
"wiedergeborene" Christen?
Kann ein
"Wiedergeborener" nicht mehr verloren gehen?
Ist der Heilige Geist bleibend im
Gläubigen? / Kommentar B. Bollmeyer 00, 2005-07-12
Die biblische Dreieinigkeit und
einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.
Die Allversöhnungslehre: Ausweg oder
Irrweg? – Diskurs 11
Mit großem Interesse habe ich Ihre Ausführungen auf
Immanuel.at gelesen. Ich gratuliere Ihnen zu ihrer einmaligen, detaillierten
und fundierten Sichtweise zu den Inhalten der biblischen Schriften. Sie
haben sich wirklich viel Mühe gegeben und einen solchen Aufwand und eine
solche Bibelfestigkeit findet man selten.
Mein Anliegen, weshalb ich Ihnen schreibe, ist folgendes: Ich habe im
Internet eine Seite gefunden, auf der Christen von göttlichen Erlebnissen
berichten, die ihnen angeblich zugestoßen sind. Die deutschen Texte auf der
Seite finden sich unter www.spiritlessons.com/german/index.html.
Meine besondere Aufmerksamkeit erhielten hierbei die Berichte, in denen
besagte Christen behaupten, von Gott die Hölle gezeigt bekommen zu haben.
Einige Beispiele:
Hier berichten sieben Jugendliche davon, wie Jesus mit ihnen durch die
Tiefen der Hölle gelaufen ist und ihnen die Verlorenen und ihre Pein
gezeigt hat:
www.spiritlessons.com/Documents/7_Jovenes/German_7_Youths_Hell_Offenbarungen_uber_die_Holle.html
Ein ähnlicher Bericht findet sich bei dieser Frau, die ebenfalls, so sagt
sie, mehrere Male die Hölle gezeigt bekam, um darüber zu berichten:
www.spiritlessons.com/Documents/Eine
göttliche Offenbarung der Hölle
Der folgende Mann war eigenen Angaben nach nicht nur ein Besucher, sondern
auch ein Leidender in der Hölle:
www.spiritlessons.com/Documents/Bill_Wiese_23_Minutes_In_Hell/Bill_Wiese_German.html
Ich frage Sie nun, als jemand, der sich ja ganz offensichtlich gut mit der
Materie auskennt: Was ist von solchen Berichten zu halten? Sind es
Wahnvorstellungen, Lügen oder wahrhaftige Offenbarungen? Woran kann man
erkennen, ob diese Berichte real sind oder nicht? Und wenn sie nicht real,
sondern nur erlogen sind: Wieso tun Christen so etwas, wo sie doch genau
wissen, dass Gott Lügen und Verfälschen seiner Lehre hasst?
Sprüche 6
16 Diese sechs Dinge haßt der HERR, diese sieben sind ihm ein Greuel:
17 stolze Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut
vergießen,
18 ein Herz, das arge Ränke schmiedet, Füße, die behende sind, Schaden zu
tun,
19 ein falscher Zeuge, der frech Lügen redet, und wer Hader zwischen
Brüdern anrichtet.
Offenbarung 22
18 Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch:
Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in
diesem Buch geschrieben stehen.
Klaus Hildebert
Vielen Dank für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihre
freundlichen Worte. Ihr Kommentar weist auf eine Erscheinung hin, welche
tatsächlich – insbesondere in den US- und südamerikanischen Staaten – eines
der großen Probleme in den christlichen Gemeinden unserer Zeit ist. Nämlich,
dass immer wieder von Offenbarungen berichtet wird, welche angeblich der Herr
Jesus selbst den Leuten gegeben hätte und sie dann beauftragt hat, diese
Visionen unter den Menschen zu verbreiten.
Nachdem es sich dabei in vielen Fällen auch um biblisch durchaus bewanderte
Erzähler handelt, ist es besonders für Zeitgenossen mit weniger Bibelkenntnis
eher schwierig, die anscheinend schriftkonforme Argumentation zu überprüfen
und festzustellen, ob es sich dabei um fundierte Exegese handelt oder ob in der
sogenannten "Steinbruchmethode" einzelne Verse und Abschnitte
herausgegriffen und zu einer neuen "Geschichte" zusammengesetzt
wurden.
Und weil nun die genaue Überprüfung und Beurteilung derartiger Aussagen eine
relativ zeitaufwendige Aufgabe darstellt, machen es sich manche Kommentatoren
leicht und behaupten ganz einfach, dass dies alles falsch sei, ohne jedoch einen
konkreten Schriftbeweis anzuführen. Damit sind sie aber nicht besser als diese
"Erzähler" und können von diesen jederzeit mit dem Argument
relativiert werden, dass sie ja die Aussagen nicht widerlegen konnten.
Wir wollen daher den korrekten, wenn auch mühsameren Weg gehen und versuchen
diese Leute dort zu überprüfen, wo sie am ehesten zu widerlegen sind. Das sind
einerseits ihre Zitate von Bibelstellen, sofern sie welche anführen, und
andererseits – was bei derartigen Berichten sehr häufig vorkommt und schon fast
ein Zeichen für eine Fälschung ist -, dass der Herr Jesus selbst mit ihnen
gesprochen hätte. Wir kennen den Duktus des Herrn – also die charakteristische
Art wie er gesprochen hat – aus der Bibel, und können durchaus erkennen, wenn
jemand, der dieser Diktion nicht mächtig ist, versucht ihm Texte
unterzuschieben.
Auf der ersten von Ihnen zitierten Website sind es sieben
kolumbianische Jugendliche (ähnlich den drei Kindern von Fatima?), welchen
Jesus Christus u.a. auch die Hölle gezeigt haben soll und wo es ziemlich am
Beginn heißt:
"Inmitten des Lichtes sahen wir eine Menge Engel
die weiß gekleidet waren. Diese Engel waren wundervoll, groß und sehr gut
aussehend. In ihrer Mitte sahen wir etwas Erstaunliches – die Gestalt eines
Menschen. Er sah besonders aus – ein Mensch, der einen sehr weißen Mantel und
ebensolche Gewänder trug. (…)
Er sprach in einfachen, aber sehr machtvollen Worten, zu uns. Folgende, hörbare
Worte sagte Er zu uns: ,Meine lieben Kinder, fürchtet euch nicht, Ich bin Jesus
von Nazareth; und Ich bin deshalb zu euch gekommen, um euch Geheimnisse zu
zeigen, die ihr dann Nationen, Städten, Gemeinden und allerorts mitteilen
sollt. Wohin Ich euch sage, dass ihr gehen sollt, werdet ihr gehen – und wohin
Ich euch sage, dass ihr nicht gehen sollt, werdet ihr nicht gehen.’ (…) Wir
konnten jedoch sehen, dass Er eine goldene Schärpe über der Brust trug, auf
der mit goldenen Buchstaben stand: ,König der Könige und Herr aller
Herren.’"
Zum Einen wäre zu bemerken, dass die meisten gläubigen
Christen, wenn sie eine derartige Erscheinung hätten, so beeindruckt und
perplex wären, dass sie wohl kaum auf das "gute Aussehen" dieser
Engel achten würden. Aber alleine schon der Umstand, dass diese Leute dem
Aussehen von Engeln so große Beachtung beimessen, lässt erkennen, dass sie
kaum gläubig-geistlich sondern eher weltlich-optisch orientiert sind. Des
Weiteren die Gestalt des Menschen in ihrer Mitte: wenn dieser Mensch
tatsächlich einen Mantel trug, wäre es eher schwierig gewesen, die Farbe
seiner Gewänder – die er ja darunter tragen musste – zu erkennen. Und
schließlich ist es ziemlich offensichtlich, dass hier "Anleihen" aus
der Offenbarung zu erkennen sind.
Inmitten der Leuchter einen gleich einem Menschensohn, bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand.
Off 1,12 Und ich wandte mich um, die Stimme zu
sehen, die mit mir redete, und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene
Leuchter, 1,13 und inmitten der Leuchter einen gleich einem Menschensohn,
bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand und an der Brust
umgürtet mit einem goldenen Gürtel; 1,14 sein Haupt aber und die Haare
waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme.
Off 1,12-14;
Es ist aber auch eher seltsam, dass sich der Herr hier mit
"Ich bin Jesus von Nazareth" vorstellt. Er hat sich selbst nie
"Jesus von Nazareth" genannt, sondern Menschensohn. Und insbesondere
in der Ewigkeit – von wo aus dieses Gespräch ja geführt wird – ist es völlig
irrelevant, dass er aus Nazareth kam. Seit seiner Auferstehung ist er Sohn
Gottes und allen gläubigen Christen als solcher bekannt.
Und dann heißt es weiter:
"Die Heilige Schrift, das Wort Gottes, sagt in
Joel 3:1: ,Und danach wird es geschehen, dass Ich Meinen Geist ausgießen werde
über alles Fleisch. Und eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure Greise
werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen.’ Das sind die
Zeichen, die Gott für jeden vorbereitet hat."
Und damit soll offensichtlich mit einem aus dem Zusammengang
gerissenen Vers aus der Schrift bewiesen werden, dass auf diese Leute jetzt der
Heilige Geist ausgegossen wurde und sie nun weissagen können. Daraus ist aber
nicht nur der Versuch zu erkennen, diese Bibelstelle für ihre Zwecke zu
missbrauchen, sondern auch und insbesondere, dass diese Leute von der Bedeutung
des Textes, welchen sie hier zitieren, keine Ahnung haben. Wer den Kontext
liest, erkennt, dass sich diese Aussagen des Propheten Joel nicht auf diese
sieben kolumbianischen Jugendlichen und auf unsere heutige Zeit beziehen,
sondern auf das Volk Israel und sich erst in der Zeit des Tausendjährigen
Reichs auf Erden realisieren werden.
Und ihr werdet erkennen, daß ich in Israels Mitte bin und daß ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst.
Joel 2,23 Und ihr, Söhne Zions, jubelt und
freut euch im HERRN, eurem Gott! Denn er gibt euch den Frühregen nach dem Maß
der Gerechtigkeit, und er läßt euch Regen herabkommen: Frühregen und
Spätregen wie früher. 2,24 Und die Tennen werden voll Getreide sein und die
Kelterkufen überfließen von Most und Öl. 2,25 Und ich werde euch die Jahre
erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager
gefressen haben, mein großes Heer, das ich gegen euch gesandt habe. 2,26 Und
ihr werdet genug essen und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures
Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie
mehr zuschanden werden 2,27 Und ihr werdet erkennen, daß ich in Israels
Mitte bin und daß ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk
soll nie mehr zuschanden werden. Joel 2,23-27;
Und erst dann spricht Joel die oben zitierten Verheißungen aus:
Joel 3,1 Und danach wird es geschehen, daß
ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch. Und eure Söhne und eure
Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure jungen Männer
werden Gesichte sehen. Joel 3,1;
Weiter unten berichten diese Jugendlichen dann von einem Mann in
der Hölle, der zu Jesus um Erbarmen flehte:
"Der Mann streckte seine dürre Hand zum Herrn aus
und fing an zu weinen, indem er sagte: "Herr, hab Erbarmen mit mir! Bitte,
erbarme Dich meiner! Es tut so weh! Ich brenne! Bitte, erbarme Dich meiner und
hole mich hier raus!" Der Herr sah ihn voller Mitleid an – und plötzlich
fühlte ich etwas Warmes in meiner Hand. Ich sah hin und erblickte Blut das Blut
Jesu! Das Blut kam aus Seiner Hand, während er auf den leidenden Mann sah, der
von Flammen eingehüllt war."
Das ist nun ein ziemlich eindeutiger Beweis dafür, dass wir es
hier mit ganz unverschämten Lügen zu tun haben. Unser Herr Jesus Christus ist
seit 2000 Jahren beim Vater im Himmel. Er ist damals auferstanden und hat einen
Auferstehungsleib (Geistleib), welcher aus Geist und nicht aus Fleisch und Blut
ist (Jh
6,63) 1Kor
15,50).
Christus, zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
1Ptr 3,18 Denn es hat auch Christus einmal für
Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott
führe, zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
3,19 In diesem ist er auch hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis
gepredigt. 1Ptr, 3,18-19;
Daher kann auch nicht Blut aus seiner Hand fließen, weil Jesus
nicht mehr Fleisch und Blut, sondern Geist ist. Auch fleht dieser angebliche
Mann in der Hölle zu Jesus um Erbarmen, aber von Reue, Buße und Umkehr ist in
dem gesamten Text keine Rede. Wie denn auch, diese Leute wollen mit ihren Lügen
und Betrügereien nur berühmt werden. Bekehren – sich selbst oder andere -
wollen sie nicht.
