Christen verteidigen das
Evangelium gegen die "Israelfreunde" / Hannelore Weitzel,
i-n-d-v 00, 2011-07-01
Eröffnungsrede von
Oberrabbiner M. A. Friedmann / Internationale Rabbinerkonferenz am
1.7.2004 in Wien
Rabbi Rabinovichs Ansprache
über die jüdische Weltherrschaft. / Budapest 1952-01-12
Meine jüdischen "Bloodlines"
/ Christlich-orthodoxer Bruder Nathanael Kapner, USA 2014-10-01
Bericht über das
charismatische Lager. / Informationsdienst TOPIC 00, 2004-07-28
Leben mit Vision? – Gott ist
nicht pragmatisch! Rick Warren und die Saddleback-Gemeinde / Buch
Wilfried Plock, 2005-05-13
Ein schockierendes
"Bekenntnis" der Willow Creek Community Church. / Artikel Bob
Burney, 2007-10-30
Die Amerikaner wollen
keine Kriege! / Interview mit Vidal Gore, dem Bruder von Al Gore,
ehemaliger Vizepräsident der USA.
Massengrab im Nonnenkloster – Die kleinen Opfer der Unbarmherzigen / Von Peter Nonnenmacher
Kriterien und
Informationen zur Beurteilung des "Toronto-Segens". /
Ausarbeitung Dr. Andrea Strübind 00, 2001-06-15
Die "Kraft zum Leben"
Kampagne der amerikanischen DeMoss-Stiftung. / Analyse Pfarrer Thomas
Gandow 00, 2002-03-04
Die Ausbreitung des
Pfingstgeistes. / Vortrag Helmut Haasis 00, 2004-03-14
Besucher-Informationen
/ Die Stabilität des Euro und die Goldpreisentwicklung.2011-08-11
Wir leben in einer Zeit, in der gerade die christliche
Gemeinde von Predigern eines falschen Evangeliums und falschen Lehrern aller Art
und Herkunft unterwandert wird. Nachdem oft die Bibelkenntnis vieler Geschwister
nicht ausreichend ist, fehlen die Fähigkeiten, diesen Betrügern zu
widersprechen und durch klare Aussagen aus der Schrift ihre versteckten Angriffe
auf den christlichen Glauben aufzudecken. Dem will Immanuel.at
entgegenwirken und wir bitten Sie daher, helfen Sie mit, diese wichtigen
Informationen und andere Artikel in christlichen Kreisen weiterzureichen. Sie
können diese Unterlage mit Ihrem Browser per e-mail versenden.
Den folgenden Brief an Dr. Jürgen Bühler, Vorsitzender des deutschen Zweiges
von ICEJ (Internatrional Christian Embassy Jerusalen / Internationale
Christliche Botschaft Jerusalem) und von "Christen an der Seite Israels
e.V", hat die verantwortliche Leiterin von "Internationales Netzwerk
der Versöhnung e.V.", Hannelore Weitzel verfasst. Sie war vor Jahren
selbst in der Israelbewegung engagiert und schreibt:
"Ich selbst war damals tief davon übererzeugt, dass Israel der einzige
Platz sei, wo Gott die Juden haben wollte damit ER sie erretten kann. Dass das
Land Israels der einzige Platz für sie wäre um dort zu leben, weil Israel den
Anspruch hat, den biblischen wohlgemerkt, und dass Jesus sie NUR dort erretten
kann und dass ER es nur dort tun wird! Das hat man uns doch erzählt, das hat
man doch gelehrt anhand der alttestamentlichen Schriften aus Jesaja und anderen
Büchern der heiligen Schrift. Erst durch einen tiefgreifenden Verlust in meinem
Leben und Dank der Gnade GOTTES, habe ich durch eigene, jahrelange Nachforschung
im Wort Gottes, unter großem Einsatz und NUR unter Mithilfe von verschiedenen
wunderbaren Brüdern und Bibellehrern, endlich verstanden was hier für eine
endzeitliche Täuschung in der Gemeinde geschehen ist. Wenn man das nicht
versteht und umkehrt, dann wird es ein Desaster geben, das man nicht wieder gut
machen könnte! Gnade uns GOTT. -- H. Weitzel".
(Die Art und Weise, wie die "Internationale Christliche Botschaft
Jerusalem" des Herrn Dr. Bühler das Evangelium verkündet, zeigt
der Erfahrungsbericht "Geistestaufe"
in Jerusalem weiter unten.)
(Siehe auch Diskurs 1013: "Bericht
aus dem Lager der "Israelbewegung":")
Sehr geehrter Herr Bühler1),
heute habe ich wieder einmal Ihre Zeitschrift erhalten, mit all den
Informationen die Sie immer bekannt geben, die sich in Ihrem Dienst
ereignen.
Was mich bewegt heute an Sie zu schreiben, ist folgendes:
"Die Jewish Agency2)
hat die ICEJ gebeten, die Heimkehr der letzten äthiopischen Juden zu
unterstützen".
Seit einigen Jahren lastet diese Alijah3)
von christlicher Seite sehr auf meinem Herzen, meinem Gewissen. In den
Jahren 1997 – 2002 war unsere Aufgabe, einen Versöhnungsdienst zu beginnen
in Polen, um auch die Schuld der Christen am Schweigen im Dritten Reich
bezüglich des Holocaust, vor GOTT zu bringen. Wir durften in Polen und
Deutschland über diesem Thema Bußkonferenzen abhalten. Wir haben vor Gott
versprochen nie mehr zu schweigen wenn wir sehen, dass so etwas ähnliches
noch einmal geschehen könnte.
Wir stehen noch immer hinter diesem Versprechen. Wir dachten damals auch,
man solle Juden nach Israel bringen. Wir "glaubten" an die
"Vision" von Steve Lightle4),!
Wir dachten wir dürfen mit den Juden "nur einen Dialog" führen,
so erzählte man uns. Doch dann auf einmal hat GOTT geredet! Was wir
zu diesem Zeitpunkt damals, in den Jahren 1997 – 2001, nicht wussten, war,
dass Operation Exodus, Exodus, viele andere noch, und auch Ihre Organisation
mit dem Staat Israel, bzw. mit der Jewish Agency einen Vertrag
unterschreiben mussten, dass sie NICHTS von JESUS CHRISTUS erzählen werden!
Dass sie also diese Arbeit nur tun durften, und noch dürfen, weil man den
SOHN GOTTES bei diesem Unternehmen außen vor lassen musste. Mit diesem
"Vertragsbündnis", einem Einverständnis gegenüber dem
Staat Israel auf dessen Forderungen einzugehen, haben Sie/sie klar den Missionsbefehl,
den JESUS CHRISTUS der Gemeinde gegeben hat, außer Kraft gesetzt! Matth.
28, 18 – 20.
Es wurde ein Bündnis eingegangen das außerhalb des Evangeliums liegt. Ein
Bündnis, ein Vertrag mit dem "Tod" unterschrieben. Durch diese
Handlung hat man die Tür zum Evangelium zugeschlossen von Seiten der
Christlichen Organisationen und GOTT sprach mit uns darüber, dass diese
Menschen nun in einer "religiösen Falle" sitzen! Diese Juden sind
von Christen in ein Land gebracht worden ohne von ihnen von ihrem MESSIAS
gehört zu haben.
Im Jahre 2001, nachdem ich zusammen mit anderen, über 4 Jahre Dienst in
Polen und Deutschland tun durfte, hatte der Geist GOTTES mir auf der letzten
Reise gezeigt, dass die Arbeit der Operation Exodus so aussieht, dass Juden,
die von dieser Christlichen Organisation, und somit auch in gleichem Masse
von den anderen o.g. Organisationen nach Israel gebracht werden, von ihnen
ins Gericht GOTTES gebracht werden! Dieses habe ich damals der Leitung von
Operation Exodus in Deutschland mitgeteilt und das teile ich jetzt noch
einmal auch Ihnen und Ihrer Organisation mit. Mit meinem Gewissen kann ich
es vor GOTT nicht mehr vereinbaren, es nicht auch Ihnen mitgeteilt zu haben.
Schreiben tue ich es aus dem einen Grund; wenn obige Organisationen diese
Verträge unterzeichnen mussten, dann auch Ihre Organisation, ansonsten Sie
keinerlei Tätigkeiten in diesem Sinne hätte tun dürften! Keine
christliche Organisation hätte Juden aus der ganzen Welt nach Israel
bringen dürfen, wenn sie gesagt hätte: "Nein, wir verleugnen
unseren HERRN JESUS CHRISTUS nicht!" Man hatte die Wahl! Israel ist
ein Staat der jüdisch sein will, der sein Recht einsetzt, dass man dort nicht
evangelisieren darf, offiziell, aber er ist offen dafür das wir als
Christen helfen sollen jüdische Menschen in das Land zu bringen.
Wir haben Buße getan dafür, dass die Kirche geschwiegen hatte als man
Juden abtransportiert hat, dass sie NICHT das Evangelium gepredigt hatte,
zur Vergebung der Sünden. Wir haben Buße getan weil Hitler sein Unwesen
treiben konnte mit Menschen jüdischen Glaubens. Wir haben gewarnt vor den
Konsequenzen aus dieser jetzigen Alijah unter den o.g. Umständen. Wir
wollen nun nicht mehr schweigen, da GOTT uns noch Zeit schenkt zur Buße und
Umkehr schenken will und kann, auch von diesen falschen Wegen bezüglich der
Alijah.
Sie kennen alle das Wort Gottes und dort heißt es, was wir säen, werden
wir ernten! Wenn nun der Sohn Gottes abgelehnt wurde von christlichen
Leitern, nur damit man Juden nach Israel bringen kann/konnte, dann muss man
sich einmal die Konsequenzen daraus überlegen. Möge uns der HERR
bewahren vor einem Gericht wegen der Ablehnung seines Sohnes! Was auch
immer noch die Zukunft bringen mag.
Eines ist sicher; sollte man von diesem Fehltritt nicht umkehren und Buße
tun, sollte man nicht verstehen was da angerichtet wurde und was das noch
für die Menschen in Israel und dem ganzen Nahen Osten bringen wird, und
sollte man nicht erkennen was da wirklich geistlich geschehen ist, oder noch
geschieht, muss man dennoch mit den geistlichen Konsequenzen rechnen.
Das alles schreibe ich aus Liebe zu den Juden und Denjenigen, die diese
Alijah organisieren! Möge GOTT noch Gnade zum Hören und Umkehren schenken.
Mit freundlichen Grüssen
Hannelore Weitzel,
Internationales Netzwerk der Versöhnung e.V., Reutlingen
1)
Dr. Jürgen Bühler ist als Internationaler Direktor der ICEJ (Internatrional
Christian Embassy Jerusalen / Internationale Christliche Botschaft Jerusalem)
für die Koordination der über 50 Zweigstellen in aller Welt verantwortlich.
Gleichzeitig fungiert er auch als Direktor des Deutschen Zweiges der ICEJ und
ist Vorstandsmitglied der "King of Kings"-Gemeinde in Jerusalem.
Nebenbei ist er christlicher Prediger, hält Vorträge und schreibt Bücher
über die Auslegung des Alten Testaments. Er lebt mit seiner Frau Vesna seit
1994 in Israel. Sie haben drei junge Söhne. Vor seinem Dienst bei der ICEJ
promovierte der Physiker aus Heidenheim (Dtl.) am Weizmann-Institut in Rechovot
(Israel) im Fachbereich Chemie.-
2)
Jewish Agency die offizielle Einwanderungsorganisation des Staates Israel
3)
Alija (hebr.= Heimholung) In vielen christlichen Gemeinden Deutschlands
hat die "Israelbewegung" (der evangelikale christliche Zionismus) Fuß
gefasst. Eine Organisation, welche sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe und mit
der finanzielle Unterstützung der Gemeindemitglieder, in einer "Alijah"
genannten Aktion, Juden aus Russland und anderen Staaten nach Israel zu bringen.
Sie folgen damit einem Auftrag von
4)
Steve Lightle, Amerikaner aus Seattle/Washington, welcher verkündete,
dass er 1974 eine Vision des Herrn über die Rückführung der Juden aus den
USSR empfangen hätte.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Hochgeschätzte Ehrengäste, liebe Freunde!
Ich darf Sie alle herzlich begrüßen und freue mich, dass so viele bedeutende
Persönlichkeiten, hochrangige Politiker und Universitätsprofessoren,
Rechtsanwälte, Ärzte, Botschafter, Oberrabbiner und Rabbiner heute hier
zusammengekommen sind.
Dafür danke ich herzlich.
Ich bin es nicht gewöhnt, in der deutschen Sprache Reden zu halten und bitte
daher um Ihr Verständnis. Ich werde meine Rede auch möglichst kurz und
sachlich halten, um dann das Wort an meine hochgeschätzten Kollegen und die
Ehrengäste zu übergeben.
Die Situation, in der sich das thoratreue, gläubige Judentum seit Jahrzehnten
befindet, ist äußerst schwierig, ja fast unerträglich. Die weltpolitische
Entwicklung insbesondere im Nahen Osten lässt uns schwere Gefahren für unsere
Zukunft und die unserer Kinder fürchten. Dies hängt mit vielen Irrtümern und
Lügen über den wahren Charakter des Judentums zusammen, die weltweit
verbreitet und geglaubt werden. Insbesondere in Deutschland und Österreich sind
viele Tatsachen tabuisiert, und wer es wagt, sie anzusprechen, setzt sich
großen Gefahren aus. Dennoch wollen wir bei dieser internationalen Konferenz
diese Tatsachen auf den Tisch legen und daraus auch Schlussfolgerungen ziehen,
denn nur so kann sich die Lage ändern, woran jeder von uns nur Interesse haben
kann.
