Der Dialog der Religionen. / Das internationale "Waldzell
Meeting 2007" im Benediktinerstift Melk.
Ist der Buddhismus eine tolerante und friedfertige
Religion? / Perry Schmidt-Leukel, University of Glasgow.
Papst und König Abdullah von Saudi-Arabien einig über
interreligiösen Dialog. / Info Giuseppe De Candia 2007-11-06
Kommentare der Katholischen und Evangelischen
Kirche zum interreligiösen Dialog
Die Grenzen zwischen den Religionen sollen fallen.
/ Artikel Dr. Lothar Gassmann.
US-Evangelikale schätzen Allah und setzen
Jesus mit Mohammed gleich. / Informationsdienst TOPIC, 2007/12
Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.
Mit dem Argument, dass Jesus Christus heute in den Revolutionen und Fremdreligionen zum Heil
der Welt handle, streben die Führer der Ökumene der (christlichen) Kirchen nunmehr auch eine Ökumene der
Religionen an. Insbesondere die vier großen Weltreligionen: Buddhismus, Islam, Judentum und Christentum
verstärken ihre Anstrengungen, eine gemeinsame Basis zu finden. Die dabei verfolgte ökumenische Leitidee ist
eine "utopische Vision" einer mit vereinten menschlichen Kräften zu schaffenden Weltfriedensgemeinschaft
aller Rassen, Religionen und Ideologien.
Beim "Waldzell Meeting 2007" im niederösterreichischen Stift Melk kamen nun Vertreter dieser vier
Weltreligionen zusammen, um mit dem Dalai Lama als Ehrengast einen interreligiösen Dialog zu führen.
Der tibetische Buddhist diskutierte mit Vertretern des Islam, des Judentums, der katholischen und der
ukrainisch-orthodoxen Kirche. Hier anschließend nun eine kurze, sehr aussagekräftige Zusammenfassung dieser
Veranstaltung von H. Rauscher (Tageszeitung Der Standard) und in der Folge einige prägnante Aussagen
der Referenten, welche dann anhand der Bibel kommentiert werden.
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Stift Melk – Seine Heiligkeit hatte die meisten Lacher. Wenn es einen religiösen Führer auf
der Welt gibt, der auch als Stand-up-Comedian geeignet wäre, dann ist es der Dalai Lama. Diese – leicht
gewöhnungsbedürftige – Eigenschaft zeigte sich auch wieder beim "Waldzell Dialog" in Stift Melk, wo der
tibetische Buddhist mit Vertretern des Islam, des Judentums, der katholischen und der ukrainisch-orthodoxen
Kirche diskutierte.
Das Publikum von "Waldzell" – Manager und Unternehmer mit Hang zur Esoterik – ist, wie so viele im Westen,
überaus bereit, sich vom Dalai Lama beeindrucken zu lassen. Wenn er auf die Frage, wie man den Glauben zur
Bewältigung der Alltagssorgen einsetzen könne, mit einem extra-trockenen "I don’t know" antwortet, bebt
der Kolomann-Saal des Barockstifts vor Lachen. Manchmal scheint es, als habe der Dalai Lama den Mystizismus satt, den
diese sinnsuchenden Westler von ihm erwarten. Er hat andere Probleme. Die rasante Zurückdrängung der
tibetischen Kultur durch die massenhaft einwandernden Chinesen zum Beispiel. Aber auch hier setzt er auf
listige Pragmatik: In China selbst sei der Buddhismus wieder auf dem Vormarsch. Also: "Ich habe nichts
dagegen, wenn gebildete chinesische Buddhisten nach Tibet kommen. Sie bringen uns gute Küche, wir ihnen
geistige Nahrung".
In Melk präsentierte sich der "lebende Buddha" erneut als toleranter, multikultureller
Nicht-Fundamentalist. Die verschiedenen Religionen gebe es, jeder halte – wenn er glaubt – die seine für die
einzig wahre, aber das mache nichts, solange jeder nur die grundlegenden menschlichen Werte lebe. Alle
Religionen hätten dieselbe Botschaft von Liebe, Toleranz und Mitgefühl. "Die gesamte Welt verschmilzt zu
einem Körper, ist aber multi-religiös". Der Benediktinermönch David Steindl-Rast konnte der
ganzheitlichen Sicht nur zustimmen.
Dennoch wurden spannende Strukturen sichtbar, als der Moderator die Frage stellte, ob die am Podium
versammelten geistlichen Führer jemals – wie Mutter Teresa – an ihrem Glauben gezweifelt hätten. Dass der
Islam doch subtil anders ist, merkte man an der Antwort von Ahmed Mohammad El-Tayyib, dem Rektor der
Al-Azhar-Universität in Kairo, der bedeutendsten islamischen Bildungseinrichtung: Er habe keine Zweifel, weil
der Islam unterschiedlich sei. Wenn die Angehörigen westlicher Religionen der Zweifel befalle, so suchten sie
nach empirischen Beweisen, aber das wäre schon Wissen, nicht Glaube. Im Islam werde der Zweifel "stets vom
Geist begleitet, der überprüft, ob das noch korrekt ist". Wenn einen Muslim Zweifel befallen, so habe er
seine Verhaltensregeln: "Wenn du Zweifel an Allah hast, musst du ihn anrufen, bis du wieder glaubst".
Auf diese Aussage reagierte Rabbi David Rosen, Präsident des israelischen Instituts für die Kommunikation
mit den anderen Religionen mit einem fulminanten Plädoyer für kritisches Hinterfragen: "Wer keine Zweifel
hat, ist eine gefährliche Person." Der Dalai Lama erklärte: "Buddha hat mir die Freiheit gegeben, die
Dinge zu überprüfen." Und der vom Patriarchat Moskau für die ukrainische Orthodoxie beauftragte
Erzbischof Filip von Poltawa konstatierte: "Jeder zweifelt einmal an seinem Glauben. Wer nicht zweifelt, ist
geistig tot." Es war nicht "alle gegen den Islam", aber der Bruch war spürbar: Elizabeth Lesser,
Gründerin des "Omegainstitut": "Ich habe eine Affinität zum Islam wegen meines Sufi-Lehrers, aber wie
die Frauen behandelt werden, ist einfach lächerlich".
