Die zwei Arten von Feinden jedes
Menschen.
Die Behinderung der
Verkündigung in der Türkei.
Die Situation von Christen in
islamischen Ländern. / Buch Udo Ulfkotte 00, 2008-10-07
Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.
Hat der Herr seinen Mördern am
Kreuz vergeben? / Kommentar Theo Markwitz 00, 2008-11-07
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter:
War der Überfallene kein Jude? / Kommentar Walter Melcher 00, 2016-02-28
Müssen Christen ihre Feinde lieben? – 1. Teil, Diskurs 75
Christen ihre Feinde lieben? 2. Teil, Diskurs 752 – Die katholische Sicht des Themas. / Replik Dr. John Waterfield 00, 2006-01-28
Im Diskurs 752, dem 2. Teil des gegenständlichen Themas, hat Dr.
John Waterfield vom schweizerischen Übersetzungsbüro "Royal
Line" / Dr. Monika von Sury, als langjähriger Übersetzer meiner Arbeiten
und – obwohl aus dem protestantischen Großbritannien – nach eigener Definition
"leidenschaftlicher Katholik", meine Interpretation des
Gleichnisses vom barmherzigen Samariter u.a. mit folgender Replik kommentiert:
John Waterfield: Und dann schreiben Sie in Ihrer
Erklärung des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter:
"Und genau hier setzt nun der Herr an und gibt
mit diesem Gleichnis zu verstehen, dass wir nicht lange überlegen und suchen
müssen, wer denn unser Nächster sei, den wir lieben sollten wie uns selbst,
denn dieser gibt sich durch seine Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft uns
gegenüber von selbst zu erkennen. Der Herr hat damit diese Frage nicht nur
für die Schriftgelehrten des damaligen Israel beantwortet, sondern die
Antwort ist auch für uns Heutige gültig. Wenn wir unsere Nächsten erkennen
wollen, müssen wir unter jenen Leuten suchen, welche uns Barmherzigkeit und
Liebe erwiesen haben. Diese sollten wir dann im Gegenzug auch lieben. Und zwar
wie uns selbst. So sagt es der Herr und das ist nun auch das
Selbstverständlichste der Welt und wird von allen vernünftigen Menschen so
gehandhabt. Wieso meinen da manche Leute, dass dies falsch wäre?"
Darf ich hier Matthäus 5, 43-48 zitieren:
Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und
deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für
die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den
Himmeln ist! Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und
läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch
lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn
ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die
von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer
Vater vollkommen ist.
Ich denke das widerspricht vollkommen Ihrer Interpretation der Geschichte vom
barmherzigen Samariter. Mir wurde gesagt, dass Margaret Thatcher Ihre Meinung
teilt – aber würden Sie in einer derartigen Gesellschaft sein wollen?!
Vorerst was Ihre Frage betrifft, ob ich in einer Gesellschaft
mit Margaret Thatcher sein möchte: Wie Sie sich leicht vorstellen können, ist
mir diese ehemalige britische Politikerin nicht persönlich bekannt und daher
kann ich auch nicht beurteilen, in welchem gesellschaftlichen Umfeld sie
verkehrt. Wenn Sie aber unbedingt wissen möchten, welchen Umgang ich persönlich
bevorzuge, kann ich Ihnen sagen, dass ich nach Möglichkeit die Gesellschaft
jener Leute meide, welche sich sowohl im weltlichen als auch im religiösen
Bereich aufgrund von Hörensagen ihre Urteile bilden, ohne den Dingen auf den
Grund zu gehen und dadurch sowohl hier wie dort Gerüchte in die Welt setzen.
Diese beiden anderen obigen Texte, nämlich die Aussagen des Herrn aus
der Bergpredigt und meine Interpretation des Gleichnisses vom barmherzigen
Samariter, widersprechen sich überhaupt nicht. Der Herr sagt ja hier nicht,
dass wir unseren Nächsten hassen sollten, sonst wäre das ja im Widerspruch zu
seiner Aussage im Gleichnis unten, in Lk 10,27-28. Dort zitiert ja der
Schriftgelehrte das Gesetz: "Du sollst Gott lieben (...) und deinen Nächsten
wie dich selbst" und der Herr sagt ihm: "Du hast recht geantwortet; tu das,
so wirst du leben".
Das heißt also, dass wir beide lieben sollen, sowohl
unseren Nächsten als auch unseren Feind! Doch das Unverständnis für die
tatsächliche Aussage dieses Gleichnisses liegt scheinbar im Kurzzeitgedächtnis
mancher Leser begründet. Diese 13 Verse überschreiten offenbar die Grenze
ihres Merkvermögens und so haben sie am Ende bereits vergessen, wovon am Beginn
ausgegangen wurde.
Hier nun für alle Leser, welche den ersten Teil dieses Diskurses noch nicht
gelesen haben, dieses Gleichnis vom barmherzigen Samariter, um den Hintergrund
der Aussagen besser verstehen zu können:
Der Schriftgelehrte wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
Lk 10,25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter
auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige
Leben ererbe? 10,26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben?
Was liest du? 10,27 Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen
Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von
ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst« 10,28 Er aber
sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. 10,29 Er
aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein
Nächster? 10,30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der
ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn
aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen.
10,31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er
ihn sah, ging er vorüber. 10,32 Desgleichen auch ein Levit: als er zu der
Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 10,33 Ein Samariter aber, der auf der
Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; 10,34 und er ging zu
ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein
Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 10,35 Am nächsten Tag
zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und
wenn du mehr ausgibst, will ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
10,36 Wer von diesen dreien, meinst du,
ist der Nächste geworden dem, der
unter die Räuber gefallen war? 10,37 Er sprach:
Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm:
So geh hin und tu desgleichen! Lk 10,25-37;
Auslöser für dieses Gleichnis des Herrn war ja die Frage eines
Schriftgelehrten, welcher in Lk 10,29 den Herrn fragte: "Wer ist denn mein
Nächster?" Da erzählte der Herr dieses bekannte Gleichnis von einem Mann,
der überfallen, ausgeraubt und schwer verletzt auf der Straße liegengelassen
wurde. Im Gegensatz zu einem Priester und einem Levit, die an dem Mann achtlos
vorbeigingen, hielt ein Mann aus Samarien an und leistete ihm Hilfe. Und als der
Herr das Gleichnis zu Ende erzählte hatte, fragte er den Schriftgelehrten in Lk
10,36: "Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der
unter die Räuber gefallen war?" Und folgerichtig antwortete der
Schriftgelehrte: "Der die Barmherzigkeit an ihm tat" und bestätigte damit,
dass es der helfende Samariter war, der für den Überfallenen der Nächste war.
Leider ist dieser eindeutige Sachverhalt aber dann in der Vergangenheit immer
wieder verkehrt worden, indem man behauptete, dass nicht der Samariter, welcher
Barmherzigkeit an ihm tat, der Nächste des Überfallenen, sondern der
Überfallene der Nächste des Samariters sei. Problematisch wird nun aber diese
falsche Deutung, wenn man die Konsequenzen bedenkt. Die Schrift sagt, dass wir
unseren Nächsten lieben sollen, wie uns selbst. Und hier macht es nun einen
gewaltigen Unterschied, ob wir zu einer derartigen Liebe gegenüber jenen
verpflichtet sind, die Barmherzigkeit an uns taten, wie es das Gleichnis sagt,
oder ob wir nach der verkehrten landläufigen Meinung alle Hilfsbedürftigen
dieser Welt lieben müssten. Die christliche Nächstenliebe ist daher nach der
Schrift unsere Liebe zu jenen Menschen, welche sich uns gegenüber als
barmherzig erwiesen haben.
Die Nächstenliebe.Ähnlich, wie die falsche Interpretation der "geringsten meiner Brüder" aus Mt 25,40, ist die völlige
Sinnumkehr des biblischen Begriffes der "Nächstenliebe" durch Kirchen, Prediger und
Hilfsorganisationen, eine der größten Betrügereien, um bei leichtgläubigen Zeitgenossen Mitleid
zu erregen und ohne viel Aufwand Spendengelder zu scheffeln. Die Nächstenliebe ist daher keine Kategorie des
Mitleids sondern eine solche der Dankbarkeit! |
In der weiter oben von J. Waterfield zitierten Bibelstelle aus
der Bergpredigt, geht es ja im Prinzip darum, ob der "Nächste", den
wir lieben sollen, irgendein beliebiger Mensch oder ein Bruder in Christus ist.
Das kommt insbesondere im letzten Teil dieses Zitates, in Mt 5,46-47, zum
Ausdruck:
"Denn wenn ihr liebt, die euch lieben,
welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr
allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von
den Nationen dasselbe?"
Diese Aussage des Herrn heißt im Umkehrschluss:
o Unter den Brüdern im Herrn müssen wir auch die lieben, die uns nicht lieben.
o Unter allen Menschen müssen wir auch die grüßen, welche nicht unsere Brüder im Herrn sind.
Doch was die Gottlosen und die katholischen Götzenanbeter uns einreden wollen, dass wir
alle Menschen lieben sollten, davon hat der Herr hier nichts gesagt.
Hier unten, in Mt 18,15-17 sagt uns der Herr dann, wie wir mit
dem sündigen Bruder verfahren sollen:
Wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!
Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder sündigt, so
geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so
hast du deinen Bruder gewonnen. 18,16 Wenn er aber nicht hört, so nimm
noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede
Sache bestätigt werde! 18,17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es
der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei
er dir wie der Heide und der Zöllner! Mt 18,15-17;
Hier spricht der Herr von einem Bruder, wie es wiederholt
heißt. Und wenn dieser Bruder nicht bereit ist, auf die Brüder oder die
Gemeinde zu hören und der Sünde abzusagen, dann sei er uns "wie ein Heide
und Zöllner". Ein Heide oder Zöllner aber ist jemand aus den
Nationen.
Und der Apostel Johannes erklärt in seinem zweiten Brief, wie diese Aussagen
des Herrn zu verstehen sind, wenn er schreibt
Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht
2Jh 1,9 Jeder, der weitergeht und nicht in der
Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat
sowohl den Vater als auch den Sohn. 1,10 Wenn jemand zu euch kommt und
diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht
1,11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken. 2Jh
1,9-11;
Wenn also jemand nicht die Lehre Christi bringt – ob Bruder oder
Heide -, den sollen wir nicht ins Haus lassen und ihn nicht grüßen, weil wir
sonst an seinen bösen Werken teilnehmen würden.
Hier erkennen wir, dass wir bei den Geboten des Neuen Testaments -
insbesondere aber bei jenen der Bergpredigt – immer sehr genau prüfen müssen,
ob sie tatsächlich für alle Menschen dieser Welt gelten – wie das z.B. die
katholische Kirche und auch sicher alle Gottlosen und Hilfsorganisationen
(Flüchtlingsproblematik!) reklamieren – oder nur für unsere
Glaubensbrüder.
Der realistische Vergleich hilft uns auch hier, die Wahrheit zu erkennen:
Die Bergpredigt.Wenn das Gebot Jesu: "Wenn jemand dich zwingen wird,
eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei!"
(Mt
5,41) nicht nur unter rechtgläubigen Christen, sondern für alle
Menschen der ganzen Welt gelten würde, dann müsste jeder Christ mit
jedem Menschen, der ihn zwingen wird, eine Bank auszurauben, zwei Banken
ausrauben. Jh 3,19 Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist,
und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn
ihre Werke waren böse (Jh 8,43-44; Mt 3,7;
Mt 12,34-35; Mt 23,32-33).
3,20 Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke
nicht bloßgestellt werden; 3,21 wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, damit seine Werke
offenbar werden, dass sie in Gott gewirkt sind." Jh 3,19-21; Sollen wir also vom Licht in die Finsternis gehen? Es sind die Gottlosen dieser
Welt und die Götzenanbeter der katholischen Kirche, welche uns das einreden wollen. Sie hätten
gern, dass wir zu ihnen in die Finsternis kommen. |
Doch das Gleichnis vom Samariter sagt uns nicht nur etwas über
die Nächstenliebe, sondern auch und gerade etwas über unsere Feinde. Wir haben
hier zwei Gruppen von Feinden: auf der einen Seite die Räuber, welche den Mann
überfallen, ausgeraubt und halbtot auf der Straße liegen gelassen haben. Und
auf der anderen Seite den Priester und den Levit, beides Gottesmänner, deren
heilige Pflicht es gewesen wäre, diesem Menschen zu helfen. Sie kamen
nacheinander zu der Stelle wo der Mann lag und als sie ihn sahen, wechselte
jeder schnell die Straßenseite und ging an ihm vorüber.
Das sind wohl jene zwei Arten von Feinden, welche jeder Mensch hat: die offenen,
meist rücksichtslosen und brutalen, und die anderen, versteckten,
heimtückischen und hinterhältigen. Gegen die Ersteren kann man sich zur Wehr
setzen und wenn man genügend Schlagkraft – sei es jetzt körperlich, rhetorisch
oder gesellschaftlich (politisch) hat – kann man sich ihrer auch erwehren. Gegen
die zweite Art von Feinden ist man meist solange machtlos, bis sie entlarvt
worden sind und dann ist es oft schon zu spät. Solche Fälle erleben wir ja in
unserer Zeit fast täglich mit den Anschlägen der islamistischen
Selbstmordattentäter, welchen von falschen Lehrern eingeredet wird, sie seien
Märtyrer und würden in den Himmel kommen. Tatsächlich landen sie in der
Hölle.
Und damit erkennen wir übrigens auch eine Parallele zu den Kreuzzügen, welche
von diesen Islamisten immer wieder als Grund für ihren Dschihad
(heiligen Krieg) gegen die Islam-Ungläubigen angeführt werden. Zum allerersten
Kreuzzug hat Papst Urban II. im Jahre 1095 bei der römisch-katholischen Synode
in der französischen Stadt Clermont, zur Rückeroberung Palästinas von
den Moslems aufgerufen. In einer stark dramatisierenden Rede hatte Urban
der versammelte Menge die Notwendigkeit der Befreiung der heiligen Stätten von
den Moslems verkündet, was begeistert aufgenommen wurde. Seine Predigt
beendetet er dann mit den Worten: Deus lo vult! ("Gott will es!").
