Ist Israel verworfen und die christliche Gemeinde das
wahre Israel? / Artikel Charles D. Alexander 00, 2004-04-18
Das messianische Königreich auf Erden: eine
jüdische Ketzerei? / Artikel Charles D. Alexander 01, 2004-04-18
Die drei Dimensionen der Königsherrschaft Gottes.
Tabelle – Der Heilsplan Gottes und seine Auswirkungen auf die Schöpfung.
Die geistige, unsichtbare Königsherrschaft Gottes.
Die himmlische Königsherrschaft Gottes.
Wird das Reich Gottes auf Erden nicht sichtbar verwirklicht
werden? / Artikel Charles D. Alexander 02, 2004-04-18
Die irdische Königsherrschaft Gottes im
Millennium.
Das Millennium – das tausendjährige Friedensreich Jesu Christi.
Dale Tooley der neuseeländische Betreiber der Website "Hasten The Light Ministries"
hat mir nach seinem Besuch bei Immanuel.at den Artikel von Charles D. Alexander "Moses or Christ?"
[Moses oder Christus?] über den Amillennialismus mit der Aufforderung übersandt, diese Argumentation zu
studieren und dazu Stellung zu nehmen. Dieser Aufforderung komme ich hiermit nach.
(Dale Tooley daletooley@paradise.net.nz / https://www.hastenthelight.org.nz)
Wer die Propheten verstehen will, sollte besser mit dem Brief des Paulus an die Galater
beginnen, wo er finden wird, dass die Kirche des Alten und Neuen Testaments eine einzige und die
neutestamentliche Kirche die Erfüllung aller Prophetie, die allerletzte Phase des Erlösungswerkes Gottes
ist.
Er wird im Galaterbrief entdecken, wer das wahre Israel ist (nämlich die Gemeinde / Anm.), wem
die Verheißungen gelten und dass es kein anderes Israel und keine weitere Erfüllung von Prophezeiung gibt.
(…)
Paulus geht weiter und zeigt anhand der Wesensart und der Geschichte der wahren Kirche, dass zwischen der
alttestamentlichen und der neutestamentlichen Kirche keine Unterbrechung stattgefunden hat. Die Kirche des
Neuen Testaments ist die rechtmäßige Nachfolgerin der Kirche des Alten Testaments. (…)
Die Folgerung aus diesem Kapitel (Gal 3 / Anm.) ist die Vollmacht der neutestamentlichen Kirche und die
Basis ihres unwiderlegbaren Anspruchs, die gesetzmäßige Nachfolgerin Abrahams zu sein, das wahre Israel, die
wahre Beschneidung (nicht im Fleisch, sondern im Geist), die Erbin der Verheißungen und Vorrechte und
Hoffnungen des alttestamentlichen Israel.
Daher – "Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit
Abrahams Nachkommenschaft und nach Verheißung Erben" (Vers 29). Dieser wunderbare Satz hebt den Alten Bund
auf, schafft das Gesetz, den Tempel und die Beschneidung ab, beendet den Auftrag der jüdischen Nation,
beendet ihre exklusiven Rechte und Privilegien und liefert den Schlüssel für das Verständnis des Gesetzes (Thora
= die 5 Bücher Moses / Anm.), der Schriftwerke (Psalmen, Sprüche, etc / Anm.) und der Propheten
des Alten Testaments.
(Dieser Auszug ist dem Artikel "Moses or Christ?" [Moses oder Christus?] von Charles D. Alexander auf der
Website von "Hasten The Light Ministries" / https://www.eschatology.org.nz
entnommen.)
Die hier oben von C. Alexander vertretene Auffassung beinhaltet die gängige Argumentation
einer christlichen Glaubensrichtung, welche sich "Amillennialismus" (a = griech. Verneinungsform: "kein
Millennium") nennt und – wie der Name schon sagt – die biblisch gesicherte Interpretation eines
tausendjährigen Friedensreiches unseres Herrn Jesus Christus, als letztes aller weltlichen Reiche, am Ende
der Zeiten und vor dem Ende dieser Welt, bestreitet.
Wie im Anschluss nachgewiesen wird, erfolgt diese
Ablehnung nicht aufgrund von fehlenden Schriftbeweisen, sondern einzig und allein aus dem Beweggrund, weil man
Israel, welches nach der Schrift in dieser kommenden Zeit "Haupt unter den Nationen", also eine Weltmacht
sein wird, diesen Status – aus welchen Gründen auch immer – nicht zubilligen will.
Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzt über das Haupt der Nationen!
Jer 31,6 Denn es wird einen Tag geben, an dem die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Macht euch auf und laßt uns nach Zion hinaufziehen zum HERRN, unserm Gott!» 31,7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzt über das Haupt der Nationen! Verkündet, lobsingt und sprecht: Gerettet hat der HERR sein Volk, den Überrest Israels! 31,8 Siehe, ich bringe sie herbei aus dem Land des Nordens und sammle sie von dem äußersten Ende der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende, sie alle zusammen; als eine große Volksversammlung kehren sie hierher zurück. 31,9 Mit Weinen kommen sie, und unter Flehen führe ich sie. Ich bringe sie zu Wasserbächen auf einem ebenen Weg, auf dem sie nicht stürzen. Denn ich bin Israel wieder zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener. Jer 31, 6- 9;
Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben.
Jes 2,1 Dies ist’s, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda und
Jerusalem: 2,2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge
und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, 2,3 und viele Völker werden hingehen
und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine
Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.
2,4 Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu
Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben,
und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. 2,5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, laßt uns
wandeln im Licht des HERRN! Jes 2, 1- 5;
Nun ist es sicherlich richtig, dass Israel durch die Ablehnung seines Messias’ vor fast
zweitausend Jahren, schon damals diese, von der Schrift verheißene Herrschaft des Gottessohnes verhindert und
dadurch auch sich selbst, als Volk, in Unglück und Verderben sowie in weltweite Zerstreuung und Verfolgung
gestürzt hat. Des weiteren ist es korrekt, dass Israel seit dieser Zeit seine Sünden nicht mehr vergeben
werden können.
Durch die Ablehnung ihres Messias’, als er zu Ihnen gekommen war, um sein Reich aufzurichten
(Mt 11,13-14), konnten alle Verheißungen Gottes, welche ihnen für diesen Fall prophezeit waren – darunter
auch die Vergebung aller ihrer Sünden an einem einzigen Tag – zum damaligen Zeitpunkt nicht erfüllt werden.
Die Sünde des Landes wird an einem einzigen Tag weggenommen.
Sach 3,9 Siehe, auf dem einen Stein, den ich vor Jeschua hingelegt habe, sind
sieben Augen. Siehe, ich will auf ihm eine Inschrift eingraben, spricht der HERR Zebaoth, und will die
Sünde des Landes wegnehmen an einem einzigen Tag. 3,10 Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird
einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Sach 3, 9-10;
Andererseits kann die konventionelle, nach mosaischem Glauben vorgesehene Sündenvergabe durch
ein Opfertier, rituskonform nur dann vollzogen werden, wenn in Jerusalem ein Tempel und ein Opferaltar steht,
auf welchem dieses Tier Gott dem Allmächtigen als Versöhnung dargebracht wird.
Nachdem beides im Jahre 70
von den Soldaten des Titus’ zerstört wurde, gibt es für die Israeliten seither – außer einer Bekehrung zu
Jesus Christus und der Annahme der Sündenvergabe aus Gnade durch das Loskaufopfer des Herrn – keine
Möglichkeit, sich mit ihrem Gott zu versöhnen.
Allerdings kann man daraus nur in völliger Unkenntnis der diesbezüglichen Schriftstellen – deren es eine
große Anzahl gibt – den Schluss ziehen, dass Israel damit von seinem Gott für immer und ewig verworfen wäre
und damit der Weg frei sei, um die christliche Gemeinde als das "wahre" und einzige Israel zu proklamieren
und alle Prophezeiungen und Verheißungen des Alten und des Neuen Testaments nunmehr ausschließlich auf die
Gemeinde zu beziehen.