(Siehe auch Exkurs 07: Der
Auferstehungsleib
Die Schilderung: "und plötzlich fühlte ich etwas Warmes in
meiner Hand. Ich sah hin und erblickte Blut das Blut Jesu! Das Blut kam aus
Seiner Hand" ist ebenso falsch, wie alle jene Darstellungen des Gekreuzigten,
welche die Nägelmale in seinen Handflächen zeigen. Wie archäologische Funde
zeigen, wurden bei der Kreuzigung durch die Römer nicht die Handflächen,
sondern die Handgelenke durchbohrt. Daran sind auch alle katholischen
"Heiligen" zu überführen, welche ihre Stigmatisation auf ein Wirken
des Heiligen Geistes zurückführen wollen, der sie mit den Wundmalen Jesu in
den Handflächen "segnete". Tatsächlich bestreichen sie – wie etwa
Padre Pio von Pietrelcina in Italien – ihre Handflächen mit Säure, um dann ein
blutendes Stigmata vorzutäuschen.
Italiens Pater Pio hat seine Stigmata mit Säure vorgetäuscht.Pater Pio, Italiens beliebtester Heiliger, täuschte seine Stigmata vor,
indem er Karbolsäure auf seine Hände goss, so ein neues Buch. Das Buch "Padre Pio, Wunder und Politik im Italien des 20. Jahrhunderts"
des Historikers Sergio Luzzatto stützt sich auf ein Dokument, das im Archiv des Vatikans
gefunden wurde. Das Dokument enthüllt die Aussage eines Apothekers, der sagte,
dass der junge Pater Pio im Jahr 1919 vier Gramm Karbolsäure kaufte. |
Auf der zweiten der von Ihnen zitierten drei Websites
präsentiert die Autorin gleich zu Beginn ihre Berufung durch Jesus
höchstpersönlich:
"An Kathryn von Jesus
Für diesen Auftrag bist du geboren, um
aufzuschreiben und weiter zu sagen, was Ich dir zeigen und mitteilen werde. Weil
diese Dinge wahr sind. Dein Ruf ist es, die Welt wissen zu lassen, dass es eine
Hölle gibt und dass Ich, Jesus Christus, von Gott gesandt wurde, um die
Menschen vor diesem Horror zu retten."
Auch hier erkennen wir an der Art, wie der Herr sich angeblich
selbst vorstellt: "Ich, Jesus Christus", dass diese Aussage nicht vom Herrn
kommen kann. Er hat sich zu seinen Lebzeiten nie selbst so bezeichnet und nun,
da er zur Rechten des Vaters im Himmel herrscht, wird er sich noch viel weniger
so nennen. Fortan ist er im Himmel und auf Erden Sohn Gottes. Hier wird eine
Offenbarung des Herrn wie ein Jausensgespräch dargestellt. Doch Gott – und auch
Gottes Sohn – ist Geist und jeder Mensch, an den er sich richtet, weiß sofort
im Geist, wer er ist und muss nicht erst darauf hingewiesen werden, wer da
spricht. Und es ist auch fraglich, ob der Herr in einer Offenbarung den Terminus
"Horror" verwenden würde, oder ob das nicht dem Sprachschatz einer auf
derartige Sprachbilder fixierten "Illusionistin" entspringt.
Sie schreibt dann weiter in ihrem Buch "A Divine Revelation of Hell"
(Eine göttliche Offenbarung der Hölle) – in welchem sie übrigens ohne jede
Bibelstelle auskommt -, dass sie der Herr 30 Nächte lang in die Hölle mitnahm,
um ihr "die Realität der Hölle" zu zeigen. Und dann schildert sie
ein Erlebnis, welches tatsächlich in ähnlicher Form aus okkulten Kreisen
bekannt ist.
"Im März 1976, als ich zu Hause betete, besuchte
mich der HERR Jesus Christus. Tagelang hatte ich im Geist gebetet, als ich
plötzlich die Gegenwart Gottes fühlte. Seine Kraft und Seine Herrlichkeit
erfüllten das Haus. Ein strahlendes Licht erhellte den Raum, in dem ich am
Beten war und ein süßes und wundervolles Gefühl kam über mich.
Liebeswellen rollten und falteten sich ineinander und rollten über- und aus
einander. Es war ein spektakuläres Schauspiel! (...) Gottes Lobpreis begann
von mir zu fließen"
Diese Aussagen der US-Amerikanerin erinnern sehr an das Erlebnis
einer anderen Frau, einer Deutschen, die an einer charismatischen Geistestaufe
in Jerusalem teilgenommen hatte und deren Bericht hier auszugsweise zitiert
werden soll:
"In Lüdenscheid trifft Elisabeth auf eine Frau,
die ihr vorschwärmt, wie toll eine Geistestaufe beim jüdischen Laubhüttenfest
der Organisation Internationale Christliche Botschaft Jerusalem ist. Dort treffe
man auf die ,Nabelschnur vom Himmel und die ganze Fülle des Segens’. Elisabeth
fährt nach Israel und erlebt tatsächlich in einem Heilungsgottesdienst mit dem
Inder Mahesh Chavda die charismatische Geistestaufe: ,Chavda schrie: ,Wer hat
die Geistestaufe noch nicht?’ Jemand gab mir von hinten einen Stups. Jetzt oder
nie! So ging ich mit vielen nach vorne.
Jeder bekam persönlich die Hände aufgelegt und fiel er nicht um, wurde er noch
angeblasen. Was ich dann am Boden liegend erlebte, übertraf alles, was ich
bisher kannte: Liebesgefühle ohne Ende. Ich wollte und konnte gar nicht mehr
aufstehen. Ich war ein anderer Mensch. Jetzt kannte ich Jesus noch als
Liebhaber. Von nun an konnte auch ich in Zungen (Glossolalie/ekstatisches
Reden) reden, anderen die Hände auflegen oder sie anhauchen, und sie fielen auf
den Rücken. Auch heilen war keine Seltenheit mehr. Nun war ich ,Jemand’,
hochgestiegen auf dieser Leiter der Hierarchie.’"
(Siehe auch Immanuel.at – Besucherinformationen: "Bericht
über das charismatische Lager.")
Schließlich wird auch der Beweggrund der US-amerikanischen
Autorin für das Verfassen dieses Buch klar:
"Siehe, mein Kind", sagte Jesus, "Ich
werde dich mit Meinem Geist in die Hölle hineinführen. Danach wirst du fähig
sein, die Realität der Hölle in einem Buch festzuhalten, um damit der ganzen
Welt klar und deutlich zu machen, dass es die Hölle wirklich gibt. Dadurch
werden Verlorene aus der Dunkelheit ins Licht des Evangeliums von Jesus Christus
geführt."
Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht
Lk 16,27 Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater,
daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest, 16,28 denn ich habe fünf
Brüder, daß er ihnen eindringlich Zeugnis ablege, damit sie nicht auch an
diesen Ort der Qual kommen! 16,29 Abraham aber spricht: Sie haben Mose und
die Propheten. Mögen sie die hören! 16,30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham,
sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun. 16,31
Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so
werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.
Lk 16:27-31;
Durch ihren Besuch in der Hölle sollen also "Verlorene aus
der Dunkelheit ins Licht des Evangeliums von Jesus Christus geführt" werden.
Es ist eine derart absurde Vorstellung, dass unser Herr, der uns von unseren
Sünden durch seinen eigenen Tod vor eben dieser Hölle errettet hat, dann einen
von uns in die Hölle schicken würde, um "die Realität der Hölle"
zu erfahren, dass dies schon nicht mehr einem menschlichen Hirn – sei es noch so
verkorkst – entspringen kann, sondern offensichtlich das Produkt eines unreinen
Geistes ist.
Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder dort! so glaubt es nicht!
Mt 24,23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe,
hier ist der Christus, oder dort! so glaubt es nicht! 24,24 Denn es
werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große
Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu
verführen. 24,25 Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Mt 24,23-25;
Der Autor des letzten der drei von Ihnen zitierten Berichte ist
- ebenso wie seine Frau – von Beruf Immobilienmakler und hat daher sicher ein
gewisses Talent andere Menschen von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen. Man
muss allerdings fairer Weise auch sagen, dass sein Bericht die am besten
durchkomponierte und mit den meisten Bibelreferenzen versehene Geschichte ist.
Wenn auch nicht alle Bibelzitate immer zu seinem Text passen, erkennt man doch,
dass er ein recht profundes Bibelwissen hat
Er behauptet, er hätte seinen Körper verlassen und wäre mit Jesus in der
Hölle gewesen. Seine Frau berichtet, sie hätte ihren Mann eines Nachts
schreiend am Boden des Wohnzimmers vorgefunden und hätte 10-20 Minuten für ihn
gebetet, bis er sich beruhigt hatte. Und um nun alle Zweifel von vornherein
auszuräumen, führt dieser Immobilienmakler als Beweis für die Richtigkeit
seiner Ausführungen jene Paulusstelle aus 2Kor 12,2 an, in der Paulus
berichtet, dass er außerhalb des Leibes war. Die Bescheidenheit des Paulus, der
hier nicht von sich selbst spricht, sondern "von einem Menschen in
Christus", hätte diesem Immobilienmakler viel besser angestanden, doch das
hätte dann ja das Verständnis vieler Amerikaner überfordert und sie hätten
diese Geschichte eventuell missverstanden.
Nicht genug dieses unpassenden Vergleichs mit Paulus, zitiert der Mann auch noch
Jona als Zeugen seiner "Höllenfahrt"
"Jona 2:3 ,Und ich rief zu dem Herrn in meiner
Angst, und Er antwortete mir. Ich schrie aus dem Rachen des Todes, und Du
hörtest meine Stimme’. Und in Jona 2,7 steht ,Ich sank hinunter zu der Berge
Gründen, der Erde Riegel schlossen sich hinter mir ewiglich. Aber Du hast mein
Leben aus dem Verderben geführt, Herr. mein Gott.’ Das heißt, es gab jemanden,
der die Hölle besucht hatte – und zwar JONA."
Dass der Text im Vers zuvor – Jona 2,2 – und auch in diesem Vers
davon spricht, dass Jona hier aus dem Bauch des Fisches zum Herrn betete und in
der Folge seine Erlebnisse und Ängste in der Finsternis dieses Fischbauches,
den er mit dem Scheol (Totenreich) verglich, schildert, dürfte dem
Immobilienmakler entgangen sein oder er hat dieses Passage bewusst ausgelassen,
weil sonst seine Deutung auf die "Hölle" nicht mehr plausibel gewesen
wäre.
Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches
Jona 2,1 Und der HERR bestellte einen großen
Fisch, Jona zu verschlingen; und Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch
des Fisches. 2,2 Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch
des Fisches 2,3 und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zum
HERRN, und er antwortete mir. Aus dem Schoß des Scheol schrie ich um Hilfe – du
hörtest meine Stimme. Jona 2, 1- 3;
Hier erkennt man recht genau mit welcher Dreistigkeit Bibeltexte
willkürlich aus ihrem Kontext gerissen und für den eigenen Gebrauch gekürzt
und uminterpretiert werden. Dass man dabei auch vor einem so bekannten Thema wie
"Jona und der Fisch" nicht zurückschreckt, lässt entweder auf die
Dummheit des Autors oder auf jenes Maß an Dummheit schließen, welches er bei
seinen Lesern vermutet.
In der weiteren Folge werden dann als Beweisführung über die Hölle einige
Bibelstellen aus dem AT zitiert, welche vom Totenreich sprechen, ohne zu
realisieren, dass Totenreich im AT (Scheol: Grab der [gesamten]
Menschheit, Aufenthaltsort der Guten [Ps
30,4] und der Bösen [4Mo
16,33]) und Hölle im NT (Gehenna: Aufenthaltsort der Bösen [Mt
23,33]) zwei völlig unterschiedliche Begriffe sind.
Am Ende seiner Erzählung stellt der Autor genau jene Frage, welche auch einem
kritischen Leser während der ganzen Lektüre auf der Zunge brennt:
"Als ich real wieder zu mir kam und einigermaßen
fähig war zu sprechen, fragte ich Ihn in Gedanken ,Warum hast du mich hierher
gebracht?’ Jesus las meine Gedanken und sagte: ,Weil die Menschen nicht glauben,
dass dieser Ort tatsächlich existiert. Selbst einige Christen glauben nicht
daran’".
Und die Antwort, welcher ihm der Herr hier angeblich gegeben
hat, steht im krassen Gegensatz zu Jesu Aussagen in der Bibel. Den Juden, die
wegen ihrer Hartherzigkeit bekannt waren, erzählte der Herr folgende
Geschichte, welche hier zum besseren Verständnis zur Gänze zitiert werden
soll:
Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.
Lk 16,19 Es war aber ein reicher Mann, und er
kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in
Prunk. 16,20 Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller
Geschwüre, 16,21 und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen
zu sättigen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.
16,22 Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß
getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 16,23 Und als
er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von weitem
und Lazarus in seinem Schoß. 16,24 Und er rief und sprach: Vater Abraham,
erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins
Wasser tauche und meine Zunge kühle! Denn ich leide Pein in dieser Flamme.
