Diskurs 117 – Die christliche Taufe aus biblischer Sicht.




Ist die Wassertaufe tatsächlich heilsnotwendig? / Kommentar Anonym 00, 2014-10-08

Die stückweise Erkenntnis.

Die Taufe im Alten Testament.

Die Taufe im Neuen Testament.

Die Taufe mit Heiligem Geist.

Die Wassertaufe.

Letzte Worte großer Männer. / Alexander Seibel, West-Europa-Mission

Der Empfang des Heiligen Geistes.

Der Verlust des Heiligen Geistes.

In den evangelischen Kirchen gibt es keine Erwachsenentaufen mehr.. / Kommentar C.M. 00, 2014-09-03


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist die Wassertaufe tatsächlich heilsnotwendig? / Kommentar Anonym, 00, 2014-08-10)

Lieber Herr Horak,

(…) Nun möchte ich Sie bitten mir bei dem Thema Taufe ein wenig zu helfen! Ohne die Bibel zu zitieren möchte ich Ihnen meine Sicht auch aus weltlicher Sicht darstellen und es stellen sich mir folgende Fragen:

- Wenn (ist halt zu klären!) die WASSER-Taufe tatsächlich heilsnotwendig wäre, frage ich mich, wer denn bitte das Recht hat jemanden zu taufen? Ich kenne ein paar Pastoren die ich ja nett finde (siehe z.B. den Pastor von der Freikirche vor der ich erzählte) und wenn, dann von eben diesen. Aber ich kann angesichts z.B. der anders herum für mich doch wesentlich wichtigeren Millenniumsfrage nicht behaupten, mich hier von einem Pastor taufen lassen zu wollen der nicht an die tatsächliche Errichtung des tausendjährigen Reiches unseres Herrn Jesus glaubt. …

- Was wäre z.B. mit den Menschen die sich in buchstäblich letzter Sekunde bekehren? Sollen wir sterbende dann etwa schnellstmöglich in den nächsten Fluss werfen? Menschen die an einer Eisernen Lunge hängen?!? Und außerdem versteh ich es so, dass die GEISTIGE und somit doch wohl einzig unserem Herrn vorbehaltene wahre Taufe durch IHN bzw. vom Vater, Heiligen Geist (Dreieinigkeit ist ein schwieriges Thema!) erfolgen MUSS und die WELTLICHE/FLEISCHLICHE Taufe dann sein KANN!!

Die WASSER-Taufe ist nach meiner jetzigen Meinung sozusagen ein symbolischer Akt, der, wenn im festen Glauben durchgeführt, sicherlich für andere noch nicht so gefestigte Brüder und Schwestern durchaus sinnvoll sein kann! Aber sie bleibt doch eben nur eine wenig Frucht bringende, äußere Zeremonie als "Schauspiel" für die Anderen. Wenn nicht im tiefsten Inneren eines Christen die geistige und von keinem Menschen! – und eben auch nicht von einem anmaßendem, selbsternannten möchtegern "Vertreter" unseres Herrn, in welcher Stadt dieser verlorenen Welt auch immer! – jemals wirklich zu erkennende und alleine unserem Vater und Gott zustehende Taufe im HEILIGEN Geist erfolgt!

Möge Gott uns in dieser Zeit seinen reichlichen Segen geben und uns in seiner Gnade in der Erkenntnis weiter wachsen lassen! Amen

Aber es bleibt mir immer wieder ein letzter Zweifel, ob ich nicht vielleicht doch noch einen Menschen finden sollte von dem ich mich mal eben in einen Fluss tauchen lassen sollte?!? Verzeihen Sie den vielleicht etwas "satirischen" Tonfall, aber ich gehe fest davon aus, dass bei aller Ernsthaftigkeit Gott Humor hat und wir, wenn wir unseren Lauf beendet haben sicher sehr viel schöne und freudige Zeiten haben werden!! Bis dahin wünsche ich Ihnen und allen Christen, welche bereits jetzt in schlimmster Verfolgung stehen und so furchtbar geistlich wie fleischlich Leiden ertragen müssen, Gottes von Ihm fest zugesagten Beistand bis zu unser aller Ende!!

Ich bin vor allen deshalb in dieser Frage im Zweifel, weil diese so auch von für mich sehr glaubwürdigen Evangelisten gepredigt wird. Sie erscheint manchen also als Heilsnotwendigkeit… und das glaube ich eben nicht.

(…) Wirklich sehr erfreut mich, dass auch Sie beim Thema Taufe Informationsbedarf sehen! Z.B. sehe ich das an einer lieben Freundin vom mir. Sie war in der Freikirche beim Taufgottesdienst dabei. Sie ist wirklich sehr an der Bibel interessiert und fragt sich eben auch, ob Sie sich taufen lässt oder nicht, Aber sie meinte auch, dass sie beim Zusehen der Wassertaufe negative bis abwehrende Gefühle hatte. Und ich kann sie da gut verstehen, aber wirklich erklären ob das nun sein muss oder nicht... keine Chance!? Für mich ist es am verwirrendsten, dass die Wassertaufe eben auch von sehr glaubwürdigen Menschen wie Rudolf Ebertshäuser gepredigt wird (soweit ich ihn da verstehe). https://das-wort-der-wahrheit.de/

Tröstlich zu wissen, dass die Aussage des Paulus für uns alle gilt: Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. 1. Korinther 13.9

Mich würde Ihre Einschätzung sehr interessieren. Aus meiner Sicht scheint die Endzeit nicht mehr fern zu sein und ich wünsche Ihnen und allen Kindern Gottes Seinen Segen und dass Er uns die Kraft gibt wahrlich bis zum Ende zu überwinden! Herzliche Grüße.

Der Besucher möchte anonym, bleiben.




Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar. Ihrem Wunsch anonym zu bleiben habe ich entsprochen.

Es ist jedoch auffällig, dass in letzter Zeit immer mehr Besucher darauf bestehen, dass ihr Name nicht genannt werden darf. Wenn man bedenkt, welchen haarsträubenden Blödsinn manche der Millionen Mitglieder bei Facebook und anderen Social Media auf ihrem Account schreiben, wo sie nicht nur ihre mangelnden Rechtschreibkenntnisse, sondern auch und insbesondere ihre täglichen "Verrichtungen" teilweise mit Bildern ihrer Intimsphäre dokumentieren und das alles unter ihrem vollen Namen, dann frägt man sich, wieso jemand, der über seinen christlichen Glauben und über unseren Herrn Jesus Christus schreibt, anonym bleiben will. Aber sei’s drum.

Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen bekennen;

Lk 12,8 Ich sage euch aber: Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem wird sich auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen; 12,9 wer mich aber vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Lk 12, 8- 9;


Nachdem das Thema "Taufe" bei Immanuel.at noch nicht behandelt wurde und offensichtlich auch in anderen christlichen Kreisen Unsicherheit über den tieferen Sinn der Taufe besteht, scheint es sinnvoll, das Thema einmal anhand der Bibel zu analysieren um den tatsächlichen Hintergrund zu erkennen. 


Die stückweise Erkenntnis.

Obwohl es nun eigentlich nicht zum Thema gehört, möchte ich doch mit der von Ihnen zitierten Aussage des Paulus in seinem berühmten Kapitel 13 des ersten Korintherbriefes über Glaube, Hoffnung und Liebe beginnen. Wie Sie richtig zitieren schreibt Paulus hier im Vers 9: "Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise".

Leider wird dieses Zitat auch immer wieder von Christen benutzt, welche damit ihre Bequemlichkeit zu verschleiern versuchen, die Bibel zu studieren und damit im Wort Gottes an Erkenntnis zu wachsen. Mit der scheinheiligen Begründung, dass wir ohnehin nichts wissen können, weil alles verborgen ist, lehnen sich diese Geschwister zurück und meinen damit auf einem guten Weg zu sein.

Wenn wir nun diese Aussage des Paulus genauer betrachten, gilt sie aber nicht nur für uns und unsere Zeit, sondern hat natürlich auch für die Zeit des Paulus und vor allem für ihn selbst und damit für alle biblischen Autoren gegolten. Sie alle erkannten nur stückweise und weissagten nur stückweise.

Und dieses Faktum stellt nun die Bedeutung dieser Aussage des Paulus in ein ganz anderes Licht. Wir alle, die wir das Wort Gottes studieren, bedenken und analysieren, erkennen nur stückweise (die Weissagungen und Zungenreden dürften nach der Vorhersage des Paulus im Vers davor ohnehin bereits aufgehört haben). Aber so hat auch Paulus Exegese betrieben, indem er aus dem Alten Testament zitiert, Schlüsse gezogen und darauf aufbauend neue Erkenntnis gewonnen hat (z.B. Röm 9,15-16, 10,5-9.19-21).

