"Für unsere Sünden gestorben?" –
Christologische Zugänge von Jugendlichen von Friedhelm Kraft.
Die unbedingte Liebe Gottes und der Tod als Ende der menschlichen Existenz.
Die ewige Existenz jedes Menschen.
Die Errichtung des Königreiches, die verschoben wurde.
Israel ist seit zweitausend Jahren Gott-los.
Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.
Zeit für "notwendige Abschiede"? – Biblisch‒theologische Überlegungen
In seinem Buch "Auf dem Weg zu einem glaubwürdigen Christentum"
sieht der emeritierte Berliner Professor für Praktische Theologie
Klaus Peter Jörns die Zeit für "notwendige Abschiede"
gekommen. Zu den Vorstellungen, von denen sich Theologie und Kirche
verabschieden sollten, gehört seiner Meinung nach auch die Rede vom
stellvertretenden Sühnetod Jesu Christi. So schreibt Jörns: "Die
christliche Sühneopfertheologie ist im Blick auf den geschichtlichen
Wandel der Opfer- und Gottesvorstellungen anachronistisch." Und
andererseits: "Die zentrale Botschaft Jesu von der unbedingten Liebe
Gottes widerspricht einer Deutung seines Todes als Sühneopfer."
Und auch säkulare Zeitgenossen stehen dem nicht nach. So fragt
der Philosoph Herbert Schnädelbach in einem Aufsatz in der ZEIT:
"Warum kann der christliche Gott nicht vergeben ohne Opferlamm?",
"Warum hängt ein sterbender Gehenkter in allen Kirchen und bayrischen
Schulstuben und nicht ein Auferstandener?". Die "Rechtfertigung" sei
im Christentum zum "blutigen Rechtshandel" verkommen. Die Grausamkeit
der Hinrichtung Christi habe Schule gemacht in den "Grausamkeiten im
Namen Christi" der Kirche und der Inquisition.
Die Kritik an der Sühneopfervorstellung ist weit verbreitet, nicht nur in der
Kirche, sondern ebenso im öffentlichen Raum. Zielt sie auf ein
Gottesbild, das zu seiner Verherrlichung auf Satisfaktion im Sinne
eines Opfers angewiesen ist, wer könnte da widersprechen. Die Frage
bleibt aber, ob tatsächlich eine archaische Sühnevorstellung das
biblische Gottesbild prägt. Anders gefragt: in welcher Weise nimmt das
Neue Testament die anstößige Sühnevorstellung auf? (…)
Religionspädagogisches Institut Loccum
Zuallererst sollten wir die Bedeutung der von dem oben zitierten Buchautor,
dem Professor der Theologie Hans Peter Jörns gebrauchten
Definitionen einmal klären.
Die "unbedingte Liebe Gottes" ist ein Allgemeinplatz, welchen man eher
in Boulevardblättern, denn in einer theologischen Abhandlung erwarten würde. Das
sagt eigentlich schon einiges über die fachliche Kompetenz des Autors.
Zumindest, wenn wir über den christlichen Gott der Bibel sprechen wollen, ist
eine "unbedingte Liebe" – übrigens ebenso wie die, in diesem Zusammenhang auch
oft gebrauchte Definition einer "unendlichen Liebe" – Gottes ein völliger
Unsinn.
Die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes.Wenn die Liebe Gottes unbedingt – also bedingungslos – und
unendlich wäre, müsste dieser Gott allen Menschen aller Zeiten (unendlich!!) alle ihre
Sünden ohne Reue und Umkehr (unbedingt!!) vergeben. Es wäre dann
kein Sühnopfer mehr erforderlich – und Jesus Christus hätte nicht am
Kreuz sterben müssen. (Siehe auch den Diskurs 30: "Warum musste Jesus am Kreuz sterben?"
) |
Doch in seinem Buch: "Auf dem Weg zu einem glaubwürdigen
Christentum" ist nicht nur die Definition der "unbedingten Liebe Gottes"
unglaubwürdig, sondern auch die damit in Zusammenhang gebrachte Behauptung: "Die
zentrale Botschaft Jesu von der unbedingten Liebe Gottes widerspricht einer
Deutung seines Todes als Sühneopfer."
Diese Aussage offenbart nämlich eine völlige Unkenntnis in Bezug auf den
tatsächlichen biblischen Hintergrund dieses allgemeinen Phänomens des
menschlichen Todes einerseits und andererseits des Todes dieses Jesus aus
Nazareth als Sühneopfer für die Sünden aller Menschen im Besonderen.
Bevor wir etwas ausführlicher auf die Hintergründe des Todes des jüdischen Messias Jesus aus
Nazareth eingehen, wollen wir hier noch diese Klärung der Definitionen mit der
biblischen Bedeutung des menschlichen Todesereignisses beenden. Auch hier geht
dieser Theologe offenbar von der populären Auffassung aus, dass mir dem Tod
"alles aus" ist.
Unschwer zu erraten, dass die Bibel das anders sieht. Ähnlich, wie man beim
Einschlafen im Bett nicht sein Leben beendet, weil man im Normalfall am nächsten Morgen wieder
aufwacht, ist das Leben auch nach dem Sterben nicht zu Ende, sondern es ist
nur der Geist des Menschen der den physischen Körper verlässt .
Und damit haben nun die Materialisten deshalb Verständnisschwierigkeiten, weil sie
keinen physischen – "handgreiflichen" – Beweis für die weitere Existenz dieses Menschen
vorliegen haben. Es ist ungefähr so, wie mit dem Bauern, der nicht glauben
wollte, dass sein Geld auf der Bank tatsächlich vorhanden ist und
sich daher die gesamte Summe zeigen ließ.
Beim Tod des Körpers – sozusagen beim Ablaufdatum der "Hardware" – wird also die
"Software", der Geist, in der "Cloud"
gespeichert, um dann später mit einer neuen Hardware wieder aktiviert zu werden.
Dies zu verstehen ist für etwas einfach gestrickte Charaktere natürlich etwas
schwierig und deshalb gibt es immer wieder die "nach dem Tod ist alles
aus"-Propheten, welche ihre Mär erfolgreich verbreiten.
Die ewige Existenz jedes Menschen.Jeder einzelne Mensch, der bei seiner körperlichen Geburt
die Fruchtblase seiner Mutter lebend verlässt – der also "aus Wasser
(Fruchtwasser, amniotische Flüssigkeit) geboren" ist (Jh 3,5) – erhält
von Gott (Jh 4,24) einen
menschlichen Geist (1Kor 2,11) mit
ewiger Existenz (Mt 25,46). Im
ersten, zeitlich-irdischen Teil seiner Existenz – in seinem Leben, hat der
Mensch die Möglichkeit, sich völlig frei und ohne Zwang mit dem ihm von
Gott gegebenen Geist (1Mo 2,7;
6,3) zu
entscheiden, ob er diesem Gott, dem Schöpfer allen Lebens, sein ganzes
Vertrauen und seine ganze Liebe schenken will. Gott wird euch lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus
den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus aus den
Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen
seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11; Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der
Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.
15,43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit.
Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es
wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.
Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.
15,45 Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einer
lebendigen Seele« (1. Mose 2,7), und der letzte Adam zum Geist,
der lebendig macht. 15,46 Aber nicht der geistliche Leib ist der erste,
sondern der natürliche; danach der geistliche. 15,47 Der erste Mensch ist
von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel. 15,48 Wie der
irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so
sind auch die himmlischen. 15,49 Und wie wir getragen haben das Bild
des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.
1Kor 15,42-49; Jeder, der sich in seinem Leben für Gott und zum Glauben an seinen Sohn Jesus Christus entschieden hat (Jh 17,3), hat die Möglichkeit, vor diesem Gericht den sühnenden Tod des Sohnes Gottes stellvertretend für die Sünden aller Menschen auch für die Tilgung seiner eigenen Sünden – die Vergehen gegen die Gebote Gottes – in Anspruch zu nehmen (Jh 3,16) und wird daher begnadigt (Jh 5,24). Jenen Menschen, die diesen Glauben nicht angenommen haben, können ihre Sünden nicht vergeben werden und sie werden daher verurteilt (Jh 3,36). Nach dem Weltgericht werden diese verurteilten Menschen ihre ewige Existenz in der Finsternis (Mt 22,13) der Verdammnis des ewigen Feuers (Mt 18,8) verbringen, mit Heulen und Zähneknirschen (Mt 13,49-50) darüber, weil sie es zu Lebzeiten abgelehnt oder nicht für wichtig gefunden haben zum Glauben zu kommen und der nunmehrigen Erkenntnis, dass sie dies nun nie mehr nachholen können und ihr Zustand nie mehr geändert werden kann. Die Begnadigten hingegen werden ihr ewiges Leben (Mt 25,46) in der Neuen Schöpfung, im Licht Gottes auf einer neue Erde (Off 20,11) und unter einem neuen Himmel, die Gott geschaffen hat (Off 21,1-3. 5), verbringen. Der Sohn Gottes sagte: "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben,
dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt
nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr
kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Jh 14,15-17; (Siehe auch Diskurs 22; "Gibt es die Unsterblichkeit der
Seele?") Für all jene, welche es gerne kurz
und modern haben wollen: |
Was in der christlichen Literatur meist wenig beachtet wird, ist
die biblische Tatsache, dass Jesus Christus (Christus = hebr.: maschiach, Messias
/ der Gesalbte) am Beginn seines Wirkens nur in Israel evangelisierte. Und das
ist auch durchaus schriftkonform, war er doch der von den Propheten verheißene Messias,
den Gott dem Volk Israel senden würde.
Als Jesus die Jünger aussandte, hat er ihnen daher auch befohlen, nur zu den
"verlorenen Schafen des Hauses Israel" zu gehen und nicht einmal bei den
Samaritern zu evangelisieren, geschweige denn bei den Nationen.
Geht nicht auf einen Weg der Nationen, geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!
Mt 10,5 Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl
ihnen und sprach: Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in
eine Stadt der Samariter; 10,6 geht aber vielmehr zu den
verlorenen Schafen des Hauses Israel! Mt 10, 5- 6;
Dies wird auch von der Begegnung des Herrn mit der kanaanäischen
Frau bestätigt, deren Text – ebenso wie die Predigt des Petrus in
Apg 3,26 – keinen Zweifel an dieser Tatsache lässt:
Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Mt 15,21 Und Jesus ging von dort weg und zog sich
in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück; 15,22 und siehe, eine kanaanäische
Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr,
Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. 15,23 Er aber antwortete ihr
nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und sprachen: Entlaß
sie! Denn sie schreit hinter uns her. 15,24 Er aber antwortete und sprach:
Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. 15,25 Sie
aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! 15,26 Er
antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den
Hunden hinzuwerfen. 15,27 Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die
Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. 15,28 Da antwortete
Jesus und sprach zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du
willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. Mt 15,21-28;
Was Jesus verkündete, war die Botschaft vom "Reich der Himmel",
das nunmehr nahegekommen war (Mt 4,17; Mk 1,15; Lk 10,9). Das Kennzeichen für die Ankunft
des Messias war für die Juden schon immer die Errichtung eben dieses "Königreiches"
gewesen.