Diese Parole wurde dann auch das spätere Motto der Kreuzzüge.
In den insgesamt sieben Kreuzzügen nach Palästina, welche dann in der Folge
auf Betreiben der katholischen Päpste zwischen 1096 und 1291 stattfanden,
wurden insgesamt mehr als 22 Millionen Menschen getötet! Auch diese Päpste
haben allen Kreuzfahrern verheißen, sie würden in das Himmelreich kommen.
Tatsächlich werden sowohl die Kreuzfahrer als auch diese Päpste das
Himmelreich nie sehen, sondern – ebenso wie die islamistischen
Selbstmordattentäter und ihre falschen Lehrer – in der Hölle landen.
Das nun weiter oben aufgezeigte Freund-Feind-Schema im Gleichnis vom
barmherzigen Samariter erkennen wir dann auch beim Tod unseres Herrn Jesus
Christus wieder. Die offenen Feinde waren die Römer. Und die Schlagkraft des
Herrn war sicher so groß, dass er sie hätte abwehren können. Schalt er doch
den Petrus, der einem Knecht des Hohenpriesters bei der Verhaftung des Herrn mit
dem Schwert ein Ohr abgehauen hatte: "Oder meinst du, daß ich nicht meinen
Vater bitten könne und er mir jetzt mehr als zwölf Legionen Engel stellen
werde?" (Mt 26,53) Und auch dem Pilatus sagte der Herr, dass nicht sie, die
Römer, die eigentlich Schuldigen waren.
Du hättest keinerlei Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir überliefert hat, größere Sünde.
Jh 19,10 Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht
mit mir? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe,
dich zu kreuzigen? 19,11 Jesus antwortete: Du hättest keinerlei Macht über
mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, welcher mich
dir überliefert hat, größere Sünde. Jh 19,10-11;
Die wahren Schuldigen waren also die, welche ihn an die Römer
überliefert hatten: der Hohenpriester Kaiphas und die Mitglieder des Sanhedrin,
welche diesen Jesus von Nazareth des Todes schuldig befunden und ihn zur
Kreuzigung an die Römer ausgeliefert hatten. Das waren die anderen,
hinterhältigen Feinde des Herrn. Sie haben zwei bezahlte Zeugen bestellt,
welche falsche Aussagen machten, waren dann aber zu feige, das Todesurteil
selbst zu vollstrecken und spannten dafür die Römer ein. Sie bezeichnete der
Herr dann auch als Otternbrut und Söhne des Teufels, die dem kommenden Zorn
Gottes nicht entfliehen werden.
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun.
Jh 8,43 Warum versteht ihr meine Sprache nicht?
Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. 8,44 Ihr seid aus dem Vater, dem
Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein
Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine
Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen,
denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Jh 8,43-44;
Otternbrut! Wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen?
Mt 3,7 Als er aber viele der Pharisäer und
Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Otternbrut! Wer
hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen? Mt 3, 7;
Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid?
Mt 12,34 Otternbrut! Wie könnt ihr Gutes reden,
da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. 12,35 Der
gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch
bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. Mt 12,34-35;
Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen?
Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter
voll! 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle
entfliehen? Mt 23,32-33;
Auch die Gestalt des Nächsten im Gleichnis vom barmherzigen
Samariter, nämlich den Mann aus Samarien, finden wir beim Tod des Herrn in der
Person des Joseph von Arimathäa wieder. Ähnlich wie sich der Samariter um den
Überfallenen gekümmert und ihn versorgt hat, hat auch Joseph von Arimathäa
Jesus nach seinem Tod vom Kreuz nehmen lassen und ihn in seiner eigenen, noch
unbenutzten Gruft bestattet.
(Siehe auch Diskurs 87: "Das
Turiner Grabtuch")
Neben diesen beiden Arten von Feinden jedes Menschen haben wir
es als Christen auch noch mit Feinden zu tun, welche nicht unsere persönlichen
Feinde, sondern die Feinde Gottes sind.
Gerade die von J. Waterfield eingangs zitierten Schriftaussagen
aus der Bergpredigt geben immer wieder Anlass zu Diskussionen und
unterschiedlichen Interpretationen. Nachdem es auch bei Immanuel.at immer wieder
Anfragen gibt, wie denn diese Worte der Bergpredigt interpretiert werden
müssen, soll nun hier der Versuch unternommen werden, diese schwierigen Stellen
zu analysieren. Das Ziel dieser Analyse sollte sein, den biblischen Hintergrund
dieser Aussagen des Herrn zu untersuchen, um dann daraus das richtige
Verständnis abzuleiten.
Beginnen wir am Besten mit dem letzten Satz in Mt 5,48:
Mt 5,48 Ihr nun sollt vollkommen sein, wie
euer himmlischer Vater vollkommen ist. Mt 5,48;
Wie bereits im Diskurs 752 dargelegt, ist hier der wiederholte
Gebrauch des Terminus’ "vollkommen" (grie: teleios) in seiner
Bedeutung keinesfalls identisch zu interpretieren. Der Mensch kann nie
vollkommen sein wie Gott, sonst wäre er ja selbst auch "Gott". Es geht
daher hier eindeutig nicht um eine Gleichsetzung von Eigenschaften, sondern um
einen Vergleich der Handlungsweise: Ebenso wie Gott im Himmel in seiner Allmacht
und Allwissenheit auf göttliche Weise vollkommen agiert, sollen auch wir
Christen hier auf Erden, mit unseren beschränkten Fähigkeiten in menschlicher
Weise "vollkommen" sein. Wenn es also in Mt 5,45 von Gott heißt: "Denn er
lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über
Gerechte und Ungerechte", sollten auch wir Christen unsere Freunde und Feinde
gleichermaßen lieben.
Allerdings wird nun aus dem Umstand, dass Gott hier offensichtlich keinen
Unterschied zwischen Guten und Bösen macht, sehr oft geschlossen, dass Gott
auch zwischen Gut und Böse nicht unterscheidet. Das führt dann zu den
verwegensten Interpretationen, bis dahin, dass man behauptet, Gott würde in
seiner "unendlichen" Liebe eben allen Menschen – egal ob sie nun den
christlichen Glauben angenommen haben oder nicht – in gleicher Weise vergeben
und die Anhänger von Götzenreligionen und Geisterkulten würden "impliziten"
Glauben an Jesus Christus haben und wären daher ebenso errettet, wie
rechtgläubige Christen.
Die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes.Wenn die Liebe Gottes unendlich und bedingungslos wäre,
müsste dieser Gott allen Menschen aller Zeiten (unendlich!!) alle ihre
Sünden ohne Reue und Umkehr (bedingungslos!!) vergeben. Es wäre dann kein
Sühnopfer mehr erforderlich – und Jesus Christus hätte nicht am Kreuz
sterben müssen. (Siehe auch den Diskurs 30: "Warum musste Jesus am Kreuz sterben?") |
So schrieb mir J. Waterfield in der oben genannten Diskussion:
"Ob das nun Buddhisten oder Animisten oder Hindus
waren; es können Leute sein, welche einfach versucht haben, den Willen Gottes
so zu tun, wie sie es verstanden haben oder auch nur ein gutes Leben gemäß
ihren Anschauungen zu leben. Sie mögen Gott nie gekannt und sich niemals
bewusst für Christus entschieden haben, aber ihre menschliche Güte wird ihnen
als Gerechtigkeit angerechnet werden. Und im Effekt werden ihre Leben zeigen,
dass sie impliziten Glauben an Christus haben; und unser Herr wird sie erkennen
und sie dafür belohnen". J. Waterfield
(Siehe auch den Diskurs 78: "Die
katholische Lehre und die Bibel – eine Disputation.")
Nun weiß zwar jeder bibelgläubige Christ, dass dies absolut
falsch ist, aber in der Argumentation fehlen dann oft die Hinweise aus der
Schrift, um solchen Behauptungen entgegenzutreten. Nachdem wir ja hier aufgrund
dieser Aussagen des Herrn über die Feindesliebe die richtige Handlungsweise
für uns Menschen suchen und erkennen wollen, können wir bei dieser Gelegenheit
auch gleich prüfen, inwieweit diese absurden Behauptungen von der Schrift
unterstützt werden. Und um nicht der Einseitigkeit geziehen zu werden, sollen
hier Schriftstellen sowohl aus dem Alten als auch aus dem Neuen Testament
herangezogen werden.
Gehen wir daher zuerst ins Buch 2. Mose. Es handelt u.a. vom Auszug Israels aus
Ägypten und ab 2Mo
10,27 bittet Mose den Pharao ein letztes Mal, dass er das Volk Israel aus
Ägypten ausziehen lassen möge. Nachdem der Pharao dies abschlägig beschieden
hatte, verkündete Gott dem Mose die zehnte Plage, welche er über Ägypten
kommen lassen wollte (2Mo
11,1-10). Alle Erstgeburt in Ägypten sollte getötet werden, vom
Erstgeborenen des Pharao bis zum Erstgeborenen der letzten Sklavin. Und so
geschah es dann auch in dieser Nacht. Nur die Häuser der Israeliten blieben vom
Würgeengel verschont, weil sie das Blut des am Vorabend geschlachteten
Opferlamms (eine Prophezeiung auf das Loskaufopfer unseres Herrn, des
"Lammes Gottes", für unsere Sünden) an ihre Türpfosten gestrichen
hatten. – Und am nächsten Morgen ließ Gott seine Sonne wieder über
Böse und Gute aufgehen. Doch alle Erstgeborenen in ganz Ägypten sahen sie
nicht mehr, weil sie tot waren.
Nehmen wir noch eine weitere Stelle aus dem Alten Testament. Im ersten Buch der
Könige haben wir den Bericht in 1Kö
18,21-40 vom Propheten Elia und den 450 Propheten des Baal auf dem Berg
Karmel. Das Volk Israel war wieder einmal von seinem Gott abgefallen und lief
dem Götzen Baal (2Mo 34,13-14) und seinen Propheten nach (eine Prophezeiung auf
die katholische Kirche und ihren Götzen "Maria" und die
"Heiligen", welche angebetet und verehrt werden). Um nun zu beweisen,
dass der HERR der wahre Gott ist, ließ Elia das Volk zwei Stiere schlachten und
sowohl die 450 Propheten des Baal als auch er selbst sollten einen Stier in
Stücke schneiden und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen. Und sodann
sollten die Baalpropheten ihren Gott anrufen und Elia wird den HERRN anrufen,
damit auf das jeweilige Opfertier Feuer kommen solle.
Nun riefen zuerst die 450 Propheten des Baal von Morgen bis Mittag den Baal an,
aber es geschah nichts. Da verspottete sie Elia und hieß das Volk zusätzlich
12 Eimer Wasser auf das Fleisch seines geschlachteten Stiers gießen. Dann
betete er zu dem Gott Israels und "da fiel Feuer vom Herrn herab und verzehrte
das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und das Wasser, das im
Graben war, leckte es auf". Als das Volk das sah, schrien sie: der Herr ist
Gott. Da befahl ihnen Elia die 450 Propheten zu fangen "nd Elia führte sie
hinab an den Bach Kischon und schlachtete sie dort". – Und am nächsten Morgen
ließ Gott seine Sonne wieder über Böse und Gute aufgehen. Doch die 450
Baalpropheten sahen sie nicht mehr, weil sie tot waren.
Damit kommen wir zum Neuen Testament und zu einer Begebenheit, welche sich noch
zu Lebzeiten des Herrn Jesus ereignete. Als er bei einem stummen Besessenen den
Dämon ausgetrieben hatte, sagten die Schriftgelehrten aus Jerusalem, er wäre
Beelzebul, der Oberste der Dämonen (Satan).
Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Mk 3,20 Und er kommt in ein Haus. Und wieder kommt
die Volksmenge zusammen, so daß sie nicht einmal Brot essen konnten. 3,21 Und
als seine Angehörigen es hörten, gingen sie los, um ihn zu greifen; denn sie
sagten: Er ist von Sinnen. 3,22 Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem
herabgekommen waren, sagten: Er hat den Beelzebul, und: Durch den Obersten der
Dämonen treibt er die Dämonen aus. Mk 3,20-22;
Doch der Herr prophezeite ihnen, dass ihnen wegen ihres
Unglaubens ihre Stadt öde gelassen werden wird.
Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen.
Mt 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die
Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder
versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und
ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen.
Mt 23,37-38;
Diese Prophezeiung erfüllte sich dann etwa 40 Jahre später, im
Jahre 70, als Titus mit seinen römischen Truppen Jerusalem eingenommen, die
Stadt und den Tempel völlig zerstört, sowie einen großen Teil der Bevölkerung
getötet hatte. Der Rest der Israeliten wurde dann etwa sechzig Jahre später, im
3. Jüdischen Krieg (Bar‒Kochba Aufstand/132 – 135) aus ihrem Land in die
Diaspora vertrieben. – Und am
nächsten Morgen ließ Gott seine Sonne wieder über Böse und Gute aufgehen.
Doch die getöteten Israeliten sahen sie nicht mehr, weil sie tot waren.
Nun an das Ende der Bibel und zur Offenbarung des Johannes. Dort werden in den
Posaunengerichten, bei der 6. Posaune in Off
9,13-21, "die vier Engel losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und
Jahr gerüstet waren, den dritten Teil der Menschen zu töten". Es sind
zweihundert Millionen Rosse mit Reitern, welche hervorkommen und die Rosse, "aus ihren Mäulern geht
Feuer, Rauch und Schwefel hervor. Von diesen drei Plagen wurde der dritte Teil
der Menschen (also nach heutigem Stand etwa 2 Milliarden Menschen / Anm.)
getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern
hervorkamen". – Und am nächsten Morgen lässt Gott seine Sonne wieder über
Böse und Gute aufgehen. Doch etwa 2 Milliarden Menschen werden sie nicht mehr
sehen, weil sie tot sein werden.