In Konsequenz wird dann aber auch noch von den Vertretern des Amillennialismus’
behauptet, dass damit natürlich auch die Prophezeiungen des AT und NT auf das Millennium, das tausendjährige
Reich des Sohnes Gottes auf Erden, in welchem Israel als "Haupt unter den Nationen" einen außerordentlich
wichtigen Platz einnehmen wird, nicht realisiert werden wird. Dies sichtlich deshalb, weil man dadurch ja der
eigenen vermeintlichen Existenzberechtigung als das "wahre Israel" verlustig gehen würde und weil daher
nicht sein kann, was nicht sein darf.
Diese Ausgrenzung der Juden ist letztlich der Hauptgrund, weshalb diese
Glaubensrichtung das Millennium ablehnt, ja zwangläufig ablehnen muss. Die Bezeichnung "Amillennialismus"
für diese Auffassung ist daher eine Folge einer viel grundsätzlicheren Auseinandersetzung, nämlich jener
zwischen Judentum und Christentum.
(Siehe auch das Kapitel 09: "Die Heimkehr der Übriggebliebenen aus Israel und den Nationen")
Die Behauptung des oben zitierten Autors nun, dass man im Brief des Paulus an die Galater das
Verständnis für die Propheten des AT finden könnte, zeigt wieder einmal ganz deutlich, worauf derartige
einseitige Auffassungen und Interpretationen zurückzuführen sind. Wenn man aus einem einzigen Buch der Bibel
- ja mehr noch, aus einem einzigen Kapitel dieses Buches – das ganze AT erklären will, kann das Ergebnis
natürlich nur eine sehr eingeschränkte, sektenhafte Teilansicht ergeben.
Um hier die Objektivität auch nur
annähernd zu wahren und die tatsächliche Lehre des Paulus zu erkennen, müssten zumindest weitere seiner
Briefe zu diesem Thema untersucht werden. Dies wollen wir auch tun und einige Ausschnitte aus dem Brief des
Paulus an die Römer kurz betrachten.
Auch unter den Christen in Rom kam damals die Meinung auf, dass das Israel nach dem Fleisch gefallen und
verworfen sei und nunmehr die neue christliche Gemeinde den Platz Israels in der Heilsgeschichte Gottes
einnehmen würde. Und darauf ging dann auch Paulus in seinem Brief ganz konkret ein:
Sind sie (Israel / Anm.) etwa gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das ist ausgeschlossen!
Röm 11,11 Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das ist ausgeschlossen! Sondern durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen. 11,12 Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist und ihr Verlust der Reichtum der Nationen, wieviel mehr ihre Vollzahl! Röm 11,11-12;
Wenn du dich aber gegen sie rühmst – du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.
Röm 11,15 Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird
die Annahme anders sein als Leben aus den Toten?
11,16 Wenn aber das Erstlingsbrot heilig ist, so auch der Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die
Zweige. 11,17 Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen worden sind und du, der du ein wilder Ölbaum warst,
unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig geworden bist, 11,18 so
rühme dich nicht gegen die Zweige! Wenn du dich aber gegen sie rühmst – du trägst nicht die Wurzel, sondern
die Wurzel dich. 11,19 Du wirst nun sagen: Die Zweige sind herausgebrochen worden, damit ich eingepfropft
würde. 11,20 Richtig; sie sind herausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben.
Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich! 11,21 Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht geschont
hat, wird er auch dich nicht schonen. 11,22 Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche
gefallen sind: Strenge. Gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du
herausgeschnitten werden. Röm 11,15-22;
Hier weist Paulus die Römer zurecht und erinnert sie, dass sie nur "wilde Ölzweige"
sind, welche in den natürlichen "Ölbaum" Israel eingepflanzt wurden. Und er droht ihnen, dass auch sie
herausgeschnitten werden könnten, wenn sie nicht in der Güte Gottes blieben und prophezeit, dass auch Israel
wieder angenommen werden wird.
Und nun versuchen einige Ausleger diesem eindeutigen Text seine Brisanz zu
nehmen, indem man behauptet, diese Aussagen des Paulus von der Annahme Israels bezögen sich auf den Fall,
dass sich die Juden zum Christentum bekehren würden. Dass dem freilich nicht so ist, erkennen wir in den
anschließenden Versen, wo Paulus sein Beispiel vom Ölbaum noch einmal aufgreift und den Römern vor Augen
führt, dass Gott auch die natürlichen Zweige des Ölbaums – also das mosaische Israel – wieder einpfropfen
kann.
Wieviel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden.
Röm 11,23 Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden
eingepfropft werden; denn Gott ist imstande, sie wieder einzupfropfen. 11,24 Denn wenn du aus dem von Natur
wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel
mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden! Röm 11,23-24;
Und dann schreibt Paulus von einem Geheimnis, welches er den Römern offenbaren will, damit sie sich nicht selbst für klug halten sollten:
Ich will nicht, dass ihr euch selbst für klug haltet: Ganz Israel wird gerettet werden.
Röm 11,25 Denn ich will nicht, Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt
sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die
Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird; 11,26 und so wird ganz Israel errettet werden, wie
geschrieben steht: «Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden;
11,27 und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde.» 11,28 Hinsichtlich des
Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte um der Väter willen.
11,29 Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar. 11,30 Denn wie ihr einst Gott nicht
gehorcht habt, jetzt aber Erbarmen gefunden habt infolge ihres Ungehorsams, 11,31 so sind jetzt auch sie dem
euch geschenkten Erbarmen gegenüber ungehorsam gewesen, damit auch sie jetzt Erbarmen finden. 11,32 Denn Gott
hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt. Röm 11,25-32;
Hier geht es also nicht um die zum Christentum bekehrten Juden, sondern hier geht es um "ganz Israel" – also das ganze gläubige Haus Israel, wie es auch Hesekiel in Hes 37,11-14 prophezeit:
Ich lasse das ganze Haus Israel aus seinen Gräbern heraufkommen als mein Volk.
Hes 37,11 Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie sind das
ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es
ist aus mit uns.
37,12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich öffne eure Gräber und
lasse euch aus euren Gräbern heraufkommen als mein Volk und bringe euch ins Land Israel. 37,13 Und ihr
werdet erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern heraufkommen
lasse als mein Volk. 37,14 Und ich gebe meinen Geist in euch, daß ihr lebt, und werde euch in euer Land
setzen. Und ihr werdet erkennen, daß ich, der HERR, geredet und es getan habe, spricht der HERR. Hes
37,11-14;
Als Grundlage seiner Argumentation zitiert nun Paulus oben, in Röm 11,26-27, das AT und zwar einerseits Psalm 53,7 bzw. Amos 9,14-15:
Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen.
Ps 53,7 O kämen doch aus Zion die Rettungen für Israel! Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet, wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. Ps 53, 7;
Der Herr wendet die Gefangenschaft Israels und pflanzt sie wieder in ihr Land.
Amos 9,14 Denn ich will die Gefangenschaft meines Volks Israel wenden,
dass sie die verwüsteten Städte wieder aufbauen und bewohnen sollen, dass sie Weinberge pflanzen und Wein
davon trinken, Gärten anlegen und Früchte daraus essen. 9,15 Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, dass
sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe, spricht der HERR, dein Gott.
Amos 9,14-15;
Wie die vielen anderen diesbezüglichen Schriftstellen auch, beziehen sich diese Texte auf jenen neuen Bund, den Gott mit Israel schließen wird:
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund.
Jer 31,31 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus
Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: 31,32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern
geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand faßte, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, -
diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR.
31,33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der
HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr
Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Jer 31,31-33;
Es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das Geschick meines Volks wenden will.
Jer 30,3 Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich das
Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der HERR; und ich will sie wiederbringen in das
Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen sollen. Jer 30, 3;
Andererseits nimmt Paulus Bezug auf die atl. Aussagen über die Vergebung der Sünden, welche Israel durch seinen Gott zu dieser Zeit dann erlangen wird:
Die Zerstreuung Israels war seine Strafe, nun werden seine Sünden genommen.
Jes 27,6 Es wird einst dazu kommen, dass Jakob wurzeln und Israel blühen und
grünen wird, dass sie den Erdkreis mit Früchten erfüllen. 27,7 Wird doch Israel nicht geschlagen, wie seine
Feinde geschlagen werden, und nicht getötet, wie seine Feinde getötet werden!
