Die Erklärung "Dominus Jesus" der katholischen Glaubenskongregation. / Schrift Dik. St. Bertagnolli
OFM 00, 2001-04-24
Tabelle: Die zehn Gebote Gottes
und jene der katholischen Kirche
Die Aussagen der Erklärung der Glaubenskongregation Dominus
Jesus.
Worauf will die Kirche damit hinaus? Sie kommt nicht etwa
aus Eigennutz, sondern aus ihrer Sendung durch Jesus, den Herrn, weil er die
von Gott geoffenbarte Wahrheit ist. Daraus folgt: Die katholische
Kirche ist die einzige allein das Heil vermittelnde Kirche Christi. Im besonderen
wollte und musste sie auf die zentrale Notwendigkeit hinweisen, durch wen
sie gegründet wurde. Und der Grund ist, den Menschen wirklich Wahrheit,
Sicherheit und Halt zu geben. Die katholische Kirche ist die einzige Kirche,
die durch Jesus Christus auf Petrus und seine Nachfolger gegründet ist. Sie
beruht daher auf göttlichem Auftrag und hat daher auch göttliche
Vollmacht. Darauf hat das Vatikanische Konzil mit allem Nachdruck
hingewiesen.
Auf wem beruht also die Vollmacht der katholischen Kirche?
Wer hat ihr den Auftrag gegeben, eigene Strukturen
aufzubauen, zu lehren, Lehren zu Dogmen zu erheben, die Lehre Christi
unverfälscht zu bewahren und weiter zu geben? Hat sie aus sich selbst diese
Autorität? Niemals hätte sie das Recht, sich als einzige wahre Kirche
Christi zu bezeichnen! Dann hätte sie keine göttliche Autorität, sie
hätte nur eine Scheinautorität, die sie sich nach eigenem Gutdünken
selbst zurecht gelegt hat. Die katholische Kirche geht wirklich durch
Christus dem Herrn, auf den Felsen Petrus und seine rechtmäßigen
Nachfolger zurück. Und diese frohe und heilbringende Tatsache hat
göttliche Autorität und Gültigkeit bis an das Ende der Welt.
Die Aussage über Dominus Jesus.
Die Konturen der Kirche Gottes auf Erden und ihr Gründer
müssen mit aller Liebe, Festigkeit und Deutlichkeit, sei es gelegen oder
ungelegen, klar und für jedermann leicht erfassbar gezeigt werden. Die
Glaubenskongregation hat am 20. August 2000 mit der Aussage "Dominus Jesus"
nichts Neues gesagt, aber doch eine entscheidende Neubestätigung gemacht
die heute notwendig erschien. Diese wichtige Lehre des Zweiten Vatikanischen
Konzils ist dort klar formuliert worden.
(Der Auszug ist der katholischen Schrift "Im Land des
Herrn", Zeitschrift über das Heilige Land, Heft 1/2001 von General
Kommissär des Heiligen Landes, Dik. St. Bertagnolli OFM, A-1010 Wien,
Franziskanerplatz 4, entnommen.)
Neben dieser, mittlerweile in theologischen Kreisen weltweit
Aufsehen erregenden, jüngsten Erklärung der katholischen Glaubenskongregation:
"Die katholische Kirche ist die einzige
allein das Heil vermittelnde Kirche Christi"
behauptet der Autor der obigen Schriftenreihe – der General
Kommissär des Heiligen Landes – dass die katholische Kirche "göttliche
Vollmacht" besitzen würde. Er schreibt u. a.
"Die katholische Kirche ist göttlichen Ursprungs und daher mit göttlicher
Vollmacht ausgestattet".
Begründet wird diese Behauptung mit der Aussage von Mt 16,18:
Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen.
Mt 16,13 Als aber Jesus in die Gegenden von
Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Was sagen
die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist? 16,14 Sie aber sagten: Einige:
Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und andere wieder: Jeremia oder einer
der Propheten.
