Diskurs 144 – Das "Israel Gottes" in Gal 6,16: Israel oder die Gemeinde Christi?




Das "Israel Gottes" in Gal 6,16. / Michael Marlowe, Dez. 2004.

Der biblisch christliche Glaube.

Welche Bedeutung hat der Schnitt des Tempelvorhang in zwei Teile, als Jesus starb? / Gotquestions.org

Die Juden sind seit zweitausend Jahren ein Gott-loses Volk.

Wird die Gemeinde in der Schrift niemals Israel genannt? / Michael Marlowe, Dez. 2004.

Die Leugnung des wahren Messias Jesus aus Nazareth. / Michael Marlowe, Dez. 2004.

Beginnende Christenverfolgung. / Michael Marlowe, Dez. 2004.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Das "Israel Gottes" in Gal 6,16 / Michael Marlowe, Dez. 2004.)


Gal 6,14 Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, außer in dem Kreuz unsres Herrn Jesus Christus, durch welches mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. 6,15 Denn es ist weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Schöpfung. 6,16 Und so viele nach dieser Regel wandeln, über die sei Friede und Barmherzigkeit, über das Israel Gottes.
(Gal 6,14-16)


(…) Auf jeden Fall scheint es klar zu sein, dass Paulus in diesem Vers keinen Segen über Personen aussprechen kann, die nicht in der Formulierung "so viele nach dieser Regel wandeln" (die Regel, sich nur im Kreuz zu rühmen) enthalten sind.

Die gesamte Argumentation des Briefes verhindert jede Vorstellung, dass er hier in 6,16 einen Segen für diejenigen aussprechen würde, die nicht in dieser Gruppe enthalten sind. Der Satz ist umstritten geworden, weil die traditionelle Auslegung mit den Auslegungsprinzipien des Dispensationalismus in Konflikt steht.

Dispensationalisten sind daran interessiert, eine scharfe Unterscheidung zwischen "Israel" und "der Gemeinde" über eine ganze Reihe von theologischen Fragen der Prophetie, Ekklesiologie und Soteriologie aufrechtzuerhalten.

Sie fühlen sich nicht wohl mit dem Gedanken, dass Paulus hier den Ausdruck "Israel Gottes" in einem Sinn verwendet, der Heiden einschließt, weil dies ihre Behauptung untergräbt, dass "die Gemeinde" in der Schrift immer sorgfältig von "Israel" unterschieden wird.

Dies ist ein Hauptgrundsatz der dispensationalistischen Hermeneutik. C.I. Scofield schrieb in seinem Traktat Rightly Dividing the Word of Truth (New York, Loizeaux Brothers, 1888): "Wenn man also vergleicht, was in der Schrift über Israel und die Gemeinde gesagt wird, findet [ein sorgfältiger Bibelstudent], dass in Ursprung, Berufung, Verheißung, Anbetung, Verhaltensgrundsätzen und zukünftiger Bestimmung – alles ein Gegensatz ist.

Ähnlich Charles Ryrie in seinem Buch Dispensationalism Today (Chicago, 1965) erklärt, dass die "Grundvoraussetzung des Dispensationalismus zwei Absichten Gottes sind, die in der Bildung zweier Völker zum Ausdruck kommen, die ihre Unterscheidung in der Ewigkeit beibehalten." (S. 44-45).

(Auszug aus: "The Israel of God (Galatians 6:16)" by Michael Marlowe, Dec. 2004. ["Das Israel Gottes Galater 6,16" von Michael Marlowe, Dez. 2004.)

Übersetzung mit Deepl – Hanna Weitzel



Zuerst herzlichen Dank an Frau Hannelore Weitzel, eine Besucherin von Immanuel.at, welche die Artikel von Michael Marlowe übersetzt und mir zugesandt hat. Diese Übersetzungen werden in der deutschen Website von Immanuel.at zitiert, während in der englischen Version die englischen Originaltexte von Marlowe verwendet werden.

Um die Frage zu klären, ob der Apostel Paulus in seinem Brief an die Galater, in Gal 6,15-16, mit "Israel Gottes" tatsächlich das Volk Israel oder die Gemeinde Christi gemeint hat, ist – wie immer bei derartigen Fragen – eine Überprüfung anhand der Schrift die beste Methode. Und hier gibt es eine Aussage unseres Herrn Jesus Christus, welche diese Frage ganz eindeutig beantwortet:

Und es wird eine Herde, ein Hirte sein.

Jh 10,14 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen, 10,15 wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. 10,16 Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein. Jh 10,14-16;


Hier oben, in Jh 10,16, spricht der Herr von "anderen Schafen", die er bringen muss. Dies impliziert aber, dass es schon Schafe – also eine Herde – gibt. Und diese erste Herde sind natürlich die Israeliten. Und zwar alle wahrhaft Gottesgläubigen aus dem Alten Bund bis zur Menschwerdung Christi. Das ist das "Haus Israel".