27,8 Sondern, indem du es wegschicktest und wegführtest, hast du es
gerichtet, es verscheucht mit rauem Sturm am Tage des Ostwinds.
27,9 Darum wird die Sünde Jakobs dadurch gesühnt werden, und das wird die Frucht davon sein, dass seine
Sünden weggenommen werden: er wird alle Altarsteine zerstoßenen Kalksteinen gleichmachen; und keine
Bilder der Aschera noch Rauchopfersäulen werden mehr bleiben. Jes 27, 6- 9;
Die Sünde des Landes wird an einem einzigen Tag weggenommen.
Sach 3,9 Siehe, auf dem einen Stein, den ich vor Jeschua hingelegt habe, sind
sieben Augen. Siehe, ich will auf ihm eine Inschrift eingraben, spricht der HERR Zebaoth, und will die
Sünde des Landes wegnehmen an einem einzigen Tag. 3,10 Zu derselben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, wird
einer den andern einladen unter den Weinstock und unter den Feigenbaum. Sach 3, 9-10;
Und von diesem Tag, an dem die Sünde Israels von Gott weggenommen wird, prophezeit auch Hesekiel und erwähnt dabei ein interessantes Detail:
An dem Tag, da ich euch von all euren Sünden reinige, werden die Nationen erkennen, dass ich der Herr bin.
Hes 36,33 So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, da ich euch von all euren
Sünden reinige, da werde ich die Städte bewohnt sein lassen, und die Trümmerstätten sollen aufgebaut
werden. 36,34 Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daß es als Einöde daliegt vor den Augen
jedes Vorüberziehenden. 36,35 Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden
geworden, und die verödeten und verwüsteten und niedergerissenen Städte sind befestigt und bewohnt. 36,36 Und
die Nationen, die rings um euch her übrigbleiben, werden erkennen, daß ich, der HERR, das Niedergerissene
aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es auch tun. Hes 36,33-36;
Wie wir also sehen können, vertritt Paulus keineswegs die Auffassung, dass die Gemeinde "die
Erbin der Verheißungen und Vorrechte und Hoffnungen des alttestamentlichen Israel" und damit das "wahre
Israel" sei. Durch einen kurzen Blick in den Römerbrief hätte der Autor feststellen können, dass für
Paulus der "Auftrag der Jüdischen Nation" nicht nur nicht beendet ist, sondern ganz im Gegenteil erst
dann beginnt, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird. Dann wird ganz Israel gerettet werden
und in einem neuen Bund mit seinem Gott seine Aufgaben im Friedensreich des Messias wahrnehmen (Röm
11,25-27). Alle atl. Verheißungen für Israel werden dann ihre endgültige Erfüllung finden. Und zwar mit
Israel und mit niemandem anderen, wie schon Paulus oben, in Röm 11,29 sagt:
Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.
Was Israel prophezeit ist, wird sich mit Israel erfüllen, was der Gemeinde prophezeit ist,
wird mit der Gemeinde in Erfüllung gehen.
Dies und auch die diesbezüglich oben angeführten Texte aus dem AT zeigen die Unhaltbarkeit der
amillennialistischen Behauptungen und sind nun der unwiderlegbare Schriftbeweis, dass das Volk Israel für das
Millennium in sein Land gesammelt wird. Und zwar am Ende der Tage und von seinem Gott. Und nicht im Jahre 1948
und von den Zionisten eines Theodor Herzl! Und wie Hesekiel oben in Hes 36,36 sagt, werden dann die Nationen erkennen, dass
Gott der Herr ist. Wenn die Staatengründung Israels im Jahre 1948 diese von Gott verheißene Sammlung gewesen
wäre, hätte also die ganze Welt bereits Gott erkennen und die Tatsache seiner Existenz anerkennen müssen.
Doch wie wir alle wissen, sind wir weit davon entfernt. Milliarden von Menschen leugnen nach wie vor den Gott
der Bibel oder beten Götzen an und selbst im Volk Israel ist ein großer, wenn nicht überwiegender Teil der
Bevölkerung de facto religionslos.
(Siehe auch den Diskurs 08: "Die Sammlung Israels: bereits
seit 1948 oder erst in der Endzeit?")
Große Männer wurden zeitweise von den jüdischen Ansprüchen auf immerwährendes Vorrecht
und Vorrang mitgerissen. – "Selbst Barnabas wurde durch ihre Heuchelei mit fortgerissen".
(Gal 2,13) (…)
In unseren Tagen haben die selben jüdischen Ketzereien die Theologie der evangelikalen Kirchen beinahe
erdrückt und eine wirkungsvolle Verkündigung des Wortes zerstört. Der Fehler hat in unserer Zeit
unterschiedliche Formen angenommen, entspringt aber dem selben jüdischen Ursprung, dessen grundlegende Basis
ist, dass jüdisches Vorrecht und Vorrang immerwährend und die neutestamentliche Kirche bestenfalls ein
behelfsmäßiges Arrangement der Vorsorge ist, um über die Zeit hinwegzukommen, bis die Hilfsmittel einer
konzeptlosen und nahezu unfähigen Gottheit in ausreichendem Maße gesammelt sind, um endlich für das Problem
der Erlösung eine jüdische Lösung zu erzwingen.
Ein Blick in eine durchschnittliche Missionsschrift für Judenevangelisation zeigt dies ganz klar. Aussagen
von gegenwärtigen jüdischen Führern werden für die Rechtfertigung von 2000 Jahren jüdischem Unglauben
eifrig zitiert und sollen zeigen, dass die jüdische Erwartung eines messianischen Königreichs auf Erden, mit
der Wiederherstellung von Tempel, Opfern und Priesterschaft, eine wahre Interpretation der Prophetie ist,
während Johannes der Täufer und Christus, welche ein solches Königreich des irdischen und sichtbaren
jüdischen Ruhmes und Vorrechts auf Erden nicht verkündigt haben, der eine an Herodes verraten und der andere
von Pilatus gekreuzigt wurde.
(Dieser Auszug ist dem Artikel "Moses or Christ?" [Moses oder Christus?] von Charles D. Alexander auf der
Website von "Hasten The Light Ministries" / https://www.eschatology.org.nz
entnommen.)
Im obigen weiteren Auszug aus dem Artikel von C. Alexander wird der Heilsplan Gottes für
Juden und Christen aus einem einzigen biblischen Buch – dem Brief des Paulus an die Galater – abgeleitet. Das
messianische Königreich auf Erden – das Millennium – wird als "jüdische Ketzerei" und Gott der
Allmächtige als "konzeptlose und nahezu unfähige Gottheit" bezeichnet. Es wird weder der in diesem
Zusammenhang sehr wichtige Begriff "Reich Gottes", welchen Paulus in Gal 5,21 erwähnt, anhand der Schrift
analysiert, noch werden Schriftaussagen aus dem AT und NT zu diesem Thema geprüft. Um daher diesem Gebot der
seriösen Bibelexegese nachzukommen, soll hier anschließend eine etwas genauere Analyse mit Schriftstellen
aus mehreren biblischen Büchern durchgeführt werden.
Der Ausdruck "Reich Gottes" wird im NT in allen vier Evangelien, in der Apostelgeschichte, sowie in
einigen Briefen des Paulus und auch in der Offenbarung gebraucht. Die wörtliche Bedeutung ist: "Königsherrschaft
(grie.: basileia) Gottes" und weist auf die Regierungsgewalt Gottes in diesem Reich hin. Nur beim
Evangelisten Matthäus finden wir für diesen Begriff auch den Ausdruck "Reich der Himmel", was aber auch
hier im Originaltext "Königsherrschaft der Himmel" heißt und denselben semantischen Inhalt hat wie "Reich
Gottes".
Viele christliche Kirchen haben aber leider bis heute diesen Begriff des Reiches Gottes ohne tiefergehende
Prüfung für sich selbst vereinnahmt und unter vielen Gläubigen herrscht nicht nur Unsicherheit, sondern
schlicht und einfach Unwissenheit, was die Bedeutung und den Inhalt dieses Begriffes anlangt.
