Hat Jesus Christus nicht ein für allemal das Opfer gebracht? / Anonym 00, 2016-03-03
Hat Jesus Christus nicht ein für allemal das Opfer gebracht? / Anonym 01, 2016-03-03
Wer sind die wahren Juden? / Predigt Pastor Steven L. Anderson, Baptistenkirche USA 00, 2015-10--30
Tabelle – Der Heilsplan Gottes und seine Auswirkungen auf die Schöpfung.
Das Christentum: ein Einschub in der Geschichte
Gottes mit Israel.
Wer sind die wahren Juden? / Predigt Pastor Steven L. Anderson, Baptistenkirche USA 01, 2015-10-30
Der Amillennialismus: Ist das tausendjährige Friedensreich eine Fiktion? – Diskurs 66
(…) Zwei Fragen oder auch drei. Wenn ein dritter
Tempel in Jerusalem von Juden die nicht an Jesus Christus glauben,
gebaut werden soll, warum wird er dann Tempel Gottes genannt gem. 2.Thes. 2.4?
Mich beschäftigt es enorm, wenn gläubige Christen beten, dass die al Aqsa
Moschee durch ein kleines Erdbeben verschwinden soll und Geld spenden für
einen Tempel in dem wieder geopfert werden soll. Das ist doch verrückt!!
Oder wie sehen Sie das?
Jesus Christus hat ein für allemal das Opfer gebracht. Sind den so viele
Christen Blind und glauben einfach alles was man Ihnen sagt?? (…)
Anonym / Schweiz
Danke für den Besuch bei Immanuel.at und den Kommentar.
Diese Anfrage einer Besucherin aus der Schweiz ist
insbesondere in ihrem zweiten Teil sehr interessant und hat dazu
beigetragen, dass diese alte Frage des Tieropfers im biblischen
Christentum unter einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet werden
konnte. Wir haben ja einerseits die von der Kommentatorin zitierte
Schriftstelle aus dem Hebräerbrief (Hbr 9,24-28),
wo es sinngemäß heißt: "Jesus Christus hat ein für allemal das Opfer
gebracht" und daraus gefolgert wird, dass kein weiteres Opfer mehr
erforderlich ist. Andererseits haben wir aber eine große Anzahl
von biblischen Aussagen, welche bestätigen, dass im Millennium, dem Tausendjährigen
Friedensreich unseres Herrn Jesus Christus, der Tempel in Jerusalem
wieder aufgebaut und darin wieder Tieropfer erbracht werden sollen.
Um jedoch die erste Frage einmal zu beantworten, sei
hier für alle jene Leser, welchen dieser Text des Paulus nicht so geläufig
ist, diese Bibelstelle mit ihrem Kontext eingefügt:
Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.
2The 2,1 Was nun das Kommen unseres Herrn Jesus
Christus angeht und unsre Vereinigung mit ihm, so bitten wir euch, liebe Brüder,
2,2 dass ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken
lasst – weder durch eine Weissagung noch durch ein Wort oder einen Brief,
die von uns sein sollen – , als sei der Tag des Herrn schon da. 2,3 Lasst euch
von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen
und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens.
2,4 Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder
Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt,
er sei Gott. 2The 2,1-4;
Bezüglich des 3. Tempels: Egal wer diesen Tempel in
der Vergangenheit gebaut hat oder in Zukunft noch bauen wird und egal
wer sich hineinsetzt und behauptet Gott zu sein: Dieser Tempel in
Jerusalem wird immer der Tempel Gottes sein. Vergessen wir bitte nicht
zwei Dinge: Die Israeliten, welche den dritten Tempel in der Endzeit
bauen werden, werden ihn im guten Glauben für Gott bauen. Sie werden
dem jüdischen Antichristen glauben, dass er der Messias ist.
Auch das ist "die Decke" vor ihrem Herzen, wie Paulus in
2Kor 3,14-16
sagt, wo wir übrigens im letzten Vers gleich auch den ersten Hinweis
auf die weiter unten folgende Argumentation über die Bekehrung Israels im
Millennium haben: "Wenn Israel aber sich bekehrt zu dem Herrn, so wird
die Decke abgetan".
(Siehe auch Diskurs 86: "Der erste und der zweite Antichrist.")
Bei den Katastrophen in der Endzeit wird dieser dritte Tempel zerstört werden und im Millennium wird
dann der vierte Tempel von den übriggebliebenen Israeliten und den
Bekehrten aus den Nationen unter der Herrschaft des Sohnes Gottes
wieder aufgebaut werden (Sach 6,12).
Dann wird der wahre und einzige Gott, der Allmächtige, wieder im Tempel
in Jerusalem wohnen. Nur für uns Christen, die wir dann schon (seit der Entrückung) beim Vater im
Himmel sein werden (Off 7,13-15),
sind diese Ereignisse auf Erden dann nicht mehr so relevant.
Die Beantwortung der zweiten Frage, bezüglich der Tieropfer der Juden
in diesem Tempel Gottes im Millennium, ist nun etwas anspruchsvoller.
Es gibt christliche Denominationen, welche sich selbst als "das neue
Israel" bezeichnen und deshalb dem tatsächlichen Israel jede wie
immer geartete Heilserwartung absprechen. Sie lehnen daher auch die
biblische Lehre vom Millennium aus verständlichen Gründen
(Amillennialismus) ab – nicht so die obige Kommentatorin! -, nach welcher die Israeliten in diesem
zukünftigen Zeitalter wieder zu ihrem Gott umkehren, ihnen ihre Sünden
von Gott vergeben und sie wieder Volk Gottes werden.
(Siehe auch Diskurs 66: "Der Amillennialismus: Ist das tausendjährige Friedensreich eine Fiktion?
Sie berufen sich dabei u. a. auch auf die Aussage des Paulus im Galaterbrief
3,16, wo er darauf hinweist, dass die, dem Abraham von Gott zugesagte
Verheißung in 1Mo 22,18, dem Christus und damit den Christen
gilt und nicht den Israeliten.
Beginnen wir daher auch mit einer Aussage des Paulus, der in Röm 11,25
schreibt:
Ich will nicht, dass ihr euch selbst für klug haltet: Ganz Israel wird gerettet werden.
Röm 11,25 Denn
ich will nicht, Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit
ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil
widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird;
11,26 und so wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben
steht: «Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten
von Jakob abwenden; 11,27 und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich
ihre Sünden wegnehmen werde.» 11,28 Hinsichtlich des Evangeliums sind sie
zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte um
der Väter willen. 11,29 Denn die Gnadengaben und die Berufung
Gottes sind unbereubar. 11,30 Denn wie ihr einst Gott nicht
gehorcht habt, jetzt aber Erbarmen gefunden habt infolge ihres
Ungehorsams, 11,31 so sind jetzt auch sie dem euch geschenkten
Erbarmen gegenüber ungehorsam gewesen, damit auch sie jetzt Erbarmen
finden. 11,32 Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam
eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt. Röm 11,25-32;
Ihre Sinne wurden verstockt, doch wenn sie sich bekehren, wird die Decke abgetan.