(Hans Rauscher/Österreichische Tageszeitung DER STANDARD, Printausgabe, 19.9.2007)
Die im obigen Artikel zitierte Frage eines Tagungsteilnehmers an den Dalai Lama, wie man den
Glauben zur Bewältigung der Alltagssorgen einsetzen könne und dessen Antwort: "I don’t know", lässt das
Forum in Waldzell in tosendes Gelächter ausbrechen. Es ist die übliche Art, wie das geistliche Oberhaupt der
tibetischen Buddhisten seine westlichen Zuhörer verblüfft. Nachdem sich die Tagungsteilnehmer aus Managern
und Unternehmern zusammensetzten, muss man sich fragen, ob da der Vorstand eines Unternehmens, der auf die
Frage wie man in einem Unternehmen Gewinn machen könne, mit der Aussage antwortet: "Ich weiß es nicht",
eine ähnliche Begeisterung hervorgerufen hätte.
Die "listige Pragmatik" des Dalai Lama zeigt sich eben nicht nur in seinen Aussagen zu den massenhaft in
Tibet einwandernden Chinesen, sondern auch und insbesondere in der Art und Weise, wie er es versteht, den
Westen durch vorsichtiges Taktieren für seine Sache zu gewinnen. Und dagegen wäre nun absolut nichts
einzuwenden, wenn dieser tibetische Buddhist der Ministerpräsident seines Landes und diese Veranstaltung eine
politische Konferenz wäre. Doch so ist dieses Meeting ein Dialog der Religionen und der Dalai Lama das
geistliche Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft, welche gerade über die Auswirkungen der Lebensweise von
Menschen auf die Situation nach ihrem Tod sehr klare und konkrete Aussagen macht. Doch davon lässt der "lebende
Buddha" in diesem Kreis wohlweislich nichts vernehmen. Und leider hat sich scheinbar auch niemand gefunden,
der dies nachgefragt hätte.
Die ebenfalls im obigen Artikel zitierte Aussage der katholischen Nonne Agnes Gonxha Bojaxhiu, der "Mutter
Teresa", zu ihren Glaubenszweifeln, ist dem Buch mit ihren geheimen Aufzeichnungen entnommen, wo sie
schreibt:
"Seit 1949 oder 1950 ist er da, dieser schreckliche Verlust, diese unerhörte
Dunkelheit um mich. (… Der Platz Gottes in meiner Seele ist leergefegt. (…) Da ist kein Gott in mir.
(…) Das Schweigen und die Leere sind so groß, dass ich schaue und nicht sehe – lausche und nicht höre
(…) Ich sehne mich nach Gott … aber er ist nicht da (…) Manchmal höre ich mein eigenes Herz rufen:
,Mein Gott’ und es kommt nichts."
(Aus dem Buch "Komm, sei mein Licht. Die geheimen Aufzeichnungen der Heiligen von Kalkutta" -
Pattloch-Verlag. [Come Be My Light – Doubleday Publishers])
Damit bekennt die "Heilige von Kalkutta" einerseits, dass sie die letzten dreißig Jahre
ihres Lebens ohne Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist gelebt hat und andererseits hat sie offensichtlich an
der falschen Stelle nach Gott gesucht. Gott ist nicht in der Seele zu finden. Die Seele ist nach der Schrift
das Blut (3Mo 17,11.14; 5Mo 12,23) und das Blut ist bei Mensch und Tier der Sitz aller triebhaften Regungen.
Gott aber ist Geist (Jh 4,24) und die ihn suchen und anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit
anbeten. Gott ist daher nicht in unserer Seele, sondern in unserem Geist präsent.
Am Rande dieses hochkarätigen Dialogs von Vertretern der Weltreligionen, welcher für die
Medien – offensichtlich außer dem "Standard" – nicht zugänglich war, hat auch der ORF (Österreichischer
Rundfunk Fernsehen) einige Teilnehmer zu den Aussagen in ihren Vorträgen interviewt. Und hier appelliert der
Dalai Lama einmal mehr, wie er sagt, an menschliche Werte. Immer mehr Menschen werde die Spiritualität
hilfreich sein. Aber nicht nur für gläubige Menschen seien Mitgefühl und Barmherzigkeit wichtig.
Der 14. Dalai Lama (Tenzin Gyatso), Oberhaupt des tibetischen Buddhismus:
Es gibt in unseren Religionen viel Gemeinsames: praktizierte Liebe, Mitgefühl, Vergebung,
Toleranz, Genügsamkeit, Einfachheit, Selbstdisziplin, wie etwa der Zölibat bei katholischen Nonnen und
Mönchen. So gibt es viele Ähnlichkeiten, aber die Philosophie ist verschieden. Die Einen, die Christen zum
Beispiel, glauben an einen Gott, die Anderen, etwa wir Buddhisten, tun das nicht. Aber der Zweck ist derselbe:
den Enthusiasmus zu stärken, mit dem diese Werte gelebt werden.
(Waldzell Meeting 2007 – https://religion.orf.at/)
Es geht dem Dalai Lama also um den Enthusiasmus (leidenschaftliche Begeisterung) mit
dem die Gemeinsamkeiten in den Religionen gelebt werden. Wenn wir nun die einzelnen Kriterien betrachten,
welche hier angeführt werden, bedarf es keiner umfangreichen theologischen Abhandlung, um den
Unterschied – zumindest zur christlichen Religion – zu erkennen. Die Buddhisten praktizieren diese
Verhaltensweisen deshalb, weil sie sich durch die "Frucht einer guten Tat" eine bessere
Ausgangsposition in der "Wiedergeburt" erhoffen (der Buddhismus lehrt die Wiedergeburt jedes
Menschen, je nach seinem Karma, als Mensch, Tier usw., bis er am Ende der Wiedergeburten ins Nirwana eingehen
kann).