Zum Schluss noch ein weiteres Ereignis aus der Offenbarung, welches auch unter
Weltmenschen – allerdings unter völlig falschen Inhalten – einen gewissen
Bekanntheitsgrad besitzt: Die Schlacht von Harmagedon. Ab Off 19,19 tritt hier
der zweite Antichrist, das Tier aus dem Meer aus Off 13, gemeinsam mit dem falschen
Propheten und den mit ihnen verbündeten weltlichen Heeren zum Kampf gegen den
Sohn Gottes und das gesamte himmlische Heer an. Und dann heißt es in Off
19,20-21:
Und es wurde ergriffen das Tier und der falsche Prophet lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen.
Off 19,20 Und es wurde ergriffen das Tier und
der falsche Prophet – der mit ihm war und die Zeichen vor ihm tat, durch die
er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen und sein Bild
anbeteten – lebendig wurden die zwei in den Feuersee geworfen, der mit
Schwefel brennt. 19,21 Und die übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das
aus dem Mund dessen hervorging, der auf dem Pferd saß; und alle Vögel wurden
von ihrem Fleisch gesättigt. Off 19,20-21;
(Siehe auch Diskurs 86: "Der
erste und der zweite Antichrist")
Die beiden Anführer der weltlichen Heere werden also lebendig
in den Feuersee geworfen und ihr ganzes Heer wird getötet werden. Je nachdem
wie man nun die 10 Könige interpretiert, welche dieses Heer mit allen ihren
Soldaten beschickt haben, sind das die Soldaten von 10 Nationen oder – wenn man
die Zahl 10 symbolisch als Zahl der weltlichen Gesamtheit interpretiert – alle
Heere und Soldaten dieser Welt. – Und am nächsten Morgen lässt Gott seine
Sonne wieder über Böse und Gute aufgehen. Doch sämtliche Soldaten dieser Welt
werden sie nicht mehr sehen, weil sie tot sein werden.
Wie nun Bibelkenner sicher wissen, sind das nur ganz wenige Beispiele des
Handelns Gottes mit jenen Menschen, welche sich zu seinen Feinden gemacht haben.
Es ist also nicht so, dass Gott seinen Feinden vergeben oder sie gar lieben
würde. Sie erhalten alle ihre gerechte Strafe. – Wir können also festhalten,
dass Gott wohl seine Sonne jeden Tag über Böse und Gute aufgehen lässt, davon
völlig unabhängig jedoch seine absolute Gerechtigkeit gegenüber Bösen und
Guten walten lässt und damit natürlich auch zwischen Gut und Böse
unterscheidet. Und wenn uns der Herr in Mt 5,44 gebietet unsere Feinde zu
lieben, so sind damit ganz gewiss nicht die Feinde Gottes gemeint. Wenn Gott
seine Feinde in seiner Gerechtigkeit bestraft und ins ewige Feuer schickt,
können wir, als Söhne unseres Vaters, sie nicht auf der anderen Seite lieben.
Was fragst du mich, da doch der Herr dein Feind geworden ist?
1Sam 28,16 Und Samuel sprach: Warum fragst du
mich, da doch der HERR von dir gewichen und dein Feind geworden ist? 1Sam
28,16;
Hier scheint es nun sinnvoll zu sein, einmal anhand der oben
zitierten biblischen Ereignisse ansatzweise zu konkretisieren, wie wir
Gottesfeinde erkennen können, welche wir nicht zu lieben haben:
o Der Pharao und die Ägypter wollten Israel
daran hindern, den Auftrag Gottes zum Verlassen Ägyptens nachzukommen. Daher
sind alle Menschen, welche die Christen daran hindern, den Auftrag ihres Herrn
Jesus Christus in Mk 16,15: "Geht hin in die ganze Welt und predigt das
Evangelium der ganzen Schöpfung!" auszuführen, Feinde Gottes und wir müssen
sie nicht lieben (z.B. Israelis und Muslime – in welchen Ländern auch immer -,
welche Christen daran hindern, das Evangelium zu verkünden).
o Die Baalpropheten haben den Gott Israels als
einen falschen Gott und Elia als einen falschen Propheten bezeichnet. Daher sind
auch heute alle Menschen, welche den HERRN als falschen Gott bezeichnen und
andere Götter und Götzen anbeten, Feinde Gottes und unserer Liebe nicht
würdig.
o Die Schriftgelehrten Israels haben unseren
Herrn Jesus Christus als Beelzebul und Obersten der Dämonen bezeichnet. Daher
sind alle Menschen, welche das wahre Christentum verhöhnen und den Geist Gottes
beleidigen, Feinde Gottes und fallen nicht unter das Liebesgebot des Herrn.
o Die Menschen in der Endzeit lästern Gott und
tun nicht Buße von ihren bösen Werken. Daher sind auch schon heute alle
Gotteslästerer und unbußfertigen Menschen Feinde Gottes und von uns nicht zu
lieben.
o In der Schlacht von Harmagedon erheben sich
die Gottlosen der ganzen Welt und kämpfen gegen Gott. Daher sind auch heute
alle Gottesleugner, welche sich gegen Gott und seinen Sohn Jesus Christus
erheben, Feinde Gottes und sie zu lieben käme einem Verrat an unserem Erlöser
gleich.
Das alles sind Feinde Gottes und nicht unsere persönlichen
Feinde, welche sehr wohl unter das Gebot der Feindesliebe fallen und am Ende des
Diskurses noch behandelt werden. Damit nun dieser biblische Hintergrund ein
wenig an Realität gewinnt, seien hier dazu auch noch einige Beispiele aus dem
Geschehen unserer Zeit aufgezeigt.
Die Behinderung der Christen bei der Verkündigung des
Evangeliums ist u.a. auch in der Türkei sehr verbreitet. So wurde am 19. April
2007 Tilman Geske, ein 46 Jahre alter protestantischer Christ, der 2003
mit Frau Susanne und drei Kindern in die Stadt Malatya gezogen war um zu
missionieren, von fünf Türken mit 160 Messerstichen ermordet. Gegen diese
christliche Familie hatte es zuvor von den türkischen Nachbarn bereits mehrfach
Proteste gegeben und kurz vorher sind sie direkt bedroht worden. Hier gibt uns
der Herr eine eindeutige Verhaltensrichtlinie:
Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab;
Lk 10,10 In welche Stadt ihr aber gekommen seid,
und sie nehmen euch nicht auf, da geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:
10,11 Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen hängt,
schütteln wir gegen euch ab; doch dies wißt, daß das Reich Gottes nahe
gekommen ist. 10,12 Ich sage euch, daß es Sodom an jenem Tag erträglicher
ergehen wird als jener Stadt. Lk 10,10-12;
Dieser Missionar hätte bei seiner Arbeit eindeutig erkennen
können, dass er in dieser Stadt nicht willkommen ist und den Ort schleunigst
verlassen und "den Staub abschütteln" müssen. Doch dies hat er nicht
getan. Leider ist sich auch seine Frau ihrer Verantwortung gegenüber ihren drei
Kindern nicht bewusst und hat nach dem Mord an ihrem Ehemann diesen Rat des
Herrn nicht befolgt. Ganz im Gegenteil hat sie dem Mörder ihres Mannes im
türkischen Fernsehen öffentlich vergeben, mit der Begründung, dass auch Jesus
am Kreuz seinen Peinigern mit dem Ausspruch: "Herr vergib ihnen, denn sie
wissen nicht was sie tun" vergeben hätte.
Wie wir aber am Beginn dieses Diskurses gesehen haben, meinte der Herr damit,
dass die römischen Soldaten – im Gegensatz zum Hohenpriester Kaiphas und dem
ganzen Sanhedrin – nicht wussten, dass sie hier Gottes Sohn kreuzigten. Sie
hatten das Urteil des jüdischen Rates auf Todesstrafe nur zu exekutieren und daher
wussten sie nicht, was sie taten. Doch Tilman Geske war nicht Gottes Sohn und
die 160 Messerstiche sind ein trauriger Beweis dafür, dass diese Muslime genau
wussten, was sie taten. Das kommt auch in ihrem Geständnis zum Ausdruck, wo sie
bekannten, sie hätten für "Vaterland und Glauben gehandelt und wollten den
Feinden des Glaubens eine Lehre erteilen".
Diese Türken sind daher nicht mit den Römern bei der Kreuzigung Jesu zu
vergleichen, sondern mit den jüdischen Schriftgelehrten, welche den Herrn zum
Tode verurteilt haben, weil er sagte, er sei Gottes Sohn. Und diesen Juden hat
der Herr keinesfalls vergeben. Ganz im Gegenteil sagte er ihnen auf den Kopf zu,
dass sie Söhne des Teufels seien
(Jh
8,44) und dass sie dem kommenden Zorn nicht entfliehen werden
(Mt
3,7). Wie wir sehen, ist es immer wieder problematisch, wenn Christen – aus
welchen Gründen auch immer – unreflektiert Bibelverse zitieren, die sie gerade
so vom Drüberlesen kennen, ohne zu wissen, was diese Aussagen tatsächlich
bedeuten.
Wenn wir nun die Schrift prüfen, um zu erfahren was beispielsweise der Herr in
einer tatsächlich vergleichbaren Situation getan hat, finden wir ein ganz
anderes Verhalten. Als der Herr in seiner Vaterstadt Nazareth in der Synagoge
lehrte, fingen die Juden an zu zweifeln und sagten: "‘Ist dieser nicht der
Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas
und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?’ Und sie ärgerten
sich an ihm."
Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte.
Mk 6,1 Und er ging von dort weg und kommt in seine
Vaterstadt, und seine Jünger folgen ihm nach. 6,2 Und als es Sabbat geworden
war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten
und sagten: Woher hat der das? Und was ist das für eine Weisheit, die dem
gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? 6,3 Ist
dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und
Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns?
Und sie ärgerten sich an ihm. 6,4 Und Jesus sprach zu ihnen: Ein Prophet
ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und unter seinen Verwandten und
in seinem Haus. 6,5 Und er konnte dort kein Wunderwerk tun, außer daß er
wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. 6,6 Und er wunderte
sich über ihren Unglauben. Und er zog durch die Dörfer ringsum und lehrte.
Mk 6, 1- 6;
Und sie standen auf um ihn so hinabzustürzen. Er aber schritt durch ihre Mitte hindurch und ging weg.
Lk 4,27 Und viele Aussätzige waren zur Zeit des
Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt als nur Naaman,
der Syrer. 4,28 Und alle in der Synagoge wurden von Wut erfüllt, als sie
dies hörten. 4,29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und
führten ihn bis an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, um ihn
so hinabzustürzen. 4,30 Er aber schritt durch ihre Mitte hindurch und
ging weg. Lk 4,27-30;
Wir sehen hier, dass der Herr, wenn er Unglauben bei seinen
Zuhörern vorgefunden hat oder wenn sie ihn angreifen wollten, sich einfach
umgedreht hat und weggegangen ist und sie stehen gelassen hat. Auch Paulus hat
das in vergleichbaren Situationen so gehandhabt. Als er den Juden von Damaskus
bewies, dass Jesus der Christus ist, wollten sie ihn umbringen. Sie bewachten
sogar die Stadtmauern Tag und Nacht, damit er ihnen nicht entfliehen konnte.
Doch seine Jünger ließen ihn bei Nacht mit einem Korb an der Mauer hinunter
und so konnte er fliehen. Auch in Griechenland wollten die Juden einen Anschlag
gegen ihn unternehmen und so entschloss er sich, anstatt durch Syrien durch
Mazedonien zurückzukehren.
Sie bewachten auch die Tore, damit sie ihn umbrächten. Die Jünger aber ließen ihn durch die Mauer hinab.
Apg 9,22 Saulus aber erstarkte noch mehr im Wort
und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies,
daß dieser der Christus ist. 9,23 Als aber viele Tage verflossen waren,
ratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen. 9,24 Es wurde aber dem
Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auch die Tore sowohl bei Tag
als auch bei Nacht, damit sie ihn umbrächten. 9,25 Die Jünger aber
nahmen ihn bei Nacht und ließen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in
einem Korb hinunterließen. Apg 9,22-25;
Da von den Juden ein Anschlag gegen ihn unternommen wurde, entschloß er sich, durch Mazedonien zurückzukehren.
Apg 20,1 Nachdem aber der Tumult aufgehört hatte,
ließ Paulus die Jünger kommen und ermahnte sie; und als er Abschied genommen
hatte, ging er fort, um nach Mazedonien zu reisen. 20,2 Als er aber jene
Gegenden durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach
Griechenland. 20,3 Und als er sich drei Monate aufgehalten hatte, wurde, als
er nach Syrien abfahren wollte, von den Juden ein Anschlag gegen ihn
unternommen. Da entschloß er sich, durch Mazedonien zurückzukehren. Apg
20, 1- 3;
Wenn also Paulus diese Städte nicht schleunigst verlassen
hätte, hätten ihn seine Widersacher mit Sicherheit gefasst und getötet. Für
das ganz andere Verhalten mancher Missionare in unserer Zeit gibt es nun zwei
Erklärungen: entweder diese Missionare kennen die Schrift nicht (speziell oben
Lk 10,10-12). Dann sollten sie nicht missionieren. Oder aber sie kennen die
Schrift, missachten sie aber aus fehlgeleitetem persönlichen Ehrgeiz. Dann sind
sie lebensgefährlich – für sich, ihre Familien und andere Missionare, und zum
Missionieren noch viel weniger geeignet. Man bekommt den Eindruck, dass diese
Leute meinen, sie müssten selbst alle Ungläubigen bekehren. Doch das
ist grundfalsch. Im Missionsauftrag heißt es nicht "bekehrt die Ungläubigen",
das wäre eher die Sprache des Islam und der Islamisten, sondern der Herr sagt
uns "predigt das Evangelium".
Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.
Mk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die
ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. 16,16 Wer
gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber
ungläubig ist, wird verdammt werden. Mk 16,15-16;
Hier geht es um die Verkündigung des Evangeliums in der ganzen
ungläubigen Schöpfung. Dabei können wir zwei wichtige Dinge erkennen:
erstens, wir sollen das Evangelium predigen. Hier ist keine Rede
von irgendwelchen Einlagen, sei es jetzt Musik, Tanz, Theater oder anderen "Bekehrungshilfen".