Die Propheten sprachen davon, dass der Messias Weltherrscher
werden sollte und die ganze Welt als sein Königreich beherrschen würde, wobei
Israel die führende Nation auf Erden sein sollte (z.B. 2Mo 19,1-6; 4Mo 24,1-9;
1Chr 17,7-14; Jes 60,1-22; Jer 31,7-9; etc.).
(Siehe auch den Diskurs 1111: "Die
Bünde Gottes, von Jakob Damkani.")
Wie wir sehen, sind dies genau jene Prophezeiungen, auf welche
auch im NT (z.B. Hbr 4,2-5) bei der Verheißung des Millenniums, des
tausendjährigen Friedensreiches des Sohnes Gottes, Bezug genommen wird. Und
daraus ist aber auch ersichtlich: wenn die Israeliten damals ihren Messias
angenommen hätten – wenn also die alttestamentlichen Prophezeiungen Gottes ihren
Lauf genommen hätten – dann hätte das Millennium damals schon begonnen.
(Siehe auch die Kapitel 10: "Das
Millennium.")
Daher wurde auch Jesus von Johannes dem Täufer als jener
angekündigt, "von dem durch Jesaja, den Propheten, geredet ist"
(Jes
40,3).
Dieser ist der, von dem durch Jesaja, den Propheten, geredet ist, der spricht: "Stimme eines Rufenden in der Wüste".
Mt 3,1 In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer
und predigt in der Wüste von Judäa 3,2 spricht: Tut Buße, denn das Reich der
Himmel ist nahe gekommen. 3,3 dieser ist der, von dem durch Jesaja, den Propheten,
geredet ist, der spricht: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg
des Herrn, macht gerade seine Pfade." Mt 3,1-3;
Und deshalb hat Jesus zu dieser Zeit auch immer vom "Reich
der Himmel" (so bei Matthäus, "Reich Gottes" bei Markus und Lukas) zu den
Israeliten gesprochen. Es war die Ankündigung des Paradigmenwechsels von der mosaischen
Religion hin zum Christentum. Vom Gesetz und von den Propheten, welche bis Johannes
dem Täufer waren, hin zum Evangelium des Reiches Gottes, welches ab nun
verkündet werden sollte.
Das Gesetz und die Propheten (die mosaische Religion) waren bis auf Johannes;
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf
Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder
dringt mit Gewalt hinein. Lk 16,16;
Dieses "Reich Gottes" auf Erden – also das, von
den Propheten vorhergesagte "Königreich" – , in welchen der Messias, der
Gesalbte Gottes, Weltherrscher und das Volk Gottes aus Israel "Haupt unter den Nationen"
(Jer
31,7;
2Sam 22,44;
Ps 18,44) sein sollte, wurde allerdings nie Realität.
Bei der Verkündigung des Reiches Gottes durch den Herrn
müssen wir bedenken, dass all diese Erklärungen, wie Allgemeine Auferstehung, Wiedergeburt, Erste
Auferstehung, Wiederkunft des Herrn, Auferweckung und Entrückung etc. etc. den damaligen Israeliten ja noch
gar nicht zugänglich waren und sie daher allen diesbezüglichen Aussagen gegenüber äußerst skeptisch
reagierten. Ein in diesem Sinne besonders aussagekräftiger und wirklich lesenswerter Bericht liegt uns im
Johannesevangelium vor, der wegen seiner realistischen Darstellung der damaligen Situation hier zur Gänze
zitiert werden soll:
Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und sind nie jemandes Sklaven gewesen.
Jh 8,31 Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in
meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; 8,32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die
Wahrheit wird euch frei machen. 8,33 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und sind nie
jemandes Sklaven gewesen. Wie sagst du: Ihr sollt frei werden? 8,34 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave. 8,35 Der Sklave aber bleibt
nicht für immer im Haus; der Sohn bleibt für immer. 8,36 Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet
ihr wirklich frei sein. Jh 8,31-36;
Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott.
Jh 8,37 Ich weiß, daß ihr Abrahams Nachkommen seid; aber ihr sucht mich zu
töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. 8,38 Ich rede, was ich bei dem Vater gesehen habe; auch ihr
nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. 8,39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser
Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun;
8,40 jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die
ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan. 8,41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen nun
zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott. 8,42 Jesus sprach zu ihnen: Wenn
Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn
ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt. 8,43 Warum versteht ihr meine Sprache
nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. Jh 8,37-43;
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun.
Jh 8,44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters
wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine
Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der
Vater derselben. 8,45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 8,46 Wer von euch überführt
mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? 8,47 Wer aus Gott ist, hört die
Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. 8,48 Die Juden antworteten und sprachen
zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und einen Dämon hast? 8,49 Jesus antwortete:
Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich. 8,50 Ich aber suche nicht meine
Ehre: Es ist einer, der sie sucht und der richtet. Jh 8,44-50;
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
Jh 8,51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird,
so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit. 8,52 Die Juden sprachen nun zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du
einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird,
so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. 8,53 Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der
gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst? 8,54 Jesus antwortete: Wenn
ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist
unser Gott. 8,55 Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht,
so würde ich euch gleich sein: ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort. 8,56 Abraham,
euer Vater, jubelte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. 8,57 Da sprachen die
Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich,
wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. 8,59 Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen.
Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus. Jh 8,51-59;
Rein sachlich betrachtet könnte man für diese Israeliten durchaus Verständnis haben. Sie
sagten sich: "Da könnte ja jeder kommen". Allerdings hat der Herr durch die Wunder, die er gewirkt hatte
unter Beweis gestellt, dass er nicht "jeder" war. Doch eigentlich ging es ja gar nicht darum, hier Beweise
oder Zeugen vorzuweisen. Auch wenn er noch größere Wunder getan hätte und eine Menge Zeugen hätte
anführen können: sie hätten ihm nicht geglaubt. Es war nicht der Mangel an Beweisen, sondern der Mangel an
Glauben, welcher die Israeliten zu ihrem falschen Urteil führte. Es war das fehlende Vertrauen zu ihrem
eigenen Gott, die völlige Absenz des Heiligen Geistes, welches ihre Herzen verhärtet und ihre Ohren für die
Worte des Sohnes Gottes verschlossen hatte.
Oben, in Jh 8,40, beschuldigte der Herr die Juden, dass sie ihn töten wollen. Es war aber nicht nur das Volk,
das ihn töten wollte, sondern auch und insbesondere der Sanhedrin, die religiösen Führer Israels hatten
Angst, ihre Macht zu verlieren und beratschlagten, wie sie ihn töten könnten.
Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben.
Jh 11,47 Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Hohen Rat und
sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen. 11,48 Wenn wir ihn so lassen, werden
alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und unsere Stadt wie auch unsere Nation wegnehmen. 11,49
Einer aber von ihnen, Kaiphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wißt nichts 11,50 und
überlegt auch nicht, daß es euch nützlich ist, daß ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze
Nation umkomme. 11,51 Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester
war, weissagte er, daß Jesus für die Nation sterben sollte; 11,52 und nicht für die Nation allein, sondern
daß er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte. 11,53 Von jenem Tag an ratschlagten sie
nun, um ihn zu töten. Jh 11,47-53;
Damit war aber klar, dass die Juden den Sohn Gottes zurückgewiesen und das Heil ihres Gottes
abgelehnt hatten. Der Herr hat dies besonders treffend in dem Gleichnis vom König, der seinem Sohn die
Hochzeit bereitete, dargestellt.
So geht nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr finden werdet, ladet zur Hochzeit ein.
Mt 22,2 Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem König, der
seinem Sohn die Hochzeit bereitete. 22,3 Und er sandte seine Knechte aus, um die Eingeladenen zur Hochzeit zu
rufen; und sie wollten nicht kommen. 22,4 Wiederum sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den
Eingeladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh sind geschlachtet, und alles
ist bereit. Kommt zur Hochzeit! 22,5 Sie aber kümmerten sich nicht darum und gingen weg, der eine auf
seinen Acker, der andere an seinen Handel. 22,6 Die übrigen aber ergriffen seine Knechte,
mißhandelten und töteten sie.
22,7 Der König aber wurde zornig und sandte seine Truppen aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre
Stadt in Brand. 22,8 Dann sagt er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Eingeladenen
waren nicht würdig. 22,9 So geht nun hin auf die Kreuzwege der Landstraßen, und so viele immer ihr
finden werdet, ladet zur Hochzeit ein. 22,10 Und jene Knechte gingen aus auf die Landstraßen und
brachten alle zusammen, so viele sie fanden, Böse wie Gute. Und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen.
22,11 Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem
Hochzeitskleid bekleidet war. 22,12 Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein
Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. 22,13 Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und
Hände, und werft ihn hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
22,14 Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte. Mt 22, 2-14;
Der König in diesem Gleichnis ist Gott, sein Sohn, dem er die Hochzeit bereitete, ist der
Sohn Gottes, unser Herr Jesus Christus. Die Knechte, welche der König aussandte, um die ursprünglich
eingeladenen Hochzeitsgäste zur Hochzeit zu rufen, sind die Propheten Israels des Alten Testaments. Sie
hatten das israelische Volk immer wieder zur Umkehr zu seinem Gott gerufen. Die geladenen Gäste sind das Volk
Gottes aus Israel.
Doch diese Hochzeitsgäste hatten kein Interesse und machten weiter in ihrem verkehrten Sinn. Mehr noch: sie
nahmen die Knechte und töteten sie, wie viele Propheten im Laufe der Jahrhunderte von den Königen und
Machthabern Israels misshandelt und getötet wurden – wie auch Johannes der Täufer und der Herr Jesus selbst.
Als nun der König sah, dass die Eingeladenen nicht würdig waren, ließ er ihre Stadt in Brand stecken
(Jerusalem durch Titus im Jahre 70 n. Chr.) und diese Mörder umbringen. Sodann sandte der König neuerlich
Knechte aus (Apostel und Prediger des Evangeliums von Jesus Christus), welche nun alle Menschen einladen
sollten, die bereit waren zu kommen (aus allen Völkern und auch aus den Juden). Dies ist nun die Situation,
nachdem der Herr von den Juden verworfen und von den Römern gekreuzigt worden war. Seit damals und bis zum
Ende, sendet Gott seine – diesmal christlichen – Knechte aus, um alle Menschen – Böse wie Gute – einzuladen.