Natürlich haben Werte wie Liebe, Mitgefühl, Vergebung, etc. auch im Christentum einen hohen Stellenwert.
Allerdings ist die Grundlage echten christlichen Handelns nicht das Sammeln von Gutpunkten auf irgendeinem "Konto"
(Eigenleistung), sondern der Glaube an das stellvertretende Opfer Jesu Christi am Kreuz für unsere Sünden
(Errettung aus Gnade). Damit unterscheidet sich das echte Christentum von Buddhismus (Frucht der guten Tat),
Judentum (Gerechtigkeit), Islam (falsch gepredigter Kampf gegen die Ungläubigen) und Katholizismus (Ertragen
von Leiden). Und wenn der Dalai Lama erklärt: "Buddha hat mir die Freiheit gegeben, die Dinge zu
überprüfen", so hat der eine und einzige Gott durch seinen Sohn Jesus Christus allen Menschen die Freiheit
gegeben, dieses stellvertretende Loskaufopfer für ihre Sünden anzunehmen und dadurch auf ewig gerettet zu
sein.
Und nun ist es recht interessant festzustellen, dass der Vertreter des Judentums in diesem Dialog der
Religionen, der Präsident des International Jewish Committee for Interreligious Consultations, Rabbiner
David Rosen, welcher den Glauben an diesen einen und einzigen Gott eigentlich mit den Christen teilen
müsste, in seinem Vortrag ein Plädoyer für das kritische Hinterfragen hält und gesteht, dass seine
Wahrheit nicht besser ist, als die der anderen Religionen.
Rabbiner David Rosen, Präsident des Internationalen Jüdisches Komitees für
interreligiöse Konsultationen:
Ich glaube nicht, dass es nur einen Weg gibt. Wenn uns Gott in solcher Verschiedenheit
anspricht, muss es verschiedene Wege geben. Ich glaube an meine Wahrheit aber ich könnte nicht sagen, dass
sie besser ist, als die Wahrheit anderer.
(Waldzell Meeting 2007 – https://religion.orf.at/)
Wenn man nun bedenkt, dass nach jüdischem, aber auch nach christlichem Glauben, die anderen beiden hier vertretenen Religionen völlig unbiblisch sind, weil der Islam mit Allah einen falschen Gott und der Buddhismus überhaupt keinen Gott anbetet, ist die Behauptung, dass die Wahrheit dieser Religionen nicht besser ist, als die Wahrheit der Bibel, eine – gerade für einen jüdischen Geistlichen wie Rabbi Rosen - äußerst befremdende Feststellung.
Seht nun, daß ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist!
5Mo 32,39 Seht nun, daß ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich
töte und ich mache lebendig, ich zerschlage und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand
rettet! 32,40 Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich ewig lebe! 5Mo 32,39-40;
Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein.
Jes 43,10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich
erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, daß ich es bin. Vor mir wurde kein Gott
gebildet, und nach mir wird keiner sein. 43,11 Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen
Retter. 43,12 Ich habe verkündigt und gerettet und hören lassen, und kein fremder Gott war unter euch. Und
ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR: ich bin Gott. Jes 43,10-12;
Gedenket des Früheren von der Urzeit her, daß ich Gott bin. Es gibt keinen sonst, keinen Gott gleich mir.
Jes 46,5 Mit wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich
machen, daß wir uns gleichen? 46,6 Sie, die Gold aus dem Beutel schütten und Silber auf der Waage abwiegen,
dingen einen Goldschmied, daß er einen Gott daraus macht. Sie beugen sich, ja, sie werfen sich nieder. 46,7 Sie
heben ihn auf die Schulter, tragen ihn umher und setzen ihn nieder an seine Stelle, und er steht da: von
seinem Platz weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er antwortet nicht, hilft ihm nicht aus seiner
Not.
46,8 Denkt daran und ermahnt euch, nehmt es wieder zu Herzen, ihr Abtrünnigen! 46,9 Gedenket des Früheren
von der Urzeit her, daß ich Gott bin. Es gibt keinen sonst, keinen Gott gleich mir. Jes 46, 5- 9;
Und wenn also nun sogar Rabbiner Rosen als Vertreter mit mosaischem Glaubensbekenntnis
gesteht, dass seine jüdische Religion nur einer von "verschiedenen Wegen" und noch dazu nicht einmal der
bessere ist, obwohl seine Tora (die 5 Bücher Moses) und die jüdischen Schriften besagen, dass es
keinen Gott neben dem Gott Israels gibt, ist es nicht verwunderlich, dass auch der Vertreter der katholischen
Kirche, der Benediktinermönch David Steindl-Rast, die Meinung vertritt, dass auch das
Christentum, wie die anderen Religionen, nur "ein Tor ist, durch das wir auf das Letzte hingehen"
Pater David Steindl-Rast, Benediktiner Österreich/USA:
Solange wir unsere Religion für die einzig richtige halten und die anderen nur tolerieren,
können wir uns letztlich nie verständigen. Da gibt es immer nur fromme Sprüche und Höflichkeiten. Wenn wir
uns aber bewusst werden, dass unsere Religion so wie jede andere ein Tor ist, durch das wir auf das Letzte
hingehen, das sich nicht mehr aussprechen lässt, das sich nicht mehr ausdrücken lässt, auf diese
Möglichkeit, wo dann Worte und Formen versagen, dann können wir schön miteinander auskommen.
