Gibt es die Unsterblichkeit der
Seele? / Buch H. J. Twisselmann 00, Nr. 123/124
Der philosophische Hintergrund
Kann die Seele nicht getötet werden? / Kommentar KHF 00, 2016-02-03
Das katholische Dogma der Unsterblichkeit der Seele.
Wie die Lehre einer Unsterblichkeit der Seele ins Christentum eindrang. / Bibelstudien-Institut 00, 2016-02-03
Die Unterscheidung der richtigen von den falschen Religionen.
Die ewige Existenz jedes Menschen.
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.
Das AT weiß nichts von einer "unsterblichen
Seele". Menschen sind "wie Gras, das aufsprosst; am Morgen blüht es
und sprosst auf; am Abend wird es abgemäht und verdorrt" (Psalm 90,5.6;
102,12), "wie die Blume des Feldes" (Psalm 103,15; 1. Petrus 1,24), ja,
wie Staub (Psalm 104,14; 104.28). In ihrem von Gott gelösten Dasein, ohne
Leben in sich selbst, zeichnen sie sich im Sterben durch nichts den Tieren
gegenüber aus: sie haben "einerlei Geschick", "Alles geht an einem
Ort, alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt zum Staube zurück"
(Pred. 3,19-20). Auch die Seele des Menschen – hebr. "nephesch" -
entgeht dem Tode nicht (4. Mose 23,10; Psalm 143,7). Simson rief aus: "Meine
Seele sterbe mit den Philistern" (Richter 16,30). Weil die Seele sterben
(und, wenn sie sündigt, sterben muss), verdient sie nicht die
Bezeichnung "unsterblich".
In vielen Fällen bezeichnet die Bibel den ganzen Menschen als "Seele".
Das kommt schon im Schöpfungsbericht 1. Mose 2,7 zum Ausdruck! Siehe auch
Hes 18,4.20 usw. In anderen Fällen ist das Wort "Seele" gleichbedeutend
mit "Leben" (Jes. 53,12, wo es wörtlich "Seele" heißt: "dass er
seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod"). Schließlich nennt die Bibel
sogar Tiere "Seelen" (1. Mose 1,20.24; 2,19).
Dem hebräischen Wort "nephesch" entsprechend bezeichnet auch das
neutestamentliche Wort "psyché" nicht eine vom Körper trennbare Seele,
durch die sich der Mensch vom Tier unterscheide, sondern in der Regel den
ganzen Menschen, der aus Erdenstaub und Lebensodem (Leib und Geist) besteht.
Gemäß Jesu Worten in Luk.. 17,33 und 9,24 kann ein Mensch seine Seele,
wenn er sie zu erhalten sucht, gerade "verlieren". Nach Matth. 10,28
Gott "Leib und Seele" in der Gehenna verderben ("umbringen",
gemäß der konkordanten Wiedergabe). Wenn Gott Seelen verderben oder
umbringen , sind sie nicht unsterblich. (…) Allen Versuchen, dem
Menschen – oder einem Teil von ihm – Unsterblichkeit zuzuschreiben,
tritt das Neue Testament entgegen, indem es Gott preist, als "König aller
Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat…" (1.
Tim.6,15-16).
Wenn Gott allein Unsterblichkeit hat, ist damit jegliche Diskussion um eine
angeblich "unsterbliche Seele" des Menschen gegenstandslos. Dann
alle Ewigkeitssehnsucht und alles Heilsverlangen des Menschen nur eine
Ausrichtung erfahren: hin zu Gott, dem Quell des Lebens! Er hat den Einbruch
des Lebens in unsere dem Tode verfallene Welt durch unseren Herrn Jesus
Christus schon bewirkt und uns ein ewiges Leben, ja Unsterblichkeit in
Aussicht gestellt. Diese aber haben wir nicht, sondern empfangen sie bei der
Wiederkunft unseres Herrn und der Auferstehung der Toten.
*) Der Auszug ist dem Artikel von H. J. Twisselmann in "Leben und
Unsterblichkeit ohne Christus"? entnommen.
(H. J. Twisselmann, Brücke zum Menschen Nr. 123/124,
Bruderdienst-Missionsverlag e. V.).
Die Auffassung der Unsterblichkeit der Seele findet sich – auf
philosophischer Grundlage – schon im Altertum, bei Platon (Athener Philosoph,
427-347 v. Chr.). Er hat als erster eine Sinnen-Seele von einer Geist-Seele (dem
"logistikon") geschieden und eine Einheit beider im Menschen angenommen. Den
ersten und folgenreichsten Versuch, den Menschen in seiner Ganzheit im
Begriff Seele metaphysisch zu erfassen, unternahm aber Aristoteles (384-322 v.
Chr.). Für ihn war die Seele zunächst ein belebendes Prinzip (Vitalseele,
vegetative Seele), dieses wiederum Unterlage der animalen (sensitiven) Seele, d.
h. der empfindenden, begehrenden und fühlenden Seele. Diese so genannte niedere
Seele entstehe durch Zeugung. Sie wird ihrerseits von der Vernunft- oder
Geistseele "überformt", so dass letztlich diese die "Form des Leibes"
bildet. In ihr ist, was vorher Trieb war, jetzt Wille, was Vorstellung war, nun
denkendes Erkennen. Diese Geistseele kommt nach Aristoteles "von außen",
nur sie präexistiert, ist unsterblich, und widerspricht in ihrer Existenz einer
rein materialistischen Auffassung.
Innerhalb der christlichen Glaubenslehre ist der Satz von der
Unsterblichkeit der Seele als metaphysische Gegebenheit nur in der katholischen
Dogmatik herausgearbeitet. Hier bedeutet Unsterblichkeit in Bezug auf den
Menschen die Unvernichtbarkeit seines Personkerns, der den Tod, die Auflösung
der leiblichen Existenz, überdauert. Schon sehr früh wurden von Platon und dem
Neuplatonismus, seit dem 13. Jhdt. von Aristoteles, maßgebliche Gedanken
übernommen: Da die menschliche Seele an den ewigen Werten des Wahren und Guten
teilhat, ist sie nicht schlechthin den Bedingungen von Raum und Zeit
unterworfen; die Geist-Seele ist substantiell einfach, deshalb weder von innen
auflösbar, noch von außen zerstörbar und von ewiger Dauer. Diese Lehrmeinung
wurde auf dem 5. Laterankonzil im Jahre 1515 zum Dogma erklärt und ist bis
heute ein Grunddogma der katholischen Kirche.
Die meisten evangelischen Kirchen stützen sich richtigerweise
nicht auf ein philosophisches Gedankengebäude, sondern auf die Heilige Schrift
und argumentieren etwa wie H. J. Twisselmann im eingangs zitierten Artikel
Aus den letzten Sätzen dieses Artikels erkennen wir, dass es
dem Autor nicht darum geht, die Verheißung des ewigen Lebens für die
Gläubigen nach der Auferstehung zu negieren, sondern es geht hier um die Zeit
zwischen Tod und Auferstehung und die Frage, ob der Mensch – oder ein Teil von
ihm – im Tod weiterexistiert oder nicht.
Und hier kommen wir nun zum anderen Extrem des Meinungsspektrums: der "Ganztod-Theorie".
Es ist dies jene Sicht, die postuliert, dass der Mensch im Tode völlig
vernichtet wird und damit in diesem Zeitraum überhaupt nicht existent ist.
Allerdings räumen die Vertreter dieser These dann schon ein, dass bei der
Auferstehung jeder Mensch von Gott aufgrund dessen "ewigen Gedächtnisses"
neu geschaffen werden wird.
Wir wollen nun schrittweise vorgehen und eine Theorie nach der
anderen auf Plausibilität prüfen. Beginnen wir bei der "Ganztod-Theorie".
Wir haben sowohl im AT als auch im NT eindeutige Hinweise, dass Menschen
während der Zeit ihres Todes – also im Totenreich – Bewusstsein haben.
Warum hast du meine Ruhe gestört, dass du mich heraufkommen lässt?