Israel hat also durch seine Starrköpfigkeit seine Stellung als einzig auserwähltes Volk verloren. War vorher
die Zugehörigkeit zu einem der zwölf Stämme Israels die Bedingung für die Auswahl, haben nunmehr die
Kriterien gewechselt. Nicht mehr die physische Zugehörigkeit zu einem Volk ist ausschlaggebend, sondern die
innere, geistige Bereitschaft, den Glauben an diesen Gott anzunehmen (mit einem Hochzeitskleid bekleidet
zu sein) – unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Herkunft oder Stellung.
In einer ganz ähnlichen Situation war Paulus später in Rom, als er als Gefangener die in Rom ansässigen
Juden zu sich gerufen hatte und ihnen die Botschaft vom Heil verkündete. Ein Teil hörte auf ihn, ein
anderer Teil der Juden lehnte es ab. Und auch Paulus erkannte, dass die Juden ihr Herz verhärtet hatten und
verkündete ihnen im Heiligen Geist, dass das Heil von ihnen genommen und den Nationen gesandt ist.
So sei euch nun kund, daß dieses Heil Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören.
Apg 28,25 Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein
Wort sprach: Trefflich hat der Heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vätern geredet
28,26 und gesagt: «Geh hin zu diesem Volk und sprich: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und
sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen. 28,27 Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit
den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen
sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.» 28,28 So
sei euch nun kund, daß dieses Heil Gottes den Nationen gesandt ist; sie werden auch hören. Apg
28,25-28;
Weil ihr das Wort Gottes aber von euch stoßt, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen.
Apg 13,46 Paulus aber und Barnabas sprachen freimütig: Zu euch mußte
notwendig das Wort Gottes zuerst geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßt und euch selber des
ewigen Lebens nicht für würdig haltet, siehe, so wenden wir uns zu den Nationen. Apg 13,46;
Die Königsherrschaft Gottes ist also den Nationen gesandt und nicht mehr Israel. Und auch der
Herr hat sich schließlich nicht mehr mit Gleichnissen begnügt, sondern hat den Israeliten die bittere
Konsequenz ihres Unglaubens vor Augen geführt:
Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, die seine Früchte bringen wird.
Mt 21,43 Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen
und einem Volk gegeben werden, die seine Früchte bringen wird. 21,44 Und wer auf diesen Stein fällt,
wird zerschmettert werden; aber auf wen er fallen wird, den wird er zermalmen. 21,45 Und als die
Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, erkannten sie, daß er von ihnen redete.
21,46 Und als sie ihn zu greifen suchten, fürchteten sie die Volksmengen, denn sie hielten ihn für einen
Propheten. Mt 21,43-46;
Die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluß Gottes für sich selbst wirkungslos gemacht.
Lk 7,28 Denn ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer
als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reich Gottes ist größer als er. 7,29 Und das ganze Volk,
das zuhörte, und die Zöllner haben Gott recht gegeben, indem sie sich mit der Taufe des Johannes taufen
ließen; 7,30 die Pharisäer aber und die Gesetzesgelehrten haben den Ratschluß Gottes für sich selbst
wirkungslos gemacht, indem sie sich nicht von ihm taufen ließen. Lk 7,28-30;
Wenn ihr Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet, euch aber hinausgeworfen.
Lk 13,24 Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen; denn viele, sage ich
euch, werden hineinzugehen suchen und werden es nicht können. 13,25 Sobald der Hausherr aufgestanden ist und
die Tür verschlossen hat und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an der Tür zu klopfen und zu sagen:
Herr, öffne uns! wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht und weiß nicht, woher ihr seid.
13,26 Dann werdet ihr anfangen, zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen
hast du gelehrt. 13,27 Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht und weiß nicht, woher ihr seid.
Weicht von mir, alle ihr Übeltäter! 13,28 Da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn
ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet, euch aber draußen
hinausgeworfen. 13,29 Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu
Tisch liegen im Reich Gottes. 13,30 Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und es sind
Erste, die Letzte sein werden. Lk 13,24-30;
In diesem Text bestätigt sich schließlich auch noch einmal, dass Reich Gottes und
Tausendjähriges Reich zeitlich und inhaltlich zwei völlig getrennte Zeitabschnitte sind. Wenn es oben, in Lk
13,28 heißt: "Da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob
und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet", so erkennen wir durch das "Weinen und
Zähneknirschen" wieder, dass sich diese Aussage auf die Zeit nach dem Letzten Gericht und damit auf die
Neue Schöpfung in der Ewigkeit bezieht. Und wenn dies dann zeitlich gemeinsam mit dem Reich Gottes genannt
wird, kann es sich hier nicht mehr um das Millennium handeln. Hier erkennt man ganz klar: das Tausendjährige
Friedensreich ist der letzte Abschnitt im jetzigen Zeitalter, während sich das Reich Gottes auf das künftige
Zeitalter, die Ewigkeit bezieht (Mt 12,32; Lk 18,30; Eph 1,21).
Auch im Gleichnis des Herrn hier unten, in Mt 21,28-32, von den zwei Söhnen, die im Weinberg arbeiten
sollten, können wir Israel und die Heidenvölker wiedererkennen. Die Heiden hatten sich in alter Zeit viele
Götzen und falsche Götter gemacht (Ägypter, Assyrer, Babylonier, Perser, Griechen, Römer) und wollten
nicht an den einen Gott glauben. Für sie steht in diesem Gleichnis der erste Sohn, der zuerst nicht in den
Weinberg gehen wollte. Israel hingegen war damals bereit diesem Gott zu folgen. Doch dann, als der Messias zu
ihnen kam, um ihren Glauben auf die Probe zu stellen, verwarfen sie ihn und lehnten ihn ab. Sie gleichen dem
zweiten Sohn, der sagte "Ich gehe, Herr; und er ging nicht".
Wahrlich, ich sage euch, daß die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes.
Mt 21,28 Was meint ihr aber hierzu? Ein Mensch hatte zwei Söhne, und er trat hin
zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh heute hin, arbeite im Weinberg! 21,29 Der aber antwortete und sprach:
Ich will nicht. Danach aber gereute es ihn, und er ging hin. 21,30 Und er trat hin zu dem zweiten und sprach
ebenso. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr; und er ging nicht. 21,31 Wer von den beiden hat den
Willen des Vaters getan? Sie sagen: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß die
Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes. 21,32 Denn Johannes kam zu euch im Weg der
Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm; euch aber, als ihr es
saht, gereute es auch danach nicht, so daß ihr ihm geglaubt hättet. Mt 21,28-32;
Viele in den Heidenvölkern jedoch, welchen ab diesem Zeitpunkt die gute Botschaft verkündigt
wird, nehmen sie an und bekehren sich zu dem einen und einzigen Gott. Sie sind die im Gleichnis weiter oben,
in Lk 13,30 vom Herrn genannten Letzten, die den Glauben angenommen haben und die als Erste bei der
Entrückung auferweckt werden und in den Himmel kommen. Die Israeliten aber, die Erste waren, werden erst am
Ende der Welt, bei der Wiedergeburt in der Allgemeinen Auferstehung als Letzte auferstehen.
Israel im Lichte der Bibel.Nach dem Alten Testament Gott hat sein Erbarmen vom Haus Israel völlig weggenommen
(Hos 1,6). Sie sind nicht mehr sein
Volk (Hos 1,9). Nur das
Haus Juda wird der Herr retten. Doch nicht durch Krieg, sondern durch
seinen Geist (Hos 1,7). Erst im
Millennium, wenn der Sohn Gottes seine tausendjährige Herrschaft auf Erden
angetreten hat, (Hos 2,1.20;
Hes 34,25;
Jes 2,4) wird sie der Herr wieder
als sein Volk annehmen (Hos 2,25;
Jer 31,27-28). Nach dem Neuen Testament Es ist Gottes Wille, dass wir auf seinen Sohn hören (Mt 17,5). Dieser Sohn Gottes hat
uns gesagt, dass jeder, der ihn verwirft, auch Gott verwirft (1Jh 2,23;
Lk 10,16;
Jh 5,22-23.
15,23). Das heutige Volk Israel
leugnet den Sohn Gottes und beschimpft ihn als Betrüger und
Gotteslästerer. Durch diese Leugnung des Sohnes hat Israel auch den Vater
verworfen und ist somit ein Gott-loses Volk. (Jh 8,24) |
Als Jesus auf Erden dieses Evangelium vom "Königreich" verkündete, hat Satan im Himmel ein
Drittel der Engel Gottes dazu verführt, mit ihm gegen die restlichen Engel unter
dem Erzengel Michael um die Vormachtstellung im Himmel zu kämpfen. Der Satan hat
diesen Kampf verloren und wurde mit seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde hinabgeworfen
(Off 12,7-9).
Diese biblische Tatsache wird uns in mehreren biblischen Texten überliefert:
Lk 10,17-18;;
Off 12,12;
Off 12,3-4;
Jh 12,28-31;
Jh 14,28-31;
Jh 16,7-11.
Und auch der Umstand, dass damals tausende von Menschen von Dämonen besessen
waren, weil diese gefallenen Engel, so plötzlich aus dem Himmel hinabgeworfen,
sich in den Geist von Menschen flüchteten, schildert uns die Bibel, z.B. in
Lk 8,30 (eine römische Legion hatte zur damaligen Zeit etwa 6000 Mann).
Seither haben sie auf ihre von Gott gegebene Zeit gewartet
(John Glenn: "myriads of stars"
[deutsche Untertitel]
/ italienische Version),
und wenn "der, der aufhält" – der Heilige Geist
(Jh 16,7)
– "hinweggetan" wurde
(2The
2,7-9), haben sie, wie vor zweitausend Jahren, wieder freie Hand.
(Siehe auch Diskurs 128: "Die
echten Außerirdischen, die unsere Welt beherrschen.")
Obwohl nun die Dämonen damals von Jesus und den Jüngern aus dem Geist der Menschen
ausgetrieben werden konnten, zeigt uns ein Bericht bei Lukas, dass Gott bereits
entschieden hatte, die Welt nicht seinem Sohn, sondern dem Teufel zu übergeben.
Der Grund dafür dürfte der gleiche gewesen sein, der es dem Satan auch erlaubte,
bereits im Garten Eden die ersten Menschen zu verführen. Gott ließ die Menschen
durch den Satan testen, wessen Wort sie mehr vertrauten: Gottes oder des Satans.