(Waldzell Meeting 2007 – https://religion.orf.at/)
In seinem Versuch, die Unterschiede zwischen den Religionen mit einer Art "Appeasement-Politik"
zu verwischen, gibt der Benediktinermönch Steindl-Rast eher unbewusst den Hintergrund seines Standpunktes zu
erkennen. Wenn er davon spricht, dass wir uns "letztlich nie verständigen" können, wenn "wir unsere
Religion für die einzig richtige halten", bestätigt er einmal, ebenso wie Rabbi Rosen weiter oben, dass
für ihn seine eigene Religion nicht die einzig richtige ist. Andererseits lässt er damit auch klar erkennen,
worum es ihm im Grunde geht: er will eine Verständigung zwischen den Religionen.
Nun ist eine Verständigung sicherlich etwas Gutes und dann erstrebenswert, wenn sie für alle Beteiligten
Vorteile bringt. Um also im Unternehmermilieu zu bleiben, ist eine Verständigung zwischen Arbeitgeber und
Arbeitnehmer dann zu befürworten, wenn sie für die Ersteren mehr Gewinn und für die Letzteren eine
adäquate Lohnerhöhung beinhaltet. Strikte abzulehnen ist jedoch der bekannte Versuch, die Gewerkschaften mit
Geschenken zu motivieren, um eine ungleiche Verteilung der Vorteile zu vertuschen.
Etwas ganz Ähnliches wird aber hier praktiziert. Ähnlich wie diese Gewerkschafter nicht mehr die
Arbeitnehmer vertreten, vertritt D. Steindl-Rast hier offensichtlich nicht die katholische
Kirche und schon gar
nicht die christlichen Kirchen. Wie seiner Vitae zu entnehmen ist, sind seine eigentlichen Verdienste eher im
Bereich des buddhistisch-christlichen Dialogs und des "Brückenschlags zwischen religiösen Traditionen"
zu finden.
Nach zwölf Jahren klösterlicher Ausbildung und Studien der Philosophie und
Theologie entsandte der Abt des Klosters Bruder David zur Teilnahme am buddhistisch-christlichen Dialog, für
den er im Jahr 1967 die Genehmigung des Vatikans erhielt. Seine Zen-Lehrer waren Hakkuun Yasutani Roshi, Soen
Nakagawa Roshi, Shunryu Suzuki Roshi und Eido Shimano Roshi. Er war 1968 Mitbegründer des Center for
Spiritual Studies und erhielt 1975 für seine Verdienste um den Brückenschlag zwischen religiösen
Traditionen den Martin-Buber-Preis. (https://www.waldzell.org/site?page=147)
Das ist dann auch der Grund, wieso der Benediktinermönch der "ganzheitlichen" Sicht des
Dalai Lama: "Die gesamte Welt verschmilzt zu einem Körper, ist aber multi-religiös" nur zustimmen
konnte. Gerade der Buddhismus, der seinen Gläubigen überhaupt nichts zu bieten hat – nicht einmal einen Gott
- versucht dieses Defizit damit zu kompensieren, indem er sich mit den anderen Religionen auf eine Stufe
stellt.
Und ebenso, wie man Rabbi Rosen weiter oben an die Aussagen seines Gottes (wenn er noch an ihn glaubt) in den
Büchern Moses und der Propheten erinnern muss, kommt man nicht umhin, hier auch Pater Stendl-Rast auf die
Aussagen seines Herrn Jesus Christus (wenn er an diesen noch glaubt) im Neuen Testament hinzuweisen.
Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Jh 10,1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof
der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. 10,2 Wer aber
durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe. Jh 10,1-2;
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.
Jh 10,7 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch:
Ich bin die Tür der Schafe. 10,8 Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe
hörten nicht auf sie. 10,9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden
und wird ein- und ausgehen und Weide finden. 10,10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten
und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluß haben. Jh 10,7-10;
Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit Zeugnis gebe.
Jh 18,37 Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus
antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß
ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. Jh 18,37;
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Jh 14, 6:
Nach diesen, für einen biblischen Christen bindenden Aussagen des Sohnes Gottes, gibt es keinen anderen Weg zu dem einen und einzigen Gott, als über Jesus Christus. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Jeder der aus der Wahrheit ist, erkennt seine Stimme. Wer nicht Jesus Christus als den einzigen Erlöser der Menschen verkündet, verkündet ein falsches Evangelium und ist nach Gal 1,9 verflucht (grie. anáthema Gal 1,8.9; 1Kor 16,22).
Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht!
Gal 1,6 Ich wundere mich, daß ihr euch so schnell von dem, der euch durch die
Gnade Christi berufen hat, abwendet zu einem anderen Evangelium, 1,7 wo es doch kein anderes gibt; einige
verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren. 1,8 Wenn aber auch wir oder ein Engel
aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt
haben: er sei verflucht! 1,9 Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch
etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht! Gal 1, 6- 9;
Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht!.
2Jh 1,9 Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat
Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 1,10 Wenn jemand zu euch
kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! 1,11 Denn wer
ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken. 2Jh 1, 9-11;
Diese Schriftstellen gelten nicht nur für Steindl-Rast, sondern für die katholische Kirche
insgesamt, da gerade der Vatikan (siehe oben) solche unbiblischen Entwicklungen in ihren Reihen befürwortet.
Und wie Giuseppe De Candia, ein häufiger Besucher von Immanuel.at informiert, hat sich der Papst
nunmehr persönlich mit Vertretern des Islam über diesen interreligiösen Dialog geeinigt. Bruder De Candia
schreibt:
"Die folgende aktuelle Nachricht ist im gleichen Tenor wie die obigen Aussagen.
– Eigentlich erfreuliche Nachrichten, denn es bestätigt den Wahrheitsgehalt der Bibel über die Dinge
der Endzeit."