Gerade jetzt, anlässlich der Theodor Herzl-Feierlichkeiten, müssen einige
grundsätzliche Punkte angesprochen werden, die wesentliche Grundsätze der
jüdischen Religion betreffen. Die staatlichen Feiern hier in Österreich und in
anderen Ländern erwecken ja den Eindruck, als wäre der Zionismus mit dem
Judentum gleichzusetzen oder zumindest eine legitime, politische Richtung des
Judentums. Das Gegenteil ist der Fall!
Bevor wir diese Tatsache weiter erklären, müssen wir aber feststellen, dass es
sich bei unserer Kritik nicht um eine politische Kritik handelt, sondern wir
einzig und allein vom Standpunkt unserer Religion, also unseres Glaubens aus,
sprechen. Wir bringen keine politischen, sondern religiöse Gründe vor, denn
von der Politik halten wir uns aus moralischen und religiösen Prinzipien
grundsätzlich fern.
Der wichtigste Punkt, den alle glaubenstreue Juden und damit alle hier
versammelten Oberrabbiner und Rabbiner teilen, ist, dass wir das uns von Gott
auferlegte Schicksal der Diaspora zu tragen haben. Diese wichtige
Glaubensüberzeugung wird von vielen Nichtjuden oft nicht verstanden, darum
betone ich sie hier: Seitdem wir Juden das uns von Gott auferlegte Schicksal der
Diaspora gläubig ertragen, versuchen wir, ohne Probleme und Konflikte als
loyale Bürger des jeweiligen Staates, in dem wir uns befinden, zu leben. Wann
immer es in diesen vielen Jahrhunderten zu Schwierigkeiten und Konflikten
gekommen ist, haben unsere Oberrabbiner versucht, mit Unterordnung
Überzeugungsarbeit und herzliches Bitten um Barmherzigkeit zu einer Lösung mit
der Obrigkeit zu kommen. Und eine solche friedliche Lösung wurde in den
allermeisten Fällen auch herbeigeführt und zwar ohne Provokationen oder die
Spiele der Machtpolitik.
Die Probleme sind erst gewachsen und größer geworden nach der sog.
"Emanzipation", als die Vorstellungen der Aufklärung und des
Liberalismus im Judentum Einzug hielten und bestimmte jüdische Kreise sich
davon politische Vorteile erhofften. Jahrtausende hat unsere
Glaubensgemeinschaft in Deutschland und mit dem deutschen Volk in friedlichem
Zusammenleben dessen Gastfreundschaft genossen mit einem großen Maß an
Religionsfreiheit. Sogar als die zionistische, reformierte Gemeinde das
glaubenstreue Judentum zu verfolgen begann, ist uns das deutsche Volk zur Seite
gestanden, die deutschen Behörden, haben daher meinem Vorgänger Oberrabbiner
Samsan Raffael Hirsch die Genehmigung zur Gründung einer eigenen orthodoxen
jüdischen Kultusgemeinde gegeben und sie mit allen nötigen Privilegien
ausgestattet.
In dieser Zeit ist Theodor Herzl öfters nach Deutschland gereist, um, wo immer
es möglich war, ja sogar beim Kaiser, gegen uns Stimmung zu machen und gegen
das thoratreue Judentum zu hetzen. Teilweise ist er dabei auf Widerstand
gestoßen. Theodor Herzl hat jedoch mit seinen Aktivitäten den Antisemitismus
willentlich angeheizt, weil er dadurch die Bereitschaft der europäischen Juden
zu erwecken suchte, einen Judenstaat anzustreben. Letztlich hat er damit aber
die Katastrophe des Judentums herbeigeführt. Weil die Zionisten den Staat
Israel herbeiführen und die jüdische Auswanderung nach Palästina fördern
wollten, sind sie nicht einmal davor zurückgeschreckt, Pogrome in Russland
anzuheizen und zu provozieren – so furchtbar das klingt, meine Damen und
Herren, ist es doch beweisbar! Ebenso haben die Zionisten Hitler und das
deutsche Volk durch Boykottaufrufe und andere politische Aktionen zu provozieren
versucht, sie haben die Nürnberger Gesetze begrüßt und alles getan, den
Antisemitismus weiter anzuheizen. Die Zionisten tragen daher eine wesentliche
Schuld am Holocaust.
Wir orthodoxe, glaubenstreue Juden haben mit diesen Dingen nicht das Geringste
am Hut gehabt. Wir haben uns nicht beteiligt an den Provokationen gegen Hitler
und das Dritte Reich. Wir haben uns nicht beteiligt an den Boykottaufrufen und
der internationalen Propaganda. Dennoch sind gerade wir zu den wahren Opfern des
Holocausts geworden. Nach unserer Glaubensüberzeugung ist der Holocaust zwar
die Strafe Gottes für das jüdische Volk, das sich im Zionismus vom Glauben
abwandte, wenngleich die hauptsächlichen Opfer dieses Holocaust die orthodoxen
Juden waren. So unglaublich es klingt, ist es doch unbestreitbar wahr: Unsere
Oberrabbiner haben sogar in Auschwitz deklariert, dass wir zwar den Zionismus
abgelehnt und bekämpft haben, aber doch zuwenig und mit zu geringen Mitteln,
weshalb auch uns die Strafe Gottes nicht unberechtigt trifft. Ich weiß, dass
solche Sätze heute in Europa kaum mehr verstanden werden. Ich weiß, dass
solche Sätze bei vielen Europäern Unverständnis und Kopfschütteln
hervorrufen, weil die meisten Europäer auch ihren, christlichen Glauben nicht
mehr ernst nehmen. Dennoch: Das ist unsere Glaubensüberzeugung!
Die Zionisten aber haben es nach dem Krieg sogar geschafft, sich als einzige
legitime Vertreter des Judentums darzustellen. Vor allem durch die Besatzung
Deutschlands und Österreichs wurde dies ermöglicht. Die Auswirkungen sind
schrecklich! Im Namen des Judentums – und wir glaubenstreue Juden haben damit
wirklich nichts zu tun – wird seit Jahrzehnten auf die gesamte politische und
wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands massiver Druck ausgeübt. Deutschland
ist nach wie vor ein besetztes Land, nach wie vor gilt die Feindstaatenklausel
der Vereinten Nationen für Deutschland, das heißt Deutschland ist kein
gleichberechtigtes Mitglied der UNO! Beispiel für die unfassbare Erniedrigung
Deutschlands ist es, dass ein Herr Michel Friedman – der leider den gleichen
Nachnamen wie ich trägt – , ein moralisch fragwürdiger Kokainbenützer und
Prostituiertenbesucher, die Möglichkeit besitzt, dem deutschen Volk moralische
Vorhaltungen zu machen und moralische Bedingungen zu stellen – und das alles
im Namen des Judentums!
In Österreich ist die Situation nur unwesentlich besser. Auch hier wird ein
Theodor Herzl als große Persönlichkeit dargestellt, obwohl er dem Judentum in
Wahrheit ungeheuren Schaden zugefügt hat, weil er gegen den Willen Gottes
versucht hat, aus einer rein spirituellen, rein geistigen Religion ein
politisches Machtsystem zu machen, ein Machtsystem, das wie alle politischen
Machtsysteme Gegner und Feinde hat und diese bekämpft. Die Palästinenser, die
Bevölkerung Palästinas, musste logischerweise zum Feind eines solchen
zionistischen Machtsystems werden. Die Folgen, der Krieg, die Intifada, die
antijüdischen Terroranschläge und die ebenso terroristischen Schläge der
israelischen Armee gegen palästinensische Führer mit ebenso vielen zivilen
Todesopfern sind uns allen bekannt.
Als glaubenstreue Juden können wir die Lehre des Dr. Theodor Herzl niemals
akzeptieren. Als glaubenstreue Juden stehen wir dem Zionismus völlig ablehnend
gegenüber. Als glaubenstreue Juden sehen wir den Zionismus als Verrat an Gott
und der jüdischen Religion.
Wir thoratreuen Juden wollen auch in Zukunft in Frieden unter den Völkern
leben, unter den Deutschen wie unter den Arabern, wir wollen kein Volk
erpressen, kein Volk politisch unter Druck setzen, sondern nur die Möglichkeit
haben, wo immer wir leben, in Frieden Gott anzubeten. Daher stehen wir in
scharfer Opposition zur zionistischen Machtpolitik. Daher stehen wir auch in
scharfer Opposition zu allen Versuchen, seitens internationaler sogenannter
jüdischer Organisationen, Länder wie Deutschland und Österreich politisch
oder finanziell zu erpressen. Daher mischen wir uns auch bewusst nicht in die
inneren Angelegenheiten der Länder ein, in denen wir leben.
Als der Bundestagsabgeordnete der CDU, Dr. Martin Hohmann, in allen vom Glauben
abgefallenen Menschen die eigentlichen Täter des 20. Jahrhunderts sah, ob
Bolschewisten oder Nationalsozialisten, haben wir diese Analyse nur
unterstützen können. Als gegen Österreich aufgrund seiner schwarz-blauen
Regierung von verschiedenen Staaten Boykottmaßnahmen beschlossen wurden, haben
wir öffentlich festgestellt, dass wir eine solche Einmischung in die inneren
Angelegenheiten eines Landes für nicht statthaft erachten und unserer
Auffassung nach das österreichische Volk jedes Recht hat, die Regierung zu
wählen, die es sich selber geben will. Wir haben damals sogar aus eigener Kasse
ein großes Inserat in der "New York Times" geschaltet, in dem
glaubenstreue jüdische Oberrabbiner aus der ganzen Welt dieser Auffassung ihre
Unterstützung verliehen haben.
Ich hoffe, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass es mir gelungen ist, Ihnen
klarzumachen, dass der Zionismus eines Theodor Herzl nichts mit den
Überzeugungen des wahrhaft glaubenstreuen Judentums zu tun hat. Es ist hoch an
der Zeit, dass auch die offiziellen Repräsentanten der Republik Österreich
erkennen, dass das thoratreue Judentum von uns repräsentiert wird und dass es
neben der sogenannten israelitischen Kultusgemeinde andere Ansprechpartner für
sie gibt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die wesentlichen heiklen Punkte, die wir
in dieser internationalen Rabbiner-Konferenz ansprechen wollen, habe ich in
meinen einleitenden Worten bereits angerissen. Ich begrüße im Besonderen und
freue mich über ihr Kommen:
1) Zuallererst Dr. Martin Hohmann, Mitglied des Bundestages der Bundesrepublik
Deutschland
2) den Verfassungsrechtler Univ. Prof. Dr. Hans Klesatzky aus Innsbruck
3) Herrn Bundesminister a. D. Prof. Dr. Erwin Lanc
4) Herrn Volksanwalt Mag. Stadler
5) Herrn Prof. Dr. Matschner
6) Herrn Bundesrat Dr. John Gudenus
7) Herrn Rechtsanwalt Dr. Johannes Hübner
Das Canadian Intelligence Service hat in seiner Ausgabe
vom September 1952 folgenden Beitrag von James Moorhouse veröffentlicht:
Die folgende Ansprache hielt Rabbi Emanuel Rabinovich vor einer
außerordentlichen Zusammenkunft des Notstandsrates Europäischer Rabbiner in
Budapest, Ungarn, am 12. Januar 1952.
"Ich begrüße Euch, meine Kinder!
Ihr wurdet hierher gerufen, um die hauptsächlichsten Schritte unseres neuen
Programmes festzulegen. Wie Ihr wisst, hofften wir, 20 Jahre Zeit vor uns zu
haben, um die im II. Weltkrieg von uns erzielten großen Gewinne zu festigen,
jedoch hat unsere, auf gewissen lebenswichtigen Gebieten stark zunehmende
Stärke, Opposition gegen uns erweckt und wir müssen deshalb jetzt mit allen
uns zur Verfügung stehenden Mitteln dahin wirken, den Ausbruch des III.
Weltkrieges zu beschleunigen.
Das Ziel, das wir während 3000 Jahren mit so viel Ausdauer anstrebten, ist
endlich in unserer Reichweite und da dessen Erfüllung so sichtbar ist, müssen
wir trachten, unsere Anstrengungen und unsere Vorsicht zu verzehnfachen. Ich
kann Euch versichern, dass unsere Rasse ihren berechtigten Platz auf der Welt
einnehmen wird: jeder Jude ein König, jeder Heide ein Sklave! (Applaus seitens
der Versammlung).
Ihr erinnert Euch an unseren Propagandafeldzug während der 1930er Jahre,
welcher in Deutschland antiamerikanische Leidenschaften erweckte; zur selben
Zeit weckten wir antideutsche Gefühle in Amerika, eine Kampagne, welche im II.
Weltkrieg gipfelte. Ein ähnlicher Propagandakrieg wird gegenwärtig intensiv
auf der ganzen Welt durchgeführt. Kriegsfieber wird durch ein stets
antiamerikanisches Sperrfeuer in Russland geschürt, derweil in Amerika eine
antikommunistische Angstmacherei über das Land fegt. Diese Kampagne zwingt alle
kleineren Nationen zur Gemeinschaft mit Russland oder zum Bündnis mit
Amerika.
Unser dringendstes Problem im Moment ist, den zaghaften militärischen Geist der
Amerikaner zu entflammen. Das Nichtzustandekommen des Gesetzes für die
allgemeine Militärdienstpflicht war ein schwerer Rückschlag für unsere
Pläne, es wurde uns aber versichert, daß eine entsprechende Maßnahme sofort
nach den Wahlen 1952 im Kongress durchgepeitscht wird. Das russische Volk,
ebenso wie die asiatischen Völker, stehen unter Kontrolle und sind
kriegswillig, wir müssen aber warten, um uns der Amerikaner zu versichern.
Dieses Programm wird sein Endziel, die Entfachung des III. Weltkrieges,
erreichen, der bezüglich Zerstörungen alle früheren Kriege übertreffen wird.