16,25 Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen
hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier
getröstet, du aber leidest Pein. 16,26 Und zu diesem allen ist zwischen uns und
euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch
hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns
herüberkommen wollen.
16,27 Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, daß du ihn in das Haus meines
Vaters sendest, 16,28 denn ich habe fünf Brüder, daß er ihnen eindringlich
Zeugnis ablege, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen! 16,29 Abraham
aber spricht: Sie haben Mose und die Propheten. Mögen sie die hören!
16,30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu
ihnen geht, so werden sie Buße tun. 16,31 Er sprach aber zu ihm: Wenn sie
Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden,
wenn jemand aus den Toten aufersteht. Lk 16,19-31;
Nach diesen Worten des Herrn hat es also überhaupt keinen Sinn,
wenn Leute in der Hölle gewesen wären und von dort zurückkehrten, um das den
Menschen zu erzählen. Die Menschen würden sich dadurch nicht bekehren. Einzig
und allein das Studium der Schrift, also das Alte Testament mit Mose und den
Propheten – wobei wir Heutigen zusätzlich auch noch das NT haben -, ist nach
der obigen Textaussage in der Lage, die Menschen zu Gott zu führen. Das sagt
uns unser Herr (Jh
5,46-47) und das wissen auch die meisten Bibelleser. Aber die drei von Ihnen
zitierten Buchautoren haben dies scheinbar noch nie gelesen oder ganz einfach
nicht verstanden.
Aber der eindeutigste Gegenbeweis für diese Märchen von einem Besuch in der
Hölle ist der Umstand, dass es nach der Bibel eine Hölle – den
"Feuersee" – noch gar nicht gibt! Wie bereits weiter oben
nachgewiesen, hat Gott die Menschen für eine ewige Existenz erschaffen. Nach
dem Urteil im Letzten Gericht werden sowohl Gerechte als auch Verdammte ewig
leben. Die Einen bei Gott im himmlischen Jerusalem und die Anderen in der
Verdammnis des Feuersees der Hölle. Doch dieses ewige Leben wird sich nicht auf
unserer heutigen Erde, unter unserem heutigen Himmel und in unserem heutigen
Universum ereignen, sondern auf einer neuen Erde und unter einem neuen Himmel in
einer ewigen und daher zwangsläufig zeitlosen Dimension (Off
21,1-5).
(Siehe auch Kapitel 14: "Die
Neue Schöpfung")
Das heißt aber, so lange Gott diese neue ewige Welt nicht
erschaffen hat – und das wird er erst nach dem Weltgericht tun – gibt es weder
ein ewiges himmlisches Jerusalem noch einen ewigen Feuersee (vergleiche
Off
21,8 und
22,15). Die Verdammten sind bis dahin im Wartebereich des Totenreiches.
Und aus eben diesem Grund kann es auch noch keine Hölle geben, weil unser
gegenwärtiges Universum von der Zeit beherrscht wird und daher kann hier
nichts und niemand ewig existieren. Doch von diesen Hintergründen haben diese
Märchenerzähler natürlich keine Ahnung. Mehr noch: wenn man ihre Ergüsse liest,
haben einige von ihnen nicht einmal die Bibel richtig gelesen.
Als Resümee kann man zumindest festhalten, dass alle derartigen Geschichten, wo
Leute in die Hölle, in den Himmel oder sonst wohin "entrückt"
wurden, nicht bibelkonform und daher erfunden sind und man sich sinnvollerweise
gleich nach dem Lesen der Überschrift die Lektüre sparen kann. Es ist schade
um die Zeit.
Mit Ihrer abschließenden Frage:
"Wieso tun Christen so etwas, wo sie doch genau
wissen, dass Gott Lügen und Verfälschen seiner Lehre hasst?"
berühren Sie tatsächlich ein Phänomen im Christentum, welches
wir in allen Denominationen beobachten können.
Warum werden in der katholischen Kirche der Götze "Maria"
und die verstorbenen "Heiligen" angebetet, wo doch die Schrift sagt,
dass Gott den Götzendienst hasst und ihm der Totenkult ein Gräuel ist?
Sie sind wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie gehen nicht.
Jer 10,2 So spricht der HERR: Gewöhnt euch nicht
an den Weg der Nationen und erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, auch
wenn die Nationen vor ihnen erschrecken! 10,3 Denn die Ordnungen der Völker -
ein Götze ist es, der sie gab. Ja, ihre Götzen sind Holz, das einer aus dem
Wald geschlagen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser
hergestellt. 10,4 Man schmückt es mit Silber und mit Gold. Mit Nägeln und
mit Hämmern befestigen sie es, daß es nicht wackelt. 10,5 Sie sind wie eine
Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn
sie gehen nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn sie tun nichts Böses,
und Gutes tun können sie auch nicht. 10,6 Keiner ist dir gleich, HERR. Du bist
groß, und groß ist dein Name durch deine Macht. Jer 10 2- 6;
Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll es etwa für die Lebenden die Toten befragen?
Jes 8,19 Und wenn sie zu euch sagen: Befragt die
Totengeister und die Wahrsagegeister, die da flüstern und murmeln, so
antwortet Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll es etwa für die
Lebenden die Toten befragen? Jes 8,19;
Doch diese falsche Lehre – speziell die Anbetung von
verstorbenen Gläubigen als "Heilige" – resultiert aus einer anderen
falschen Auslegung. Nicht nur in der katholischen Kirche, sondern auch in den
christlichen Gemeinden ist die Auffassung weit verbreitet, dass die verstorbenen
Christen bereits im Himmel wären. Andererseits aber glaubt man in der Gemeinde
Christi auch fest daran, dass nach den Verheißungen des Paulus, in 1Kor
15,51-53 und 1The 4,15-17, bei der Wiederkunft des Herrn die Entrückung der
toten und lebenden Gläubigen erfolgen wird.
Die Toten werden auferweckt werden und unvergänglich sein.
1Kor 15,51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir
werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, 15,52 in
einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und
die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden
verwandelt werden. 15,53 Denn dieses Vergängliche muß Unvergänglichkeit
anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. 1Kor 15,51-53;
Denn der Herr selbst wird herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.
1The 4,15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort
des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den
Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 4,16 Denn der Herr selbst wird
beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune
Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst
auferstehen; 4,17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich
mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so
werden wir allezeit beim Herrn sein. 1The 4,15-17;
Wenn Paulus oben, in 1Kor 15,52 schreibt "die Toten werden
auferweckt werden, unvergänglich sein", dann waren ja die Toten vorher nicht
unvergänglich. Wenn sie jedoch im Himmel wären, müssten sie einen
Auferstehungsleib haben und daher per se unvergänglich sein. Und auch der Herr
prophezeit uns, dass er bei seiner Wiederkunft zur Entrückung der Seinen ins
Totenreich hineinrufen wird und die Toten in Christus, die zu dieser
"Stunde" als einzige unter den Toten diesen Ruf hören werden, werden
auferweckt und werden leben.
Es kommt die Stunde, wo die Toten, welche die Stimme des Sohnes Gottes gehört haben, leben werden.
Jh 5,25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß
die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes
hören werden, und die sie gehört haben, werden leben. Jh
5,25;
Wenn also die verstorbenen Gläubigen zu diesem Zeitpunkt
tatsächlich bereits im Himmel wären, würde sie der Herr hier für die
Entrückung vergeblich unter den Toten suchen. Die verstorbenen christlichen
Gläubigen müssen daher – zumindest bis zur Entrückung – im Totenreich sein.
Als Gegenargument wird hier meistens angeführt, dass ja der Herr in Lk 23,39-43
dem bekehrten Schächer am Kreuz auch verheißt: Heute noch wirst du mit mir im
Paradies sein.
Einer der gehenkten Übeltäter lästerte ihn, der andere aber wies diesen zurecht.
Lk 23,39 Einer der gehenkten Übeltäter aber
lästerte ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns! 23,40 Der
andere aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: Auch du fürchtest
Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? 23,41 Und wir zwar mit Recht, denn
wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes
getan. 23,42 Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!
23,43 Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im
Paradies sein. Lk 23,39-43;
Hier wird schnell gefolgert, dass der Schächer nach seinem Tod
am Kreuz gemeinsam mit dem Herrn in den Himmel aufgefahren ist. Aber sagt das
die Bibel wirklich? Wenn wir in der Schrift suchen, wohin der Herr unmittelbar
nach seinem Tod gegangen ist, erfahren wir etwas ganz anderes. In Mt 12,40
heißt es, dass der Herr nach seinem Tod "im Herzen der Erde" war.
Der Sohn des Menschen wird drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.
Mt 12,40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte
in dem Bauch des großen Fisches war, so wird der Sohn des Menschen drei Tage
und drei Nächte im Herzen der Erde sein. Mt 12,40;
Und im Herzen der Erde ist nun gewiss nicht das Himmelreich. Und
Petrus erklärt uns in seinem ersten Brief nicht nur wo der Herr nach seinem Tod
hingegangen ist, sondern auch was er dort getan hat.
Den Toten wurde das Evangelium verkündigt.
1Ptr 4,6 Denn dazu ist auch den Toten das
Evangelium verkündigt, dass sie zwar nach Menschenweise gerichtet werden im
Fleisch, aber nach Gottes Weise das Leben haben im Geist. 1Ptr 4, 6;
Nach seinem Tod ist Christus im Geist hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt.
1Ptr 3,18 Denn es hat auch Christus einmal
für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott
führe, zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
3,19 In diesem ist er auch hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis
gepredigt. 1Ptr 3,18-19;
Christus ist – wie jeder andere Mensch auch – nach seinem Tod
ins Totenreich gekommen und hat dort 3 Tage und 3 Nächte lang den Toten das
Evangelium verkündet, damit jene, welche daran glauben wollten, gerettet
wären.
(Siehe auch Kapitel 12: "Christus im Totenreich")
Und wenn also der Schächer mit Christus gegangen ist, dann war
er ebenfalls genau dort: im Totenreich. Dass der Herr dies als
"Paradies" bezeichnete, hängt damit zusammen, dass das Paradies ein
Teil des Totenreichs ist.
(Siehe auch Exkurs 09: "Das
Paradies")
Während der Herr nach drei Tagen und drei Nächten auferstanden
und in den Himmel aufgefahren ist, ist der Schächer – wie alle anderen Toten
auch – im Totenreich entschlafen. Jene unter den Toten, welche sich durch die
Verkündigung des Herrn bekehrt haben, warten gemeinsam mit den seit damals
verstorbenen Christusgläubigen im Paradies des Totenreichs auf die Auferweckung
bei der Wiederkunft des Herrn zur Entrückung. Die Anderen aber, die damals
nicht zum Glauben an Christus gekommen sind, warten gemeinsam mit allen seither
verstorbenen Menschen, die Christus nicht als ihren Retter angenommen haben, im
anderen Teil des Totenreichs auf die Allgemeinen Auferstehung und das
Weltgericht, wo sie ihr Urteil empfangen werden.
(Siehe auch Kapitel 13: "Das
Weltgericht.")
Wenn also die Katholiken zu ihren verstorbenen
"Heiligen" beten wollen, sind sie noch etwas zu früh dran. Denn diese
schlafen noch im Totenreich mit allen anderen Toten und werden erst bei der
Allgemeinen Auferstehung – der Wiedergeburt aus dem Geist – wieder lebendig
werden. Und die falschen Gebete, welche an sie gerichtet werden, werden ihnen
beim Gericht wahrscheinlich nicht helfen, sondern eher schaden.
(Siehe auch Kapitel 12: "Die
Auferstehung")
Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen
Jh 3,12 Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr
glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? 3,13 Und
niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel
herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen. 3,14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange
erhöhte, so muß der Sohn des Menschen erhöht werden,3,15 damit jeder, der an ihn glaubt,
ewiges Leben habe. Jh 3,12-15;
Wieso predigt man in den Gemeinden, dass die Gemeinde die Braut
Christi ist, obwohl doch Gott selbst aus dem Mund des Propheten Hosea Israel
verheißt:
Ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht und in Treue.
Hos 2,21 Und ich will dich mir verloben in
Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Recht und in
Gnade und in Erbarmen, 2,22 ja in Treue will ich dich mir verloben; und
du wirst den HERRN erkennen. Hos 2,21-22;
Als Argument führen dann viele Ausleger immer Eph 5,31-33 und
2Kor 11,2 an:
Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde.
Eph 5,31 «Deswegen wird ein Mensch Vater und
Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch
sein.» 5,32 Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und
die Gemeinde. 5,33 Jedenfalls auch ihr – jeder von euch liebe seine Frau so
wie sich selbst; die Frau aber, daß sie Ehrfurcht vor dem Mann habe! Eph
5,31-33;
Bei Eph 5,31-33 übersieht man, dass Paulus hier sagt, er würde
dies "deuten". Es ist also keine Offenbarung, sondern der
Versuch einer Deutung, welche jedoch durch die explizite Entscheidung Gottes in
Hos 2,21-22 widerlegt ist. Gerade Paulus sagt uns ja auch 4 Kapitel vorher, in
Eph 1,22-23 (Röm
12,5; 1Kor
12,12), dass die Gemeinde der Leib Christi und Christus das Haupt ist. Wir
können also nicht Bräutigam und Braut zugleich sein.