2Kor 3,14 Aber ihre Sinne wurden
verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke
unaufgedeckt über dem alten Testament, wenn sie es lesen, weil sie nur
in Christus abgetan wird. 3,15 Aber bis auf den heutigen Tag, wenn
Mose gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen. 3,16 Wenn Israel
aber sich bekehrt zu dem Herrn, so wird die Decke abgetan. 2Kor
3,14-16;
Als Grundlage seiner Argumentation zitiert nun Paulus
hier oben, in Röm 11,26-27, das Alte Testament, und zwar einerseits Psalm 53,7 und
dann auch Amos 9,14-15:
Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
Ps 53,7 O kämen doch aus Zion die
Rettungen für Israel! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes
wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. Ps 53, 7;
Der Herr wendet die Gefangenschaft Israels und pflanzt sie wieder in ihr Land.
Amos 9,14 Denn ich will die
Gefangenschaft meines Volks Israel wenden, dass sie die
verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie
Weinberge pflanzen und Wein davon trinken, Gärten anlegen und Früchte
daraus essen. 9,15 Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, dass sie
nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben
habe, spricht der HERR, dein Gott. Amos 9,14-15;
Wie die vielen anderen diesbezüglichen Schriftstellen
auch, beziehen sich diese Texte auf jenen neuen Bund, den Gott mit
Israel schließen wird:
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund.
Jer 31,31 Siehe, Tage kommen, spricht
der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda
einen neuen Bund: 31,32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren
Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand faßte, um
sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, – diesen meinen Bund haben
sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR.
31,33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen
Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in
ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde
ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Jer 31,31-33;
Es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das Geschick meines Volks wenden will.
Jer 30,3 Denn siehe, es kommt die
Zeit, spricht der HERR, dass ich das Geschick meines Volks Israel und
Juda wenden will, spricht der HERR; und ich will sie wiederbringen
in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen
sollen. Jer 30, 3;
Andererseits nimmt Paulus oben, in Röm 11,27, Bezug auf die
alttestamentlichen Aussagen
über die Vergebung der Sünden, welche Israel durch seinen Gott zu
dieser Zeit dann erlangen wird:
Die Zerstreuung Israels war seine Strafe, nun werden seine Sünden genommen.
Jes 27,6 Es wird einst dazu kommen, dass
Jakob wurzeln und Israel blühen und grünen wird, dass sie den Erdkreis
mit Früchten erfüllen. 27,7 Wird doch Israel nicht geschlagen, wie
seine Feinde geschlagen werden, und nicht getötet, wie seine Feinde
getötet werden! 27,8 Sondern, indem du es wegschicktest und
wegführtest, hast du es gerichtet, es verscheucht mit rauem Sturm am
Tage des Ostwinds.
27,9 Darum wird die Sünde Jakobs dadurch gesühnt werden, und das
wird die Frucht davon sein, dass seine Sünden weggenommen werden:
er wird alle Altarsteine zerstoßenen Kalksteinen gleichmachen; und
keine Bilder der Aschera noch Rauchopfersäulen werden mehr bleiben.
Jes 27, 6- 9;
Die Sünde des Landes wird an einem einzigen Tag weggenommen.
Sach 3,9 Siehe, auf dem einen Stein, den
ich vor Jeschua hingelegt habe, sind sieben Augen. Siehe, ich will auf
ihm eine Inschrift eingraben, spricht der HERR Zebaoth, und will
die Sünde des Landes wegnehmen an einem einzigen Tag. 3,10 Zu
derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird einer den andern
einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Sach 3, 9-10;
Und von diesem Tag, an dem die Sünde Israels von Gott
weggenommen wird, prophezeit auch Hesekiel und erwähnt dabei ein
interessantes Detail:
An dem Tag, da ich euch von all euren Sünden reinige, werden die Nationen erkennen, dass ich der Herr bin.
Hes 36,33 So spricht der Herr, HERR:
An dem Tag, da ich euch von all euren Sünden reinige, da werde ich
die Städte bewohnt sein lassen, und die Trümmerstätten sollen
aufgebaut werden. 36,34 Und das verwüstete Land soll bebaut werden,
statt daß es als Einöde daliegt vor den Augen jedes Vorüberziehenden.
36,35 Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der
Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und
niedergerissenen Städte sind befestigt und bewohnt. 36,36 Und die
Nationen, die rings um euch her übrigbleiben, werden erkennen, daß
ich, der HERR, das Niedergerissene aufbaue, das Verwüstete bepflanze.
Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es auch tun. Hes 36,33-36;
Wie wir also sehen können, vertritt Paulus oben keineswegs
die Auffassung, dass die Gemeinde Christi "die Erbin der
Verheißungen und Vorrechte und Hoffnungen des alttestamentlichen
Israel" und damit das "wahre Israel" sei, wie das die Amillennialisten
sehen wollen. Durch einen kurzen Blick in
den Römerbrief kann man also feststellen, dass für Paulus der "Auftrag der
jüdischen Nation" nicht nur nicht beendet ist, sondern ganz im
Gegenteil erst dann wieder beginnt, wenn die Fülle der Heiden zum Heil
gelangt ist (Röm 11,25-32).
Dann wird ganz Israel gerettet werden und im Millennium in
einem neuen Bund mit seinem Gott seine Aufgaben im Friedensreich des
Messias wahrnehmen. Alle atl. Verheißungen für Israel
werden dann ihre endgültige Erfüllung finden. Und zwar mit Israel und
nicht mit der Gemeinde, wie schon Paulus oben, in Röm 11,29 sagt:
Denn die Gnadengaben und die
Berufung Gottes sind unbereubar.
Was Israel prophezeit ist, wird sich mit Israel
erfüllen, was der Gemeinde prophezeit ist, wird mit der Gemeinde in
Erfüllung gehen.
Dies und auch die diesbezüglich oben angeführten Texte aus dem AT
zeigen die Unhaltbarkeit der amillennialistischen Behauptungen und
sind nun der unwiderlegbare Schriftbeweis, dass das Volk Israel für
das Millennium in sein Land gesammelt wird. Und zwar am Ende der Tage
und von seinem Gott. Und nicht im Jahre 1948 und von den Zionisten Theodor
Herzls, wie das die Zionisten in Israel in unserer Zeit gerne haben
möchten! Und wie Hesekiel oben in Hes 36,36 sagt, werden dann die
Nationen erkennen, dass Gott der Herr ist.