Wir sollen das Evangelium predigen – sonst nichts! Dies allerdings in seiner
ganzen Dimension: von der Verlorenheit des Menschen in seiner Sündhaftigkeit,
über die Errettung aus Gnade durch das Loskaufopfer unseres Herrn am Kreuz, bis
hin zur Herrlichkeit bei Gott in unserem ewigen Leben, wenn wir dieses Angebot
Gottes annehmen. Und die ewige Verdammnis für jene, welche diese Gnade
abweisen, darf auch nicht ausgespart werden.
Und dann heißt es oben, in Mt 16,16: "wer gläubig geworden (…)
ist". – Also gläubig geworden durch die Predigt des Evangeliums. Es sind
daher nicht irgendwelche Äußerlichkeiten, welche die Leute zum Glauben
bringen, sondern es ist der Inhalt der Predigt, das Wort Gottes gemeinsam mit
dem Geist Gottes. Wen der Geist bei der Predigt anrührt, der hat die
Voraussetzung, um gläubig zu werden. Aber nicht alle, die er anrührt werden
gläubig. Es ist wie mit der Liebe: auch wenn eine Frau und ein Mann echte Liebe
füreinander im Herzen haben, dann bleibt es immer noch ihre ureigenste
Entscheidung, ob sie auch vor den Traualtar treten oder nicht. Und ähnlich ist
es mit der Bekehrung: wenn der Mensch vom Heiligen Geist angerührt wird und
Liebe für seinen Gott empfindet, bleibt es noch immer seine ganz persönliche
Entscheidung, ob er diesem Ruf folgt oder nicht.
Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht. Denn Jesaja sagt: Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?
Röm 10,14 Wie sollen sie nun den anrufen, an
den sie nicht geglaubt haben? Wie aber sollen sie an den glauben, von dem sie
nicht gehört haben? Wie aber sollen sie hören ohne einen Prediger? 10,15
Wie aber sollen sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind? Wie geschrieben
steht: «Wie lieblich sind die Füße derer, die Gutes verkündigen!» 10,16 Aber
nicht alle haben dem Evangelium gehorcht. Denn Jesaja sagt: «Herr, wer hat
unserer Verkündigung geglaubt?» Röm 10,14-16;
Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi.
Röm 10,17 Also ist der Glaube aus der
Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. Röm 10,16-17;
Und erst wenn diese Menschen durch ihre eigene freie Entscheidung gläubig geworden sind, sollen wir sie taufen und sie zu Jüngern machen und sie werden errettet sein (Mk 16,16; Mt 28,19). Eine Bekehrung, welche nicht aus völlig freiem Willen erfolgt, ist keine Bekehrung. Zur Zeit der Eroberung Südamerikas durch die spanischen Konquistadoren, haben katholische Mönche den Indios unter Androhung der Todesstrafe die katholische Religion aufgezwungen. Die Folge davon war, dass dieses Volk seit Jahrhunderten – und bis heute – nach der Sonntagsmesse zuhause auf dem Hausaltar seine falschen Götter und seine alten Geister anbetet – welche nunmehr zum Katholizismus mutierte "Heilige" sind.
Aus dieser Zeit ist auch folgende Aussage des Kazike Hatuey,
eines bis heute gerühmten Indio-Häuptlings aus Kuba überliefert, der am
Scheiterhaufen verbrannt wurde und davor vom Franziskanermönch der Konquistadoren
zur Bekehrung aufgefordert wurde, damit er in das Himmelreich gelange.
"Der Kazike dachte hierüber ein wenig nach und fragte
dann den Geistlichen, ob denn auch die spanischen Christen in den Himmel kämen.
Allerdings, sagte der Geistliche, kommen alle guten Christen in den Himmel, auch
die Spanier! Sogleich und ohne weiteres Bedenken erwiderte der Kazike, dort wolle
er nicht hin, sondern lieber in die Hölle, damit er nur dermaßen grausame Menschen
nicht mehr sähe".
Es ist daher ein fataler Irrtum, wenn manche Prediger oder Missionare
meinen, sie müssten unbedingt und um jeden Preis ihre Zuhörer zum Glauben bringen. Wen
der Heilige Geist nicht erleuchtet, den kann auch der beste Prediger nicht
bekehren. Und nicht einmal alle, welche der Heilige Geist drängt, werden sich
auch tatsächlich bekehren. Doch leider sind es manchmal gerade auch derartige
Prediger, welche versuchen auf die Leute Druck auszuüben und damit auch manche
labilen Charaktere gegen deren eigenen Willen "bekehren". Und oft sind es
dann auch solche Missionare, welche trotzdem an einem Ort verbleiben, obwohl
ihnen dort ohnehin keiner mehr zuhört. Sie pfuschen Gott ins Handwerk und gehen
den Leuten auf die Nerven. Damit schaden sie dem Christentum, degradieren das
Evangelium zum Billigangebot und bringen sich selbst und ihre Familien in
Gefahr.
Auch diese Woche, am 20. 10. 2008, wurde in Kabul, der Hauptstadt von
Afghanistan, leider wieder eine Frau einer Hilfsorganisation aus Südafrika von
den Taliban auf offener Straße erschossen, weil sie dort christliche Mission
betrieben hat. Und das in Kabul, asl ob es in den südafrikanischen Slums nicht genügend
Arme und Unbekehrte geben würde, welchen geholfen und denen das Evangelium
verkündigt werden sollte! – Auch hier wurde die Frau nach Angaben der Taliban
"lange Zeit verfolgt und heute endlich bestraft". Die Tatsache, dass sie in
Afghanistan in einem Land war, das trotz acht Jahren internationaler Besatzung
bereits wieder zur Hälfte von den Taliban beherrscht wird, welche als
fanatische Islamisten bekanntermaßen alle christlichen Missionare im Land
töten wollen, und der Umstand, dass diese Frau bereits lange Zeit verfolgt
wurde, hätten ihr genügen müssen, um dieses Land so schnell wie möglich
wieder zu verlassen.
Und tötet sie, wo immer ihr sie trefft; so ist die Vergeltung für die Ungläubigen.
Koran – Sure 2:191-192
"Und tötet sie1),
wo immer ihr sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben
haben. Denn Verführen ist schlimmer als Töten. Kämpft nicht gegen sie bei der
heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. Wenn sie gegen euch
kämpfen, dann tötet sie, so ist die Vergeltung für die Ungläubigen."
1) Die "Schriftbesitzer" = Juden und Christen.
Sie möchten gern, ihr würdet ungläubig, wie sie ungläubig sind;
greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet.
Koran – Sure 4:89 "Sie möchten gern,
ihr würdet ungläubig, wie sie ungläubig sind, so dass ihr (ihnen) gleich
würdet. So nehmt euch niemanden von ihnen zum Freund, bis sie auf dem Weg
Gottes auswandern. Wenn sie sich abkehren, dann greift sie und tötet sie, wo
immer ihr sie findet."
Tötet die Götzendiener wo immer ihr sie findet, greift sie, belagert sie und lauert ihnen auf jedem Weg auf.
Koran – Sure 9:5 "Wenn die heiligen Monate
abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener2), wo immer
ihr sie findet, greift sie, belagert sie und lauert ihnen auf jedem Weg auf."
2) Die Christen. Durch den katholischen
Marienkult glaubte Mohammed, die Christen würden 3 Götter anbeten: Gottvater,
"Gottmutter" und Gottsohn.
Wenn daher Missionare in solchen Situationen die vorsorglichen
Warnungen unseres Herrn ignorieren, sich über sein Gebot, diese Stadt zu
verlassen hinwegsetzen und – noch dazu mit Frau und Kindern – in Häusern und
Städten bleiben, wo sie nicht nur unerwünscht sind, sondern sogar bedroht
werden, sind das keine Märtyrer, sondern Selbstmörder! Und jeder, der diese
Leute unterstützt und sie nicht eindringlich vor einem Verbleib warnt, hat dann
auch Verantwortung für die Konsequenzen. Die christliche Auslandsmission darf
nicht zum Todeskommando werden!
Auch die beiden deutschen evangelikalen Bibelschülerinnen, welche im Juni
dieses Jahres im Jemen ermordet wurden, gelten als Parade-Märtyrerinnen, von
welchen ihre Freunde schreiben, dass sie "diese beiden Toten beneiden, weil
sie sich für Gottes Reich eingesetzt hätten, ehrenhaft gefallen seien und
jetzt bei Jesus verweilen dürften." Abgesehen davon, dass noch kein einziger
Mensch bei Jesus ist, da noch alle Toten im Totenreich schlafen
(1The
4,16), sind gerade diese Leute keine Märtyrer, sondern Selbstmörder. Und
hier ist es egal, ob jemand einen anderen Menschen oder sich selbst umbringt, er
ist vor Gott ein Mörder.
(Siehe auch Diskurs 56: Sind
die verstorbenen Christen bereits im Himmel?")
Doch auch aus katholischen Kreisen liest man in letzter Zeit
immer wieder von katholischen Missionaren und Missionarinnen, welche bei ihrem
Einsatz im Ausland verschleppt und getötet wurden. Der Chef der Päpstlichen
Missionswerke (Missio) in Österreich, Monsignore Leo Maasburg bestätigt
denn auch: "Manche Schwestern beten um den Märtyrertod. Das ist das höchste
Zeugnis für sie". Seiner Meinung nach sei der Märtyrertod: "das Hingeben
des eigenen Lebens für die Menschen. Gewaltlos und ohne dass man sich und
andere in die Luft sprengt." Allerdings betont er dann: "Ich darf niemand
zum Heroismus oder Märtyrertum verpflichten" und unterscheidet sich damit
doch noch von den islamistischen Koran-Lehrern, welche ihre Schüler als
Selbstmordattentäter in alle Welt schicken.
Und hier muss man sich überhaupt fragen, wieso wir die Muslime in ihren
Heimatländern bekehren wollen, wo wir bereits Millionen von ihnen hier bei uns,
in unseren eigenen Ländern haben!? Die Islamisierung der mitteleuropäischen
Bevölkerung hat bereits ein erschreckendes Ausmaß angenommen (siehe das soeben
erschienene Buch "SOS Abendland" von Udo Ulfkotte). Sie bauen hier
ihre Moscheen und Gebetshäuser und überreden auch noch manche unserer
Jugendlichen, sich ihrem Glauben anzuschließen. Hier wäre es höchst an der
Zeit, "Auslandmission" im Inland zu betreiben!
Doch warum geschieht das nicht? Hat man Angst mit den europäischen
Antidiskriminierungsgesetzen in Konflikt zu geraten, wenn man z.B. erklärt,
dass die Muslime eine ähnlich falsche Vorstellung von Gott haben, wie die
Homosexuellen eine falsche Vorstellung von der Ehe? In beiden Fällen sind das
"leere Kilometer". Die Muslime sehen sich als Nachfahren Ismaels, des ersten
Sohnes Abrahams. Doch der Gott Abrahams und Ismaels, ihrer Vorväter, war nicht
der Allah des von Mohammed, dem Gründer des Islams 632 n. Ch. – also ca. 600
Jahre nach Kanonisierung des AT und rd. 400 Jahre nach der
Kanonisierung des NT – von der Bibel abgeschriebenen und auf seine eigenen Bedürfnisse
angepassten Korans.
So hat Mohammed die biblische Aussage, dass Gott nicht Ismael, den von Hagar der
Sklavin geborenen ersten Sohn Abrahams segnete, sondern Isaak, den von seiner
richtigen Frau Sarah – der Freien – geborenen zweiten Sohn (1Mo 21,12),
umgedreht und bezeichnet im Koran Ismael als den von Gott auserwählten und zum
Segen gesetzten Sohn (Sure 2:141). Ismaels Mutter Hagar wird dort auch als die
erste Frau Abrahams und nicht als die Sklavin Sarahs genannt, wie die Bibel (1Mo
16,1) berichtet. Auch die Beschneidung der Mädchen und Frauen(!!) ist im
Gegensatz zur Bibel in der Sunna des Propheten für die Muslime
Verpflichtung. – Der Gott Abrahams und Ismaels ist daher nicht der von
Mohammed erfundene Allah, sondern Jahwe, der Gott der Bibel. Das wäre
einer der Ansatzpunkte, um den Muslimen ihre biblischen Wurzeln und jenen Gott
vor Augen zu führen, welchem sie sich tatsächlich unterwerfen müssen (arab.: muslim
= der sich Unterwerfende).
Doch hier hört man leider nur von der "Interreligiösen Ökumene" der
katholischen Kirche, welche – anstatt den falschen Religionen die einzig wahre
Botschaft des Christentums zu bringen – ganz im Gegenteil, alle diese
Religionen, wie Islam, Buddhismus, Hinduismus, Animismus, Woodoo, Schamanentum
etc. etc., als gleichwertige und richtige Wege bezeichnet. Entgegen den
eindeutigen Aussagen des Herrn in Jh 14,6, dass ER der einzige Weg und die
Wahrheit ist, behauptet man im Katholizismus, "dass unsere Religion so wie
jede andere ein Tor ist, durch das wir auf das Letzte hingehen" (Pater David
Steindl-Rast, Benediktiner Österreich/USA, beim Interreligiösen Dialog in
Waldzell, 2007). Das mag nun für die katholische Religion vielleicht zutreffend
sein, ganz sicherlich aber nicht für den biblisch-christlichen Glauben. Doch
leider setzt die gottlose Welt heute Christentum automatisch mit Katholizismus
gleich.
(Siehe auch den Diskurs 91: "Die
interreligiöse Ökumene: Sind die Religionen nur verschiedene Wege zum Heil?")
Wie es also scheint, missionieren wir viel lieber im Ausland,
obwohl wir im Inland jede Menge Arbeit hätten. Ist es denn für christliche
Aktivisten so viel attraktiver als Missionar ins Ausland zu gehen? Steht hier
wirklich der Wunsch Ungläubige zu bekehren im Vordergrund? – Es ist einfach
nicht akzeptabel, dass wir unsere vielleicht besten Leute in Länder mit
pro-islamischer Rechtsordnung zur christlichen Mission schicken, während bei
uns zuhause der Islam vor der Tür steht und durch die hohe Zahl an Nachwuchs
der Bevölkerungsanteil der Muslime immer größer wird.
In seinem oben erwähnten Buch schreibt Udo Ulfkotte:
"Christen dürfen in der Türkei keine Priester
ausbilden, keine Kirchen bauen – und nicht einmal essen, was sie wollen.