Er ist das Haupt und die Gemeinde sein Leib.
Eph 1,22 Und alles hat er seinen Füßen
unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, 1,23 die
sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt. Eph 1,22-23;
Und in 2Kor 11,2 führt Paulus nun jene Eigenschaften an,
welcher einer Braut Christi tatsächlich zukommen, von welchen aber die
Gemeinde, entgegen den Hoffnungen des Paulus, realistischerweise nur träumen
kann.
Denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen.
2Kor 11,2 Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer;
denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau
vor den Christus hinzustellen. 2Kor 11,2;
Noch dazu, wo wir in Off 14,1-5 die wahre und untadelige Braut
Christi aus dem endzeitlichen Volk Gottes aus Israel mit all den
bräutlichen Eigenschaften, präsentiert bekommen:
Diese sind aus den Menschen als Erstlingsfrucht für Gott und das Lamm erkauft worden.
Off 14,1 Und ich sah: und siehe, das Lamm stand auf
dem Berg Zion und mit ihm 144000, die seinen Namen und den Namen seines
Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. 14,2 Und ich hörte
eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen
eines lauten Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von
Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. 14,3 Und sie singen ein neues Lied
vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten; und
niemand konnte das Lied lernen als nur die 144000, die von der Erde erkauft
waren. 14,4 Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt
haben, denn sie sind jungfräulich; diese sind es, die dem Lamm
folgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen als Erstlingsfrucht
für Gott und das Lamm erkauft worden. 14,5 Und in ihrem Mund wurde kein
Falsch gefunden; sie sind untadelig. Off 14, 1- 5;
Es kann also nicht zwei Bräute geben. Gott ist kein Bigamist
und wer meint, hier eine Trennung in Gottes Braut / Christi Braut sehen zu
können, muss sich die Frage nach seinem Verständnis der Dreieinigkeit gefallen
lassen. Daher: Christus ist das Haupt. Die Gemeinde aller Zeiten ist der Leib.
Und die endzeitlichen Repräsentanten des Volkes Israel sind die Braut.
(Siehe auch Diskurs 15: "Ist
die Gemeinde die "Braut Christi"?")
Weshalb werden in vielen christlichen Gemeinden die 144.000
Versiegelten aus Off 7,4-8 als die Gemeinde der Endzeit gesehen, wo man doch in
der Bibel genau lesen kann, dass es sich hierbei um Israeliten, namentlich
genannt aus allen 12 Stämmen Israels handelt? (Wenn man einmal nicht davon
ausgehen will, dass damit die obere Interpretation der Gemeinde als Braut
Christi mit völlig unzureichenden Argumenten begründet werden soll!)
144000 Versiegelte, aus jedem Stamm der Söhne Israels.
Off 7,4 Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144000
Versiegelte, aus jedem Stamm der Söhne Israels. 7,5 Aus dem Stamm Juda
12000 Versiegelte, aus dem Stamm Ruben 12000, aus dem Stamm Gad
12000, 7,6 aus dem Stamm Asser 12000, aus dem Stamm Naftali 12000,
aus dem Stamm Manasse 12000, 7,7 aus dem Stamm Simeon 12000, aus
dem Stamm Levi 12000, aus dem Stamm Issaschar 12000, 7,8 aus dem
Stamm Sebulon 12000, aus dem Stamm Josef 12000, aus dem Stamm Benjamin
12000 Versiegelte.
7,9 Nach diesem sah ich: und siehe, eine große Volksmenge, die niemand
zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen,
stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern und
Palmen in ihren Händen. Off 7, 4- 9;
Noch dazu, wo gleich anschließend, hier oben, in Off 7,9, die
tatsächliche Gemeinde der Endzeit vor dem Thron Gottes gesehen wird. Wie man
sieht, ist die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt, wenn die 144.000 Israeliten auf
Erden versiegelt werden (Off 7,4-8) bereits vor dem Thron Gottes (Off
7,9-10), beim sechsten Siegel, vor dem Tag des Zornes Gottes bei der Wiederkunft des Herrn entrückt (Off 7,13-17) und schon im Himmel.
(Siehe auch Tabelle 14: "Die
Große Trübsal – nach Ereignissen gegliedert.")
(Siehe auch Diskurs 06: "Die
144.000 Versiegelten: Israeliten oder die christliche Gemeinde der Endzeit?")
Auch die Erste Auferstehung in Off 20,4-6 sehen viele
christliche Prediger noch immer als die Entrückung bei der Wiederkunft des
Herrn und damit als die Auferstehung der ganzen Gemeinde zum Herrschen als
Priester und Könige mit Christus im Tausendjährigen Reich. Wie z.B. David
Pawson im Diskurs 88: "Gottes Volk, das so lange
von den Regierungen der Welt unterdrückt wurde, wird dann die Weltregierung
stellen!" oder Heinz Weber von der Bibelschule Brake (Diskurs
71): "denn wir werden ja als seine Gemeinde auf Erden regieren -
mitregieren, tausend Jahre mit ihm".
Die Seelen der Märtyrer wurden lebendig. Dies ist die Erste Auferstehung.
Off 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich
darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer,
die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes
Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und
die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese
wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. 20,5 Die
andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet
wurden. Dies ist die erste Auferstehung. 20,6 Selig ist der und heilig,
der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine
Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm
regieren tausend Jahre. Off 20, 4- 6;
Dabei wird aber übersehen, dass hier in Off 20,4
ausschließlich von den Enthaupteten – also den Märtyrern - die
Rede ist. Die Auffassung, dass in Off 20,6 die ganze Gemeinde gemeint sei – also
auch alle eines natürlichen Todes und ohne Verfolgung wegen ihres Glaubens
gestorbenen Geschwister im Herrn -, welche dann als Könige und Priester mit dem
Herrn regieren werden, schreibt der Gemeinde wieder einmal ein Vorrecht zu,
welches sie nach der Schrift nicht besitzt. Nicht die Gemeinde wird im
Millennium mit dem Herrn regieren, sondern jene Märtyrer aus Altem und Neuem
Bund, welche wir auch hier unten, in Off 6,9-11 "unten am Altar" erkennen
und die – wie es auch oben, in Off 20,4 von ihnen heißt – geschlachtet
worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen.
Die Geschlachteten um des Wortes Gottes und des Zeugnisses willen.
Off 6,9 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah
ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden
waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen,
das sie hatten. 6,10 Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann,
heiliger und wahrhaftiger Herrscher, richtest und rächst du nicht unser Blut an
denen, die auf der Erde wohnen? 6,11 Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes
Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit
abwarten sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien,
die ebenso wie sie getötet werden sollten. Off 6, 9-11;
(Siehe auch Diskurs 07: "Entrückung
und Erste Auferstehung: ein einziges Ereignis?"
Doch diese falsche Auslegung der Ersten Auferstehung führt dann
in der weiteren Folge zwangsläufig zu einer weiteren Fehlinterpretation.
Nachdem man dabei alle Gläubigen aller Zeiten bei der Ersten Auferstehung
auferstehen "lässt" – zum Herrschen als Priester und Könige -,
bleiben den Vertretern dieser Sicht für die zweite, die Allgemeine
Auferstehung, keine Gerechten mehr und daher behauptet man, dass bei dieser
letzten Auferstehung, am Ende der Welt, nur mehr die Gottlosen auferstehen
würden.
Wenn man nun diese Sicht ernst nehmen würde, würden einerseits bei der Ersten
Auferstehung alle Gläubigen der ganzen Welt und aller Zeiten auferstehen, um
mit Christus "als Priester und Könige" zu herrschen. Und auch wenn
nun in jeder Generation immer nur ein sehr kleiner Prozentsatz der
Weltbevölkerung rechtgläubiger Christen lebt, so summiert sich das im Laufe
von tausenden von Jahren und hunderten Generationen, so dass es möglicherweise
im Millennium, wo diese Leute ja dann herrschen sollen, mehr
"Könige", als Untertanen geben würde.
Andererseits aber, lässt diese Lehrmeinung im Hinblick auf die Allgemeine
Auferstehung am Ende der Welt, wesentliche Bibelstellen außer Betracht. Man hat
leider nicht registriert, dass uns unser Herr selbst von der Allgemeine
Auferstehung und jenen, die daran teilnehmen, berichtet. Zuerst einmal im
Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker:
Damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn ihr das Unkraut ausjätet.
Mt 13,24 Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor
und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen
Acker säte. 13,25 Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte
Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. 13,26 Als nun die Saat wuchs und
Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. 13,27 Da traten die Knechte zu
dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker
gesät? Woher hat er denn das Unkraut? 13,28 Er sprach zu ihnen: Das hat ein
Feind getan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn, dass wir hingehen und es
ausjäten?
13,29 Er sprach: Nein! damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn
ihr das Unkraut ausjätet.
13,30 Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die
Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und
bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in
meine Scheune. Mt 13,24-30;
(Siehe auch das Kapitel 11: "Das
Ende der Welt – das Weltgericht".)
Mit diesem Gleichnis offenbart der Herr gleichzeitig auch das
Prinzip des Gerichts am Ende der Welt: Gott lässt alles bis zum Ende
"gedeihen". Ob Gute oder Böse, sie dürfen bis zum letzten Moment so
handeln, wie sie wollen. Sie haben alle die völlige Freiheit. Erst am Ende der
Welt, nach der Auferstehung aller Menschen, werden die Schnitter bei der
"Ernte" das Unkraut sammeln und es verbrennen.
Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel.
Mt 13,36 Da ließ Jesus das Volk gehen und kam
heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom
Unkraut auf dem Acker. 13,37 Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn
ist es, der den guten Samen sät.
13,38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das
Unkraut sind die Kinder des Bösen. 13,39 Der Feind, der es sät, ist der
Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel.
13,40 Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird
es auch am Ende der Welt gehen.
13,41 Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln
aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun,
13,42 und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und
Zähneklappern sein. 13,43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in
ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre! Mt 13,36-43;
Etwas konkreter wird der Herr dann einige Verse später, wobei
zunächst auch hier, im Gleichnis vom Fischernetz, das Prinzip des gemeinsamen
Gerichts von Guten und Bösen aufgezeigt wird. Im Fischernetz sind sowohl gute
als auch schlechte Fische und erst nachdem das Netz ans Ufer gebracht wurde,
beginnt das Auslesen, das Trennen der guten von den schlechten.
Am Ende der Welt werden die Engel die Bösen von den Gerechten scheiden.
Mt 13,47 Wiederum gleicht das Himmelreich einem
Netz, das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt. 13,48 Wenn es aber
voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer, setzen sich und lesen die guten in
Gefäße zusammen, aber die schlechten werfen sie weg.
13,49 So wird es auch am Ende der Welt gehen; die Engel werden ausgehen und
die Bösen von den Gerechten scheiden 13,50 und werden sie in den
Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. 13,51 Habt ihr das
alles verstanden? Sie antworteten: Ja. 13,52 Da sprach er: Darum gleicht jeder
Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater,
der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt. Mt 13,47-52;
(Siehe auch Kapitel 13: "Das
Weltgericht.")
Und dann erklärt der Herr ganz offen und direkt, wie die
Vorgangsweise beim Gericht am Ende der Welt aussehen wird: "So wird es
auch am Ende der Welt gehen; die Engel werden ausgehen und die Bösen von den
Gerechten scheiden". Wenn aber nun die Engel die Bösen von den
Gerechten scheiden werden, impliziert dies, dass beide, nämlich Böse und
Gerechte, gleichzeitig anwesend sind. Und um anwesend zu sein, müssen diese
Menschen – also alle Toten – zuerst auferstanden sein.
Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden.
Jh 5,28 Wundert euch darüber nicht, denn es
kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme
hören 5,29 und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zur Auferstehung
des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des
Gerichts. Jh 5,28-29;
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben
Mt 25,45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich,
ich sage euch, was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch
mir nicht getan. 25,46 Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe,
die Gerechten aber in das ewige Leben. Mt 25,45-46;
(Siehe auch Diskurs 99: "Wer
sind "die geringsten meiner Brüder"?".)
Wenn also am Ende der Welt Gute und Böse gemeinsam gerichtet
werden, dann müssen sie auch zur gleichen Zeit anwesend sein. Und wenn sie
gleichzeitig anwesend sind, müssen sie vorher gemeinsam auferstanden sein.
Diese logische Folgerung hat nun aber noch eine weitere Konsequenz. Durch die
Auferstehung sind beide, Gute und Böse, wieder in ihre Existenz gekommen. Sie
existieren wieder, sonst könnten sie nicht gerichtet werden und die Engel sie
nicht von einander scheiden.