16,15 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? 16,16 Simon
Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des
lebendigen Gottes. 16,17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig
bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart,
sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.
16,18 Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich
meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.
16,19 Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was immer
du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer
du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein.
16,20 Dann gebot er den Jüngern, dass sie niemand sagten, dass er der Christus
sei. Mt 16,13-20;
Daraus wird nun abgeleitet: "Die katholische Kirche, deren
Gründung durch Christus auf den hl. Petrus und dessen rechtmäßigen Nachfolger
zurück geht, ist von größter Bedeutung für die Wahrheit, weil sie
göttlichen Ursprungs ist.".
Die katholische Kirche ist also nach der Meinung dieses Autors "göttlichen
Ursprungs" und hat daher auch "göttliche Autorität".
Nachdem alle diese Aussagen ja nicht von irgend jemandem stammen, sondern hier
sowohl die Römische Glaubenskongregation, als auch das Zweite Vatikanische
Konzil vom General Kommissär des Heiligen Landes zitiert werden, kann man sie
nicht als unbedeutend abtun. Es gibt daher nur zwei Möglichkeiten, diese
behauptete elitäre Stellung der katholischen Kirche zu beurteilen:
- entweder es handelt sich hier tatsächlich um die
eine und einzige Kirche Gottes auf Erden
- oder die katholische Kirche maßt sich hier eine
Position an, welche ihr nach der Schrift nicht zukommt.
Bevor wir mit der Analyse der obigen Schriftstelle und den von der römisch katholischen Kirche reklamierten Auftrag des Herrn an Petrus beginnen, wollen wir uns einen anderen Auftrag des Herrn an Petrus ansehen, welcher in Konsequenz ebensolche Gültigkeit für die katholischen Kirche haben muss:
Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe!
Jh 21,15 Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht
Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?
Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu
ihm: Weide meine Lämmer! 21,16 Wieder spricht er zum zweiten Mal zu ihm:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du
weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe!
21,17 Er spricht zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich
lieb? Petrus wurde traurig, dass er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich
lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb
habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe! Jh 21,15-17;
Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich hier um die
Aufforderung des Herrn an Petrus, die Gläubigen – also die Gemeinde Jesu
Christi oder die "ecclesia" – zu bewahren.
Weide meine Lämmer!
Der Herr hat hier Petrus beauftragt, die damals noch junge
Gemeinde (Lämmer) mit geistlicher Nahrung zu versorgen, sie also das Wort
Gottes zu lehren (weiden). Wenn nun die römisch katholische Kirche tatsächlich
die "rechtmäßige Nachfolge" des Petrus angetreten hat, dann galt und gilt
dieser Auftrag zweifelsohne auch für sie.
Doch diese Kirche hat eben dieses Wort Gottes, die Heilige Schrift, den
Gläubigen (Laien) entzogen und sie im Jahre 1229 in das Verzeichnis der
verbotenen Bücher aufgenommen. Des weiteren hat sie auf ihrem Konzil von Trient
(1545-63) die Bibel als alleinige Quelle göttlicher Offenbarung verworfen
und
die katholische Tradition – d. i. die mündliche oder schriftliche Weitergabe
von katholischen, menschlichen Lehrmitteilungen, u. a. auch die Dogmen – als
Hauptquelle des Glaubens neben der Heiligen Schrift als gleichwertig und
gleichberechtigt anerkannt.
Man könnte nun argumentieren, dass dies Irrtümer waren, welche in jeder
Religion vorkommen und welche im Laufe der Jahrhunderte korrigiert werden. Doch
hier ist die katholische Kirche in ihren eigenen Dogmen gefangen. Nachdem Papst
Pius IX. im Jahre 1870 das Dogma von der "Unfehlbarkeit" des Papstes verkündet
hat, würden Irrtümer der Kirche – ob vorher oder nachher – diesem Dogma
widersprechen und können daher nach katholischer Glaubenslehre nicht möglich
sein.