Hiezu kommt, dass es durchaus auch in theologischen Kreisen gewisse Unsicherheiten gibt, welche
hauptsächlich auf die etwas irreführende Übersetzung "Reich" Gottes zurückzuführen sind. Damit wird
gedanklich – mehr unbewusst als bewusst – ein "Bereich", ein "Gebiet" in Verbindung gebracht, was
dann den weiteren Gedankengang sofort auf eine bestimmte Vorstellung einengt.
Nimmt man nun die Originalbezeichnung "Königsherrschaft" Gottes, erkennt man die ganz
andere Dimension dieser Aussage viel besser. Und damit lassen sich auch die drei "Zustände" des Reiches
Gottes viel besser erklären. Reich – also Königsherrschaft – Gottes ist immer dort, wo Gott die Herrschaft
hat.
- In seiner ersten, geistigen Phase, im Geist des Menschen "inwendig in euch",
wie der Herr auch sagt.
- In seiner zweiten, materiellen und irdischen Phase, im Millennium, dem
tausendjährigen Friedensreich unseres Herrn Jesus Christus auf Erden. Da Christus seine Macht und
Herrlichkeit vom Vater erhalten wird, wird auch dies eine Königsherrschaft Gottes sein.
- In seiner dritten und endgültigen Phase, in der Neuen Schöpfung in der Ewigkeit,
wenn der Sohn die Herrschaft dem Vater übergibt und Gott alles in allem ist.
In seinem ersten Brief an die Korinther skizziert Paulus diese drei Phasen recht genau:
Die, die Christus angehören, das Reich in dem Christus herrschen wird, dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt.
1Kor 15,22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle
lebendig gemacht werden. 15,23 Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; sodann die, welche
Christus gehören bei seiner Ankunft; 15,24 dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater
übergibt; wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat. 15,25 Denn er muß
herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. 15,26 Als letzter Feind wird der Tod
weggetan.
15,27 «Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen. »Wenn es aber heißt, daß alles unterworfen sei, so
ist klar, daß der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. 15,28 Wenn ihm aber alles
unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit
Gott alles in allem sei. 1Kor 15,22-28;
Paulus spricht hier davon, dass in Christus alle lebendig gemacht – also auferstehen –
werden. Als Erstling ist Christus selbst nach seiner Kreuzigung auferstanden und zum Vater in den Himmel
aufgefahren. Als nächstes werden bei seiner Ankunft – also bei der Wiederkunft des Herrn – jene
auferstehen, welche Christus angehören. Damit ist die Auferweckung der Toten in Christus und ihre Entrückung
(1Kor 15,50-53; Mt 24,29-31) mit den lebenden Gläubigen nach der ersten Phase der Großen Trübsal gemeint. Bis zu diesem
Zeitpunkt herrscht Gott nur im Geist der Gläubigen. Dies ist die erste – die geistige – Phase der
Königsherrschaft Gottes.
(Siehe auch Kapitel 062: "Die Wiederkunft des Herrn – Die
Entrückung".)
"Dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er alle Herrschaft und
Gewalt weggetan hat". Mit dem "Ende" ist natürlich das Ende der Welt gemeint. Vorher jedoch wird dieses
"Reich", welches dann am Ende übergeben wird, als das tausendjährige Friedensreich des Sohnes Gottes auf
Erden aufgerichtet (Off 20,4-5). In Jesus Christus herrscht Gott über die ganze Welt. Es wird keine Kriege
geben und jede menschliche Herrschaft und Gewalt wird weggetan. Das ist die zweite – die irdische –
Königsherrschaft Gottes.
(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium".)
Am Ende dieser tausend Jahre – und damit am Ende der Welt – wird nach der Allgemeinen
Auferstehung und dem Weltgericht (Off 20,11-15), der erste Himmel und die erste Erde vergehen und Gott
erschafft eine neue Erde und einen neuen Himmel – die Neue Schöpfung (Off 21,1). Und nun übergibt der Sohn
das vormals irdische Reich, in dem er alle menschliche Gewalt und Herrschaft weggetan hat, dem Gott und Vater,
wie Paulus oben, in 1Kor 15,28 sagt: "Dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles
unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei". Das ist dann der dritte, himmlische und ewige Zustand der
Königsherrschaft Gottes.
Drei Phasen und zehn Abschnitte |
Der Tag des Heils und die Zeit der Gnade |
Der Tag der Vergeltung und das gnädige Jahr des Herrn |
Das Ende der Welt und die Neue Schöpfung |
Die Kämpfe |
Der Kampf im Himmel. Off 12,7 |
Die Schlacht von Harmagedon. Off 19,11-19 |
Der letzte Kampf. Off 20,7-10 |
Die Sieger |
Michael u. seine Engel besiegen Satan und seine Engel Off 12,8 |
Jesus Christus und sein Heer besiegen Satan und Antichrist Off 19,20-21 |
Gott und das himmlische Heer besiegen Satan und seine Heere Off 20,9 |
Der Verlierer |
Satan und seine Engel werden aus dem Himmel auf die Erde geworfen Off 12,9; Lk 10,18 |
Satan wird in den Abgrund geworfen Off 20,1-3 |
Satan wird in den Feuersee geworfen Off 20,10 |
Die Auferstehungen |
Die Auferstehung von Heiligen beim Tod des Herrn Mt 27,52-53 |
Die Erstauferstehung der Märtyrer Off 20,4-6 |
Die Allgemeine Auferstehung Off 20,11-15 |
Die Gerichte |
Das Gericht: Der Fürst dieser Welt ist ausgestoßen worden Jh 12,31 |
Das Lohngericht bei der Erstauferstehung der Märtyrer Off 20,4 |
Das Weltgericht - die Ernte ist reif Off 20,12-13 |
Der Tag Gottes |
Der Tag der Gnade Gottes: Gott wird Mensch in seinem Sohn Lk 2,11 |
Der Tag des Zornes Gottes mit Plagen, Erdbeben und Feuer Off 8,1-13; 9,1-21 |
Der Tag des Gerichts offenbart sich mit Feuer 2Ptr 3,7 |
Gott schafft alles neu |
Die Sünde ist besiegt: Es ist vollbracht Jh 19,30 |
Die Umgestaltung von Himmel und Erde Off 16,17-20 |
Das Vergehen des Himmels und der Erde Off 20,11 |
Das neue Leben |
Das Evangelium: Die Wahrheit bringt der Welt Errettung 2The 2,10 |
Der erneuerte Himmel und die erneuerte Erde Hbr 12,26-27 |
Der neu geschaffene Himmel und die neu geschaffene Erde Off 21,1 |
Gott ist mit ihnen |
Das Reich des Heiligen Geistes: Die Gnadenzeit: Gott wohnt im Geist bei den Gläubigen 1Kor 3,16 |
Das Reich des Sohnes: Die Friedenszeit: Gott wohnt bei den Menschen in seinem Tempel Off 20,6 |
Das Reich des Vaters: Die Ewigkeit: Die Menschen wohnen bei Gott. Kein Tempel Off 21,22 |
Der Geist Gottes |
Gott gibt den Heiligen Geist denen, die ihn darum bitten Lk 11,13 |
Gott gießt seinen Geist aus über seine Knechte und Mägde Apg 2,17-18 |
Der Geist Gottes wohnt in ihnen allen Off 21,3 |
(Siehe auch den Diskurs 94: "Das Reich Gottes und seine
Erben.".)
(Siehe auch Kapitel 11: "Das Ende der Welt".)
(Siehe auch Kapitel 12: "Die Auferstehung".)
(Siehe auch Kapitel 13: "Das Weltgericht".)
(Siehe auch Kapitel 14. "Die Neue Schöpfung".)