(Siehe auch Diskurs 10: "Die
Allgemeine Auferstehung am Ende der Welt: nur für Gottlose?".)
Und hier kommen wir nun zur nächsten falschen Lehre. In manchen
christlichen Gemeinden wird gelehrt, dass die Strafe für die Gottlosen nicht
ewige Qual, sondern "Auflösung" sei. D.h. sie werden nach der
Verurteilung ganz einfach aufhören zu existieren.
Nun mag ja diese Aussicht für Gottlose recht verlockend sein, dass es dann mit
einem Schlag aus und vorbei ist und es ist erfahrungsgemäß die überwiegende
Mehrheit der Weltbevölkerung, welche so denkt (auch ohne Auferstehung und
Weltgericht). Doch in einer christlichen Gemeinde sollte man da vorher doch die
Bibel konsultieren, bevor man sich in so einer wichtigen Frage zu so einem
Fehlschluss verleiten lässt.
Und genau das wollen wir jetzt tun, nämlich prüfen, was die Bibel zu diesem
Thema sagt. In den nachfolgenden Bibelstellen ist die Rede vom unauslöschlichen
Feuer, vom Feuer, das nicht erlischt, von der Strafe des ewigen Feuers, vom
Feuerofen und vom Heulen und Zähneknirschen der Leidenden.
Mt 3,11 Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße;
der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich
nicht würdig bin; er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen; 3,12
seine Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird seine Tenne durch und durch
reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit
unauslöschlichem Feuer verbrennen. Mt 3,11-12;
Mk 9,47 Und wenn dein Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so wirf es weg! Es
ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes hineinzugehen, als mit zwei
Augen in die Hölle geworfen zu werden, 9,48 «wo ihr Wurm nicht stirbt
und das Feuer nicht erlischt». Mk 9,47-48;
Mt 8,11 Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und
mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel,
8,12 aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere
Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 8,11-12;
Mt 13,41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden
aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, die
Gesetzloses tun; 13,42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da
wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. 13,43 Dann werden die
Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der
höre! Mt 13,41-43;
Mt 13,49 So wird es auch am Ende der Welt gehen: die Engel werden
ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden 13,50 und werden sie in den Feuerofen
werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Mt 13,49-50;
Jud 1,6 und Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern
ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit
ewigen Fesseln unter Finsternis verwahrt, 1,7 wie auch Sodom und Gomorra und die
umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter
fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die
Strafe des ewigen Feuers erleiden. Jud 1, 6- 7;
Das sollte doch wohl diese Frage endgültig beantworten. Doch
trotz all dieser Nachweise, wird manchmal immer noch argumentiert, dass
"ewig" nicht ewig bedeuten würde, denn "wenn die Verdammnis der
Verdammten endlos dauern würde, könnte gerade damit die Barmherzigkeit sowie
auch die Liebe Gottes in Frage gestellt werden". Und man schließt daraus
dann messerscharf, dass das ewige Feuer nicht ewig dauern würde, sondern nur
einen sehr langen Zeitraum, der dann, wenn das brennbare Material (im Feuersee)
verbrannt sei, zu Ende geht.
Auf die Frage dann, wenn also das "ewig" des ewigen Feuers nicht ewig
bedeutet, sondern nur einen sehr langen Zeitraum, der einmal zu Ende geht, ob
denn dann nicht auch das "ewig" im Ps 48,15: "Gott (ist)
immer und ewig" und das "ewig" in 1Jh 5,13: "damit
ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt" nicht ewig bedeutet, sondern
nur einen sehr langen Zeitraum, der einmal zu Ende geht, wissen sie dann meist
keine Antwort.
(Siehe auch Diskurs 03: "Das
Schicksal der Verfluchten: ewige Qual oder Auflösung?".)
Die ewige Existenz jedes Menschen.Jeder einzelne Mensch, der bei seiner körperlichen Geburt
die Fruchtblase seiner Mutter lebend verlässt – der also "aus Wasser
(Fruchtwasser, amniotische Flüssigkeit) geboren" ist (Jh 3,5) – erhält von Gott (Jh 4,24) einen menschlichen Geist (1Kor 2,11) mit ewiger Existenz (Mt 25,46). Im ersten,
zeitlich-irdischen Teil seiner Existenz – in seinem Leben, hat der Mensch
die Möglichkeit, sich völlig frei und ohne Zwang mit dem ihm von Gott
gegebenen Geist (1Mo 2,7; 6,3) zu entscheiden, ob er diesem Gott, dem Schöpfer allen Lebens, sein ganzes Vertrauen und seine ganze Liebe schenken will. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird gesät
in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit
und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein natürlicher Leib
und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib,
so gibt es auch einen geistlichen Leib. 15,45 Wie geschrieben steht: Der
erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele« (1. Mose 2,7),
und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 15,46 Aber nicht der
geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. 15,47
Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel.
15,48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist,
so sind auch die himmlischen. 15,49 Und wie wir getragen haben das Bild des
irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. 1Kor 15,42-49; Mit diesem Körper steht der Mensch dann beim
Weltgericht vor dem Sohn Gottes, der im Auftrag Gottes
(Jh 5,22.
26-27) jeden Menschen nach dessen
irdischen Taten und nach seiner Entscheidung in seinem Leben für oder
gegen Gott, richten wird (Röm 2,16). Der Sohn Gottes sagte: "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den
Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den
Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn
nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Jh 14,15-17; Unter diesem Aspekt hat schon der bekannte Evangelist und Prediger
Wilhelm Busch seinen Zuhörern gesagt: "Sie brauchen die Botschaft, die
ich Ihnen sage, nicht anzunehmen. Sie können’s lassen, sich zu Jesus zu
bekehren. Aber machen Sie sich klar, dass Sie damit die Hölle wählen! Sie
haben die völlige Freiheit!" (Leute
die nicht glauben können) (Siehe auch Diskurs 22; "Gibt
es die Unsterblichkeit der Seele?") Für all jene, welche es gerne kurz und modern
haben wollen: |
Das Prinzip von der ewigen Existenz des menschlichen Geistes.Der von Gott gegebene menschliche Geist kann -
ähnlich wie Energie – zwar verschiedene Existenzformen annehmen, es
ist jedoch nicht möglich ihn zu erschaffen oder zu vernichten – gleichfalls wie Energie. (Siehe auch Diskurs 22: "Gibt es die Unsterblichkeit der Seele?") |
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.Im Unterschied zu allen anderen Religionen dieser Welt, ist das biblische
Christentum keine Religion. Es ist eine Relation. Eine Beziehung
zu – oder Verbindung mit – Gott, als unserem Vater im Himmel. Deshalb hat uns
auch unser Herr Jesus Christus gesagt: Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Mt 23,9 Und ihr sollt niemand euren Vater
nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
Mt 23,9; Im biblischen Christentum nennen wir also niemanden auf
Erden unseren Vater, sondern der eine und einzige, allmächtige Gott im
Himmel ist unser Vater. Tatsächlich hat Gott nicht nur uns, sondern mit Adam
und Eva, unseren archaischen Eltern, alle Menschen erschaffen und ist daher
unser aller Vater. Doch das wollen die wenigsten wissen. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten. Jh 4,23-24; Und wie uns auch Paulus im ersten Korintherbrief bestätigt,
wohnt Gottes Geist in uns, wenn wir Gottes Kinder sind. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr
Gottes Tempel seid und er Geist Gottes in euch wohnt? 3,17 Wenn
jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel
Gottes ist heilig – der seid ihr. 1Kor 3,16-17; Damit ist dies eine ganz ähnliche Verbindung, wie sie
auch der Sohn Gottes bei seinem Wirken auf Erden zum Vater hatte: Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Jh 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede,
rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt,
er tut die Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater
in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen.
Jh 14,10-11; Schließlich erklärt uns auch der Herr Jesus selbst,
dass der, der ihn liebt, daran zu erkennen ist, dass er das Wort seines
Herrn halten
wird. Und deshalb wird ihn der Vater lieben und beide, Vater und Sohn, werden kommen
und bei ihm (in seinem Geist) Wohnung nehmen. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Jh 14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der
Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und
nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt,
der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt,
der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch
geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der
Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch
alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh
14,22-26; Fassen wir also zusammen: Paulus sagt uns oben in 1Kor 3,16,
dass der Heilige Geist in uns wohnt, wenn wir Kinder Gottes sind. Der Herr
Jesus sagt uns hier oben, in Jh 14,23, dass Vater und Sohn zu uns kommen
werden und Wohnung bei uns nehmen werden, wenn wir den Sohn lieben. Damit haben wir also Vater, Sohn und Heiligen
Geist in unserem Geist vereint! Es ist also offensichtlich, dass es in der Natur von geistlichen Wesen liegt, sich sowohl im Geist eines Menschen,
als auch in anderen geistlichen Wesen zu integrieren. Sie sind in ihrer geistlichen Gestalt nichtstofflich und
können ineinander verschmelzen, wie wenn man auf der materiellen Ebene ein Glas Wasser in ein anderes leert und
beide Wässer werden eins (Dreieinigkeit). Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja
66,1-2): 7,49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner
Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«, spricht der Herr,
»oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand das alles
gemacht?«. Apg 7,48-50; Im biblisch-christlichen Glauben gibt es also keinen Ritus, keine
Liturgie, keine "Messen", keine Priester, Bischöfe, Kardinäle, Päpste usw.
Die biblisch-christlichen Gläubigen selbst sind Gottes Tempel und haben in
ihrem Geist unmittelbare und direkte Verbindung zu ihrem himmlischen Vater. Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein." 2Kor 6,14 Seid nicht in einem
ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit
Finsternis? 6,15 Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder
welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? 6,16 Und welchen
Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Und dieser Geist der Kinder Gottes ist es auch, der nach der
Auferstehung als geistiges Wesen in der ewigen Dimension bei unserem Vater
im Himmel leben wird, nachdem er jenen Weg gegangen ist, den uns schon unser
Herr Jesus Christus als Erstling vorangegangen ist (1Kor 15,20-28). Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht
sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Versammlungen und
an den Ecken der Straßen stehend zu beten
(oder vor den katholischen Götzenaltären
["Maria", "Heilige"] und der jüdischen "Klagemauer"!/ FH),
damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie
haben ihren Lohn dahin. 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer,
und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen erhört
werden. 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6,5-8; |
Aber nicht nur mit dem "Herrschen" im Millennium wird die
ganze Gemeinde – anstelle der Märtyrer aller Zeiten – fälschlicherweise von
manchen Predigern geadelt, sondern auch mit ihrer Bewahrung vor der Großen
Trübsal/Bedrängnis. Wenn wir im Millennium angeblich schon Könige sein
werden, sollen wir offenbar auch möglichst stilgerecht in den Himmel
aufgenommen werden.
Es passt ja scheinbar nach Meinung dieser Prediger gar nicht zu Königen, wenn
sie in der Großen Trübsal, welche diese Welt überkommen und Milliarden von
Menschen das Leben kosten wird, auch getötet werden sollten. Da verschiebt man
schon lieber die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung der ganzen Gemeinde
vor diese Große Bedrängnis und lässt die Gemeinde schnell noch vorher in den
Himmel entrücken. Man fragt sich als bibelgläubiger Christ, warum der Herr
dann in jedem Sendschreiben der Offenbarung davon gesprochen hat, dass nur der,
welcher überwindet, das Himmelreich erben wird und nicht der, welcher sich vor
der Trübsal wegstehlen will.
Und das alles, obwohl wir in der Schrift ganz eindeutige Hinweise über den
Zeitpunkt von Wiederkunft und Entrückung haben, wie das z.B. Paulus in seinem
2. Brief an die Thessalonicher erklärt:
Der Tag der Wiederkunft und der Entrückung kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Antichrist gekommen ist.
2The 2,1 Wir bitten euch aber, Brüder, wegen
der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm,
2,2 dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht
erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort, noch durch Brief, als
seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. 2,3 Dass niemand euch auf
irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass
zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart
worden ist, der Sohn des Verderbens; 2,4 der sich widersetzt und sich
überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so
dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei. 2,5
Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war?
2The 2, 1- 5;
Der Tag der Ankunft des Herrn – seine Wiederkunft – und unsere
Vereinigung mit ihm (1The
4,17) – unsere Entrückung – kommt nicht, wenn nicht vorher
der Abfall und der Sohn des Verderbens – der Antichrist
- gekommen ist. Wiederkunft und Entrückung finden also nach der
Großen Bedrängnis statt. Genauer kann man das ja schon nicht mehr formulieren.
Aber hier dürfte manche Leute die Satzstellung verwirren.
Aber dann haben wir auch noch eine ähnlich konkrete Aussage unseres Herrn im
Matthäusevangelium:
Eine große Bedrängnis, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.
Mt 24,21 Denn dann wird große Bedrängnis sein,
wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird.