Deshalb können auch die Schandtaten mancher Päpste, wie Raub, Mord,
Plünderung, Hurerei, Betrug, usw. nicht als "Irrtümer" hingestellt werden.
Wenn sie tatsächlich unfehlbar sind, dann müssen sie alle unfehlbar sein. Wie
man jedoch sieht, waren und sind sie das nicht und deshalb ist dieses Dogma der
Unfehlbarkeit der katholischen Päpste eine einzige Gotteslästerung. Nach der
Schrift ist Gott alleine unfehlbar.
Hüte meine Schafe!
Damit hat der Sohn Gottes den Apostel Petrus angewiesen, die christliche
Gemeinde (Schafe) zu beschützen und sie vor dem Dickicht der Irrlehren und den
Anschlägen der falschen Religionen zu bewahren (hüten).
Aufgrund des Beschlusses im Konzil von Verona (Lucius III., 1184) über die
Inquisition von "Ketzern", hat die katholische Kirche jene Gläubigen,
welche die Abweichungen dieser Kirche vom biblischen Glauben vor Gott und ihrem
Gewissen nicht mehr verantworten konnten und dies auch bekannten, in der
Inquisition verfolgt, gefangen geführt und sie mit den perversesten Torturen
gemartert, um sie von ihrem biblischen Glauben abzubringen.
Die Inquisition der römisch katholischen Kirche währte über sechshundert
Jahre – in Spanien wurde das letzte Todesurteil 1781 vollstreckt, die
Inquisition allerdings erst 1834 endgültig aufgehoben. In diesem Zeitraum
wurden Hunderttausende von gläubigen Menschen getötet oder auf dem
Scheiterhaufen verbrannt und damit auch unvorstellbares Leid über Millionen von
rechtgläubigen Christen gebracht. Damit hat die katholische Kirche dem Auftrag
des Herrn an Petrus "Hüte meine Schafe" genau entgegen gehandelt und sich
als Wolf im Schafspelz entpuppt.
Jenes Organ der katholischen Kirche, welches als oberste katholische Behörde
über all die Jahrhunderte die Inquisition leitete, war das "Heilige Offizium".
Und dies ist auch jene Organisation, welche nunmehr die hier kommentierte
Erklärung "Dominus Jesus" herausgegeben hat. Das Heilige Offizium wurde
nämlich 1965 – aus verständlichen Gründen – in "Glaubenskongregation"
umbenannt.
Weide meine Schafe!
Mit diesem Auftrag des Herrn sollte die entwickelte, "erwachsene" Gemeinde
(Schafe) in der anschließenden Zeit bis heute und bis zur Wiederkunft des
Herrn, mit jener Erkenntnis und jenem Wissen über das Wort Gottes versorgt
werden (weiden), welches ihnen den Glauben an den einen und einzigen Erlöser
und Mittler zwischen Gott und den Menschen – Jesus Christus – stärken und
die Festigkeit dieses Glaubens bewahren sollte.
Bereits im Konzil von Ephesus (431) wurde die Anbetung von Maria, der Mutter
Jesu, als "Mittlerin", und der Gebrauch des Ausdruckes "Mutter Gottes",
der auf sie angewandt wird, beschlossen. Diese Lehre wurde von Papst Pius XI.
noch 1500 Jahre später, nämlich 1931, bestätigt! Das Dogma von der
unbefleckten Empfängnis der Maria – das meint, dass Maria von ihrer Mutter
(!!), der Anna, ohne Erbsünde empfangen wurde – wurde von Papst Pius IX. im
Jahre 1854 zum Dogma erhoben. Diese herbeigeführte Ähnlichkeit mit der Geburt
des Herrn Jesus wurde dann noch vervollständigt, als Papst Pius XII. im Jahre
1950 erklärte, dass auch Maria in den Himmel aufgefahren sei und diese Ansicht
– sichtlich aufgrund seiner "Unfehlbarkeit" – zum Dogma erhob.