1Sam 28,8 Und Saul machte sich unkenntlich, zog
andere Kleider an und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu
der Frau bei Nacht. Und Saul sagte: Wahrsage mir doch durch
Totenbeschwörung ; und bringe mir herauf, wen ich dir nennen werde! 28,9
Aber die Frau antwortete ihm: Siehe, du kennst ja das, was Saul getan hat, wie
er die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land ausgerottet hat. Und
warum stellst du mir eine Falle, um mich ;zu töten? 28,10 Und Saul schwor
ihr bei dem HERRN: So wahr der HERR lebt, es soll dich in dieser Sache keine
Schuld treffen! ;28,11 Da sagte die Frau: Wen soll ich dir heraufholen? Und
er erwiderte: Hole mir Samuel herauf! ; 28,12 Als aber die Frau Samuel sah,
schrie sie laut auf und sagte zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja
Saul! 28,13 Und der König sagte zu ihr: Fürchte dich nicht! Nun, was siehst
du? Die Frau antwortete Saul: Ich sehe einen Geist aus der Erde
heraufsteigen. ; 28,14 Er sagte zu ihr: Wie sieht er aus? Und sie
antwortete: Ein alter Mann steigt herauf. Er ist in ein Oberkleid gehüllt. Da
erkannte Saul, dass es Samuel war, und er neigte sich mit seinem Gesicht zur
Erde und fiel nieder. 28,15 Und Samuel sprach zu Saul: Warum hast du meine
Ruhe gestört, dass du mich heraufkommen lässt? Und Saul antwortete: Ich
bin in großer Bedrängnis! Denn die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist
von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch Propheten noch durch
Träume. Da ließ ich dich rufen, damit du mir zu erkennen ;gibst, was ich
tun soll. 1Sam 28, 8-15;
Der obige Text berichtet, wie König Saul durch eine
Totenbeschwörerin den Propheten Samuel aus dem Totenreich heraufkommen lässt
und wie Samuel dem König den Untergang seines Heeres und seinen – des Königs
- und seiner Söhne Tod für den nächsten Tag prophezeit. Dieses Geschehen
wäre nicht möglich gewesen, wenn Samuel nach seinem Tod völlig ausgelöscht
worden wäre. Nachdem Samuel bei diesem Ereignis auch nicht wieder lebendig
geworden ist, sondern sichtlich wieder ins Totenreich zurückkehrte, können wir
hier auch nicht von einer Auferstehung sprechen.
Wir haben des Weiteren im AT eine ganze Reihe von Erwähnungen des Totenreichs.
Du hast meine Seele errettet aus dem tiefsten Totenreich.
Ps 86,12 Ich will dich preisen, Herr, mein Gott,
mit meinem ganzen Herzen und deinen Namen ewig verherrlichen. 86,13 Denn deine
Gnade ist groß gegen mich, und du hast meine Seele errettet aus dem tiefsten
Totenreich (Gruftreich). Ps 86,12-13;
Du hast meine Seele aus dem Totenreich heraufgeholt.
Ps 30,4 HERR, du hast meine Seele aus dem
Totenreich (Gruftreich) heraufgeholt, hast mich am Leben erhalten und
bewahrt vor dem Hinabfahren zur Grube. Ps 30,4;
Wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen.
Spr 1,11 Wenn sie sagen: »Geh mit uns! Wir wollen
auf Blut lauern und den Unschuldigen nachstellen ohne Grund; 1,12 wir wollen
sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen, und die Frommen sollen
sein wie die, welche hinunter in die Grube fahren; Spr 1,11-12;
Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre Schritte führen ins Totenreich.
Spr 5,5 Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre
Schritte führen ins Totenreich, 5,6 daß du den Weg des Lebens nicht
wahrnimmst; haltlos sind ihre Tritte, und du merkst es nicht. Spr 5,5-6;
Ihr Haus ist der Weg ins Totenreich.
Spr 7,27 Ihr Haus ist der Weg ins Totenreich,
da man hinunterfährt in des Todes Kammern. Spr 7,27;
Drei sind nicht zu sättigen, und vier sagen nie: »Es ist genug«: das Totenreich.
Spr 30,15 Der Blutegel hat zwei Töchter, die
heißen: »Gib her, gib her!« Drei sind nicht zu sättigen, und vier sagen
nie: »Es ist genug«: 30,16 das Totenreich und der Frauen
verschlossener Schoß, die Erde, die nicht des Wassers satt wird, und das Feuer,
das nie spricht: »Es ist genug!« Spr 30,15-16;
Ach dass du mich im Totenreich verwahren und verbergen wolltest.
Hiob 14,13 Ach dass du mich im Totenreich
verwahren und verbergen wolltest, bis dein Zorn sich legt, und mir ein Ziel
setzen und dann an mich denken wolltest! Hiob 14,13;
Das Totenreich ist aufgedeckt vor ihm.
Hiob 26,6 Das Totenreich ist aufgedeckt vor ihm,
und der Abgrund hat keine Decke. Hiob 26,6;
Daher hat das Totenreich den Schlund weit aufgesperrt.
Jes 5,14 Daher hat das Totenreich den Schlund
weit aufgesperrt und den Rachen aufgetan ohne Maß, dass hinunterfährt, was
da prangt und lärmt, alle Übermütigen und Fröhlichen. Jes 5,14;
Das Totenreich drunten erzittert vor dir, wenn du nun kommst.
Jes 14,9 Das Totenreich drunten erzittert vor
dir, wenn du nun kommst. Es schreckt auf vor dir die Toten, alle Gewaltigen
der Welt, und lässt alle Könige der Völker von ihren Thronen aufstehen, 14,10
dass sie alle anheben und zu dir sagen: »Auch du bist schwach geworden wie wir,
und es geht dir wie uns. Jes 14,9-10;
Wir haben mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht.
Jes 28,15 Ihr sprecht: Wir haben mit dem Tod
einen Bund geschlossen und mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht. Wenn
die brausende Flut daherfährt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben Lüge
zu unsrer Zuflucht und Trug zu unserm Schutz gemacht. Jes 28,15;
Du hast deine Boten in die Ferne und tief hinab bis zum Totenreich gesandt.
Jes 57,9 Du bist mit Öl zum König gezogen und mit
viel köstlicher Salbe und hast deine Boten in die Ferne gesandt und tief
hinab bis zum Totenreich. Jes 57,9;
Aber ich will sie aus dem Totenreich erlösen.
Hos 13,14 Aber ich will sie aus dem Totenreich
erlösen und vom Tode erretten, Tod, ich will dir ein Gift sein; Totenreich,
ich will dir eine Pest sein; Rache kenne ich nicht mehr. Hos 13,14;
Allein schon die Erwähnung des Totenreichs beweist ja, dass
dies ein Aufenthaltsort für die Toten ist. Und wozu sollte es einen
Aufenthaltsort geben, wenn sich dort niemand aufhalten würde?
Auch im NT werden uns Aussagen über das Totenreich überliefert und damit
nachgewiesen, dass der Mensch nach seinem Tod nicht "ganztot" oder "völlig
ausgelöscht" sein .
So wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.
Mt 12,38 Da fingen einige von den Schriftgelehrten
und Pharisäern an und sprachen zu ihm: Meister, wir möchten gern ein Zeichen
von dir sehen. 12,39 Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und
abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen
gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. 12,40 Denn ;wie
Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der
Menschensohn drei Tage und drei Nächte ;im Schoß der Erde sein. Mt
12,38-40;
Er hat den Geistern im Gefängnis gepredigt.
1Ptr 3,18 Denn es hat auch Christus einmal für
Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott
führe, zwar getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem
Geist. 3,19 In diesem ist er auch hingegangen und hat den Geistern im
Gefängnis gepredigt, 3,20 die einst ungehorsam gewesen waren, als die
Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete, während die Arche gebaut wurde, in
die wenige, das sind acht Seelen, durchs Wasser hindurch gerettet wurden.
1Ptr 3,18-20;
Denn dazu ist auch den Toten gute Botschaft verkündigt worden.
1Ptr 4,6 Denn dazu ist auch den Toten gute
Botschaft verkündigt worden, damit sie zwar den Menschen gemäß nach dem
Fleisch gerichtet werden, aber Gott gemäß nach dem Geist leben möchten. 1Ptr
4,6;
Was besagt es anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde?
Eph 4,8 Darum heißt es: «Hinaufgestiegen in die
Höhe, hat er Gefangene gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben.» 4,9 Das
Hinaufgestiegen aber, was besagt es anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist
in die unteren Teile der Erde? 4,10 Der hinabgestiegen ist, ist derselbe,
der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte. Eph 4,
8-10;
Insbesondere der Hinweis oben, in 1Ptr 4,6, dass der Herr in
jenen drei Tagen, in welchen er im Totenreich war, den Toten das Evangelium
verkündigt hat, führt die "Ganztod-Theorie" eindeutig ad absurdum.
(Siehe auch das Kapitel 12: "Die
Auferstehung – Christus im Totenreich.")
Damit können wir uns der evangelischen Sicht zuwenden, welche
behauptet, dass es eine Unsterblichkeit der Seele nicht geben würde, weil die
Seele aufgrund einer Vielzahl von Schriftaussagen "dem Tode nicht entgeht",
"stirbt" und "verdorben und umgebracht" werden .
Und diesen Aussagen ist natürlich voll und ganz zuzustimmen. Die Bibel kennt
tatsächlich keine Unsterblichkeit der Seele. Ja ganz im Gegenteil bezeichnet
das hebräische Wort "nephäsch" im AT das von Gott gegebene Leben eines
Geschöpfes – also sowohl Mensch als auch Tier.
Ich richte meinen Bund mit euch auf und mit jeder lebenden Seele, die bei euch ist.
1Mo 9,9 Und ich, siehe, ich richte meinen Bund
mit euch auf und mit euren Nachkommen nach euch 9,10 und mit jeder
lebenden Seele, die bei euch ist, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren der
Erde bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, von allen
Tieren der Erde 9,11 Ich richte meinen Bund mit euch auf, dass nie mehr alles
Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es
eine Flut geben, die Erde zu vernichten 1Mo 9,9-11;
Und an seinem König, an der Stadt und an allen Seelen, die in ihr waren, vollstreckte er den Bann.