Während wir in Deutschland wie in ganz Europa immer mehr Produkte mit
islamischen Halal Zertifikaten versehen, welche den Moslems bestätigen,
dass etwa Tieren vor der Verarbeitung bei vollem Bewusstsein Islam-konform die
Kehle durchgeschnitten wurde, weint in Istanbul der letzte christliche Metzger"
Während die Christen in der Türkei also keine Priester
ausbilden und keine Kirchen bauen dürfen, wird hier bei uns die Ausbildung von
islamischen Geistlichen nicht in Frage gestellt und der Bau von Moscheen sogar
befürwortet und als Recht deklariert. In einer zum Ende der
Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz der katholischen Kirche
Deutschlands veröffentlichten Erklärung heißt es u.a.: "unzweifelhaft
gehört zur Religionsfreiheit auch das Recht der Muslime auf den Bau würdiger
Moscheen". Leider unternehmen diese Herren aus dem katholischen Klerus -
außer salbungsvollen Aufforderungen – nichts, um die Anerkennung von Christen
in den islamischen Ländern zu erreichen.
Was aber diesen katholischen Bischöfen – und wahrscheinlich auch U. Ulfkotte -
nicht bekannt ist, ist die Tatsache, dass im Christentum weder spezielle
Priester noch Kirchengebäude benötigt werden. Das bibeltreue Christentum kennt
keine "geweihten" Priester und sie müssen daher auch nicht ausgebildet
werden. Im Gegensatz zur katholischen Religion, kennt die christliche Religion
nur das Allgemeine Priestertum aller Glaubenden (1Ptr 2,9). Es gibt also
keinen Klerus. Weder Priester, noch Bischöfe, Kardinäle oder gar einen Papst.
Mit derartigen Hierarchien hat die katholische Kirche die Machtstrukturen der
weltlichen Reiche von Kaisern und Königen imitiert, sich in die Weltpolitik
eingemischt und ihr Kirchenvolk unterdrückt und geknechtet. Diese katholischen
(römisch-katholische und orthodoxe) "Würdenträger", welche nach der
Schrift eher Bürdenträger ihrer Glaubensgeschwister sein sollten
(Bischof=Aufseher, 1Tim 3,1-7), präsentieren sich heute noch wie Kaiser und
Könige und bringen das wahre Christentum in Verruf.
Das obige Bild zeigt den bereits verstorbenen ehemaligen
Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat bei der Christmette in der
griechisch-orthodoxen Kirche in Bethlehem. Nehmen wir einmal an, wir hätten die
Möglichkeit und könnten etwa dem Apostel Paulus im ersten Jahrhundert dieses
Bild zeigen und ihn informieren, dass eine der beiden abgebildeten Personen sich
in 2000 Jahren als ein Nachfolger Jesu Christi bezeichnen wird, der andere aber
der Führer eines Volkes sein wird, dessen Religion in vielen Ländern die
Christen verfolgt.
Beim Betrachten des Bildes wird dem Paulus vielleicht das Gleichnis des Herrn
vom reichen, in Purpur und Prunk gekleideten Mann und dem armen Lazarus in den
Sinn kommen, ebenso wie manches andere Herrenwort über die Pharisäer und
Schriftgelehrten und er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den einfach
gekleideten, freundlich lächelnden Mann als den Christen und die in Gold und
Purpur gehüllte Person mit der edelsteinbesetzten Doppelkrone als den
Widersacher des Christentums nennen. Und das sollte uns Christen eigentlich die
Schamröte – oder vielleicht doch eher die Zornesröte – ins Gesicht treiben!
Aber auch Kirchengebäude sind nach biblisch-christlichem Glauben nicht
erforderlich und müssen daher auch nicht gebaut werden. Schon zum Propheten
Jesaja spricht der HERR in Jes 66,1:
Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr.
Apg 7,48 Aber der Höchste wohnt nicht in
Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht
(Jes
66,1-2): 7,49 «Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel
meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr,
oder welches ist der Ort meiner Ruhe? 7,50 Hat nicht meine Hand dies alles
gemacht?» Apg 7,48-50;
Die in diesem Zusammenhang immer wieder vorgebrachte Frage, wo
denn dann gebetet werden sollte, beweist nur, dass die Fragesteller die Schrift
nicht kennen. Es sind jene Leute, die meinen, sie könnten Gott in eine Kirche
locken, und je schöner und größer die Kirche ist – siehe den Petersdom der
katholischen Kirche in Rom -, umso eher wäre Gott dort zu finden. Tatsächlich
ist es nicht Gott, welchen sie auf diese Weise suchen, sondern die Befriedigung
ihres ganz persönlichen Macht- und Imponiergehabens. Gerade vor ihnen warnt uns
ja der Herr:
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die beten damit sie von den Menschen gesehen werden.
Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein
wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der
Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden.
Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Mt 6, 5;
Wie uns der Herr hier sagt, sollen wir nicht öffentlich und
auch nicht in Synagogen (Kirchen) beten, wo wir von Menschen gesehen werden. Zum
Einen deshalb, weil damit in den meisten Fällen nur die Eitelkeit befriedigt
werden soll und das Gebet zu einer rhetorischen Kunstübung ausartet. Derartige
Redeübungen bekommen ihren Lohn von den Menschen und nicht von Gott.
Viel wichtiger aber ist die Aussage des Herrn hier, dass wir mit solchen
öffentlichen Gebeten absolut nichts bewirken können. Auch wenn wir unsere
Gebete – wie es mancherorts geschieht – stunden- und nächtelang durchhalten
würden. Sie wären deshalb erfolglos, weil uns Gott dort nicht hören würde.
Gott ist nicht in Kirchengebäuden und an öffentlichen Plätzen zu finden! Gott
ist auch nicht in den Versammlungslokalen christlicher Gemeinden zu suchen. Gott
muss nicht aufgesucht werden, er ist bereits da. Er ist in uns, in unserem
Geist, und wir haben immer dann die Möglichkeit zu ihm zu sprechen, wenn wir
uns in unserem Geist im Gebet an ihn wenden. Und das ist nun einmal in der
Abgeschiedenheit unserer Kammer viel eher möglich, als im Rahmen irgendwelcher
Versammlungen, sei es wo auch immer.
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Jh 4,24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten,
müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,24,
Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!
Mt 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine
Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im
Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir
vergelten. 6,7 Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den
Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört
werden 6,8 Seid ihnen nun nicht gleich! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Mt 6, 6- 8;
So hat das auch Gottfried Daniel Pomacher, ein
Erweckungsprediger aus dem Wuppertal gesehen, als er sagte:
"Das Christentum besteht nicht in Worten sondern
in der Kraft des Heiligen Geistes in den Gläubigen. Nicht jene sind die Säulen
des Tempels, die sich öffentlich in Gebeten mit "Herr, Herr" die
Bewunderung ihrer Zuhörer verschaffen, sondern jene, welche zuhause, in ihrem
stillen Kämmerlein und ohne einen einzigen Zuhörer, ihre Gebete an den Herrn
richten, sind die wahren Träger der Gemeinde."
Das biblische Christentum benötigt daher nicht nur keine
Kirchengebäude, diese sind sogar dem rechten Glauben hinderlich. Das erkennen
wir an der katholischen Kirche mit ihrer Götzenanbetung der katholischen Maria
und der katholischen "Heiligen", deren Anbetung einem Totenkult gleichkommt,
welcher Gott ein Gräuel ist
(Jes
8,19). Aber auch in den evangelischen / protestantischen Amtskirchen, wo man
entgegen den Geboten der Schrift homosexuelle Paare segnet und mancherorts sogar
traut, erkennen wir den Abfall vom biblisch-christlichen Glauben.
Und nun sollte man meinen, dass die Geschwister in den evangelikalen Gemeinden
ihren Vorvätern dankbar sind, dass sie keine Kirchen gebaut und daher alle
diese Gefahren vermieden haben. Doch wie man hört und sieht, feiert auch das
gemeindliche Bauwesen bereits fröhliche Urständ. Mit dem Argument mehr Platz
für die vielen Neubekehrungen zu benötigen, werden immer größere Häuser
gekauft oder gebaut und immer mehr Räume geschaffen. Auch wenn das zum Teil
weit über das Gemeindebudget hinausgeht. Bezahlen müssen es ja nicht die
Gemeindeleiter, welche meist solche Projekte aus Ehrgeiz betreiben, sondern die
Geschwister, die sich dazu überreden lassen. Und wenn man dann manche "Neubekehrungen"
näher betrachtet, merkt man oft, dass es das Geld nicht wert war.
Wenn wir nun auf die von U. Ulfkotte weiter oben erwähnten Christen in der
Türkei zurückkommen, welche Verfolgungen erleiden, weil sie Priester ausbilden
und Kirchen bauen wollen, muss man auch ihnen sagen, dass sie ihr Leben hier auf
völlig unnötige und fahrlässige Weise aufs Spiel setzen. Nach der Schrift
benötigen sie keine speziellen Priester, weil sie selbst alle – als
rechtgläubige Christen – im allgemeinen Priestertum ein Volk von Priestern sind
(1Ptr 2,9). Auch benötigen sie keine Kirchen, wenn sie nur einen Raum haben, wo
sie ungestört beten können (Mt 6,6). Und wenn sie gemeinsam zusammenkommen
wollen, kann das in ihren Häusern oder Wohnungen geschehen, wie das auch Paulus
gehandhabt hat. Oder aber in klimatisch gemäßigten Gebieten überhaupt im
Freien, wie schon zu Zeiten des Herrn.
Und das gilt jetzt nicht nur für die Türkei! In Zeiten von Lautsprechern und
Videowänden lässt sich eine Predigt oder eine Evangelisation im Freien auf
fast jedem Terrain und in fast jeder Größe, von der Kirchtagswiesn über den
Fußballplatz, bis hin zum Großstadion fast ohne Qualitätsverlust für die
Teilnehmer durchführen. Im biblischen Christentum benötigen wir keine
Kirchengebäude mit Bilderln und Kerzerln, mit Glöckerln und Priestern, die von
einer menschlichen Hierarchie anstatt vom Heiligen Geist geweiht wurden und in
Kuttenverkleidung ihren "Hokuspokus" (Verbalhornung des lateinischen hoc
est corpus meum – das ist mein Körper – welches der Priester in der katholischen Kirche bei der
vorgetäuschten Verwandlung der Oblate in den Leib Christi spricht)
vollführen.
Nicht die Form sondern der Inhalt ist wichtig! Was nützt die schönste Kirche,
wenn dort weder Gott noch der Heilige Geist zu finden sind. Diese finden wir bei
unserem täglichen Gebet in unserer stillen Kammer und das Herrenmahl feiern wir
einmal in der Woche mit christlichen Geschwistern im Familienkreis oder
außerhalb.
(Siehe auch den Diskurs 92: "Das
Herrenmahl: Gedenkfeier oder Wandlung?")
Die mediale Märchenstunde will uns immer wieder glauben
machen, dass Christen in islamischen Ländern gerngesehene Bürger seien.
Spätestens seit dem Erscheinen des Sachbuchs Der Niedergang des
orientalischen Christentums unter dem Islam von Bat Yeor im Jahr 2002 ist
diese Aussage als Propaganda-Behauptung von Islamisten entlarvt. Und überall
in Europa gibt es Monat für Monat Demonstrationen beispielsweise von den
Angehörigen koptischer Christen, die von westlichen Journalisten sehnsüchtig
medialen Beistand erflehen, weil ihre christlichen Familien regelmäßig von
Muslimen angegriffen werden. So berichtete beispielsweise der österreichische
ORF am 17. Juli 2008: "Rund 200 österreichische Kopten haben bei einem
Schweigemarsch durch Wiens Innenstadt am Freitag auf die koptischen Christen
in Ägypten aufmerksam gemacht. Immer häufiger werden dort Kopten überfallen
und ermordet." Die Kopten hatten auf ihre Plakate geschrieben: "Stoppt die
Ermordung von Christen in Ägypten" – doch außer dem ORF fanden das wohl
alle anderen europäischen Journalisten ein eher unappetitliches Thema. Denn
Islam bedeutet ja schließlich angeblich "Friede".
Entnommen dem Buch "SOS Abendland" – Die schleichende Islamisierung
Europas (S 18), von Udo Ulfkotte.
Hier handelt es sich also nicht mehr nur um Missionare, die aus
christlichen Ländern gekommen sind und auch wieder dorthin zurückkehren
können, sondern um Christen, welche Bürger eines Landes mit islamischer
Mehrheit sind. Doch auch für sie gilt – wenn sie rechtgläubige Christen sind -
die Aufforderung des Herrn oben, in Lk 10,11: "Auch den Staub, der uns aus
eurer Stadt an den Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab". Und auch
Paulus ermahnt uns in 2Kor 6,17: "Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und
sondert euch ab! spricht der Herr."
Dieses Schicksal der Christen in Ägypten ist ein Beispiel dafür, was wir in
Europa zu erwarten hätten, wenn durch die massige Zuwanderung von Muslimen mit
den Flüchtlingswellen und deren Einbürgerung in den europäischen Staaten die
muslimische Bevölkerung eine politische Mehrheit in den Regierungen erreichen
würde. Eine Möglichkeit, welche beim Kinderreichtum dieser Menschen dann in 20
bis 30 Jahren durchaus zu erwarten wäre.
Es ist aber auch vollkommen unverständlich, wieso wohl Millionen
von Muslimen aus vielen islamischen Ländern der ganzen Welt nach Europa strömen,
um hier ein besseres Leben zu finden obwohl sie vielerorts ungern gesehen und sogar
abgelehnt werden, während die Christen in diesen Herkunftsländern, welche sich
dort offensichtlich in Todesgefahr befinden und in Europa mit offenen Armen
aufgenommen werden müssten, sich lieber umbringen lassen, als dieses Gebot des
Herrn zu befolgen. Und auch das gilt nicht nur für Ägypten sondern auch für
alle anderen islamischen Staaten.