Die "anderen Schafe", welche der Herr noch bringen muss, sind demnach die Christen, die Menschen aus allen Nationen, welche seither zum Glauben an Christus gekommen sind. Also wenn man so will, das "Haus der Nationen".

Und dann spricht der Herr auch von einem "Hof". Dieser Hof ist offensichtlich etwas, das bereits existiert. Und wenn der Herr sagt: "ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen" ist anzunehmen, dass er diese anderen Schafe, die Christen, auch in diesen "Hof" bringen muss.

Die letzte Aussage des Herrn dann: "und es wird eine Herde, ein Hirte sein" bestätigt, dass diese beide Herden – das Haus Israel und das Haus der Nationen – von unserem Herrn Jesus Christus zusammengeführt werden sollen. Und zwar zusammengeführt in diesem eingangs erwähnten "Hof".

Damit können wir nun aber auch sehr gut erkennen, dass dieser "Hof" genau das ist, was Paulus in Gal 6,16 das "Israel Gottes" nennt. Es ist der "Hof", in welchem beide "Herden" – die Beschnittenen und die Unbeschnittenen – vereint sind. Aus der letzten Aussage des Herrn im obigen Text: "und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein", können wir nun zwei weitere wichtige Erkenntnisse gewinnen.

Um mit den letzten Worten des Herrn in diesem Text zu beginnen, werden also beide Herden unter dem "einem Hirten" sein. Und nachdem es sich hier ja nicht um eine physische Vereinigung handeln kann, heißt das, dass diese beiden Herden geistlich vereint sein werden und sowohl Israeliten, als auch Christen an den einen Hirten Jesus Christus glauben werden.

Auch die Konkretisierung im Text: "und sie werden meine Stimme hören" bezieht sich aufgrund des nachfolgenden Hinweises: "und es wird eine Herde sein", unzweifelhaft auf beide Herden, d.h. auf das ganze "Israel Gottes". Wir sehen also, dieses "Israel Gottes", auf welches sich Paulus in seinem Brief an die Galater 6,16 bezieht, ist weder die christliche Gemeinde noch das Volk Israel im einzelnen, sondern beides gemeinsam und beides unter "einem Hirten", nämlich Jesus Christus.


Der biblisch christliche Glaube.

Doch Paulus gibt uns in diesem Text noch einen weiteren Hinweis. im Vers davor, in Gal 6,15 schreibt er: "Denn es ist weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Schöpfung". Die Bezeichnungen "Beschneidung" und "Unbeschnittensein" scheinen auf den ersten Blick recht klar auf Israel und die Gemeinde hinzuweisen.

Wenn wir uns jedoch diese beiden von Paulus negierten Begriffe im Zusammenhang mit der anschließenden Offenbarung: "es ist … eine neue Schöpfung" betrachten, drängt sich doch der Verdacht auf, dass Paulus hier möglicherweise etwas anderes meint, als man so oberflächlich hineininterpretieren würde.

Wenn man sich dann den Begriff der "neuen Schöpfung" in der Bibel etwas näher ansieht, erkennt man – egal ob nun auf die ganze Schöpfung (Off 21) bezogen oder auf den einzelnen Menschen (2Kor 5,17) – , dass dies nicht nur eine Verbesserung des Bestehenden sein kann – wie exzellent diese auch sein mag – , sondern es scheint etwas ganz neues zu sein, etwas, das ganz anders ist, als das Bisherige.

Wenn also Paulus hier konkret Beschneidung und Unbeschnittensein erwähnt und feststellt, dass weder das Eine noch das Andere etwas ist, sondern eine neue Schöpfung, dann stellt sich die Frage, ob er hier nicht anstatt der eigentlichen Ausdrücke eher den Hintergrund, den Anlass für diese Bezeichnungen meint.

Und der Anlass für Beschneidung und Unbeschnittensein ist Religion. Der Mensch dokumentiert mit einer bestimmten Handlung seine Zugehörigkeit zu seiner Religion. So machen es die Sikhs mit dem Turban, die Hindus mit dem Bad im Ganges, die Muslime mit ihren fünf Tagesgebeten, die Katholiken mit der Bekreuzigung und eben die Juden – unter anderem – mit der Beschneidung.

Das echte, wahre biblische Christentum aber ist keine Religion! Religion ist der Versuch des Menschen mit Handlungen (Riten, Gebete, Opferungen, Anstrengungen wie die Wallfahrt, der Hadsch, das Bad im Ganges etc.) das Wohlwollen der Gottheit und dadurch von ihm eine Vergünstigung zu erhalten. Das heißt, Religion ist, wenn der Mensch versucht Gott zu erreichen.

Im biblischen Christentum sucht nicht der Mensch Gott, sondern Gott kommt zu den Menschen. Der biblisch-christliche Gott hat seinen Sohn Mensch werden und am Kreuz sterben lassen, um dem Menschen die Möglichkeit der Rettung aus Gnade anzubieten. Nicht mehr die kaum erreichbare eigene Gerechtigkeit durch die absolute Beachtung der Gebote, sondern der Glaube an seinen Sohn und dessen Loskaufopfer am Kreuz sind der Weg zu ewigem Leben.