Jos 10,28 Und Josua nahm an demselben Tag Makkeda
ein und schlug es mit der Schärfe des Schwertes. Und an seinem König, an
der Stadt und an allen Seelen, die in ihr waren, vollstreckte er den Bann: er
ließ keinen Entronnenen übrig. Und er machte es mit dem König von Makkeda,
wie er es mit dem König von Jericho gemacht hatte. Jos 10,28;
Im obigen Text von Jos 10,28, wo Josua u. a. an allen Seelen der
Stadt den Bann vollstreckte und keine Entronnenen übrig ließ, ist auch wieder
ganz eindeutig die Sterblichkeit der Seele im AT zu erkennen.
Desweiteren wird "nephäsch" im AT auch für Leben, Kreatur, Mensch, Person,
Herz, etc. gebraucht, womit die Bezeichnung "nephäsch", Seele, auch wieder
als sterbliche Kategorie klassifiziert wird. Und in den Texten unten wird uns
dann auch ganz konkret gesagt, wo bzw. was die Seele ist.
Euer eigenes Blut werde ich einfordern; ich werde die Seele des Menschen einfordern.
1Mo 9,5 Jedoch euer eigenes Blut werde ich
einfordern; von jedem Tiere werde ich es einfordern, und von der Hand des
Menschen, von der Hand eines jeden, nämlich seines Bruders, werde ich die
Seele des Menschen einfordern. 1Mo 9, 5;
Denn was die Seele alles Fleisches betrifft: sein Blut, das ist seine Seele.
3Mo 17,10 Und jedermann aus dem Haus Israel und
von den Fremden, die in ihrer Mitte als Fremde wohnen, der irgendwelches
Blut isst, – gegen die Seele, die das Blut isst, werde ich mein Angesicht
richten und sie aus der Mitte ihres Volkes ausrotten.
17,11 Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich selbst habe es euch
auf den Altar gegeben, Sühnung für eure Seelen zu erwirken. Denn das Blut
ist es, das Sühnung tut durch die Seele in ihm. 17,12 Darum habe ich zu den
Söhnen Israel gesagt: Keine Seele von euch soll Blut essen; auch der Fremde,
der in eurer Mitte als Fremder wohnt, soll nicht Blut essen.
17,13 Und jedermann von den Söhnen Israel und von den Fremden, die in eurer
Mitte als Fremde wohnen, der ein Wild oder einen Vogel erjagt, ;die gegessen
werden dürfen, soll ihr Blut ausfließen lassen und es mit Erde bedecken. 17,14
Denn was die Seele alles Fleisches betrifft: sein Blut, das ist seine Seele,
- und ich habe zu den Söhnen Israel gesagt: Das Blut irgendwelches Fleisches
sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der
es isst, soll ausgerottet werden. 3Mo 17,10-14;
Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen.
5Mo 12,23 Nur halte fest daran, kein Blut zu essen!
Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch
essen, 12,24 du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie
Wasser. 12,25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir
gutgeht, weil du tust, was in den Augen des HERRN recht ist. 5Mo 12,23-25;
Die Seele ist also im Blut, bzw. das Blut ist die Seele und
daher sollte – nach den Geboten des AT – das Blut nicht mit dem Fleisch gegessen,
sondern auf die Erde ausgeschüttet werden.
Doch auch im NT haben wir ein derartiges Gebot bezüglich des Blutes. Die Seele
wird im NT mit dem griechischen Wort "psyché" bezeichnet, welches dem
hebräischen "nephäsch" entspricht. Und das Verbot des Blutverzehrs
gilt dort sowohl für die gläubigen Christen aus Israel, als auch für jene aus
den Nationen.
Dass sie sich enthalten von den Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut.
Apg 15,19 Deshalb urteile ich, man solle die,
welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhigen, 15,20 sondern
ihnen schreiben, dass sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen
und von der Unzucht und vom Erstickten und vom Blut. Apg 15,19-20;
Enthaltet euch von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Unzucht.
Apg 15,28 Denn es hat dem Heiligen Geist und uns
gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen
Stücke: 15,29 euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von
Ersticktem und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohl
tun. Lebt wohl!» Apg 15,28-29;
Die Gläubigen aus den Nationen sollen sich hüten vor Götzenopfer, Blut, Ersticktem und Unzucht.
Apg 21,25 Was aber die Gläubigen aus den
Nationen betrifft, so haben wir geschrieben und verfügt, dass sie sich
sowohl vor dem Götzenopfer als auch vor Blut und Ersticktem und Unzucht
hüten sollen. Apg 21,25;
Es gibt aber im NT auch direkte Hinweise auf die Seele im
Menschen bzw. den "seelischen" Menschen.
Ein natürlicher (wörtlich: "seelischer") Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist.
1Kor 2,13 Davon reden wir auch, nicht in Worten,
gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist,
indem wir Geistliches durch Geistliches deuten. 2,14 Ein natürlicher (wörtlich: "seelischer") Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, ;weil
es geistlich beurteilt wird. 2,15 Der geistliche dagegen beurteilt zwar alles,
er selbst jedoch wird von niemand beurteilt. 1Kor 2,13-15;
Diese sind es, die Trennungen verursachen, irdisch (wörtlich: "seelisch") gesinnte Menschen, die den Geist nicht haben.
Jud 1,18 Denn sie sagten euch, dass am Ende der
Zeit Spötter sein werden, die nach ihren gottlosen Begierden wandeln. 1,19 Diese sind es, die Trennungen
verursachen, irdisch (wörtlich: "seelisch") gesinnte Menschen, die den Geist nicht haben. 1,20 Ihr aber, Geliebte,
erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist. Jud 1,18-20;
Ein derartig "natürlicher", "irdischer" und "seelisch"
gesinnter Mensch nimmt also nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist
ihm eine Torheit. Und es sind auch solche Menschen, die diesen Geist nicht
haben, welche die Trennungen verursachen.
(Siehe auch das Diskurs 80: "Die
Seelen der Märtyrer in Off 6,9: wer sind sie und woher kommen sie?")
Damit scheint nun erwiesen, dass es nicht die Seele sein
kann – wie die katholische Lehre postuliert -, welche nach dem Tod des Menschen im
Totenreich auf die Auferstehung wartet. Was ist es aber dann?
Hier müssen wir noch einmal auf Platon zurückgreifen. Schon er hat ja eine "Sinnen-Seele"
von einer "Geist-Seele" (dem "logistikon") geschieden und eine Einheit
beider im Menschen angenommen. Und dies ist auch der Eindruck bei einer
unvoreingenommenen Betrachtungsweise, dass dem Menschen zwei "Kräfte"
innewohnen. Darauf deutet nicht nur der oft zitierte Vers von den "zwei Seelen
in der Brust". Es ist auch der, jedem Menschen wohlbekannte innere Kampf
zwischen Emotion und Ratio, also zwischen Gefühl und Vernunft, welcher darauf
hinweist, ja geradezu bestätigt, dass der Mensch außer der "lebendigen Seele",
welche er hat – Gefühl, Herz, Blut – und welche er ist – Geschöpf, Mensch,
Fleisch – noch von einer zweiten Kraft, nämlich – Gewissen, Vernunft, Moral
– gesteuert wird.
Und wie die bisherige Analyse zeigt, hat diese zweite Kraft im Menschen – der
Geist – definitiv nichts mit jener Definition der Seele gemein, wie wir sie in
der Heiligen Schrift vorfinden. Denn sonst müssten auch alle anderen beseelten
Geschöpfe, d. h. also alle Tiere, bei welchen der Stoffwechsel über ein
Blutgefäßsystem erfolgt, vernunftbegabt sein. Doch das sind sie
erwiesenermaßen nicht.
Das Vorhandensein dieser zweiten Kraft lässt sich auch anhand der Schrift
nachweisen.
Der Geist (Gottes) selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist.
Röm 8,16 Der Geist (Gottes) selbst bezeugt
zusammen mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Röm 8,16;
Der Geist des Menschen, der in ihm ist.
1Kor 2,11 Denn wer von den Menschen weiß, was
im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch
niemand ert, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. 1Kor 2,11;
Auch hier oben bezieht sich Paulus auf den Geist im Menschen und
vergleicht ihn mit dem Geist Gottes. Er sagt uns hier, dass in gleicher Weise,
wie nur des Menschen Geist weiß, was im Menschen ist, auch nur der Geist Gottes
weiß, was in Gott ist. Und das scheint nun der Hinweis auf diese zweite Kraft
im Menschen – neben der Seele – zu sein: der Geist des Menschen.
Aber wir haben noch eine konkretere Aussage vom Schreiber des Hebräerbriefes,
wo sogar beide Kräfte – die Seele und der Geist – explizit erwähnt werden:
Das Wort Gottes ist durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist.
Hbr 4,12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und
wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur
Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und
ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; 4,13 und kein Geschöpf
ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen,
mit dem wir es zu tun haben. Hbr 4,12-13;
Und dieses Innewohnen von Geist und Seele in unserem Leib wird
uns auch von Paulus in 1The 5,23 bestätigt.
Möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden.