Die Tatsache, dass wir alle nur stückweise erkennen, darf daher keine Entschuldigung dafür sein, sich die Mühe eines Bibelstudiums zu ersparen und unsere Zeit lieber den weltlichen Dingen zu widmen. Vor allen Dingen deshalb, weil wir bei diesem Studium der Schrift eine große Hilfe haben: den Heiligen Geist.

Der Beistand aber, der Heilige Geist, der wird euch alles lehren und an alles erinnern was ich euch gesagt habe.

Jh 14,26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh 14,26;


Diese Verheißung galt für die Autoren des Neuen Testaments genau so, wie sie für uns heute gilt. Und ebenso wie damals, machen auch wir Heutige die Erfahrung, dass der Heilige Geist leicht zu überhören ist. Der Geist der Wahrheit lenkt und führt unsere Gedanken sehr leise und behutsam. Wer nicht genau darauf achtet, oder ganz einfach nicht hören will, der erkennt ihn nicht. Und wer sich da in unserer heutigen Zeit großartige Offenbarungen und Visionen erwartet, der landet meist bei einem falschen Geist.

Das ist auch der Grund für manche falsche Lehre und Sekten im christlichen Bereich. Sie achten entweder überhaupt nicht auf den Geist Gottes und plappern ihre eigenen Erfindungen daher, wie z.B. die selbsternannte "Prophetin" der Wittek-Sekte aus Bayern.

(Siehe auch Diskurs 116: "Der Pantheismus – Manifestiert sich Gott in seiner ganzen Schöpfung?")


Oder aber sie überlassen einem falschen Geist die Führung ihrer Gedanken, wie z.B. bei den Erscheinungen und Botschaften der "Maria" in der katholischen Kirche in Lourdes, Fatima oder Medjugorje.

(Siehe auch Diskurs 52:"Kann das Wirken Marias die Prophezeiungen der Bibel auf die Endzeit abwenden?".)


Die Bibel – das Wort Gottes – ist der "Same", aus dem wir wiedergezeugt werden – nicht "wiedergeboren"(!), das kommt erst bei der Wiedergeburt in der Auferstehung (Mt 19,28). Deshalb muss auch an allen betreffenden Stellen in der Bibel das griechische Partizip anagegennēmenoi mit "wiedergezeugt" - richtiger "von oben (ana) gezeugt" – und gennēthenai, der Infinitiv , mit "gezeugt" und nicht mit "wiedergeboren" bzw. "geboren" übersetzt werden (siehe Nestle-Aland und Anmerkungen zur Elberfelder Bibel). Nur weil die Übersetzer mit "wiedergezeugt" bzw. "von oben gezeugt" einfach nichts anzufangen wussten, haben sie hier mit "wiedergeboren" übersetzt.

Der Same ist das Wort Gottes

Lk 8,11 Dies aber ist die Bedeutung des Gleichnisses: Der Same ist das Wort Gottes. 8,12 Die aber an dem Weg sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und errettet werden. 8,13 Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab.

8,14 Das aber unter die Dornen fiel, sind die, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen. 8,15 Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren. Lk 8,11-15;


Das ist übrigens auch der Grund, warum die Lehre von der "Wiedergeburt" durch die Taufe in manchen Denominationen falsch ist. Die Wiedergeburt erfolgt mit der Auferstehung, vor dem letzten Gericht und nicht früher und keinesfalls schon zu Lebzeiten des Menschen.

Wie wir sehen, zählt der Herr hier in diesem Gleichnis jene Menschen auf, welche "das Wort hören" und bis auf einen kleinen Rest doch nicht zum wahren Glauben kommen. Jene Milliarden Menschen in unserer Zeit, welche das Wort aus völligem Desinteresse gar nicht hören wollen – alle Gottlosen und Götzendiener aus allen gesellschaftlichen Schichten, vom Obdachlosen bis zum Universitätsprofessor -, hat der Herr Jesus hier gar nicht mehr erwähnt. Sie gehen alle in die Verdammnis und sind nicht erwähnenswert.

Es ist also durchaus richtig, dass wir nur stückweise erkennen, doch wir sollten uns damit nicht in falscher Bescheidenheit rühmen, denn mit der Verheißung unseres Herrn Jesus Christus, dass er uns den Sachwalter senden wird, der uns in allem lehren wird, werden wir mit der Hilfe des Heiligen Geistes dennoch das erkennen, was der Herr will, dass wir erkennen. Und das ist noch eine ganze Menge.

Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern.

Jh 14,25 Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch bin. 14,26 Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh 14,25-26;


Dazu müssen wir aber die Bibel studieren und kennenlernen. Ebenso wie Paulus oben die Bücher des Moses zitiert, müssen auch wir ungefähr wissen, was wo in der Bibel steht, um Vergleiche anstellen und Schlüsse ziehen zu können. Auch werden wir erst dann die Fähigkeit bekommen, eine Auslegung über Bibeltexte zu beurteilen, ob sie wahr oder falsch ist, wenn wir die dort zitierten Texte bereits etwas kennen und uns Gedanken darüber gemacht haben.

Das ist auch der Grund, warum hier, bei Immanuel.at, in der Exegese immer auch die betreffenden Bibelstellen entweder direkt oder durch Links angeboten werden. Damit können die Aussagen sofort überprüft und beurteilt werden. Ein Bibelkommentar ohne Angabe der zugrundeliegenden Bibelstellen, womit sich die Interpretation nachvollziehen lässt, ist die ganz persönliche und unmaßgebliche Meinung des betreffenden Autors und meistens des Lesens nicht wert.


Vom Menschenkind zum Gotteskind.

Die Entwicklung eines Gotteskindes ist in jeder Hinsicht vergleichbar mit jener eines Menschenkindes. Ähnlich, wie beim menschlichen Kind das Ei im weiblichen Körper am Beginn seiner Existenz steht, ist beim Kind Gottes der Geist im menschlichen Gehirn die Ausgangsbasis (Jh 6,63).

So wie der weibliche Körper – jeweils einige Tage jeden Monat – ständig für eine Befruchtung bereit ist, ist auch der menschliche Geist meistens bereit, befruchtet zu werden. Und dann, wenn die Frau es zulässt, wird das Ei im Mutterleib durch männlichen Samen befruchtet. Und wenn der Mensch es zuläßt, wird sein Geist durch göttlichen Samen (Lk 8,11; 1Ptr 1,3)1) – dem Wort Gottes (Jak 1,18) – befruchtet (1Ptr 1,23).

Sollte beim Menschen keine physische Befruchtung stattfinden, werden die Eier der Frau, bis zu einem gewissen Alter, jeden Monat ausgeschieden. Der Geist des Menschen jedoch bleibt sein Leben lang aufnahmebereit. Wenn er nicht geistig befruchtet worden ist wird er beim Letzten Gericht entsorgt (Mt 25,41).

Wenn nach der Empfängnis beim Menschenkind die Zeit der Schwangerschaft neun Monate beträgt, so geht der Mensch als Gotteskind sozusagen sein ganzes Leben lang "schwanger".

Die weitere Entwicklung des Menschenkindes im Mutterleib, während der Schwangerschaft, entspricht daher der geistigen Entwicklung des Gotteskindes in seinem ganzen irdischen Leben. Sowohl beim Menschenkind als auch beim Gotteskind sind in dieser Zeit des Wachstums noch alle denkbaren Komplikationen möglich (Eph 4,14), bis hin zur Totgeburt (Hbr 6,4-6)!

Das Menschenkind tritt dann bei der Geburt aus Wasser (Fruchtwasser – amniotische Flüssigkeit) in eine neue, ihm bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Welt ein, mit völlig anderen Lebensbedingungen (Atmung, Nahrungsaufnahme, Bewegung) (Jh 3,5-6).

Und auch das Gotteskind wird bei seiner Wiedergeburt (Mt 19,28,25,31: beide Bibelstellen betreffen Auferstehung/Letztes Gericht!!) in der Auferstehung aus dem Geist (Jh 3,6-7), eine andere, ewige Dimension, mit völlig neuen Existenzbedingungen vorfinden (Jh 3,8).

Während nun aber das Menschenkind in der Regel bei seinen Eltern aufwächst und später dann ein eigenes Leben führt, ist das Gotteskind – als Mensch – seine eigene "Mutter", das Gehirn die "Gebärmutter" des Geistes gewesen und hat nun, nach seiner Wiedergeburt, als Geistwesen, ein ewiges Leben(Lk 20,36) und einen geistigen, himmlischen Vater (Jh 4,24).

Gott wird euch lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.

Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11;

Und dann – erst dann – werden die, bei der Auferstehung aus dem Geist wiedergeborenen Kinder Gottes jenen Seinszustand erreicht haben, den uns der Herr unten, in Jh 3,8, prophezeit, den Gott und die Engel haben und den auch der Sohn Gottes selbst, seit seiner Auferstehung hat und in welchem er durch verschlossene Türen und durch Wände gehen konnte (Jh 20,26):

"Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt.