Israel wird selbstverständlich neutral bleiben, und wenn beide Teile verwüstet
und erschöpft am Boden liegen, werden wir als Schiedsrichter vermitteln und
Kontrollkommissionen in alle zerstörten Länder senden. Dieser Krieg wird
unseren Kampf gegen die Goyim für alle Zeiten beenden. Wir werden unsere
Identität allen Rassen Asiens und Afrikas offen aufdecken. Ich kann mit
Sicherheit behaupten, dass zur Zeit die letzte Generation weißer Kinder geboren
wird. Unsere Kontrollkommission wird, im Interesse des Friedens und um die
Spannungen zwischen den Rassen zu beseitigen, den Weißen verbieten, sich mit
Weißen zu paaren. Weiße Frauen sollen von Mitgliedern der dunklen Rassen
begattet werden und weiße Männer nur dunkle Frauen begatten dürfen. So wird
die weiße Rasse verschwinden, da Vermischung der Dunklen mit den Weißen das
Ende des weißen Menschen bedeutet, und unser gefährlichster Feind zur
Erinnerung wird. Wir werden ein Zeitalter des Friedens und der Fülle von
zehntausend Jahren beschreiten: die Pax Judaica, und unsere Rasse wird
unangefochten die Erde beherrschen. Unsere überlegene Intelligenz wird uns
befähigen, mit Leichtigkeit die Macht über eine Welt von dunklen Völkern zu
halten."
Frage aus der Versammlung: "Rabbi Rabinovich, wie wird es mit den
verschiedenen Religionen nach dem dritten Weltkrieg?"
Rabinovich: "Es wird keine Religionen mehr geben. Nicht nur, daß die
Existenz einer Priesterklasse eine ständige Gefahr für unsere Herrschaft
bleiben würde, auch der Unsterblichkeitsglaube würde unversöhnlichen
Elementen in vielen Ländern geistige Kraft geben und sie derart zum Widerstand
gegen uns befähigen. Wir werden jedoch die Rituale und Sitten des Judaismus
beibehalten als Wahrzeichen unserer erblichen Herrscherkaste, unsere
Rassengesetze verschärfen, indem keinem Juden erlaubt sein wird, außerhalb
unserer Rasse zu heiraten, auch wird kein Fremder von uns angenommen werden.
Wir könnten gezwungen sein, die grimmigen Tage des II. Weltkrieges, als wir
zuließen, daß Hitlerbanditen einige der Unseren ermordeten, zu dem Zwecke zu
wiederholen, um Beweise und Zeugen zu haben, um zu Gericht zu sitzen und die
Hinrichtung der Führer Amerikas und Russlands zu rechtfertigen, nachdem wir den
Frieden diktiert haben. Ich bin sicher, dass Ihr auf dieses Opfer leicht
eingehen werdet, da das Opfern seit je das Losungswort unseres Volkes gewesen
ist, und der Tod einiger Tausend im Tausch für die Weltherrschaft tatsächlich
ein niedriger Preis ist. Um Euch von der Gewissheit unserer Führerschaft zu
überzeugen, lasst mich Euch aufzeigen, wie wir alle Erfindungen der weißen
Völker zu Waffen gegen sie gemacht haben. Ihre Druckerpressen und Radios sind
die Sprachrohre unserer Wünsche und ihre Schwerindustrie stellt die Instrumente
her, die sie hinaus senden, um Asien und Afrika gegen sie selbst zu bewaffnen.
Unsere Interessen in Washington erhöhen bei Weitem das ’Punkt-Vier’-Programm
für die industrielle Entwicklung in zurückgebliebenen Gebieten der Welt, so
dass, nachdem die Industriebetriebe und Städte Europas und Amerikas durch den
Atomkrieg zerstört sind, die Weißen keinen Widerstand gegen die großen Massen
der dunklen Rassen mehr bieten können, welche dann ihre unbestrittene
Überlegenheit halten werden. Und so, mit dem Ausblick auf den Weltsieg vor
Augen, geht zurück in Eure Länder und steigert Euer gutes Wirken, bis zu dem
sich nähernden Tag, wenn Israel sich enthüllen wird, in all seinem glorreichen
Schicksal, als das Licht der Welt!
www.sweetliberty.org
Ich erinnere mich, wie mir meine Mutter nach Monaten der Nachforschung unseren
Stammbaum gezeigt hat.
Die Nachverfolgung unserer Blutlinien ergab, dass alle meine Vorfahren Juden
waren – Russen von der Seite meiner Mutter, Österreicher von der meines Vaters.
Wir waren Juden aus jüdischem Blut und stolz darauf.
Eines Tages nach der Sabbat-Feier informierten die Nachrichten über die
Konvertierung einer Nichtjüdin.
Mein Onkel bezeichnete sie als "Schickse", eine herabsetzende
Bezeichnung einer nichtjüdische Frau. Dies ist im Jiddischen die Bezeichnung
für ein unreines Tier und aus dem hebräischen Wort "Schekez"
abgeleitet.
Sie hatte nicht das richtige Blut – denn Juden sehen sich selbst als eine Rasse
und nicht als eine Religion.
Wenn es nicht so wäre, warum schreiben mir dann Juden immer wieder und sagen
mir ich könnte immer zum Judentum zurückkehren, da in mir immer eine
"jüdische Flamme" brennen wird?
Wenn es nicht so wäre, warum sollten da Golda Meir – eine Atheistin, Leo
Trotzki – ein Mörder, Albert Einstein – ein Pantheist und Leonard Bernstein -
ein Homosexueller, alle als Helden gefeiert werden?
Die Tora – die ersten fünf Bücher Moses im Alten Testament – verurteilt die
Homosexualität und bezeichnet sie als ein "Gräuel".
Jedoch "angesehene" jüdische Führungspersönlichkeiten (in den
USA), wie Ginsburg, Foxman, Kagan und Cohen fördern Homosexualität.
Es spielt keine Rolle, was du tust, Hauptsache du bist ein Jude – aus jüdischem
Blut.
Ist es eine Frage der rassischen Vorherrschaft, dass Juden im Scheinwerferlicht
spezielle Berühmtheit erlangen?
Das im jüdischen Eigentum befindliche Time Magazine legt diese Idee
unterschwellig nahe – und auch wohin sie mit dieser "Vorherrschaft"
gehen wollen: zur Weltherrschaft.
Militante Zionisten predigen die "Rassenvorherrschaft" über die
Nichtjuden und diese Nichtjuden beten sie als das "auserwählte Volk"
an – doch ich nenne sie einen Haufen Neurotiker.
Ich wuchs als Jude auf, mit lauter Neurotikern rund um mich.
Wenn es nicht so wäre, wieso stimmt Woody Allen so tief mit den Juden überein?
Sogar Freud hat seine eigene Neurose zugegeben.
Meine jüdische Großmutter aus Österreich spielte Walzer von Strauß am
Klavier.
Sie hat sich deutsche Kultur einverleibt – denn das Judentum hat keine eigene
Kultur – aber sie hat sich europäische Formen und Wege angeeignet.
Der einzige Weg für die Juden, ihre eigenen Kultur zu haben, ist, dass sie alle
Hassids werden, was aber für die meisten Juden widerlich ist.
Aber ich – als ein ehemaliger Jude, jetzt ein orthodoxer Christ – habe eine
Kultur, welche authentisch und historisch die meine ist, die östliche Kultur
der christlich-orthodoxen Kirche, deren Wurzeln hebräisch sind – nicht
babylonisch und rabbinisch.
Unser Gottesdienst leitet sich von der Priesterschaft des Alten Testaments ab,
welche die Juden nicht mehr besitzen. Die Orthodoxe Kirche NICHT die Synagoge
besitzt die echte Priesterschaft des Neuen Bundes.
Blutlinien und Stammbäume bringen dich nicht in den Himmel. Doch der rechte
Gottesdienst schon.
Ex-Charismatiker berichten: Wie wir im charismatischen Lager
verführt wurden.
Was sie persönlich erlebt haben, würden sie vor jedem Gericht dieser Welt mit
Eid bezeugen. Auch wären sie bereit, für ihre Aussagen innerhalb dieses
Artikels ihre volle Identität anzugeben. Doch davon riet TOPIC ihnen aus
Gründen des Personenschutzes ab. Deshalb nennen wir sie schlicht Elisabeth und
Joachim. Was die 58-Jährige und der 32-Jährige im charismatischen Lager
erlebten, schrieben sie auf vielen DIN-A4-Seiten nieder, von denen TOPIC
versucht hat, eine Zusammenfassung zu erstellen.
Elisabeth ist diejenige, die nach ihrer Bekehrung in acht Jahren Charismatik
fast alles erlebt hat. Sie war dreimal in der berühmten Vineyard-Gemeinde
"Airport Vineyard Fellowship" in Toronto. Von dort ging Anfang der 90er
Jahre der "Toronto-Segen" aus, der weltweit – angeblich durch
Einwirkung des Heiligen Geistes – Menschen schreiend, lachend oder wie Hühner
gackernd zu Boden stürzen ließ. Elisabeth besuchte acht Mal ein charismatisch
geprägtes Laubhüttenfest in Jerusalem und erlebte zahlreiche Veranstaltungen
mit Walter Heidenreich, Christoph Häselbarth, Benny
Hinn, Garry und Lilo Keller oder Mahesh
Chavda.
Besonders Bücher machten Elisabeth neugierig auf die Charismatik, und sie
wollte die "vielen schimmernden Sterne am grossen weiten Pfingsthimmel" dann
auch einmal persönlich kennen lernen: "Unsere Gemeinde wurde mir einfach zu
klein."
Deshalb fing Elisabeth an, charismatische Großveranstaltungen zu besuchen,
beispielsweise die "Get ready-Großtreffen" der Freien Christlichen
Jugendgemeinschaft Lüdenscheid (FCJG) unter Leitung des bekannten
Charismatikers Walter Heidenreich. In der Lüdenscheider Schützenhalle
veranstaltete Heidenreich in den neunziger Jahren (jetzt besitzt die FCJG eine
eigene Halle) für Tausende Besucher charismatische Happenings, in denen stets
angesagte internationale Propheten, Heiler und Star-Charismatiker auftraten.
Nach einem FCJG-Abend mit ohrenbetäubender Rockmusik erinnert sich Elisabeth:
"In der folgenden Nacht hatte ich schreckliche Träume über Jesus, sah ihn
mal als Fratze, dann sexuell-pervers. Ich ging in meinem Hotelzimmer auf die
Knie und tat weinend Buße. Ich wollte das ja nicht." Trotz dieses Erlebnisses
fährt Elisabeth noch weitere Male in das sauerländer Kleinstädtchen und
beschreibt den Abschluss eines Heidenreich-Auftrittes so: "Am letzten Abend
standen wir alle auf den Stühlen und Tischen voll betrunken vom Heiligen Geist
und sangen auf Anleitung von Walter Heidenreich ,Trink, trink, Brüderlein trink
...’ und ,Einer geht noch, einer geht noch rein ...’ Es ging zu wie auf einem
Münchner Bierfest."
In Lüdenscheid trifft Elisabeth auf eine Frau, die ihr
vorschwärmt, wie toll eine Geistestaufe beim jüdischen Laubhüttenfest der
Organisation Internationale Christliche Botschaft Jerusalem ist. Dort
treffe man auf die "Nabelschnur vom Himmel und die ganze Fülle des Segens".
Elisabeth fährt nach Israel und erlebt tatsächlich in einem
Heilungsgottesdienst mit dem Inder Mahesh Chavda die charismatische
Geistestaufe: "Chavda schrie: ,Wer hat die Geistestaufe noch nicht?’ Jemand
gab mir von hinten einen Stups. Jetzt oder nie! So ging ich mit vielen nach
vorne.
Jeder bekam persönlich die Hände aufgelegt und fiel er nicht um, wurde er noch
angeblasen. Was ich dann am Boden liegend erlebte, übertraf alles, was ich
bisher kannte: Liebesgefühle ohne Ende. Ich wollte und konnte gar nicht mehr
aufstehen. Ich war ein anderer Mensch. Jetzt kannte ich Jesus noch als
Liebhaber. Von nun an konnte auch ich in Zungen (Glossolalie/ekstatisches Reden)
reden, anderen die Hände auflegen oder sie anhauchen, und sie fielen auf den
Rücken. Auch heilen war keine Seltenheit mehr. Nun war ich ,Jemand’,
hochgestiegen auf dieser Leiter der Hierarchie."
Nicht immer gehen solche Geistestaufen oder Begegnungen mit okkultbegabten
Menschen scheinbar so "glimpflich" ab wie bei Elisabeths Geistestaufe in
Jerusalem. Nach einem Heilungsgottesdienst mit dem Charismatiker Christoph
Häselbarth in Friedrichshafen am Bodensee erlebte Elisabeth etwas, was sie in
Angst und Schrecken versetzte. Nachdem Häselbarth und sein Heilungsteam
versuchten, bei einer Kollegin von Elisabeth per Geistheilung ein Bein zu
verlängern, kam diese Frau völlig verändert zurück: "Meine Kollegin war
längere Zeit wie weg. Sie redete wirr durcheinander, schlug mit ihrem Kopf auf
die Tischplatte, heulte, lachte, und das nach einem Heilungsgottesdienst von
Häselbarth. Ja, sie wusste nicht mehr, wo sie überhaupt war. Am Ende wollte
sie über den Bodensee laufen, wie Petrus."
Dass solche Kontaktaufnahmen mit einer übersinnlichen Welt schwerwiegende
Folgen für Nichtchristen wie auch Christen nach sich ziehen können, erlebte
auch Joachim während eines Aufenthaltes in der Jugendgemeinschaft von Walter
Heidenreich in Lüdenscheid. Bevor Joachim 2001 Christ wurde, war er sieben
Jahre in der Esoterik aktiv gewesen. Als Reiki-Jünger ließ er sich in die
ersten Geheimnisse dieser übersinnlichen japanischen Heilweise einweihen. Im
Prinzip geht es im Reiki darum, dass ein Reiki-Meister eine okkulte Kraft auf
Menschen überträgt.