Das biblische Christentum ist daher auch keine Religion sondern eine Relation. Eine Verbindung oder Beziehung jedes einzelnen Gläubigen zu seinem Gott. Die Schlüsselaussage des biblisch-christlichen Glaubens ist die Aussage des Sohnes Gottes in Jh 4,24:

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23-24;


Und nun sehen wir auch, weshalb Paulus Beschneidung und Unbeschnittensein als überholte religiöse Vorstellungen bezeichnet. Im Christentum geht es nicht mehr darum, die Menschen in irgendeiner Form zu beeindrucken. Der wahre Glaube sowie die wahre Anbetung zeigen sich nicht mehr im Fleisch, sondern im Geist und in der Wahrheit.

Der gottgefällige Mensch ist jener Mensch, der das Loskaufopfer des Sohnes Gottes für seine Sünden angenommen hat und im Geist und in der Wahrheit zu Gott betet und mit ihm spricht. Der Gott, den wir anbeten, ist der eine und einzige, lebendige Gott. Und im Gegensatz zu den blinden und stummen Götzen der Religionen, kann dieser Gott sehen, hören, sprechen – und handeln.

Das meint wohl Paulus auch mit "neuer Schöpfung", was er auch den Korinthern in seinem zweiten Brief schreibt:

Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

2Kor 5,14 Denn die Liebe des Christus drängt uns, indem wir so geurteilt haben, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind. 5,15 Und er ist für alle gestorben, damit die, die leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist. 5,16 Daher kennen wir von nun an niemand dem Fleisch nach; und wenn wir Christus dem Fleisch nach gekannt haben, kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so. 5,17 Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 5,18 Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat. 5,19 Nämlich dass Gott in Christus war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend, und er hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. 2Kor 5,14-19;

(Siehe auch Diskurs 137: "Der biblisch-christliche Glaube.")


Das Christentum hat seinen Ursprung beim und im Tod unseres Herrn Jesus Christus. Als Christus am Kreuz gestorben ist, war das die Geburt des christlichen Glaubens, wie das der folgende Beitrag von der Website "Gotquestions.org" sehr gut erklärt.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Welche Bedeutung hat der Riß des Tempelvorhangs in zwei Teile, als Jesus starb? / Gotquestions.org)

 Während des Lebens Jesu war der heilige Tempel in Jerusalem das Zentrum des jüdischen Ordenslebens. Der Tempel war der Ort, an dem Tieropfer und Anbetung stattfanden, getreu nach dem Gesetz Moses.

Hebräer 9,1-9 sagt uns, dass es im Tempel einen Vorhang gab, der das Allerheiligste, den Ort der irdischen Wohnstätte der Gegenwart Gottes, vom Rest des Tempels trennte, in dem die Menschen lebten. Dies deutete darauf hin, dass der Mensch wegen der Sünde von Gott getrennt war (Jesaja 59,1-2). Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr durch den Vorhang hineingehen (2. Mose 30,10; Hebräer 9,7), um im Namen des gesamten Volkes Israel in Gottes Gegenwart einzutreten und Sühne für ihre Sünden zu leisten (3. Mose 16).

Salomos Tempel war 15 Meter hoch (1. Könige 6,2), aber Herodes erhöhte seine Höhe nach den Schriften von Josephus, einem jüdischen Historiker des ersten Jahrhunderts, auf 20 Meter. Es besteht Unsicherheit über die genaue Messung einer Elle, aber es ist sicher, dass dieser Vorhang etwa 20 Meter lang war. Josephus erzählt uns auch, dass der Vorhang 88 cm dick war und dass man den Vorhang nicht zerreißen konnte, selbst wenn man Pferde auf jeder Seite zum Ziehen gebunden hätten. Das Buch Exodus lehrt, dass dieser dicke Vorhang aus blauem, lila und scharlachrotem Material und gewebtem Leinen bestand.

Die Dicke des Vorhangs gibt den Ereignissen, die beim Tod Jesu am Kreuz stattfanden, viel mehr Wert. "Jesus aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss von oben bis unten in zwei Stücke." (Matthäus 27,50-51a).

Wozu dient dieses Ereignis? Was bedeutet der Vorhangriss für uns heute? Das Zerreißen des Vorhangs im Moment des Todes Jesu symbolisierte dramatisch, dass sein Opfer, das Vergießen seines Blutes, eine ausreichende Sühne für die Sünden waren. Es zeigt an, dass jetzt der Weg zum Allerheiligsten allen Völkern zu jeder Zeit offen steht, sowohl Juden als auch Nichtjuden.