So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
"
(Jh 3,8)

Was aus Fleisch geboren ist, ist Fleisch, was aus Geist geboren ist, ist Geist. Und das ist nun auch die Existenzform – nämlich als geistige Wesen – von welchen uns der Herr in Jh 3,3 verheißt, dass wir auf diese Art in das Reich Gottes (Himmel) eingehen können.

"Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen."
(Jh 3,3)



1) Das griechische Wort anagegennemenoi = wiedergezeugt, ebenso wie 1Ptr 1,23 (nicht "wiedergeboren"!!) – nach der Befruchtung durch das Wort Gottes geistlich wiedergezeugt. (Siehe auch Diskurs 85: Die echte und die falsche Wiedergeburt.)




Die Taufe im Alten Testament.

Nun aber zum eigentlichen Thema. Wir wollen zuerst einmal die Bedeutung der Taufe in der Bibel klären. Was ist mit "Taufe" eigentlich gemeint? Sicherlich nicht das dümmliche Überträufeln von Babies mit Wasser einige Tage nach ihrer Geburt, wie das die katholische Kirche ihren Mitgliedern zum Zweck der Namensgebung des Kindes gebietet.

Das Wort "Taufe" finden wir in der Bibel zum ersten Mal im Neuen Testament, im Evangelium des Matthäus, beim Bericht über den Auftritt Johannes des Täufers, der in der Wüste von Judäa die Juden taufte.

Und sie wurden von ihm im Jordanfluß getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.

Mt 3,1 In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa 3,2 und spricht: Tut Buße! Denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. 3,3 Denn dieser ist der, von dem durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: «Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade!» 3,4 Er aber, Johannes, hatte seine Kleidung von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig.

3,5 Da ging zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordan; 3,6 und sie wurden von ihm im Jordanfluß getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. 3,7 Als er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Otternbrut! Wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? 3,8 Bringt nun der Buße würdige Frucht; 3,9 und meint nicht, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch, daß Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken vermag. Mt 3, 1- 9;


Die Juden haben also bei der Taufe "ihre Sünden bekannt" und damit Buße getan. Nachdem Johannes der Täufer der letzte Prophet des Alten Testaments war (Mt 11,13), suchen wir das Wort "Buße" im Alten Testament. Aber auch damit haben wir kein Glück: außer in den später hinzugefügten Überschriften ist im AT von Buße keine Rede.

Allerdings können uns vielleicht gerade diese, von den Übersetzern eingefügten Überschriften weiterhelfen. Überall dort, wo sie von "Buße" geschrieben haben, finden wir im Text Hinweise auf die "Umkehr" Israels, wie gleich beim ersten dieser Texte im ersten Buch Samuel:

Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu dem HERRN umkehren wollt.

1Sam 7,3 Da sprach Samuel zu dem ganzen Haus Israel: Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu dem HERRN umkehren wollt, dann tut die fremden Götter und die Astarot aus eurer Mitte weg! Und richtet euer Herz auf den HERRN und dient ihm allein! So wird er euch aus der Hand der Philister erretten. 7,4 Und die Söhne Israel taten die Baalim und die Astarot weg und dienten dem HERRN allein. 1Sam 7, 3- 4;


Eine weitere Erwähnung von "Buße" in einer Überschrift finden wir im zweiten Buch Samuel, beim Bericht über die schwere Sünde, welche David begangen hatte. Er hatte Uria, den Ehemann der Batseba, in die vorderste Front des Kampfes beordert, damit dieser dort getötet wird und er, David, sich Batseba zur Frau nehmen konnte (2Sam 11,1-27). 

Als aber Gott den Propheten Nathan zu David sandte, der ihm vor Augen führte, dass er Ehebruch der schlimmsten Art begangen hatte (2Sam 12,1-12), erkannte David seine große Sünde (2Sam 12,13), demütigte sich und kehrte wieder um zu Gott.

Und David fastete lange. Und wenn er hineinkam, lag er die Nacht über auf der Erde.

2Sam 12,15 Und Nathan ging in sein Haus zurück. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau dem David geboren hatte, und es wurde schwer krank. 12,16 Und David suchte Gott um des Jungen willen. Und David fastete lange. Und wenn er hineinkam, lag er die Nacht über auf der Erde. 12,17 Und die Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm auf, um ihn von der Erde aufzurichten. Aber er wollte nicht und aß kein Brot mit ihnen. 2Sam 12,15-17;


Auch der nächste Text unter einer Überschrift mit "Buße" handelt von der Umkehr. Ahab, der König von Israel, hatte furchtbare Sünden getan und ist nach der Verurteilung durch Gott umgekehrt.

Da zerriß er seine Kleider und legte Sacktuch um seinen Leib und fastete; und er lag im Sacktuch und ging still einher.

1Kö 21,27 Und es geschah, als Ahab diese Worte hörte, da zerriß er seine Kleider und legte Sacktuch um seinen Leib und fastete; und er lag im Sacktuch und ging still einher. 21,28 Da geschah das Wort des HERRN zu Elia, dem Tischbiter: 21,29 Hast du gesehen, daß Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unheil nicht in seinen Tagen kommen lassen; erst in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil über sein Haus kommen lassen. 1Kö 21,27-29;


Wir müssen also feststellen, dass es im Aramäischen und Hebräischen des Altane Testaments offensichtlich den Terminus "Buße" nicht gegeben hat. Doch aufgrund dieser Texte hier oben können wir erkennen, dass die mit "Buße" überschriebenen Aussagen im AT immer davon handeln, dass Menschen erkennen, dass sie gegen Gott gesündigt haben, sich demütigen und wieder zu Gott umkehren.


Die Taufe im Neuen Testament.

Erst im Griechischen des Neuen Testaments finden wir eindeutige Aussagen dafür, dass mit "Buße" tatsächlich die Bekehrung der Menschen mit Sündenerkenntnis und Umkehr gemeint ist.

Wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan.

Mt 11,20 Dann fing er an, die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunderwerke geschehen waren, weil sie nicht Buße getan hatten: 11,21 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie in Sack und Asche Buße getan. 11,22 Doch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als euch. 11,23 Und du, Kapernaum, meinst du, du werdest etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades wirst du hinabgestoßen werden; denn wenn in Sodom die Wunderwerke geschehen wären, die in dir geschehen sind, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. 11,24 Doch ich sage euch: Dem Sodomer Land wird es erträglicher ergehen am Tag des Gerichts als dir. Mt 11,20-24;


Es geht hier darum, dass diese damaligen Städte Chorazin, Betsaida und Kapernaum die Wunder, welche der Herr Jesus in ihnen gewirkt hatte, zwar gesehen haben, aber nicht erkennen wollten, dass solche Wunder kein Mensch und auch kein Geist, sondern nur der Sohn Gottes wirken konnte. Sie hätten es erkennen können, aber sie haben es nicht erkennen wollen.

Im Gegensatz zu Tyrus und Sidon hatten diese Städte überwiegend jüdische Einwohner, welche, wie die überwiegende Mehrheit der Juden der damaligen Zeit, diesen Jesus aus Nazareth als einen Betrüger und Gotteslästerer bezeichneten (Jh 10,33) und seine Wunder dem Beelzebul ("Oberster der Dämonen") zuschrieben (Mt 12,24). Deshalb werden die Einwohner dieser Städte beim Letzten Gericht als Gottesleugner verurteilt.

Sie werden also aufgrund der obigen Aussagen des Herrn beim Letzten Gericht schuldiger beurteilt werden als Tyrus (Hes 27) und Sodom (1Mo 19). Der Grund für diese unterschiedliche Beurteilung ergibt sich eben aus dem Umstand, dass die Menschen in Tyrus und Sodom zwar schwere Schuld auf sich geladen hatten, doch wenn der Herr dort solche Wunder gewirkt hätte, hätten sie ihn als den Sohn Gottes erkannt und Buße getan und wären zu Gott umgekehrt.

Der Vorgang der Umkehr des Menschen zu Gott gliedert sich nach diesen Aussagen des Neuen Testaments in vier Phasen:

1. Die Erkenntnis, dass er vor Gott ein Sünder ist.
Dies kann entweder durch andere Menschen (wie Nathan bei David) oder aber in unserer Zeit z.B. durch eine bibeltreue Predigt bewirkt werden oder aber auch durch eigene Erkenntnis (Bibel, bibeltreue Literatur).

2. Die Reue und das Bekenntnis seiner Sünden vor Gott im Gebet.

3. Die Buße durch Demütigung vor Gott.
Das war bei den alten Israeliten das Zerreißen der Kleider, das kleiden in "Sack und Asche" und das Fasten. In unserer Zeit erfüllt die echte, biblische Taufe sowohl Buße als auch Demütigung vor Gott.