Wenn die Staatengründung Israels im Jahre 1948 diese von Gott verheißene Sammlung gewesen wäre,
hätte also die ganze Welt bereits Gott erkennen und die Tatsache
seiner Existenz anerkennen müssen. Doch wie wir alle wissen, sind wir
weit davon entfernt. Milliarden von Menschen leugnen nach wie vor den
Gott der Bibel oder beten Götzen an und auch das Volk Israel ist seit
zweitausend Jahren Gott-los.
(Siehe auch den Diskurs 08: "Die Sammlung Israels: bereits
seit 1948 oder erst in der Endzeit?")
(…) Vielen Dank für Ihr Mail. Ich habe "das Millennium"
gelesen und auch studiert. Ist interessant. Bin aber noch nicht fertig.
Zu Kol. 2.17 muss ich aber jetzt etwas schreiben. (…) Kol. 2, 17 verstehe
ich anders. Ich verstehe es so: - Welches der Schatten war, vor
dem zukünftigen. Also, so meine ich, gegenüber was wir Heute in dem Herrn
Jesus Christus haben, war das alles nur ein Schatten. Macht für mich mehr
Sinn. Warum sollten die Juden vor dem Herrn Jesus wieder Opfer bringen
im Millennium?
(…)
Ich habe nicht viel Kontakt zu "Christen". Wirkliche
Bibeltreue Christen sind rar. Ich glaube aber dass es in naher Zukunft
anders werden wird, wenn Treue gefragt ist.
Schicke Ihnen noch einen Link. Wenn es Sie interessiert schauen oder hören
Sie mal rein. Steven Anderson predigt messerscharf und das gefällt mir
sehr.
Anonym / Schweiz
Faithful Word Baptist Church –
Phoenix, AZ
Hier ist einmal jene Passage aus dem Kapitel 10: "Das
Millennium" bei Immanuel.at , auf welche sich die Kommentatorin
bezieht:
Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus. Kol 2,16 So lasst euch nun von niemandem
ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines
bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats. 2,17 Das alles ist
nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus.
Kol 2,16-17; Paulus sagt uns hier einerseits, dass diese Gebote und
Vorschriften für uns gläubige Christen in unserem Herrn Jesus Christus
erfüllt sind und daher keiner separaten Beobachtung durch uns
bedürfen. Ja er warnt uns sogar vor Irrlehrern, welche uns dazu
verführen könnten, solchen Geboten nachzugehen. (Quelle: "Das
Millennium")
|
Wie man sieht, waren auch damals schon – vor 20 Jahren
- bei Immanuel.at die Grundlagen richtig. Was nicht erkannt wurde, sind die
Konsequenzen aus all diesen Zusammenhängen, nämlich, dass
o das Christentum – die Errettung aus
Gnade durch Glauben – eine Ablaufzeit hat, nämlich wenn Christus für alle
sichtbar wiederkommt, ist der Glaube an ihn beendet und die Realität bricht an,
o der christliche Glaube somit ein
"Einschub" im Handeln Gottes mit seinem Volk aus Israel ist,
o in dieser Zeit aber auch jeder
Jude, der sich zu Jesus Christus bekehrt, Christ wird und gerettet ist,
o das verstockte Volk Israel während der
Zeit des Christentums hingegen Gott-los bleiben wird,
o dadurch Christen und Juden zwei
verschiedene Heilswege haben,
o
das erklärt die Prophezeiung des Herrn von jenen "die glauben, ohne
gesehen zu haben",
o und es erklärt, weshalb in der
Bibel von zwei "neuen Bünden" die Rede ist.
Bezüglich der Aussagen der Besucherin sei die Frage
vorweg beantwortet. Sie fragt:
"Warum sollten die Juden vor dem Herrn Jesus
wieder Opfer bringen im Millennium?"
Wie wir oben gesehen haben, werden diese Opfer nicht dem Herrn Jesus,
sondern Gott dem Allmächtigen erbracht, der im Millennium wieder im Tempel in Jerusalem wohnen wird.
Und diese Opfer werden deshalb erbracht, weil die Zeit der Gnade und
der Errettung aus Glauben beendet ist und wieder der ursprüngliche
mosaische Glaube mit allen seinen Geboten – u. a. auch an Tieropfern –
praktiziert wird. Dies wird dann weiter unten detaillierter dargelegt.
Was nun die Bemerkung der Besucherin zur Aussage des Paulus in
Kol 2,16-17 betrifft, ist Folgendes zu bedenken: Paulus schreibt in Kol 2,17: "Das alles ist
nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus".
Mit "das alles" sind die mosaischen Gebote für Speise, Trank und
bestimmte Festtage im Vers davor gemeint. Soweit sind wir uns ja einig. Auch in
seinem anschließenden Hinweis: "leibhaftig aber ist es in Christus"
sehen wir beide die Tatsache, dass all diese Gebote aufgehoben sind,
weil sie im christlichen Glauben "leibhaftig", also
verinnerlicht sind.
Doch um die richtige Bedeutung der Aussage zu verstehen, muss man diesen Satz in
seiner Gesamtheit betrachten. Wenn Paulus hier schreibt:
"das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus"
haben wir in diesem Satz drei Zeitformen. "Das alles"
bezieht sich auf die Vergangenheit, "ist es in Christus" ist die
Gegenwart und "des Zukünftigen" handelt von der Zukunft. Das
Zukünftige ist also etwas anderes als die Gegenwart und geht darüber
hinaus. Daher erklärt uns Paulus hier, dass die alten Gebote der
Vergangenheit ein Schatten dessen sind, was in der Zukunft wieder
gelebt werden wird, doch gegenwärtig – "leibhaftig" wie er schriebt –
ist es in Christus.
Und damit bestätigt Paulus die biblische Tatsache, dass der mosaische
Glaube (Schatten der Vergangenheit) mit dem Kommen des Christus (Gnade
der Gegenwart) aufgehoben wurde.
Das Gesetz und die Propheten (die mosaische Religion) waren bis auf Johannes;
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten waren
bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes
verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Lk 16,16;
Und erst im zukünftigen Millennium (Segen der Zukunft) wird die
Anbetung und Verehrung Gottes im mosaischen Glauben sein Ziel und seine
Erfüllung, mit Gott als Weltherrscher und den Gläubigen als Gottes Volk,
erlangen.
Und um dem Argument zuvorzukommen, dass in der Vergangenheit die Gegenwart die Zukunft war,
muss man beachten, dass Paulus mit dem "aber" in "leibhaftig
aber ist es in Christus" diesen Hinweis in Gegensatz zur
vorherigen Aussage über das "Zukünftige" setzt und daher auch
aus diesem Grund eine identische Bedeutung dieser beiden Begriffe auszuschließen
ist.
