Die große Finsternis in der Schrift und ihre Auslegung.
Die große Finsternis – ein weltweites Ereignis.
Der Herr übernimmt die Herrschaft in der Welt.
Die große Finsternis ist das letzte Ereignis in der ersten Periode der Großen Trübsal, der "Trübsal
jener Tage", wie sie der Herr in
Mt 24,29
bezeichnet. Sie ist gleichzeitig der Übergang und das Vorzeichen für die nächste endzeitliche Periode, den "Tag des Herrn".
(Siehe auch Kapitel 03: "Die Große Trübsal.")
Die große Finsternis, also die Verfinsterung der Gestirne vor dem Tag des Herrn, ist in der Schrift relativ gut bezeugt. Wir haben Hinweise in den prophetischen Büchern sowohl des Alten als auch des Neuen Testaments.
Die wichtigste dieser Schriftstellen ist wohl jene in Off 6,12-17. Nicht nur weil sie die Enderfüllung dieses Geschehens, auf welche letztlich alle anderen diesbezüglichen Prophezeiungen hinweisen, bezeugt und schildert, sondern weil dieser Text auch fast wortident ist mit den Aussagen des Herrn Jesus über die Endzeit in den Evangelien (Mt 24,29; Mk 13,24-25).
Die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut.
Off 6,12 Und ich sah: als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 6,13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird. 6,14 Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort.
6,15 Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle
Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge 6,16 und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
6,17 Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns, und wer kann bestehen? Off 6,12-17;
Obwohl es also, wie wir weiter unten sehen werden, eine Reihe von Prophezeiungen in der
Schrift gibt, welche auf dieses Ereignis hinweisen, scheuen doch viele Ausleger eine wörtliche
Interpretation. Wohl auch deshalb, weil oft das spezifische naturwissenschaftliche Fachwissen fehlt, um
derartige globale geologische Zusammenhänge zu verstehen und in der Auslegung zu behandeln. Mit einer
entsprechenden fachlichen Beweisführung lassen sich jedoch diese Texte ohne Schwierigkeiten so auslegen wie sie dastehen, also wörtlich.
(Siehe auch den Exkurs 01: "Die Auslegung der prophetischen Schriften".)
Wenden wir uns also der konkreten Auslegung der genannten Stellen, Off 6,12-17, zu. Bei der Eröffnung des sechsten Siegels sieht Johannes ein großes Erdbeben auf Erden. Sonne und Mond verfinstern sich und die Sterne des Himmels fallen auf die Erde. Nun wäre bei einem wirklich großen Erdbeben mit Vulkanausbrüchen, dem Untergang von Inseln und dem Einbrechen von ganzen Bergketten, eine Verdunkelung der Gestirne nicht verwunderlich. Bei einem derartigen Ereignis würden tonnenweise Staub und Rauch in die Atmosphäre geschleudert und den Himmel wahrscheinlich auf längere Zeit für jede Art von Lichtstrahlen undurchlässig machen.
Doch was ist mit den Sternen? Es wäre absurd, anzunehmen, dass tatsächlich die Sterne des Himmels auf die
Erde fallen. Einer dieser leuchtenden Planeten allein wäre schon um ein Mehrfaches größer als die Erde und würde sie bei einem Zusammenprall in Millionen Stücke reißen. Die Möglichkeit, diese Sterne als "Atombomben, die uns von Weltraumschiffen auf Kreisbahnen um die Erde treffen" zu interpretieren, verbietet uns das Prinzip der konkreten Auslegung, weil, ebenso wie oben die Sonne eben die tatsächliche Sonne, und der Mond auch der Mond ist, auch hier die Sterne, Sterne bleiben müssen.