Als Jesus dann am Beginn seines Wirkens 40 Tage in der Wüste fastete, versuchte der Satan
auch ihn zu verführen und hat ihm die Herrschaft über
alle Reiche dieser Welt angeboten.
Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.
Lk 4,5 Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und
zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick 4,6 und sprach zu
ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie
ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. 4,7 Wenn du mich nun
anbetest, so soll sie ganz dein sein. 4,8 Jesus antwortete ihm und sprach: Es
steht geschrieben (5. Mose 6,13): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und
ihm allein dienen.« Lk 4,5-8;
Und durch die Aussage: "denn sie ist mir übergeben" und den Umstand,
dass Jesus hier – im Gegensatz zu den anderen Versuchungen des Satans in diesem
Zusammenhang – kein Gegenargument vorbrachte, erkennen wir, dass Gott dem
Teufel diese Macht tatsächlich übergeben hatte und dieser somit die Freiheit hat,
sie zu geben wem er will.
Offensichtlich hatte der Teufel hier in erster Linie jene Menschen im Auge,
die durch Macht und Einfluss seinem Willen gefügig sind, wie die späteren Kaiser- und
Königshäuser, die katholischen Päpste und natürlich in der Folge Politiker und
Finanzmagnaten. Aber der Teufel hat es eben einmal auch beim Sohn
Gottes versucht und ist erwartungsgemäß gescheitert.
Was die Menschheit dann in den folgenden zweitausend Jahren bis zum heutigen
Tag erlebt hat, waren daher auch alles andere als friedliche Zeiten. Mit den Kriegen
- seit dem Römischen Reich und bis hin zum zweiten Weltkrieg und weiter, solange Menschen
diese Welt regieren werden -, den Verbrechen: Christenverfolgungen (vom Römischen Reich bis zur Inquisition der katholischen
Kirche!), den Judenverfolgungen (Pogromen des Mittelalters bis zum Holocaust der
Neuzeit) etc. haben wir den Beweis dafür, dass hier nicht Gott, sondern der
Teufel die Weltherrschaft inne hatte und hat.
Damals, vor zweitausend Jahren, hatten die Juden keine Ahnung, worauf sie sich
da mit der Verurteilung dieses Jesus aus Nazareth eingelassen haben. Ein Teil des
jüdischen Klerus’, des Sanhedrins, hatte wahrscheinlich Angst um
Macht und Einfluss als herrschende Priesterschaft, wenn nun der Messias die
Herrschaft übernehmen würde. Der Rest war sich unsicher – so etwa Nikodemus und Josef von
Arimathäa – und so hat die Mehrheit zugestimmt als der Hohenpriester Kaiphas
sagte: "Er ist des Todes schuldig".
Über die Kreuzigung und den Tod Jesu selbst gibt es bei Immanuel.at einige
Abhandlungen, ganz konkret auch im Diskurs 87: "Das Turiner Grabtuch", daher gehen
wir hier etwa 40 Jahre später weiter, mit der
Zerstörung des Herodianischen Tempels durch Titus und seine römischen Truppen.
Am 1. Juli 69 n. Chr. wurde Titus, der Sohn des damaligen
römischen Kaisers Vespasian, als Oberkommandierender der Armee zur Beendigung
des jüdischen Krieges nach Jerusalem geschickt, wo er im April 70 n. Chr. ein
Heer von vier Legionen und zahlreichen Hilfstruppen verbündeter Könige
aufmarschieren ließ (Josephus, Bell, 5,40-6,120). Titus ließ die Stadt belagern
und mit einer hohen Mauer einschließen (Josephus, Bell, 5,130-135.491-511;
Tacitus, Hist. 5,1.10-14).
Anfang September 70 wurde dann Jerusalem durch
ein Blutbad, das Titus vergeblich zu vermeiden suchte(!) und durch Hungersnot
erobert. Der Tempel, in den sich 6000 Juden aufgrund eines prophetischen Orakels,
das die endgültige Errettung des Heiligtums prophezeite (Josephus, Bell,
6,285f), zurückgezogen hatten, wurde durch Brandlegung zerstört (Bell
6,220-270).
Nach Josephus soll Titus bis zuletzt vergeblich versucht haben, die
Zerstörung des Tempels zu verhindern (Bell, 6,241.266). Auf diese Weise wollte
Titus von persönlicher Schuld am Unglück der Juden entlastet werden. Doch die
Soldaten hatten sich in blinder Wut seinem Befehl widersetzt (Bell, 6,254-259).
Die Stadt machte man dem Erdboden gleich. Lediglich die Türme der
Zitadelle wurden geschont und verstärkt, um dort das Militär zu stationieren.
Wenn man die obigen Berichte der Geschichtsschreiber betrachtet, war es ganz
gewiss nicht die weltliche Macht – nämlich der römische Heerführer Titus – ,
welche den Tempel vernichten wollte. Ganz im Gegenteil, wie Josephus schreibt,
hat Titus seinen Truppen den Befehl gegeben, gerade den Tempel nicht zu
zerstören.Doch dieser ganze Krieg wurde nicht auf weltlicher Ebene entschieden.
Es war Gott der Allmächtige, der beschlossen hatte, dass sowohl die Stadt als
auch der Tempel zerstört werden mussten. Und so machte Titus wahrscheinlich zum
ersten Mal in seinem Leben die Erfahrung, dass sich römische Legionäre
weigerten, einen Befehl ihres Heerführers auszuführen und den Tempel stürmten
und ihn niederbrannten.
Nun muss man sich objektiverweise fragen, ob
diese Behauptung, dass die Zerstörung Jerusalems und des Tempels Gottes Wille
war, auch in der Bibel eine Bestätigung findet. Und da haben wir einmal die
Klage des Sohnes Gottes über Jerusalem in Lk 19,41-44:
Sie werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.
Lk 19,41 Und als er sich näherte und die Stadt sah,
weinte er über sie 19,42 und sprach: Wenn auch du an diesem Tag erkannt
hättest, was zum Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen
verborgen. 19,43 Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde
einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten
einengen; 19,44 und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen
und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür daß du die
Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast. Lk 19,41-44;
Hier hat der Herr in Lk 19,43 nicht nur den "Wall", also die
hohe Mauer prophezeit, die Titus zur Belagerung Jerusalems errichten ließ,
sondern auch darauf hingewiesen, dass die Belagerer in der Stadt nicht einen
Stein auf dem anderen lassen werden, was der Geschichtsschreiber Josephus dann
auch mit den Worten bestätigte: "die Stadt machte man dem Erdboden gleich"
(siehe oben).
In Bezug auf den Tempel finden wir dann die Prophezeiung
auf dessen Zerstörung in der Antwort des Herrn auf die bewundernden Worte der
Jünger über die Herrlichkeit des Tempels in Mt 24,1-2:
Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.
Mt 24,1 Und Jesus trat hinaus und ging von dem
Tempel weg; und seine Jünger traten zu ihm, um ihn auf die Gebäude des Tempels
aufmerksam zu machen. 24,2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr
nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem
anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Mt 24, 1- 2;
Doch das sind nur einmal die Prophezeiungen auf jene Ereignisse,
welche etwa 40 Jahre später tatsächlich stattfinden sollten. Wir wissen damit
aber noch immer nicht, warum Gott die Vernichtung dieser Stadt und des Tempels
beschlossen hatte. Bei einer, auf den ersten Blick etwas unscheinbaren Aussage
des Herrn, erkennen wir aber bei näherer Betrachtung ganz unerwartete
Zusammenhänge.
In Jh 8,24 sagte der Herr den Pharisäern, die ihn beschuldigten
für seine Behauptung, dass er der Sohn Gottes sei, nur sich selbst als Zeuge zu
haben und nachdem es nach jüdischem Gesetz immer mindestens zweier Zeugen bedurfte,
dass sein Zeugnis nicht wahr wäre,
Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.
Jh 8,21 Er sprach nun wieder zu ihnen: Ich gehe
hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wohin
ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen. 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch
nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen?
8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem,
was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24
Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr
nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in
euren Sünden sterben. Jh 8,21-24;
Im obigen Bibeltext erwähnt der Herr sowohl in Jh 8,21 als auch
in Jh 8,24 die Prophezeiung: "ihr werdet in euren Sünden sterben". Für die
Pharisäer, zu denen er dies sagte, war gerade diese Aussage ein weiterer Beweis
dafür, dass dieser Jesus aus Nazareth nur Lügen verbreitete und keine Ahnung von
den mosaischen Geboten hatte.
Hatten sie doch die im Gesetz (Tora) vorgeschriebenen Opferzeremonien des Sündopfers
und des Schuldopfers, welche sie von Sünden befreien konnten. Und darüber hinaus
hatten sie das "tamid", das tägliche, beständige Opfer im Tempel,
durch welches ihnen Gott die ständige Vergebung der vergebbaren Sünden schenkt.
Weder die Pharisäer von damals noch die Mehrheit der heutigen Ausleger haben den
furchtbaren Ernst erkannt, der diesen wenigen Worten zugrunde liegt. Gerade hier
haben wir den Schlüssel für das Verständnis des Handelns Gottes an seinem Volk
aus Israel.
Bei einer vordergründigen Betrachtung kann man einmal erkennen, dass natürlich nicht der
Herr ahnungslos war, sondern dass in Wahrheit die Pharisäer keine Ahnung davon
hatten, dass 40 Jahre später weder Tempel noch Altar existieren werden und es
daher den Priestern nicht mehr möglich sein wird, die vorgeschriebenen
Opfergaben im Tempel am Opferaltar zu erbringen.
Die Folge davon war, dass alle Israeliten ab der Zerstörung des Tempels und des Opferaltars – und bis
heute(!) – keine Möglichkeit der Sündenvergebung haben und so – wie es der Herr
prophezeit hatte – in ihren Sünden gestorben sind. Und sowohl nach mosaischer
als auch nach christlicher Lehre, sind alle diese vielen Menschen verloren und
werden die Ewigkeit in der Verdammnis verbringen.
Wenn wir aber dann in unserer Betrachtung tiefer gehen, erkennen wir einen noch viel ernsteren
Hintergrund. Während sich viele Israeliten zur Zeit Jesu mit ihrer Ablehnung des
Nazareners ganz im Rahmen des mosaischen Gesetzes und im Gebot ihres Gottes
wähnten, hatten sie genau diesen Weg verlassen. Der jüdische Sanhedrin, unter
seinem Hohenpriester Kaiphas, hat Jesus verurteilt, weil er ihnen bestätigt
hatte, dass er der Sohn Gottes sei:
Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert: Er ist des Todes schuldig.
Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester
sagte zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagst,
ob du der Christus (Messias) bist, der Sohn Gottes!
26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage
euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der
Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. 26,65 Da zerriß der Hohepriester
seine Kleider und sprach: Er hat gelästert. Was brauchen wir noch Zeugen? Siehe,
jetzt habt ihr die Lästerung gehört. 26,66 Was meint ihr? Sie aber
antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Mt 26,63-66;
Sie hatten ihn des Todes für schuldig befunden, weil er sagte,
dass er der Sohn Gottes sei. Doch der Sanhedrin – die religiöse Führung Israels
- durfte nach den Gesetzen der römischen Besatzungsmacht keine Todesstrafe
vollstrecken, sondern musste diese Fälle der römischen Gerichtsbarkeit
übergeben.
Für die Römer waren jedoch die internen Streitigkeiten der Juden über
ihre Religion keine Grundlage für eine Strafe und schon gar einer Todesstrafe.
Deshalb hat der jüdische Sanhedrin die Anschuldigung verbreitet, dieser Jesus
hätte gesagt, er wäre der König der Juden
(Jh
18,33-35).
Damit war für die römische Gerichtsbarkeit der Straftatbestand
der Aufruhr und des Angriffs auf die Autorität des Kaisers in Rom gegeben, auf
welchen nach römischen Recht der Tod am Kreuz stand
(Jh
19,12).
Doch mit der Leugnung dieses Jesus als ihren Messias, seiner
Verurteilung zum Tod und seiner Auslieferung an die Römer zur Kreuzigung, hatten
die Juden auch ihren Gott verleugnet – und verloren.
Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.
1Jh 2,22 Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der
leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den
Vater und den Sohn leugnet. 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den
Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. 2,24 Ihr! Was ihr
von Anfang an gehört habt, bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von
Anfang an gehört habt, werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. 1Jh
2,22-24;
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg
und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14, 6;
Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Jh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand,
sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 5,23 damit alle den Sohn
ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater
nicht, der ihn gesandt hat. Jh 5,22-23;
Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.
1Jh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das
Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er
nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. 5,11
Und dies ist das Zeugnis: daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses
Leben ist in seinem Sohn. 5,12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer
den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 1Jh 5,10-12;
Neben anderen Schrifthinweisen sind auch diese obigen
Prophezeiungen der Nachweis dafür, dass Israel seit diesem Zeitpunkt keine
Verbindung mehr zu seinem Gott hat und damit – in der doppelten Bedeutung des
Wortes – "Gott-los" ist.
Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen.
Jes 1,2 Hört, ihr Himmel, und horch auf, du Erde!
Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, sie aber
haben mit mir gebrochen. 1,3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die
Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine
Einsicht. 1,4 Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht von
Übeltätern, verderbenbringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben
den Heiligen Israels verworfen, sie haben sich nach hinten abgewandt. – 1,5
Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr eure Widerspenstigkeit nur
vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. Jes 1,
2- 5;
Und hier erkennen wir nun den Grund, warum Gott Stadt und Tempel
in Jerusalem von den Römern zerstören ließ: Nach der Tötung seines Sohnes am
Kreuz, hat Gott den Tempel, die Stadt und das Volk Israel verlassen. Im
nachfolgenden Bericht aus Mt 27,45-51 über den Tod Jesu am Kreuz, finden wir
dafür zwei konkrete Hinweise.
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke.
Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an kam eine
Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; 27,46 um die neunte
Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Eli, Eli, lemá
sabachtháni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
27,47 Als aber einige von den Umstehenden es hörten, sagten sie: Der ruft den
Elia. 27,48 Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn
mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. 27,49 Die übrigen
aber sagten: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, ihn zu retten! 27,50 Jesus
aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist auf. 27,51 Und siehe,
der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die
Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, Mt 27,45-51;
Von Daniel Ventura – Eigenes Werk,
CC BY-SA 4.0, Link
Die letzten Worte des Herrn am Kreuz waren: "Mein Gott, mein
Gott, warum hast du mich verlassen?". Es war jener Moment, in welchem die Sünde
der ganzen Welt auf den Sohn Gottes gelegt wurde und der Heilige Geist des
Vaters den Sohn verlassen musste, weil er nicht mit unvergebener Sünde in einem
Körper sein kann.
Das war einerseits jenes Ereignis, für dessen Erfüllung der
Sohn Gottes in die Welt gekommen war: um für die Sünden aller Menschen das
stellvertretende und Gott wohlgefällige Opfer zu erbringen.
Andererseits
aber war dieser Todesschrei eine Prophezeiung für die Juden, welche ab nun genau
in dieser Situation waren. Wie ihnen ihr Messias prophezeit hatte: "Wenn ihr
nicht glauben werdet, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben"
(Jh 8,24), hatten sie keine Sündenvergebung mehr, weil Gott sie verlassen
hatte.
Und auch aus dem Umstand, dass der, sonst immer geschlossene Vorhang im Tempel in zwei Stücke von oben bis
unten zerrissen war, kann man die Bedeutung dann erkennen, wenn man weiß, dass
dieser Vorhang die beiden Räume – das Heilige, den Vorraum und das
Allerheiligste, in dem Gott wohnte (2Mo 26,33) – getrennt hat. Dies war der
Beweis dafür, dass Gott den Tempel verlassen hatte und das Volk Israel, das zum Mörder seines Sohnes
geworden war, ab nun Gott-los war.
Und auch das hat ihnen der Herr noch
zu seinen Lebzeiten prophezeit:
Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»
Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter
voll! 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle
entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und
Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von
ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt
zu Stadt 23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde
vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas,
des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt.
23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht
kommen. 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt,
die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie
eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!
23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich sage
euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei,
der da kommt im Namen des Herrn!» Mt 23,32-39;
Hier oben, in Mt 23,38, sagt der Herr zu den Israeliten: "Siehe, euer Haus wird
euch öde gelassen". Das ist ursprünglich ein Ausspruch Davids (Ps 69,26:
«Seine Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin»), welchen auch
Petrus in Apg 1,20 zitiert, in seiner Ansprache zur Wahl eines neuen zwölften Apostels
anstatt des Verräters Judas Iskariot, gemeinsam mit einem weiteren
Ausspruch Davids, aus Ps 109,8: «… Sein Amt empfange ein andrer».
Bezeichnend ist, dass diese beiden Aussprüche Davids nicht nur auf den Verräter
Judas Iskariot, sondern auch auf den Verrat des Volkes Israel an ihrem Messias
zutreffen. Ihr Haus wird ihnen öde gelassen – Gott hat den Bund mit Israel
aufgelöst – und ihr Amt – die Regierung im Königreich Gottes auf Erden, dem
Millennium – wird einem anderen Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt
(Mt 21,43).
Aus biblischer Sicht hat daher das Volk Israel seit seiner
Ablehnung des Messias und in der Folge der Zerstörung des Tempels und damit des
Opferaltars in Jerusalem, in der Zeit zwischen Tod bzw. Auferstehung des Herrn
und seiner Wiederkunft zum Antritt seiner Herrschaft im Tausendjährigen
Friedensreich, keine Möglichkeit in eine Interaktion, sei es jetzt im Gebet
oder mit Opfergaben, mit seinem Gott zu treten.
Paulus hat das im Heiligen Geist sehr klar gesehen, als er den Galatern schrieb:
"Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung".
Die Christusgläubigen sind also die Kinder der Freien und der Verheißung, und Israel,
sie sind die Kinder der Magd, der an das Gesetz Gebundenen, sie sollen nicht
erben mit den Kindern der Freien.
Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung.
Gal 4,26 Aber das Jerusalem, das droben ist, das
ist die Freie; das ist unsre Mutter. 4,27 Denn es steht geschrieben (Jesaja
54,1): »Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich in Jubel
aus und jauchze, die du nicht schwanger bist. Denn die Einsame hat viel mehr
Kinder, als die den Mann hat.« 4,28 Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak
Kinder der Verheißung. 4,29 Aber so wie damals der nach dem
Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so auch jetzt. 4,30
Aber was sagt die Schrift? "Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus,
denn der Sohn
der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien." 4,31 Deshalb, Brüder, sind
wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien. Gal 4,26-31;
Sie haben daher auch keine Sündenvergabe, es sei denn,
sie bekehren sich zu Jesus Christus – wodurch sie aber dann zu Christen werden.
Wie wir sehen, sind die Israeliten ab diesem Zeitpunkt ein Gott-loses Volk.
Sie sind vom "Weizen" zum Unkraut geworden – um das auch in der
Sprache der Calvinisten verständlich zum Ausdruck zu bringen.
Doch auch ihnen hat Gott in seiner Gnade jene Option offengelassen, welche er
allen Menschen dieser Welt angeboten hat: Der Glaube an seinen Sohn. Das ist die
"gute Nachricht", das euangelion: es gibt keinen Menschen
in dieser Welt, der von diesem Angebot Gottes ausgeschlossen wäre. Glaube an
Jesus Christus als deinen Erlöser und du bist gerettet.
Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem anderen Volk gegeben werden.
Mt 21,42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie
gelesen in der Schrift (Psalm 118,22.23): »Der Stein, den die Bauleute verworfen
haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein
Wunder vor unsern Augen«? 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird
von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.
21,44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er
fällt, den wird er zermalmen. Mt 21,42-44;
Die Kinder des Reichs werden hinausgestoßen in die Finsternis.
Mt 8,11 Aber ich sage euch: Viele werden kommen
von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu
Tisch sitzen; 8,12 aber die Kinder des Reichs werden
hinausgestoßen in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern. Mt
8,11-12;
Es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und Erste, die werden die Letzten sein.
Lk 13,25 Wenn der Hausherr aufgestanden ist und
die Tür verschlossen hat, und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür
zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf!, dann wird er antworten und zu euch
sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? 13,26 Dann werdet ihr anfangen zu
sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du
gelehrt. 13,27 Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid
ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! 13,28 Da wird Heulen und
Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle
Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. 13,29 Und es werden
kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen
werden im Reich Gottes. 13,30 Und siehe, es sind Letzte, die werden die
Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein. Lk 13,25-30;
Mt 19,29 Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern
oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen,
der wird es hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben. 19,30 Aber
viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten
sein. Mt 19,29-30;
Und da gibt es auch keine zeitliche Beschränkung. Dieses
Evangelium, die gute Nachricht der Errettung aus Gnade, wurde nach dem Tod des
Sohnes Gottes sogar auch jenen Menschen verkündigt, welche bis zu diesem Zeitpunkt
verstorben waren. Sie konnten ja von diesem Frevel der Israeliten und den
dadurch ausgelösten Paradigmenwechsel in der mosaischen Religion nichts wissen,
da sie ja vorher verstorben waren. Im Totenreich hat der Herr nach seinem Tod
die Geister der Verstorbenen für kurze Zeit (3 Tage) auferweckt und hat auch
ihnen diese Wahl angeboten.