Vielen Dank auch für den Link. Ich habe mir eine der Predigten angehört:
"Wer sind die wahren Juden?"
(…) Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr noch nie in
den Schriften gelesen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen
haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen,
und es ist wunderbar in unseren Augen«? Achtet auf (Mt 21 ) Vers 43. "Darum
sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem
Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt."
Er sagte "Seht
her, jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt wird gefällt
und ins Feuer geworfen." Und er sagte, dass es nicht wichtig ist,
wenn sie sagen, "Oh, Abraham ist unser Vater". BEDEUTUNGSLOS!
ABHOLZEN! VERDORREN LASSEN! Keine Frucht, ihr seid verdorrt. Und
er sagt hier, dass das Königreich Gottes von ihnen genommen und
einer Nation gegeben wird, die ihre Früchte hervorbringt.
Sagt er: "Ich nehme es von einer Nation und gebe es einer
anderen." Oder sagt er hier: "Aber ich werde später
zurückkommen und es dieser Nation zurückzugeben?" Er sagte:
"Keine Frucht mehr von dir auf Ewigkeit." Das ist das, was er
tatsächlich vorher im Vers über den Feigenbaum sagte. Es gibt so
viel darüber in der Heiligen Schrift. Wir werden uns noch viel
darüber in der Heiligen Schrift ansehen. Aber, wenn Ihr zu
Genesis Kapitel 12 gehen möchtet, Genesis Kapitel 12.
Wie trifft
dies auf uns zu heute? Wisst ihr, warum sogar darüber predigen?
Nun gut, wir müssen als erstes darüber predigen, weil es ein
Hauptthema im neuen Testament ist und wenn etwas ein Hauptthema
des Neuen Testamentes ist, welches wieder und wieder angesprochen
wird, darüber wie die Juden den Herrn Jesus Christus
zurückwiesen und deswegen das Königreich Gottes von ihnen
genommen wurde und einer Nation gegeben wird, die ihre Früchte
bringt.
Ob die Verheißungen Gottes von Abrahams Nachfahren
genommen wurden, der physischen Nation Israel, wo er sagt: Nein,
Chrisus ist jetzt der Same und wenn ihr in Christus seid, werdet
ihr die Verheißungen erben. Das ist heute aus vielen Gründen
wichtig. Weil viele Leute heute in einer falschen Zeit
feststecken. Sie denken, dass sie heute im alten Testament leben.
Und die Bibel sagt: Studiere, um dir selbst zu zeigen bewährt
unter Gott zu sein. Ein Bibelmensch, der sich nicht dafür
schämen muss, das Wort der Wahrheit zu teilen. (…)
Wer sind die wahren Juden? – Pastor Steven L. Anderson,
Baptistenkirche USA
Im ersten Teil seiner Ausführungen kann ich diesem
Baptistenprediger durchaus zustimmen, obwohl ja in den USA der
Amillennialismus – die Leugnung des Millenniums – weit verbreitet
ist (nicht bei dem obigen Pastor!), weil man sich selbst als das "
wahre Israel" sieht und daher für ein Wiedererstehen des
jüdischen Israels kein Platz ist. Sowohl seine Aussage bezüglich
"Abrahams Kinder = Christen" (Gal 4,29-31), als
auch seine Feststellung, dass 90% der Baptisten und Evangelischen
nicht glauben kann, dass die Juden ausgeschlossen sein sollen und nunmehr
die Christen die "wahren Juden" sind, kann ich gut nachvollziehen.
Tatsache ist nämlich, dass beides richtig ist. Bevor Christus kam, war
Israel das Volk Gottes und alle anderen Nationen waren ausgeschlossen.
Nach Leben und Tod unseres Herrn, sind es die Juden, die ausgeschlossen
sind, weil sie durch die Ablehnung ihres Messias’ ihren Bund mit Gott
gebrochen haben (Jer 31,32) und Gott
sie (aus dem Tempel – Mt 27,51) verlassen hat.
Ab diesem Zeitpunkt ist Israel Gott-los, aber dafür alle Menschen aller
Nationen eingeladen, zum Glauben an den Sohn Gottes zu kommen und durch
sein Loskaufopfer am Kreuz für alle unsere Sünden, aus Gnaden gerechtfertigt
und gerettet zu werden.
Drei Phasen und zehn Abschnitte |
Der Tag des Heils und die Zeit der Gnade |
Der Tag der Vergeltung und das gnädige Jahr des Herrn |
Das Ende der Welt und die Neue Schöpfung |
|
Doch diese christliche Ära der Gnadenerrettung gilt
nur für einen begrenzten Zeitabschnitt, nämlich für die "Zeit der
Gnade". In der Zeit danach – im Millennium – kehrt die göttliche
Weltordnung wieder in ihre ursprünglichen Strukturen zurück und vom
"Schatten der Vergangenheit" findet der mosaische Glaube endlich seine
Erfüllung mit Gott, den Allmächtigen und Ewigen, im Tempel in
Jerusalem (Sach 8,10-12).
Die Macht Gottes haben die Menschen in der Endzeit erfahren und seinen
Segen können sie nun erleben. Die, von den weltweiten Katastrophen
in der Endzeit übriggebliebenen Israeliten – der "Überrest Israels"
-, kehren wieder um zu ihrem Gott, bereuen, und ihre Sünden werden an einem
einzigen Tag vergeben.
Die Sünde des Landes wird an einem einzigen Tag weggenommen.
Sach 3,9 Siehe, auf dem einen Stein, den ich vor Jeschua
hingelegt habe, sind sieben Augen. Siehe, ich will auf ihm eine Inschrift eingraben,
spricht der HERR Zebaoth, und will die Sünde des Landes wegnehmen an einem
einzigen Tag. 3,10 Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird
einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Sach 3, 9-10;
Gott der Allmächtige wird sie sammeln von dem äußersten Ende der Erde und sie
kehren zurück in ihr Land. Gott schließt mit Israel einen neuen Bund
und die zu ihrem Gott zurückgekehrten Israeliten, sowie alle Überlebenden aus
den Nationen, welche sich zu dem Gott Israels bekehrt haben, werden zum neuen Volk Gottes
im Millennium. Zusätzlich wird dann Israel auch "Haupt der Nationen",
also eine Weltmacht werden. Gott wohnt wieder im Tempel in Zion/Jerusalem
und hat dem Volk Israel ihren König David wieder auferweckt, der als
Fürst in Israel herrschen wird (alles in den nachstehenden
Bibelstellen nachzulesen).
Siehe, ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden, und über seine Wohnungen will ich mich erbarmen.