Als Jesus starb, wurde der Vorhang aufgerissen, und Gott entfernte sich von diesem Ort, um nie wieder an einem Ort zu leben, der von Menschenhand geschaffen wurde (Apg 17,24). Gott hatte dem Tempelzeitalter und seinem religiösen System ein Ende gesetzt. Der Tempel und Jerusalem wurden 70 n. Chr. Verwüstet (von den Römern zerstört), so wie Jesus es in Lukas 1335 prophezeit hatte. ALS STRAFE

Solange der Tempel stand, hatte die Fortsetzung (mit seinen Zeremonien, AdH) des Alten Bundes eine Bedeutung. Hebräer 9,8-9 bezieht sich auf die Zeit, in der der Alte Bund überwunden werden sollte, während der Neue in Erfüllung gehen sollte. (Hebräer 8,13).

Der Vorhang hatte die symbolische Bedeutung von Christus selbst als einzigem Weg zum Vater (Johannes 14,6). Dies wird durch die Tatsache angezeigt, dass der Hohepriester durch den Vorhang das Allerheiligste betreten konnte. Jetzt ist Jesus unser Hohepriester und als Gläubige an sein vollendetes Werk nehmen wir an seinem besseren Priestertum teil. Jetzt haben wir durch Ihn Zutritt zum Allerheiligstem.

In Hebräer 10,19-20 heißt es: "Da wir nun, Brüder, Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu, auf dem neuen und lebendigen Weg, den er uns eingeweiht hat durch den Vorhang hin, das ist sein Fleisch." Wir sehen, wie das Bild des Leibes Jesu für uns auseinandergerissen wird, als würde er den Vorhang für uns aufreißen.

Der Vorhang, der von oben nach unten zerrissen wird, ist eine historische Tatsache. Die tiefgreifende Bedeutung dieses Ereignisses wird im Hebräerbrief in einer Fülle von wunderbaren Details erklärt. Die im Hebräerbrief beschriebenen Dinge waren Schatten der Dinge, die stattfinden sollten, und alle führten uns letztendlich zu Jesus Christus. Er war der Vorhang zum heiligen Ort und durch seinen Tod können die Gläubigen Zugang zu Gott haben.

Der Vorhang im Tempel war eine ständige Erinnerung daran, dass die Sünde die Menschheit unzulänglich macht, in Gottes Gegenwart zu stehen. Die Tatsache, dass das Sündopfer jährlich dargebracht und unzählige Opfer täglich wiederholt wurden, zeigte, dass die Sünde nicht durch einfache Tieropfer gesühnt oder aufgehoben werden konnte. Jesus Christus hat durch seinen Tod die Barrieren zwischen Gott und dem Menschen beseitigt, und jetzt können wir ihm mit Zuversicht und Mut begegnen (Hebräer 4,14-16a).

(gotquestions.org)



Natürlich ist hier auch noch zu konkretisieren, dass "der Weg zum Allerheiligsten für alle Völker und zu jeder Zeit" nichts anderes ist, als die Vergebung der Sünden für alle Menschen durch dieses Kreuzesopfer des Lammes Gottes. Und was im obigen Artikel leider auch nicht erklärt wird,  ist die Tatsache, dass der Tod unseres Herrn am Kreuz, nicht nur die Geburt des Christentums, sondern auch der Tod der mosaischen Religion war.

Im Unterschied zu allen anderen Götzenreligionen dieser Welt, war der grundlegende Zweck der mosaischen Religion, dem Menschen die Möglichkeit zu geben, Verbindung mit dem einen und einzigen, lebendigen Gott aufzunehmen. Diese Verbindung ist erforderlich, um mit Gott zu sprechen, also zu beten. Doch Gott ist für den Menschen nur dann zugänglich, wenn der Mensch frei von Sünde ist.

Und hier hatte die mosaische Religion ihre Sünd- und Schuldopfer, mit welchen jeder Israelit, wenn er gesündigt hatte, Vergebung durch Gott erlangen konnte. Dabei musste der Sünder seine Hand auf den Kopf des Tieres legen und dann wurde dasTier Getötet. Das Tier ist also anstatt des Menschen gestorben, denn das Gebot Gottes war: wer sündigt muss sterben. Doch Gott hatte es den Israeliten erlaubt, den eigenen Tod durch Tieropfer zu ersetzen. Und einmal im Jahr durfte der Hohenpriestern ins Allerheiligste des Tempels, um dort von Gott direkt, die Vergebung der Sünden für das ganze Volk zu erbitten und zu erlangen.

Mit dem Tod Jesu am Kreuz hat hier jedoch ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Es ist kein Tieropfer mehr erforderlich, um von Gott die Vergebung seiner Sünden zu erlangen, da der Sohn Gottes ein für alle Mal dieses Opfer für alle Menschen, die es in Anspruch nehmen wollen, erbracht hat.

Damit hat aber die mosaische Religion ihre Existenzgrundlage verloren. Ihre Hauptaufgabe, den Menschen durch Tieropfer sündenfrei zu machen, damit er beten und in Kontakt mit seinem Gott treten kann (das Gesetz), war nunmehr übertragen auf den Glauben an das Loskaufopfer des Sohnes Gottes für alle Menschen.