Ein Woche lang verbrachte Joachim in Lüdenscheid, weil er zunächst nur die
Arbeit der Jugendgemeinschaft unter Rauschgiftsüchtigen gründlich kennenlernen
wollte. Ein spannendes Buch darüber hatte seine Neugier geweckt. Natürlich
besuchte er auch andere FCJG-Veranstaltungen und war beeindruckt von den
Heilungswundern, die dort stattfanden. Joachim: "Ich hatte vor meinen Augen
erlebt, wie Menschen durch Gebet von körperlichen Gebrechen geheilt wurden."
Obwohl ihn Glaubensgeschwister aus seiner heimischen Baptistengemeinde gewarnt
hatten, sich auf keinen Fall in Lüdenscheid die Hände auflegen zu lassen,
fielen bei Joachim nach und nach diesbezüglich alle Barrieren: "Durch meine
Erfahrungen und Erlebnisse in Lüdenscheid konnte ich die Warnungen von zu
Hause nicht mehr annehmen."
Bei einer FCJG-Veranstaltung mit dem Charismatiker Olli (Reiner) Ewers war
Joachim dann bereit, die Geistestaufe zu empfangen. Ewers ging durch die Reihen
der Zuhörer und übertrug per Handauflegung übersinnliche Kraftwirkungen, die
Menschen zu Boden warfen. "Je näher Olli sich auf mich zubewegte, desto
größer wurde meine Anspannung. Ich hörte, wie er beim Händeauflegen immer
wieder kurz in Zungen betete und häufig dabei sagte:. ,Der Verstand muss weg!’
Auch schnippte er dabei regelmäßig wie selbstverständlich mit den Fingern ...
Auch bei mir betete Olli kurz etwas in Zungen. Er legte mir seine Hand auf den
oberen Stirnbereich und befahl auch mir, dass der Verstand weg muss ...
plötzlich spürte ich, wie ich in einer Art Schwerelosigkeit nach hinten
kippte, in meinem Geiste nahm ich alles wahr, was geschah. Ich realisierte, dass
ich fiel und dass ich aufgefangen und zu Boden gelegt wurde. Allerdings hatte
ich während des Moments des Fallens das Empfinden der Körperlichkeit völlig
verloren. Es fühlte sich schwebend an."
Zwei Tage nach diesem Erleben besucht Joachim eine weitere FCJG-Veranstaltung,
bei der die Versammelten aufgefordert wurden, ein Lied "in Zungen" zu
singen: "Als das Singen begann, erlebte ich nun, dass sich in mir eine Regung
im Kehlkopfbereich äußerte, die ich zuvor nie erlebt hatte. Ich spürte, wie
ich regelrecht dazu gedrängt wurde, meine Stimme ebenfalls zu erheben. Ich tat
meinen Mund auf, formte einen Laut und dann ging es wie von selbst los. Ohne
weiter nachzudenken, erlebte ich, wie der Geist meine Stimmbänder benutzte, um
irgendwelche Laute zu formen, die mir völlig fremd waren ... Und obwohl ich
keine Ahnung hatte, was ich da aussprach, begriff ich in jenem Moment doch, was
sich gerade ereignet hatte: Die Gabe der Zungenrede war in mir geweckt worden.
Nun hatte ich also die Gewissheit, dass ich eine Geistestaufe, wie sie in
pfingstcharismatischen Kreisen gelehrt wird, empfangen hatte."
Doch bei diesen Erfahrungen blieb es nicht. Wieder zu Hause, erlebte Joachim zu
seinem Entsetzen, dass während seiner Gebetszeit Phänomene auftauchten, die er
aus seiner Esoterik-Zeit kannte: "An einem Morgen, während meiner Stillen
Zeit, erlebte ich, dass das leichte Wippen meines Körpers, das ich regelmäßig
während des Zungenredens erlebte, plötzlich in ein starkes Schütteln
überging. Meine Arme, die ich im Gebet seitlich nach oben gestreckt hatte,
begannen sich dabei sehr stark hin und her zu bewegen und mein ganzer
Oberkörper wurde plötzlich heftig durchgeschüttelt ... Zum ersten Mal erlebte
ich derartige Schüttelerlebnisse bei einer Einweihungszeremonie in den ersten
Reiki-Grad. Als ich mich von der Meisterin für diese Energie hatte öffnen
lassen, spürte ich regelrecht, wie eine fremde Kraft in meinen Körper kam und
meinen ganzen Körper heftig durchschüttelte." Dieses immer wiederkehrende
Reiki-Schütteln hörte erst auf, als sich Joachim nach seiner Bekehrung in
einem Gebet davon lossagte. Jetzt war es wieder da und der junge Christ fragte
sich, "ob sich der Heilige Geist genau so manifestieren sollte wie dieser
Reiki-Geist?"
Nach und nach erkannte Joachim, was er sich durch die Geistestaufe eingehandelt
hatte. Gebete um Klarheit und Studien von Bibelstellen wie Jesaja 28 Vers 13, in
der das rücklings Umfallen negativ dargestellt wird, bringen Joachim dazu, noch
einmal ein Lossagegebet zu sprechen – dieses Mal in Bezug auf seine
Geistestaufe. "Schon am Tag darauf bemerkte ich, wie sich diese
übersinnlichen Phänomene, die gerade während meiner Gebetszeit regelmäßig
auftraten, nicht mehr manifestieren konnten. Das Wippen kam nicht wieder und ich
wurde auch nicht mehr zur Zungenrede gedrängt. Zu meiner Freude durfte ich so
erleben, dass der falsche Geist seinen Einfluss auf mein Leben wieder verloren
hatte ..."
Auch Elisabeth durfte den Ausgang aus dem charismatischen Irrgarten finden.
Dabei halfen ihr einige bekannte Evangelisten und charismatisch-kritische
Literatur. Heute sieht Elisabeth ihre Zeit als Charismatikerin so: "Ich
schäme mich so vor Jesus Christus für alle Gotteslästerungen. Schritt für
Schritt tat uns Gott die Augen auf. Ich ging immer wieder auf die Knie, auch mit
meiner Kollegin. Wir weinten und baten Gott und unseren Herrn Jesus Christus um
Vergebung. Ihm sei’s gedankt, dass er uns aus diesem Sumpf der Verirrung
herausgezogen hat."
Vieles ist in den Geschichten der beiden Ex-Charismatiker identisch. Besonders
auffällig ist dabei das geradezu fiebrige Bestreben im pfingstcharismatischen
Lager, die Gläubigen möglichst schnell mit einem neuen Geist zu impfen. Dieser
Geist scheint wie ein Virus per Handauflegung oder auch nur durch Teilnahme an
entsprechenden Veranstaltungen überzuspringen. Dass dieser
pfingstcharismatische Geist nicht der Heilige Geist ist, zeigen nicht nur
Berichte aus der gesamten Kirchengeschichte, sondern auch immer wieder solche
Zeugnisse wie diese von Elisabeth und Joachim.
Jesus selbst warnt in seiner Endzeit-Rede (Matth. 24) vor falschen
Heilsbringern, die mit Zeichen und Wundern versuchen, die "Auserwählten" zu
verführen. Diese falschen Christusse und Propheten sind längst mitten unter
uns und treiben ihr Unwesen.
Informationsdienst TOPIC / Herausgeber: Ulrich Skambraks (Kreuztal bei Siegen).
Postfach 1544.0-57206 Kreuztal
(Abo-Verwaltung: RZS, Walbergraben 1, D-35614 Asslar. Telefon: 06441/804326,
Telefax: 06441/804501)
Rick Warren und die »Saddleback-Gemeinde«
Rick Warren studierte zwar nicht wie Schwarz am Fuller Seminary, aber er
beschreibt in seinem Buch »Kirche mit Vision« (in der deutschen
Übersetzung: "Leben mit Vision" / Anm.), wie er im Jahr
1974 zum ersten Mal auf den Namen McGavran stieß: Als ich dort saß und diesen
Artikel über Donald McGavran las, hatte ich keine Ahnung davon, wie dramatisch
er die Richtung meines Dienstes beeinflussen würde (…) Rick Warren begann mit
seiner Frau Kay im Saddleback-Tal, südlich von Los Angeles gelegen, eine
Gemeindearbeit. Heute trifft sich dort eine der größten christlichen Gemeinden
der westlichen Hemisphäre. Der Gründer dieser Gemeinde ist ein Visionär. Am
30. März 1980 träumte Rick Warren in seiner ersten Predigt von einer
20.000-Seelen-Gemeinde, Hunderten von ausgesandten Missionaren und einem großen
Grundstück mit vielen schönen Gebäuden. Er und seine Mitarbeiter arbeiteten
über zwei Jahrzehnte an der Verwirklichung dieser Ziele. Ein Teil ihres Traumes
wurde bereits Wirklichkeit. Der Schwerpunkt der Gemeindeaktivitäten liegt auf
den Wochenendgottesdiensten. Zwei finden am Samstagabend statt. Am Sonntag sind
es gar drei. Sie werden Woche für Woche von vielen Menschen besucht. Diese
Gottesdienste sind auf Nichtchristen ausgerichtet. Der Musikstil ist modern und
laut. Die Kleidung ist leger. Rick Warrens Ansprachen sind thematisch und
relevant. Das bedeutet: sie haben etwas mit dem praktischen Alltagsleben der
Hörer zu tun (was natürlich grundsätzlich nicht schlecht ist). Eine
Predigtreihe lautete beispielsweise: »Vom Burnout zur Balance «. Die Kirche
bietet mehr als 150 verschiedene Dienste an. Es existieren Hunderte von
Kleingruppen und eine ausgedehnte Jugendarbeit. Saddleback hat Modellcharakter.
Saddleback versteht sich als Trendsetter. Das Modell der »Purpose Driven
Church« (auftragsbestimmte Gemeinde) wurde vor allem durch Rick Warrens
gleichnamiges Buch bekannt. Inzwischen wurden weltweit mehr als eine Million
Exemplare in mehr als 20 Sprachen verkauft.
Rick Warrens Buch »Kirche mit Vision« erschien 1995 und erlebte in den USA
innerhalb kürzester Zeit 36 Auflagen. Das Buch wurde zum Megaseller. In
Deutschland erschien es 1998 im Projektion J Verlag und es ging auch bei uns
bereits zehntausende Male über die Ladentische. Zudem wurden seit Erscheinen
des Originals über 500.000 Gemeindeleiter auf der ganzen Welt »mit den
Prinzipien gesunden Gemeindebaus …« vertraut gemacht. Warum ist »Kirche mit
Vision« so anziehend? Warum bedienen sich die Empfehlungen solcher Superlative?
Hier einige Beispiele (alle dem Anhang entnommen): Dieses Buch ist ein seltener
Schatz göttlicher Weisheit, völlig biblisch, inspiriert vom Heiligen Geist …
Jeder Pastor muss dieses Buch lesen! (der inzwischen verstorbene Bill Bright)
Rick Warren ist der Architekt für die Gemeinde des 21. Jahrhunderts und dies
ist seine Blaupause! (Bruce Larson) Niemandem gelingt gesundes Gemeindewachstum
besser als Rick Warren. (Jim Reeves) Kirche mit Vision ist vielleicht das
Kronjuwel unter der Literatur über Gemeindewachstum. (Randy Pope) Rick Warren
ist derjenige, dem wir alle zuhören und von dem wir lernen sollten. (Robert
Schuller) Dieses Buch könnte einen so bedeutenden Einfluss auf die Zukunft der
Christenheit ausüben wie alle anderen Bücher zusammen, die in den letzten
Jahren erschienen sind. (Ronnie Floyd) Ich betrachte Rick Warren als einen der
größten Denker in der heutigen Kirche. (Dwight Reighard) Rick Warren ist ein
Genie … (Ed Young jr.) Diese Einschätzungen stammen von hoch angesehenen
christlichen Leitern in den USA. In der Tat ist Kirche mit Vision ein
lesenswertes Buch. Der bibelkundige, differenzierungsfähige Leser wird wirklich
eine Fülle wertvoller Einsichten und Anregungen finden. Nach dem Geheimnis des
Erfolgs befragt, antwortete der Autor selbst: Das ist das Geheimnis meines
Buches: Es ist sozusagen der »Intel-Chip« des Gemeindeaufbaus! Man kommt nicht
umhin, diese Aussage als vermessen zu bezeichnen. Den »Intel-Chip« (weltweit
am häufigsten eingesetzter PC-Prozessor) finden wir allemal im Neuen Testament.
Mit ähnlicher »Selbstgewissheit« spricht Dr. Warren von seinem jüngsten Buch
»Leben mit Vision«: Aber ich vertraue auch – im Glauben – darauf, dass das
Buch ein Werkzeug zur Veränderung quer durch unsere Nation und dann der Welt
sein könnte. Was jedoch in den zitierten Belobigungen verschwiegen bzw. von
deren Verfassern nicht erkannt wird, ist die Tatsache, dass das Buch
gleichzeitig sehr umstrittene, fragwürdige und auch irreführende Passagen
enthält. Unsere Untersuchung will sowohl das Positive würdigen, als auch das
Negative beim Namen nennen. Dabei basieren meine Ausführungen nicht nur auf der
gründlichen Lektüre von Warrens Buch, sondern auch auf eigener Beobachtung. Im
Frühjahr 2000 hielt ich mich in Los Angeles auf. In jener Zeit konnte ich
Saddleback mehrmals besuchen, Gespräche führen und mir selbst ein Bild über
die Arbeit machen.