24,22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch
gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt
werden. 24,23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus,
oder dort! so glaubt es nicht! Mt 24,21-23;
Dies ist also diese Bedrängnis/Trübsal, und wenn sie um
der Auserwählten (Gläubigen) willen verkürzt werden soll, müssen diese
Gläubigen noch auf Erden sein. Auch die Warnung, sich vor falschen Christussen
zu hüten, hätte wohl – wenn alle Gläubigen bereits vor der Trübsal entrückt
worden wären – für Ungläubige und Gottlose wenig Sinn. Und einige Verse
später bezieht sich der Herr dann auf ebendiese Bedrängnis, wenn er sagt:
Nach dieser Bedrängnis wird der Sohn des Menschen kommen und die Auserwählten versammeln.
Mt 24,29 Aber gleich nach der Bedrängnis
jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht
geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel
werden erschüttert werden. 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des
Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des
Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken
des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. 24,31 Und er wird
seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine
Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der
Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt 24,29-31;
Auch hier muss man sagen, dass es äußerst erstaunlich ist, dass bei einer derartigen Klarheit der Aussagen des Herrn, es doch immer wieder einige Prediger zuwege bringen, den leichtgläubigeren Geschwistern in den Gemeinden mit phantasievollen Uminterpretationen eine Wiederkunft und Entrückung vor der Großen Bedrängnis zu verkünden obwohl der Herr hier sagt:
o ... gleich nach der Bedrängnis jener Tage
o ... werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels
o ... er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschal
o ... sie werden seine Auserwählten
versammeln von den vier Winden her
Den unumstößlichen Beweis dafür, dass die Gemeinde der
Endzeit durch die "Bedrängnis jener Tage" gehen muss und erst danach, bei der
Wiederkunft des Herrn und der Auferweckung der Toten in Christus, in den Himmel
entrückt wird, erfahren wir schließlich aus der Offenbarung. In Off 7,9-14
sieht Johannes eine Volksmenge die niemand zählen konnte, aus allen Völkern,
im Himmel vor dem Thron Gottes. Sie haben ihre Gewänder im Blut des Lammes
gewaschen, womit sie ganz eindeutig als die Gemeinde aller Zeiten und aus allen
Nationen zu identifizieren sind. Und von ihnen sagt der Älteste dem Johannes,
dass sie "aus der großen Bedrängnis kommen".
Die Volksmenge die niemand zählen konnte, aus allen Nationen sind es, die aus der großen Trübsal kommen.
Off 7,9 Nach diesem sah ich: und siehe, eine
große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus
Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm,
bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen. 7,10 Und sie
rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron
sitzt, und dem Lamm! 7,11 Und alle Engel standen rings um den Thron und die
Ältesten und die vier lebendigen Wesen, und sie fielen vor dem Thron auf ihre
Angesichter und beteten Gott an 7,12 und sagten: Amen! Den Lobpreis und die
Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und
die Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 7,13 Und einer von den
Ältesten begann und sprach zu mir: Diese, die mit weißen Gewändern bekleidet
sind – wer sind sie, und woher sind sie gekommen? 7,14 Und ich sprach zu ihm:
Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die aus der
großen Trübsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie
weiß gemacht im Blut des Lammes. Off 7, 9-14;
Wie man sieht, ist es hier kaum möglich, dass man all diese
Schriftbeweise, die für die Wiederkunft des Herrn und die Entrückung der
Gemeinde erst nach der Bedrängnis sprechen, nicht erkennen und
verstehen könnte. Man kann hier nur zu dem Schluss kommen, dass mit der
Vorverlegung der Entrückung vor die Große Bedrängnis eine bestimmte falsche
Lehrmeinung bestätigt werden sollte.
Und so ist auch nicht "das nächste größte Ereignis der Weltgeschichte für
die Gläubigen die Entrückung" und die Wiederkunft des Herrn "heute, jetzt,
morgen" zu erwarten, wie das Heinz Weber von der Bibelschule Brake lehrt.
Sondern das nächste größte Ereignis der Weltgeschichte für die gesamte
Menschheit ist die größte Katastrophe aller Zeiten: eine Große Bedrängnis,
wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie mehr sein
wird (Mt
24,21).
Und erst danach, wenn diese Tage um der Auserwählten willen verkürzt werden (Mt
24,22), werden sich Sonne und Mond verfinstern und sie werden den Herrn so
kommen sehen, wie sie ihn auch haben auffahren sehen (Apg
1,11): auf den Wolken des Himmels (Mt
26,64). Und dann wird er seine Engel aussenden und sie werden seine
Auserwählten versammeln. Das ist dann die Wiederkunft des Herrn und die
Entrückung der Toten und Lebenden in Christus.
(Siehe auch Diskurs 71: "Ist
das nächste größte Ereignis der Weltgeschichte für die Gläubigen die Entrückung?")
(Siehe auch: Diskurs 16 "Findet die Entrückung vor der großen Drangsal statt?")
Ein weiteres Phänomen ist die Behauptung in fast allen
Gemeinden, dass bekehrte Menschen "wiedergeboren" wären. Und das, obwohl
uns der Herr in Jh 3,7-8 sagt, dass jeder Wiedergeborene (aus dem Geist
Geborene) – ähnlich wie der Herr selbst nach Tod und Auferstehung (Jh
20,19.26)
- durch verschlossene Türen kommen und unsichtbar wieder gehen kann, wogegen
diese zu Lebzeiten "Wiedergeborenen" derartige Fähigkeiten noch nie
aufweisen konnten.
Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht;
Jh 3,7 Wundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr
müßt von neuem geboren werden. 3,8 Der Wind weht, wo er will,
und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er
geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. Jh 3, 7- 8;
Das griechische Wort, welches hier oben in Jh 3,7 (und auch
vorher in Jh 3,3) für "von neuem" steht, nämlich anothen, bedeutet
als Adverb "von oben, von der Höhe herab" (so auch in der Nestle-Aland
Interlinearübersetzung von Dietzfelbinger) und wird in Jh 3,31 und 19,11 auch
von allen Übersetzungen mit "von oben" übersetzt. Weil jedoch auch die
Übersetzer die eigentliche Bedeutung dieses Satzes nicht verstanden haben,
haben sie in Jh 3,3.7 nicht die räumliche, sondern die zeitliche Variante "von
neuem" gewählt und damit die richtige Interpretation dieser Aussage des Herrn
auf Generationen verhindert.
Ähnlich ist es mit der Übersetzung des von Petrus in 1Ptr
1,3.23
bzw. Johannes in Jh 1,13; 1Jh 2,29; 3,9; 4,7; 5,1.4.18 gebrauchten griechischen
Partizips anagegennēmenoi als "wiedergeboren" bzw den Infinitiv gegennetai
als "geboren". Beide Verben können sowohl als "(wieder)gezeugt" als
auch als "(wieder)geboren" übersetzt werden. Und nachdem die Übersetzer
den tieferen Hintergrund der Aussage des Herrn oben, in Jh 3,7-8 nicht kannten,
haben sie anstatt mit "wiedergezeugt" bzw. "gezeugt" mit dem gängigeren
"wiedergeboren" bzw. "geboren" übersetzt (siehe Nestle-Aland und
Anmerkungen zur Elberfelder) und damit diesem Text eine völlig andere Bedeutung
gegeben.
Wie wir auch der Schriftstelle hier unten entnehmen können, spricht der Herr
hier also nicht von einer "Wiedergeburt" zu Lebzeiten, sondern von der
Situation nach Tod und Auferstehung der Toten und vor dem Gericht über die
auferstandenen Völker. Und daher ist es völlig klar, dass jene Leute, die
meinen, zu Lebzeiten wiedergeboren zu sein, derartige Fähigkeiten – dass man
nicht weiß woher sie kommen und wohin sie gehen – nicht aufweisen können. Sie
sind nach der Schrift eben nicht wiedergeboren, sondern erst geistlich (durch
das Wort Gottes) wiedergezeugt. Und all das, was einem biologisch gezeugten
Menschenkind in der Zeit der Schwangerschaft zustoßen kann, kann im
übertragenen Sinn auch einem geistlich wiedergezeugten Menschen widerfahren -
bis hin zum "Abortus".
In der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird.
Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich
sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der
Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit
sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
Mt 19,28;
Der Menschensohn wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen und die versammelten Völker richten.
Mt 25,31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird
in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf
dem Thron seiner Herrlichkeit, 25,32 und alle Völker werden vor ihm
versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die
Schafe von den Böcken scheidet, 25,33 und wird die Schafe zu seiner Rechten
stellen und die Böcke zur Linken. Mt 25,31-33;
Die biblische Wiedergeburt.Jh 3,7 Wundere dich nicht, dass ich dir
gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 3,8 Der Wind
bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht,
woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem
Geist geboren ist. Jh 3,7-8; Das griechische Wort, welches in den meisten Bibeln mit
"wiedergeboren" übersetzt wird, ist anagegennēmenoi (1Ptr 1,3.23) bzw. gegennetai (Jh 1,13.
1Jh 2,29.
3,9.
4,7.
4,18.
5,1) für "aus Gott geboren".
Nachdem aber das Altgriechische keinen Unterschied kennt zwischen
"geboren" und "gezeugt" ist die Übersetzung mit "wiedergezeugt"
bzw. "aus Gott gezeugt" ebenso korrekt. Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet
worden sind und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und abgefallen
sind, wieder zur Buße zu erneuern. Heb Denn es ist unmöglich, diejenigen, die
einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben
und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes und die
Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben und abgefallen sind,
wieder zur Buße zu erneuern, da sie den Sohn Gottes für sich selbst kreuzigen
und ihn zur Schau stellen. Hbr 6,4-6; (Siehe auch Diskurs 85: "Die echte und die falsche Wiedergeburt.") |
(Siehe auch Kapitel 12: "Die
Auferstehung.".)
Vom Menschenkind zum Gotteskind.Die Entwicklung eines Gotteskindes ist in jeder Hinsicht vergleichbar mit jener eines Menschenkindes. Ähnlich, wie beim menschlichen Kind das Ei im weiblichen Körper am Beginn seiner Existenz steht, ist beim Kind Gottes der Geist im menschlichen Gehirn die Ausgangsbasis (Jh 6,63). Gott wird euch lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11; Und dann – erst dann – werden die, bei der Auferstehung aus dem Geist wiedergeborenen Kinder Gottes jenen Seinszustand erreicht haben, den uns der Herr unten, in Jh 3,8, prophezeit, den Gott und die Engel haben und den auch der Sohn Gottes selbst, seit seiner Auferstehung hat und in welchem er durch verschlossene Türen und durch Wände gehen konnte (Jh 20,26): "Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Was aus Fleisch geboren ist, ist Fleisch, was aus Geist geboren ist, ist Geist. Und das ist nun auch die Existenzform – nämlich als geistige Wesen – von welchen uns der Herr in Jh 3,3 verheißt, dass wir auf diese Art in das Reich Gottes (Himmel) eingehen können. "Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen."
1)
Das griechische Wort anagegennemenoi = wiedergezeugt, ebenso wie
1Ptr 1,23 (nicht "wiedergeboren"!!) – nach der Befruchtung
durch das Wort Gottes geistlich wiedergezeugt. (Siehe auch Diskurs 85:
Die echte und die falsche
Wiedergeburt.) |
Diese Selbstüberhöhung gipfelt dann in der Behauptung, "ein
Wiedergeborener kann nicht mehr verloren gehen". Abgesehen davon, dass eben
noch kein Mensch tatsächlich wiedergeboren wurde, sondern erst bei der
Auferstehung aus dem Geist geboren wird, gibt uns die Schrift etliche Hinweise,
dass Gläubige und mit dem Heiligen Geist gesegnete Menschen vom Glauben auch
wieder abfallen können.
Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern.
Hbr 6,4 Denn es ist unmöglich, diejenigen, die
einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und
des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind 6,5 und das gute Wort
Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben. 6,6 und
doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den
Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. Hbr 6, 4- 6;
Denn wenn sie wieder überwältigt werden, so ist für sie das letzte schlimmer geworden als das erste.
2Ptr 2,20 Denn wenn sie den Befleckungen der Welt
durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus entflohen sind, aber
wieder in diese verwickelt und überwältigt werden, so ist für sie das letzte
schlimmer geworden als das erste. 2,21 Denn es wäre ihnen besser, den
Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich, nachdem sie
ihn erkannt haben, wieder abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.
2Ptr 2,20-21;
Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten.
Hbr 3,12 Seht zu, Brüder, daß nicht etwa in
jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei im Abfall vom lebendigen
Gott, 3,13 sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es «heute»
heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde!
3,14 Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die
anfängliche Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten. Hbr 3,12-14;
Als Gegenargument zu diesen Schriftstellen wird dann meisten Jh
10,27-29 angeführt, wo uns der Herr sagt, dass uns niemand aus seiner und
des Vaters Hand rauben kann. Man übersieht dabei allerdings, dass uns zwar
niemand aus der Hand Gottes rauben kann, dass wir uns aber – wie die obigen
Schriftstellen beweisen – selbst aus der Hand Gottes lösen können. Gott zwingt
keinen Menschen! Ebenso wie unsere Entscheidung für Jesus Christus und damit
unser Eintritt in den Glauben völlig freiwillig war, lässt uns Gott auch die
freie Entscheidung ob wir daran auch weiter festhalten wollen oder nicht.