Er ist auch hinabgefahren in die Tiefen der Erde.
Eph 4,8 Darum heißt es (Psalm 68,19): »Er ist
aufgefahren zur Höhe und hat Gefangene mit sich geführt und hat den Menschen
Gaben gegeben.« 4,9 Dass er aber aufgefahren ist, was heißt das anderes, als
dass er auch hinabgefahren ist in die Tiefen der Erde? 4,10 Der
hinabgefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, damit
er alles erfülle. Eph 4, 8-10;
Den Toten wurde das Evangelium verkündigt.
1Ptr 4,6 Denn dazu ist auch den Toten das
Evangelium verkündigt, dass sie zwar nach Menschenweise gerichtet werden im
Fleisch, aber nach Gottes Weise das Leben haben im Geist. 1Ptr 4, 6;
Er wird auferstehen von den Toten am dritten Tage.
Lk 24,45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, so
dass sie die Schrift verstanden, 24,46 und sprach zu ihnen: So steht es
geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am
dritten Tage; Lk 24,45-46;
Aber wie es heute aussieht, war dies alles – zumindest bei den
lebenden Israeliten – vergebliche Liebesmühe. Sie weigern sich bis heute, an
diesen Jesus als ihren Messias und den Sohn Gottes zu glauben und beschimpfen
ihn seit zweitausend Jahren als Betrüger und Gotteslästerer. Und so haben sie
seit zweitausend Jahren keine Sündenvergabe mehr und sind somit in ihren Sünden
gestorben.
Sofern sie nicht doch noch zum Glauben an unseren Herrn Jesus
Christus gekommen sind, werden sie beim Letzten Gericht von ihm verurteilt
werden und in die Verdammnis gehen. Und das gilt in gleichem Maße für alle
zukünftigen Juden, welche noch bis zum Beginn des Millenniums, dem
Tausendjährigen Friedensreich des Sohnes Gottes, geboren werden.
Beim Kreuzestod seines Sohnes (ca. 32 n. Chr.) hat Gott den Tempel in Jerusalem –
und damit das Volk Israel – verlassen, die Stadt und den Tempel von den
Römern zerstören (70 n. Chr.) und die Israeliten schließlich aus ihrem Land in die
Diaspora vertreiben lassen (132 n. Chr.).
Die von Theodor Herzl gegründeten Zionisten haben dann, nach dem zweiten
Weltkrieg (1948), den Staat Israel gegründet und einen Teil der Juden weltweit unter schwierigsten
Umständen nach Palästina gebracht. Diese, von den Juden
"Alija"1)
genannte Einwanderung, wird der Welt bis heute von den Zionisten als die, in
der Schrift prophezeite "Rückführung des Volkes Gottes in sein Land" verkauft.
Und nachdem die Juden vor zweitausend Jahren ihren echten Messias, Jesus aus Nazareth, als Betrüger und
Gotteslästerer von den Römern kreuzigen ließen, warten sie bis heute auf den
"Gesalbten". Und der Teufel, der diese Welt regiert, wird ihnen auch
bald einen "Messias" präsentieren. Einen falschen Messias, nämlich den in der Schrift
prophezeiten Antichristen.
Dieser wird sich dann als der "wahre" Messias ausgeben, wird den echten Messias,
Jesus aus Nazareth, als Lügner und Betrüger bezeichnen und damit bei den Juden
mit Freude und Bewunderung aufgenommen werden. Und obwohl er sich schwerlich als
der "wiedergekommene" Jesus präsentieren wird können, wird er aller
Wahrscheinlichkeit nach auch von der katholischen Kirche angenommen werden.
Und auch wenn die überwiegende Mehrheit der heutigen Bevölkerung
Israels de facto atheistisch ist, werden die wenig verbliebenen mosaisch gläubigen
Juden in der Endzeit auch den Tempel wieder aufbauen. Doch der Fluch der
Gottlosigkeit bleibt so lange auf dem Volk Israel, bis der, den sie durchbohrt haben,
wiederkommt und sie seinetwegen wehklagen werden.
Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben.
Off 1,4 Johannes den sieben Gemeinden, die in Asien
sind: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von
den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 1,5 und von Jesus Christus, der
der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der
Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut
1,6 und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater:
Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 1,7
Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche
ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes.
Ja, Amen. 1,8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist
und der war und der kommt, der Allmächtige. Off 1, 4- 8;/
Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind.
Sach 12,10 Aber über das Haus David und über die
Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets.
Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn
klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und werden sich um ihn betrüben,
wie man sich betrübt um den Erstgeborenen. 12,11 Zu der Zeit wird große Klage
sein in Jerusalem, wie die um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo war. Sach
12,10-11 ;
Die Übriggebliebenen des Hauses David werden um den Durchbohrten klagen.
Sach 12,12 Und das Land wird klagen, ein jedes
Geschlecht besonders: das Geschlecht des Hauses David besonders und die
Frauen besonders, das Geschlecht des Hauses Nathan besonders und die Frauen
besonders, 12,13 das Geschlecht des Hauses Levi besonders und die Frauen
besonders, das Geschlecht Schimis besonders und die Frauen besonders; 12,14 so
auch alle andern übriggebliebenen Geschlechter, ein jedes
besonders und die Frauen besonders. Sach 12,12-14;
Das ist dann der Beginn der tausendjährigen Friedensherrschaft
des Sohnes Gottes auf Erden. Die nach den Endzeitkatastrophen übrig gebliebenen
Israeliten werden sich zu Jesus, ihrem Messias bekehren und auch viele Menschen
aus den Heidenvölkern werden sagen: "Wir gehen mit euch nach Jerusalem, denn wir
hören, dass Gott mit euch ist".
Die Heiden sagen zu den Juden: wir gehen mit euch, denn Gott ist mit euch.
Sach 8,20 So spricht der HERR Zebaoth: Es werden
noch viele Völker kommen und Bürger vieler Städte, 8,21 und die Bürger einer
Stadt werden zur andern gehen und sagen: Lasst uns gehen, den HERRN anzuflehen
und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir selber wollen hingehen. 8,22 So werden
viele Völker, Heiden in Scharen, kommen, den HERRN Zebaoth in Jerusalem zu
suchen und den HERRN anzuflehen. 8,23 So spricht der HERR Zebaoth Zu der Zeit
werden zehn Männer aus allen Sprachen der Heiden einen jüdischen Mann beim
Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir
hören, dass Gott mit euch ist. Sach 8,20-23;
Gemeinsam werden sie den Tempel wieder aufbauen, der bei der
Umgestaltung von Himmel und Erde und den Katastrophen der Endzeit abermals – ein
drittes Mal – zerstört wurde und Gott wird wieder im Allerheiligsten des Tempel
Wohnung machen.
Von ferne werden kommen, die am Tempel des Herrn bauen werden.
Sach 6,15 Und es werden kommen von ferne, die am
Tempel des HERRN bauen werden. Da werdet ihr erkennen, dass mich der HERR
Zebaoth zu euch gesandt hat; und das soll geschehen, wenn ihr gehorchen werdet
der Stimme des HERRN, eures Gottes. Sach 6,15;
Die Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein, als die frühere.
Hag 2,6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist
nur noch eine kleine Weile, so werde ich Himmel und Erde, das Meer und das
Trockene erschüttern. 2,7 Ja, alle Heiden will ich erschüttern. Da
sollen dann kommen aller Völker Kostbarkeiten, und ich will dies Haus voll
Herrlichkeit machen, spricht der HERR Zebaoth. 2,8 Denn mein ist das Silber, und
mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth. 2,9 Größer als die frühere wird
die künftige Herrlichkeit dieses Hauses sein, spricht Jahwe Zebaoth, und
an diesem Ort werde ich Heil geben, lautet der Spruch Jahwe Zebaoths. Hag 2,
6- 9;
(Siehe auch Kapitel 08: "Die
Umgestaltung von Himmel und Erde.")
Zu diesem Zeitpunkt, am Beginn des Millenniums, sind alle
Christen bereits bei der Entrückung aus den Toten auferweckt und mit dem Herrn
in den Himmel entrückt worden, sodass es auf Erden nur mehr gottlose Menschen
geben wird. Nachdem aber Gott in den Katastrophen der Endzeit in seinem Zorn
seine Macht und seine Stärke gezeigt hat, werden nun auch viele der Gottlosen
aus Israel und der ganzen Welt ihren fatalen Irrtum erkennen und sich zu ihm und
zu seinem Sohn Jesus Christus, dem nunmehrigen Weltbeherrscher, bekehren.
Doch es werden sich im Millennium bei weitem nicht alle Menschen zu Gott
bekehren. Nachdem am Ende des Millenniums Satan wieder für kurze Zeit losgelassen
wird, um auch am Ende der Zeit die Menschen zu testen, werden sich wieder so
viele Menschen von ihm verführen lassen, dass dann, wenn es
zum letzten Kampf mit Satan kommt, Menschen "wie der Sand des Meeres" ihm
nachfolgen werden und bei diesem Kampf samt dem Teufel vernichtet werden.
Der Satan wird die Nationen verführen, um sie zum Krieg zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand des Meeres.
Off 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet
sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden 20,8 und
wird hinausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde
sind, den Gog und den Magog, um sie zum Krieg zu versammeln; deren Zahl ist wie
der Sand des Meeres. 20,9 Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und
umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam aus
dem Himmel herab und verschlang sie. 20,10 Und der Teufel, der sie verführte,
wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der
falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit
zu Ewigkeit. Off 20,7-10;
(Siehe auch Kapitel 11: "Das
Ende der Welt.")
Wie man daraus erkennen kann, gibt es auch im Millennium keinen
Zwang, sondern auch dort haben die Menschen die freie Wahl sich zu entscheiden,
ob sie auf Gott oder auf den Satan hören wollen. Das wird in manchen
Denominationen immer wieder falsch interpretiert. Ähnlich wie im Islam den
Selbstmordattentätern ein Platz im Himmel und 72 Jungfrauen versprochen werden,
lehren z.B. auch die Zeugen Jehovas, dass es im Millennium nur Gläubige –
natürlich von den Zeugen Jehovas – geben würde. Man muss nur die Bibel genau
studieren, dann erkennt man, dass dies falsche Lehren sind.