6. November 2007: Erstmals hat Papst Benedikt XVI am heutigen Dienstag den König von Saudi-Arabien Abdullah
empfangen. Beide reichten sich zur Begrüßung die Hände und tauschten Geschenke aus. In einem
anschließenden Gespräch über einen "interreligiösen Dialog" und über die Lage im nahen Osten waren
sich der Papst und König Abdullah darüber einig, dass Christen, Muslime und Juden für "Frieden,
Gerechtigkeit sowie spirituelle und moralische Werte" zusammenarbeiten müssten. Zudem sprachen sie sich
für eine "gerechte Lösung" im Nahen Osten aus. Dabei wurde insbesondere der "israelisch-palästinensischen
Konflikt" hervorgehoben.
https://www.die-topnews.de/koenig-abdullah-besucht-den-papst-3536
Und hier ist es bemerkenswert, dass sich bei diesem Dialog der Religionen beim "Waldzell
Meeting 2007" unter den Referenten gleich zwei Vertreter des Katholizismus befanden – nämlich der
Erzbischof Filip von Poltava und Kremenchuk aus der Ukraine, als Vertreter der Orthodoxen Kirche des Moskauer
Patriarchats und David Steindl-Rast aus Österreich/USA, Benediktiner Mönch und "spiritueller Führer",
als Vertreter des Römischen Katholizismus. Einen Vertreter der christlichen Kirchen hat man offenbar gar
nicht erst eingeladen, denn dieser hätte – hoffentlich!! – diese verfrühte Vision von einer politisch
korrekten Einheit der großen Weltreligionen wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt.
Einer der Referenten hat dies wohl versucht, wurde aber – erwartungsgemäß – in seinen Aussagen nicht
wirklich Ernst genommen. Der Vertreter des Islam bei diesem Dialog, Ahmad Al-Tayyeb,
Rektor der Al-Azhar Universität in Kairo, der ältesten Universität der Welt
(gegründet 975), hat als Einziger auf die vorhandenen Unterschiede in den
Religionen und Glaubensgrundsätzen hingewiesen:
Großimam Ahmad Al-Tayyeb, Rektor der Al-Azhar Universität in Kairo und Mitglied des Obersten
Rates für Islamische Angelegenheiten:
Aus dieser von Gott gewollten Verschiedenheit folgt für die Menschen, dass sie sich in den
Religionen und Glaubensgrundsätzen unterscheiden und sich weiter unterscheiden werden bis zum Jüngsten Tag.
Die Verschiedenheit der Glaubensgrundsätze und ihr Fortbestehen ist eine koranische Wahrheit und zugleich
eine Wahrheit der Schöpfung.
(Waldzell Meeting 2007 – https://www.waldzell.org/site?page=150)
Für einen biblischen Christen ist es nun beschämend, dass ein Vertreter eines falschen Glaubens mit einem falschen Gott und einer falschen Heilserwartung anscheinend als Einziger in dieser Runde diese scheinheiligen Versuche einer religiösen Gleichmacherei durchschaut hat. Wenn er dann allerdings sagt:
Wenn die Angehörigen westlicher Religionen der Zweifel befalle, so suchten sie
nach empirischen Beweisen, aber das wäre schon Wissen, nicht Glaube. Im Islam werde der Zweifel "stets vom
Geist begleitet, der überprüft, ob das noch korrekt ist". Wenn einen Muslim Zweifel befallen, so habe er
seine Verhaltensregeln: "Wenn du Zweifel an Allah hast, musst du ihn anrufen, bis du wieder glaubst".
ist zu erkennen, dass es nicht Weisheit war, welche ihm diese Erkenntnis ermöglichte, sondern
schlicht und einfach der Mangel an Information. Ähnlich wie der Koranlehrer auf die Fragen seiner Schüler
sagte: "Über den Koran dürft ihr keine Fragen stellen, ihr müsst ihn nur auswendig lernen". Und eben
diese Geisteshaltung dürfte auch für jene Probleme verantwortlich sein, welchen sich der Islam heute
weltweit gegenüber sieht. Man will verhindern, dass die Gläubigen zu viele Fragen stellen, weil sie ja sonst
"wissen" und nicht glauben würden, und erreicht damit aber gleichzeitig, dass andere, falsche Lehrer mit
falschen Antworten die Wissbegier der Gläubigen befriedigen.
Der Buddhismus wird von vielen im Westen als vorbildlich, tolerant und friedfertig
wahrgenommen. Genau diese Wahrnehmung war ein Thema einer Buddhismusveranstaltung im Salzburger Bildungshaus
St. Virgil. Der im christlich-buddhistischen Dialog engagierte Religionswissenschafter Perry Schmidt-Leukel,
selbst anglikanischer Christ, war relativierender Tagungsteilnehmer.
Perry Schmidt-Leukel, Professor für Systematische Theologie und Religionswissenschaft,
University of Glasgow:
Die Religionsgeschichte etwa der östlichen Religionen ist nicht einfach diese großartige,
reine, friedfertige, tolerante Geschichte, als die es hier oft dargestellt wird. Sie finden ja Leute, die
sagen Ihnen oft guten Gewissens subjektiv: "im Namen des Buddhismus’ ist nie ein Religionskrieg geführt
worden". Und das ist historisch schlicht und ergreifend falsch. (…)
Es geht darum, aufgrund spezieller Kriterien der eigenen Religion, spezieller Maßstäbe der eigenen Religion,
zu sagen: Müssen wir wirklich sagen, dass diese konkrete andere Religion weniger Wahrheit bezeugt, weniger
Gutes bezeugt, weniger Heiliges bezeugt als meine? Oder müssen wir nicht viel eher sagen: Ja, sie ist in
vielem anders, sie ist in vielem verschieden, aber letztlich gleichwertig. Und die theologische Vorstellung,
die ein solches Modell erlauben würde, ist die – jetzt christlich gesprochen – , dass Gott sich allen Menschen
geoffenbart hat. Dass es keinen Menschen gibt – seit es Menschen gibt – der ohne eine Verbindung zum
Göttlichen lebt. Und dass sich diese Verbindung, die Gott mit jedem Menschen hat, natürlich auch
manifestiert hat in den verschiedenen Kulturen und Religionen der Menschheit. (…)
(Buddhismusveranstaltung im Salzburger Bildungshaus St. Virgil. – https://religion.orf.at/)
Perry Schmidt-Leukel ist ein Vertreter der pluralistischen Religionstheologie. Diese
bestreitet, dass das Christentum die allen anderen überlegene Religion ist und geht davon aus, dass zumindest
einige Religionen im Hinblick auf ihre Erkenntnis göttlicher Wirklichkeit und ihre heilsvermittelnde Kraft
einander gleichwertig sind.