Ähnlich wie die Heilige Schrift ihres alleinigen Anspruchs als göttliche
Offenbarung durch die menschliche "Tradition" der katholischen Kirche
beraubt wurde, wurde auch hier der Anspruch des Sohnes Gottes als alleiniger
Mittler zwischen Gott und den Menschen durch eine "Mittlerin" ersetzt.
Dies steht im krassen Widerspruch zu den eigenen Aussagen des Herrn in Jh 14,6:
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und
die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14, 6;
Hier mutet die Behauptung im eingangs zitierten Auszug, dass die
katholische Kirche es als ihre Aufgabe sieht, "die Lehre Christi unverfälscht
zu bewahren" eher wie Hohn an.
Damit steht also fest: die römisch katholische Kirche kann aufgrund des
Schriftzeugnisses aus all den genannten Gründen nicht diese rechtmäßige
Nachfolgerin des Petrus sein. Allerdings bleibt da noch der weiter oben
erwähnte Auftrag des Herrn in Mt 16,13-20, auf welchen sich die Argumentation
der katholischen Kirche im Wesentlichen stützt.
Obwohl hier die protestantische Forschung bezweifelt, dass es sich hierbei um
ein Jesuswort handelt, gibt es in anderen Stellen, wie Mt 14,28-31; 17,4, ganz
besonders aber im weiter oben zitierten Text aus Jh 21,15-17 weitere Hinweise
auf eine derart bevorzugte Stellung des Petrus. Dieser Auftrag des Herrn an
Petrus kann also nicht geleugnet werden.
Wenn wir uns nun aber anhand des NT die damalige Situation vergegenwärtigen,
kann auch nicht geleugnet werden, dass dieser Auftrag faktisch nicht
ausschließlich an den Petrus ergangen ist. Und zwar in zweierlei Hinsicht:
- Einerseits beinhaltet dieser Text Aussagen des Herrn,
welche sich unmöglich nur auf die relativ kurze Lebensspanne eines Menschen –
eben des Petrus – beziehen konnten. Der Bau der christlichen Gemeinde war kein
ausschließlicher Vorgang des ersten Jahrhunderts, sondern ist ein ständiger
Prozess bis zum Kommen des Herrn, wo dann die Gemeinde, als Bewahrerin des
Christusglaubens, ihren Auftrag erfüllt haben wird. Es musste also in dieser
Aufgabe zwangsläufig Nachfolger für den Petrus geben.
- Damit haben wir aber andererseits auch schon den
Ansatzpunkt für das rechte Verständnis dieser Herrenworte. Wiewohl an eine
einzige Person – Petrus – gerichtet, hat dieser Auftrag bereits in den
allerersten Tagen seiner Geltung mehrere Ausführende gehabt. Darunter zählen
natürlich die anderen Apostel, ganz besonders aber Paulus, welcher aus heutiger
Sicht mehr als Petrus diesen Dienst wahrgenommen hat.
Dieser letzte Umstand hat seine Begründung sicherlich darin, dass auch Paulus – gemeinsam mit Barnabas – durch den Heiligen Geist für den Dienst unter den Heiden auserwählt wurde, wie uns Apg 13,1-3 überliefert:
Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe!
Apg 13,1 Es waren aber in Antiochia, in der
dortigen Gemeinde, Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, und
Luzius von Kyrene und Manaen, der mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen
worden war, und Saulus. 13,2 Während sie aber dem Herrn dienten und
fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem
Werk aus, zu dem ich sie berufen habe! 13,3 Da fasteten und beteten sie; und
als sie ihnen die Hände aufgelegt hatten, entließen sie sie. Apg 13, 1- 3;
In diesem Zusammenhang ist es aber auch interessant darauf hinzuweisen, dass nach der Schrift Petrus diese, ihm vom Herrn übertragene Verantwortung, im Zuge der Umstrukturierungen in den urchristlichen Gemeinden zum größeren Teil selbst abgegeben hat. Wie Paulus den Galatern schreibt, ist er mit Petrus überein gekommen, dass Petrus die Beschnittenen – also die Juden – evangelisieren sollte und er, Paulus, mit Barnabas die Nationen.