1The 5,23 Er selbst aber, der Gott des Friedens,
heilige euch völlig und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib
untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus! 1The
5,23;
Dies scheint nun also die Bestätigung dafür zu sein, dass dem
Menschen zwei Kräfte innewohnen: die Seele und der Geist. Während die Seele
mit dem Tod des Menschen stirbt und sich auflöst – wie auch das "Fleisch",
also der biologische Körper – kann der Geist nicht vernichtet werden, sondern
er kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat, wie der Text aus Pred 12,7 sagt.
Der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.
Pred 12,7 Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so
wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.
Pred 12, 7;
Wir dürfen nun allerdings diesen Geist des Menschen, den Gott
ihn gab, nicht mit dem Heiligen Geist verwechseln. Obwohl beide von Gott kommen,
ist es nur der Erstere, der – von der Geburt bis zum Tod – den Menschen
begleitet. Der Heilige Geist – also der Geist Gottes selbst – kann auch im
gläubigen Menschen wohnen. Eines der vielen Beispiele in der Schrift dafür ist
Apg 7,54-57:
Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute sah er die Herrlichkeit Gottes.
Apg 7,54 Als sie aber dies hörten, wurden ihre
Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn. 7,55 Da er
aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die
Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; 7,56 und er sprach:
Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten
Gottes stehen! 7,57 Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren
zu und stürzten einmütig auf ihn los. Apg 7,54-57;
Unmittelbar vor seiner Steinigung wurde Stephanus mit dem
Heiligen Geist erfüllt und sah den Herrn Jesus im Himmel zur Rechten Gottes
stehen. Daran ist auch zu erkennen, dass in solchen Momenten beide, sowohl der
menschliche Geist als auch der Geist Gottes im Menschen präsent sind.
Und genau davon spricht auch Paulus, wenn er in Röm 8,16 sagt, dass der Geist
Gottes, der Heilige Geist, selbst in uns und gemeinsam mit unserem menschlichen
Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind.
Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist.
Röm 8,16 Der Geist selbst bezeugt zusammen mit
unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. 8,17 Wenn aber Kinder, so auch
Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir
auch mitverherrlicht werden. Röm 8,16-17;
Die Erkenntnis, dass der "normale" Geist des Menschen von
Gott kommt, lässt sich aber auch anhand anderer Schriftstellen nachweisen.
Gott, du Gott des Lebensgeistes in allem Fleische!
4Mo 16,22 Und sie fielen auf ihr Angesicht und
sagten: Gott, du Gott des Lebensgeistes in allem Fleische! Ein einziger
Mann sündigt, und du willst der ganzen Gemeinde zürnen? 4Mo 16,22;
Du sendest aus deinen Geist, so werden sie geschaffen.
Ps 104,29 Verbirgst du dein Angesicht, so
erschrecken sie; nimmst du weg ihren Geist, so vergehen sie und werden wieder
Staub. 104,30 Du sendest aus deinen Geist, so werden sie geschaffen,
und du machst neu die Gestalt der Erde. Ps 104,29-30;
(Siehe auch Kapitel 08: "Die
Umgestaltung von Himmel und Erde")
Wie der Psalmist oben sagt, hat Gott dem Menschen den Geist
gegeben, aber er kann ihn auch nehmen, wann immer er will. Wie uns die Schrift
sagt, war das Alter der Menschen vor der Sintflut wesentlich höher als danach.
Dass diese Veränderung in der Absicht Gottes lag, bezeugt uns 1Mo 6,3.
Mein Geist soll nicht ewig im Menschen bleiben.
1Mo 6,3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll
nicht ewig im Menschen bleiben, da er ja auch Fleisch ist. Seine Tage sollen
120 Jahre betragen. 1Mo 6, 3;
(Siehe auch Exkurs 08: "Der
erste und der zweite Tod")
Und auch hier werden wieder beide Lebenskräfte angesprochen,
einerseits der Geist und andererseits das Fleisch, also das, was uns im AT als
Seele dargestellt wird. Diese Polarität zwischen Geist und Fleisch (Seele)
spricht auch der Herr Jesus in Mt 26,41 an:
Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.
Mt 26,41 Wacht und betet, damit ihr nicht in
Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. Mt
26,41;
Die Aussage des Herrn lässt uns hier zwei Dinge erkennen:
erstens, dass der Mensch von zwei eher gegensätzlichen inneren Kräften
bestimmt ist und zweitens, dass die eine Kraft, der Geist, "willig" ist und
daher u. a. auch die Gebote Gottes offen aufnimmt, während die andere Kraft,
die Seele, einer rationalen, vernunftmäßigen Argumentation weniger zugänglich
ist und eher den Bedürfnissen des "Fleisches" nachkommt, also jenes Teils
des Menschen, welcher ihn – als "Seele" – mit allen anderen beseelten aber
nicht vernunftbegabten Geschöpfen verbindet.
Allerdings lässt uns der Herr auch nicht im Unklaren darüber, dass – trotz
aller Gegensätzlichkeit dieser inneren Kräfte – das oberste Gebot für beide
zu gelten hat. Unten, in Mt 22,37, zitiert der Herr 5Mo 6,5, wo es heißt: "du
sollst … Gott lieben … mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft"
und er ersetzt (bzw. ergänzt bei Lukas) dieses Wort "Kraft" durch den
Ausdruck "Verstand", was wieder ein Hinweis auf den von Gott gegebenen Geist
des Menschen ist. Die Verpflichtung Gott zu lieben gilt also für beide, für
die Seele ebenso wie für den Geist und somit für den gesamten Menschen.
Du sollst Gott lieben mit deinem Herzen mit deiner Seele und mit deinem ganzen Verstand.
Mt 22,37 Er aber sprach zu ihm: «Du sollst den
Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele
und mit deinem ganzen Verstand. » 22,38 Dies ist das größte und erste
Gebot. ; 22,39 Das zweite aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten
lieben wie dich selbst.» 22,40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz
und die Propheten. Mt 22,37-40;
Du sollst Gott lieben mit deinem Herzen mit deiner Seele und mit deiner ganzen Kraft.
5Mo 6,4 Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der
HERR allein! 6,5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem
ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. 6,6
Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. 5Mo 6,
4- 6;
Während nun die Seele – wie wir weiter oben gesehen haben -
im Blut und damit offensichtlich im ganzen Körper (im "Fleisch") präsent
ist, ist die Lokalisierung des menschlichen Geistes durch die Schrift nicht so
eindeutig dokumentiert. Es wäre natürlich naheliegend, das Gehirn als Sitz des
Geistes anzusehen. Doch hier sollten wir vorsichtig sein. Einerseits versorgt ja
das Blut auch das Gehirn und ist damit rein physisch als "Seele" auch dort
vorhanden, andererseits unterscheiden wir im Gehirn u. a. das Großhirn (auch
Endhirn oder Cerebrum) und den Hirnstamm. Während das Großhirn nur beim
Menschen in einer beträchtlichen Komplexität und Größe vorzufinden ist und
dies die Voraussetzung für seine geistige Leistungsfähigkeit darstellt, steht
der Hirnstamm im Dienste der elementaren motorischen, sensiblen und vegetativen
Funktionen, welche allen Wirbeltieren mehr oder weniger in gleichem Maße eigen
sind.
Von daher wäre es durchaus denkbar, dass beide Kräfte – Seele und Geist -
gemeinsam den menschlichen "Denkapparat", den Verstand, benutzen, um den
Menschen und seinen Körper in ihre jeweilige Richtung – Gefühl, Triebe bzw.
Gewissen, Vernunft – zu lenken. Darauf weist uns auch Paulus in seinem Brief an
die Galater hin:
Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch.
Gal 5,17 Denn das Fleisch begehrt gegen den
Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander
entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt. Gal 5,17;
Ähnlich wie "nephäsch", die Seele, auch Leben,
Lebewesen (Mensch und Tier), kann nun auch der
hebräische Ausdruck für Geist "ruach" (griechisch: pneuma) in mehrfacher
Weise verwendet werden. Zunächst Hauch, Wind, Odem (Atem) und dann im
übertragenen Sinn auch "Geist". Wir erkennen dies sehr schön in Hiob 33,4:
Hiob 33,4 Der Geist Gottes hat mich gemacht,
und der Hauch des Allmächtigen belebt mich. Hiob 33, 4;
Und dieser "Hauch" des Allmächtigen war es auch, welcher
aus dem ersten Menschen Adam ein lebendiges Wesen machte.
Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.
1Mo 2,7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus
Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward
der Mensch ein lebendiges Wesen. 1Mo 2, 7;
Dies ist auch genau jene Schriftstelle (1Mo 2,7), auf welche
sich Paulus unten, in 1Kor 15,45 bezieht. Während der erste Mensch, Adam, durch
den Hauch Gottes zu einer lebendigen Seele wurde, wurde der "letzte Adam"
- also der Herr Jesus – zu einem lebendig machenden Geist.
Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele.