Das Buch als Ganzes bringt die Wertschätzung seines Autors gegenüber der
Gemeinde Gottes zum Ausdruck. Warren ist ohne Zweifel dem Gemeindebau völlig
hingegeben. Die örtliche Gemeinde betrachtet er nicht als Organisation, sondern
als Familie. Diese Sichtweise ist in einer Zeit der »Gemeindefrustrationen «
und »-traumata« wohltuend. Am Ende des Buches finden sich großartige Sätze:
Ich liebe die Gemeinde von ganzem Herzen. Sie ist das brillanteste Konzept, das
je erdacht wurde. Wenn wir wie Jesus sein wollen, dann müssen wir die Gemeinde
so lieben, wie er das tut, und wir müssen auch andere lehren, die Gemeinde
ebenfalls zu lieben … Diese Leidenschaft für die Gemeinde Christi nehme ich
dem Autor voll und ganz ab. Sie ist vorbildlich.
Obwohl Warren selbst stark von der »Gemeindewachstumsbewegung « geprägt
wurde, betont er in seinem Buch immer wieder die Bedeutung der
»Gemeindegesundheit«. Darunter versteht man in Saddleback eine Ausgewogenheit
zwischen den Elementen Kleingruppen, Jüngerschaft, Anbetung (Worship),
Sonntagsschule – und insbesondere zwischen Evangelisation auf der einen und
Weiterführung der Christen auf der anderen Seite. Warren sagt in diesem
Zusammenhang wörtlich: »Das Geheimnis einer gesunden Gemeinde ist
Ausgewogenheit«. Das angestrebte Ziel ist, Menschen nicht nur zur Bekehrung,
sondern dann zur geistlichen Reife zu führen. Ein weiterer Kernsatz lautet:
Gemeinden werden wärmer durch Gemeinschaft. Gemeinden werden tiefgehender durch
Jüngerschaft. Gemeinden werden stärker durch Anbetung. Gemeinden werden weiter
durch Dienen. Gemeinden werden größer durch Evangelisation. Diese Sichtweise
halte ich für ausgezeichnet. Ich wünschte mir, dass viele Gemeinden an dieser
Stelle von Saddleback lernen würden und planmäßiger arbeiteten. Nach meiner
Beobachtung haben im deutschsprachigen Raum nur wenige Gemeinden gleichzeitige
Angebote und Programme zur Evangelisation und zur Weiterführung der Gläubigen.
Entweder Gemeinden evangelisieren und vernachlässigen dabei das Wachstum der
Christen – oder umgekehrt. Hier könnten in der Tat viele Gemeindegründer von
Saddlebacks Beispiel lernen. Was Rick Warren unter der Überschrift »Das
Fundament einer gesunden Gemeinde« (Kap. 4) schreibt, gehört mit zum Besten in
seinem Buch. Und auch darin ist ihm zuzustimmen, dass vielen Gemeinden eine
klarere Sicht für den eigentlichen Auftrag gut tun würde.
Warren versteht es, an geeigneten Stellen würzige Zitate einzubauen. Wenn er
über Gewohnheiten spricht, führt er Fjodor Dostojewski an: Die zweite
Lebenshälfte eines Menschen besteht aus den Gewohnheiten, die er in der ersten
Hälfte erworben hat. Wenn er von Überzeugungen redet, zitiert er Howard
Hendricks: Ein Glaube ist etwas, über das man streiten wird. Eine Überzeugung
ist etwas, für das man sterben würde. Im gesamten Buch findet der Leser eine
Fülle von nützlichen Ideen, Anregungen und praktischen Tipps. Eine wahre
Fundgrube erstreckt sich z. B. von Seite 241-261. Dass diese Prinzipien in
Saddleback praktiziert werden, kann ich aufgrund meines Besuchs im Jahr 2000
bestätigen.
Die Saddleback-Gemeinde möchte in den nächsten 20 Jahren 200 Berufsmissionare
aussenden. Im Großraum Los Angeles wurden mehr als 30 Tochtergemeinden
gegründet. Die missionarische Leidenschaft und das Anliegen, Menschen für
Christus zu gewinnen, sind echt, ja, sogar vorbildlich. Es ist ein enormer
Fortschritt, wenn in einer Gemeindearbeit nicht nur gelegentlich eine
Evangelisation durchgeführt wird (so segensreich diese auch sein kann), sondern
auch ein permanentes missionarisches Anliegen zu finden ist. Evangelisation und
konsequente Einführung in Jüngerschaft, das Bemühen um Lehre usw., sind in
Saddleback feste Bestandteile des Gemeindelebens.
Saddleback duldet kein Konsumentenchristentum. Warren und seine Mitarbeiter
streben an, möglichst viele Gläubige zu aktiven Dienern in der Gemeinde zu
machen. Die Ausführungen dazu auf den Seiten 344-346 sind lesenswert. Darüber
hinaus veranstaltet die Gemeinde Pastorenkonferenzen. Mehr als 180.000 Pastoren
und Leiter aus Denominationen besuchten bereits die »Purpose-Driven-Schulungen«.
Die Multiplikation des Angebots via Internet tut ein Übriges. Saddleback
versteht sich selbst als Gemeinde der Zukunft. Rick Warren ist – laut des von
Billy Graham gegründeten Magazins »Christianity Today« – der Pastor mit dem
inzwischen wahrscheinlich größten Einfluss auf die Christen in Amerika. Er
spricht nicht nur von Gemeindewachstum. Er betont Gemeindegesundheit. Darunter
versteht er die Balance zwischen Evangelisation nach außen und Wachstum der
Gläubigen. Zuerst sollen Menschen in den Gästegottesdiensten für Christus
gewonnen werden. Dann will man diese in vier verschiedenen Kursen zur Reife
führen. Diesen Prozess versteht Warren als Kern einer »auftragsorientierten
Gemeinde«. In diesem Bemühen um Ausgewogenheit liegt ohne Zweifel die Stärke
der Saddleback-Gemeinde. Aus dieser Aufzählung, die keinen Anspruch auf
Vollständigkeit erhebt, geht hervor, warum ich »Kirche mit Vision« durchaus
zur Lektüre empfehle, wenn der Leser mit einem am Wort Gottes geschulten
Unterscheidungsvermögen herangeht.
»Weissagungen verachtet nicht, prüft aber alles, das Gute haltet fest! Von
aller Art des Bösen haltet euch fern«! (1Thess 5,20-22) Nachdem ich einmal
öffentlich eine kritische Anmerkung zu einem anderen Gemeindebaukonzept gemacht
hatte, schrieb mir ein junger Theologe. Er meinte, Paulus hätte die
Thessalonicher lediglich aufgefordert, alles zu prüfen und das Gute zu
behalten. Er hätte nicht verlangt, auch das Negative zu erwähnen. Diese Sicht
scheint mir symptomatisch für die heutige Zeit zu sein. Die Philosophie der
Toleranz möchte alles stehen lassen und grundsätzliche Kritik möglichst
vermeiden. Vor allem auf Abgrenzung soll verzichtet werden. Wer hingegen das
Neue Testament aufmerksam liest, der stellt fest, dass sowohl Jesus Christus als
auch die Apostel sehr oft Kritik und Abgrenzung geübt haben (Mt 16,11-12; Mt
23; 1Kor 15,12; 2Kor 11,1-4; 3Joh. 9-10; etc.). Paulus wies Petrus sogar
öffentlich zurecht, als es um »die Wahrheit des Evangeliums« ging (Gal 2,14).
Noch etwas sei an dieser Stelle betont. Ich habe kein Gefallen am Aufdecken der
Fehler und Schwächen anderer. Mir wäre es lieber, ich könnte hier schließen.
Aber gerade weil Saddleback einen solchen Einfluss auf viele Gemeinden in aller
Welt ausübt, wie vielleicht kaum eine einzelne Gemeinde je zuvor in der
Geschichte, darum muss sich Rick Warren erst recht mit seinem Konzept an den
Maßstäben der Heiligen Schrift messen lassen. Es geht letztlich um die
Wahrheit des Evangeliums und des neutestamentlichen Gemeindebaus. Man würde
natürlich ebenso Fehler und Mängel finden, wenn man beispielsweise die
Gemeinde, zu der ich gehöre, genau unter die Lupe nähme. Meine Gemeinde hat
zwar keinen weltweit prägenden Einfluss; dennoch freue ich mich, wenn uns
jemand in aufrichtiger Haltung auf ungute Dinge in unserer Gemeinde aufmerksam
macht. Aufrichtige Ermahnung hilft letztlich mehr als Schmeichelei. Unsere
Verantwortung liegt darin, die Wahrheit in einer demütigen Haltung und mit dem
Ziel der Hilfe zu sagen. Wahrheit zu unterdrücken, hilft letztlich niemandem.
Wahrheit muss Wahrheit bleiben, selbst wenn sie gegen uns spricht oder wenn wir
uns mit ihrer Weitergabe angreifbar machen. Ich nehme Warren ab, dass er Gott
gefallen möchte und bin auch bereit, von ihm zu lernen. Ich habe viele Passagen
seines Buches positiv angestrichen. Aber ich kann nicht schweigen, wenn sein
Modell als das neue Heilmittel für die Gemeinden weltweit angepriesen wird.
Sein »Medikament « hat zu starke »Nebenwirkungen«.
Rick Warren ist ein Meister des Pragmatismus. Pragmatismus ist – wie wir im
ersten Teil gesehen haben – die Einstellung, Dinge nicht nach übergeordneten
Prinzipien zu beurteilen, sondern vor allem nach ihrer Funktionalität.
Pragmatismus ist Zweckmäßigkeitsdenken. Genau hier liegt meine Hauptkritik an
Warrens Konzept. In Saddleback ist Pragmatismus der alles beherrschende Faktor.
Wir Europäer haben den Hang zum Theoretisieren. Rick Warren erliegt, was
Amerikanern gelegentlich (und manchmal zu recht) nachgesagt wird, dem anderen
Extrem. Er denkt und arbeitet ungehemmt pragmatisch. Pragmatismus ist nicht zu
verwechseln mit Praxisorientierung. Pragmatismus ist Zweckmäßigkeitsdenken.
Auch wenn Rick Warren wiederholt erwähnt, dass er Bibelstudium für wichtig
hält, so schwächt er diese Aussage gleich wieder mit der Feststellung ab, dass
Lehre ohne Praxis fruchtleer bleibt. In einem Abschnitt über verschiedene
»Mythen« des Gemeindebaus, die Warren für unzutreffend hält, kritisiert er
auch die These, man brauche nur Bibelstudium, um geistlich zu wachsen
(»Reifemythos Nr. 6«). Wörtlich schreibt er: Das Letzte, was viele Christen
nötig haben, ist, einen weiteren Bibelkurs zu besuchen. Sie wissen bereits
mehr, als sie in die Praxis umsetzen. Nach dieser Philosophie müsste man
Bibellehre fast völlig sein lassen, denn nahezu alle Christen auf der Welt
wissen bereits mehr als sie in ihrem praktischen Alltagsleben umsetzen können.
Außerdem vergisst Warren, dass es auch »informative Lehre« gibt, die dazu
dient, verstehen und erklären zu können, warum beispielsweise die Hauptlehre
der römisch-katholischen Kirche falsch ist. Ich halte es für einen Fehler,
anzunehmen, dass alleine die Beschäftigung mit der Bibel Reife hervorbringen
wird. Hier schießt Warren meines Erachtens einen »Strohmann« ab. Mir ist auch
in Amerika noch nie ein Christ begegnet, der das behauptet hätte. Vielmehr
offenbaren solche Aussagen in »Kirche mit Vision« unfreiwillig die zugrunde
liegende Philosophie des Pragmatismus.
Warren baut seine »Ekklesiologie« letztlich auf zwei Bibelstellen: »Du sollst
den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen …« (Mt 22,37-40) und »Darum
geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; … « (Mt
28,19-20). Daraus leitet der Autor fünf Aufträge für eine »auftragsbestimmte
« Gemeinde ab (»The Purpose-driven Church« ist der amerikanische
Originaltitel des Buches). Diese fünf Aufträge sind als solche zwar keineswegs
falsch, aber sie sind teilweise falsch definiert und lediglich ein kleiner
Ausschnitt aus der gesamten neutestamentlichen Lehre über die Gemeinde. Hier
handelt es sich um eine unzulässige Verkürzung. In »Kirche mit Vision« fehlt
leider eine biblisch begründete Begriffs- und Auftragsbestimmung der Gemeinde.
Das ist für ein solches Buch ein unverzeihlicher Mangel.
Dieser Punkt berührt ein hermeneutisches Problem. »Hermeneutik « ist die
Lehre vom Verstehen und Auslegen der Heiligen Schrift. Ich persönlich bin davon
überzeugt, dass die Bibel heilsgeschichtlich verstanden werden will. Rick
Warren scheint dieses Auslegungsprinzip fremd zu sein. In Kapitel 12 – über das
ich ausgesprochen unglücklich bin – führt er aus, wie Christus Menschenmassen
anzog. Dabei erwähnt er mit keiner Silbe, dass der Dienst Jesu von zwei ganz
verschiedenen Phasen gekennzeichnet war. Im ersten Teil proklamierte der Heiland
den Anbruch des Reiches Gottes (Mt 4-11). Dann wurde er von der Führung Israels
definitiv als Messias abgelehnt (Mt 12). Daraufhin begann die zweite Phase
seines Dienstes mit dem Schwerpunkt der Jüngerbelehrung (ab Mt 13). Warum
erwähnt Warren nicht, dass Christus die Mengen hauptsächlich in der
»Reich-Gottes-Phase« anzog? Als der Sohn Gottes vom Kreuz und vom Preis der
Nachfolge predigte, blieben von der großen Masse nur noch wenige übrig (Joh
6,66-69). Wo zog Paulus, unser besonderes Vorbild im Gemeindebau, die Massen an?