4. Die Vergebung der Sünden durch Gott.
Nach Sündenerkenntnis, Sündenbekenntnis und Buße mit Demütigung vor Gott (Taufe), schenkt Gott dem Sünder die Vergebung seiner Sünden im Namen des stellvertretenden Opfers seines Sohnes.


Genau diese Abfolge finden wir auch beim Auftritt von Johannes dem Täufer:

Mk 1,4 Johannes trat auf und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. 1,5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Einwohner Jerusalems, und sie wurden im Jordanfluß von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten. Mk 1, 4- 5;

o  Johannes predigte den Menschen (Mk 1,4), welche zu ihm in die Wüste gekommen waren Buße (Mk 1,5; Lk 3,3).

o  Sie bereuten und bekannten ihre Sünden (Mk 1,5).

o  Sie taten Buße und demütigten sich vor Gott, indem sie sich unter Wasser tauchen, also taufen ließen (Mk 1,5).

o  Und dadurch erhielten sie von Gott die Vergebung ihrer Sünden (Mk 1,4).


Und damit haben wir nun auch die neutestamentliche Bedeutung der Wassertaufe geklärt. Wie wir sehen, sind das alles Vorgänge, welche bei einem wenige Tage alten Kind, wie das in der katholischen Kirche praktiziert wird, völlig undenkbar sind. Und die biblische Taufe hat auch mit der "Namensgebung" eines Kindes überhaupt nichts zu tun. Auch benötigt dieses Kind keine Vergebung, weil es noch keine Sünden hat.

Der Grund für diesen ganzen Unsinn in der katholischen Kirche ist die Tatsache, dass die Katholiken die Bibel kaum kennen, weil sie von ihren "Hirten" nie dazu aufgefordert wurden in der Bibel zu lesen und andererseits – nicht zuletzt auch aus diesem Grund – im Laufe der vergangenen Jahrhunderte immer mehr vom rechten Glauben abgekommen sind und in einen Sumpf aus Götzenglauben (die Anbetung der katholische "Maria", Jer 10,3-5), Totenkult (die Anbetung der verstorbenen katholischen "Heiligen", Jes 8,19) und okkulten "Zaubereien" (die katholische "Wandlung", 1Kor 11,23-25) verführt wurden.

Die Bibel zeigt uns hier den rechten Weg, wenn es in Jes 8,19 heißt:

Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll es etwa für die Lebenden die Toten befragen?

Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN.

5Mo 27,15 Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN, ein Werk von Künstlerhänden, und es im Verborgenen aufstellt! Und das ganze Volk antworte und sage: Amen! 5Mo 27,15;


Und auch Papst Franziskus ermahnte die Katholiken am Petersplatz bei seiner ersten Predigt nach seiner Wahl:

"Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel."



Dass er dann wenig später selbst das Ave Maria-Gebet anstimmte und damit nach seiner eigenen Aussage mit den tausenden Katholiken am Petersplatz zum Teufel gebetet hat, dürfte ihm in der Aufregung entgangen sein.

Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht.

2Jh 1,9 Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 1,10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! 1,11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken. 2Jh 1, 9-11;

(Siehe auch Diskurs 115: "Wird der letzte Papst der falsche Prophet des Antichristen sein?"


Die Taufe mit Heiligem Geist.

Nun gibt es gewisse Denominationen, in welchen gelehrt wird, dass mit der Taufe der Heilige Geist empfangen wird. Als biblischer Nachweis für diese Behauptung wird Mt 3,11 mit der Aussage von Johannes dem Täufer und Apg 2,38 mit der Verheißung des Petrus bei seiner Pfingstpredigt angeführt:

Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen;

Mt 3,11 Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin er wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen; Mt 3,11;

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Apg 2,38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Apg 2,38;


Wir wollen nun zuerst einige Bibelstellen zitieren, welche den Gegenbeweis erbringen und dann versuchen zu klären, was die obigen Aussagen von Johannes und Petrus tatsächlich bedeuten.

Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir?

Apg 10,44 Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. 10,45 Und die Gläubigen aus der Beschneidung, so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich, daß auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war; 10,46 denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott erheben. Dann antwortete Petrus: 10,47 Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir? 10,48 Und er befahl, daß sie getauft würden im Namen Jesu Christi. Dann baten sie ihn, einige Tage zu bleiben. Apg 10,44-48;


Da waren die Judenchristen, welche damals meinten, dass nur sie, als getaufte Judenchristen, den Heiligen Geist empfangen konnten, höchst erstaunt, als sie feststellen mussten, dass nach der Predigt des Petrus in Cäsarea auch die ungetauften und nichtjüdischen Gläubigen aus den Nationen den Heiligen Geist empfangen hatten.

Auch Paulus hat etwas Ähnliches mit umgekehrten "Vorzeichen" erlebt, als er nach Ephesus kam. Bei seiner Ankunft fand er zwölf gläubige Jünger, die ihm erzählten, dass sie zwar mit der Taufe des Johannes getauft waren, jedoch von einem Heiligen Geist keine Ahnung hatten.

Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist überhaupt da ist.

Apg 19,1 Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, daß Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand einige Jünger 19,2 und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist überhaupt da ist. 19,3 Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe des Johannes. 19,4 Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, indem er dem Volk sagte, daß sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das ist an Jesus. 19,5 Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; 19,6 und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. 19,7 Es waren aber insgesamt etwa zwölf Männer. Apg 19, 1- 7;


Diese zwölf Männer waren also zwar mit der Taufe des Johannes getauft, sie wussten aber nichts vom Heiligen Geist. Und nun hat sie Paulus ein zweites Mal getauft – diesmal mit der Taufe auf den Namen des Herrn Jesus. Aber auch dabei und danach empfingen sie noch nicht den Heiligen Geist. Erst als ihnen Paulus die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie.

Und auch die Aussage des Petrus weiter oben, in Apg 2,38: "Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen." besagt nicht, dass der Heilige Geist mit der Taufe empfangen wird, sondern nur, dass sie ihn empfangen werden, nachdem sie getauft wurden.

Denn wenn wir uns dann hier unten drei Verse später auch den weiteren Gang der Ereignisse ansehen, erfahren wir zwar, dass sie alle getauft wurden, es gibt aber keinerlei Information darüber, dass diese große Menge an Menschen mit der Taufe auch bereits den Heiligen Geist empfangen hätten
:

Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.

Apg 2,41 Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan. 2,42 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Apg 2,41-42;


Aufgrund all dieser biblischen Fakten können wir daher davon ausgehen, dass einerseits der Heilige Geist auch von ungetauften Gläubigen empfangen werden kann – der Beweis dafür, dass die Taufe keine Heilsnotwendigkeit ist. Und andererseits, umgekehrt, getaufte Gläubige, sowohl mit der Taufe des Johannes, als auch mit der Taufe auf den Namen des Herrn Jesus Christus, keinen Heiligen Geist mit der Taufe empfangen haben. Daher ist die Taufe auch keinesfalls jenes Ereignis, bei dem der Gläubige zwingend den Heiligen Geist empfängt.


Die Wassertaufe.

Und hier stellt sich natürlich die Frage, wozu die Wassertaufe überhaupt vom Herrn geboten wird:

Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Mt 28,18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. 28,19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 28,20 und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters. Mt 28,18-20;



Wenn wir die Texte oben, in Apg 10,44-48 und 19,1-7 betrachten, erkennen wir, dass die Wassertaufe damals – zumindest für den Empfang des Heiligen Geistes – unerheblich war. Die Einen empfingen ihn ohne dass sie getauft waren, die Anderen auch dann nicht, als sie getauft waren, sondern erst durch Handauflegung. 

Über den tatsächlichen Empfang des Heiligen Geiste sprechen wir gleich noch weiter unten. Doch wie ist es in unserer Zeit mit der Wassertaufe? Ist sie erforderlich? Und wenn ja, bewirkt sie etwas im Gläubigen und was konkret bewirkt die Taufe im christlichen Gläubigen?

Wenn wir hier als Erstes wieder die Taufe in der katholischen Kirche betrachten erkennen wir die ganze Problematik dieser Glaubensgemeinschaft. Einerseits verfolgt natürlich niemand den weiteren Lebensweg dieser wenige Tage alten Kinder, welche dort getauft wurden.

Würde man dies tun, so würde man erkennen, dass aus manchen dieser lieben kleinen Babies – ebenso wie aus manchen ungetauften Babies – mit 20 bis 30 Jahren auch Diebe, Räuber und Mörder geworden sind. Also hat diese Taufe realistischer Weise am diesbezüglichen Verhalten dieser Menschen überhaupt nichts bewirkt. 

Und wenn wir dann die "Täufer", also die katholischen Geistlichen betrachten, so sind unter ihnen – wie wir heute wissen – auch Kinderschänder, Vergewaltiger und Homosexuelle, welche die noch unschuldigen kleinen Kinder taufen und ihnen ihren "Segen" geben.