Jer 30,18 So spricht der HERR: Siehe,
ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden, und über seine
Wohnungen will ich mich erbarmen. Und die Stadt wird auf ihrem
Hügel wieder erbaut, und der Palast wird an seinem rechten Platz
stehen; 30,19 und Lobgesang und die Stimme der Spielenden soll wieder
von ihnen ausgehen. Und ich will sie vermehren, und sie werden sich
nicht vermindern. Und ich will sie herrlich machen, und sie werden
nicht gering geachtet werden. 30,20 Und seine Söhne werden sein
wie früher, und seine Gemeinde wird vor mir feststehen; alle seine
Unterdrücker aber werde ich heimsuchen. Jer 30,18-20;
Und ihr werdet mein Volk, und ich werde euer Gott
sein. Am Ende der Tage werdet ihr das verstehen.
Jer 30,22 Und ihr werdet mein Volk,
und ich werde euer Gott sein. 30,23 Siehe, ein Sturmwind des
HERRN, sein Grimm ist hervorgebrochen, ein wirbelnder Sturmwind; auf
den Kopf der Gottlosen wirbelt er herab. 30,24 Nicht wendet sich die
Glut des Zornes des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die
Pläne seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das verstehen.
Jer 30,22-24;
Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und
jauchzt über das Haupt der Nationen!
Jer 31,6 Denn es wird einen Tag geben, an dem die
Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Macht euch auf und laßt uns nach Zion
hinaufziehen zum HERRN, unserm Gott!» 31,7 Denn so spricht der HERR: Jubelt
über Jakob mit Freuden und jauchzt über das Haupt der Nationen! Verkündet,
lobsingt und sprecht: Gerettet hat der HERR sein Volk, den Überrest Israels! 31,8
Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von
dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und
Gebärende, sie alle zusammen; als eine große Volksversammlung kehren sie hierher
zurück. 31,9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen führe ich sie.
Ich bringe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht stürzen.
Denn ich bin Israel wieder zum Vater geworden, und Ephraim ist mein
Erstgeborener. Jer 31, 6- 9;
Ich werde
einen neuen Geist in ihr Inneres geben und anstatt dem steinernen Herz
ein fleischernes Herz.
Hes 11,17 Darum sage: So spricht der
Herr, HERR: Ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch aus
den Ländern zusammenbringen, in die ihr zerstreut worden seid, und
werde euch das Land Israel geben. 11,18 Und sie werden dorthin
kommen und alle seine Scheusale und alle seine Greuel daraus
entfernen. 11,19 Und ich werde ihnen ein Herz geben und werde einen
neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das steinerne Herz aus
ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein fleischernes Herz geben,
11,20 damit sie in meinen Ordnungen leben und meine Rechtsbestimmungen
bewahren und sie befolgen. Und sie werden mir zum Volk, und ich werde
ihnen zum Gott sein. Hes 11,17-20
(Siehe auch das Kapitel 02: "Die Eroberung Jerusalems in der Endzeit.")
Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist,
fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben.
Jes 2,1 Dies ist’s, was Jesaja, der Sohn des Amoz,
geschaut hat über Juda und Jerusalem: 2,2 Es wird zur letzten Zeit der
Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel
erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, 2,3 und viele Völker werden hingehen
und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes
Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn
von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.
2,4 Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker.
Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen.
Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden
hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 2,5 Kommt nun, ihr vom Hause
Jakob, laßt uns wandeln im Licht des HERRN! Jes 2, 1- 5;
Sie werden dem HERRN, ihrem Gott, dienen und
ihrem König David, den ich ihnen erwecke.
Jer 30,7 Wehe! Denn groß ist jener Tag,
keiner ist wie er, und es ist eine Zeit der Bedrängnis für Jakob; doch
wird er aus ihr gerettet werden. 30,8 Denn an jenem Tag wird es
geschehen, spricht der HERR der Heerscharen, da zerbreche ich sein
Joch von deinem Hals und zerreiße ich deine Stricke, und Fremde
sollen ihn nicht mehr dienstbar machen; 30,9 sondern sie werden dem
HERRN, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecke.
Jer 30, 7- 9;
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da
schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen
Bund.
Jer 31,31 Siehe, Tage kommen, spricht
der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda
einen neuen Bund: 31,32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren
Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand faßte, um
sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, – diesen meinen Bund haben
sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR.
31,33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen
Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in
ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde
ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Jer 31,31-33;
(Siehe auch das Kapitel 09: "Die Heimkehr der Übriggebliebenen aus Israel und den Nationen")
Wenn wir nun einerseits die Aussage unseres Herrn Jesus
Christus beim letzten Abendmahl mit den Aposteln ansehen, wo er
die Grundlage des Christentums verkündet hat: "Dieser Kelch ist der
neue Bund in meinem Blut, das vergossen wird für euch"
(Lk 22,19-20)
und dann die Verheißung Gottes hier oben, in Jer 31,31 betrachten: "Siehe,
Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und
mit dem Haus Juda einen neuen Bund", dann sind viele
Ausleger – mich eingeschlossen – iin der Vergangenheit davon
ausgegangen, dass es sich dabei um denselben "neuen Bund" handelt.
Der Grund dafür war u. a. auch jene Aussage des Hebräerbriefschreibers
in Hbr 9,27-28,
welche die Besucherin aus der Schweiz eingangs zitiert und welche
durchaus glaubwürdig nahelegt, dass dieses, von Christus erbrachte
Opfer – der neue Bund -, ein Bund für alle Menschen und für ewige
Zeiten sein soll. Und in diesem Zusammenhang heißt es dann auch in
Hbr 9,12-14,
dass nunmehr auch keine Tieropfer – also etwa im Millennium –
erbracht werden müssen.
Wenn man allerdings die obigen atl. Bibelstellen genauer liest, lässt das
erkennen, dass sich diese Verheißungen keinesfalls auf das Christentum beziehen
können. Und genau das kritisiert ja auch unsere Besucherin in ihrem ersten Mail.
Diese Texte beziehen sich wieder genau auf jenen mosaischen Glauben, welchen wir
aus dem Alten Testament kennen und welcher im heutigen Israel noch immer von den
wenigen ultraorthodoxen Israeliten gepflogen wird – allerdings vergeblich, denn
sie sind seit zweitausend Jahren ohne Gott.
Die Vermutung, dass es sich hier eben um Texte handelt, welche sich
längst erfüllt haben und daher auch auf das Alte Testament
interpretiert werden müssten, ist aber wieder deshalb falsch, weil wir in
jedem dieser Texte Prophezeiungen haben, welche tatsächlich noch
nicht erfüllt sind. So heißt es wiederholt: "Siehe, ich will
die Gefangenschaft der Zelte Jakobs wenden" (Jer 30,8.18; etc.).