Und wo taten es nach der anfänglichen Phase großen Zulaufs (Apg 2-6) die
anderen Apostel? Den Korinthern musste Paulus schreiben: Mir scheint, dass Gott
uns als die Letzten hingestellt hat, wie zum Tod bestimmt; denn wir sind der
Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als Menschen (1Kor 4,9). Menschlich
gesprochen ist es in Nordamerika für einen begabten Evangelisten nicht
sonderlich schwer, eine größere Zahl von Menschen anzuziehen; vor allem dann,
wenn das Programm so auf die Zielgruppe maßgeschneidert wird wie in Saddleback
oder Willow Creek. Aber wenn Warren dem Leser in dem besagten 12. Kapitel in
Aussicht stellt, dass doch eigentlich alle Gemeindegründer zu großen Mengen
predigen könnten, wenn sie es denn nur richtig anpacken würden, dann hat er
den Boden der Bibel verlassen.
Warren empfiehlt »Gottesdienste für Suchende« als das geniale Konzept der
Evangelisation. Als Pragmatiker hat er mit diesem Stilmittel keine Probleme. Er
rechtfertigt seinen Ansatz mit den Aussprüchen Jesu »Kommt und seht!« (Joh
1,39) und »Kommt alle zu mir …« (Mt 11,28). Allerdings übersieht er dabei,
dass Christus die Ungläubigen zu sich eingeladen hat, und nicht in die
Zusammenkünfte der neutestamentlichen Gemeinde! Das ist ein großer
Unterschied. Wer sich hingegen strikt an die Weisungen des Neuen Testaments
halten möchte, wird zurückhaltender sein. Wo steht in den Lehrbriefen des
Neuen Testaments geschrieben, dass wir Ungläubige in unsere »Gottesdienste«
einladen sollen? Das Gegenteil ist der Fall: Geht hin in die ganze Welt und
predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung (Mk 16,15). Das Zusammenkommen der
örtlichen Gemeinde hat nach der Schrift den Zweck der Anbetung Gottes, der
Erbauung der Gläubigen sowie deren Zurüstung zum Dienst. Wenn dennoch
Nichtchristen unseren Predigten zuhören wollen, sind sie selbstverständlich
herzlich willkommen – und schon mancher wurde auf diesem Wege von Gott
angesprochen. Wir werden jedoch nirgendwo aufgefordert, den »Gottesdienst« zu
einer Evangelisationsveranstaltung umzufunktionieren. In 1. Korinther 14,23 und
Jakobus 2,2ff wird beispielhaft ausgeführt, was passieren könnte, wenn
ausnahmsweise doch ein Ungläubiger kommt. Ebenso werden wir durch diese Stellen
nicht angehalten, das Programm und die Verkündigung auf Suchende auszurichten.
Uns bieten sich außerhalb der Gemeindezusammenkunft ungezählte gute
Möglichkeiten zum Evangelisieren. Warum sollten wir es gegen den
neutestamentlichen Grundsatz im »Gottesdienst « praktizieren? Wenn wir es
dennoch tun, treibt uns nicht die Heilige Schrift, sondern Pragmatismus. Wir
machen quasi aus dem »Heiligtum« einen »Vorhof«.Wir tauschen sozusagen unser
Tafelsilber gegen Plastikbesteck ein. Denn wer »A« sagt, muss auch »B«
sagen. Wer seine Veranstaltungen nach dem Geschmack der Nichtchristen
ausrichtet, der muss zwangsläufig Rockmusik, Theaterstücke, thematische
Predigten etc. einsetzen. Das Motto lautet ja: »Hauptsache, ich bekomme
Besucher meiner Zielgruppe in meine Veranstaltung«. Der bekannte Bibelausleger
John MacArthur weist darauf hin, dass nach dem Tod von Ananias und Saphira
große Furcht über alle kam, die es hörten (Apg 5,11). Er fährt fort: Nach
Vers 13 wagten die Ungläubigen nicht, sich ihnen anzuschließen. Das steht in
diametralem Gegensatz zu der heute so beliebten Philosophie der
Benutzerfreundlichkeit. Anstatt die Leute zu ködern, indem man ihnen das
Gefühl gibt, willkommen und sicher zu sein, benutzte Gott die Angst, um sie
draußen zu halten. Erwin Lutzer, Hirten-Lehrer in der Moody Bible Church in
Chicago, beschreibt ebenfalls die Spannung zwischen Liebe und Heiligkeit der
Gemeinde: Die Liebe innerhalb der Gemeinde zieht die Welt an; die Heiligkeit
innerhalb der Gemeinde verurteilt die Welt. Zur Zeit der frühen Gemeinde befiel
die Außenstehenden große Angst, wenn sie erlebten, wie sich die Gemeinde der
Disziplin und dem heiligen Leben verschrieb. Nun argumentieren die Vertreter
dieses Modells, der Sucher- Gottesdienst sei nur eine evangelistische
Veranstaltung unter anderem Namen. Der Gemeindegottesdienst fände ja in der
Wochenmitte statt. Tatsächlich versammeln sich die Gläubigen in Saddleback am
Mittwochabend. Dieser Sicht kann ich trotzdem nicht zustimmen. Einerseits wäre
es immer noch eine Aushöhlung des biblischen »Gottesdienstbegriffs«. Das Neue
Testament beschreibt das Zusammenkommen der Christen als eine Versammlung für
Gläubige. In einer solchen Zusammenkunft wird Gott angebetet, die Christen
werden auferbaut und zugerüstet. Andererseits fürchte ich, dass die meisten
Gemeinden in unserem Land, die »besucherfreundliche Gottesdienste« anbieten,
lediglich sonntags evangelisieren, ohne mit gleicher Intensität für den
vollen, erforderlichen Ersatz an Lehre, Auferbauung und Zurüstung zu sorgen.
Wiederum trägt der Pragmatismus zu einer Verflachung des biblischen
Gemeindelebens bei. Eine Gemeinde braucht »gesunde Lehre« zur Festigung des
Glaubens und zur Verwurzelung im Herrn (Apg 2,42; 11,26; etc.). Dass Rick Warren
für solche Anfragen wenig Verständnis hat, zeigt sich daran, dass er auf den
Seiten 224-225 die Kritiker des besucherfreundlichen Ansatzes ganz pauschal als
»Pharisäer « und »Pfeilschießer« bezeichnet. Damit immunisiert er sich
selbst gegenüber biblisch begründeter Korrektur.
In der Bibel steht Gott im Zentrum (theozentrisch) und nicht der Mensch
(anthropozentrisch). Ebenso soll es in der neutestamentlichen Gemeinde sein (Eph
3,21). Diese Sicht war Jahrhunderte lang unbestritten. Erst im 20. Jahrhundert,
dem Zeitalter des »Existenzialismus«, wagten es christliche Leiter, den
Menschen mit seinen Bedürfnissen derartig in den Mittelpunkt des Geschehens zu
stellen. Wo dies geschieht, steht die Gemeinde Christi in der Gefahr, die Ehre
Gottes aus dem Blick zu verlieren und zu einer psychologisierten
»Bedürfnis-Befriedigungs-Anstalt« zu degenerieren.
In »Kirche mit Vision« verrät er dem Leser seine zugrunde liegende
Philosophie: Ein guter Verkäufer weiß, dass man immer bei den Bedürfnissen
des Kunden beginnt und nicht mit dem Produkt. Zwei Seiten weiter schreibt er: Es
wird ihnen dabei helfen, Gottes Willen für die Predigt zu erkennen, wenn sie
sich einfach die Bedürfnisse der Zuhörer überlegen. Diese Sätze könnten
ebenso aus der Feder von Marketing-Spezialist Barna stammen. Dass Warren
wirklich nach dieser Devise handelt, konnte ich mit meinen Begleitern in seinem
Ostergottesdienst 2000 miterleben. Er brachte es fertig, selbst eine der
»großen Taten Gottes« völlig anthropozentrisch auszulegen (nach dem Motto:
Was bringt uns die Auferstehung für unser Alltagsleben?). Aber solche
Predigtinhalte passen genau zur Grundeinstellung des Predigers. In einem
Abschnitt, in dem es um die Bedürfnisse der Menschen geht, schreibt er: Es ist
meine tiefe Überzeugung, dass jeder Mensch für Christus gewonnen werden kann,
wenn Sie den Schlüssel zu seinem Herzen finden … Aber der wahrscheinlichste
Punkt, an dem man ansetzen sollte, sind die Nöte der Person, die man
herausspüren konnte. Mich würde interessieren, wie Pastor Warren diese Aussage
mit der biblischen Lehre von der Erwählung in Einklang bringen will (Joh 6,44;
Röm 8,29-30; Eph 1,4-6; etc.). Nach meiner Einschätzung steht Rick Warren mit
vielen anderen Verkündigern in der Gefahr, eine Botschaft zu verkündigen, die
in erster Linie die Glückssehnsucht des Menschen stillen möchte. Nach mehr als
20 Jahren Erfahrungen im Dienst der Evangelisation weiß ich um das schwierige
Ringen, wie viel Wahrheiten der Nachfolge man einem noch nicht gläubigen
Menschen zumuten soll. Eines ist jedoch klar. Wer auch immer eine »Komm-zu-Jesus-und-du-bist-glücklich-Botschaft«
predigt, der gibt ein verkürztes Evangelium weiter. Wenn ein Zuhörer nur
solche Verkündigung hört, wird er schwerlich zum echten Leben aus Gott
gelangen.
COLUMBUS, Ohio (BP) – Wenn Sie älter als 40 Jahre sind, ist
Ihnen der Name Benjamin Spock mehr als vertraut. Es war Spock, der einer ganzen
Generation von Eltern sagte, sie sollten sich nicht aufregen und ihre Kinder
nicht bestrafen und ihnen erlauben, sich selbst auszudrücken. Disziplin, so
sagte er uns, würde das zerbrechliche Ego eines Kindes nachteilig beeinflussen.
Millionen folgten diesem Guru der Kindesentwicklung und er blieb unter
professionellen Kindererziehungsexperten unwidersprochen. Jedoch machte Dr.
Spock vor seinem Tod eine verblüffende Entdeckung. Er hatte Unrecht.
Tatsächlich sagte er:
"Wir haben eine Generation von Gören aufgezogen. Eltern
sind nicht bestimmt genug mit ihren Kindern, aus Furcht, ihre Liebe zu verlieren
oder ihren Unmut auf sich zu ziehen. Das ist ein grausamer Entzug, den wir
Profis Müttern und Vätern aufgebürdet haben. Natürlich machten wir das mit
den besten Absichten. Wir erkannten nicht, bis es zu spät war, wie unsere ,Wir
wissen alles’ Haltung die Selbstsicherheit von Eltern untergraben hat."
Uups.
Etwas genauso Bedeutungsschweres ist gerade meiner Meinung nach in der
evangelikalen Gemeinschaft passiert. Für den größten Teil einer Generation
sind Evangelikale mit der "sucherfreundlichen" Bewegung ins Schwärmen
geraten, die von der Willow Creek Community Church in Chikago ausgebrütet
wurde. Der Guru dieser Bewegung ist Bill Hybels. Er und andere hatten uns
Jahrzehntelang geraten, alles über Bord zu werfen, was wir vorher über
Gemeindewachstum gedacht haben und was uns gelehrt wurde, und es durch ein neues
Paradigma zu ersetzen, eine neue Weise, den geistlichen Dienst zu tun.
Mit dieser "neuen Welle" des geistlichen Dienstes kam vielleicht
unabsichtlich ein geringerer Nachdruck, persönliche Verantwortung für
Bibelstudien zu übernehmen, verbunden mit einer Betonung von "Programmen"
und Hochglanzmarketing, die auf gefühlten Bedürfnissen beruhten.
Die Größe der Menschenmenge anstatt die Intensität des Herzens bestimmten den
Erfolg. Wenn die Menge groß war, dann dachten sie segnete Gott gewiss den
geistlichen Dienst. Gemeinden wurden aufgrund von demographischen Studien,
professionellen Strategen, Marketingforschung, Erfüllung "gefühlter
Bedürfnisse" und Predigten gebaut, die im Einklang mit diesen Techniken
stehen. Uns wurde gesagt, Predigen sei out und Relevanz in. Lehre war bei weitem
nicht so wichtig wie Innovation. Wenn sie nicht "innovativ" und
verbraucherfreundlich war, wurde sie verdammt. Die Erwähnung von Sünde,
Errettung und Heiligung waren tabu und wurden durch Starbucks
(Kaffeekränzchen), Strategie und Empfindsamkeit ersetzt.
Tausende von Pastoren hingen an jedem Wort, das von den Lippen der Experten der
Kirchenwachstumsbewegung ausging. Satellitenseminare waren mit wissensdurstigen
Kirchenführern voll gepackt, die den neuesten Weg lernten, "Gemeinde zu
machen". Das Versprechen war eindeutig: Tausende von Leuten und Millionen von
Dollar konnten nicht unrecht haben. Vergiss, was Leute benötigen, gib ihnen,
was sie wollen. Wie kann man gegen die Zahlen argumentieren? Wenn man es wagte,
die "Experten" herauszufordern, wurde man sofort als "Traditionalist"
abgestempelt, eine Rückkehrer zu den 50er Jahren, ein starrköpfiger
Dinosaurier, der unwillig war, sich den Zeiten anzupassen.
All das hat sich kürzlich geändert.
Willow Creek hat das Ergebnis einer mehrjährigen Studie über die Wirksamkeit
ihrer Programme und der Philosophie ihres geistlichen Dienstes herausgegeben.
Die Erkenntnisse der Studie findet man in einem neuen Buch mit dem Titel "Reveal:
Where Are You? – Zeig her: Wo stehst Du?", mitverfasst von Cally Parkinson
und Greg Hawkins, Exekutivpastoren der Willow Creek Community Church. Hybels
selbst bezeichnete die Ergebnisse als "das Fundament aufbrechend", "die
Erde erschütternd" und "die Sinne erweiternd". Und das ist kein Wunder:
Es scheint, dass die "Experten" unrecht hatten.