(Siehe auch Diskurs 1152: "Homosexueller Geheimbund im Vatikan.")


Aber auch ein "Täufer" in einer evangelikalen Gemeinde, welcher das Millennium, das tausendjährige Friedensreich unsers Herrn Jesus Christus am Ende der Zeit leugnet – wie der obige Kommentator erwähnt -, ist nicht nur ungeeignet, eine Taufe durchzuführen, sondern sollte überhaupt keinerlei Ämter in der Gemeinde ausüben und sich ehestmöglich mit der Bibel über dieses Thema auseinandersetzen.

(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium")


Mit ihrer Taufe von Kleinstkindern nimmt die katholische Kirche natürlich eine extreme Position ein. Ganz anders in den evangelikalen Gemeinden, wo nur Erwachsene getauft werden, welche diese Entscheidung selbst getroffen haben und die Verantwortung, welche sie damit übernehmen, kennen und sich daran gebunden fühlen

Und hier finden wir endlich auch den eigentlichen Sinn der Taufe: es ist weder der Empfang des Heiligen Geistes, noch eine "Wiedergeburt", wie manche glauben, sondern es ist ganz einfach die öffentliche Bestätigung unserer Entscheidung, in den christlichen Glauben mit allen Rechten und Pflichten einzutreten.

Die Wassertaufe ist also eine Art "Unterschrift" unter einem Vertrag, den wir eingegangen sind. Und nun denken viele getaufte Geschwister im evangelikalen Lager, dass damit der Fall erledigt wäre und sie ohne weitere Umstände schnurstracks in den Himmel kommen würden.

Diese Leute haben aber offenbar den "Vertragstext" nicht gelesen - also den Sinn einer Taufe nicht verstanden oder nicht vermittelt bekommen. In diesem Vertragstext stehen nämlich neben unserem Bekenntnis zu Jesus Christus und seinem Loskaufopfer für unsere Sünden, noch folgende Verpflichtungen.

o  Das tägliche Gebet im "stillen Kämmerlein" (Mt 6,6-8). Also kein Herunterratschen von auswendig gelernten Texten in der Öffentlichkeit, wo das Bekenntnis gewisser Sünden gar nicht möglich ist. Sondern das ganz persönliche und intime Gespräch mit Gott, unserem Vater im Himmel.

o  Dieses Zwiegespräch beinhaltet einmal die Bitten. Nicht nur die Bitte um die Vergebung unserer Sünden aufgrund des stellvertretenden Opfers des Sohnes Gottes. Auch die Bitten für unsere Familie und jene Menschen, welche uns am Herzen liegen – nicht aber deren Sündenvergabe, die kann nur von jedem Menschen ganz persönlich erwirkt werden, wenn er zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist. 

o  Weiters auch die Bitten um unser persönliches Wohlergehen, die Bewahrung oder auch die Heilung von Krankheiten, die Bitte um Hilfe in kritischen Situationen und die Segnung mit dem Heiligen Geist, um mehr Erkenntnis und besseres Verständnis im Wort Gottes zu erlangen. Aber auch die Bitte um die erfolgreiche Erfüllung des Auftrags unseres Herrn Jesus Christus in Mk 16,15 gehört hier dazu.

o  Dann das Danken. Beginnend mit dem Dank an unseren himmlischen Vater, der uns durch das stellvertretende Opfer seines Sohnes diese Möglichkeit geschaffen hat, dass wir, obwohl wir Sünder sind, nach der Sündenvergabe wieder als aus Gnade gerechtfertigte Gerechte vor ihm stehen, zu ihm beten, ihn bitten und mit ihm sprechen dürfen. Und dann natürlich den Dank an unseren Herrn Jesus Christus, dass er auch für unsere persönlichen Sünden gestorben ist.

o  Auch das Danken für all die Hilfe, welche uns unser Gott in der Vergangenheit hat zukommen lassen: von der Bewahrung vor Unglück – was wir dann meist erst im Nachhinein erkannt haben -, über den erfolgreichen Ausgang von gesundheitlichen Problemen und Operationen etc., bis zur eigenen Festigung im Glaubensleben und der erfolgreichen Aufnahme unserer Verkündigung durch jene Menschen, welche uns ein Anliegen sind. 

o  Und schließlich das Bibelstudium, welches für die Erkenntnis und das Wachsen im Geist auch für den einfachen Gläubigen unverzichtbar ist. Obwohl dabei eine gewisse Planvorgabe wichtig ist, sollte man sich als rechtgläubiger Christ beim Bibellesen auch vom Heiligen Geist führen lassen.


Das ist einmal der verpflichtende Teil des Vertrages und der Zeitaufwand für das tägliche Gebet kann sich – je nach Anliegen – durchaus im Bereich von bis zu einer Stunde bewegen. Doch wir sollten zumindest einen kleinen Teil jener Zeit, welche wir geschäftlich und privat nutzen auch mit unserem Gott verbringen.

Und das Bibelstudium – wenn es ernsthaft sein soll – sollte überhaupt in der Freizeit, also etwa am Wochenende durchgeführt werden, um dabei nicht in Zeitdruck zu kommen. – Das ist also etwas ganz anderes als ein schnelles Gebet am Sonntag in der Kirche oder Gemeinde.

Und das ist auch etwas anderes als z.B. der von manchen Katholiken gerühmte "Jakobsweg", von welchem sie sich alles Mögliche versprechen. Tatsächlich bekommen sie nur Blasen an den Füßen und Wadenkrämpfe. Damit kann man vielleicht Einsicht in sein eigenes gottloses Leben als Katholik bekommen aber keinesfalls einen Kontakt zu Gott oder unserem Herrn Jesus Christus herstellen. Eher schon zu dem katholischen Götzen "Maria", welcher ja auf diesem Weg auch andauernd mit dem "Rosenkranz" angerufen wird.

Um nun aber in den evangelikalen Gemeinden zu gewährleisten, dass sich der einzelne Getaufte auch an diesen "Vertrag" hält, erfolgt die Taufe in der Öffentlichkeit. Das war damals so und so ist es auch heute. Die Geschwister, welche an dieser Taufe teilnehmen, sind also die "Zeugen" dieses Vertragsabschlusses zwischen Gott und der getauften Person. Sie können es bestätigen, sie können es aber auch "kontrollieren", ob dieser Mensch die Vertragsbedingungen einhält.

Selbstverständlich kann diese "Kontrolle" nicht die Gedanken dieser Person betreffen, aber doch ihr Verhalten. Jeder Christenmensch, der sein Leben auf Jesus Christus begründet hat, legt ein bestimmtes Verhalten an den Tag, welches auch von seiner Umgebung wahrgenommen werden kann. Das beschränkt sich nun nicht nur auf die Einhaltung der Gebote Gottes, sondern auch und insbesondere auf die Worte und Taten dieser Person.

Und hier merkt man leider sehr oft, dass Worte und Taten mancher christlich getauften Personen sehr unterschiedlich sind. Es wird "Wasser gepredigt und Wein getrunken". Diese Geschwister haben zwar den Vertrag unterschrieben - also die Taufe empfangen -, doch sie halten sich nicht an die Vereinbarungen und Verpflichtungen. Und so treiben sie immer weiter von Kern ihrer Berufung als rechtgläubige Christen ab und sind am Ende nur mehr dem Namen nach "Christen".

(Siehe auch Diskurs 60: "Wann sollte ein Christ eine Gemeinde verlassen?")


Doch wir finden in Kirchen und Gemeinden durchaus auch das genaue Gegenteil zu dieser Verhaltensweise. Das sind jene Personen, welche diese Vertragsbedingungen bis auf den letzten Punkt erfüllen. Und zwar nicht aus Pflichtbewusstsein, sondern weil es ihnen ein inneres Bedürfnis ist. Sie sind es, die Gott und unseren Herrn Jesus Christus lieben, weil er für uns und unsere Sünden gestorben ist.

Für sie wäre eines dieser Standardgebete zu Gott, welches von manchen Christen oft so en-passant heruntergeplappert wird, ungefähr so, wie wenn sie ihren irdischen Vater in der Nacht wegen einer vermeintlich "wichtigen Angelegenheit" sprechen wollten und ihm dann das Gedicht vom "Erlkönig" aufsagen und wieder gehen würden. – Also eine Farce.

Diese Christen, die Gott lieben, haben auch ein ganz persönliches Verhältnis zu Gott und unserem Herrn Jesus Christus. Sie "kommunizieren" mit ihnen – nicht verbal, sondern geistig, und nicht nur beim Beten, sondern den ganzen Tag über. Sie erkennen und danken dafür, wie in der Schöpfung alles erstaunlich exakt geplant ist und funktioniert. Nicht nur bei den Fähigkeiten und Leistungen des Menschen, sondern auch in der Natur, dem Reich der Pflanzen und Tiere, bis hin zur Gestaltung des Universums.