Das Geschick Israels ist dann gewendet, wenn sie in "Frieden und Sicherheit"
(Jer 32,37; 30,10; Hes 28,26; Hos 2,20; etc.) in ihrem Land wohnen. Doch
hat es in der Zeit seiner gesamten 3000-jährigen Existenz in Israel keine
einzige solche Ära von "Frieden und Sicherheit" gegeben. Und auch
heute kann man von Israel alles Mögliche behaupten, aber sicherlich nicht,
dass sie in Frieden und Sicherheit in ihrem Land wohnen.
Und wenn es in Jer 30,24 heißt: "Am Ende der Tage werdet ihr das verstehen",
so lässt sich das nicht einfach in die Vergangenheit verlegen, ebenso
wenig wie die Aussage in Jer 31,7: "Jubelt über Jakob mit Freuden und
jauchzt über das Haupt der Nationen!". Heute ist Israel wohl ein
eigener Staat aber bei weitem keine Weltmacht, was unter "Haupt der
Nationen" zweifellos zu verstehen ist.
Auch von der Prophezeiung in Jes 2,4: "Denn es wird kein Volk wider
das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr
lernen, Krieg zu führen", sind wir heute – leider – weiter entfernt
denn je, und auch die Prophezeiung in Jer 31,31: "Siehe, Tage kommen, spricht
der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda
einen neuen Bund" kann schon allein deshalb nicht in die Vergangenheit
platziert werden, weil es gleich im nächsten Vers heißt: "nicht
wie der Bund,
den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, (…) diesen meinen Bund
haben sie gebrochen".
Dass sie den Bund mit ihrem Gott vor zweitausend Jahren durch die
Verurteilung seines Sohnes zum Tod am Kreuz gebrochen haben, haben die
Israeliten bis heute nicht eingestanden. Und weil sie noch immer kein
Schuldbewusstsein haben, können sie daher auch keine Reue empfinden
(Mt 23,38-39).
Doch diese Reue ist die Voraussetzung dafür, dass Gott ihnen ihre
Sünden vergibt und einen neuen Bund mit ihnen schließt.
Das alles bestätigt einerseits die Auffassung jener Exegeten, welche
die biblische Lehre eines Tausendjährigen Friedensreiches unseres
Herrn Jesus Christus vertreten und gemäß diesen und vielen anderen
Bibelstellen Israel im Millennium wieder als Volk Gottes
sehen. Es dokumentiert aber andererseits auch – und dies ist die neue
Erkenntnis – dass das Christentum, also die Errettung aus Gnade im
Glauben an den Sohn Gottes, eine Ablaufzeit hat.
(Siehe auch Kapitel 10: "Das
Millennium")
Vom Tod des Herrn bis zu seiner Wiederkunft zum Antritt der
Weltherrschaft in seinem Tausendjährigen Friedensreich, währt die Zeit
der Gnade und der Errettung durch den Glauben jener, die "nicht gesehen und
doch geglaubt" haben.
Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt.
Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!
Jh 20,26 Und nach acht Tagen waren seine
Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die
Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede
euch! 20,27 Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und
sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine
Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 20,28 Thomas
antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 20,29 Jesus
spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt.
Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben! Jh
20,26-29;
Wenn im Millennium der Sohn Gottes wieder auf Erden lebt und die
Menschen ihn sehen können, ist ein "Glaube" nicht mehr möglich. Alles ist offenbar.
Der Tempel wird wieder aufgebaut (Hesekiel, Kapitel 40-46), Gott wohnt
wieder im Tempel in Jerusalem, der Sohn ist Herrscher der ganzen Welt,
Israel dient seinem Gott im Tempel und die bekehrten Heiden kommen
nach Jerusalem um anzubeten (Sach 14,15-17 ).
- Und es werden wieder Opfer im Tempel erbracht.
So werden viele Völker, Heiden in Scharen, kommen,
den HERRN Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen.
Sach 8,22 So werden viele Völker, Heiden
in Scharen, kommen, den HERRN Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den HERRN
anzuflehen. 8,23 So spricht der HERR Zebaoth: Zu der Zeit werden zehn
Männer aus allen Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann beim Zipfel
seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir
hören, dass Gott mit euch ist. Sach 8,22,23;
(Siehe auch Diskurs 95: "Glückselig
sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!")
Die Menschen haben ab nun nur mehr zwei Möglichkeiten:
entweder sie bekennen sich zu diesem Gott und seinem Sohn oder sie lassen
sich am Ende dieser tausend Jahre von Satan, dem Widersacher Gottes,
verführen und werden im Letzten Kampf gerörer
(Off 20,7-9).
(Siehe auch Kapitel 11: "Das
Ende der Welt – Der Letzte Kampf.")
Das Volk des Landes soll anbeten vor dem HERRN an Sabbaten und Neumonden.
Hes 46,3 Ebenso soll das Volk des Landes
an der Tür dieses Tores anbeten vor dem HERRN an den Sabbaten und
Neumonden. 46,4 Das Brandopfer aber, das der Fürst dem HERRN opfern soll am
Sabbattag, sollen sechs Lämmer sein, die ohne Fehler sind, und ein
Widder ohne Fehler 46,5 und als Speisopfer einen Scheffel zu jedem
Widder, als Speisopfer zu den Lämmern aber, soviel seine Hand gibt,
und je eine Kanne Öl zu einem Scheffel. 46,6 Am Neumond aber
soll er einen jungen Stier opfern, der ohne Fehler ist, und sechs
Lämmer und einen Widder, auch ohne Fehler, Hes 46, 3- 6;
Wir sehen also, das Christentum – die Errettung aus Gnade durch
Glauben – ist eine Art "Einschub" in der Geschichte Gottes mit
Israel. Und ebenso wie vor dieser Zeit Gott im Allerheiligsten des Tempels
in Jerusalem gewohnt hat, wird er auch nach dieser Zeit, im
Tausendjährigen Friedensreich seines Sohnes, in diesem Tempel wieder
Wohnung machen. Israel ist wieder Volk Gottes und im Tempel werden
wieder Tieropfer erbracht (Hes 46,13-15).
Und das erklärt jetzt auch einige Missverständnisse. Z. B.
eben den Amillennialismus: wenn man – wie die obige Besucherin – den
Hebräerbriefschreiber in Hbr 9,28 zitiert: "Jesus Christus hat ein für
allemal das Opfer gebracht" (Hbr 9,24-28),
dann geht sie implizit davon aus, dass Christen und Juden den selben
Heilsweg haben. Und da wäre das dann tatsächlich unvereinbar.
In der neuen Sicht jedoch können zwar seit zweitausend
Jahren alle Menschen – auch Juden – die Vergebung der Sünden durch das
Loskaufopfer unseres Herrn am Kreuz – dem neuen Bund in seinem Blut für die
Zeit der Gnade – in Anspruch nehmen und dieser christliche Heilsweg mündet
dann in der Entrückung zum Vater in den Himmeln.