1Kor 15,45 So steht auch geschrieben: «Der
erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele», der letzte Adam zu einem
lebendig machenden Geist. 15,46 Aber das Geistliche ist nicht zuerst,
sondern das Natürliche, danach das Geistliche. 15,47 Der erste Mensch ist von
der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. 15,48 Wie der Irdische, so sind
auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. 15,49
Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild
des Himmlischen tragen. 1Kor 15,45-49;
Und als dieser lebendig machende Geist ist auch der Herr Jesus
nach seinem Tod hingegangen und hat den Geistern der Toten im Totenreich das
Evangelium verkündigt (siehe oben 1Ptr 3,18-19), damit der Gerechtigkeit Gottes genügt wirde und auch ihnen, die ja – im
Unterschied zu den Menschen nach Jesu Tod – zu Lebzeiten davon nichts gehört
hatten, die Möglichkeit geboten wurde, sich zu bekehren und damit auch kein
einziger, der die Liebe und die Vergebung Gottes anrief, verloren gehe.
Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten;
Jh 7,38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift
gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.7,39
Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn
glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht
verherrlicht worden war. Jh 7,38-39;
Die Gesinnung des Geistes aber ist Leben und Frieden.
Röm 8,5 Denn die, die nach dem Fleisch sind,
sinnen auf das, was des Fleisches ist; die aber, die nach dem Geist sind, auf
das, was des Geistes ist. 8,6 Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die
Gesinnung des Geistes aber Leben und Frieden. Rom 8,5-6;
Aufgrund dieser Analyse können wir nun folgende Aussagen
treffen:
o Eine Unsterblichkeit der Seele gibt es nach
der Schrift nicht, da die Seele beim Tod des Menschen, wie auch bei Tieren
(Fleisch, Blut) aufgelöst wird.
3Mo 17,11 Denn die Seele des Fleisches ist im Blut,
und ich habe es euch auf den Altar gegeben, dass es Sühnung tut für eure Seelen;
denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele. 3Mo 17,11;
o Die "Ganztod-Theorie" ist deshalb falsch,
weil es nach der Schrift ein Totenreich gibt, in welchem der Herr nach seinem
Tod den Toten das Evangelium verkündigt hat und infolgedessen dort irgendwer
– anzunehmenderweise die Toten – sein muss.
o Dem Menschen wohnen zwei mehr oder weniger
gegensätzliche Kräfte inne:
– die Seele (hebr. nephäsch / griech. psyché): d. i.
Fleisch, Blut aber auch Mensch, Person, Tier – welche nach dem Tod vergeht und
– der Geist (hebr. ruach / griech. pneuma): d. i.
Hauch, Wind, Atem (Odem) aber auch Verstand, Geist – ist es, welcher beim Tod des Menschen
den Körper verlässt – wahrscheinlich durch die Nase
(1Mo
2,7) – und nach dem Tod weiterexistiert.
Beim Tod des Menschen verläßt der Geist den Körper durch die Nase.
Dabei sieht er am "Ende des Tunnels" die Beleuchtung des Raumes, in welchem der tote Körper liegt.
Der Körper mit seiner Seele ohne den Geist ist tot
(Jak
2,26; Ps
104,29; 1Ptr
3,18-19; 4,6), deshalb können Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben. (1Kor 15,50).
"Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben". (Jh 6,63)
o Es ist daher auch dieser Geist des Menschen – und nicht seine Seele – welcher nach seinem Tod (durch die Nase – 1Mo 2,7) ins Totenreich fährt und im Totenreich auf die Auferstehung wartet.
Und so hat die von H.J. Twisselman in der eingangs zitierten Passage aus seinem
Buch erwähnte "Ewigkeitssehnsucht des Menschen" durchaus ihre
Berechtigung.
(Siehe auch Exkurs 07: "Der
Auferstehungsleib.")
(Siehe auch: Mediziner messen ungewöhnliche Hirnaktivität mehr als 10 Minuten über den Tod hinaus
(…)
Ihre Argumentation in diesem Artikel (Diskurs 22 / FH), dass
sich Körper und Seele auflösen und
nur der Geist überlebt und weiterexistiert, ist wie immer sehr überzeugend
und ich würde mich auch durchaus anschließen, wäre da nicht eine
Schriftstelle, welche genau das Gegenteil besagt, nämlich Matthäus 10,28:
Mat 10,28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten,
die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet
vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle!
Diese Mörder können also den Leib töten, nicht aber die Seele. Heißt das
aber nicht, dass die Seele nach dem Tod weiterexistiert? Nachdem dies auch noch eine Aussage unseres
Herrn Jesus Christus ist, kann sie nicht
ignoriert werden. Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Herzliche Grüße
KHF
Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar!
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, Sie haben Recht!
Das scheint ein direkter Widerspruch zu meinen obigen Aussagen zu sein. Und da es auch
ein Ausspruch unseres Herrn ist, wie Sie richtig sagen, muss diese Frage ohne
Zweifel geklärt werden. Es ist
allerdings nicht die einzige Bibelstelle, welche wir hier untersuchen müssen. Wir haben in der Offenbarung noch weitere Aussagen, welche
aus meiner Sicht in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen sind. Dies ist einmal
Off 6,9, wo die Rede von den Seelen der Märtyrer ist, welche Johannes "unten am Altar"
sieht:
Sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren.
Off 6,9 Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar
die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. Off 6,9;
Diese Gläubigen wurden umgebracht "um des Wortes Gottes und
ihres Zeugnisses willen", sie sind also Märtyrer. Wenn wir nun nachforschen,
woher diese Märtyrer kommen, stellen wir fest, sie können nur bei der Entrückung
(nicht Erste Auferstehung!) mit den anderen
verstorbenen Gläubigen auferweckt (nicht auferstanden!)
und mit den noch lebenden Gläubigen entrückt worden sein. Und deshalb ist es
schon sehr verwunderlich, dass diese anderen Geschwister, die ja nicht wegen
ihres Glaubens getötet wurden (die "Große Schar aus allen Völkern und Sprachen",
Off 7,9 und
14) bereits im Himmel beim Thron Gottes dienen, während diese Märtyrer noch
"unten am Altar" sind. Es hat hier also offenbar nach der Entrückung eine
Trennung stattgefunden: die Märtyrer unten am Altar, die anderen Gläubigen "in
Christus" vor dem Thron Gottes.
(Siehe auch Diskurs 03: "Das Schicksal der Verfluchten: ewige Qual oder Auflösung?")
Im nächsten Vers beklagen sich diese Märtyrer bei Gott,
warum er sie noch nicht an ihren Mördern auf der Erde gerächt hat.
Bis vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie.
Off 6,10 Und sie schrien mit lauter Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?
6,11 Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, dass sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig dazukämen
ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie. Off
6,10-11;
Diese Mitknechte, auf welche sie noch warten sollten, sind also ebenfalls Märtyrer.
Es sind offensichtlich jene Gläubigen, welche sich
in der Zeit des zweiten Antichrists
weigern, das Bild des Tieres anzubeten (Off 13,15) und deshalb getötet werden. Und die Aussage, dass diese ersteren Märtyrer noch auf ihre Mitknechte warten müssen, bestätigt uns dann auch, dass wir uns hier, in Off 6,8-11, noch vor der Zeit des zweiten Antichrists, nämlich am Ende der Herrschaft des ersten Antichrists befinden. Dies ist aber zusätzlich auch der Beweis dafür, dass diese beiden Texte tatsächlich zusammengehören und es sich in beiden Texten um Märtyrer handelt, die wegen ihres Glaubens – "des Wortes Gottes und ihres Zeugnisses" – getötet worden sind.
(Siehe auch Diskurs 05:"Die Parallelität der Ereignisse von Mt 24 und Off 6 und 7.")
Aber wir haben noch eine weitere Bibelstelle, welche Aussagen über die Seelen
dieser Märtyrer macht. Es ist jenes Ereignis am Ende der Endzeit und unmittelbar
vor dem Millennium, bei welchem alle diese Märtyrer auferstehen und "lebendig" werden, nämlich die Erste Auferstehung.
Hier werden nun die Märtyrer der beiden oberen Texte zusammengefasst: einmal
jene aus der Entrückung, welche wegen des Wortes Gottes und des Zeugnisses getötet worden sind.
Und dann ihre Mitknechte aus der Zeit des zweiten
Antichrists, auf welche sie noch warten mussten und welche das Tier und sein
Bild nicht angebetet und sein Zeichen nicht an ihre Hand und auf ihre
Stirn angenommen haben.
Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren.
Off 20,4 Und ich sah Throne und sie setzten sich
darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben.
Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses
von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht angebetet hatten das
Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn
und auf ihre Hand, diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. 20,5
Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre
vollendet wurden.
Dies ist die erste Auferstehung. 20,6 Selig ist der und heilig, der
teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht;
sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend
Jahre. Off 20,4-6;
(Siehe auch Kapitel 12: "Die Erste Auferstehung – die Märtyrer werden lebendig.")
Dies ist also die Erste Auferstehung. Und jene, welche hier
auferstehen – also lebendig werden – sind die Märtyrer aller Zeiten, aus der
alttestamentlichen, der neutestamentlichen und der Endzeit (Off 14,13). Diese Auferstandenen werden im tausendjährigen Friedensreich
des Sohnes Gottes mit ihm als Priester Gottes regieren. Ihr Leben wurde zwar wegen ihres Glaubens um
einige Jahre verkürzt, dafür erhalten sie nun tausend Jahre zusätzliche Lebenszeit, in
welcher sie Gott dienen können.