Damit zeigt sich aber, dass die beiden gegensätzlichen Auffassungen in Bezug auf das Reich
Gottes:
- einerseits jene der Amillennialisten, welche meinen, das Reich Gottes wäre einzig
und ausschließlich als geistige Dimension und keinesfalls als irdisches Reich zu verstehen und
- andererseits das Selbstverständnis vieler Kirchen und Gemeinden, welche "Reich
Gottes" auf sich selbst beziehen und damit einen falschen und überdies ausschließlich irdischen Konnex herstellen
extreme Standpunkte darstellen und einer genaueren Prüfung durch die Schrift nicht
standhalten. Wie oben ausgeführt, hat das Reich Gottes sowohl eine geistige als auch eine irdisch-materielle
und eine himmlische Dimension. Während die Kirchen jedoch, in Negation aller biblischer Aussagen zu diesem
Thema, sichtlich nur ihre eigene Bedeutung und Einflusssphäre wahren wollen, decken die Amillennialisten mit
ihrer Sicht zumindest die geistige und die himmlische Dimension ab. Dass sie die Königsherrschaft Gottes im
Millennium auf Erden nicht akzeptieren können, ist insofern verständlich, als sie durch die Ablehnung der
Juden als Volk Gottes für die vielen Verheißungen der Schrift, welche gerade dem Volk Israel im Millennium
prophezeit werden, natürlich keine Verwendung finden können.
(Siehe auch die Tabelle am Ende des Dokuments: "Die
drei Dimensionen der Königsherrschaft Gottes".
Nach dieser Analyse des Begriffes "Reich Gottes" befassen wir uns nun etwas eingehender
mit den einzelnen Phasen der Königsherrschaft Gottes.
Betrachten wir nun als Erstes, wie der Herr Jesus Christus dieses Reich der Himmel/Reich Gottes beschrieben hat:
Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte.
Mt 13,31 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; 13,32 es ist zwar kleiner als alle Arten von Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Mt 13,31-32;
Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte.
Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel
gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert
war.
13,34 Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nichts zu
ihnen, 13,35 damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht: «Ich werde meinen Mund
öffnen in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war.» Mt 13,33-35;
In beiden obigen Gleichnissen erkennen wir dasselbe Prinzip: das Reich Gottes ist kein Ereignis, welches plötzlich über einen Menschen – oder die Menschheit – hereinbrechen würde. Es hat sichtlich die Eigenschaft, sich langsam aber stetig in der Welt – unter den Menschen die zum Glauben kommen - zu verbreiten. Dies bestätigt uns auch das folgende Gleichnis, wobei hier erstmals auch zum Ausdruck kommt, dass es offensichtlich einen "Störfaktor" in diesem Zusammenhang gibt.
Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Mt 13,24 Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Mit dem Reich
der Himmel ist es wie mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. 13,25 Während aber
die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging weg. 13,26 Als aber
die Saat aufsproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. 13,27 Es kamen aber die Knechte des
Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat
er denn Unkraut?
13,28 Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sagen zu ihm: Willst
du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen? 13,29 Er aber spricht: Nein, damit ihr nicht etwa beim
Zusammenlesen des Unkrauts gleichzeitig mit ihm den Weizen ausreißt. 13,30 Laßt beides zusammen wachsen
bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und
bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune! Mt 13,24-30;
Für uns Heutige scheint es nun erstaunlich, dass selbst die Jünger die Bedeutung dieses Gleichnisses nicht voll verstanden haben. Doch muss man berücksichtigen, dass wir auf fast zweitausend Jahre Bibelinterpretation zurückblicken können und uns daher auch viele Metaphern geläufig sind, welche für die Jünger damals völlig neu und unbekannt waren.
Seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers!
Mt 13,36 Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger
traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers!
13,37 Er aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, 13,38 der Acker aber
ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen;
13,39 der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist das Ende der Welt, die
Schnitter aber sind Engel.
13,40 Wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es am Ende der Welt
sein. 13,41 Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse
zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun; 13,42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird das
Weinen und das Zähneknirschen sein.
13,43 Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat, der höre! Mt
13,36-43;
Wir haben also auch hier das gleiche Prinzip wie weiter oben: der "Same" wird gesät und
dem unbeeinflussten Wachstum überlassen. Mehr noch: nicht einmal das Unkraut, welches sich ebenfalls zwischen
dem guten Samen eingewurzelt hat, wird vorzeitig gejätet. Alles wächst völlig frei bis zum Zeitpunkt der
Ernte, dem Ende der Welt. Dann – und erst dann – ist die Zeit gekommen, wo das ganze Feld "geschnitten",
also geerntet, und der Weizen vom Unkraut getrennt wird.
Ganz ähnlich verhält es sich im Gleichnis vom Fischfang:
Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer geworfen wurde.
Mt 13,47 Wiederum gleicht das Reich der Himmel einem Netz, das ins Meer
geworfen wurde und Fische von jeder Art zusammenbrachte, 13,48 das sie dann, als es voll war, ans Ufer
heraufzogen; und sie setzten sich nieder und lasen die guten in Gefäße zusammen, aber die faulen warfen sie
hinaus.
13,49 So wird es am Ende der Welt sein: die Engel werden hinausgehen und die Bösen aus der Mitte der
Gerechten aussondern 13,50 und sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen
sein. 13,51 Habt ihr dies alles verstanden? Sie sagen zu ihm: Ja.
13,52 Er aber sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Reichs der Himmel geworden
ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt. Mt 13,47-52;
Auch hier gibt es die "Ernte" nachdem das Netz eingeholt war. Und auch die Trennung der
guten von den faulen Fischen wird beschrieben. Ein zusätzlicher Aspekt, welcher besonders für unsere
Betrachtung hier sehr wichtig zu sein scheint, ist die Erwähnung des Zeitpunktes dieser "Ernte". Sowohl
beim Gleichnis vom Unkraut im Acker als auch hier oben beim Fischfang wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass dies "am Ende der Welt" (Luther, King James) sein wird. Und zusätzlich erklärt der Herr hier ganz
konkret, dass dann die Engel hinausgehen und die Bösen – also das Unkraut bzw. die faulen Fische – aus
der Mitte der Gerechten aussondern werden.
Im Gegensatz dazu, werden die Engel bei der Wiederkunft des Herrn
zur Entrückung, beim sechsten Siegel, vor dem Tag des Zornes Gottes und noch vor dem Millennium, nicht die Bösen aus der Mitte der Gerechten, sondern umgekehrt, die Auserwählten aus der Mitte der Ungläubigen sammeln und zum Herrn hin in die Luft entrücken, wie es der Herr in Mt 24,30-31 verheißt:
Und er wird seine Engel aussenden und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her.
Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen;
und dann werden wehklagen Geschlechter auf Erden, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den
Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.
24,31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten
versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende. Mt 24,30-31;
Wir Heutige, die wir in der Zeit der Gnade – also von der Auferstehung des Herrn bis zu seiner
Wiederkunft – leben, können durch den Glauben an Jesus Christus gerettet werden. Wenn der Herr einmal "auf
den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit" gekommen ist und alle Menschen ihn gesehen haben,
ist die Zeit der Gnade, die Zeit der Errettung durch Glauben vorüber. Dann gibt es kein Glauben mehr, sondern
nur mehr das Sehen des Gottessohnes und die einzige Alternativen: entweder diesem Gott die Ehre zu geben oder
unterzugehen.
(Siehe auch den Diskurs 49: "Die Auserwählten in Mt 24,31:
Christliche Endzeitgemeinde oder Israeliten?.")
(Siehe auch den Diskurs 65: "Die zwei auf dem Feld in Mt
24,40: wer wird genommen, wer gelassen?.")
Die folgende Aussage des Herrn ist aber nun kein Gleichnis mehr.
Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist.
Mt 25,31 Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und
alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen; 25,32 und vor ihm werden
versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den
Böcken scheidet.
25,33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. 25,34 Dann wird der König
zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist
von Grundlegung der Welt an! Mt 25,31-34;
Auch in diesem Text befinden wir uns zeitlich gesehen nach der Allgemeinen Auferstehung am
Ende der Welt, beim Weltgericht. Die "Nationen", von welchen der Herr hier spricht, sind die verstorbenen
und dann auferstandenen Menschen – Gerechte und Ungerechte -, welche ja aus aller Welt, aus allen Nationen
kommen. Es ist also jenes Ereignis, von welchem weiter oben immer in Gleichnissen der "Ernte" gesprochen
wurde.
In der weiteren Folge dieser Endzeitrede des Herrn wird dann auch ganz konkret von den Gerechten gesprochen,
welche das ewige Leben ererben werden und von den Verfluchten, welche in das ewige Feuer gehen werden.
Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer.