Wie bereits im Diskurs 131 dargelegt, ist der christliche Glaube
keine Religion. "Religion" leitet sich aus dem lateinischen Wort
"religio" ab und hat mehrere Bedeutungen. Im Begriff
"Religion" bedeutet es nach Cicero: "Die gewissenhafte Einhaltung
überlieferter Regeln". Und hier haben wir den tieferen Sinn einer Religion
und damit aller Weltreligionen: ein von Menschen erdachter und einzuhaltender Ritus.
D.h. der Mensch muss tätig werden (z.B. Opfer erbringen oder gewisse Handlungen
setzen) und erwartet im Gegenzug eine Bevorzugung irgendwelcher Art.
Der christliche Glaube ist gerade das Gegenteil: Gott selbst wurde tätig
(1Jh
4,10) und hat seinen Sohn gesandt, der nach dem Willen des Vaters
(Lk
22,42) als Opfer für die Sünden der Menschen in den Tod gegangen ist
(Gal 1,4).
Der Mensch muss nur noch dieses Opfer im Geist als für seine eigenen Sünden erbracht annehmen und vor dem Vater
im Gebet geltend machen. Damit ist er von Sünde befreit und kann wieder als Gerechter vor Gott stehen und
um den Heiligen Geist bitten
(Lk 11,13).
(Siehe auch Diskurs 51: "Der
Empfang des Heiligen Geistes – wie geschieht das?")
Nach biblisch‒christlichem Glauben gibt es nur
einen einzigen Gott. Und deshalb kann es auch nur eine einzige Religion geben.
Diese Religion war die abrahamitisch‒mosaische Religion.
Sowohl Abraham als auch Mose hatten direkten Kontakt zu diesem einen und
einzigen Gott. In Konsequenz sind alle anderen Religionen dieser Welt
menschliche Erfindungen und haben keine wie immer geartete Bedeutung.
Die abrahamitisch‒mosaische Religion war eine Religion, die ausschließlich
für das Volk Israel und alle jene Nichtisraeliten bestimmt war, welche zur mosaischen
Glauben konvertieren wollten, dessen Gebote einhielten und sich beschneiden ließen.
Alle anderen Religionen dieser Welt haben dieses System von Regeln und Geboten mehr
oder weniger übernommen, ohne jedoch dessen geistliche Inhalte und vor allem,
ohne dessen neuere Entwicklung zu kennen.
Und das gilt nun auch für die Juden. Sie kennen zwar diese neuere Entwicklung
ihres mosaischen Glaubens, – den "Neuen Bund" – sie haben
es jedoch fatalerweise abgelehnt dies zu akzeptieren. Damit haben sie aber ihren
Alten Bund mit Gott gebrochen. Deshalb hat Gott diesen Bund aufgelöst und sie vor
zweitausend Jahren verlassen (Lk 16,16;
Mt 27,50 – 51).
Doch wie schon so oft, denken die Juden, sie könnten die Tatsache, dass sie ihr
Gott verlassen hat, ganz einfach ignorieren und weitermachen, als ob nichts geschehen wäre.
Das war schon ihre Taktik vor dreitausend Jahren, als Mose auf dem Berg Horeb,
bei Gott war und sie meinten, er würde nicht mehr zurückkehren. Sie ignorierten
das, machten sich ein goldenes Kalb und beteten ganz einfach das goldene Kalb an.
Und so ist es auch in unserer Zeit. Die Bibel prophezeit, dass Israel aus aller Welt,
wohin sie Gott, nachdem sie den Bund mit ihm gebrochen haben, zerstreut hat (Diaspora),
von seinem Gott wieder gesammelt wird. Doch den Juden dauerte das zu lange.
So haben sie sich unter Theodor Herzl und seinen Zionisten selbst gesammelt und
das Land Israel mit Mord und Totschlag wieder besetzt, ohne, dass sie Gott in
irgend einer Weise dazu aufgefordert, geschweige denn geführt hätte, wie das
die Bibel sagt (Hos 1,7).
Und so entstand 1948 der Staat Israel, das neue "goldene Kalb" der Juden.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Gott Israel verlassen hat, dann
wäre das der beste Beweis. Es ist aber auch der Beweis dafür, dass Gott den Bund
mit Israel aufgelöst hat und daher auch die mosaische Religion, welche sich auf
diesen Bund gründet, keine Gültigkeit mehr besitzt. Und hier kann man nun natürlich
zurecht fragen, ob eine solche schwerwiegende Aussage auch von der Bibel gestützt wird.
Genau das soll in der Folge nachgewiesen werden.
Wie bereits weiter oben dargelegt, hat Gott seinen Sohn zuerst "zu den
verlorenen Schafen des Hauses Israel" gesandt, damit er, als ihr Messias,
die Prophezeiungen erfüllen und das "Königreich", das tausendjährige
Friedensreich, aufrichten sollte. Doch die Juden haben ihn abgelehnt und zum Tod
am Kreuz verurteilt. Wenn die Juden ihn angenommen hätten, hätte die Weltgeschichte
einen vollkommen anderen Verlauf genommen.
Aber sie haben ihn nicht angenommen
(Jh 5,43)
und damit ihr Schicksal und den Lauf dieser Welt völlig verändert. Eine dieser
Veränderungen war die Entscheidung Gottes, den Tempel in Israel und das Volk Israel
zu verlassen (Mt
27,50-51) und den Alten Bund aufzulösen
(Hbr
8,7-9). Doch es wäre nicht unser allmächtiger und gnädiger Gott und Vater im Himmel,
wenn er mit dieser gerechten Entscheidung nicht auch eine Möglichkeit zur Rettung
geschaffen hätte.
Und zwar nicht nur zur Rettung der Juden, sondern zur Rettung aller Menschen.
Das Grundproblem aller Menschen war und ist, unsere Unfähigkeit, die Gebote
Gottes gänzlich zu erfüllen. Durch den schwachen Glauben
(Lk 17,6)
erliegen wir immer wieder den Versuchungen des Satans. Doch das Vergehen
gegen die Gebote Gottes ist Sünde und Sünde wird mit dem Tod bestraft
(Röm 6,23).
(Siehe auch Exkurs 08: "Der erste und der zweite Tod.")
Auch wenn das nicht der erste, der physische Tod ist,
sondern der sogenannte "zweite Tod"
(Off 21,8),
also die Verurteilung beim Letzten Gericht zur ewigen Verdammnis.
Und hier hat Gott, um nicht gleich alle Menschen verdammen zu müssen,
in der alten mosaischen Religion anstatt des Todes des sündigen Menschen,
den stellvertretenden Tod von Tieren, also z.B. das Opfer von fehlerlosen
einjährigen Lämmern (Opferlamm) befohlen, um die Sünde des Menschen zu sühnen.
Als die Juden jedoch seinen Sohn abgelehnt haben, hat Gott jene Prophezeiung
erfüllt, welche da sagt:
Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist.
Jes 28,16 Darum spricht Gott der Herr: Siehe,
ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein,
der fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht. Jes 28,16;
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Ps 118,22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden. 118,23 Das ist vom Herrn geschehen und ist ein
Wunder vor unsern Augen. Ps 118,22-23;
Die Bauleute, die jüdischen Schriftgelehrten und die
mosaische Glaubensgemeinde, haben den Stein, ihren Messias, verworfen,
und so hat ihn Gott zum Eckstein gemacht, d.h. zu jenem Stein im
Fundament, welcher das gesamte Gebäude trägt und zusammenhält. Und
obwohl nun die jüdischen Schriftgelehrten die Tora und alle Schriften genau
kannten, die Bedeutung dieser Prophezeiung hatten sie
offenbar nicht verstanden (Mt
5,17).
Und so kam es zu diesem Paradigmenwechsel im Glauben an den einen und einzigen Gott.
Der alte mosaische Glaube war außer Kraft gesetzt, er konnte keine Sünden mehr vergeben.
Und auch das hat ihnen unser Herr Jesus Christus gesagt, aber da wollten sie ihn schon
nicht mehr verstehen:
Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.
Jh 8,21 Er sprach nun wieder zu ihnen: Ich gehe hin,
und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wohin ich gehe,
könnt ihr nicht hinkommen. 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten,
daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen:
Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt,
ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren
Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin
(der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh 8,21-24;
Wer in seinen Sünden – also ohne Sündenvergebung – stirbt, wird beim
Letzten Gericht zur ewigen Verdammnis verurteilt. Und genau das ist das Schicksal
aller Juden, der Söhne des Reichs, denen das Reich genommen und einem anderen Volk
gegeben wurde, das seine Früchte bringt.
Aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
Mt 8,11 Ich sage euch aber, dass viele von Osten und
Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem
Reich der Himmel, 8,12 aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen
werden in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein. Mt 8,11-12;
Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das seine
Früchte bringen wird.
|
Wie man sieht, sitzen die Juden zwischen zwei Stühlen: im
mosaischen Glauben des Alten Bundes können sie keine Sünden mehr vergeben
bekommen. Nicht nur, weil dieser Bund von Gott aufgelöst wurde, sondern auch,
weil die Sündopfer nur am Brandopferaltar im Tempel in Jerusalem – und nur dort! (5Mo 12,13-14; 2Chr 7,19-21)
– erbracht werden dürfen. Doch dieser Tempel und der
Brandopferaltar wurden vor zweitausend Jahren zerstört
(Lk
21,5-6).
Andererseits kann die Sündenvergebung im Neuen Bund des christlichen
Glaubens nur im Glauben an das stellvertretende Loskaufopfer des Sohnes Gottes
am Kreuz für die Sünden aller Menschen erlangt werden. Und das lehnen die Juden ab.
Daher hat ihnen der Herr oben, in Jh 8,24 auch gesagt: "Wenn ihr nicht glauben
werdet, dass ich es (der Messias) bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben."
Und wer in seinen Sünden sterben muss, der hat keine Vergebung für seine Sünden und
wird beim Letzten Gericht zur ewigen Verdammnis verurteilt.
Allerdings wäre es nun ein Fehler – dem leider einige christliche Denominationen
erliegen – zu glauben, dass damit der mosaische Glaube und Israel von Gott auf
ewig verworfen wäre. Diese Gott‒losigkeit des Volkes Israel geht vom Tod des
Sohnes Gottes, als der Vater den Tempel verlassen hat, bis zum Beginn des Millenniums,
wenn sich der übrig gebliebene Rest der Israeliten wieder zu ihrem Gott und seinem
Sohn Jesus den Christus (den Messias) bekehren.
Wer die Bibel kennt, weiß daher, dass das Christentum nur ein "Einschub"
in der Geschichte Gottes mit Israel ist. Im Millennium wird sich der Rest Israels
zu Jesus Christus bekehren, Gott wird ihnen ihren König David auferwecken
(Jer
30,8-9) und Israel wird zum "Haupt der Nationen"
(Jer
31,6-8) in den tausend Jahren des Friedensreiches des Sohnes Gottes werden.