Aber auch die weiteren Grundlagen zur Ausübung des mosaischen Glaubens, nämlich der Tempel in Jerusalem und dessen Brandopferaltar, auf welchem verpflichtend (an keinem anderen Ort!) die Tieropfer dargebracht werden mussten, wurden von den Römern im Jahre 70 vernichtet. Neben der Strafe für den Bundesbruch durch die Ermordung des Sohnes Gottes – war dies auch die Konsequenz dieses Paradigmenwechsels.

Das Gesetz und die Propheten (die mosaische Religion) waren bis auf Johannes;

Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes; von da an wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt, und jeder dringt mit Gewalt hinein. Lk 16,16;


Die Juden sind seit zweitausend Jahren ein Gott-loses Volk.

Die Aussage des Paulus über die Beschneidung, eingangs in Gal 6,14-16, ist offensichtlich viel grundsätzlicher zu verstehen. Die Beschneidung war bei den Israeliten ein religiöses Zeremoniell, wodurch der Israelit die Zugehörigkeit zum Volk Gottes und zu Gott selbst bestätigt bekommt.

Jeder, der unbeschnitten war, war daher automatisch ein Gottloser, also ein Goj (hebräisch: Goj=Volk, Gojim= Völker). Die Klarstellung des Paulus nun: "Es ist weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas", widerlegt aber ganz eindeutig diesen jüdischen Ritus.

Diese religiöse Zeremonie hatte so lange Geltung, als Gott im Allerheiligsten des Tempels in Jerusalem bei seinem Volk wohnte. Nachdem die Juden aber Jesus aus Nazareth, ihren Messias, abgelehnt und an die Römer zur Kreuzigung ausgeliefert hatten, haben sie damit ihren Bund mit Gott gebrochen. Beim Tod seines Sohnes am Kreuz hat Gott den Bund aufgelöst und einen Neuen Bund mit allen Menschen geschlossen und den Tempel und damit auch das Volk Israel verlassen (Mt 27,50-51).

Für diesen Bundesbruch vor zweitausend Jahren wurden die Juden von Gott schwer bestraft. Während des ersten Jüdischen Krieges (66 – 74 n.Chr.) wurde im Jahr 70 der Tempel und die ganze Stadt Jerusalem von den Römern unter Titus dem Erdboden gleich gemacht (Josephus, Bell, 6,254-259). Sechzig Jahre später, im 3. Jüdischen Krieg (Bar‒Kochba Aufstand/132 – 135), wurde dann von den Römern das restliche jüdische Siedlungsgebiet in Judäa zerstört und alle Israeliten in die Diaspora verbannt.

(Siehe auch Diskurs 140: "Die Zerstörung des Tempels.")


Die Juden sind daher seither ein Gott-loses Volk und haben keine Sündenvergebung, da der Brandopferaltar und der Tempel in Jerusalem, wo die Sündopfer ausnahmslos (5Mo 12,13-14) dargebracht werden mussten, nicht mehr vorhanden sind. Und da Sündopfer nicht mehr erbracht werden können, können ihre Sünden – wenn sie sich nicht zum Christentum bekehrt haben – seit zweitausend Jahren nicht mehr vergeben werden.

Das hat ihnen auch der Sohn Gottes vor seinem Tod prophezeit:

Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.

Jh 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh 8,22-24;


Nachdem die Juden durch die fehlende Sündenvergebung im mosaischen Glauben genau das verloren hatten, was den Menschen vor Gott erst annehmbar macht, nämlich die Freiheit von Sünde, ist auch der mosaische Glaube als solcher wirkungslos. Und alle Juden, welche sich seit zweitausend Jahren weigern, den Glauben an Jesus Christus und die Vergebung aus Gnade anzunehmen, sind Heiden und werden beim Letzten Gericht von eben diesem Jesus Christus als ihren Richter zur ewigen Verdammnis verurteilt werden.

Jerusalem wird seit zweitausend Jahren "von den Heiden zertreten" (Lk 21,24). Auch jene Juden, welche 1948 in das neu gegründete Land Israel eingewandert sind, stammen großteils nicht aus Palästina, sondern sind in Wirklichkeit zu einem hohen Prozentsatz Nachfahren der Chasaren, die durch eine Massenkonversion des Chasarenreiches im 8 Jh. n. Chr. in der russischen Steppe zum Judentum konvertierten.

Jene orthodoxen Juden, welche sich bei der Staatengründung Israels 1948 – und bis heute – weigerten nach Israel einzuwandern, wie z.B. die orthodoxe jüdische Gemeinde aus Wien, von Oberrabbiner Moishe-Arye Friedmann, haben zumindest den Versuch der Zionisten durchschaut, durch diese Neugründung die biblische "Rückführung" des Volkes Israel in sein Land durch Gott vorzutäuschen.