Man muss sich also fragen, was sind eigentlich "die Sterne"? Nun, wie allgemein bekannt, sind Sterne leuchtende Himmelskörper, welche im Universum ihre Bahn ziehen. Das sind natürlich hauptsächlich die Milliarden von Sonnen, welche wir auf unserem Nachthimmel beobachten können. Aber es gibt auch andere, viel kleinere, ja fast winzige Himmelskörper, die manchmal, wenn sie in Erdnähe kommen, durch die
Erdanziehungskraft in die Erdatmosphäre eintauchen und durch die Reibungshitze im Fallen verglühen. Wir
sprechen dann von "Sternschnuppen". Viel häufiger aber verläuft ihre Flugbahn in einer genügend großen
Entfernung um der Anziehungskraft der Erde zu entgehen. Wenn sie dann groß genug sind, können wir sie als
leuchtende Kometen beobachten, die an unserem Planeten vorbeiziehen
Alle diese kleinen Himmelskörper nun, auch Asteroiden (grie.: "Sternenähnliche") genannt, bewegen sich auf den unterschiedlichsten Bahnen durch das All. Wenn sie in das Gravitationsfeld, den Anziehungsbereich eines Planeten kommen und ihre Geschwindigkeit relativ zu ihrer Masse nicht hoch genug ist, werden diese Asteroiden von dem Planeten angezogen und fallen auf ihn herab. Beispiele dafür sind allgemein bekannt, wie z. B. die Krater auf unserem Mond (über 30.000) oder die Einschlagstellen auf dem Mars.
Die Auswirkungen eines solchen Asteroideneinschlags auf einem Planeten sind einerseits von der Größe des
Asteroiden und andererseits davon abhängig, ob der Planet eine Atmosphäre besitzt oder nicht. Ohne
Atmosphäre wird der Absturz nicht gebremst. Das heißt, der Asteroid wird nicht erhitzt, er bleibt "kalt" und es besteht nicht die Gefahr, dass er durch die Hitze explodiert und die Struktur seiner Materie bereits über der Oberfläche in viele Teile zerbricht.
Solche Einschläge hat es auch auf der Erde in der Vergangenheit schon mehrmals gegeben. So ist im Jahre 1908 über der sibirischen Tundra ein Asteroid in die Erdatmosphäre eingedrungen und durch die Erhitzung bereits in einer Höhe von etwa 2000 m über der Erdoberfläche explodiert (Tunguska‒Meteorit). Seine
Explosionsenergie entsprach der Sprengkraft von 30 Megatonnen TNT, das entspricht in etwa der größten je auf Erden gebauten Atombombe. Die Hitze dieser Explosion hat aus 2 Kilometern Höhe noch 2000 Quadratkilometer Wald in Brand gesetzt. Glücklicherweise hat die anschließende Druckwelle diesen Brand wieder ausgelöscht, so dass Wissenschaftler, welche Jahre danach dieses Gebiet erforschten, auf einer Fläche von zweitausend Quadratkilometern nur mehr teilweise verkohlte, entwurzelte und geknickte Wälder vorfanden. Die Luftaufnahmen erinnerten an ein Mikadospiel: Kilometer um Kilometer lagen jahrhundertealte Baumriesen kreuz und quer geknickt am Boden.
Doch gibt es auch Berichte von Asteroidenexplosionen in der Atmosphäre, welche nur zu einer Zertrümmerung führten und wobei dann die einzelnen Trümmer auf der ganzen Erde abgestürzt sind. So sind im Jahre 1935 im brasilianischen Dschungel drei kleinere Asteroiden in der Atmosphäre mit einer Energie von 50 – 100 Kilotonnen TNT explodiert und haben den Regenwald in Brand gesteckt. Augenzeugen berichteten, dass sich die Sonne blutrot verfärbt hat. Es wurden 1200 Quadratkilometer Regenwald durch Brand vernichtet. Einer der größten Asteroideneinschläge auf unserem Planeten ereignete sich in Nahe der Halbinsel Yukatan. Dort befindet sich der Krater eines Asteroideneinschlags mit einem Durchmesser von 500 Kilometern. Man geht davon aus, dass dieses Ereignis ausschlaggebend für den Eintritt der letzten Eiszeit und das Verschwinden der Dinosaurier war.
Auch die Schwerkraft von großen Planeten vermag kleinere Himmelskörper zum Bersten zu bringen. So geschehen im Jahre 1994 auf dem Planeten Jupiter (Shoemaker‒Levy 9), wo 21 Bruchstücke eines sehr großen, durch die Schwerkraft des Jupiter zerborstenen Kometen, hintereinander auf den Planeten abstürzten. Doch Asteroiden müssen nicht immer sehr groß sein. Ein Asteroid in der Größe eines Fußballs entwickelt bei seiner Explosion in der Atmosphäre die Energie einer Hiroshimabombe. Wenn er nicht explodiert und "nur" auf der Erdoberfläche einschlägt, kann er durch die enorm hohe Geschwindigkeit mit der er durch das All geflogen kommt – zwischen 50.000 und 200.000 Stundenkilometern – noch immer großen Schaden anrichten.