Wie der Hebräerbriefschreiber oben sagt, müssen wir unsere anfängliche
Zuversicht bis zum Ende standhaft festhalten. Auch der Herr sagt in der
Offenbarung (2,26): "Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende
bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben" und weist darauf hin,
dass die Heiligen beim Gericht die Welt richten werden (1Kor 6,2). Hier also
eine Art Automatismus abzuleiten: "Wer bekehrt ist, kann nicht mehr verloren
gehen" ist nicht nur absolut falsch, sondern auch eine der größten
Versuchungen, der die Gemeinde insgesamt ausgesetzt ist.
Leider wird diese falsche Auffassung aber auch von vielen
Predigern und Evangelisten bestätigt und unterstützt, welche den Menschen von
der "unendlichen" und "bedingungslosen" Liebe Gottes erzählen. Die
Bibel sagt uns wohl, dass uns Gott liebt, sonst hätte er nicht seinen Sohn für
unsere Sünden ans Kreuz gehen lassen. Aber sie spricht weder von einer "unendlichen"
noch von einer "bedingungslosen" Liebe Gottes. Jeder, der der Semantik
seiner Sprache halbwegs mächtig ist, wird sofort erkennen, dass eine derartige
Liebe weder zeitliche Grenzen noch moralische Bedingungen kennt, weil sie eben
unendlich und bedingungslos ist.
Das heißt aber, dass so eine Liebe Gottes alle Verbrecher, Massenmörder,
Gottesleugner, Tyrannen und was es sonst noch an üblem Gesindel gibt, vom
Anbeginn der Welt bis zu ihrem Ende (unendlich!!) ohne Reue und Bekehrung
(bedingungslos!!) in das ewige Leben eingehen lassen müsste. Das ist natürlich
Unsinn, aber nachdem viele Prediger das immer und immer wieder verkünden,
glauben es die Leute schließlich und realisieren nicht, dass bei einer
unendlichen und bedingungslosen Liebe, Gott allen Menschen alle ihre Sünden
ohne irgendeine Gegenleistung vergeben müsste und es wäre dann kein Opfer mehr
erforderlich – und Jesus Christus hätte nicht am Kreuz sterben müssen.
Dass dieses Opfer Jesu Christi dennoch erforderlich war, ist der Beweis dafür,
dass Gott in erster Linie ein Gott der Gerechtigkeit ist und seine Gerechtigkeit
ein Opfer für alle unsere Sünden gefordert hat. Dieses Opfer hätte eigentlich
jeder Einzelne von uns erbringen müssen, doch Gott hat in seiner Liebe zu uns
Menschen seinen Sohn gesandt, der als Einziger für alle unsere Sünden durch
seinen Tod am Kreuz bezahlen konnte. Wer dieses Loskaufopfer für seine Sünden
nicht im Glauben annimmt, kann sich weder auf eine unendliche noch auf eine
bedingungslose Liebe Gottes berufen, sondern er wird nach der Gerechtigkeit
Gottes verurteilt und das Reich Gottes nicht sehen.
Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden?
1Kor 6,9 Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte
das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch
Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben, noch Knabenschänder, 6,10 noch
Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden
das Reich Gottes erben. 1Kor 6, 9-10;
Wir können daher mit absoluter Sicherheit auf die Gnade und
Barmherzigkeit Gottes und unseres Herrn Jesus Christus vertrauen, haben aber
gleichzeitig allen Grund, unserer eigenen Standhaftigkeit im Glauben zu
misstrauen (Mt 26,34-35.75). Die Maxime muss daher lauten: "Dranbleiben -
koste es was es wolle".
(Siehe auch Diskurs 69: "Die
Prädestination und die Auserwählten. – Können Gläubige (Wiedergeborene)
verloren gehen?")
Die falsche Lehre einer Wiedergeburt zu Lebzeiten und die
postulierte Unmöglichkeit, dass ein derart "Wiedergeborener" vom Glauben
abfallen könnte, wiegt die Geschwister in einer falschen Sicherheit und ist
daher äußerst gefährlich. Wie man sieht, sind wir im Christentum oft
bestrebt, die Schrift so zu interpretieren, dass die Gemeinde und ihre
Mitglieder möglichst ruhmvoll und untadelig dastehen. Wir wollen die Ersten und
die Besten sein und womöglich im Millennium herrschen. Und das ist nun deshalb
ein Phänomen, weil uns der Herr prophezeit, dass gerade eine solche Haltung
kontraproduktiv ist und uns um die Früchte unseres Glaubens bringt:
Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und es sind Erste, die Letzte sein werden.
Lk 13,30 Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein
werden, und es sind Erste, die Letzte sein werden. Lk 13,30;
Und damit finden wir auch eine Antwort auf die von Ihnen in
Ihrem e-mail gestellte Frage:
"Wieso tun Christen so etwas, wo sie doch genau
wissen, dass Gott Lügen und Verfälschen seiner Lehre hasst?"
Einerseits sind es jene Prediger und Evangelisten, welche
Bücher verkaufen wollen und auch für ihre Vorträge und Seminare Honorare
verlangen, welche Interesse daran haben, bei ihrem Zuhörern und ihrer
Leserschaft möglichst positive Eindrücke zu hinterlassen. Indem sie den
Menschen die ungeschminkte Wahrheit sagten, haben sich schon die Propheten des
Alten Testaments – und nicht zuletzt auch unser Herr Jesus Christus – bei vielen
Menschen unbeliebt gemacht. Andererseits ist es natürlich auch ein bestimmtes
Publikum, das viel lieber jene Dinge hört und glaubt, welche ihnen von einer
herrlichen Zukunft, ohne Bedrängnis und Not und mit viel Ehre und Macht
kündet, und welches sich daher selbst seine Lehrer auswählt und damit
bestimmt, was es hören oder lesen will und was nicht.
Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden.
2Tim 4,3 Denn es wird eine Zeit sein, da sie die
gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich
selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; 4,4 und
sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden.
2Tim 4, 3- 4;
Die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes.Wenn die Liebe Gottes unendlich und bedingungslos wäre, müsste
dieser Gott allen Menschen aller Zeiten (unendlich!!) alle ihre Sünden
ohne Reue und Umkehr (bedingungslos!!) vergeben. Es wäre dann kein Sühnopfer
mehr erforderlich – und Jesus Christus hätte nicht am Kreuz sterben müssen. (Siehe auch den Diskurs 30: "Warum
musste Jesus am Kreuz sterben?") |
Aber nun zu den Bibelstellen. Eph.1,13-14: "In ihm seid
auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils,
gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen
Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die
Erlösung (seines) Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit." Eph. 4,30:
"Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt
worden seid auf den Tag der Erlösung hin!"
Ich verstehe diese Stellen so, dass Gott uns am Tag der Bekehrung ein "Brandmal"
(ich weiß, der Ausdruck passt nicht, aber mir fällt nichts Besseres ein)
als Eigentumsmerkmal, nämlich den Heiligen Geist, gegeben hat. Nun weiß
ich auch, dass der Heilige Geist noch andere Aufgaben hat, aber eine ist
eben auch das Pfand und Siegel. In Vers 30 werden wir aufgefordert, den
Heiligen Geist nicht zu betrüben. Luther übersetzt 1.Thess. 5,19 mit : "Den
Geist dämpfet nicht." Wir sind ganz offensichtlich in der Lage (oder
Verantwortung) den Wirkungsraum des Heiligen Geistes zu beeinflussen. Aber
mir ist keine Stelle bekannt, die uns sagt, dass uns der Heilige Geist
wieder verlässt. Wenn es solche Aussage in der Schrift, besonders im NT,
gibt, sagen Sie es mir bitte, denn dann müsste ich meine Erkenntnis
revidieren.
Nun folgt meine Logik: Wenn der Heilige Geist bleibend in uns ist, müsste
er mit uns in die Hölle, wenn wir unser Heil verlieren, und das ist absurd!
Brunhilde Bollmeyer brunhilde.bollmeyer@gmx.de
Ihre Interpretation von Eph 1,13-14 gefällt mir sehr gut und
Ihre abschließende Logik ist bestechend. Genau diese Logik ist es u.a. auch,
welche mich zur gegenteiligen Erkenntnis kommen lässt: Wenn der Heilige Geist
in uns ist, kann er bei der Bosheit des Menschen (alle sind im Grunde böse, Röm
3,12 nicht alle dessen Taten unterstützen.
So wird uns z.B. von König David oftmals in der Schrift gesagt, dass er im
Heiligen Geist gesprochen hat und er daher den Heiligen Geist in sich haben
musste. Als er jedoch den Urias im Kampf in die vorderste Front stellen ließ
(2Sam 11), damit der getötet werde und David dessen Frau Batseba, mit der er
Urias betrogen hatte, für sich haben konnte, konnte unmöglich der Heilige
Geist in ihm gewesen sein. Also musste er ihn verlassen haben. Später wird uns
dann berichtet, dass David wieder den Heiligen Geist hatte und im Millennium
wird Gott den David wieder auferwecken, dass er wieder König Israels sei. Auch
hier zeigt sich, dass nach der Schrift der Heilige Geist nicht bleibend im
Menschen ist, sondern auf Wollen und Tun jedes Gläubigen entsprechend reagiert.
Zu Ihrer abschließenden Frage:
"Aber mir ist keine Stelle bekannt, die uns sagt,
dass uns der Heilige Geist wieder verlässt. Wenn es solche Aussage in der
Schrift, besonders im NT, gibt, sagen Sie es mir bitte, denn dann müsste ich
meine Erkenntnis revidieren."
darf ich Ihnen aus dem Neuen Testament Hbr 6,4-6 zitieren:
Es ist unmöglich, diejenigen, die des Heiligen Geistes teilhaftig geworden und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern.
Hbr 6,4 Denn es ist unmöglich, diejenigen, die
einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des
Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind 6,5 und das gute Wort Gottes und
die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben 6,6 und doch
abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den Sohn Gottes
wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. Hbr 6, 4- 6;
Diese Gläubigen hatten also den Heiligen Geist und sind dann
doch abgefallen. Wenn daher der Heilige Geist bleibend in ihnen wäre, müsste
dieser – wie Sie das oben völlig richtig formulieren – mit ihnen in die
Hölle. Und hier sind wir uns natürlich absolut einig, dass dies absurd wäre.
Demnach verbleibt jedoch die einzige Alternative, dass der Heilige Geist diese
Gläubigen verlassen hat.
(Siehe auch Diskurs 51: "Der
Empfang des Heiligen Geistes – wie geschieht das?")
Danke für den Hinweis auf Hebr. 6,4ff. Die Aussage macht
mir schon Schwierigkeiten in meiner Argumentation. Durch diese Stelle werden
viele Fragen aufgeworfen, wie soll ich z.B. Joh.14,15-17: "Wenn ihr mich
liebt, so werdet ihr meine Gebote halten; und ich werde den Vater bitten,
und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in
Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil
sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch
und wird in euch sein." verstehen?
Brunhilde Bollmeyer brunhilde.bollmeyer@gmx.de
Diese Aussagen des Herrn sind im Zusammenhang mit dem Empfang
des Heiligen Geistes tatsächlich sehr interessant und Wert, sie eingehender zu
analysieren. Nachdem eines der Probleme bei der Schriftauslegung die verkürzte
Wiedergabe von Bibeltexten ist, wodurch dann oft Verheißungen zitiert, jedoch
deren Voraussetzungen nicht berücksichtigt werden, wollen wir hier auch den
Kontext dieser Stelle in unsere Überlegungen mit einbeziehen.
Wer mich liebt, den wird mein Vater lieben und wir werden Wohnung bei ihm machen.
Jh 14,18 Ich werde euch nicht verwaist
zurücklassen, ich komme zu euch. 14,19 Noch eine kleine Weile, und die Welt
sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: weil ich lebe, werdet auch ihr leben.
14,20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr
in mir und ich in euch. 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist
es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden;
und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren. 14,22 Judas, nicht
der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie kommt es, daß du dich uns offenbaren
willst und nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn
jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. 14,24 Wer mich
nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht
mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Jh 14,18-24;
In der Fortsetzung der von Frau Bollmeyer zitierten
Schriftstelle erkennen wir hier oben die näheren Umstände und die
Voraussetzungen unter welchen dieser "Geist der Wahrheit" – also der Heilige
Geist -, gegeben wird. In Jh 14,23-24 sagt der Herr: "Wenn jemand mich liebt,
so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm machen." Die Voraussetzung ist also, dass wir
den Herrn Jesus lieben und sein Wort halten, dann wird uns auch der Vater
lieben. Und dann heißt es weiter, dass beide – Vater und Sohn – zu uns kommen
und Wohnung bei uns machen werden. Und dieses "Wohnung machen" ist ja nun
nichts anderes, als das Innewohnen des Vaters und des Sohnes durch den Heiligen
Geist – also der Dreieinigkeit – in uns. Das gilt also für alle Gläubigen die
den Herrn lieben und seine Worte halten.