Die Staatengründung im Mai 1948 war nicht die von Gott verheißene Sammlung, sondern eine, von Theodor Herzls Zionisten geplante und mit militärischer Gewalt und tausenden Toten durchgeführte Vertreibung des Volkes der Palästinenser aus ihrem Land. Wie einst am Berg Horeb, hat sich Israel hier mit diesem neuen Staat wieder ein "goldenes Kalb" gemacht und tanzt nun – mit tatkräftiger Unterstützung der "Israelfreunde" aus den christlichen Kreisen – darum herum.

(Siehe auch Diskurs 143: "Schawuot: Hat Israel seinen Bund mit Gott gebrochen?")


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Wird die Gemeinde in der Schrift niemals Israel genannt? / Michael Marlowe, Dez. 2004)

Als junger Christ besuchte ich eine Gemeinde, in der der Dispensationalistische Ansatz gelehrt wurde, und ich erinnere mich, wie er häufig mit der Aussage gestützt wurde, dass in der Schrift "die Gemeinde niemals Israel genannt wird." Galater 6,16 wurde so erklärt, als ob sich die Formulierung "und auf das Israel Gottes" auf eine jüdische Untergruppe jener Menschen bezöge, die "nach dieser Regel wandeln", also auf die Christen jüdischer Herkunft im Unterschied zu denen, die nichtjüdischer Herkunft sind.

Offensichtlich ist diese unqualifizierte Behauptung, dass die Kirche niemals als "Israel" angesprochen wird, für Dispensationalisten weiterhin wichtig, denn in einem kürzlich erschienenen Artikel nennt es ein prominenter dispensationalistischer Autor einen "schrecklichen Fehler", wenn "das Israel Gottes" in Galater 6,16 so verstanden wird, dass es Heiden einschließt.[²] Es scheint keinen Grund für diese Interpretation zu geben, außer dem Wunsch der Dispensationalisten, alle typologischen Interpretationen auszuschließen.

(Auszug aus: "The Israel of God (Galatians 6:16)" by Michael Marlowe, Dec. 2004. ["Das Israel Gottes Galater 6,16" von Michael Marlowe, Dez. 2004.)
Übersetzung mit Deepl – Hanna Weitzel

2) Mal Couch: "Der Aufstieg des Antisemitismus: Das Rascheln der Blätter", Conservative Theological Journal 6 (Dezember 2002), S. 288-9. Couch glaubt anscheinend, dass die Verweigerung besonderer Privilegien für ethnische Juden im Rahmen des Evangeliums "antisemitisch" ist.



Wie man dann dem weiteren Text im Artikel von Michael Marlowe entnehmen kann, kritisiert er – völlig zurecht – die Auffassung der Dispensationalisten, dass die Gemeinde in der Schrift niemals Israel genannt wird. Diese Auffassung wurde ja bereits eingangs mit den Aussagen des Herrn in Jh 10,14-16 eindeutig widerlegt.

Was denken denn die Dispensationalisten, wer diese zwei Herden in Jh 10,16 sein sollen? Nimmt man die Schrift ernst, so gibt es hier keine andere Möglichkeit, als die erste Herde als Israeliten und die andere Herde als Christen zu interpretieren. Und am Ende sagt der Herr: "und es wird eine Herde sein".

Genau diese eine Herde aber ist das "Israel Gottes", welches Paulus in Gal 6,16 erwähnt. Es sind sowohl Israeliten als auch Christen, welche in dieser einen Herde beisammen sind. Wobei man hier als Synonym für "Christen" ausdrücklich nicht "Kirche" oder "Gemeinde" schreiben sollte, da die katholische Kirche Götzen anbetet, die evangelische Kirche Homosexuelle als Superintendenten einsetzt und die evangelikalen Gemeinden immer mehr als "eingetragene Vereine" die Seiten gewechselt haben.

Mit der Aussage des Sohnes Gottes in Jh 10,16: "und es wird eine Herde, ein Hirte sein" wird also beides beantwortet. Einmal die Frage, ob mit dem "Israel Gottes" in Gal 6,16 Israeliten oder Christen gemeint sind und dann jene Behauptung der Dispensationalisten, dass die Kirche Gottes in der Bibel niemals als "Israel" angesprochen wird.

Die Wahrheit ist, dass es für Gott nach dem Tod seines Sohnes keinen Unterschied mehr gibt zwischen den Nationen und Israel. Alle Menschen sind für Gott nunmehr gleich. Jene, die nicht glauben, sind die Gottlosen – egal welcher Rasse oder Nation. Jene, die an diesen Gott und seinen Sohn glauben – aus welcher Rasse oder Nation auch immer – sind das nunmehrige "Israel Gottes".

Was nämlich bei der Interpretation dieser Texte oft leider nicht erklärt wird, ist die eigentliche Bedeutung des Wortes "Israel". Der Name Jisra’el, hebräisch ישראל, ist jener Name, den Gott dem Stammvater Jakob gegeben hat. Dieser Name lässt sich mit "Gott streitet (für uns)" oder "Gott möge (für uns) streiten" und "Gott herrscht" oder "Gott möge herrschen" übersetzen.