Und das könnte auch der Grund sein, weshalb sie zwar in der Entrückung mit-auferweckt
wurden, aber nicht, wie die anderen Gläubigen mit himmlischen Körpern im Himmel, sondern als "Seelen"
(mit physischen Körpern??) "unten am Altar" bleiben mussten, um dann, wenn die Endzeit (Große Trübsal) vorbei ist,
mit den Märtyrern, die noch getötet werden würden, in der Ersten Auferstehung auferstehen, (physisch)
lebendig zu werden und auf Erden, gemeinsam mit dem Herrn, herrschen werden.
Nachdem nun diese Aussagen über die Seelen der Märtyrer im Rahmen der biblischen
Abläufe geklärt werden konnten, können wir zu
unserem Ausgangspunkt, dem obigen Leserkommentar
zurückkehren, in welchem es heißt, dass die Aussage des Herrn in Mt 10,28 davon
spricht, dass die Seele nicht getötet werden kann und daher weiterexistieren muss.
Mt 10,28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten,
die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet
vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle! Mt 10,28;
Wenn wir uns diesen Text genauer ansehen, bemerken wir,
dass der Herr hier zu den Jüngern von jenen spricht, "die den Leib töten". Das
heißt also, auch der Herr spricht hier von und zu – potentiellen –
Märtyrern, welche er ermutigt, sich nicht vor denen zu fürchten, die den
Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen. Und damit ist nun auch
die Frage des obigen Kommentators "Heißt das aber nicht, dass die Seele nach
dem Tod weiterexistiert?" beantwortet.
Es sind die Seelen der Märtyrer – und
nur der Märtyrer – , welche vorerst nicht getötet werden können, weil diese, wegen
ihres Glaubens getöteten Geschwister, ihr irdisches Leben noch nicht vollendet
haben. Sie werden in der Erstauferstehung wieder lebendig werden und mit
Christus im Millennium, den letzten tausend Jahren dieser ersten Schöpfung,
als Priester die Welt regieren.
Ähnlich wie auch König David von Gott wieder zum Leben erweckt wird und für die
tausend Jahre Fürst in Israel sein wird (Jer 30,8-9), werden auch diese Märtyrer bei der
Erstauferstehung körperlich auferstehen und über Völker und Sprachen herrschen.
Die Seelen aller anderen Menschen, welche nicht wegen ihres Glaubens getötet
wurden (Gläubige und Ungläubige), werden ebenso sterben wie auch die Seelen (Blut) aller warmblütigen Tiere zusammen mit
dem Körper bei ihrem Tod vergehen werden.
Denn das Blut ist die Seele.
5Mo 12,23 Nur halte fest daran, kein Blut zu essen!
Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch
essen, 12,24 du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie
Wasser. 12,25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gutgeht, weil du tust, was in den Augen des HERRN recht ist. 5Mo 12,23-25;
Fleisch und Blut (Seele) können das Reich Gottes nicht erben.
1Kor 15,50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass
Fleisch und Blut (Seele) das Reich Gottes
nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die
Unverweslichkeit. 1Kor 15,50;
Diese Gesetzmäßigkeit in der Schöpfung Gottes, dass bestimmte
Seelen vorerst nicht annihiliert werden können, bezieht sich daher nach der Bibel ausschließlich auf die
Seelen von jenen Gläubigen, die wegen ihres Glaubens getötet worden sind.
Sie werden
in der Erstauferstehung (nicht schon bei der Entrückung, wie alle anderen Gläubigen und nicht wie alle
Gottlosen erst am Ende der Welt, in der Allgemeinen Auferstehung) mit
ihrem fleischlichen Körper wieder lebendig werden und tausend Jahre (wie das Alter der
Menschen vor der Flut) im
Friedensreich unseres Herrn Jesus Christus leben.
Ihre Seelen müssen deshalb erhalten bleiben, weil die Seele Informationen über Körper
(Gestalt) und Beweglichkeit (körperliches Verhalten) des Menschen enthält, welche bei der
Erstauferstehung dieser Märtyrer materialisiert werden. Ähnlich wie auch der Geist die
Informationen über das Denken (Charakter) und das Handeln (Taten) des Menschen birgt,
welche dann bei der Allgemeinen Auferstehung in einem neuen Körper (Auferstehungsleib)
integriert werden.
Alle anderen Gläubigen jedoch, welche eines normalen Todes
verstorben sind und bei der Entrückung auferweckt werden, um mit den noch lebenden
Gläubigen zum Herrn in den Himmel entrückt zu werden, sind während dieser tausend Jahre
des Friedensreiches bereits im Himmel, vor dem Thron Gottes (Off 7,14-15).
Nun kann man sich fragen, wieso im Christentum eine derartige Lehre
von einer "Unsterblichkeit der Seele" überhaupt Fuß fassen konnte, wenn die Bibel
hier ganz eindeutig gegenteilige Aussagen macht. Das ist natürlich einmal auf
diese Sondersituation der Märtyrer zurückzuführen, welche von
vielen Exegeten in der Vergangenheit nicht erkannt oder falsch interpretiert
wurde.
Der Ursprung dieser Lehre scheint aber auf jüdische Wurzeln zurückzugehen, wie
ein Beitrag auf der Website des Deutschen Bibelstudien Instituts
recht gut dokumentiert.
In der Bibel taucht der Begriff unsterbliche Seele oder Unsterblichkeit der Seele nicht ein einziges Mal auf. Auch
die Juden zurzeit Jesu glaubten noch nicht an eine unsterbliche Seele. "Der erste sichere Vertreter des
Unsterblichkeitsglaubens unter den rabbinischen Gelehrten ist, soweit wir sehen können, Rabban Jochanan b.
Zakkai (gest. um 80 n. Chr.) gewesen" (H. L. Strack / P. Billerbeck, Kommentar zum Neuen Testament, Erläutert
aus Talmud und Midrasch, C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung 1926, 4. Aufl., Bd. IV.2, S. 1131). Theologen
von Justin, dem Märtyrer (2. Jh. n. Chr.), bis Karl Barth haben deshalb immer wieder darauf hingewiesen, dass
diese Lehre heidnisch ist:
"Wenn ihr mit solchen Leuten bekannt geworden seid, die sich Christen nennen, und welche die Auferstehung
der Toten leugnen und behaupten, ihre Seelen werden sogleich nach dem Tod in den Himmel aufgenommen,
so haltet sie nicht für Christen" (Justin, Dialog, LXXX, 3, 4, II. S. 32 – 35).
Im zweiten Jahrhundert nach Christus wurde also von einem der führenden christlichen Theologen – besser
gesagt, vom ältesten und berühmtesten Apologeten der Christenheit – die Lehre von der Unsterblichkeit der
Seele als heidnisch eingestuft. Genauso verwarfen auch andere Kirchenväter dieses Jahrhunderts wie Tatianos
aus Mesopotamien, Klemens von Rom, Ignatius von Antiochien und Polykarp von Smyrna die Lehre von der
Unsterblichkeit der Seele.
Doch durch den Einfluss der griechischen Philosophie konnte man sich nicht länger vorstellen, dass die
Identität des einzelnen Menschen mit seinem Charakter, seinem Wissen und seiner Persönlichkeit bei seinem
Tod von Gott aufbewahrt und bei der Auferstehung der Toten am Ende der Welt dem neuen Körper wieder
gegeben wird. Deshalb übernahmen die Christen die griechische Seelenlehre, bei der der Persönlichkeitskern
angeblich nicht stirbt. Im Grunde war dies jedoch ein Zweifel an der Allmacht Gottes, der auch einen an
Körper, Seele und Geist gestorbenen Menschen wieder zum Leben erwecken kann.
Der griechische Philosoph Platon (4. Jh. v. Chr.) nannte den Körper "das Gefängnis der Seele". Der Tod sei
deshalb eine Befreiung der Seele. Im dritten Jahrhundert wurde diese Sicht von christlichen Theologen
übernommen. Bedeutende Vertreter waren Athenagoras, Tertullian, Clemens von Alexandrien, Origenes und
Augustinus. Doch erst im 13. Jahrhundert entwickelte Thomas von Aquin diese Lehre weiter und schuf damit
die Voraussetzung für ihre Dogmatisierung durch die Kirche.
"Im dritten Jahrhundert drang dieser platonische Unsterblichkeitsglaube in die katholische Kirche ein,
verschmolz sich mit dem christlichen Auferstehungsglauben und wurde auf dem 5. Laterankonzil 1515 zum
kirchlichen Dogma erhoben … Auch die Einrichtung der Seelenmessen und die Lehre vom Fegefeuer ist von
hier aus zu verstehen" (Osterloh-Engelland, Biblisch-Theologisches-Handwörterbuch, Göttingen, 1964, S. 626).