Die meisten Asteroiden in unserem Sonnensystem – es gibt deren insgesamt etwa 75.000 – haben einen Durchmesser zwischen 40 Metern und 80 Kilometern und wären für unseren Planeten eine ungeheure Gefahr. Die mildesten Konsequenzen wären weltweite Erdbeben, Vulkanausbrüche und eine globale Klimakatastrophe. Die gefährlichsten Auswirkungen könnten unseren Planeten aus seiner Umlaufbahn werfen oder die Erde überhaupt in Stücke reißen.
Die Umlaufbahnen von 1400 Asteroiden mit einem Durchmesser von mehr als 140 Meter und damit für die Erde potentiell gefährlich,
mit den Umlaufbahnen von Merkur, Venus und Mars und Jupiter. Copyright: NASA, JPL‒Caltech
In Off 8,8-9 haben wir aber auch die Situation, dass "ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer stürzt".
Und es stürzte etwas wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer.
Off 8,8 Und der zweite Engel blies seine Posaune; und es stürzte etwas wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer, und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, 8,9 und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meer starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde vernichtet. Off 8, 8- 9;
Auch in diesem Fall wäre die Katastrophe weltweit. Wenn ein Asteroid von nur 1,5 Kilometern Durchmesser in das Gravitationsfeld der Erde gelangt, und dann ins Meer stürzt, vernichtet die Flutwelle in einer Höhe von mehr als 1000 Metern sämtliche Küstenstädte und überschwemmt die Kontinente noch weit bis ins Landesinnere. Der gesamte Planet würde erschüttert. Alle Vulkane würden ausbrechen und Tausende von Tonnen Asche und Rauch in die Atmosphäre ausstoßen. Eine schwarze Wolkendecke würde den ganzen Planeten abdecken und für etwa ein Jahr kein Sonnenlicht durchlassen.
Die Folge davon wäre eine absolute Finsternis, eisige Temperaturen und da die Photosynthese nicht mehr
möglich wäre, würden auf der Erde alle Pflanzen absterben. Nachdem – in letzter Konsequenz – alles tierische Leben auf diesem Planeten auf eine entsprechende pflanzliche Ernährungsgrundlage angewiesen ist, würde eine derartige Finsternis eine weltweite Hungersnot und damit ein Massensterben von Mensch und Tier bedeuten.
Es stellt sich daher bei der Auslegung des obigen Textes aus Off 6,12-17 die Frage, inwieweit nicht überhaupt ein derartiger Asteroideneinfall auch für die anderen Ausprägungen dieser Katastrophe, also Verfinsterung der Gestirne und weltweite Erdbeben, ursächlich verantwortlich sein könnte.
Man erkennt daran, dass wir für die Interpretation der diesbezüglichen Aussagen der Schrift keine allzu
große Phantasie brauchen. Wir müssen nur die vorhandenen und bekannten Fakten etwas genauer betrachten und haben dann überhaupt keine Probleme mehr, den gewaltigen Umfang und vor allem die Realität dieser
Prophezeiungen zu erkennen.
Neben dieser eher wissenschaftlichen Beweisführung für die Plausibilität speziell auch des Textes aus Off
6,13 "und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde", haben wir noch einen schriftgemäßen Nachweis auf die Verlässlichkeit dieser Prophezeiungen. Wir finden nämlich einen im Prinzip gleichlautenden Text in den Aussagen des Herrn in den Evangelien.
Sogleich nach der Bedrängnis jener Zeit werden Sonne und Mond ihren Schein verlieren.
Mt 24,29 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich
verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Mt 24,29;
(Siehe auch den Diskurs 05: "Die Parallelität der Ereignisse von Mt 24 und Off 6 und 7.".)
Die Sterne fallen vom Himmel, und die Kräfte der Himmel kommen ins Wanken.