Doch Antonius der Große ("heiliger" Antonius, 261-356) übersetzte in seinem dritten Brief den Namen Israel mit "Verstand, der Gott sieht". Und so gesehen sind alle Menschen, die den Verstand haben um "Gott zu sehen", unter dem Namen "Israel Gottes" zusammengefasst.

Nachdem Israel seinen Bund mit Gott gebrochen und Gott diesen Bund aufgelöst hat, hat der Allmächtige seine Gnade nicht mehr nur einem einzelnen Volk, sondern allen Menschen dieser Welt angeboten. Und gleichzeitig wurden die Opferriten des mosaischen Glaubens – nicht nur in Ermangelung eines Tempels und eines Brandopferaltars in Jerusalem, sondern infolge der Auflösung des Bundes, unwirksam.

Im Gegensatz zum "Israel der Menschen", welches aus der polarisierenden Sicht des Menschen ausschließlich Israeliten bezeichnet, ist mit dem "Israel Gottes" in Gal 6,16, die Sicht Gottes gemeint und bezeichnet jene Gruppe von Menschen, welche mit dem "Verstand, der Gott sieht" ausgestattet sind.

Das sagt uns auch Paulus in 1Kor 12,14:

Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie.

1Kor 12,12 Denn so wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: so auch der Christus. 12,13 Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen (Nationen), es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden. 12,14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. 1Kor 12,12-14;


Wer die Gemeinde Christi vor dem christlich-gläubigen Israel verteidigt, hat das Christentum nicht verstanden. Wer aber die Gemeinde Christi vor dem mosaisch-gläubigen Israel beschützen will, hat die Bibel nicht gelesen, denn der mosaische Glaube ist seit zweitausend Jahren bedeutungs- und wirkungslos.

Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen.
[Röm 10,12]


Die Endzeit: Die Leugnung des wahren Messias Jesus aus Nazareth.

(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Abraham unser Vater – Jerusalem unsere Mutter / Eine biblische Analyse von Michael Marlowe, Dez. 2004)

Kurz vor dem 25. Dezember 1997 erschien in einer der nationalen Qualitätszeitungen des Vereinigten Königreichs eine große Schlagzeile auf der Titelseite, die lautete: "Es ist nie passiert". Über dieser Schlagzeile war ein Porträt der "Krippenszene" bei der Geburt Christi abgebildet. Der Artikel, geschrieben von dem antichristlichen Schriftsteller A.N. Wilson, machte sich daran, die Historizität der Menschwerdung des Sohnes Gottes zu widerlegen. Im Gefolge dieser Einbildung gab es keinen Aufschrei von Geistlichen, kein Gebrüll von Bischöfen, keinen Pieps vom Proletariat. Es war eine blasphemische Aussage; aber sie war "politisch korrekt".

Stellen Sie sich nun vor, was passiert wäre, wenn über der Schlagzeile "Es ist nie passiert" anstelle der Krippenszene ein Porträt von Mohammed bei seiner Hegira nach Medina oder von Gautama Siddhartha Buddha unter einem Banyan-Baum in Bihar sitzend oder von Arjuna und Krishna, die sich begeistert in ihrem Wagen unterhalten, oder von Moses, der die Zehn Gebote auf dem Sinai empfängt, oder von David Ben Gurion, der 1948 als erster Premierminister des Staates Israel vereidigt wird, zu sehen gewesen wäre. Stellen Sie sich den riesigen Chor der Empörung vor, der von den verschiedenen Mobs auf Twitter ausgelöst worden wäre – ganz zu schweigen von dem Aufschrei aus den Massen der tödlich beleidigten interkonfessionellen Geistlichen und ihrer multireligiösen Bischöfe.

Im gegenwärtigen Klima ist es in Mode, alles zu tun, um die Ansprüche Christi zu untergraben und die Wahrhaftigkeit der Bibel umzustoßen. Man kann die übelste Blasphemie gegen Jesus äußern, aber man darf niemals die geringste Verleumdung gegen eine der religiösen Bewegungen der Welt aussprechen. Das ist die globale Agenda der politischen Korrektheit im religiösen Bereich. Allerdings hat sich derselbe Knebel, falsche Religion zu entlarven, sogar bis ins Herz des Evangelikalismus ausgebreitet, der zum Beschützer der gegenwärtigen Religion des Judentums geworden ist – und sogar behauptet, dass der moderne antichristliche Staat Israel im Nahen Osten eine Erfüllung der biblischen Prophezeiung ist!

(Auszug aus: "Abraham our Father – Jerusalem our Mother" by Michael Marlowe, Dec. 2004. ["Abraham unser Vater – Jerusalem unsere Mutter" von Michael Marlowe, Dez. 2004.])