Wenn wir nun die obigen Aussagen von P. Schmidt-Leukel betrachten, wo er u. a. meint:
"Müssen wir wirklich sagen, dass diese konkrete andere Religion weniger
Wahrheit bezeugt?"
so wird sofort die ganze Problematik dieser Denkrichtung klar: wenn der im
christlich-buddhistischen Dialog engagierte Religionswissenschafter den Buddhismus mit dem Christentum
vergleicht – einerseits eine Religion ohne Gott, ohne Schöpfer, die andere mit Gott, dem Schöpfer aller
Dinge – und dann meint:
"Oder müssen wir nicht viel eher sagen: Ja, sie (die andere Religion)
ist in vielem anders, sie ist in vielem verschieden, aber letztlich gleichwertig"
so erinnert das frappant an den sprichwörtlichen Vergleich des Droschkengauls mit dem
Rennpferd. Aus der Warte des Droschkenkutschers. Bei all diesen Versuchen, die verschiedenen Religionen
als gleich gültig darzustellen, werden deren Inhalte schließlich gleichgültig. Und dann kann man natürlich
auch auf den Wahrheitsanspruch verzichten: Einheit auf Kosten der Wahrheit.
Gerade der Buddhismus wird bei uns im Westen – vielleicht auch ein wenig Dank der "listigen Pragmatik" des
Dalai Lama – als Vorbild einer toleranten, pluralistischen Religion gesehen und der erste Teil des
nachfolgenden Gleichnisses von P. Schmidt-Leukel scheint das auch zu bestätigen.
Perry Schmidt-Leukel, Professor für Systematische Theologie und Religionswissenschaft,
University of Glasgow:
Ein Gleichnis zum Nachdenken.
Blindgeborene, die keinen Elefanten kennen, berühren einen Elefanten jeweils an verschiedenen
Körperteilen. Der Eine berührt den Elefanten am Bein, der Andere am Schwanz, der Andere am Ohr, der Dritte
am Rüssel usw. Und dann sind sie gefragt den Elefanten zu beschreiben, wie sieht ein Elefant aus? Und sie
beschreiben ihn nach dem Körperteil das sie berühren. Wer das Bein berührt sagt: der Elefant ist wie ein
Baumstamm oder der den Rüssel berührt sagt, der Elefant ist wie eine Liane und der den Schwanz berührt
sagt, der Elefant ist wie ein Fliegenwedel, was in Indien verbreitet war, usw. Und dann streiten sie
miteinander darüber, weil sie sagen der Andere sagt etwas ganz Falsches über den Elefanten. Und dieses
Gleichnis wird häufig verwendet, um so eine pluralistische Interpretation der Religionen zu präsentieren,
dass die Religionen verschiedene Aspekte der gemeinsamen Wirklichkeit wahrnehmen und statt ihre
Komplementarität zu erkennen, geraten sie in Streit miteinander.
(Buddhismusveranstaltung im Salzburger Bildungshaus St. Virgil. - https://religion.orf.at/)
Dieses Gleichnis ist tatsächlich ganz ausgezeichnet, weil es so anschaulich und daher leicht
verständlich ist. Die Blindgeborenen stehen für die Religionsstifter der Weltreligionen, die – jeder für
sich – glauben die Wahrheit zu besitzen, aber in Wirklichkeit nur einen mehr oder weniger großen Teil "begriffen"
haben. Und auch der Streit über ihre verschiedenen Erkenntnisse lässt sich ganz exzellent mit der Realität
vergleichen. Hier kann man nun sehr gut die These von P. Schmidt-Leukel verstehen, der sinngemäß meint, wenn
sich diese Leute anstatt zu streiten, zusammensetzen und ihre jeweiligen Erkenntnisse austauschen würden,
kämen sie der Wahrheit sehr schnell sehr viel näher.
Allerdings ist dies leider nur die "westliche Variante" dieses Gleichnisses, dessen nachfolgender zweiter
Teil von den Befürwortern einer pluralistischen Einheitsreligion gern verschwiegen wird.
Perry Schmidt-Leukel, Professor für Systematische Theologie und Religionswissenschaft,
University of Glasgow:
So wurde das Gleichnis aber im Buddhismus nicht erzählt. Denn die Pointe im Buddhismus ist eine ganz andere.
Da gibt es nämlich einen sehenden König, der die Blinden zu diesem Elefanten führen lässt. Und der König
amüsiert sich am Schluss über den Streit der Blinden. Und der Kontext lässt keinen Zweifel darüber, dass
der sehende König für den Buddha steht. Und die Blinden stehen für die rivalisierenden religiösen Lehrer
und Meister zur Zeit des Buddha. Und der Kontext sagt sogar expressis verbis, dass die Teilansicht der Anderen
nicht ausreicht, um die Erlösung zu erlangen, sondern nur die volle Sicht, die eben der sehende König, der
eben kein Blinder ist, d. h. die der Buddha hat.