Weitaus hilfreicher wäre es daher, anstatt Missionare in diese Länder zu
senden, um bekehrungsunwillige Muslime zum christlichen Glauben zu bekehren,
umgekehrt, die dort verfolgten Christen – z.B. die 2500 christlichen Familien,
welche nach Berichten des UNHCR in den vergangenen zwei Wochen (Oktober 2008)
aus der Stadt Mossul im Nordirak flüchten mussten, weil ihre Häuser zum Teil
in die Luft gesprengt und bereits 13 von ihnen getötet wurden – nach Europa zu
bringen und ihnen hier eine neue – christliche – Heimat zu geben.
Auch das zweite Beispiel in der Aufzählung von Gottesfeinden
weiter oben, die Baalpropheten, welche den HERRN als falschen Gott bezeichnen
und andere Götter oder Götzen anbeten, trifft auf den Islam, aber natürlich
auch auf alle anderen Religionen zu, welche den Gott der Bibel ablehnen. Aber
wie der eingangs zitierte J. Waterfield bezeugt, zählen auch "begeisterte"
Katholiken wie er – die übrigens mit ihrer katholischen "Maria"
selbst einen Götzen anbeten und mit ihren verstorbenen "Heiligen" dem
Totenkult huldigen – zu jenen Leuten, welche die Anbetung fremder Götter "sehr
wertvoll" finden, wie er schreibt:
"Ich spreche hier aus einer persönlichen Sicht,
da ich auch Freunde habe, welche anderen Wegen folgen – ich kenne eine ganze
Menge Buddhisten – und ich finde ihre spirituellen Praktiken sehr wertvoll. Ich
bin sicher, dass Jesus das im künftigen Leben als in seinem Namen getan
annehmen wird, auch wenn sie nicht wussten dass sie es in seinem Namen taten."
J. Waterfield
Diese Aussage ist im doppelten Sinn erstaunlich. Einerseits wird
diesen Ungläubigen unterstellt, dass sie nicht wissen was sie tun. Andererseits
hätte dem ja abgeholfen werden können, indem dieser Katholik diesen Leuten das
Evangelium verkündet und sie aufgeklärt hätte. Aber das hat er scheint’s auch
nicht getan. Anstatt dessen hält er diese "anderen Wege" für "sehr
wertvoll", obwohl uns der Herr sagt, dass es nur einen einzigen Weg gibt.
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg
und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14, 6;
Wenn nun J. Waterfield in seinem eingangs zitierten Kommentar
die Feindesliebe anspricht, ist es doch sehr verwunderlich, dass er selbst
offensichtlich nicht einmal bereit ist, seinen eigenen Freunden eine derartige
Liebe zu erweisen. Anstatt diesen Buddhisten, die in ihrer falschen Religion auf
ewig verloren sind, die Wahrheit unseres Herrn Jesus Christus zu verkünden und
ihnen die Rettung im Loskaufopfer des Herrn anzubieten, lässt er sie ins
Verderben gehen und heißt ihre falschen Wege sogar selbst noch "sehr wertvoll".
Doch eine derartige Haltung findet man recht häufig. Und das nicht nur unter
Katholiken. Es wird beim Anderen die Feindesliebe eingemahnt, doch selbst ist
man kaum bereit seinem Nächsten – also jenem Menschen, der Barmherzigkeit an
uns getan hat – die von der Schrift gebotene Liebe zu erweisen.
Vor solchen Freunden, welche auf falschen Wegen wandeln und nicht den Gott der
Bibel anbeten, warnt uns aber auch Paulus.
Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen!
2Kor 6,14 Geht nicht unter fremdartigem Joch mit
Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und
Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? 6,15 Und welche
Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit
einem Ungläubigen? 6,16 Und welchen Zusammenhang der Tempel Gottes mit
Götzenbildern? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt
hat: «Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und
sie werden mein Volk sein.» 6,17 Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und
sondert euch ab! spricht der Herr. Und rührt Unreines nicht an! Und ich
werde euch annehmen 6,18 und werde euch Vater sein, und ihr werdet mir Söhne
und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. 2Kor 6,14-18;
Ein drittes Beispiel für Feinde Gottes sind die
Schriftgelehrten Israels, welche den Herrn als Beelzebul bezeichneten, ihn zum
Tode verurteilt und an die Römer zur Kreuzigung ausgeliefert haben. Der Grund
dafür war die Bestätigung des Herrn, dass er der Sohn Gottes ist.
Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert: Er ist des Todes schuldig.
Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester
sagte zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagst,
ob du der Christus (Messias) bist, der Sohn Gottes! 26,64 Jesus
spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an
werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen
auf den Wolken des Himmels. 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider
und sprach: Er hat gelästert. Was brauchen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt
ihr die Lästerung gehört. 26,66 Was meint ihr? Sie aber antworteten und
sprachen: Er ist des Todes schuldig. Mt 26,63-66;
Sie beschimpften ihn als Gotteslästerer und Betrüger. Und
genau das tun die Israeliten auch bis heute noch. Nachdem die Juden Jesus
Christus als Sohn Gottes ablehnen, gilt er bei ihnen auch heute noch als
Gotteslästerer und Betrüger, weil er vorgab Gottes Sohn zu sein.
Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.
Jh 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch
nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht
hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich
bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von
dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben
werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in
euren Sünden sterben. Jh 8,22-24;
Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Jh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand,
sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 5,23 damit alle den Sohn
ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater
nicht, der ihn gesandt hat. Jh 5,22-23;
Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.
1Jh 2,22 Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der
leugnet, daß Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und
den Sohn leugnet. 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht;
wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. 1Jh 2,22-23;
Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.
1Jh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das
Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er
nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. 5,11
Und dies ist das Zeugnis: daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses
Leben ist in seinem Sohn. 5,12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den
Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 1Jh 5,10-12;
Neben vielen anderen Schrifthinweisen sind auch diese obigen
Prophezeiungen der Nachweis dafür, dass das heutige Israel, welches bis heute
nicht an seinen Messias, den Sohn Gottes glaubt, keine Verbindung zu seinem Gott
hat und damit – in der doppelten Bedeutung des Wortes - "Gott-los"
ist. Sofern sie sich nicht zu Jesus Christus bekehrt haben, sind sie seit
zweitausend Jahren alle ohne Vergebung und in ihren Sünden – und damit
unerrettet – gestorben. Die Gründung des Staates Israel im Jahre 1948, welche
von den Zionisten fälschlich immer wieder als die in der Schrift prophezeite
‘Sammlung Israels’ propagiert wird, war eine Aktion der Zionisten und ihres
Gründers Theodor Herzl. Sie waren es – und nicht Gott – welcher die Juden
nach Israel führten.
(Siehe auch den Diskurs 08: "Die
Sammlung Israels: bereits seit 1948 oder erst in der Endzeit?̶!;)
Ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde.
Jer 31,6 Denn es wird die Zeit kommen, dass die
Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Wohlauf, lasst uns hinaufziehen nach
Zion zum HERRN, unserm Gott! 31,7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob
mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt
und sprecht: Der HERR hat seinem Volk geholfen, den Übriggebliebenen
Israels! 31,8 Siehe, ich will sie aus dem Lande des Nordens
bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme,
Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen
sollen. Jer 31, 6- 8;
Ähnlich wie zur Zeit des Mose, als sie dessen Rückkehr vom
Berg Gottes nicht abwarten wollten und sich ein goldenes Kalb gemacht haben,
haben die Israeliten auch in unseren Tagen die Zeit ihres Gottes nicht
abgewartet und sind vorzeitig und ohne Gottes Führung in das Land
zurückgekehrt. Nachdem aber alle diese Prophezeiungen der Sammlung Israels
durch seinen Gott in Erfüllung gehen müssen, müssen sie noch einmal zerstreut
werden, damit Gott sie dann zu seiner Zeit von den Enden der Erde wieder sammeln
kann und sie dann im Tausendjährigen Friedensreich ihres Messias’ endlich in
Frieden und Ruhe in ihrem Land leben können.
(Siehe auch Kapitel 09: "Die
Heimkehr der Erlösten.̶!;)
Israel im Lichte der Bibel.Nach dem Alten Testament Gott hat sein Erbarmen vom Haus Israel völlig weggenommen
(Hos 1,6). Sie sind nicht mehr sein
Volk (Hos 1,9). Nur das
Haus Juda wird der Herr retten. Doch nicht durch Krieg, sondern durch
seinen Geist (Hos 1,7). Erst im
Millennium, wenn der Sohn Gottes seine tausendjährige Herrschaft auf Erden
angetreten hat, (Hos 2,1.20;
Hes 34,25;
Jes 2,4) wird sie der Herr wieder
als sein Volk annehmen (Hos 2,25;
Jer 31,27-28). Nach dem Neuen Testament Es ist Gottes Wille, dass wir auf seinen Sohn hören (Mt 17,5). Dieser Sohn Gottes hat
uns gesagt, dass jeder, der ihn verwirft, auch Gott verwirft (1Jh 2,23;
Lk 10,16;
Jh 5,22-23.
15,23). Das heutige Volk Israel
leugnet den Sohn Gottes und beschimpft ihn als Betrüger und
Gotteslästerer. Durch diese Leugnung des Sohnes hat Israel auch den Vater
verworfen und ist somit ein Gott-loses Volk. (Jh 8,24) |
Zum Unterschied von den heutigen Juden, welche ihre
Gottlosigkeit natürlich leugnen, hat die katholische Nonne Agnes Gonxha
Bojaxhiu, besser bekannt als "Mutter Teresa", diesen Zustand in den letzten
dreißig Jahren ihres Lebens sehr genau erkannt und in ihren geheimen
Aufzeichnungen sogar recht genau beschrieben. Sie schreibt:
"Seit 1949 oder 1950 ist er da, dieser schreckliche
Verlust, diese unerhörte Dunkelheit um mich. (...) Der Platz Gottes in meiner
Seele ist leergefegt. (...) Da ist kein Gott in mir. (...) Das Schweigen und die
Leere sind so groß, dass ich schaue und nicht sehe – lausche und nicht höre
(...) Ich sehne mich nach Gott ... aber er ist nicht da (...) Manchmal höre ich
mein eigenes Herz rufen: ,Mein Gott’ und es kommt nichts."
(Aus dem Buch "Komm, sei mein Licht. Die geheimen Aufzeichnungen der Heiligen
von Kalkutta" – Pattloch-Verlag.)
Der Grund der Gottlosigkeit der "Heiligen von Kalkutta" ist
- ähnlich wie bei den Juden – der fehlende Glaube an Jesus Christus. Obwohl in
der katholischen Kirche immer behauptet wird, dass sie es als ihre Aufgabe
sieht, "die Lehre Christi unverfälscht zu bewahren", wird gerade dort diese
Lehre Christi auf das Sträflichste verfälscht und die Mehrheit der Katholiken
im wahrsten Sinne des Wortes in die Irre geführt. So sagt uns zwar die Schrift,
dass Jesus Christus der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist:
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus,
1Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist
Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, 2,6 der sich
selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit. 1Tim 2, 5-
6;
In der katholischen Kirche wurde jedoch Jesus Christus, als der
einzige Mittler zwischen Gott und Menschen durch den katholischen Götzen "Maria"
ersetzt. Die Marienerscheinungen der katholischen Kirche (z. B. 1977 in Rom)
fordern die Katholiken auf:
"Ihr müßt mich als heiliges und einziges
Mittel benützen, um zu Gott zu gelangen und mir Seelen zuzuführen."[1]
Wo diese Seelen schließlich landen werden ist offenkundig.
Auch die Marienerscheinungen in Medjugorje verkünden in einer Serie von
öffentlichen Botschaften von 1981 bis in die 90er Jahre die bekannte Botschaft:
"Ich bin die Mittlerin zwischen euch und Gott"[2]
Die Konsequenz einer derartigen Irrlehre prophezeit uns aber der
Herr in Jh 14,6:
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg
und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14, 6;
(Siehe auch den Diskurs 52: "Kann
das Wirken Marias die Prophezeiungen der Bibel auf die Endzeit abwenden?")
Und daher haben alle Menschen, welche nicht Jesus Christus als
ihren Mittler zu Gott haben – ob echte Gottesleugner oder Juden, die die
Gottessohnschaft Jesu Christi leugnen, sowie Katholiken welche beteuern, dass
sie "die Lehre Christi unverfälscht bewahren", aber deren Konsequenzen
nicht befolgen, keinen Zugang zu Gott und sind daher buchstäblich "Gott-los".
Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.Gott ist für jeden einzelnen Menschen erreichbar, der das wünscht. |
Damit kommen wir zu den Ereignissen der Endzeit. Dort werden die
echten Gotteslästerer in ihrer Unbußfertigkeit durch die endzeitlichen Plagen
Milliardenweise elendiglich zu Grunde gehen. Doch wir müssen gar nicht erst so
lange warten, denn Gotteslästerer und Gottesleugner haben wir auch in unserer
heutigen Zeit schon mehr als genug. So ist z.B. das erst kürzlich erschienene
Buch "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins einer der vielen Versuche,
den Glauben an Gott als Irrtum hinzustellen. Wenn der Autor schreibt:
"Seit Ewigkeiten glaubt die Menschheit an ein
höheres Wesen. Und huldigt damit einem gewaltigen Irrtum"
hat er sicher in Bezug auf alle anderen Religionen und Götter
Recht. Der Gott der Bibel jedoch hat unter Beweis gestellt, dass er – und er
alleine – tatsächlich der eine und einzige Gott ist. Wenn wir uns z.B. die
Prophezeiungen im Buch Daniel (Das Buch der Wahrheit, Dan 11,1-45; 12,1-13)
ansehen, erkennen wir eine detaillierte Vorschau der Geschichte der damaligen
Welt für die nächsten 600 Jahre – und darüber hinaus.
(Siehe auch die Tabelle 04: "Die
Offenbarung aus dem Buch der Wahrheit.")
Kein anderer Gott – weder jener der Griechen, der Römer, noch
irgendein Gott anderer Religionen hat jemals derart präzise Prophezeiungen
verkünden lassen. – Ein weiteres Beispiel dafür, dass der Gott der Bibel auch
in unserer Zeit bestätigt wird, ist die Entscheidung Gottes nach der Sintflut,
die Altersgrenze des Menschen einzuschränken. Wurden die Menschen vor der Flut
noch fast 1000 Jahre alt (Methusalem 969), setzte Gott nach der Flut das Lebensalter des Menschen
mit 120 Jahren fest.
Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre.
1Mo 6,3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll
nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich
will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre. 1Mo 6, 3;
(Siehe auch die Tabelle 01: "Zeittafel
von Adam bis Jakob.")
Bei Forschungen über das mögliche Höchstalter des Menschen
hat man nun vor etwa 40 Jahren festgestellt, dass die Chromosomen und ihre
Vermehrung dafür ausschlaggebend sind. Chromosomen sind lange, spindelförmige
Gebilde aus DNA. Ihr Vermehrungsmechanismus bringt es mit sich, dass sie bei
jeder Teilung ein Stück ihrer Enden, der sogenannten Telomeren, verlieren.
Deren insgesamt verfügbare Länge bestimmt also das maximal mögliche
Lebensalter jedes Menschen. Und diese biologische Obergrenze hat Leonard
Hayflick, Gerontologe und Professor für Anatomie an der Universität von
Kalifornien in San Franzisko, experimentell nachgewiesen. Sie beträgt 120
Jahre! Seither ist diese Grenze in der Wissenschaft als "Hayflick-Limit"
bekannt.
Wenn man bei den Prophezeiungen des Daniel aus dem Buch der Wahrheit noch
versucht hat, diese Texte als "vaticinia ex eventu" – also als eine
"Prophezeiung", welche erst nach dem Eintritt dieser Ereignisse verfasst und
eingefügt wurde – als Fälschung in Misskredit zu bringen, wird wohl niemand
behaupten wollen, dass der obige Bibeltext in 1Mo 6,3 noch in den 60er
Jahren des vorigen Jahrhunderts mit den Ergebnissen der modernen Gerontologie
"ergänzt" worden wäre. Und damit steht eindeutig fest, dass Hayflick im
Jahre 1965 das herausgefunden und bestätigt hat, was Gott der Allmächtige vor
4000 Jahren in 1Mo 6,3 nach der Sintflut beschlossen hatte.
Um nun schließlich auch die konkrete Frage nach der Feindesliebe zu
beantworten, sei es mir erlaubt, für jene Leser, welche hier direkt
eingestiegen sind und den ersten Teil dieses Themas noch nicht gelesen haben,
die diesbezüglichen Aussagen aus dem ersten Teil dieses Diskurses einzufügen.
Zwischen den Aussagen des Herrn über den "Nächsten" im
Gleichnis vom barmherzigen Samariter Lk 10,25-37 und Mt 5,43 und seinem Gebot
gleich danach in Mt 5,44: "Liebt eure Feinde", gibt es eine interessante
Parallele. Ebenso wie die Ausleger seit Jahrhunderten, im völligen Gegensatz
zur Aussage des Herrn, den "Nächsten" nicht als den Samariter – also den
Helfer -, sondern fälschlich als den Überfallenen gedeutet haben und damit
perfider Weise die Armen und Hilfsbedürftigen der ganzen Welt diesem Gebot "untergeschoben"
haben, hat man auch bei der Feindesliebe der Einfachheit halber auf eine Analyse
verzichtet und dieses christliche Gebot der Feindesliebe auf alle Verbrecher,
Betrüger, Mörder und Räuber der ganzen Welt ausgedehnt, sodass diese
Forderung schließlich – weil unerfüllbar – zur Utopie erklärt wurde.
Wenn wir nun versuchen, den richtigen Hintergrund dieser Aussage des Herrn zu
erkennen, stoßen wir auf eine weitere Parallele zur Nächstenliebe: ebenso, wie
sich diese nicht auf die Armen der ganzen Welt, sondern nur auf jene Menschen
bezieht, welche persönlich zu uns barmherzig gewesen sind und uns in unserem
Leben geholfen haben, bezieht sich die Feindesliebe nicht auf die Verbrecher der
ganzen Welt, sondern nur auf jene Menschen, welche uns in unserem persönlichen
Umfeld feindlich gesinnt sind. Und ebenso wie bei der Nächstenliebe, müssen
wir auch bei der Feindesliebe die betroffenen Menschen zwangsläufig auch
persönlich kennen. Nur so können wir auch der Verpflichtung nachkommen, sie zu
lieben. Und hier haben wir nun auch schon den Ansatzpunkt für das Verständnis
der Aussage des Herrn in Mt 5,44:
"Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und
betet für die, die euch verfolgen."
Ebenso wie die anderen Gebote des Herrn in diesem Zusammenhang,
wird auch die Aufforderung der Feindesliebe immer wieder nur oberflächlich
gelesen und kaum hinterfragt. Wie es scheint, wollen die Wenigsten wissen, was
hier tatsächlich steht und gemeint ist und ergehen sich sogleich in Symbolismen
wie "geistliche Zielsetzung", "Regierungserklärung für das Reich Gottes"
u.ä.m. Wir wollen daher diese Gebote einzeln betrachten und analysieren:
Mt 5,39 Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem
Bösen sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete
auch die andere dar. Mt 5,39;
Der, welcher mich hier auf die rechte Backe schlägt, kann nicht
jemand sein, der sich dabei irgendwo in der weiten Welt aufhält, sondern muss
erfahrungsgemäß neben mir, an meiner Seite stehen, sonst könnte er nicht
zuschlagen.
Mt 5,40 und dem, der mit dir vor Gericht gehen
und dein Untergewand nehmen will, dem laß auch den Mantel! Mt 5,40;
Auch wenn jemand mit mir vor ein Gericht gehen oder gar mein
Untergewand nehmen will, muss er mit mir persönlich Kontakt haben und mich
kennen – und ich ihn.
Mt 5,41 Und wenn jemand dich zwingen wird, eine
Meile zu gehen, mit dem geh zwei. Mt 5,41;
Und erst recht, wenn mich jemand zwingen will, mit ihm eine
Meile zu gehen, wird das kaum möglich sein, wenn er sich am anderen Ende der
Welt befindet.
Mt 5,42 Gib dem, der dich bittet, und weise den
nicht ab, der von dir borgen will. Mt 5,42;
Auch jemand der mich bittet oder von mir borgen will, muss mich
nach dem Geist dieser Aussagen persönlich kennen. Bei den Bettelbriefen, deren
wir heute so viele erhalten, kommt der Großteil der Spenden gar nicht an die
Bedürftigen, sondern wird für Organisation, Verwaltung, Logistik und Gehälter
der Angestellten abgezweigt. Was dann für die Armen übrigbleibt, ist so wenig,
dass eben immer wieder und immer mehr gespendet werden muss.
Ein bibelgläubiger Christ, der einen christlichen Prediger, Evangelisten oder
Missionar unterstützt, den er kennt, dessen Glauben und dessen "Früchte"
er geprüft hat und zur Überzeugung gelangt ist, dass dieser Mensch im Namen
Gottes arbeitet und die biblische Wahrheit verkündet, der handelt selbst auch
im Auftrag Gottes, wenn er dessen Tätigkeit fördert. Doch viele Christen tun
dies eben nicht. Sie überlassen die Verantwortung und das Geld Ungläubigen
oder betrügerischen Scheingläubigen, welche sich an den Spenden selbst
bereichern, in luxuriösen Villen wohnen und protzige Autos fahren (wie manche
Prediger in den USA).
Mt 5,44 Liebt eure Feinde, und betet für die,
die euch verfolgen. Mt 5,44;
Um meinen Feind – also jenen Menschen, der mich nicht liebt -
lieben zu können, muss ich ihn daher kennen – und er mich. Wie sollte ich
wissen wer mich in Afrika, Indien, Asien oder sonst wo auf der Welt nicht liebt?
Und auch jene, die mich verfolgen, muss ich kennen, sonst könnte ich nicht für
sie beten.
Wie leicht zu erkennen ist, gehen alle diese Gebote von der eindeutigen
Voraussetzung aus, dass sich die beteiligten Menschen persönlich kennen und
womöglich örtlich nahe sind. Das Argument, dass wir heute im Zeitalter der
Globalisierung leben und Entfernungen immer weniger relevant werden, ist für
Handel, Geldverkehr und allgemeine Kommunikation wohl richtig. Doch die
geistliche und materielle Armut und Hilfsbedürftigkeit der Menschen können wir
nach wie vor dann am Besten einschätzen und ihr begegnen, wenn wir diese
Menschen persönlich kennen lernen und ihre Probleme und Defizite beurteilen
können. Aber das ist natürlich viel aufwendiger und viel weniger
beeindruckend, als ein 5 Minuten Gebet in aller Öffentlichkeit für "die Welt".
Die Frage im Titel dieses Diskurses: "Müssen Christen ihre Feinde lieben?"
ist daher ganz eindeutig mit "Ja" zu beantworten. Allerdings mit der
ausdrücklichen Betonung auf "ihre" Feinde. Wir lesen nirgendwo in der
Bibel, dass wir die Feinde anderer Leute, geschweige denn die Menschen der
ganzen Welt lieben sollten. Und selbst bei manchen unserer eigenen Feinde wird
uns von der Schrift geboten, uns von ihnen fern zu halten und uns von ihren
Tätigkeiten zu distanzieren.
Geht nicht unter fremdartigem Joch mit Ungläubigen!
2Kor 6,14 Geht nicht unter fremdartigem Joch mit
Ungläubigen! Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit?
Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis? 6,15 Und welche
Übereinstimmung Christus mit Belial? Oder welches Teil ein Gläubiger mit
einem Ungläubigen? 2Kor 6,14-15;
Ein Bruder, der sündigt und nicht hören will, sei dir wie der Heide und der Zöllner!
Mt 18,15 Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh
hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so
hast du deinen Bruder gewonnen. 18,16 Wenn er aber nicht hört, so nimm noch
einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache
bestätigt werde! 18,17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der
Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir
wie der Heide und der Zöllner! Mt 18,15-17;
Oder wißt ihr nicht, daß Götzendiener, Lustknaben und Knabenschänder das Reich Gottes nicht erben werden?
1Kor 6,9 Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte
das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige
noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben, noch Knabenschänder,
6,10 noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch
Räuber werden das Reich Gottes erben. 1Kor 6, 9-10;
Seid also nicht ihre Mitteilhaber!
Eph 5,5 Denn dies sollt ihr wissen und erkennen,
daß kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – er ist ein
Götzendiener – ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes. 5,6 Niemand
verführe euch mit leeren Worten! Denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes
über die Söhne des Ungehorsams. 5,7 Seid also nicht ihre Mitteilhaber!
Eph 5, 5- 7;
Nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
2Jh 1,8 Seht auf euch selbst, damit ihr nicht
verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt! 1,9 Jeder,
der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht;
wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 1,10 Wenn
jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus
auf und grüßt ihn nicht! 1,11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an
seinen bösen Werken. 2Jh 1, 8-11;
Den Ungläubigen und Mördern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt.
Off 21,8 Aber den Feigen und Ungläubigen und
mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und
Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und
Schwefel brennt, das ist der zweite Tod. Off 21, 8;
Zum Abschluss noch eine Konsequenz der Bergpredigt, welche so
gut wie nie bedacht wird. Wenn wir aufgefordert werden, unserem Feind Gutes zu
tun, also z.B. nach der rechten Backe auch die linke hinzuhalten oder statt
einer Meile zwei mit ihm zu gehen oder für jene zu beten, die uns verfolgen
usw., ist das ein Gebot unseres Gottes. Wenn uns aber nun diese Menschen daran
hindern, dieses Gebot Gottes zu erfüllen, indem sie uns umbringen wollen, sind
sie nicht mehr nur unsere Feinde, sondern machen sich dadurch selbst zu Feinden
Gottes. Und diese Feinde Gottes zu lieben würde auch uns zu Feinden Gottes
machen. Daher können Christenmörder per se nicht zu jenen unserer Feinde
gehören, welche wir nach dem Willen des Herrn lieben sollten.
Wenn daher die weiter oben erwähnte Ehefrau des in der Türkei ermordeten
deutschen Missionars Tilman Geske dem Mörder ihres Mannes vergeben hat, so ist
das sicherlich dann richtig und schriftkonform, wenn dieser Moslem umkehrt von
seinen bösen Wegen, seine Tat bereut und nach Gott auch diese Frau um Vergebung
bittet. Wenn dies aber alles nicht geschieht – wie das hier der Fall war -, ist
es eine unglaubliche Anmaßung und eine völlig irrige Schrifterkenntnis, zu
meinen, wir könnten unbußfertigen Mördern und Gottesleugnern vergeben, welche
nur Gott in seiner absoluten Gerechtigkeit beurteilen kann. Wer einem
erklärtermaßen unreuigen Sünder seine Sünden vergibt, macht sich zum
Komplizen und wird an diesen Sünden mitschuldig.
Richtet ihr die drinnen sind! Die aber draußen sind, richtet Gott.
1Kor 5,11 Nun aber habe ich euch geschrieben,
keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein
Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein
Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber, mit einem solchen nicht
einmal zu essen. 5,12 Denn was habe ich zu richten, die draußen sind?
Richtet ihr nicht, die drinnen sind? 5,13 Die aber draußen sind,
richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus! 1Kor 5,11-13;
RICHTEN WIR ALSO IN UNSEREN EIGENEN REIHEN. – GOTT WIRD JENE RICHTEN, DIE DRAUSSEN SIND.
Von Tilman Geske als einen Selbstmörder zu sprechen, ist
nicht nur pietätlos, sondern zeigt auch von der völligen Ignoranz über den
Einsatz und die Tätigkeit dieses engagierten deutschen Missionars. (...) Im
Übrigen gibt es ein weltliches Sprichwort: Man soll über die Toten nicht
schlecht reden. Das dürfte Ihnen wohl noch nicht zu Ohren gekommen sein.
(…)
Dass Frau Susanne Geske den Mördern ihres Mannes vergeben hat und dabei dem
Vorbild unseres Herrn Jesus Christus am Kreuz gefolgt ist, findet auch bei der
Steinigung des Stephanus seine Bestätigung, wo auch dieser Märtyrer seinen
Mördern vergeben hat.