Damit wir unter die Nationen gingen, sie aber unter die Beschnittenen.
Gal 2,6 Von denen aber, die in Ansehen standen -
was immer sie auch waren, das macht keinen Unterschied für mich, Gott sieht
keines Menschen Person an – die Angesehenen haben mir nämlich nichts
zusätzlich auferlegt, 2,7 sondern im Gegenteil, als sie sahen, dass mir das
Evangelium für die Unbeschnittenen anvertraut war ebenso wie Petrus das für
die Beschnittenen 2,8 – denn der, der in Petrus zum Apostelamt für die
Beschnittenen wirksam war, war auch in mir für die Nationen wirksam – 2,9 und
als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben worden ist, gaben Jakobus und Kephas
und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas den Handschlag
der Gemeinschaft, damit wir unter die Nationen gingen, sie aber unter die
Beschnittenen. Gal 2, 6- 9;
Wenn also die katholische Kirche tatsächlich darauf besteht,
die rechtmäßige Nachfolgerin des Petrus zu sein, dürfte sie daher nach dieser
Schriftstelle ausschließlich die Juden missionieren und keinesfalls die anderen
Nationen.
Wie es scheint, verhält es sich mit der "rechtmäßigen" Situation zwischen
Petrus und Paulus ähnlich wie mit jener zwischen Esau und Jakob. Während Esau
sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft hatte und dieses vor Gott seine volle
rechtskräftige Wirkung hatte, indem er Jakob und seine Nachkommen segnete, hat
Petrus seinen allgemeinen Auftrag an Paulus abgegeben und wie wir aus dem NT
wissen, hat Gott auch diese Entscheidung dadurch bekräftigt, dass er den Paulus
zum Gründer und Segen der Gemeinden in den Nationen gemacht hat.
Es ist somit auch aus dieser Sicht eine exklusive rechtmäßige Nachfolge des
Petrus in der Person eines Papstes – wie es die katholische Kirche sieht –
nicht schriftkonform.
Der Bau der Gemeinde wurde und wird durch Verkünder des Evangeliums und Lehrer
des Wortes Gottes durchgeführt. Und dies weltweit und ohne irgendwelche
Machtansprüche dieser Geschwister.
Wenn wir nun eine annähernde Identifikation dieser "Bauleute" der Gemeinde
versuchen wollen, die den Auftrag des Herrn an Petrus fortführen und damit
tatsächlich die rechtmäßigen Nachfolger des Petrus – aber auch des Paulus -
sind, sollten wir auf folgende Kriterien achten:
- Außer der Liebe und Dankbarkeit ihrer
Glaubensgeschwister haben diese Leute keine andere herausragende Stellung, keine
Machtposition und keine direkte Führungsfunktion in einer einzelnen Gemeinde
(siehe Paulus). Die Gemeindeleitung, welche ein wichtiger und notwendiger
Bestandteil der Gemeinde ist, wird von jenen Geschwistern wahrgenommen, welche
für diese Aufgabe ihr Talent vom Herrn erhalten haben.
- Die Evangelisten und Lehrer haben ihre Gabe vom Herrn
erhalten, um sie möglichst breit – wenn möglich weltweit – einzusetzen und
möglichst viele Menschen damit zu erreichen (1Kor 9,19-21).
- Als Verkünder des Wortes Gottes nehmen sie für ihre
Tätigkeit keinen Lohn (1Kor 9.18;)! Wie Paulus auch, ernähren sie sich von
ihrer eigenen Arbeit (Apg 18,3; 20,33-34) und geben ohne Bezahlung, was sie
selbst kostenlos empfangen haben.