Wie man sieht, stehen diese Menschen sowohl unter der "Kontrolle" der Geschwister, wie auch unter der Aufsicht des Heiligen Geistes. Und sie erfüllen nicht nur die Pflichten dieses Vertrages, sondern sie gehen darüber hinaus: sie leben ihn. Und die Gebete dieser Geschwister sind es dann auch, welche - ähnlich wie das Gebet des Kornelius in Apg 10,25-48 -, nach dem Willen des Herrn erhört werden.

Sie hat auch Gottfried Daniel Pomacher, ein Erweckungsprediger aus dem Wuppertal gemeint, als er sagte:

"Das Christentum besteht nicht in Worten, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes in den Gläubigen. Nicht jene sind die Säulen des Tempels, die sich öffentlich in Gebeten mit "Herr, Herr" die Bewunderung ihrer Zuhörer verschaffen, sondern jene, welche zuhause, in ihrem stillen Kämmerlein und ohne einen einzigen Zuhörer, ihre Gebete an den Herrn richten, sind die wahren Träger der Gemeinde."


Diese Geschwister sind dann auch vergleichbar mit Kornelius (er hat zu Gott gebetet, dass er ihm den Petrus schickt) und seinem Haus, aber natürlich auch mit Petrus selbst und überhaupt mit den Aposteln, von welchen wir in der Bibel keinerlei Hinweis finden, dass sie die Wassertaufe von jemandem erhalten hätten. Sie alle haben – wie Kornelius und sein Haus nach der Predigt des Petrus – ohne einer Wassertaufe gleich die Taufe mit dem Heiligen Geist empfangen (Apg 10,44-45).
.
Und nun gibt es aber auch durch diese Taufe Verpflichtungen. Diese sind natürlich von Person zu Person verschieden und richten sich nach den "Talenten" (Mt 25,14-39), welche der christliche Gläubige von Gott erhalten hat. Wesentliche Bestandteile können aber sein:

o  Die Predigt: und zwar die Predigt des echten Evangeliums unseres Herrn Jesus Christus und nicht das von manchen Predigern verbreitete "Wohlstandsevangelium", welches den christlichen Glauben kostenlos im Bauchladen und die Errettung aus Gnade als Draufgabe anbietet.

o  Der Dienst an den Geschwistern. Das kann nun ein Predigtdienst in der Gemeinde sein oder auch eine Tätigkeit als Mitglied im Ältestenrat. Auch die Übernahme von anderen verantwortungsvollen Aufgaben bis hin zur Leitung einer Gemeinde zählt dazu. (Wollte Gott wir hätten mehr solcher Geschwister in den Gemeindeleitungen.)


Und nun sehen wir auch, dass die Unsicherheit des obigen Kommentators über die Taufe durchaus verständlich ist. Einerseits gibt es in manchen Kirchen und Gemeinden immer wieder "Täufer", von welchen man sich lieber nicht taufen lassen möchte, andererseits gibt es auch Getaufte, bei welchen man in Zweifel ziehen muss, ob sie überhaupt wissen, welche Verpflichtungen sie mit der Taufe eingegangen sind.

Andere Geschwister wieder bestätigen mit ihrem Verhalten, ihrem Tun und Lassen, dass sie rechtgläubige Christen sind und Gott und unserem Herrn Jesus Christus gegenüber nicht nur ihre Pflicht erfüllen, sondern ihnen in Liebe zugetan sind. – Und das auch ohne Taufe. Diese Geschwister schämen sich auch nicht für unseren Herrn Jesus Christus, sondern bekennen sich in ihren Aussagen öffentlich und namentlich zu ihm (Mk 8,38).

Bevor man daher meint, man würde selbst auch keine Taufe benötigen, sollte man sich doch die "Vertragsbedingungen" weiter oben genau durchlesen. Nur wenn man aufrichtigen Herzens und in Wahrheit bestätigen kann, dass man alle diese Voraussetzungen – also den verpflichtenden Teil dieses Vertrages - erfüllt und man keine geeignete Kirche oder Gemeinde mit glaubwürdigen Täufern zur Verfügung hat, könnte man auf eine Taufe verzichten.

Und was schließlich jene Menschen betrifft, welche sich am Sterbebett bekehren sollten, muss man darauf hinweisen, dass es nach der Bibel keine Bekehrungen am Sterbebett gibt. Wer sein ganzes Leben gottlos war, wird es dann auch am Sterbebett nicht schaffen, sich ehrlichen Herzens und in Wahrheit zu Gott zu bekehren. Das ist eine fromme Mär der katholischen Kirche, um mit ihrer völlig absurden "Absolution" zu mehr Wichtigkeit und Geld zu kommen.

Entweder dieser Mensch hat bereits vorher diesen Weg zumindest eingeschlagen, dann wird er ihn am Sterbebett wahrscheinlich mit der Gnade unseres Gottes erfolgreich vollenden. Das gilt auch bei einem Unfall oder bei einem anderen plötzlichen Tod, wie Schlaganfall etc..

Oder aber, er hat zu Lebzeiten davon nichts wissen wollen und sich nicht dafür interessiert. Dann wird er möglicherweise vor seinem Tod seine Verlorenheit erkennen, aber es wird ihm der Wille, die geistliche Fähigkeit und höchstwahrscheinlich auch die Zeit für Reue und Umkehr fehlen und er wird sein Leben genauso gottlos beenden, wie er es gelebt hat.

Diese Theorie einer Bekehrung am Sterbebett, wird oft auch mit dem Gleichnis des Herrn begründet, in welchem der Vater seine beiden Söhne jeweils auffordert in den Weinberg zur Arbeit zu gehen.

Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin.

Mt 21,28 Was meint ihr aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder; und er trat hin zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh heute hin, arbeite im Weinberg. Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach ebenso. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht. Wer von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen: Der Erste. Mt 21,28-31;


Man argumentiert mit der Aussage des ersten Sohnes, der zuerst nicht wollte, es sich dann aber überlegte und doch in den Weinberg arbeiten ging. Das bezieht man nun auf den Menschen im Sterbebett, der sich in seinem Leben nicht bekehren wollte, nun aber, am Sterbebett, plötzlich zur Einsicht kommt und sich bekehren will.

Was man dabei allerdings übersieht, ist die Tatsache, dass in diesem Gleichnis der erste Sohne nicht nur zur Einsicht gekommen ist, sondern auch tatsächlich in den Weinberg ging und dort arbeitete. Der Mensch, welcher sich am Sterbebett bekehren will, ist dannn zwar angeblich zur Einsicht gelangt, hat aber in seinem ganzen Leben keinerlei Arbeit im Weinberg des Herrn geleistet.

Dieser Sterbende ist daher nicht mit dem ersten, sondern mit dem zweiten Sohn zu vergleichen, der dem Vater zwar zusicherte, dass er in den Weinberg arbeiten gehen würde aber dann doch nicht ging. Was würden die Vertreter dieser "Sterbebett‒Theorie" sagen, wenn ihnen der Herr beim Letzten Gericht sagt: "Ihr seid zwar gläubig, wir haben aber keinen Platz mehr im Himmel"?

Bei Katholiken könnte hier auch noch der Verdacht aufkommen, dass sie – obwohl gläubig – deswegen nicht aufgenommen werden, weil sie ("Ablass") zu wenig gespendet haben. – Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass ein Mensch am Sterbebett noch zum Glauben kommen kann. Aber letztlich kann nur Gott im Geist dieses Menschen erkennen, ob er tatsächlich bereut oder nicht.

In diesem Zusammenhang hat Alexander Seibel, von der West-Europa-Mission, in einer durchaus repräsentativen Zusammenstellung die Worte großer Männer am Sterbebett dokumentiert:


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Letzte Worte großer Männer / Alexander Seibel, West-Europa-Mission.)

Nichts ist verlässlicher, als das Zeugnis Sterbender. Selbst Lügner bekennen dann die Wahrheit. Ein Blick auf die am Sterbelager geäußerten Worte verrät oft mehr als all die großen Worte und Werke zu Lebzeiten. Im Augenblick, wo sich Menschen dem Tod gegenübersehen, verlieren viele ihre Masken und werden wahrhaftig. Mancher musste erkennen, dass er auf Sand gebaut, sich einer Illusion hingegeben hatte und einer großen Lüge gefolgt war. Aldous Huxley schreibt im Vorwort zu seinem Buch "Schöne Neue Welt", dass man alle Dinge so beurteilen sollte, als sähe man sie vom Sterbelager aus. "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden" (Psalm 90,12), sagt die Bibel.

VOLTAIRE, der berühmte Spötter, hatte ein schreckliches Ende. Seine Krankenschwester sagte: "Für alles Geld Europas möchte ich keinen Ungläubigen mehr sterben sehen!" Er schrie die ganze Nacht um Vergebung.