(Siehe auch Diskurs 121: "
Das Christentum: Ein Einschub in der Geschichte Gottes mit Israel.")
Deshalb hat auch unser Herr Jesus Christus gesagt;
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Mt 5,17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich
gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen
aufzulösen, sondern zu erfüllen. 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis
Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein
Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. 5,19 Wer nun eines von diesen
kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen
im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.
5,20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der
Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Mt 5,17-20;
(Siehe auch Diskurs 131: "Das
Judentum und seine Sicht von Jesus des Christus’ [=hebr.: Messias].")
Für das Christentum gelten also genau die selben Gebote und
Gesetze wie im mosaischen Glauben! Das ist es, was der Herr hier sagt. Der Sold
der Sünde – also ungesühnte und unvergebene Nichtbeachtung der Gebote und
Gesetze – ist noch immer der (zweite) Tod. Was sich jedoch geändert hat ist die
Art der Sühne und der Vergebung.
War es im mosaischen Glauben ein Tier (Opferlamm), dass stellvertretend für
den Menschen sein Leben lassen musste, ist es im christlichen Glauben der Sohn Gottes
selbst, der sein Leben für die Sünder gegeben hat. Hatten die Juden viele
Opfergesetze für die verschiedensten Sünden und Vergehen, so gilt
im Christentum das eine Opfer des Sohnes Gottes für alle
Sünder und alle Sünden, welche im Gesetz genannt sind.
Das ist der Neue Bund, das ist das Christentum. War im Alten Bund das Kennzeichen der
Zugehörigkeit die Beschneidung, ist es im Neuen Bund der Glaube. Der Glaube an
Jesus Christus und sein stellvertretendes Opfer am Kreuz für die Sünden der
ganzen Welt. Wer es annehmen will, der hat Sündenvergebung und ist gerettet. Wer
es nicht annehmen will, auf dem bleibt der Zorn Gottes und er geht in die
Verdammnis.
Ein weiterer Unterschied zum mosaischen Religion ist – wie
bereits weiter oben erwähnt – , dass der christliche Glaube eben keine Religion
ist. Es ist eine Relation, eine Beziehung zu oder eine Verbindung
mit Gott als unserem Vater im Himmel, der raumzeitlosen Dimension, in der Gott
und seine Engel leben. Deshalb hat uns auch der Sohn Gottes gesagt:
Und ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
Mt 23,9 Und ihr sollt niemand euren Vater nennen
auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Mt 23,9;
Wir sollen also niemand auf Erden unseren Vater nennen, weil
unser Vater im Himmel ist. – Damit ist aber auch klar, dass sämtliche
katholischen Päpste, welche sich in schamloser Weise sogar "Heiliger Vater"
nennen lassen – eine Bezeichnung, welche unser Herr Jesus Christus
ausschließlich im Gebet für Gott verwendet hat
(Jh
17,11) – allein schon aus diesem Grund in die Hölle fahren werden.
Die Mitglieder des Neuen Bundes erkennt man also daran, dass sie an Jesus
Christus glauben. Sie sind Kinder – Söhne und Töchter – des lebendigen Gottes,
der ihr Vater im Himmel ist. Und diese Beziehung, diese Verbindung ist geistiger
Natur. Wie uns auch der Herr sagt:
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt,
da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden;
denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24 Gott ist
Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh
4,23-24;
Im christlichen Glauben gibt es also keinen Ritus, keine
Liturgie, keine "Messen", keine Priester, Bischöfe, Päpste usw. Und das
biblische Christentum kennt auch keine "Gotteshäuser", wie die Kirchen, Moscheen
oder Tempeln bei den Religionen. Denn der eine und einzige Gott hat uns gesagt:
»Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«.
Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja
66,1-2): 7,49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner
Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«, spricht der Herr, »oder
was ist die Stätte meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?«.
Apg 7,48-50;
Und Paulus schreibt uns im ersten Brief an die Korinther:
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?
1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr
Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 3,17 Wenn
jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel
Gottes ist heilig – der seid ihr. 1Kor 3,16-17;
Und schließlich erklärt uns der Sohn Gottes selbst, wie das zu
verstehen ist:
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Jh 14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot:
Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?
14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort
halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung
bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht.
Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der
mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch
gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden
wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was
ich euch gesagt habe. Jh 14,22-26;
Durch den Heiligen Geist in uns wird also Vater und Sohn in uns
wohnen. Und deshalb sind wir (unser Geist) der Tempel Gottes. All
diese anderen menschlichen Erfindungen in den Religionen dienen nur dazu, in der
materiellen Welt der Menschen zu beeindrucken, sich selbst bei anderen Menschen
zu rühmen. Das alles ist dem unsichtbaren Gott, der Geist ist, ein Gräuel.
Religion ist, wenn der Mensch versucht Gott zu erreichen. Im biblischen
Christentum kommt Gott zum Menschen. Gott ist unser Heiliger Vater im Himmel und
es gibt daher durch den Heiligen Geist in uns eine Relation, eine direkte,
geistige Beziehung zu dem einen und einzigen Gott.
Wenn der Mensch ohne Sünde ist – d.h. er muss vorher beten und um die Vergebung seiner Sünden im
Namen des Loskaufopfers des Herrn Jesus bitten – und wenn er bereit ist, der
Wahrheit die Ehre zu geben, dann geht er in einen Raum, in dem er ungestört ist,
verschließt die Tür, setzt sich hin und beginnt im Geist mit seinem Vater im
Himmel zu sprechen.
Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist.
Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein
wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Versammlungen und an den
Ecken der Straßen stehend zu beten (oder an
der "Klagemauer"!/ FH) , damit sie von den Menschen gesehen werden.
Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. 6,6 Wenn du aber betest,
so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu
deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen
sieht, wird dir vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie
die von den Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen
erhört werden. 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6, 5- 8;
So hat das auch Gottfried Daniel Pomacher, ein
Erweckungsprediger aus dem Wuppertal gesehen, als er sagte:
Das Christentum besteht nicht in Worten, sondern in
der Kraft des Heiligen Geistes in den Gläubigen. Nicht jene sind die Säulen des
Tempels, die sich öffentlich in Gebeten mit "Herr, Herr" die Bewunderung ihrer
Zuhörer verschaffen, sondern jene, welche zuhause, in ihrem stillen Kämmerlein
und ohne einen einzigen Zuhörer, ihre Gebete an den Herrn richten, sind die
wahren Träger der Gemeinde.
Das ist die einzige Möglichkeit für jeden Menschen mit Gott zu
sprechen (beten) und von ihm auch gehört zu werden. Alle anderen "Gebete" – zu
wem auch immer – gehen in die Leere und gelangen nicht zu Gott. Das Christentum
ist daher keine Religion, sondern eine Relation. Eine Beziehung oder
Verbindung des Menschen zu seinem Vater im Himmel, dem allmächtigen Gott und zu
seinem Sohn Jesus Christus.
Und wie hier nun auch leicht erkennbar, ist die katholische Kirche, welche in der Welt gemeinhin als die Vertreterin des
Christentums gesehen wird, keine christliche Kirche. Der biblisch‒christliche
Glaube basiert weder auf Regeln noch auf Ritus oder Liturgie. Der wahre
christliche Glaube kennt weder Priester noch Bischöfe, Kardinäle oder gar
Päpste. Der echte christliche Glaube ist eine Beziehung zu Gott als unseren
himmlischen Vater und zu Jesus Christus, seinen Sohn, als unseren Retter.
Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.Gott ist für jeden einzelnen Menschen erreichbar, der das wünscht. Allerdings nicht in verschiedenen Religionen, sondern in seinem Sohn Jesus Christus. (Mt 28,18; Jh 14,6) --o-- Jede Religion, die nicht Jesus Christus als den Sohn Gottes, die "enge Pforte" und einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen im Mittelpunkt ihres Glaubens hat, ist eine falsche Religion. (Ps 118,22; Jes 28,16; Mt 11,27; Mk 12,10; Jh 3,35-36; Jh 5,22-23; Lk 20,17; Apg 4,11; 1Tim 2,5; 1Ptr 2,6-7) -- o -- Jedes Gebet, welches nicht ausschließlich an Jesus Christus oder den Gott der Bibel gerichtet ist, richtet sich an Götzen und ist Gott ein Gräuel. (Jer 10,2-5) -- o -- Der biblisch-christliche Glaube, mit der Bibel als alleiniger Glaubensgrundlage und ohne irgendwelche, von Menschen erfundenen Zusätzen (Talmud, Katechismus, Koran etc.), ist daher die einzige Möglichkeit in dieser Welt, welche die Menschen zum Glauben an das sühnende Kreuzesopfer des Sohnes Gottes führt und damit durch die Sündenvergebung den Zugang zu dem einen und einzigen Gott der Bibel ermöglicht. (Mt 7,13-14) -- o -- Nachdem es nur diesen einen und einzigen, lebendigen Gott und seinen Sohn Jesus Christus gibt, ist jede Toleranz gegenüber anderen, erfundenen Göttern, ein Betrug an den aufrichtig ihren Schöpfer suchenden Geschöpfen und daher auf das Schärfste zu verurteilen. -- o -- Glauben Sie daher keinem dieser falschen Prediger, egal welcher Religion. Denn jene die tote Götzen anbeten, sind gottlos und die nur den Vater anbeten, glauben nicht an den Sohn. Doch wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. (1Jh 2,23) -- o -- Jene aber, die vorgeben christlich zu sein, beten entweder katholische Götzen an oder haben als Protestanten schwule Bischöfe. Sie sind alle faule Früchte von faulen Bäumen, die keine guten Früchte bringen können. Ihre Götter sind Götzen, ihre Gebete gehen ins Leere und ihr Segen wird zum Fluch! (Mt 7,16-18) |
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Der Begriff Alija (ֽֽhebräisch עֲלִיָּה ʿalijjah, deutsch ‘Aufstieg’, Plural ʿalijjot) stammt aus der Bibel und bezeichnet im Judentum seit dem
babylonischen Exil (586-539 v.AllyaChr.) die Rückkehr von Juden als Einzelne oder
Gruppen nach Eretz Israel. Teilnehmer einer Alija heißen hebräisch Olim
(Singular: fem. Olah, mask. Oleh). – Seit der Entstehung des politischen
Zionismus im 19. Jahrhundert bedeutet der Begriff allgemein "jüdische
Einwanderung" nach Palästina bzw. seit 1948 nach Israel. (WIKIPEDIA)