Wenn sich daher die katholische Kirche rühmt, die Lehre Christi
unverfälscht zu bewahren und weiterzugeben, stellt sich die Frage, wieso sie
die folgenden Abänderungen und Verfälschungen dieser Lehre vorgenommen hat:
- Verbot für die Priester zu heiraten, obwohl dies
nirgends in der Schrift steht und manche Apostel und selbst Petrus – als
dessen Nachfolger sich die katholische Kirche sieht – verheiratet waren.
- Verbot für die Gläubigen, am Freitag Fleisch zu
essen, weil der Überlieferung nach der Vatikan am Fischgeschäft beteiligt war
und so den Umsatz und damit den Gewinn erhöhen wollte.
- Verpflichtung für die Gläubigen, den Tag des Herrn
am Sonntag, den ersten Tag der Woche zu feiern, obwohl Gott im vierten der zehn
Gebote ausdrücklich gebietet: "Du sollst den Samstag (Sabbat) heiligen" –
also den letzten Tag der Woche.
- Im zweiten der zehn Gebote heißt es: "Du sollst
dir kein Götzenbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel
oder was unten auf der Erde (…) ist. Du sollst dich vor ihnen nicht
niederknien und sie nicht anbeten". Die katholische Kirche hat dieses Gebot
unterschlagen (siehe Tabelle am Ende dieses Diskurses) und gebietet ihren
Gläubigen, Götzen aus Holz und Stein, Silber und Gold ("Muttergottes", "Heilige")
anzubeten.
- Das sechste Gebot besagt: "Du sollst nicht töten".
Die katholische Kirche hat in der Inquisition über 600 Jahre lang
Hunderttausende rechtgläubige Christen getötet, um ihre eigenen Verfehlungen
zu verheimlichen.
- Das siebente Gebot heißt: "Du sollst nicht
ehebrechen". Unter manchen Päpsten der katholischen Kirche waren Ehebruch und
Hurerei an der Tagesordnung. Die daraus entstammenden Kinder wurden dann in
hohen und gutdotierten kirchlichen Ämtern untergebracht.
- Das achte Gebot lautet: "Du sollst nicht stehlen".
Einige Päpste der katholischen Kirche haben nicht nur gestohlen, sondern ganze
Städte ausgeraubt und niederbrennen lassen.
- Das neunte Gebot: "Du sollst gegen deinen Nächsten
nicht als falscher Zeuge aussagen (lügen)" und das zehnte Gebot: "Du sollst
nicht begehren (…) irgend etwas, was deinem Nächsten gehört". Unter den
Päpsten der katholischen Kirche wurde nicht nur gelogen, sondern sie haben
einander und ihre Umwelt betrogen und gegeneinander intrigiert. Der Neid und die
Machtgier dieser Päpste ging sogar soweit, dass es viele Jahre zwei und von
1409-1415 sogar gleich drei unfehlbare! katholische Päpste in Rom, Avignon und
Pisa zur selben Zeit gab, die sich gegenseitig bekämpften.
- Der Herr Jesus hat zwei Sakramente eingesetzt: die
Taufe und das Abendmahl. Die katholische Kirche hat nicht nur fünf zusätzliche
Sakramente erfunden (1439), sie hat auch die zwei echten Sakramente völlig
verfälscht. Anstatt der Taufe von Erwachsenen, welche diese Entscheidung
bewusst und im Wissen um die Konsequenzen für sich selbst getroffen haben,
werden in der katholischen Kirche bereits Kinder wenige Tage nach ihrer Geburt
von Eltern zur Taufe gebracht, welche selbst oft noch nie eine Bibel in der Hand
gehalten haben.
Beim Abendmahl hat der Herr geboten, dass wir zum Angedenken an seinen Opfertod
das Brot brechen und den Kelch trinken. Die katholische Kirche verbietet ihren
Gläubigen seit 1414 den Abendmahlskelch zu trinken. Zudem wird vorgegeben, dass
der Priester durch geflüsterte Formeln das Brot in den tatsächlichen (!)