DAVID HUME, ein Atheist, schrie: "Ich bin in den Flammen!" Seine Verzweiflung war eine schreckliche Szene.

HEINRICH HEINE, der große Spötter, tat später Buße. Gegen sein Lebensende schrieb er noch das Gedicht:

"Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!
Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist.
Die Leier, die zum Aufruhr klang, die Zweifel, Spott und Abfall sang.
O Herr, o Herr, ich knie nieder, vergib, vergib mir meine Lieder."



Von NAPOLEON schrieb Graf Montholon: "Der Kaiser stirbt einsam und verlassen. Sein Todeskampf ist furchtbar."

CESARE BORGIA, ein Staatsmann: "Ich habe für alles Vorsorge getroffen im Laufe meines Lebens, nur nicht für den Tod, und jetzt muss ich völlig unvorbereitet sterben."

TALLEYRAND: "Ich leide die Qualen der Verlorenen."

KARL IX. (Frankreich): "Ich bin verloren, ich erkenne es deutlich."

KARDINAL MAZARIN: "O, meine arme Seele, was wird mit dir? Wohin gehst du?"

HOBBES, ein englischer Philosoph: "Ich stehe vor einem furchtbaren Sprung in die Finsternis."

SIR THOMAS SCOTT, der frühere Präsident des englischen Oberhauses: "Bis zu diesem Augenblick dachte ich, es gäbe weder Gott noch Hölle. Jetzt weiß ich und fühle, dass es beides gibt, und ich bin dem Verderben ausgeliefert durch das gerechte Urteil des Allmächtigen."

GOETHE. "Mehr Licht!"

NIETZSCHE starb wahnsinnig.

LENIN starb in geistiger Umnachtung. Er bat Tische und Stühle um Vergebung seiner Sünden. Unsere revolutionäre Jugend wird eifrig und lautstark versichern, dies stimme auf keinen Fall. Es wäre auch zu peinlich, zugeben zu müssen, dass der Götze von Millionen sich so offensichtlich selbst gestürzt hat.

Über das Ende von STALIN sagte seine Tochter Swetlana Allilujewa, die im März 1953 zu dem sterbenden Diktator auf seine Datscha in Kunzewo gerufen wurde: "Vater starb schrecklich und schwer. Gott gibt den Gerechten einen leichten Tod."

SINOWJEW, der Präsident der Kommunistischen Internationale, der von Stalin erschossen wurde: "Höre, Israel, der Herr unser Gott ist der einzige Gott."

CHURCHILL: "Welch ein Narr bin ich gewesen."

JAGODA, Chef der russischen Geheimpolizei: "Es muss einen Gott geben. Er bestraft mich wegen meiner Sünden."

JAROSLAWSKI, Präsident der internationalen Gottlosenbewegung: "Bitte, verbrennt alle meine Bücher. Seht den Heiligen! Er wartet schon lange auf mich; er ist hier."

BUDDHA: "Ich habe es nicht geschafft."

JESUS CHRISTUS: "Es ist vollbracht!"


Voltaire, David Hume und andere hätten sicher gelacht oder gespottet, hätte man ihnen zu ihren Lebzeiten erklärt, dass sie ohne Jesus ewig verlorengehen. Dennoch mussten sie dann erkennen, dass es stimmt und dass die Bibel recht hat, wenn sie sagt: "Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht" (Hebr 9,27). Wie werden Sie sterben? Wird es bei Ihnen auch zu spät sein? Was werden Ihre letzten Worte sein? (…)

West-Europa-Mission EV in Wetzlar  https://west-europa-mission.de/

(Siehe auch Diskurs 105: "Warum sollte ein Atheist an den Gott der Bibel glauben?")


Der Empfang des Heiligen Geistes.

Nun haben wir aber die Aussage von Johannes dem Täufer in Mt 3,11: "er (Jesus) wird euch mit Heiligem Geist und Feuer taufen". Was ist also diese Feuertaufe mit dem Heiligen Geist durch den Sohn Gottes? Dazu wollen wir einmal die Situation der Apostel und des Herrn näher betrachten.

Wir finden in der Bibel keine Aussage, dass der Herr selbst getauft hätte. Das heißt aber, dass er auch die 12 Apostel nicht getauft hat. Aber auch eine etwaige Taufe der Zwölf durch Johannes den Täufer wäre nach der Aussage des Herrn in Apg 1,5 nicht zu erwarten und es ist auch kein derartiger Hinweis zu finden.

Dennoch haben wir Berichte darüber, dass die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Da wäre vor allem das bekannte Pfingstwunder:

Als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt.

Apg 2,1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. 2,2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. 2,3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. 2,4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 2,5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation unter dem Himmel. Apg 2, 1- 5;


Diese Taufe der Jünger mit dem Heiligen Geist, welche vom Herrn am Tag seines Abschieds und seiner Auffahrt in den Himmel angekündigt wurde (Apg 1,5), ereignete sich etwa 10 Tage danach, am Pfingstfest und damit 50 Tage nach seiner Auferweckung. 

Es gibt jedoch noch eine andere, relativ wenig bekannte Schriftstelle, welche belegt, dass die Jünger bereits vorher, nämlich gleich am ersten Tag nach der Auferweckung des Herrn, mit Heiligem Geist erfüllt wurden – und zwar durch den Herrn Jesus selbst:

Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!

Jh 20,19 Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! 20,20 Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. 20,21 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Friede euch! Wie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. 20,22 Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! 20,23 Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie ihm behalten. Jh 20,19-23;


Es war gleich am Tag seiner Auferweckung, nachdem ihn die Maria Magdalena am Grab gesehen hatte (Jh 20,16-17) und er zum Vater auffahren musste. Als er dann am Abend dieses Tages wieder vom Vater auf die Erde zurückkehrte (seine Auferstehung), erschien er auch den Jüngern zum ersten Mal. Und hier hat er die Jünger angehaucht und gesagt: "Empfangt Heiligen Geist". Dies war also 50 Tage vor Pfingsten und jener Moment, an dem die Jünger tatsächlich das erste Mal mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Die Taufe "mit Feuer und Heiligem Geist" erfolgte erst zu Pfingsten.

(Siehe auch Diskurs 97: "Auferweckung und Auferstehung – die Realitäten einer anderen Dimension.")


Dieses "Feuer" des Heiligen Geistes finden wir dann auch nirgends mehr in der Bibel, wohl aber das Sprachenreden (Zungenreden), welches die Jünger zu Pfingsten erhielten. Dies zeigte sich auch einige Male, als der Heilige Geist auf Jünger aus den Nationen fiel (siehe oben – bei Petrus: nach der Predigt, vor der Taufe in Apg 10,45-46, bei Paulus: nach der Taufe, nach dem Handauflegen in Apg 19,6). 

In Apg 2,41-42 weiter oben hingegen erfahren wir von 3000 Jüngern, welche getauft wurden, ohne dass sich vorher oder nachher der Heilige Geist in irgendeiner Form manifestiert hätte. Wir sehen also, dass all die anderen Situationen, wie Bekehrung, Taufe, Gebet der Geschwister, Handauflegen oder auch die Predigt, nur dann tatsächlich die Segnung mit der Gabe des Heiligen Geistes bewirken können, wenn der einzelne Gläubige selbst in seinem Herzen den Herrn um den Heiligen Geist bittet. Das ist die unbedingte Voraussetzung für den Empfang des Heiligen Geistes. Und das ist es auch, was uns der Herr Jesus versprochen hat:

Wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten.

Lk 11,11 Wen von euch, der Vater ist, wird der Sohn um einen Fisch bitten – und wird er ihm statt des Fisches etwa eine Schlange geben? 11,12 Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben? 11,13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Lk 11,11-13;

(Siehe auch Diskurs 51: "Der Empfang des Heiligen Geistes – wie geschieht das?")


Der Verlust des Heiligen Geistes.

Es gibt ein weiteres, weit verbreitetes Missverständnis, nämlich, dass der Gläubige, welcher einmal den Heiligen Geist empfangen hat, nicht mehr sündigt. Auch hier erkennen wir die totale Selbstüberschätzung des Menschen, welche dadurch zustande kommt, dass Ursache und Wirkung verwechselt werden.

Es ist zweifellos richtig, dass der Gläubige, in dem der Heilige Geist wohnt, ohne unvergebene Sünde sein muss. Doch es ist gewiss nicht so, dass dieser Mensch deshalb ohne Sünde ist, weil er den Heiligen Geist hat, sondern umgekehrt konnte er den Heiligen Geist nur empfangen, weil er zu diesem Zeitpunkt ohne unvergebene Sünde war. Doch ebenso wie Gott die Sünde nicht duldet, wird auch der Heilige Geist einen Menschen, in dem er Wohnung genommen hat, sofort verlassen, wenn dieser sündig wird.