Mt 25,41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Mt 25,41;
Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Mt 25,46 Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in
das ewige Leben. Mt 25,46;
Aus den bisher angeführten Schriftstellen lässt sich Folgendes erkennen:
- Jesus Christus hat den guten Samen des Reiches Gottes unter den Menschen auf dem
Acker der Welt gesät.
- Der Teufel hat seinen Samen des Unglaubens und der Bosheit dazwischengestreut.
- Gott lässt beides in den Menschen unbehindert bis zur Ernte – also bis zum Ende
der Welt – wachsen.
- Während die Toten in Christus bei der Wiederkunft des Herrn vor dem Millennium
gemeinsam mit den lebenden Gläubigen entrückt werden, bleiben alle anderen Toten – Gerechte und Ungerechte -
bis zum Ende dieser Welt im Totenreich.
- Dann wird der Sohn Gottes mit seinen Engeln kommen und die Gerechten von den Bösen
trennen.
- Die Einen ererben das ewige Leben im himmlischen Reich Gottes, während die
Anderen
in das ewige Feuer geworfen werden.
An diesem Ablauf ist zu erkennen, dass zwar von der "Saat" bis zur "Ernte" alles mit
der Bezeichnung "Reich Gottes" erklärt wird, doch das eigentliche und tatsächliche Reich Gottes, die "Scheune",
ist nicht materieller Natur. Es ist vorerst einmal für uns Menschen eine geistige Kategorie, vergleichbar
etwa mit der Entscheidung eines jungen Menschen, Leistungssport zu betreiben. Dazu benötigt er/sie natürlich
körperliche Kondition. Jedoch um durch hartes und konsequentes Training zu wettbewerbsfähigen physischen
Kapazitäten zu gelangen, bedarf es davor einer mentalen Entscheidung. Er muss seine Einstellung ändern und
sich voll und ganz für das von ihm gewählte Ziel einsetzen. Er muss die meisten anderen Bedürfnisse
hintanstellen, um durch Disziplin und harte Arbeit schließlich zur Spitze vorzustoßen.
Wir sehen, auch hier geht dem sichtbaren Erfolg eine Phase der geistigen Entscheidung, ja man könnte sogar
sagen, des geistigen Kampfes voraus. Und ebenso, wie es im Sport nur allzu oft Leute gibt, welche schließlich
die Disziplin nicht durchhalten können und die von ihnen verlangten Opfer nicht mehr erbringen wollen, gibt
es auch im Glaubensleben Menschen, welche zwar begonnen, aber dann eher halbherzig zurückgesteckt haben.
Davor warnt uns auch der Herr in Lk 14,28-30:
Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht vollenden.
Lk 14,28 Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher
hin und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe? 14,29 Damit nicht etwa, wenn er den
Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten, 14,30 und sagen: Dieser
Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht vollenden. Lk 14,28-30;
Dass nun weiter oben, im Gleichnis von der Ernte, das Unkraut verbrannt wird und nicht in die Scheune kommt, ist einleuchtend. Weniger offensichtlich ist aber die Tatsache, dass natürlich auch vom guten Samen nicht jedes Korn seine Frucht bringt, wie das nächste Gleichnis zeigt:
Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach.
Mt 13,1 An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an den See.
13,2 Und es versammelte sich eine große Menge bei ihm, so daß er in ein Boot stieg und sich setzte, und
alles Volk stand am Ufer.
13,3 Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach: Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen.
13,4 Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg; da kamen die Vögel und fraßen es auf.
13,5 Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde
hatte. 13,6 Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
13,7 Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und erstickten es.
13,8 Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges
dreißigfach.
13,9 Wer Ohren hat, der höre! Mt 13, 1- 9;
(Siehe auch den Exkurs 01: "Die Auslegung der prophetischen
Schriften.")
Auch im nächsten, allgemein gut bekannten Gleichnis von den zehn Brautjungfrauen, ist nicht
mehr von den Ungläubigen und Gottlosen die Rede. Alle zehn sind zur Hochzeit geladen, also müssen alle zehn
zu den Gläubigen zählen.
Dann wird es mit dem Reich der Himmel sein wie mit zehn Brautjungfrauen.
Mt 25,1 Dann wird es mit dem Reich der Himmel sein wie mit zehn
Brautjungfrauen, die ihre Lampen nahmen und hinausgingen, dem Bräutigam entgegen.
25,2 Fünf aber von ihnen waren töricht und fünf klug. 25,3 Denn die Törichten nahmen ihre Lampen und
nahmen kein Öl mit sich; 25,4 die Klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen samt ihren Lampen. 25,5 Als
aber der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
25,6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm entgegen! 25,7 Da
standen alle jene Jungfrauen auf und schmückten ihre Lampen. 25,8 Die Törichten aber sprachen zu den
Klugen: Gebt uns von eurem Öl! Denn unsere Lampen erlöschen. 25,9 Die Klugen aber antworteten und
sagten: Nein, damit es nicht etwa für uns und euch nicht ausreiche! Geht lieber hin zu den Verkäufern und
kauft für euch selbst! 25,10 Als sie aber hingingen, zu kaufen, kam der Bräutigam, und die bereit waren,
gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen.
25,11 Später aber kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, öffne uns! 25,12 Er aber
antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht.
25,13 So wacht nun! Denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde. Mt 25, 1-13;
Auch dieser Text bringt ganz deutlich zum Ausdruck, dass mit "Reich Gottes" hier noch
keine räumliche Domäne und auch kein finaler Zustand, sondern die Entwicklung einer bestimmten
Geisteshaltung unter den Menschen gemeint ist. Diese fünf törichten Brautjungfrauen haben weder daran
gedacht, dass sie eventuell längere Zeit warten müssten und daher eine volle Füllung Öl in ihren Lampen
benötigten, noch eine Reservekanne Öl mitgenommen, um für einen solchen Fall vorbereitet zu sein.
Das sind natürlich alles Metaphern. Aber was dieses Gleichnis eigentlich sagen will, ist, dass diese fünf
Törichten gar kein echtes, tieferes Interesse hatten, an der Hochzeit des Bräutigams teilzunehmen. Dies ist
ihre eigentliche Schuld. Sie hatten keine Vorbereitungen getroffen. Sie hatten die Lampen so genommen, wie sie
eben gerade waren. Haben nicht einmal kontrolliert, wie viel Öl noch darin enthalten war, geschweige denn,
dass sie sich zusätzliches Öl besorgt hätten. Wir kennen solche Situationen aus dem täglichen Leben: wenn
jemand Dinge tut oder tun muss, die er eigentlich nicht mag, dann kommt es immer wieder zu Fehlern.
Ähnlich verhält es sich auch im Glaubensleben. Ebenso, wie man die törichten Brautjungfrauen an ihrer
mangelnden Vorsorge erkennt, durch welche sie zuwenig Öl in ihren Lampen haben und sich so für ihre Aufgabe
selbst disqualifizieren, unterliegen laue Christen durch ihre Oberflächlichkeit einer völligen
Fehleinschätzung ihres geistlichen Standes. Und wenngleich auch eine Beurteilung durch Außenstehende schwer
möglich ist, wird die Wahrheit am Ende – wenn der Herr kommt – ohne Zweifel zutage treten.
Doch es gibt gerade für solche Geschwister eine Möglichkeit, welche wohl im obigen Gleichnis enthalten,
jedoch nicht angesprochen ist. Wenn wir uns vorstellen, dass gleich zu Beginn, als die Brautjungfrauen
eintrafen, jemand zu diesen Törichten gegangen wäre und ihnen gesagt hätte, sie sollten bedenken, dass sie
zuwenig Öl in ihren Lampen haben, dann wäre es denkbar, dass die eine oder andere von ihnen noch in aller
Eile zum nächstem Krämer gelaufen wäre, um genügend Öl für ihre Lampe zu besorgen. Und damit hätten sie
- spät aber gerade noch rechtzeitig – ihr Leben gerettet und in das Reich Gottes Eingang gefunden.