Übersetzung mit Deepl – Hanna Weitzel



Hier spricht Michael Marlowe ein Thema an, welches auf dieser Website vom Immanuel.at schon seit Jahren mit warnender Stimme aufgezeigt wird. Es ist die biblische Tatsache, dass der in der Schrift prophezeite Antichrist im Israel der Endzeit auftreten und sich als der "wahre" Messias ausgeben wird.

Er wird – wie auch die Juden seit zweitausend Jahren – behaupten, dass Jesus ein Betrüger und Gotteslästerer war und dass er selbst der echte "Gesalbte" Gottes sei. Der ganze Hintergrund dieses Versuches Satans, mit einem Plagiat auf den Tod und die Auferstehung des Sohnes Gottes die Menschheit zu täuschen, ist hier bei Immanuel.at im Dokument "Der erste und der zweite Antichrist" nachzulesen.

Die ursprüngliche Annahme dieser Analyse, dass der Antichrist im Umkreis der orthodoxen Juden in Erscheinung treten wird, hat sich aber nun scheinbar auf die jüdische Glaubensrichtung der Messianischen Juden fokussiert. Und das wäre ja auch durchaus logisch, sind es doch diese Messianischen Juden, welche sich für den Glauben an den (falschen?) Messias entschieden haben.

(Siehe auch Diskurs 142: "Die Messianischen Juden, die jüdische Religion und der christliche Glaube.")


Allerdings haben deren Vertreter und Lehrer bisher immer versichert, Jesus Christus als den Messias der Juden anzuerkennen und auf seine Wiederkunft zu warten. Nun sieht es aber – auch aufgrund der Aussagen im obigen Dokument von Michael Marlowe – eher so aus, als würden sie nun behaupten, dass die Jesus-Geschichte eine Erfindung im Neuen Testament sei und sie jetzt nur auf den "wahren" Messias, also den Antichristen warten würden.

Damit hätte der Antichrist die orthodoxen und die messianischen Juden auf seiner Seite. Die restlichen Israelis werden ebenso wie die christlichen Kirchen des Katholizismus und des Protestantismus leicht zu täuschen sein, indem man ihnen vorgaukelt, dass die Zeit gekommen sei und der Antichrist der "Sohn Gottes" sei, wobei er sich nach der Schrift selbst als Gott ausgeben wird (2The 2,3-4).

(Siehe auch Diskurs 140: "Die Hintergründe der Ermordung des jüdischen Messias’ Jesus aus Nazareth.")


Das erkennt man auch aus den weiteren Ausführungen des obigen Autors in seiner biblischen Analyse:


Beginnende Christenverfolgung.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Abraham unser Vater – Jerusalem unsere Mutter / Eine biblische Analyse von Michael Marlowe, Dez. 2004)

Es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass eine moderne Form des "Judaisierens" viele Zweige der bekennenden Kirche erfasst hat und dass der Geist des Briefes des Paulus an die Galater angerufen werden muss, um dem entgegenzuwirken. Aus diesem Grund glaube ich, dass der vorliegende Artikel notwendig ist. Es scheint, dass eine bedingungslose Liebe für die moderne irdische Nation Israel unter vielen modernen Evangelikalen praktisch zu einem "Glaubensartikel" geworden ist. Infolgedessen werden alle Arten von seltsamen und ungeprüften Behauptungen von vielen ungelehrten und oft arroganten Menschen über das Judentum und Israel aufgestellt. Hier sind einige der Behauptungen, die derzeit aufgestellt werden:

1) Dass die Juden als irdische Nation auch heute noch Gottes wirklich auserwähltes Volk sind und dass der moderne Staat Israel ihre rechtmäßige Heimat ist.

2) Dass nichtjüdische Bekehrte zu Christus einen minderwertigen Status haben als die aus dem Judentum Bekehrten.

3) Dass der Nationalstaat namens Israel im Nahen Osten die Erfüllung der biblischen Prophezeiung und ein Zeichen für das nahende Erscheinen des Christus (=der Gesalbte / Messias) ist – entweder für die Entrückung oder die Wiederkunft (also für die Christen oder zur erstmaligen Erscheinung als Antichrist für die Juden /FH), je nachdem, welchem Glaubenssystem die Menschen anhängen.

(Auszug aus: "Abraham our Father – Jerusalem our Mother" by Michael Marlowe, Dec. 2004. ["Abraham unser Vater – Jerusalem unsere Mutter" von Michael Marlowe, Dez. 2004.])

Übersetzung mit Deepl – Hanna Weitzel



Genau das war zu erwarten, wenn man weiß, dass die Welt auf das Erscheinen des Antichrists zugeht: Nichtjüdische Christen haben einen "minderwertigen Status". Die Christen werden – vorerst – Gläubige zweiter Klasse, wenn der Antichrist dann da ist, werden sie verfolgt und als "Ketzer" getötet.

Der Antichrist selbst wird dann als endlich erschienener "Gesalbter" (griechisch: Christus, hebräisch: Messias) gefeiert werden. Ob zum ersten oder zum zweiten Mal wird dann keinen interessieren.