Ein gutes Beispiel dafür ist der atl. König David. In Mk 11,35-37 zitiert der Herr Jesus eine Aussage des von David verfassten Psalms 110 und bestätigt, dass David diese Aussage im Heiligen Geist getan hat. Der Heilige Geist hat sich also zu diesem Zeitpunkt in David manifestiert.

Dass dies allerdings nur eine vorübergehende Erscheinung war, belegt die Tatsache, dass David durch seine Affäre mit Batseba, der Frau Urias, des Hethiters (2Sam 12,1-12), große Schuld auf sich geladen hat, welche keinesfalls mit dem Innewohnen des Heiligen Geistes hätte geschehen können. Die Folgerung: "einmal Heiliger Geist immer Heiliger Geist" ist daher falsch und abzulehnen.

Auch die Mahnungen des Paulus an die Epheser, in Eph 1,13ff, zeigen sehr deutlich, dass auch Menschen, die mit dem Heiligen Geist versiegelt wurden, immer wieder in Gefahr sind, Versuchungen zu erliegen.

In Christus seid ihr versiegelt worden mit dem Heiligen Geist.

Eph 1,13 In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Eph 1,13;


In dieser Einleitung seines Briefes an die Epheser bestätigt ihnen Paulus, dass sie bereits mit dem Heiligen Geist versiegelt worden sind. Er nennt hier keinen bestimmten Zeitpunkt, sondern sagt nur "... nachdem ihr gläubig geworden seid".

Und nun ermahnt er sie aber in der Folge:

Wandelt nicht mehr wie die Nationen, in Nichtigkeit ihres Sinnes.

Eph 4,17 Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die Nationen wandeln, in Nichtigkeit ihres Sinnes. Eph 4,17;

Legt die Lüge ab und redet Wahrheit.

Eph 4,25 Deshalb legt die Lüge ab und redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten! Denn wir sind untereinander Glieder. Eph 4,25;

Zürnet, und sündigt dabei nicht! Gebt dem Teufel keinen Raum.

Eph 4,26 Zürnet, und sündigt dabei nicht! Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn, 4,27 und gebt dem Teufel keinen Raum! Eph 4,26-27;

Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr

Eph 4,28 Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas mitzugeben habe! Eph 4,28;

Kein faules Wort komme aus eurem Mund.

Eph 4,29 Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gebe! Eph 4,29;


Nun können wir davon ausgehen, dass Paulus hier keine unnötigen Ermahnungen ausgesprochen hat. Es bestand – und besteht – also tatsächlich die absolut reale Gefahr für die Gläubigen, dass sie all diesen, von Paulus hier genannten Versuchungen erliegen könnten. Und dies obwohl sie - wie oben im Vers Eph 1,13 erwähnt wird - mit dem Heiligen Geist versiegelt worden waren. Dies bestätigt Paulus sogar nochmals am Ende dieses Abschnitts, hier unten, in Eph 4,30:

Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid.

Eph 4,30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin! Eph 4,30;


Und hier erkennen wir auch, dass der Heilige Geist den Gläubigen auch wieder verlassen kann, wenn dieser gesündigt hat. Dann heißt es wieder Buße tun, die Sünden bekennen und um Vergebung bitten. Und wenn der Wunsch dieses Gläubigen, mit dem Heiligen Geist gesegnet zu werden, weiterhin besteht, kann er wieder den Vater im Gebet um den Heiligen Geist bitten und er wird ihn erhalten.

Vor Jahren hat mich in diesem Zusammenhang ein Besucher gefragt, ob ich denn glaube, dass der Heilige Geist immer wieder aus dem Körper heraus und hinein hüpft. Meine Antwort auf diese Frage war:

Vor allem "hüpft" der Heilige Geist nicht, sondern er macht im Gläubigen Wohnung!

Und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

Jh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. 14,24 Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Jh 14,23-24;


Auch wohnt der Heilige Geist nicht im Körper, sondern im Geist des Menschen, solange dieser ohne unvergebene Sünde ist. Ein gutes Beispiel dafür findet sich im Kreuzigungsbericht. Als der Herr Jesus am Kreuz zum Vater betete: "Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun" (Lk 23,34), betete er für die römischen Soldaten, die ihn gekreuzigt hatten. Sie waren die ausführenden Organe, sie waren der "Körper".

Diese römischen Soldaten hatten keine Ahnung davon, dass sie hier den Sohn Gottes kreuzigten. Deshalb hatten sie auch keine Schuld am Gottesmord und der Herr bat für sie um Vergebung. Der "Geist" hinter dieser Untat waren die Mitglieder des jüdischen Sanhedrins, die Jesus zum Tod verurteilt und an die Römer ausgeliefert hatten.

Sie waren die treibende Kraft und daher traf auch sie die ganze Schuld. Und ihnen hat der Herr nicht vergeben und auch nicht den Vater um Vergebung für sie gebeten. Ganz im Gegenteil hat sie der Herr zu seinen Lebzeiten als "Schlangen" und "Otternbrut" bezeichnet und ihnen prophezeit, dass sie in die Hölle fahren werden (Mt 23,33).

Und ähnlich ist es mit der Sünde: sie wohnt im Geist des Menschen, der Körper ist nur das ausführende Organ. Nachdem aber der Heilige Geist im Geist des Menschen "Wohnung macht", und die Sünde, wenn sie kommt, auch in den Geist des Menschen eindringt, muss der Geist Gottes diesen Menschen verlassen.

Und was nun das "Hüpfen" betrifft, ist es eher ein Kommen und Gehen. Das beste Beispiel dafür ist wieder unser Herr selbst. Als er am Kreuz ausrief: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" war dies der Moment, in welchem seinem Geist alle Sünden dieser Welt aufgeladen wurden. Und da musste der Heilige Geist sogar den Sohn Gottes verlassen, weil er mit unvergebener Sünde im selben Geist nicht wohnen kann.

(Siehe auch Diskurs 64: "Was ist die Sünde wider den Heiligen Geist?")


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(In den evangelischen Kirchen gibt es keine Erwachsenentaufen mehr. / Kommentar C.M., 00, 2014-09-03)

Guten Abend, Herr Horak,
(...) Ihren letzten Artikel (Diskurs 117: Die christliche Taufe aus biblischer Sicht. FH.) finde ich für uns Geschwister sehr brauchbar, weil er endlich auch Verpflichtungen und nicht immer nur die angeblich zwingende Notwendigkeit einer Taufe ohne irgendeine tiefere Begründung anführt.

Beim Lesen ist mir aber aufgefallen, dass Sie sich im Bezug auf die Erwachsenentaufe auch auf die evangelische Kirche beziehen. Diese Kirche hat aber – leider – schon seit vielen Jahren keine Erwachsenentaufe mehr, sondern hat sich dem unbiblischen Gebrauch der katholischen Kirche mit einer Babytaufe angeschlossen.

C.M.

PS: Ich bitte Sie. nur meine Initialen anzuführen und auch meine e-mail Adresse nicht zu veröffentlichen, weil ich sonst jede Menge Spam zu erwarten hätte.




Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar. Ihrem Wunsch auf Anonymität trage ich selbstverständlich Rechnung.

Ja, Sie haben völlig Recht. In der evangelisch/protestantischen Kirche werden Erwachsenentaufen nur mehr in Ausnahmefällen auf Wunsch durchgeführt. Und offenbar gibt es in dieser Kirche immer weniger Leute, die diesen Wunsch haben. Und andererseits immer mehr Menschen, welche sich dem katholischen Verständnis anpassen.

Auch mit dem Herrenmahl begibt man sich ja dort peu à peu auf die katholische Linie und möchte jetzt sogar an der katholischen "Eucharistie" teilnahmen. Zum großen Leidwesen der Evangelischen/Protestanten verbieten ihnen dies aber die Katholen noch.

Doch nachdem die katholische Kirche im Sinne einer Mehrung ihrer Mitglieder und ihrer Macht ja alle christlichen Kirchen – und nicht nur diese – dazu einlädt, sich unter dem Dach der "einen und einzigen, katholischen Kirche" (alle anderen Kirchen wird dieses Prädikat abgesprochen – sie sind nur "Gemeinschaften") zu versammeln, wird es nicht lange dauern, bis man in den evangelischen und protestantischen Kirchen nicht nur die okkulte "Wandlung" der Katholen mitfeiern, sondern auch die "Gottesmutter Maria" anbeten wird.

(Siehe auch Diskurs 32: "Kommentar zur Erklärung "Dominus Jesus" der katholischen Glaubenskongregation."


Nachdem ich bereits von einem anderen Besucher auch auf diesen Fehler hingewiesen wurde, habe ich im Text des obigen Diskurses die von Ihnen angeführten Stellen bereits am Tag nach der Veröffentlichung gelöscht. Trotzdem herzlichen Dank für den Hinweis.