Körper Christi verwandeln kann (Transsubstantiation: 1215). Ein Vorgang,
welcher von den Katholiken selbst nicht ernst genommen wird, sonst müssten sie
ja davon ausgehen, dass sie bei der Kommunion den tatsächlichen Leib Christi
verspeisen und dürften somit am Freitag nicht zur Kommunion gehen. Diese "Wandlung",
welche der Herr nie geboten hat, ist daher auch eher dem Bereich des Okkulten
zuzuordnen.
- Obwohl der Herr Jesus gesagt hat: "Es ist leichter,
dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich
Gottes hineinkommt", ist die katholische Kirche eine der reichsten
Organisationen der Welt. Einem kürzlich erschienenen Bericht zufolge, ist der
Vatikan u. a. auch an Unternehmen der Waffenproduktion und der Pharmaindustrie
(Pille!) beteiligt.
Und das alles ist für unsere heutigen katholischen Zeitgenossen
erstaunlich. – Ist es das wirklich? Wer die Geschichte dieser katholischen
Kirche kennt, wundert sich nicht darüber. So z.B. in der österreichischen Tageszeitung Kurier:
Vatikan:
Die guten und die bösen Päpste:"
"Sie waren alles, was Menschen nur sein können, die rund 265 Päpste
in der katholischen Kirche: Man findet unter ihnen Intriganten, Despoten,
Kriminelle, Mörder und sexbesessene Monster. Aber natürlich auch
grundgütige, vorbildliche Diener Gottes und Heilige im wahrsten Sinn des
Wortes. Ja, das alles gab es in 2000 Jahren Kirchengeschichte."
Und diese katholischen Verbrecher sind schuld daran, dass die Welt Gott
nicht ernst nimmt. Wer würde einen Gott ernst nehmen, dessen angebliche "Vertreter"
auf Erden "Intriganten, Despoten, Kriminelle, Mörder und sexbesessene
Monster" sind, die dann womöglich auch noch "heilig" gesprochen
werden?
Es stellt sich daher abschließend die Frage, wieso diese
katholische Kirche ihren Gläubigen einerseits Gebote auferlegt, welche
nirgendwo in der Schrift aufscheinen und welche auch nicht von Gott verordnet
wurden, während sie andererseits selbst nicht einmal jene echten Gebote hält,
welche uns Gott gegeben hat.
Und
dabei wird im eingangs zitierten Kommentar behauptet, der katholische
Klerus gehe"(…) durch Christus dem Herrn, auf den Felsen Petrus und seine
rechtmäßigen Nachfolger zurück". Diese "rechtmäßigen Nachfolger" haben
zehntausende Kinder weltweit sexuell missbraucht und sind dabei auch noch straffrei geblieben.
Wenn man Abbildungen der Päpste der Vergangenheit betrachtet und sieht, wie
diese Männer mit einer Krone aus Gold und Juwelen – die "Tiara", als
Dreifachkrone mindestens drei Mal so hoch wie die weltlichen Kaiserkronen – ,
in kostbaren Gewändern (Ornat) gekleidet und auf einem künstlichen "Himmel"
thronend, von Lastträgern durch die Peterskirche getragen werden und vergleicht
dieses Bild des "Stellvertreters Christi auf Erden" mit unsrem Herrn Jesus
Christus am Kreuz, lässt sich auf einen Blick erkennen, wieso diese katholische
Kirche nicht "durch Christus dem Herrn, auf den Felsen Petrus und seine
rechtmäßigen Nachfolger zurück gehen" kann.
Diese Kirche hat ein anderes
Selbst- und ein anderes Gottesverständnis als die Kirche Jesu Christi. Sie kann
nicht "die Lehre Christi unverfälscht bewahren", da sie sie selbst dauernd
verfälscht und für machtpolitische Ziele umgedeutet hat.