Der Heilsweg der Juden hingegen ist seit zweitausend Jahren unterbrochen
und wird erst im Millennium – mit einem neuen Bund Gottes mit Israel – wieder
aufgenommen, wo er dann dort fortgesetzt und erfüllt wird, wo die Israeliten durch
die Kreuzigung des Sohnes Gottes den alten Bund mit Gott gebrochen
haben.
Dies zeigt, dass Christen und Israeliten zwar verschiedene
Heilswege haben, die aber letztendlich beide in der Ewigkeit, im Neuen
Jerusalem, zusammengeführt werden – aus zwei Herden wird eine Herde
(Off 21,3).
Und es wird eine Herde, ein Hirte sein.
Jh 10,14 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die
Meinen und bin gekannt von den Meinen, 10,15 wie der Vater mich kennt und ich
den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. 10,16 Und ich habe
andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und
sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Jh
10,14-16;
Beim Tod seines Sohnes hat Gott den Tempel (Mt 27,51) und das Volk Israel
verlassen. Als Strafe für diese niederträchtige Tat, hat der
Allmächtige 40 Jahre später Jerusalem und den Tempel von den Römern
vernichten lassen. Seitdem – und bis heute und weiter bis zum Millennium – sind
die Juden im doppelten Wortsinn ein Gott-loses Volk.
Durch den Mord am Sohn Gottes haben sie den Bund gebrochen und Gott hat diesen Bund aufgelöst. Sie haben
seither keine Möglichkeit mehr mit Gott zu kommunizieren, weder durch Gebet, noch durch
Liturgie (kein Tempel) oder durch Opfer (kein Brandopferaltar).
Im Millennium jedoch, wird der Überrest Israels seine große Sünde
erkennen, bereuen und Gott wird ihnen an einem Tage ihre Sünde
vergeben. Dann wird Israel wieder Volk Gottes, der Tempel wird wieder
aufgebaut und Gott wird wieder im Allerheiligsten des Tempels wohnen.
Sie werden wieder wie vorher im Tempel Gott anbeten, am
Brandopferaltar Tieropfer erbringen und den alten mosaischen Glauben
leben.
Dies ist in dieser Dimension eine neue Sicht der Dinge, welche absolut
bibelkonform ist und eine jahrhundertealte Frage klärt, welche bisher den
Glauben von christlichen Geschwistern gespalten hat: gibt es ein Tausendjähriges
Friedensreich des Sohnes Gottes auf Erden oder dibt es das nach der Bibel nicht,
wie das die Amillennialisten behaupten?
Und nun können wir auch die Geschichte vom Feigenbaum, der keine
Früchte trägt, welche dieser
Baptistenprediger oben zitiert, richtig erklären. Hier einmal der Bibeltext:
Nie mehr soll Frucht aus dir hervorgehen in Ewigkeit, und der Feigenbaum verdorrte auf der Stelle
Mt 21,18 Als er früh am Morgen in die
Stadt zurückkehrte, hungerte ihn. 24,19 Und er sah einen Feigenbaum
am Weg, ging auf ihn zu und fand an ihm nichts als Blätter. Und er sagt
zu ihm: Nie mehr soll Frucht aus dir hervorgehen in Ewigkeit; und der
Feigenbaum verdorrte auf der Stelle. Mt 21,18-19;
Der Prediger aus den USA hat das oben so kommentiert:
"Achtet auf (Mt 21 ) Vers 43. "Darum
sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem
Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt." Er sagte "Seht
her, jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt wird gefällt
und ins Feuer geworfen." Und er sagte, dass es nicht wichtig ist,
wenn sie sagen, "Oh, Abraham ist unser Vater". BEDEUTUNGSLOS!
ABHOLZEN! VERDORREN LASSEN! Keine Frucht, ihr seid verdorrt. Und
er sagt hier, dass das Königreich Gottes von ihnen genommen und
einer Nation gegeben wird, die ihre Früchte hervorbringt."
Ohne die obige Analyse würde wahrscheinlich jeder von uns aus der
obigen Geschichte des Herrn mit dem Feigenbaum diesen
symbolischen Schluss ziehen: Jeder Baum (Israel), der keine Früchte
(Annahme des Messias) trägt, wird verdorren (ins ewige Feuer
geworfen). Und damit wären wir aber genau auf jener Schiene, welche
Israel jedwede Heilserwartung abspricht und welche – wie der obige
Prediger – in den Amillennialismus führt.
Wenn wir allerdings die oben erarbeiteten Erkenntnisse anwenden,
erkennen wir, dass der Herr mit diesem Gleichnis wohl Israel meint,
aber jene Israeliten, welche ihn zurückgewiesen und ans Kreuz
geliefert haben. Damit haben sie sich nicht nur selbst ins Unglück
gestürzt, sondern sie haben auch ihre Nachkommen der Verdammnis
ausgeliefert:
Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
Mt 27,24 Als aber Pilatus sah, dass er nichts ausrichtete, sondern das Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut; seht ihr zu! 2725 Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! 27,26 Da gab er ihnen Barabbas los, aber Jesus ließ er geißeln und überantwortete ihn, dass er gekreuzigt werde. Mt 27,24-26;
Am Beginn seines Wirkens hat sich der Herr ausschließlich an Israel gewandt (Mt 15,24), um ihnen mit Predigten und Gesprächen, aber auch mit all den Wundern, die er gewirkt hat, zu zeigen, dass er der lange erwartete Messias ist, der gekommen ist um Israel zu retten. Doch sie haben nicht ihm geglaubt, sondern ihren betrügerischen Schriftgelehrten, welche nur den eigenen Vorteil im Auge hatten. Und erst, als feststand, dass sie ihn zurückgewiesen hatten, sandte er die Jünger aus, das Evangelium der ganzen Welt zu predigen (Mk 16,15). Israel aber hat alles verloren.
Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es (der Messias) bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.
Jh 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich
doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr
nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was
unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser
Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß
ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben
werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh
8,22-24;
Sie werden deshalb in ihren Sünden sterben, weil 40
Jahre danach Titus den Tempel und den Altar zerstören wird und die
Israeliten keine Möglichkeit mehr haben werden, die täglichen Opfer
(tamid) zur Vergebung ihrer Sünden zu erbringen. Und ohne
Sündenvergabe ist jeder Mensch zur Verdammnis verurteilt, ganz egal,
welche Meriten er sonst haben würde.
Und noch ein zweites Schicksal hat das damalige Volk Israel sich und
seinen Kindern und Kindeskindern aufgeladen: Mit der Verurteilung
des Sohnes Gottes zum Tod am Kreuz haben sie den Bund mit Gott
gebrochen und ihr Gott hat sie verlassen (Lk 23,44-46).
Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht.
1Jh 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet,
hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch
den Vater. 1Jh 2,23;
Jh 15,23 Wer mich haßt, haßt auch meinen Vater. Jh
15,23;
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin
der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als
nur durch mich. Jh 14, 6;
Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»
Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß
eurer Väter voll! 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr
dem Gericht der Hölle entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende
zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen
werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in
euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt
23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde
vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut
Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem
Altar ermordet habt.
23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses
Geschlecht kommen. 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die
Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich
deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt
unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer
Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich sage euch: Ihr
werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen
sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Mt 23,32-39;
Und so ist seit zweitausend Jahren – und bis in die
Endzeit – jeder Jude, wenn er sich nicht zu Jesus Christus belehrt und damit Christ wird,
ist zur ewigen Verdammnis verurteilt. Genau das ist jenes Israel, welches mit
dem "verdorrten Feigenbaum" gemeint ist. Und auf dieses Israel trifft
all das zu, was der obige Baptistenprediger über Israel gepredigt hat.
Aber eben nur auf dieses Israel.
Denn wie wir oben gesehen haben, wird Gott sich aus den Katastrophen
der Endzeit einen Überrest aus Israel übrig lassen
(Sach 8,11-12).
Die werden dann das tun, was ihre Vorfahren tausende Jahre verweigert
haben. Sie werden den Sohn Gottes, wenn er zu ihnen kommt, so
begrüßen, wie er es oben, in Mt 23,39, prophezeit hat: «Gepriesen sei,
der da kommt im Namen des Herrn!».
(…) Im alten Testament wählte Gott Abraham, und
er sagte zu Abraham "Ich mache Dich zu einem Vater vieler
Nationen. Ich segne die, die dich segnen und ich verfluche die,
die dich verfluchen."
Lasst uns die berühmte Passage in Genesis 12 Verse 1 bis 3
ansehen. Es heißt: "Der Herr aber hatte zu Abram gesprochen: Geh
hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem
Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich
will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen
Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein." Nun, was haben
die Wörter "Dir" "Du" und "Dein" gemeinsam? Sie sind alle
Singular.
Das ist die große Sache mit der King James Bibel. "Dir"
"Du" "Dein" Deines" sind singulare Wörter. Wobei "Ihr" "Euch"
"Euer" plural sind. So wenn Ihr eine dieser modernen
Bibelversionen lest, wisst ihr nie wirklich, ob es Einzahl oder
Mehrzahl ist. Aber wenn Ihr King James lest, wisst ihr es immer,
weil "Dir" und "Du" singular sind und "Ihr" "Euch" "Euer" sind
plural.
Also sagt er dies alles zu Abraham in der Einzahl. "Und
ich will dich (Vers 2) zu einem großen Volk machen und dich segnen
und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich
will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen;
und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!"
Nun, sagt er dort: "Ich werde jeden Einzelnen von Deinen
Nachkommen segnen, egal wie blasphemisch sie sind, egal wie
schlecht sie sind, egal ob sie an mich glauben oder nicht, egal ob
sie an den Herrn Jesus Christus glauben oder nicht, die sind nur
solange gesegnet bis zum Jüngsten Tag, weil sie deine physischen
Nachkommen sind, Abraham?"
Steht irgendetwas davon in dieser
Passage? Gibt es irgendetwas in dieser Passage, das sagt: Ich
werde eine Nation segnen, die Israel heißt und im Jahr 1948
gegründet wird. Jeder der dort lebt wird gesegnet sein und sie
werden mein auserwähltes Volk sein. Nein. Aber das ist es, was 90
und noch was Prozent evangelischer Christen und Baptisten aus
diesem Vers herauslesen. (…)
Wer sind die wahren Juden? – Pastor Steven L. Anderson,
Baptistenkirche USA
Bei diesen Aussagen des Baptistenpredigers muss man
berücksichtigen, dass in den USA seit Jahrzehnten ein richtiger Israel-Hype
vorherrscht. Und zwar nicht nur in der Politik, wo der derzeitige
israelische Premier Nethanjahu immer ein willkommener Gast im Repräsentantenhaus
ist. Auch in der Wirtschaft kann Israel jährlich mit einigen
Milliarden Dollar an "Unterstützungsgeldern" aus den USA rechnen.
Besonders aber in den christlich-freikirchlichen Gemeinden wird Israel
manchmal schon mehr verehrt, als unser Herr Jesus Christus.
Von den USA wird Israel seit 70 Jahren als der "kleine Bruder"
betrachtet und kann mit deren Loyalität in der UNO und im
Sicherheitsrat, aber auch mit militärischer Hilfe jedweder Art
rechnen. So hat sich Israel – gemeinsam mit Indien, Pakistan und
Nordkorea – geweigert den Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen,
ohne dass die USA etwas dagegen unternommen hätte. Mehr noch, hat Israel
400 Atombomben gebaut und einsatzbereit auf Lager, ohne dass von der
UNO irgendwelche Wirtschaftssanktionen – wie etwa gegen Nordkorea,
welches wahrscheinlich nur eine Atombombe besitzt – ergriffen wurden.
Das ist auch der Grund, weshalb der obige US-amerikanische Baptist in
seinen Predigten beklagt, dass 90% seiner Glaubensgenossen seine
Interpretation von einem Israel ohne Heilserwartung nicht folgen
können. Der Grund ist aber – wie wir in diesem Diskurs gesehen haben -, dass die Schrift auf
beiden Seiten nicht ausführlich genug analysiert und zu schnell
falsche Schlüsse gezogen wurden.
Die Interpretation des heutigen Israel als einer gottlosen Nation, welche
sowohl von diesem US-Prediger aber auch von mir in meinen obigen Ausführungen
postuliert wird, konnte hier aus Platzgründen nicht in der erforderlichen
Ausführlichkeit dargestellt und begründet werden. Nachdem aber dieser
Zusammenhang bereits in manchen anderen Dokumenten bei Immanuel.at erörtert
wurde, möchte ich hier ganz einfach die relevanten Links zu diesem
Thema einfügen, um dem interessieren Leser eine Möglichkeit zu bieten,
die logische Entwicklung der Erkenntnisgewinnung nachzuverfolgen.
(Siehe auch Diskurs 111: "Der pseudochristliche Betrug an den Israeliten – Die Zerstörung des Tempels.")
(Siehe auch Diskurs 1114: "Die Lehre der Messianischen Juden – die Analyse. – Israel ist seit 2000 Jahren Gott-los.")
(Siehe auch Diskurs 38: "Was erwartet Christen und Juden bei der Wiederkunft des Herrn? – Die Verwerfung Israels: die Versöhnung der Welt.")