Bibelstudien-Institut.de
Dieser Artikel, der eigentlich mit "Unsterblichkeit der Seele oder
Auferstehung?" übertitelt ist, zeigt, dass weder die genannten Kirchenväter, noch diese
Autoren aus dem Bibelstudien-Institut und mit ihnen so bekannte
protestantische Theologen wie Emil Brunner, Oskar Cullmann, Ralf Luther oder
Karl Barth auf die Idee gekommen sind, dass sich
Unsterblichkeit der Seele und Auferstehung nicht zwangsläufig ausschließen
müssen. Dabei hätten sie nur in der Bibel den Bericht über die Erste
Auferstehung in der Offenbarung des Johannes aufschlagen müssen, wo sie beides – Auferstehung und
auferstandene Seelen –
biblisch korrekt nebeneinander hätten nachlesen können:
Die Seelen derer, die enthauptet waren in der Ersten Auferstehung.
Off 20,4 Und ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das
Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren
um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen und die nicht
angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen
hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit
Christus tausend Jahre. 20,5 Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig,
bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung.
20,6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese
hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein
und mit ihm regieren tausend Jahre. Off 20,4-6;
Allein das ist ein Musterbeispiel dafür, wie falsche Lehren
entstehen können: oberflächliches Lesen und Denken sowie schlampige Recherche in der
Bibel. Ansonsten hätte man hier feststellen können, dass diese Lehre von der
Unsterblichkeit der Seele zwar nicht für den
Großteil der Christenheit, sehr wohl aber für die Märtyrer aller
Zeiten gilt. Man hat also nicht nur die Zusammenhänge in der Erstauferstehung
nicht richtig verstanden, sondern auch bei der Allgemeinen Auferstehung aller Christen
das "Medium" verwechselt und anstatt dem Geist, die Seele vermutet,
was man dann – diesmal zurecht – als falsche Lehre zurückgewiesen hat.
Unbeschadet dessen, dokumentiert jedoch der oben zitierte Ausschnitt dieses
Artikels die Entstehung dieses Dogmas der katholischen Kirche sehr
genau. Und im letzten Absatz wird dann auch darauf hingewiesen, dass sich die Lehre
des Fegefeuers ebenfalls von diesem falschen Dogma ableitet. Ein Zusammenhang, welchen
wir sehr oft in der katholischen Dogmatik antreffen, dass eine falsche Lehre
weitere falsche Lehren nach sich zieht.
So führte der Dominikaner Johann Tetzel am Beginn des 16. Jahrhunderts den
Ablasshandel zur Hochblüte, indem er – sich auf das Dogma der Unsterblichkeit
der Seele berufend – mit seinem Spruch:
"Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!"
das Geld zum Bau der Peterskirche erschwindelt hat. Und das weist wieder auf
eine weitere falsche Lehre der katholischen Kirche hin, nämlich, dass der
Gläubige angeblich nach seinem Tod gleich in den Himmel kommt. Hiezu gibt es in
der Bibel so viele Aussagen über das Totenreich und dass die Toten "ruhen"
(Off 6,9-11; Off 14,12-13)
oder "schlafen" (Mt 27,52; Apg 13,36; 1Kor 11,30; 1Kor 15,6.18) und vor der Auferstehung auferweckt werden, welche man alle ignorieren oder unterschlagen muss, um eine solche Lehre der "Himmelfahrt"
der Menschen gleich nach ihrem Tod postulieren zu können.
Doch die katholische Kirche hat auf diese falsche Lehre immer weitere falsche
Lehren aufgebaut. Auch die "Himmelfahrt" der katholischen Maria und deren
Anbetung, sowie das Beten zu katholischen "Heiligen" sind falsche Lehren,
welche sich auf dieses Dogma stützen. Die echte Mutter unseres Herrn schläft noch immer
im Totenreich, ebenso wie alle anderen Menschen – ob "Heilige" oder Betrüger,
wie z.B. der italienische Padre Pio von Pietrelcina, der sich seine
"Wundmale" mit Ätzmittel zugefügt hat und mit diesem Trick Millionen an
Spenden eingesammelt hat. Trotz dieses Betruges hat ihn die katholische Kirche erst
unlängst wegen seiner "Wunder" heilig gesprochen.
(Siehe auch Diskurs 106: "Die falschen Lehren in den christlichen Gemeinden.")
Wie man sieht, ist der treibende Faktor hinter solchen falschen
Lehren – zumindest in der katholischen Kirche – immer wieder Geldgier und
Machtgier. Und auch wenn sich solche Betrügereien durch genaue Überprüfung
anhand der Bibel schnell entlarven lassen, gibt es erfahrungsgemäß einen viel
einfacheren Weg, um überhaupt falsche Religionen und Menschen mit betrügerischen
Verhaltensweisen zu erkennen. Es gibt ein
untrügliches Zeichen einerseits des echten, wahren Christentums und andererseits
aller anderen falschen Religionen.
Das wahre Christentum kennt weder Kirchen noch Priester oder sonstige klerikale
Figuren. Es gibt wohl für die Geschwister zu Beginn ihres Glaubenslebens die
Gemeindeversammlungen, wo durch Prediger die Bibel ausgelegt und erklärt wird.
Doch ab einem gewissen Zeitpunkt erkennt der rechtgläubige Christ, dass er nun
die Bibel selbst und alleine studieren sollte. Es ist jener Moment, in welchem
er tatsächlich gläubig wird und Gott und unser Herr Jesus Christus im Geist des
Gläubigen Wohnung machen. Ab nun ist sein Lehrer der Heilige Geist in seinem
Geist, welcher ihm Verständnis für das Wort Gottes gibt.
Der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Jh 14,15 Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.
14,16 Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben,
dass er bei euch sei in Ewigkeit: 14,17 den Geist der Wahrheit, den die Welt
nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er
bleibt bei euch und wird in euch sein.14,18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen;
ich komme zu euch. 14,19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht
mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben.
14,20 An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir
und ich in euch. 14,21 Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt.
Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben
und mich ihm offenbaren.
14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich
uns offenbaren willst und nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm:
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt,
der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch geredet,
solange ich bei euch gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der Heilige Geist,
den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch
an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh 14,15-26;
Diesen Geist der Wahrheit kennt die Welt nicht, doch auch für
den Gläubigen ist dieser Geist Gottes nicht immer zugänglich. Immer dann, wenn der
Gläubige unvergebene Sünden in sich trägt, hat er keinen Zugang zum Heiligen
Geist, da dieser mit unvergebener Sünde im Geist des Menschen nicht wirken.
Erst wenn der Gläubige Gott um die Vergebung seiner Sünden im Namen des
Loskaufopfers des Herrn Jesus Christus gebeten hat, ist er aus Gnade
gerechtfertigt und wieder frei von
Sünde und kann mit der Hilfe des Heiligen Geistes rechnen.
Allerdings offenbart der Geist Gottes auch dann immer nur das, was Gott
offenbaren will. Und so bleiben auch für den rechtgläubigen Christen viele
Geheimnisse der Bibel noch ungelöst.
Das ist also das Kennzeichen des Christentums, der einzig wahren Religion (Jh 14,6; Mt 28,18; Jh 3,35; Mt 11,27; 1Jh 5,12): Keine Kirchen, keine
Priester, keine "Messen" und keine Massenbewegungen. Keine Liturgien, keine
"Verkleidungen" wie im mosaischen Judentum, im Islam, im Buddhismus oder im Katholizismus. Keine Speiseverbote (außer Blut und Erwürgtes
wegen des Blutes/der Seele der Tiere) und keinerlei
Verhaltensrituale, wie das fünfmal tägliche Beten im Islam, das Bekreuzigen und
Niederknien vor jeder Holzfigur in einer katholischen Kirche und das Herunterleiern von
Gebeten in Katholizismus und Hinduismus etc.
Wie sich leicht erkennen lässt, sind es die Äußerlichkeiten dieses,
ausschließlich für die Bewunderung durch die Zuseher zur Schau getragenen
Verhaltens, an welchem sich falsche Religionen und deren Angehörige sofort erkennen lassen. Der
rechtgläubige Christ benötigt – ja kennt – all das nicht. Seine Begegnung mit
seinem Gott erfolgt nicht über irgendwelche Rituale oder Symbole, sondern ist
ganz persönlicher Art und findet ausschließlich im Geist des Gläubigen statt,
nicht in irgendeiner Öffentlichkeit (Mt 23,5-7; 6,2.5.16).
Dabei ist die Informationsweitergabe nicht sprachlicher Natur, sondern der Geist
Gottes verwendet die Informationsebene des menschlichen Geistes, nämlich die
Gedanken. Und hier gibt es keine bestimmte Zeit, wohl aber eine bestimmte Form
der Gedankenübermittlung. Immer dann, wenn der Mensch allein in ruhiger und
entspannter Umgebung über ein bestimmtes Thema nachdenkt, kann es sein, dass ihm
der Heilige Geist einen Gedanken für eine Lösung anbietet.
Diesen Gedanken kann der Mensch nun verwenden oder verwerfen – es steht ihm frei.