Theodor Markwitz theo.markwitz@t-online.de
Wenn im Krieg zwei feindliche Soldaten aufeinandertreffen und
einer von ihnen zieht die Pistole und schießt dem Anderen eine Kugel ins Herz,
so hat er ihn zweifellos getötet. Auch wenn nun dieser Andere nicht tot
umfällt, weil er eine schusssichere Weste trägt und die Kugel von seiner Brust
abgeprallt ist, hat der Soldat, der den Schuss abgefeuert hat, eindeutig in
Tötungsabsicht gehandelt und ist daher ein Mörder. Daher ist auch jeder
Mensch, der sich bewusst und willentlich und auch wiederholt in eine
lebensgefährliche Situation begibt – ob nun bei einem Formel-1 Rennen, im
Kunstflug oder eben in der aggressiven christlichen Mission in islamischen
Ländern -, zuerst ein potentieller, und wenn er dann tatsächlich zu Tode
kommt, ein tatsächlicher Selbstmörder.
Und wie nun die Berichte zeigen, trifft genau diese Situation leider auch auf
den deutschen Missionar in der Türkei – und übrigens auch auf die
südafrikanische Missionarin in Afghanistan – zu. Das soll und kann jedoch
keinesfalls die Leistungen und Erfolge dieser Missionare in Evangelisation und
Bekehrung schmälern. Das Aufzeigen dieser Zusammenhänge soll nur weitere
derartige Opfer verhindern helfen und vor allem die leitenden Brüder in den
Missionswerken wachrütteln, damit sie sich ihrer Verantwortung und der
Konsequenzen ihres Handelns bewusst werden. In einer Zeit, in der an den
Muslimen in unseren eigenen Ländern so viel an Bekehrungsarbeit zu leisten
wäre, fehlt hier wahrscheinlich jeder Missionar, den man in die, vom Islam
beherrschten Länder entsendet, wo er mit hoher Wahrscheinlichkeit getötet
werden könnte.
Zu dem von Ihnen zitierten Sprichwort: Sie haben Recht, das ist ein weltliches
Sprichwort. Und genauso ist es denn auch zu beurteilen. Dieses Sprichwort kommt
aus dem Lateinischen und lautet: de mortuis nil nisi bonum (über die
Toten [rede] nur Gutes). Es stammt ursprünglich aus Griechenland, von Chileon
von Sparta, der nach Platon einer der sieben Weisen war. In der Götterwelt
der Griechen gab es für den Menschen weder eine Auferstehung noch ein ewiges
Leben. Im Gegensatz dazu hat der Mensch – egal ob gut oder böse – nach dem
biblisch-christlichen Glauben beides. Er verliert zwar bei seinem leiblichen Tod
seinen materiellen, stofflichen Körper, sein Geist existiert jedoch im
Totenreich weiter
(Mt
22,32) und wird bei seiner Auferstehung aus dem Geist wiedergeboren
(1Kor
15,44). Auch alle Taten jedes Menschen geraten nach der Bibel nicht in
Vergessenheit, sondern sind in den Werksbüchern
(Off
20,12) aufgezeichnet und werden beim Gericht Gottes beurteilt.
(Siehe auch Diskurs 22: "Gibt
es die Unsterblichkeit der Seele?")
Es ist daher aus christlicher Sicht nicht so wie in der antiken
griechischen Mythologie, dass der Mensch mit seinem Tod für alle seine bösen
Taten bezahlt hätte und man ihm daher nur Gutes nachsagen dürfte. Sondern
seine Taten sind aufgezeichnet und jeder Mensch wird bei der Auferstehung wieder
lebendig werden und sich dann vor dem Gericht Gottes für seine Taten
verantworten müssen. Der Gott der Bibel ist also nicht ein Gott der Toten,
sondern der Lebenden; denn für ihn leben alle (Lk 20,38). Es gibt daher auch in
der gesamten Schrift keinen einzigen Hinweis, dass man über die Toten anders
reden sollte, als über die Lebenden – nämlich die Wahrheit und nichts als die
Wahrheit. Und wenn nach unserem Tod von unseren Werken gesprochen wird – sowohl
als Vorbild zur Nachahmung, als auch als Warnung zur Bewahrung – können
vielleicht auch unsere Fehler dazu beitragen, den anderen Geschwistern in
Christus zu einer besseren Erkenntnis zu verhelfen.
Ihr Hinweis schließlich, dass neben dem Herrn Jesus auch Stephanus seinen
Mördern ihre Sünden vergeben hätte, ist ebensowenig korrekt, wie die Aussage
der Ehefrau von Tilman Geske, dass unser Herr Jesus Christus am Kreuz
seinen Mördern vergeben hätte. Wenn wir diese Aussagen genau betrachten,
erkennen wir, dass keiner von beiden – weder der Herr, noch Stephanus – selbst
diesen Verbrechern ihre Sünde vergeben hat, sondern dass sie beide Gott um die
Vergebung für ihre Mörder gebeten haben.
Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.
Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib
ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun. Sie aber verteilten seine
Kleider und warfen das Los darüber. Lk 23,34;
Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!
Apg 7,59 Und sie steinigten den Stephanus, der
betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! 7,60 Und niederkniend rief
er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!
Und als er dies gesagt hatte, entschlief er. Apg 7,59-60;
Und genau darauf zielt der Hinweis in meinem diesbezüglichen
Kommentar weiter oben. Derart unbußfertigen Mördern kann nur Gott in seiner
Allwissenheit und absoluten Gerechtigkeit vergeben. Wie man sieht, hätte ja
gerade nach diesem Vorbild nicht einmal Tilman Geske selbst seinem Mörder
vergeben können, sondern er hätte nur den Vater darum bitten können. -
Geschweige denn seine Ehefrau.
Wenn sich Diebe, Betrüger oder Räuber an unserem eigenen Geld und Gut
vergehen, dann liegt es an uns, ihnen zu vergeben. Wenn sie das jedoch bei
unserem Nachbarn tun, wäre es abwegig zu meinen, dass wir ihnen das vergeben
könnten. Hier haben nicht wir die Autorität um zu vergeben, sondern der
Nachbar, der geschädigt wurde. Und nachdem uns unser Leben von Gott gegeben
wurde und daher nicht in unserer, sondern in Gottes Hand liegt – wer von uns
könnte seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen? (Mt 6,27) – kann einem
Mörder nur von Gott vergeben werden und nicht von uns. Egal, ob wir nun unser
Leben verlieren, weil wir es fahrlässig aufs Spiel gesetzt haben oder ein
anderer uns unser Leben nimmt: es ist Gott, dem dieses Leben gestohlen wird. Und
als gläubige Christen haben wir vor unserem Gott die Verantwortung Leben zu
bewahren. Sowohl das Leben von anderen Menschen als auch unser eigenes Leben.
Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir.
Hes 18,2 Was habt ihr, daß ihr dieses Sprichwort
im Land Israel gebraucht und sprecht: Die Väter essen unreife Trauben, und die
Zähne der Söhne werden stumpf? 18,3 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR,
wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht! 18,4 Siehe, alle Seelen
gehören mir; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie
gehören mir. Die Seele, die sündigt, sie allein soll sterben. Hes 18, 2-
4;
Unser Herr Jesus Christus heißt uns im Herrengebet den Vater zu
bitten: "... und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben haben unseren
Schuldigern" (Mt 6,12). Das lehrt uns einmal, dass wir Gott um die Vergebung unserer
Sünden bitten müssen und diese von ihm nicht irgendwie "automatisch"
vergeben werden. Und dann heißt es im Vaterunser: "... wie auch wir vergeben
haben unseren Schuldigern". Also auch wir sollen jenen Menschen vergeben,
welche an uns schuldig geworden sind und an uns gesündigt haben.
Doch auch das nicht automatisch und von uns aus, sondern – wie es auch durch
Gott bei uns geschieht – wenn diese uns darum bitten, nach dem Grundsatz: "willst
du Vergebung erlangen, musst du Vergebung verlangen".
(Siehe auch den Diskurs 18: "Die
Vergebung: Gottes und der Christen Geschäft?")
Eine Schuld zu vergeben, deren Vergebung vom Schuldigen nie
verlangt wurde – wie das die Ehefrau des in der Türkei mit 160 Messerstichen
ermordeten Missionars im türkischen Fernsehen getan hat – ist wie die
Beantwortung einer Frage die nie gestellt wurde: sie geht am Ziel vorbei und
bleibt wirkungslos. Der Herr hat uns in Mk 16,15 geboten : "Geht hin in die
ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!" er hat nicht
gesagt: "Geht hin in die ganze Welt und lasst euch von den Gottlosen
abschlachten!"
Die Vergebung.Ähnlich wie die Nächstenliebe, ist auch die Vergebung
eines jener Gebote des Herrn, welche von der katholischen Kirche den
Menschen Jahrhunderte lang völlig falsch gelehrt wurde. Der Herr gebietet
uns in Mt 18,21-22, dass
wir dem Bruder 490 Mal am Tag vergeben müssen. Und das wurde und wird nun
bis heute so ausgelegt, dass ein Christ allen anderen Menschen immer und
überall alles vergeben müsste. |
(...) In Ihrem Artikel über die Feindesliebe (Diskurs 753 / FH)
behaupten Sie mit Bezug
auf die Bergpredigt sinngemäß, dass Christen nur Christen helfen sollten
("Wenn jemand dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei!").
Aber dann verurteilen Sie andererseits im Gleichnis des barmherzigen Samariters den
Priester und den Levit, dass sie an dem Überfallenen vorbeigegangen sind und
nicht geholfen haben.
Diese beiden haben aber genau das gemacht: sie haben einem Hilfsbedürftigen,
der nicht ihrer Religion angehört hat, nicht geholfen.
(...)
Walter Melcher
Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar.
Zuerst zu Ihrer Aussage, der Überfallene sei kein mosaischer Jude gewesen.
Um diesen Hintergrund zu verstehen muss man einmal wissen, dass die Samaritaner
damals an den selben einen Gott geglaubt haben wie die Juden. Was sie unterschied,
war u. a. die Ablehnung der Autorität der jüdischen Mischna und des Talmud.
Das war der Grund, warum die Juden die Samaritaner ablehnten und keinen Umgang
mit ihnen pflegten .
Der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.
Jh 4,6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun
Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die
sechste Stunde. 4,7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen.
Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 4,8 Denn seine Jünger waren in die
Stadt gegangen, um Essen zu kaufen. 4,9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm:
Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine
samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.
Jh 4, 6- 9;
Und das ist jetzt aber der Hintergrund des Gleichnisses vom
barmherzigen Samariter, dass dieser einen überfallenen mosaischen Juden hilflos
auf der Straße liegend vorfindet und ihm hilft, obwohl er weiß, dass ihn der Jude
in unversehrtem Zustand meiden würde. Wie man sieht, ist ja gerade das die
Pointe dieses Gleichnisses, dass die mosaischen Gottesmänner Levit und Priester
an ihrem Glaubensbruder vorbeigehen und ausgerechnet der, von den Juden gemiedene
Samaritaner, hilft ihm.
Wenn dieser Überfallene im Gleichnis vom Herrn nicht als mosaischer Jude gemeint
gewesen wäre, hätten ihm die Pharisäer erwidern können, dass der Mann ein
gottloser Mörder hätte sein können, den die Freunde des Ermordeten
überfallen und halbtot geprügelt hatten. Und das wäre für den Priester und den
Leviten ein unbestreitbarer Grund gewesen, diesem Mann nicht zu helfen, ja ihn
als gottlosen Mörder gar nicht zu berühren. Und es wäre auch der Beweis gewesen, dass die
Samaritaner den falschen Glauben haben und gottlose Mörder nicht nur berühren, sondern
ihnen sogar Hilfe leisten.
Wie dieses Beispiel zeigt, ist eines der größten Probleme bei der Auslegung
des Neuen Testaments der Umstand, dass man damals – so wie in jeder anderen Zeit
auch – selbstverständliche Tatsachen gar nicht erst erwähnt hat, da sie ja
Allgemeingut waren die jeder sofort verstanden hat. Es ist etwa so, wie wenn man
heute sagen würde: "Am Abend werde ich fernsehen". Vor zweitausend Jahren
wäre man über diese Aussage deshalb sehr erstaunt gewesen, da man ja am Abend
aufgrund der Dunkelheit gar nicht weit in die Ferne sehen kann. Und man hätte
vielleicht gerätselt ob mit "Abend" nicht "Morgen" zu verstehen wäre.
Und so geht es uns Heutigen mit manchen der damaligen Aussagen. Es werden dort oft
Zusammenhänge nicht ausdrücklich erwähnt, weil sie selbstverständlich waren und
jeder wusste, was gemeint ist. Und genau so ist auch die Bergpredigt des Herrn
zu sehen. Wenn es dort heißt: "Wenn jemand dich zwingen wird, eine Meile zu
gehen, mit dem geh zwei!", dann fragen wir uns heute natürlich, wie das wäre,
wenn uns ein aus dem Gefängnis ausgebrochener Schwerverbrecher zwingt, mit ihm
eine Meile als Schutzschild gegen die ihn verfolgende Polizei mitzugehen. Sollen
wir da auch sagen: "Wir gehen gerne zwei Meilen mit dir"?
Wenn man sich daher bewusst macht, dass es damals für die Zuhörer selbstverständlich war, dass der Herr
mit seiner Aussage: "Wenn dich jemand zwingt" von gläubigen Menschen – sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite – gesprochen hat, und man weiters voraussetzt, dass ein rechtgläubiger Christ keine Verbrechen
begeht, dann wird dieses Gebot verständlich und es gibt keinen Zweifel mehr:
hier ist die Rede von einem Christen, der einem Christen zwingt, mit ihm eine
Meile zu gehen.
Müssen Christen ihre Feinde lieben? – 1. Teil, Diskurs 75
Müssen Christen ihre Feinde lieben? 2. Teil, Diskurs 752 – Die katholische Sicht des Themas. / Replik Dr. John Waterfield 00, 2006-01-28
[1] "Erscheinungen
und Botschaften der Gottesmutter Maria – Vollständige Dokumentation durch zwei
Jahrtausende" von G. Hierzenberger und O. Nedomansky. Aschaffenburg:
Pattloch/1993, Seite 469
[2] ebd Seite 484