Der Bericht enthüllt, dass das meiste von dem, was sie in diesen vielen Jahren
getan haben und was sie Millionen anderen gelehrt haben, keine soliden Jünger
Christi produziert. Zahlen ja, aber keine Jünger. Es wird schlimmer. Hybels
lamentiert:
"Als die Ergebnisse tatsächlich zurückkamen, stellte
sich heraus, einiges von dem Zeug, in das wir Millionen von Dollars gesteckt
haben, weil wir dachten, es würde wirklich unseren Leuten helfen, geistlich zu
wachsen und sich zu entwickeln, half den Leuten nicht so sehr. Nach anderen
Sachen, in welche wir nicht so viel Geld hineinsteckten und wofür wir nicht so
viel Personal einsetzten, schreien die Leute."
Wenn man einfach nur eine Menge von Leuten will, liefert das "sucherfreundliche"
Modell Ergebnisse. Wenn man gut fundierte, echte, reife Nachfolger Christi will,
ist es eine Pleite: In einem schockierenden Bekenntnis stellt Hybels fest:
"Wir machten einen Fehler. Was wir hätten tun sollen,
als Leute zum Glauben kamen und Christen wurden, hätten wir anfangen sollen
ihnen zu sagen und sie zu lehren, dass sie Verantwortung übernehmen müssten,
und sich verantwortlich ‘selbst ernähren’ müssten. Wir sollten Leute
gewonnen und ihnen gelehrt haben, wie sie ihre Bibel zwischen den Gottesdiensten
lesen sollten, wie sie die geistlichen Praktiken viel aggressiver selbständig
hätten tun sollen."
Es ist unglaublich, der Guru des Kirchenwachstums sagt uns nun,
dass Leute ihre Bibeln lesen und Verantwortung für ihr geistliches Wachstum
übernehmen müssen.
Genauso wie Spocks "Fehler" kein unbedeutender Irrtum war, so ist der Irrtum
der sucherfreundlichen Bewegung in seiner Reichweite gewaltig. Man entdeckt
jetzt, dass das Fundament von Tausenden Gemeinden in Amerika bloßer Sand ist.
Das Individuum, das vielleicht den größten Einfluss auf die amerikanischen
Gemeinden in unserer Generation hatte, hat nun eingestanden, die Philosophie
seines geistlichen Dienstes wäre in großen Teilen ein "Fehler". Das
Ausmaß dieses Irrtums ist gar nicht zu ermessen.
Die vielleicht am meisten schockierende Sache bei all diesen Enthüllungen, die
aus Willow Creek kommen, findet man in der Zusammenfassung von Greg Hawkins:
"Unser Traum ist, dass wir grundlegend die Weise
verändern, wie wir Gemeinde machen. Dass wir ein unbeschriebenes Blatt Papier
herausnehmen und alle unsere alten Annahmen überdenken. Sie durch neue
Einsichten ersetzten. Einsichten, die aus Nachforschungen stammen und in der
Schrift verwurzelt sind. Unser Traum ist wirklich zu entdecken, was Gott bewirkt
und wie er uns bittet, diesen Planeten zu verändern."
Ist es nicht das, was uns gesagt wurde, als diese ganze
sucherfreundliche Sache begann? Die Kirchenwachstumsgurus wollen wieder ihre
alten Annahmen über Bord werfen und "ein unbeschriebenes Blatt Papier
herausnehmen", und wahrscheinlich wieder mit einem neuen Paradigma für den
geistlichen Dienst herauskommen.
Sollte dies ermutigend sein?
Bitte beachten Sie, dass "verwurzelt in der Schrift" immer noch dem "überdenken",
"neue Einsichten" und "Nachforschungen" folgt. Jemand kapiert es
anscheinend immer noch nicht. Solange man nicht zu einfachen biblischen (und
relevanten) Prinzipien zurückkehrt, wird ein neues fehlerhaftes Schema das
bestehende ersetzen und eine weitere Generation wird dem nachfolgen, was der
neuste Pfeifer spielt.
Was wir bei diesem "Bekenntnis", das aus den höchsten Rängen der Willow
Creek Vereinigung kommt, zumindest ermutigend finden sollten ist, dass sie
endlich erkennen: ihr gegenwärtiges "Modell" hilft den Leuten nicht, zu
reifen Jüngern von Jesus Christus heranzuwachsen. Wenn man den massiven
Einfluss sieht, den diese Organisation heute auf die Kirche in Amerika hat, so
lasst uns beten, es möge Gott gefallen, Strukturen in Willow Creek einzusetzen,
die nicht nur zahlenmäßiges Wachstum, sondern Wachstum in der Gnade
begünstigen werden.
Bob Burney ist preisgekrönter Moderator (Salem Kommunikationspreis)
des Radioprogramms "Bob Burney Live", das an Werktagen
nachmittags auf WRFD – AM 880 in Columbus, Ohio, zu hören ist. Diese Rubrik
erschien ursprünglich in Townhall.com.
https://www.crosswalk.com/pastors/11558438/
Interview mit Vidal Gore, dem Cousin von Al Gore,
ehemaliger Vizepräsident der USA.
"Die amerikanische Bevölkerung will keine Kriege. Die Führung der
Vereinigten Staaten, die Eigentümer dieses Landes, müssen jedoch Kriege
führen, sonst bekommen sie nicht das nötige Geld für das Pentagon, Summen,
die dann an Boeing und Lockheed weitergereicht werden. Es ist also sehr wichtig,
dass wir Feinde haben. Deshalb erschaffen wir immer wieder neue.
Das amerikanische Volk weiß dagegen nicht einmal, wo die entsprechenden Länder
auf der Landkarte liegen. Wir haben ja kein öffentliches Bildungssystem, der
Durchschnittsamerikaner hat fast überhaupt keine Bildung. Wir haben in Amerika
eine Viertelmilliarde Menschen, von denen mehr als die Hälfte funktionale
Analphabeten sind. Nur ein Prozent der Amerikaner liest überhaupt Bücher.
Die Vereinigten Staaten neigen dazu, ausländische Individuen zu dämonisieren:
Sie sind angeblich drogenabhängig, betrügen ihre Frauen, tragen Frauenkleider
und so weiter. Seit Pearl Harbor hat uns kein Staat überfallen. Wir haben gegen
andere Länder immer als erste losgeschlagen. Und wir hatten immer eine
Entschuldigung dafür parat. Diese Länder beherbergten Terroristen oder sie
schickten sich an, die freie Welt zu verlassen und kommunistisch zu werden.
Wir haben ein Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln, einer nennt sich
Republikaner, der andere Demokraten. Aber beide werden von den großen
Unternehmen finanziert. Die Republikaner stehen viel weiter rechts, sind reicher
und vertreten die Kriegsinteressen wahrscheinlich etwas stärker als die
Demokraten. Aber das ist der einzige feine Unterschied, den man ausmachen kann."
(Aus: Gespräch mit Vidal Gore, der Cousin des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al
Gore "Amerika braucht Feinde" FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Die Berliner-Erklärung, ein von über 50 deutschen Gemeindevertretern unterzeichnetes Dokument erklärte,
dass die Pfingstbewegung von "unten" sei. Die klaren Warnungen wurden jedoch von den führenden Pfingstlern ignoriert.
Leider sind unter den vielen, von Pfingstlern und Charismatikern verfassten Schriften gegen die Berliner Erklärung keine
zu finden, die auf die in der Erklärung gemachten Aussagen eingehen, geschweige denn solche, die biblisch fundiert
Stellung dazu nehmen. Ein Abdruck der Berliner Erklärung ist in der Pfingst- und Charismatischen Literatur ebenso schwer
zu finden. Wir meinen, auch dieses Dokument hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt:
BERLINER ERKLäRUNG
Die unterzeichnenden Brüder erheben warnend ihre Stimme gegen die sogenannte Pfingstbewegung.
1. Wir sind nach ernster gemeinsamer Prüfung eines umfangreichen und zuverlässigen Materials vor
dem Herrn zu folgendem Ergebnis gekommen:
a) Die Bewegung steht im untrennbarem Zusammenhang mit der Bewegung
von Los Angeles, Christiana, Hamburg, Kassel, Grossalmerode. Die Versuche, diesen Zusammenhang zu leugnen, scheitern
an den vorliegenden Tatsachen.
b) Die sogenannt Pfingstbewegung ist nicht von oben, sondern von unten; sie
hat viele Erscheinungen mit dem Spiritismus gemein. Es wirken in ihr Dämonen, welche, vom Satan mit List geleitet,
Lüge und Wahrheit vermengen, um die Kinder Gottes zu verführen. In vielen Fällen haben sich die sogen.
"Geistbegabten" nachträglich als besessen erwiesen.
c) An der überzeugung, dass diese Bewegung von unten her
ist, kann uns die persönliche Treue und Hingebung einzelner führender Geschwister nicht irre machen, auch nicht die
Heilungen, Zungen, Weissagungen usw., von denen die Bewegung begleitet ist. Schon oft sind solche Zeichen mit
ähnlichen Bewegungen verbunden gewesen, z.B. mit dem Irvingianismus, ja selbst mit der "christlichen Wissenschaft"
(Christian Science)und dem Spiritismus.
d) Der Geist in dieser Bewegung bringt geistige und körperliche
Machtwirkungen hervor, dennoch ist es ein falscher Geist. Er hat sich als solcher entlarvt. Die hässlichen
Erscheinungen wie Hinstürzen, Gesichtszuckungen, Zittern, Schreien, widerliches, lautes Lachen usw. treten auch
diesmal in Versammlungen auf. Wir lassen dahingestellt, wieviel davon dämonisch, wieviel hysterisch oder seelisch
ist, gottgewirkt sind solche Erscheinungen nicht.
e) Der Geist dieser Bewegung führt sich durch das Wort
Gottes ein, drängt es aber in den Hintergrund durch sogen. "Weissagungen". Vgl. 2. Chron. 18,18-22. überhaupt liegt
in diesen Weissagungen eine grosse Gefahr, nicht nur haben sich in ihnen handgreifliche Widersprüche herausgestellt,
sondern sie bringen da und dort Brüder und ihre ganze Arbeit in sklavische Abhängigkeit von diesen "Botschaften". In
der Art ihrer übermittlung gleichen die letzteren den Botschaften spiritistischer Medien. Die übermittler sind meist
Frauen. Das hat an verschiedenen Punkten der Bewegung dahin geführt, dass gegen die klaren Weissagungen der Schrift
Frauen, sogar junge Mädchen, leitend im Mittelpunkt stehen.
2. Eine derartige Bewegung als von Gott geschenkt anzuerkennen, ist uns unmöglich. Es ist
natürlich nicht ausgeschlossen, dass in den Versammlungen die Verkündigung des Wortes Gottes durch die demselben
innewohnende Kraft Früchte bringt. Unerfahrene Geschwister lassen sich durch solche Segnungen des Wortes Gottes
täuschen. Diese ändern aber an dem Lügencharakter der ganzen Bewegung nichts, vgl. 2. Kor. 11, 3.4.14.
3. Die Gemeinde Gottes in Deutschland hat Grund, sich tief zu beugen darüber, dass diese Bewegung
Aufnahme finden konnte. Wir alle stellen uns wegen unserer Mängel und Versäumnisse, besonders auch in der Fürbitte,
mit unter diese Schuld. Der Mangel an biblischer Erkenntnis und Gründung, an heiligem Ernste und Wachsamkeit, eine
oberflächliche Auffassung von Sünde und Gnade, von Bekehrung und Wiedergeburt, eine willkürliche Auslegung der
Bibel, die Lust an neuen aufregenden Erscheinungen, die Neigung zu übertreibungen, vor allem aber auch
Selbstüberhebung,–das alles hat dieser Bewegung die Wege geebnet.
4. Insonderheit aber ist die unbiblische Lehre vom sogen. "reinen Herzen" für viele Kreise
verhängnisvoll und für die sogen. Pfingstbewegung förderlich geworden. Es handelt sich dabei um den Irrtum, als sei
die "innewohnende Sünde" in einem begnadigten und geheiligten Christen ausgerottet. Wir halten fest an der Wahrheit,
dass der Herr die Seinigen vor jedem Straucheln und Fallen bewahren will und kann (1. Thess. 5,23; Jud. 24.25; Hebr.
13,21) und dass dieselben Macht haben, durch den Heiligen Geist über die Sünde zu herrschen. Aber ein "reines Herz",
das darüber hinausgeht, auch bei gottgeschenkter, dauernder Bewahrung mit Paulus demütig sprechen zu müssen: "Ich
bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt", empfängt der Mensch überhaupt auf Erden
nicht. Auch der gefördertste Christ hat sich zu beugen vor Gott, der allein Richter ist über den wahren Zustand der
Herzen, vgl. 1. Kor. 4,4. "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit
ist nicht in uns", 1. Joh. 1,8.
In Wahrheit empfängt der Gläubige in Christo ein fleckenlos gereinigtes Herz,
aber die Irrlehre, dass das Herz in sich einen Zustand der Sündlosigkeit erreichen könne, hat schon viele Kinder
Gottes unter den Fluch der Unaufrichtigkeit gegenüber der Sünde gebracht, hat sie getäuscht über Sünden, die noch in
ihrer Gedankenwelt, in ihren Versäumnissen oder in ihrem Zurückbleiben hinter den hohen Geboten Gottes in ihrem
Leben liegen. Es kann nicht genug ermahnt werden, für die Sünde ein Auge sich zu bewahren, welches nicht getrübt ist
durch eine menschlich gemachte Heiligung oder durch eine eingebildete Lehre von der Hinwegnahme der Sündennatur.