(Buddhismusveranstaltung im Salzburger Bildungshaus St. Virgil. - https://religion.orf.at/)
Hier stehen wir nun wieder in der Realität dieser Welt. Aus ist’s mit der Toleranz und
Pluralität im Buddhismus. Im Gegenteil: der Buddha amüsiert sich am Schluss noch über den Streit der
Blinden, weil nur er der Sehende ist, der die volle Sicht hat.
Aus christlicher Sicht wäre hier jedoch noch etwas hinzuzufügen:
Der Buddha hat sich zu früh gefreut! Mit seiner Einstellung der Schadenfreude und der Überheblichkeit
liefert er den Beweis dafür, dass er selbst blind ist und der Erkenntnis mangelt. Tatsächlich geht es gar
nicht darum, wer den Elefanten sieht oder nicht. Der Elefant steht hier für die Erkenntnis der Wahrheit und
damit die Erkenntnis Gottes. Doch Gott ist Geist und wer ihn erkennen will, muss ihn in Geist und Wahrheit
anbeten. Es geht also hier nicht um die körperliche Sehkraft, sondern um die geistliche.
Und nun stimmt es schon, dass wir Menschen in der Mehrzahl geistlich "Blindgeborene" sind. Doch im
Gegensatz zum Verhalten des Buddha in diesem Gleichnis, der diese Blinden herumstreiten lässt und über sie
lacht und damit den Buddhismus als Erlösungsreligion disqualifiziert, zeigt das Christentum den richtigen Weg
auf: Christus lacht diese blinden Leute nicht aus, sondern er macht sie geistlich sehend. Und er zwingt sie
auch nicht, sich zu ihm zu bekehren, sondern er stellt es ihnen frei sich für oder gegen ihn zu entscheiden.
Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe;
Jh 12,44 Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich,
sondern an den, der mich gesandt hat; 12,45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. 12,46 Ich
bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe;
Jh 12,44-46;
Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden.
Jh 9,39 Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit
die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. 9,40 Einige von den Pharisäern, die bei ihm
waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? 9,41 Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr
blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. Daher bleibt eure Sünde. Jh
9,39-41;
Und dies ist nun tatsächlich die Handlungsweise eines liebenden Gottes. Buddha war ein "sehender
König", der geistlich blind war. Er war einer von jenen Religionsstiftern, die als Blinde um den Elefanten
herumstehen und streiten, ohne zu wissen, dass sie nicht ihre Augen, sondern ihren Geist benötigen, um zur
Erkenntnis Gottes zu gelangen.
Und hier erkennt man nun auch, warum sich die christliche Religion als einzige Erlösungsreligion sieht: Weil
sie einen Erlöser hat und nicht wie die anderen Religionen auf irgendwelche Selbsterlösungstheorien
angewiesen ist. Es ist Gott selbst, der sich allen Menschen in seinem Sohn offenbart. Doch Jesus Christus ist
kein Dämon, der den Geist des Menschen ohne dessen Einwilligung besetzt. Allen Menschen steht es frei,
entweder an den Sohn Gottes zu glauben oder ihn zurückzuweisen. Wer ihn annimmt ist erlöst und hat ewiges
Leben, wer ihn ablehnt bleibt in seinen Sünden und ist schon gerichtet. Wer das – gerade als Theologe und
Anglikaner – nicht verstanden hat, der hat das Christentum überhaupt noch nicht begriffen.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat.
Jh 3,16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn
gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. 3,17 Denn Gott
hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet
werde. 3,18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er
nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Jh 3,16-18;
Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten
Jh 7,38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe
werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 7,39 Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen
sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden
war. Jh 7,38-39;
Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.
Jh 11,25 Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an
mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; 11,26 und jeder, der da lebt und an mich glaubt,
wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du dies? Jh 11,25-26;
Katholische Kirche – Erzbistum Köln (https://www.erzbistum-koeln.de/seel
)
Die großen Herausforderungen vor denen die Menschen unserer Zeit stehen, können nur durch das Zusammenwirken
aller bewältigt werden. Der interreligiöse Dialog heute leistet einen Beitrag zur Verständigung und zu
friedlichem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft. Die Kirche gibt
im interreligiösen Dialog ein Zeugnis ihres Glaubens und ihrer Hoffnung.
Der Ökumenische Rat der Kirchen: Der interreligiöse Dialog
Evangelische Kirche Deutschlands (www.ekd.de/ezw/42787_42920.php)
In einer Zeit, in der in Deutschland wie in den meisten Ländern der Welt religiöse Pluralität herrscht und
nicht mehr von einer einheitlichen christlichen Kultur ausgegangen werden kann, ist Dialog auf allen
möglichen Ebenen notwendig und ohne Alternative. (…)
Allgemein gilt für den interreligiösen Dialog, dass er im Geiste der Höflichkeit und des gegenseitigen
Respekts zu führen ist. Wichtig ist die Fähigkeit und Bereitschaft, selbst auch den eigenen Glauben zu
bezeugen, ohne dass damit die ausdrückliche Absicht verbunden sein muss, den Gesprächspartner für diesen
Glauben zu gewinnen. Es geht im Dialog nicht um das gemeinsame Finden einer Kompromiss-Wahrheit oder einer
Kompromiss-Theologie, sondern um das bessere Verstehen des anderen, und mitunter auf diesem Wege um das
bessere Verstehen des eigenen Glaubens. (…)
Dieser Prozess schließt die Möglichkeit zur Veränderung mit ein, denn religiöse Traditionen sind keine
betonierten Wesenheiten. Die Erfahrungen, welche die Gläubigen im Laufe von Begegnungen und interreligiösen
Dialogen durch die Geschichte hindurch machen, bleiben auf Dauer nicht ohne Folgen.
Wohin der ökumenische Irrweg führt, zeigt das nachstehende Gebet
von "oekumene-live":
"Sei gepriesen Herr, du Gott Mohammeds. Du bist groß und erhaben. Du bist
unbegreiflich und unnahbar. Du bist groß in deinen Propheten.