Um nun hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: das Öl im obigen Gleichnis ist weder ein Symbol
für erbrachte Leistungen oder gute Taten noch ein Hinweis auf bestimmte Fähigkeiten oder Talente. Dieses Öl
finden wir auch nicht auf irgendwelchen christlichen Events, weder in Kirchen oder Gemeinden, noch bei
bestimmten Predigern oder Evangelisten. Wir finden es nicht draußen. Es ist inwendig in uns, wie uns der Herr
unten, in Lk 17,21 sagt. Wenn wir unseren "Ölstand" kontrollieren wollen, gehen wir am besten in unser
Zimmer, sperren die Tür hinter uns ab und sprechen im Geist mit unserem Gott. Legen wir ihm unsere Gedanken,
Sorgen und Nöte dar und bitten wir ihn um seine Hilfe und um die rechte Erkenntnis in Bezug auf unseren
Glaubensstand. Und der Herr wird uns in der darauffolgenden Zeit Antwort geben und erkennen lassen, ob wir auf
dem rechten Weg sind oder ob wir in unserem Leben noch einiges ändern müssen.
Das Reich Gottes ist also im Bereich des menschlichen Lebens mit einer Geisteshaltung zu vergleichen. Und wie
wir bei den zehn Brautjungfrauen oben gesehen haben, ist es nicht einfach zu unterscheiden, wer nun diese oder
jene Einstellung hat. Als sie gekommen sind, hätte niemand sagen können, welche von ihnen aus Überzeugung
gekommen ist und welche nicht.
Und genau dies sagte auch der Herr den Pharisäern, als sie ihn fragte, wann denn das Reich Gottes kommen
würde.
Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte.
Lk 17,20 Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich
Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte;
17,21 auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten
unter euch. Lk 17,20-21;
Das Reich – die Königsherrschaft – Gottes ist also mitten unter uns. Manche (z.B. King James,
Jubiläumsbibel) übersetzen hier auch mit "inwendig in euch / within you", was die geistige Dimension
dieser Königsherrschaft Gottes unterstreicht. Aber auch wenn wir diesen Hinweis direkt auf die Person Jesu
beziehen, der damals eben "mitten unter" ihnen war, bleibt der geistige Aspekt dieser Aussage voll
erhalten, da ja der Herr damals eben nicht sein Reich aufgerichtet hat, sondern durch seinen Tod am Kreuz die
Zeit der Gnade und der Errettung durch Glauben angebrochen ist.
Und dieser Glaube ist es nun, der "inwendig" in uns ist. Er ist es aber auch, durch den Jesus Christus
tatsächlich "mitten unter" uns sein kann, wie uns der Herr in Mt 18,19-20 sagt:
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.
Mt 18,19 Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen,
irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. 18,20 Denn
wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. Mt 18,19-20;
Lassen wir das Märtyrertum des Johannes und die Kreuzigung des Erlösers für immer als die
endgültige Antwort stehen, für diese Auslegung der Prophetie, welche die Kirche absetzt, das Evangelium
verbannt und für das "Israel im Fleisch" ein weltliches Reich und eine nationale Haushaltung einführt,
welche fälschlich als das Königreich der Himmel betrachtet wird.
Die Tatsache, dass einige (aber keinesfalls alle) früheren Reformierten Theologen und Ausleger diesen Fehler
teilweise unterstützt haben, kann nicht gewichtet werden. Denn menschlich gesehen lebten sie alle vor dieser
dispensationalistischen Anordnung der Prophetie, welche einen Fehler in eine Ketzerei verwandelte.
Heutzutage können wir uns diesen Luxus nicht leisten. Diese Theorie wurde erst unheilvoll und zerstörerisch
durch ihre Ausweitung in eine Abfolge von "Zeitaltern" ("Haushaltungen" / Anm.),
zu denen gewisse, genau definierte Teile der Heiligen Schrift gehören, welche verbunden werden, um "die
Kirche" bis auf einen Bruchteil aus dem göttlichen Wort auszuschließen. Die jüdische Theorie ist
vorherrschend. Eine Vielzahl von "Zweiten Kommen" und "Letzten Gerichten" wurden erfunden. Die
Aufhebung des Evangeliums wurde mit großer Begeisterung verkündet, denn die Grundlage des
Prämillennialismus’ (Lehre vom Tausendjährigen Reich / Anm.) ist, dass ein anderes Evangelium,
welches "das Evangelium vom Königreich" genannt wird, anstelle des Evangeliums der Gnade treten wird,
wenn "die Kirche" sicher aus dem Weg geräumt ist.
Diese Verdrehung der Heiligen Schrift, die jetzt so zerstörerisch vorherrscht, ist der wesentliche Grund
für all die modernen "Kulte", welche sich in den letzten 150 Jahren aus dem Evangelikalismus entwickelt
haben und welche alle ein "anderes Evangelium" verkündigen, welches ausnahmslos eine kaum verhohlene
Lehre von "Werken" ist, die dann in rechtgläubigen Kreisen unter dem klingenden Namen "Evangelium vom
Königreich" vorgestellt wird.
Diese Bezeichnung kommt natürlich in einem sehr gesegneten Sinn im Neuen Testament vor, ist aber in keinster
Weise zu trennen vom "Königreich" des Evangeliums, welches weder hier noch dort, weder in Jerusalem, noch
in Samaria, noch in Rom, sondern "mitten unter euch" ist
(Lk 17,20-21). Das "Evangelium vom Königreich",
wie es von unseren Prämillennialisten beschrieben wird, erinnert doch sehr an jenes, welches die Sekte, die
als "Zeugen Jehovas" bekannt ist, verkündet.
Die Inkonsequenz von früheren (aber ansonsten rechtgläubigen) Theologen, welche der millennialistischen
Phantasie nachgingen, wird von unseren heutigen Dispensationalisten bestätigt, welche entrüstet alle
Hinweise auf "die Kirche" in den Kapitelüberschriften der autorisierten Version der Bibel entfernen,
welche sich in diesen Überschriften bei den atl. Propheten finden lassen.
(Dieser Auszug ist dem Artikel "Moses or Christ?" [Moses oder Christus?] von Charles D. Alexander auf der
Website von "Hasten The Light Ministries" / https://www.eschatology.org.nz
entnommen.)
Der obige Autor meint also:
p class="TextIndentNormal">"… die Grundlage des Prämillennialismus’ ist, dass ein anderes Evangelium,
welches ,das Evangelium vom Königreich’ genannt wird, an die Stelle des Evangeliums der Gnade gestellt wird".
Und er vertritt sichtlich die Auffassung, dass dieses "Evangelium vom Königreich" ein falsches Evangelium und nicht schriftkonform ist und beschuldigt alle jene, welche dieses Evangelium verkündigen, der "Verdrehung der Heiligen Schrift". Sehen wir uns daher einmal an, was die Bibel über das Evangelium vom Königreich sagt: /p>
Jesus lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Königreiches.
Mt 4,23 Und er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Königreiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volk. Mt 4,23;
Jesus zog umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Königreiches.
Mt 9,35 Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Königreiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. Mt 9,35;
Dieses Evangelium des Königreiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis.
Mt 24,14 Und dieses Evangelium des Königreiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. Mt 24,14;
Philippus verkündigte das Evangelium vom Königreich.
Apg 8,12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom
Königreich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte,, ließen sie sich taufen, sowohl
Männer als auch Frauen. Apg 8,12;
Diese Schriftnachweise bedürfen sicherlich keines weiteren Kommentars und man fragt sich
eben, wie gerade jene Interpreten, welche sich hier an die Bibel halten, indem sie, wie unser Herr Jesus
Christus, das Evangelium vom Königreich verkünden, von den Amillennialisten der "Verdrehung der Heiligen
Schrift" beschuldigt werden können.
Die Hinweise im Alten Testament auf die Königsherrschaft Gottes auf Erden, das tausendjährige Friedensreich
unseres Herrn Jesus Christus, sind so zahlreich und diese Prophezeiung so gut bezeugt wie sonst wahrscheinlich
keine Verheißung der Bibel. (Eine genauere Analyse findet sich im Kapitel 10: Das Millennium.) Das scheint
übrigens auch der Grund zu sein, weshalb der obige Autor das Alte Testament vermeidet und sich hier
ausschließlich auf das Neue Testament beziehen will. Doch auch im Neuen Testament gibt es unwiderlegbare
Beweise für die Realität dieser tausendjährigen Königsherrschaft Gottes auf Erden.
(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium".)