Doch der Geist Gottes ist immer sehr leise und nicht insistierend, sodass ihn viele Geschwister
– wenn sie sich denn überhaupt einmal allein in einer ruhigen Situation befinden
– gar nicht erst wahrnehmen. Die Weltmenschen nennen das "Eingebung",
"von der Muse geküsst" oder "Geistesblitz", wenn sie –
allerdings von einem anderen Geist – auf diese Art einmal neues Wissen empfangen.
Das Zusammentreffen mit rechtgläubigen Geschwistern – wenn sie denn solche sind –
und der Austausch von Glaubenserkenntnissen, ist dennoch immer wieder erbaulich, weil
dann ja auch unser Herr unter uns ist (Mt 18,20). Leider verlegen sich diese Kontakte in
der heutigen Zeit immer mehr ins Internet und in die sozialen Medien, sodass
zwangsläufig auch Evangelisation und Bibellehre online erfolgen muss.
Doch gerade damit haben rechtgläubige Christen keinerlei Problem, sie müssen sich
nicht persönlich kennen, weil jeder von ihnen mit seinem Gott Kontakt hat und durch
ihn im Geist mit allen Geschwistern verbunden ist. Und was Gott seinen Kindern
(Gal 3,26) sagen will, erfahren diese Geschwister durch den Heiligen Geist. Jeder Einzelne auf
jene Art und zu jener Zeit, welche für ihn oder sie die beste ist.
So hat auch Gottfried Daniel Pomacher, ein Erweckungsprediger aus dem Wuppertal
das Christentum gesehen, als er sagte:
"Das Christentum besteht nicht in Worten
sondern in der Kraft des Heiligen Geistes in den Gläubigen. Nicht jene sind die
Säulen des Tempels, die sich öffentlich in Gebeten mit "Herr, Herr" die
Bewunderung ihrer Zuhörer verschaffen, sondern jene, welche zuhause, in ihrem
stillen Kämmerlein und ohne einen einzigen Zuhörer, ihre Gebete an den Herrn
richten, sind die wahren Träger der Gemeinde."
Die ewige Existenz jedes Menschen.Jeder einzelne Mensch, der bei seiner körperlichen Geburt
die Fruchtblase seiner Mutter lebend verlässt – der also "aus Wasser
(Fruchtwasser, amniotische Flüssigkeit) geboren" ist (Jh 3,5) – erhält von Gott (Jh 4,24) einen menschlichen Geist (1Kor 2,11) mit ewiger Existenz (Mt 25,46). Im ersten,
zeitlich-irdischen Teil seiner Existenz – in seinem Leben, hat der Mensch
die Möglichkeit, sich völlig frei und ohne Zwang mit dem ihm von Gott
gegebenen Geist (1Mo 2,7; 6,3) zu entscheiden, ob er diesem Gott, dem Schöpfer allen Lebens, sein ganzes Vertrauen und seine ganze Liebe schenken will. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1Kor 15,42 So auch die Auferstehung der Toten.
Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 15,43 Es wird gesät
in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit
und wird auferstehen in Kraft. 15,44 Es wird gesät ein natürlicher Leib
und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib,
so gibt es auch einen geistlichen Leib. 15,45 Wie geschrieben steht: Der
erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele« (1. Mose 2,7),
und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 15,46 Aber nicht der
geistliche Leib ist der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. 15,47
Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel.
15,48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist,
so sind auch die himmlischen. 15,49 Und wie wir getragen haben das Bild des
irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. 1Kor 15,42-49; Mit diesem Körper steht der Mensch dann beim
Weltgericht vor dem Sohn Gottes, der im Auftrag Gottes
(Jh 5,22.
26-27) jeden Menschen nach dessen
irdischen Taten und nach seiner Entscheidung in seinem Leben für oder
gegen Gott, richten wird (Röm 2,16). Der Sohn Gottes sagte: "Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den
Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den
Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn
nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein." Jh 14,15-17; Unter diesem Aspekt hat schon der bekannte Evangelist und Prediger
Wilhelm Busch seinen Zuhörern gesagt: "Sie brauchen die Botschaft, die
ich Ihnen sage, nicht anzunehmen. Sie können’s lassen, sich zu Jesus zu
bekehren. Aber machen Sie sich klar, dass Sie damit die Hölle wählen! Sie
haben die völlige Freiheit!" (Leute
die nicht glauben können) (Siehe auch Diskurs 22; "Gibt
es die Unsterblichkeit der Seele?") Für all jene, welche es gerne kurz und modern
haben wollen: |
Das Prinzip von der ewigen Existenz des menschlichen Geistes.Der von Gott gegebene menschliche Geist kann -
ähnlich wie Energie – zwar verschiedene Existenzformen annehmen, es
ist jedoch nicht möglich ihn zu erschaffen oder zu vernichten – gleichfalls wie Energie. (Siehe auch Diskurs 22: "Gibt es die Unsterblichkeit der Seele?") |
Die biblische Dreieinigkeit und einige andere Spezifika des biblisch-christlichen Glaubens.Im Unterschied zu allen anderen Religionen dieser Welt, ist das biblische
Christentum keine Religion. Es ist eine Relation. Eine Beziehung
zu – oder Verbindung mit – Gott, als unserem Vater im Himmel. Deshalb hat uns
auch unser Herr Jesus Christus gesagt: Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. Mt 23,9 Und ihr sollt niemand euren Vater
nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel.
Mt 23,9; Im biblischen Christentum nennen wir also niemanden auf
Erden unseren Vater, sondern der eine und einzige, allmächtige Gott im
Himmel ist unser Vater. Tatsächlich hat Gott nicht nur uns, sondern mit Adam
und Eva, unseren archaischen Eltern, alle Menschen erschaffen und ist daher
unser aller Vater. Doch das wollen die wenigsten wissen. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist
jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten
werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit
anbeten. Jh 4,23-24; Und wie uns auch Paulus im ersten Korintherbrief bestätigt,
wohnt Gottes Geist in uns, wenn wir Gottes Kinder sind. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 1Kor 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr
Gottes Tempel seid und er Geist Gottes in euch wohnt? 3,17 Wenn
jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel
Gottes ist heilig – der seid ihr. 1Kor 3,16-17; Damit ist dies eine ganz ähnliche Verbindung, wie sie
auch der Sohn Gottes bei seinem Wirken auf Erden zum Vater hatte: Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Jh 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede,
rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt,
er tut die Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater
in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen.
Jh 14,10-11; Schließlich erklärt uns auch der Herr Jesus selbst,
dass der, der ihn liebt, daran zu erkennen ist, dass er das Wort seines
Herrn halten
wird. Und deshalb wird ihn der Vater lieben und beide, Vater und Sohn, werden kommen
und bei ihm (in seinem Geist) Wohnung nehmen. Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Jh 14,22 Spricht zu ihm Judas, nicht der
Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und
nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt,
der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu
ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 14,24 Wer aber mich nicht liebt,
der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort,
sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Das habe ich zu euch
geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 14,26 Aber der Tröster, der
Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch
alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Jh
14,22-26; Fassen wir also zusammen: Paulus sagt uns oben in 1Kor 3,16,
dass der Heilige Geist in uns wohnt, wenn wir Kinder Gottes sind. Der Herr
Jesus sagt uns hier oben, in Jh 14,23, dass Vater und Sohn zu uns kommen
werden und Wohnung bei uns nehmen werden, wenn wir den Sohn lieben. Damit haben wir also Vater, Sohn und Heiligen
Geist in unserem Geist vereint! Es ist also offensichtlich, dass es in der Natur von geistlichen Wesen liegt, sich sowohl im Geist eines Menschen,
als auch in anderen geistlichen Wesen zu integrieren. Sie sind in ihrer geistlichen Gestalt nichtstofflich und
können ineinander verschmelzen, wie wenn man auf der materiellen Ebene ein Glas Wasser in ein anderes leert und
beide Wässer werden eins (Dreieinigkeit). Aber der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja
66,1-2): 7,49 »Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner
Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen?«, spricht der Herr,
»oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand das alles
gemacht?«. Apg 7,48-50; Im biblisch-christlichen Glauben gibt es also keinen Ritus, keine
Liturgie, keine "Messen", keine Priester, Bischöfe, Kardinäle, Päpste usw.
Die biblisch-christlichen Gläubigen selbst sind Gottes Tempel und haben in
ihrem Geist unmittelbare und direkte Verbindung zu ihrem himmlischen Vater. Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein." 2Kor 6,14 Seid nicht in einem
ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft haben
Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit
Finsternis? 6,15 Und welche Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder
welches Teil ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? 6,16 Und welchen
Zusammenhang der Tempel Gottes mit Götzenbildern? Und dieser Geist der Kinder Gottes ist es auch, der nach der
Auferstehung als geistiges Wesen in der ewigen Dimension bei unserem Vater
im Himmel leben wird, nachdem er jenen Weg gegangen ist, den uns schon unser
Herr Jesus Christus als Erstling vorangegangen ist (1Kor 15,20-28). Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht
sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Versammlungen und
an den Ecken der Straßen stehend zu beten
(oder vor den katholischen Götzenaltären
["Maria", "Heilige"] und der jüdischen "Klagemauer"!/ FH),
damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie
haben ihren Lohn dahin. 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer,
und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen erhört
werden. 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6,5-8; |