Sei gepriesen Herr, du Gott Buddhas. Du wohnst in den Tiefen der Welt. Du lebst in jedem Menschen. Du bist die
Fülle des Schweigens.
Sei gepriesen Herr, du Gott Afrikas. Du bist das Leben in den Bäumen. Du bist die Kraft in Vater und Mutter.
Du bist die Seele in der Welt."
(Offizielles Material und Bekenntnis des päpstlichen Missionswerkes "Missio" aus Aachen
zur Verteilung in katholischen Kirchengemeinden bestimmt).
Quelle: https://www.oekumene-live.de/content/view/39/44/
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.
Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand
kommt zum Vater als nur durch mich. Jh 14, 6:
Der Friede der Welt wird plötzlich so wichtig, dass der Friede mit Gott aus dem Blickfeld
gerät. Das Vorletzte wird zum Letzten erklärt, doch dabei geht das Letzte verloren. Von Gott wird zwar noch
geredet, jedoch kommt ihm kaum mehr als die Rolle des Zuschauers bei den menschlichen Friedensbemühungen zu.
Das Friedensreich wird hier auf dieser alten Erde von einer vereinigten Menschheit selbst aufgebaut. Der
Mensch soll durch seine "moralische Anstrengung" das vollbringen, was man von Gott nicht mehr erwartet.
Die christliche Wahrheit wird verwässert.
Man will nichts mehr davon hören, dass Jesus Christus beansprucht, die Wahrheit in Person und der einzige Weg
zu Gott dem Vater zu sein. Um des politischen Friedens willen ist man der Ansicht, die Einheit der Menschen
der christlichen Wahrheit überordnen zu müssen. Die Grenzen zwischen den Religionen sollen fallen. Jesus
soll nur noch als ein Religionsstifter unter vielen gelten, aber nicht als Gottes einziger Sohn und Erlöser.
Sein Absolutheitsanspruch soll der erstrebten Vereinigung der Menschheit und dem daraus erhofften Weltfrieden
nicht im Wege stehen. Der Friede mit Gott geht verloren. Frieden mit Gott schließt das Ernstnehmen seines
Willens und seiner Gebote ein. (Jes. 48,18).
Wer das grundlegende erste Gebot übertritt, kann keinesfalls mit Gottes Frieden rechnen, auch nicht mit einem
dauerhaften irdischen Frieden, höchstens mit einem kurzlebigen Scheinfrieden. In der gesamten biblischen
Heilsgeschichte wird deutlich, dass das Volk Gottes den wahren Frieden mit seinem Herrn immer dann verloren
hatte, wenn es meinte, mit Vertretern heidnischer Religionen paktieren zu müssen.
(Lothar Gassmann)
TOPIC hatte in seiner November-Ausgabe über einen Brief von 138 islamischen Gelehrten
berichtet, der an zahlreiche christliche Führer geschickt wurde. Darin arbeiteten Muslime Parallelen zwischen
dem Islam und dem Christentum heraus und ermuntern die Christen, auf Basis der Liebe zu Gott und dem Nächsten
in einen Dialog mit dem Islam einzutreten.
Nun haben 138 christliche Führer – hauptsächlich aus den USA – den Muslimen geantwortet. In ihrem gemeinsam
unterschriebenen Brief weisen sie darauf hin, dass sowohl der Gott der Bibel als auch Allah den Menschen
gebieten zu lieben und sich deshalb Christen und Muslime auf dieser gemeinsamen Ebene der Liebe treffen
könnten. Ganz selbstverständlich wird Allah dem Gott der Bibel gleichgestellt und Aussagen von Jesus werden
kommentarlos neben die des islamischen Propheten Mohammed gestellt. Zu Anfang des Briefes bitten die
Unterzeichner des Schreibens alle Muslime um Vergebung für die Kreuzzüge und für "Exzesse" von "Christen"
im Krieg gegen den Terror. Am Ende des Schriftstückes fordern sie muslimische Führer auf, gemeinsam erste
Schritte zu gehen, um die "Anforderung zu erfüllen Gott und uns gegenseitig zu lieben".
Den Brief haben u.a. unterzeichnet:
Bill Hybels (Gründer von Willow Creek), Rick Warren (Gründer der
Saddleback Community Church), Brian D. McLaren (einer der Vertreter der Emerging-Church), Robert
Schuller (TV-Prediger), David Yonggi Cho (weltbekannter Charismatiker), Geoff
Tunnicliffe (Vorsitzender der weltweiten Ev. Allianz), George Verwer und Peter
Maiden (Operation Mobilisation/OM), sowie etliche Vertreter namhafter evangelikaler
Ausbildungsstätten in den USA.
Bei der EV. Kirche Deutschlands (EKD) ist das Schreiben der 138 Islam-Gelehrten dagegen mit Vorsicht
aufgenommen worden. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, wies darauf hin, dass im
Originaltext des Briefes das arabische Wort "Da’wa" stehe, das den "Ruf zum Islam" bezeichne. Das
Dokument mache also keine Abstriche an der Vorstellung von der Endgültigkeit und Unüberbietbarkeit des
Islam. Außerdem verstünden Christen das "Doppelgebot der Liebe" – Liebe zu Gott und zum Nächsten -
anders als es die Islam-Gelehrten ausführen. Grundlage für Christen sei die Liebe Gottes, die sich in
Christus und im Bund mit Israel zeige, so Huber.
Informationsdienst TOPIC / Herausgeber: Ulrich Skambraks (Kreuztal bei Siegen). Postfach 1544.0-57206 Kreuztal
Tel. 02732/791859. Fax 02732/74677
Der Alleinvertretungsanspruch des biblischen Christentums.Gott ist für jeden einzelnen Menschen erreichbar, der das
wünscht. |