Und dann heißt es anschließend:
Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht.
Es ist also die Negation des ersten Teils der obigen Aussage.
Und dort wo diese Voraussetzung wegfällt, ist natürlich auch die Konsequenz,
nämlich die Verheißung des Innewohnens des Heiligen Geistes hinfällig. Das
bedeutet, dass die Gläubigen nur dann und solange mit der Manifestation des
Heiligen Geistes in ihnen rechnen können, als sie den Herrn lieben und seine
Worte halten.
Einige Verse davor haben wir aber nun jenen Text, welchen auch Frau Bollmeyer in
Ihrer Replik zitiert und welcher auf den ersten Blick und für sich betrachtet
durchaus den von ihr angesprochenen Eindruck vermitteln könnte, dass der
Heilige Geist bleibend ("in Ewigkeit") in uns wohnt.
Der Vater wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit.
Jh 14,15 Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine
Gebote halten; 14,16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen
anderen Beistand geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit, 14,17 den Geist
der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch
ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Jh 14,15-17;
Doch gerade wenn wir die Worte des Herrn halten wollen, müssen
wir den Text genau lesen, um die Bedeutung dieser Worte auch richtig zu
verstehen. Und hier erkennen wir sowohl in Jh 14,16, als auch in 14,17, dass der
Herr davon spricht, dass der Heilige Geist bei uns sein bzw.
bleiben wird. Auch der griechische Text bezeichnet hier mit dem Wort "para"
etwas "neben" oder "in der Nähe von" jemandem. Daraus ergibt sich die
Erklärung, dass der Herr nicht davon spricht, dass der Heilige Geist ewig -
also bleibend – in uns ist, sondern, dass er ewig bei, neben, in der Nähe
von uns sein wird. Und genau von diesem Zusammenhang spricht Johannes auch
in der Offenbarung, wo er den Geist Gottes als die sieben Augen des Lammes
sieht.
Die sieben Geister Gottes, ausgesandt über die ganze Erde.
Off 5,6 Und ich sah inmitten des Thrones und der
vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie
geschlachtet, das sieben Hörner und sieben Augen hatte; die sind die sieben
Geister Gottes, ausgesandt über die ganze Erde. Off 5, 6;
Wir können daraus erkennen, dass der Heilige Geist Gottes über
die ganze Erde ausgesandt und damit jedem Menschen nahe ist. Das meint aber
nicht, dass er auch in jedem Menschen Wohnung macht. Dieses besagt nur der
abschließende Hinweis in Jh 14,17 "und wird in euch sein", wobei sich der
Herr hier allerdings wieder auf jene Voraussetzungen bezieht, welche er in Jh
14,23 für das Innewohnen des Heiligen Geistes genannt hat: "Wer mich liebt
und meine Worte hält".
Daraus können wir nun wieder erkennen, dass der Heilige Geist wohl bei uns hier
auf Erden ist, allerdings sein Walten in uns ist davon abhängig, ob wir den
Herrn lieben und seine Worte halten. Wenn wir dieses tun, dann wird es unser
größter Wunsch sein, dass der Herr in uns und wir in ihm sind. Und dann wird
uns der Vater seinen Geist senden und Vater, Sohn und Geist werden in uns
Wohnung machen.
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.Im Unterschied zu allen anderen Religionen dieser Welt, ist das biblische
Christentum keine Religion. Es ist eine Relation. Eine Beziehung
zu – oder Verbindung mit – Gott, als unserem Vater im Himmel. Deshalb hat uns
auch unser Herr Jesus Christus gesagt: Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Mt 23,9 Und ihr sollt niemand euren Vater
nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
Mt 23,9; Im biblischen Christentum nennen wir also niemanden auf
Erden unseren Vater, sondern der eine und einzige, allmächtige Gott im
Himmel ist unser Vater. Tatsächlich hat Gott nicht nur uns, sondern mit Adam
und Eva, unseren archaischen Eltern, alle Menschen erschaffen und ist daher
unser aller Vater. Doch das wollen die wenigsten wissen. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten. Jh 4,23-24; Und wie uns auch Paulus im ersten Korintherbrief bestätigt,
wohnt Gottes Geist in uns, wenn wir Gottes Kinder sind. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr
Gottes Tempel seid und er Geist Gottes in euch wohnt? 3,17 Wenn
jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel
Gottes ist heilig – der seid ihr. 1Kor 3,16-17; Damit ist dies eine ganz ähnliche Verbindung, wie sie
auch der Sohn Gottes bei seinem Wirken auf Erden zum Vater hatte: Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Jh 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede,
rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt,
er tut die Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater
in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen.
Jh 14,10-11; Schließlich erklärt uns auch der Herr Jesus selbst,
dass der, der ihn liebt, daran zu erkennen ist, dass er das Wort seines
Herrn halten
wird. Und deshalb wird ihn der Vater lieben und beide, Vater und Sohn, werden kommen
und bei ihm (in seinem Geist) Wohnung nehmen. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Jh 14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der
Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und
nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt,
der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt,
der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch
geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der
Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch
alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh
14,22-26; Fassen wir also zusammen: Paulus sagt uns oben in 1Kor 3,16,
dass der Heilige Geist in uns wohnt, wenn wir Kinder Gottes sind. Der Herr
Jesus sagt uns hier oben, in Jh 14,23, dass Vater und Sohn zu uns kommen
werden und Wohnung bei uns nehmen werden, wenn wir den Sohn lieben. Damit haben wir also Vater, Sohn und Heiligen
Geist in unserem Geist vereint! Es ist also offensichtlich, dass es in der Natur von geistlichen Wesen liegt, sich sowohl im Geist eines Menschen,
als auch in anderen geistlichen Wesen zu integrieren. Sie sind in ihrer geistlichen Gestalt nichtstofflich und
können ineinander verschmelzen, wie wenn man auf der materiellen Ebene ein Glas Wasser in ein anderes leert und
beide Wässer werden eins (Dreieinigkeit). Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja
66,1-2): 7,49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner
Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«, spricht der Herr,
»oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand das alles
gemacht?«. Apg 7,48-50; Im biblisch-christlichen Glauben gibt es also keinen Ritus, keine
Liturgie, keine "Messen", keine Priester, Bischöfe, Kardinäle, Päpste usw.
Die biblisch-christlichen Gläubigen selbst sind Gottes Tempel und haben in
ihrem Geist unmittelbare und direkte Verbindung zu ihrem himmlischen Vater. Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein." 2Kor 6,14 Seid nicht in einem
ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit
Finsternis? 6,15 Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder
welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? 6,16 Und welchen
Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Und dieser Geist der Kinder Gottes ist es auch, der nach der
Auferstehung als geistiges Wesen in der ewigen Dimension bei unserem Vater
im Himmel leben wird, nachdem er jenen Weg gegangen ist, den uns schon unser
Herr Jesus Christus als Erstling vorangegangen ist (1Kor 15,20-28). Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht
sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Versammlungen und
an den Ecken der Straßen stehend zu beten
(oder vor den katholischen Götzenaltären
["Maria", "Heilige"] und der jüdischen "Klagemauer"!/ FH),
damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie
haben ihren Lohn dahin. 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer,
und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen erhört
werden. 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6,5-8; |
Wer den Herrn nicht liebt, wird seine Worte nicht halten und der
Geist wird nicht in ihn kommen. Und das gilt nicht nur für Gottlose und
Ungläubige, sondern auch für jene, welche einstmals diese Liebe zum Herrn und
damit den Heiligen Geist hatten und dann davon abgefallen sind. Dies sagt uns
einmal der Schreiber des Hebräerbriefes weiter oben, in Hbr 6,4-6 und das
bestätigt uns auch der Herr Jesus selbst in der Offenbarung des Johannes, im
Brief an die Gemeinde in Ephesus:
Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe verlassen hast.
Off 2,1 Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe:
Dies sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der
sieben goldenen Leuchter wandelt: 2,2 Ich kenne deine Werke und deine Mühe und
dein Ausharren, und daß du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die
geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner
befunden; 2,3 und du hast Ausharren und hast vieles getragen um meines Namens
willen und bist nicht müde geworden. 2,4 Aber ich habe gegen dich, daß du
deine erste Liebe verlassen hast. 2,5 Denke nun daran, wovon du
gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, so
komme ich dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken,
wenn du nicht Buße tust. Off 2, 1- 5;
Wie man sieht, ist also die, zugegebener Maßen sehr verlockende
Formel: "einmal Heiliger Geist, immer Heiliger Geist", ein Wunschdenken
mancher Geschwister und anhand der Schrift nicht zu begründen. Leider gibt es
im Glaubensleben keine derartigen Absicherungen. Wir müssen unser ganzes Leben
lang darauf achten, dass wir diese Liebe zum Herrn nicht verlassen, damit jene
Drohung, welche der Herr an die Gemeinde von Ephesus richtet, nicht auch für
uns Realität wird.
Die Bekehrung und der Glaube an unseren Herrn Jesus Christus sowie die Annahme
seines Loskaufopfers für unsere Sünden ist eine ganz persönliche Entscheidung
jedes Menschen, welche aus völlig freiem Willen und ohne jeden Zwang erfolgen
muss. Ein durch Gott ausgeübter Zwang wäre wider die Gerechtigkeit, Würde und
Majestät des Allmächtigen. Sehen wir uns doch diese Welt an: Sieht man hier
irgendwo einen Zwang Gottes? Gerade das Gegenteil ist der Fall. Eben weil Gott
niemanden zwingt, einen bestimmten Weg zu gehen, sondern die Entscheidung dem
Menschen frei stellt, geht die Welt dem Chaos entgegen. Und da der Herr, unser
Gott niemanden zwingt sich für ihn zu entscheiden, wenn dieser nicht will, wird
er auch niemanden gegen dessen Willen zwingen bei Ihm zu bleiben.
Aber auch eine Bekehrung und ein Glaube, welche durch irgendwelche "Missionare"
erzwungen werden – wie etwa bei der Katholisierung der südamerikanischen Indios
durch die spanischen und portugiesischen Conquistadores – ist vor Gott null und
nichtig und führt die Menschen nur von einer Finsternis in eine noch größere
Finsternis. Es ist wohl möglich, Informationen, Warnung und Wegweisung an die
Hand zu geben, doch seine Entscheidung in dieser Frage muss jeder Mensch selbst
und aus persönlicher Überzeugung treffen.
Wenn du die Gottlosen nicht gewarnt hast, werden sie um ihrer Sünde willen sterben, aber ihr Blut werde ich von deiner Hand fordern.
Hes 3,18 Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: «Du
mußt sterben!» und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den
Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, dann
wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben, aber sein Blut werde ich
von deiner Hand fordern. 3,19 Du aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast
und er ist von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht
umgekehrt, dann wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine
Seele errettet
3,20 Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und
ich einen Anstoß vor ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht
gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine
gerechten Taten, die er getan hat, wird man nicht mehr denken; aber sein Blut
werde ich von deiner Hand fordern. 3,21 Du aber, wenn du ihn, den Gerechten
gewarnt hast, damit der Gerechte nicht sündige, und er hat nicht gesündigt, so
wird er leben, weil er sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine Seele
errettet. Hes 3,18-21;
Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!
Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die
ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! 16,16 Wer
gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber
ungläubig ist, wird verdammt werden. Mk 16,15-16;
Und weil das nun so ist, kann uns nichts und niemand aus dieser
Entscheidung und damit aus der Hand unseres Gottes (Jh 10,28-29) reißen, als
wieder nur wir selbst. Daher kann jeder Gläubige diese, von ihm freiwillig
getroffene Entscheidung auch freiwillig wieder rückgängig machen und vom
Glauben abfallen. Und deshalb müssen wir uns nicht vor irgendwelchen
satanischen Heeren fürchten und unsere Städte durch Zungengebet oder "geistlichen
Kampf" von ihnen befreien, wie das in einigen Denominationen praktiziert
wird, sondern es ist unser eigener Wille, auf den wir achten müssen. Wenn wir
jedoch den Herrn lieben und seine Worte halten, wird der dreieinige Gott
persönlich in uns wohnen und unsere Liebe mit seiner Liebe stärken, sodass wir
aus freiem Willen und in vollem Vertrauen in seiner Hand bleiben wollen.
Wenn jemand mich liebt, so wird er
mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen
und Wohnung bei ihm machen.
(Siehe auch Diskurs 114: "Der
Kampf gegen unsichtbare Welten für ein Europa auf christlichem Fundament?")
Die Allversöhnungslehre: Ausweg oder
Irrweg? – Diskurs 11