Mangelnde Beugung über eigene Sünde verschliesst den Weg zu neuen Segnungen und bringt unter den Einfluss des
Feindes. Traurige Erfahrungen in der Gegenwart zeigen, dass da, wo man einen Zustand von Sündlosigkeit erreicht zu
haben behauptet, der Gläubige dahin kommen kann, dass er nicht mehr fähig ist, einen Irrtum zuzugeben, geschweige
denn zu bekennen. Eine weitere traurige Folge falscher Heiligungslehre ist die mit ihr verbundene Herabsetzung des
biblischen, gottgewollten ehelichen Lebens, indem man mancherorts den ehelichen Verkehr zwischen Mann und Frau als
unvereinbar mit wahrer Heiligung hinstellt, vgl. 1. Mos. 1,28 und Eph. 5,31.
5. In der sogenannten "Pfingstbewegung" steht in Deutschland P. Paul als Führer vor der
öffentlichkeit. Er ist zugleich der Hauptvertreter der vorstehend abgewiesenen unbiblischen Lehren. Wir lieben ihn
als Bruder und wünschen ihm und der Schar seiner Anhänger in Wahrheit zu dienen. Es ist uns ein Schmerz, gegen ihn
Stellung nehmen zu müssen. An Aussprachen mit ihm und an Ermahnungen im engeren und weiteren Brüderkreis hat es
nicht gefehlt. Nachdem alles vergeblich war, müssen wir nun um seinet- und der Sache Gottes willen hiermit
aussprechen: Wir, die unterzeichnenden Brüder, können ihn als Führer und Lehrer in der Gemeinde Jesu nicht mehr
anerkennen. Wir befehlen ihn in Liebe, Glaube und Hoffnung der zurechtbringenden Gnade des Herrn.
6. Wir glauben, dass es nur ein Pfingsten gegeben hat, Apgsch. 2. Wir glauben an den Heiligen
Geist, welcher in der Gemeinde Jesu bleiben wird in Ewigkeit, vgl. Joh. 14,16. Wir sind darüber klar, dass die
Gemeinde Gottes immer wieder erneute Gnadenheimsuchungen des Heiligen Geistes erhalten hat und bedarf. Jedem
einzelnen gilt die Mahnung des Apostels: "Werdet voll Geistes!" Eph. 5,18. Der Weg dazu ist und bleibt völlige
Gemeinschaft mit dem gekreuzigten, auferstandenen und erhöhten Herrn. In ihm wohnt die Fülle des Geistes leibhaftig,
aus der wir nehmen Gnade um Gnade. Wir erwarten nicht ein neues Pfingsten; wir warten auf den wiederkommenden Herrn.
Wir bitten hiermit alle unsere Geschwister um des Herrn und seiner Sache willen, welche Satan verderben will:
Haltet euch von dieser Bewegung fern! Wer aber von euch unter die Macht dieses Geistes geraten ist, der sage sich
los und bitte Gott um Vergebung und Befreiung. Verzaget nicht in den Kämpfen, durch welche dann vielleicht mancher
hindurchgehen wird. Satan wird seine Herrschaft nicht leichten Kaufes aufgeben. Aber seid gewiss: Der Herr trägt
hindurch! Er hat schon manchen frei gemacht und will euch die wahre Geistesausrüstung geben.
Unsere feste
Zuversicht in dieser schweren Zeit ist diese: Gottes Volk wird aus diesen Kämpfen gesegnet hervorgehen! Das dürft
auch ihr, liebe Geschwister euch sagen, die ihr erschüttert vor den Tatsachen steht, vor welche unsere Worte euch
stellen. Der Herr wird den Einfältigen und Demütigen Licht geben und sie stärken und bewahren.
Wir verlassen
uns auf Jesum, den Erzhirten. Wenn jeder dem Herrn und seinem Worte den Platz einräumt, der ihm gebührt, so wird er
das Werk seines Geistes, das er in Deutschland so gnadenreich angefangen hat, zu seinem herrlichen, gottgewollten
Ziele durchführen. Wir verlassen uns auf ihn, der da spricht: "Meine Kinder und das Werk meiner Hände lasset mir
anbefohlen sein!" Jes. 45,11.
Berlin, den 15. September 1909
Unterschrieben haben: Bähren, Hannover; Bartsch, Charlottenburg; Blecher,
Friedrichshagen; Broda, Gelsenkirchen; A. Dallmeyer, Leipzig; Dolmann, Wandsbek; Engel, Neurode; Evers, Rixdorf; Frank,
Hamburg; Grote, Oberfischbach; Hermann, Berlin; Heydorn, Frankfurt a. Oder; Huhn, Freienwalde a. Oder; Ihloff,
Neumünster; Jörn, Berlin; Kmitta, Preuss.-Bahnau; Knippel, Duisburg; Köhler, Berlin; Graf Korff, Hannover; Kühn, Gr.
Lichterfelde; Lammert, Berlin; Lohe, Breslau; K. Mascher, Steglitz; Fr. Mascher, Lehe i. Hannover; Meister, Waldenburg
i. Schlesien; Merten, Elberfeld; Michaelis, Bielefeld; Freiherr v. Patow, Zinnitz; Rohrbach, Charlottenburg; von Rot(h)kirch,
Berlin; Rudersdorf, Düsseldorf; Ruprecht, Herischdorf; Sartorius, Sterbfritz; Scharwächter, Leipzig; Schiefer,
Neukirchen; Schopf,Witten a. d. Ruhr; Schrenk, Barmen; Schütz, Berlin; Schütz, Rawitsch; Seitz, Teichwolframsdorf;
Simoleit, Berlin; Stockmayer, Hauptweil; Freiherr von Thiele-Winckler, Rothenmoor; Thiemann, Marklissa; von Tres(c)kow,
Camenz i. Schlesien; Freiherr von Thümmler, Selka; M. Urban, Kattowitz; Urbschat, Hela; Vasel, Königsberg; von Viebahn,
Stettin; Wächter, Frankfurt a. Main; Wallraff, Berlin; Warns, Berlin; Wittekindt, Wernigerode a. Harz; Wüsten, Görlitz;
von Zastrow, Gr. Breesen; Zustimmungen wurden erbeten an Wittekindt in Wernigerode.
Schock in Irland: In der ausgedienten Klärgrube eines irischen Kinderheims sollen von 1921 bis 1965 fast 800 Säuglinge und Kinder verscharrt worden sein: Und zwar von Ordensschwestern, für die diese Kleinen "in Sünde geboren" waren – und die am Leben zu halten man nicht viel unternahm.
Wie Nonnen in Heimen unverheiratete Mütter
schikanierten, ist Thema des Films
"Die unbarmherzigen Schwestern"
Foto: picture alliance
Tuam – Mit neuen Kirchen-Gräueln, die offenbar jahrzehntelang verschleiert wurden, wird jetzt die Bevölkerung in Irland konfrontiert. In der ausgedienten Klärgrube eines Ordensheims für unverheiratete Mütter und ihre Kinder sind die Überreste von Babys und Kindern entdeckt worden, die dort angeblich zwischen 1925 und 1961 heimlich verscharrt wurden. Es soll sich um annähernd 800 Skelette handeln.
Die Säuglinge und Kinder im Alter bis zu neun Jahren sollen an den Folgen von Unterernährung und Vernachlässigung, von Masern, Tuberkulose und Lungenentzündung ums Leben gekommen sein. Sie befanden sich in der Obhut der Schwestern des Ordens Bon Secours in deren Kinderheim in Tuam in der westirischen Grafschaft Galway. Die Nonnen sollen die umgekommenen Kinder im Beton-Behältnis der früheren Klärgrube anonym verscharrt haben, statt ihnen in umliegenden Friedhöfen ein christliches Begräbnis zu geben.
Die Nachricht über das Massengrab in Tuam folgt einer ganzen Reihe von Enthüllungen über Kindesmissbrauch durch Priester und die Misshandlung von Kindern und wehrlosen jungen Frauen durch Ordens-Organisationen seit der Gründung des irischen Staates. Erneut sei hier "auf schockierende Weise an eine dunkle Vergangenheit in Irland gerührt" worden, meinte dazu der irische Minister für Kinder, Charie Flanagan.
Politiker aller Parteien fordern nun eine "historische Untersuchung" zu diesem und zu anderen Ordensstätten. Die Senatorin für Galway, Hildegard Naughton, sprach von einer massenhaften "Tötung", die geahndet werden müsse. Colm Keaveney, ein Abgeordneter aus Tuam, warf die Frage auf, ob der Staat seine Aufsichtspflicht vernachlässigt habe. Kritik wurde an der Regierung, der Kirchenführung und irischen Medien gleichermaßen laut, weil sie trotz jüngster Hinweise auf das Massengrab allesamt eisern geschwiegen hatten, anstatt der Sache nachzugehen. Im Mai hatte die "Irish Mail on Sunday" immerhin schon von der Affäre berichtet. Diesem Bericht zufolge ist die leichengefüllte Grube in Tuam der katholischen Kirche Irlands in der Tat seit langem kein Geheimnis gewesen.
In den siebziger Jahren bereits sollen zwei zwölfjährige Jungen beim Spielen auf dem Gelände des inzwischen abgerissenen Kinderheims eine Steinplatte angehoben und das Massengrab entdeckt haben. Der Tank sei "bis obenhin voll mit Skeletten" gewesen, erinnert sich heute einer der beiden. Ein Priester sei gekommen, habe das Grab gesegnet und es neu versiegeln lassen.
Wer von dem Grab wusste, hüllte sich in den folgenden Jahrzehnten in Schweigen. Erst als die örtliche Historikerin Catherine Corless auf einen mysteriösen "Kinderfriedhof" in Tuam aufmerksam wurde und der Sache nachforschte, begann sich der Schleier zu lichten. Corless ging allen Einträgen in Galways Geburts- und Todesregister nach, bei denen als Ort des Todes "das Kinderheim in Tuam" eingetragen war. Sie stieß auf 797 Namen aber nur auf ein einziges Kind, das damals in einem normalen Grab beigesetzt worden war.
Die übrigen 796 müssten in der Grube liegen, der sich gleich neben dem Heim der Bon-Secours-Schwestern befand, folgerte die Historikerin Corless. Da es sich um "in Sünde geborene" Kinder handelte, erwarteten deren Familien offenbar auch nicht, diese Kinder jemals wieder zu sehen. Der Regisseur Peter Mullan hatte sich 2002 im Film "Die unbarmherzigen Schwestern" des Themas angenommen.
Manche der Jungen und Mädchen wurden, wie jüngst der Kinofilm "Philomena" (mit Judi Dench in der Titelrolle) in Erinnerung rief, ohne Wissen ihrer Mütter von den Nonnen zur Adoption frei gegeben oft in die USA. Sehr viele starben in den Heimen, wo sie schlecht ernährt wurden und auf engstem Raume und in größtem Schmutz und Elend lebten. Ein Bericht der Gesundheitsbehörden aus dem Jahr 1944 beschreibt das Heim in Tuam als Brutstätte tödlicher Krankheiten, überfüllt mit hunderten ausgezehrter Kinder.
Philomena Lee, deren Suche nach ihrem Sohn der vielprämierte Philomena-Film zum Thema hat, erklärte zu dem Fund in Tuam: "Vielleicht hat der Staat geglaubt, dass man diese Massengräber nie finden würde. Die scheinen es unter den Teppich kehren zu wollen, aber diese Geschichte muss an die weitere Öffentlichkeit."
Mit Gedenktafeln und wortreichem Bedauern allein sei es nicht getan, meinen auch andere irische Regierungs- und Kirchen-Kritiker. Die Labour-Senatorin Lorraine Higgins sagte: "Es ist höchste Zeit, dass uns die kirchlichen Autoritäten sagen, wo all die anderen Leichen und Übeltaten vergraben liegen."
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Kriterien und Informationen zur Beurteilung des "Toronto-Segens". / Analyse Dr. Andrea Strübind, 2001-06-15Dr. theol. Andrea Strübind 33, ist Pastorin in
einer ev.- freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) in München. Bis
1995 war sie Referentin für den Bereich der Freikirchen im
Ökumenisch-Missionarischen Institut Berlin, einer Einrichtung des
Ökumenischen Rates Berlin, der Berliner ACK. Der vorliegende Text
basiert auf ihrer Ausarbeitung für die Sitzung der Bundesleitung
des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) BEFG im
Februar 1995. Diese Ausarbeitung ist im Diskurs 33 veröffentlicht. |
Die "Kraft zum Leben" Kampagne der amerikanischen DeMoss-Stiftung. / Analyse Thomas Gandow, 2002-03-04Die bisher unter diesem Link verfügbare Aussendung on Pfarrer Thomas Gandow, (Landeskirchliches Pfarramt für
Sekten- und Weltanschauungsfragen, Evangelische Kirche in erlin-Brandenburg, Heimat 27 D-14165 Berlin-Zehlendorf), über die
"Kraft zum Leben" Kampagne der amerikanischen DeMoss-Stiftung ist nunmehr im Diskurs
43veröffentlicht. |
Die Ausbreitung des Pfingstgeistes. / Vortrag Helmut Haasis, 2004-03-14Die leicht überarbeitete Fassung eines Referats, welches Helmut Haasis, Pädagoge im Bremen, auf der
Frühjahrstagung der "Arbeitsgemeinschaft Bekennende Gemeinde" in Verbindung mit der 85. Bünder Konferenz (12.-14.
März 2004) in Bünde-Hüffen gehalten hat, ist mit freundlicher rlaubnis des Autors hier bei Immanuel.at im
Diskurs 70 veröffentlicht. |
BesucherinformationenDie bisher in diesem Dokument enthaltenen Informationen über die Stabilität des Euro und des Goldstandards sowie die Entwicklung
des Goldpreises und der Inflation im Euroraum Entwicklung des Goldpreises und der Inflation im Euro-Währungsgebiet werden nun in der
Besucherinformation veröffentlicht. |