Die weiteren Behauptungen im obigen Artikel, dass Christus
"ein solches Königreich des irdischen und sichtbaren jüdischen Ruhmes und
Vorrechts auf Erden nicht verkündigt"
und dass
"die neutestamentliche Kirche die Erfüllung aller Prophetie, die allerletzte
Phase des Erlösungswerkes Gottes ist"
werden nicht nur von den Aussagen des Herrn, weiter oben in Mt 4,23; 9,35 und 24,14 widerlegt, sondern stehen auch im eklatanten Widerspruch zu seiner Aussage in Mt 5,17-18:
Ich bin nicht gekommen das Gesetz oder die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Mt 5,17 Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten
aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. 5,18 Denn wahrlich, ich sage euch:
Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen,
bis alles geschehen ist. Mt 5,17-18;
Alle atl. Verheißungen, die dem jüdischen Volk von seinem und unserem Gott gemacht wurden,
werden ohne Ausnahme in Erfüllung gehen. Wer das nicht akzeptieren will, hat den Heilsplan Gottes – sowohl
mit der Gemeinde, als auch mit Israel – überhaupt noch nicht verstanden. Die neutestamentliche Kirche – die
Gemeinde – findet ihre Heilserfüllung in der Auferweckung und Entrückung bei der Wiederkunft des Herrn. Das
Volk Gottes aus Israel jedoch wird seinen Heilsweg in der tausendjährigen Friedensherrschaft des Sohnes
Gottes hier auf Erden wieder aufnehmen und dann unter der Leitung dieses seines Messias’ die führende Nation
auf Erden sein. Die sichtliche Angst der Amillennialisten, dass die Gemeinde im Millennium den
Machtansprüchen Israels ausgeliefert sein würde, ist deshalb völlig irrelevant, weil die Gemeinde zu diesem
Zeitpunkt – wie viele Schriftstellen bezeugen – gar nicht mehr auf Erden, sondern entrückt und im Himmel sein
wird.
(Siehe auch den Diskurs 38: "Was erwartet Christen und Juden
bei der Wiederkunft des Herrn?".)
Um nun den Nachweis zu erbringen, dass wir auch im Neuen Testament ganz unmissverständliche Hinweise auf das tausendjährige Reich des Herrn Jesus haben, sei hier Off 20,1-7 zitiert:
Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre.
Off 20,1 Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand hatte. 20,2 Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre 20,3 und warf ihn in den Abgrund und schloß zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muß er für kurze Zeit losgelassen werden. Off 20,1-3;
Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre.
Off 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde
ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen
enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an
ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus
tausend Jahre.
20,5 Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies
ist die erste Auferstehung. 20,6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese
hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm
herrschen die tausend Jahre. Off 20,4-6;
Satan wird hinausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind.
Off 20,7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan
aus seinem Gefängnis losgelassen werden 20,8 und wird hinausgehen, die Nationen zu verführen, die an den
vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, um sie zum Krieg zu versammeln; deren Zahl ist wie
der Sand des Meeres. 20,9 Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das
Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam aus dem Himmel herab und verschlang sie. Off 20,7-9;
Wie sollte man denn nun diese 1000 Jahre nach Ansicht der Amillennialisten interpretieren?
Wenn es hier heißt:
- " … und band den Satan tausend Jahre …"
- " … damit er nicht mehr verführe die Nationen bis die tausend Jahre
vollendet sind …"
- " … sie herrschten mit Christus die tausend Jahre …"
- " … sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen
die tausend Jahre."
- " … die übrigen Toten werden erst lebendig, wenn die tausend Jahre
vollendet sind …"
- " … wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen
…"
und dann noch ausdrücklich in Off 20,8 darauf hingewiesen wird, dass dies alles "auf der
Erde" geschehen wird, wie gelingt es den Amillennialisten, dieses alles ganz einfach zu ignorieren?
Auch in der Apostelgeschichte weist Petrus in seiner zweiten Predigt ausdrücklich darauf hin, dass uns Gott
den vorherbestimmten Jesus Christus senden wird, den vorher der Himmel aufnehmen muss, bis zu den Zeiten der
Wiederherstellung aller Dinge.
Christus muss der Himmel aufnehmen, bis zur Wiederherstellung aller Dinge.
Apg 3,19 So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden,
damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn 3,20 und er den euch vorausbestimmten Jesus
Christus sende! 3,21 Den muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung
aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. Apg 3,19-21;
Aber es lässt sich auch in den Evangelien das Reich Gottes auf Erden nachweisen. Im Evangelium des Matthäus gebietet uns der Herr Jesus im wichtigsten Gebet, welches er uns hinterlassen hat – im Herrengebet -, u. a. wie folgt zu beten:
Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!
Mt 6,9 Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde
dein Name; 6,10 dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden! Mt 6, 9-10;
Diese Worte sind für den bibelgläubigen Christen einmal ein Beweis dafür, dass Gott im
Himmel ist. Der Himmel ist nun durchaus eine andere Dimension, das ist nicht die Erde. Dann kommt das Gebot,
dass der Name Gottes nicht missbraucht werden soll und anschließend die Bitte
"dein Reich komme".
Der Herr Jesus heißt uns also zum Vater zu bitten, dass sein Reich komme. Wo nun? Im Himmel?
Das kann nicht sein, denn da herrscht Gott bereits, wie der Vers zuvor besagt. Es ist also die Bitte, dass das
Reich Gottes auch auf der Erde Platz greifen möge. Und genau das bestätigt auch gleich die nächste Bitte,
die da lautet:
"dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!"
Dies ist einmal die nochmalige Bestätigung, dass der Vater im Himmel herrscht, da dort sein
Wille geschieht. Dann aber wird mit den Worten "wie im Himmel, so auch auf Erden" nochmals die Bitte
wiederholt, dass das Reich Gottes auf Erden kommen und damit auch der Wille Gottes nicht nur im Himmel,
sondern auch auf Erden geschehen möge.
Jeder nun, der hier versucht den Eindruck zu erwecken, dass das Reich Gottes auf Erden bereits angebrochen sei
und Gott der Allmächtige die Herrschaft in dieser Welt übernommen hätte, leidet entweder unter totalem
Realitätsverlust oder er betet zu einem anderen Gott. Nicht Gott, sondern der Teufel beherrscht – obwohl im
Himmel bereits gerichtet und hinausgeworfen – noch immer diese Welt. Er ist seit dem Tod des Herrn und bis in
die Endzeit "der Fürst dieser Welt", wie der Herr in Jh 14,30 bestätigt:
Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt.
Jh 14,30 Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt
kommt; und in mir hat er gar nichts; Jh 14,30;
Und so können wir also auch aus dem Neuen Testament ohne Zweifel erkennen, dass das Reich
Gottes, das tausendjährige Friedensreich unseres Herrn Jesus Christus mit dem Volk Gottes aus Israel auf
Erden, schriftkonform, real und eindeutig eine Prophezeiung für die Zukunft ist.
Wenn man einmal von den Hasstiraden des Autors auf alle jene, welche die biblischen Prophezeiungen auf ein Millennium ernst nehmen, absieht, bleiben folgende substantielle Aussagen: - die Gemeinde ist angeblich die einzige Nachfolgerin des alttestamentlichen
Gottesvolkes
- sie ist angeblich die Erbin aller Verheißungen und Vorrechte und Hoffnungen
Israels
- sie ist angeblich das wahre Israel – es gibt kein anderes Israel
- ihr galten angeblich alle Verheißungen und sie ist die Erfüllung aller Prophetie
- sämtliche Prophezeiungen des Alten Testaments sind daher angeblich bedeutungslos
- es gibt angeblich keine weitere Erfüllung von Prophezeiungen
- daher ist angeblich auch ein tausendjähriges Friedensreich eine Fiktion. Wie jedoch in der obigen Analyse anhand der Schrift nachgewiesen werden konnte, ist diese
Ansicht – auch und speziell im Hinblick auf das Millennium – völlig unzutreffend und der Autor dürfte
demnach das Herrengebet – das Vaterunser – gar nicht mehr beten, da er damit gegen seine eigene Überzeugung
das Kommen dieses Reiches, des Millenniums, von Gott erbitten würde. Moses und Christus!
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