Die römisch katholische Kirche hat daher weder "göttliche Autorität" noch
ist sie "die einzige wahre Kirche Christi". Sie entfernt sich im Gegenteil
immer mehr von der wahren, biblischen Lehre Christi. Die Behauptung "Die
katholische Kirche ist die einzige allein das Heil vermittelnde Kirche Christi"
ist nur ein weiterer Beweis für die machtpolitische Orientierung und den immer
stärker zu Tage tretenden Glaubens- und Realitätsverlust dieser Kirche.
Wir können aber davon ausgehen, dass es niemandem – auch nicht der
katholischen Kirche – gelingen wird, den Herrn daran zu hindern, sich von
jenen Gläubigen in dieser Kirche, welche ihn in ihrem Herzen suchen, auch
finden zu lassen.
Und so ist zwar die katholische Kirche wegen ihrer großen Fehler zu
verurteilen, die Gläubigen in ihren Reihen jedoch können nicht von Menschen
beurteilt werden. Jeder von ihnen der aufrichtig sucht, hat die Möglichkeit den
rechten Weg zu finden, der da heißt Jesus Christus.
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg
und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
14,7 Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen; und von
jetzt an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. 14,8 Philippus spricht zu ihm:
Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. 14,9 Jesus spricht zu ihm: So
lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer
mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den
Vater? 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir
ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater
aber, der in mir bleibt, tut seine Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem
Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt um der Werke
selbst willen! 14,12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der
wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich
zum Vater gehe. 14,13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde
ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. 14,14 Wenn ihr mich
etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun. Jh 14, 6-14;
Anmerkung: Es soll hier nicht der Eindruck entstehen,
dass auf dieser Homepage ein "Privatkrieg" gegen die katholische Kirche
geführt wird (von 32 Diskursen befassen sich bisher nur zwei mit diesem Thema).
Obwohl die Fehler dieser Kirche unübersehbar sind, gilt auch hier die Mahnung
des Paulus: Wer von uns ist ohne Fehler? Immer dann jedoch, wenn Vertreter
dieser Kirche öffentlich auftreten und versuchen die Lehre Christi und damit
die Lehre der Bibel in Frage zu stellen oder überhaupt zu bestreiten, ist es
für jeden bibelgläubigen Christen Pflicht, die Dinge zurechtzurücken. Der
Verfasser.
Die Erklärung "Dominus Jesus" der Glaubenskongregation der
katholischen Kirche postuliert: "Die katholische Kirche ist die einzige allein das Heil
vermittelnde Kirche." Wie im Anschluss nachgewiesen wird, hat jedoch gerade diese Kirche die
zehn Gebote Gottes verfälscht, um das Kirchenvolk zu täuschen. Sie hat das zweite
Gebot unterschlagen, um vor den Gläubigen den Umstand zu verheimlichen, dass die
Anbetung von Götzen aus Stein und Holz (die "Heiligen", die "Muttergottes") im
zweiten dieser zehn Gebote Gottes ausdrücklich verboten wird. |
Die zehn Gebote
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Die zehn Gebote
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Ist die katholische Kirche eine christliche Kirche?Wenn die ungläubige Welt vom Christentum spricht, meint
sie damit in neun von zehn Fällen die katholische Kirche. Die katholische
Kirche ist in der Welt geradezu zum Synonym für Christentum geworden. ‒
Ein großer Irrtum!
Jud 1,7 Papst Franziskus über die Schwulen: "Wer bin ich, sie zu verurteilen?" Die Bibel über die Schwulen: Röm 1,26 Deshalb hat Gott sie auch in schandbare Leidenschaften fallen lassen; denn ihre Frauen haben den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen vertauscht; 1,27 und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau aufgegeben und sind in ihrer wilden Gier zueinander entbrannt, so dass sie, Männer mit Männern, die Schamlosigkeit verübten, aber auch die gebührende Strafe für ihre Verirrung an sich selbst (= am eigenen Leibe) empfingen. |