Mk 13,24 Aber zu jener Zeit, nach dieser Bedrängnis, wird die Sonne sich
verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, 13,25 und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Mk 13,24-25;
Auch hier ist die Rede, wie in dieser Art eigentlich nirgendwo sonst in der Schrift, von "den Sternen, die vom Himmel fallen". Es ist dies ein Hinweis darauf, dass diese Aussagen aus derselben "Quelle" kommen, und dass es wirklich der Herr Jesus war, der dem Johannes diese Geheimnisse offenbarte. Und zwar mit den gleichen Worten, wie er sie den Jüngern zu seinen Lebzeiten mitteilte. Und damit ist es – natürlich immer wieder nur für gläubige Menschen – eine Bestätigung für den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen.
Auch in der Parallelstelle, Lk 21,25-26, haben wir den Hinweis auf Zeichen an Sonne, Mond und Sternen und
darauf, dass die Kräfte der Himmel ins Wanken kommen. Gleichzeitig ist hier auch die Rede vom "Brausen und Wogen des Meeres".
Es werden Zeichen geschehen an Sonne, Mond und Sternen.
Lk 21,25 Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, 21,26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 21,27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. 21,28 Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. 21,29 Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: 21,30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. 21,31 So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. Lk 21,25-31;
Sie werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Mt 24,29 Sogleich aber nach der
Trübsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und
der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen
und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 24,30 Und dann wird
erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden
wehklagen alle Stämme der Erde und werden sehen den
Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und
Herrlichkeit. 24,31 Und er wird seine
Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine
Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende
des Himmels bis zum andern. Mt 24,29-31;
Aber auch im Alten Testament sind diese Ereignisse wohlbezeugt. Wobei hier unten in der
Jesajastelle, die bemerkenswerte Aussage gemacht wird: "Die Sonne geht finster auf". Daran erkennen wir, dass die Sonne nicht etwa deshalb keinen Schein mehr gibt, weil sie verschwunden wäre. Nein, sie ist nach wie vor da, sie "geht auf" aber ihr Schein kann nicht bis zur Erde durchdringen.
Die Sonne geht finster auf und der Mond gibt keinen Schein.
Jes 13,10 Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf und der Mond gibt keinen Schein. Jes 13,10;
Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück.
Joel 2,10 Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond
werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. Joel 2,10;
Joel 4,15 Sonne und Mond werden sich verfinstern, und die Sterne halten ihren Schein zurück. Joel 4,15;
Um schließlich wieder auf den Text von Off 6,13 zurückzukommen: "und die Sterne des
Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird", müssen wir uns mit unserem heutigen Wissen und unserem Einblick auch in die Astronomie fragen, wie hätten wir wohl einem Menschen der damaligen Zeit, in der noch nicht einmal die Erde selbst als Planet erkannt worden ist, den Einfall von Asteroiden in einer Art erklärt, die kurz, anschaulich und verständlich ist, wobei die tatsächlichen Inhalte über Tausende von Jahren erhalten bleiben müssten?
Es zeigt sich also zweifelsfrei, dass nur eine einzige Darstellung alle diese Kriterien erfüllen kann,
nämlich jene, die wir in Off 6,12-13 vorfinden.
Im nächsten Schriftabschnitt, Apg 2,19-21, erfahren wir etwas mehr. Dieses Ereignis, diese große Finsternis, ist eine Ankündigung, ein Zeichen dafür, dass der Tag des Herrn nahe ist.
Die Sonne in Finsternis, der Mond in Blut verwandelt, ehe der Tag des Herrn kommt.
Apg 2,19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; 2,20 die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt. 2,21 Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden (Joel 3,1-5)«. Apg 2,19-21;
Wir haben schon weiter oben in Lk 21,28 gelesen: "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht." Und nun wissen wir auch warum nach diesen Ereignissen die Erlösung für die Gläubigen naht: Es kommt der Tag des Herrn.
(Siehe auch Kapitel 05: "Der Tag des Herrn".)
Dies ist einerseits der "Tag der Offenbarung des Herrn", der
Parusie, der Wiederkunft des Herrn Jesus, der kommt, um in der Entrückung die
Seinen zu holen. Andererseits wissen wir aber aus dem Alten Testament, dass der Tag des Herrn – in seinem zweiten Teil – auch der "Tag des Zornes Gottes" ist.
Nach der Wiederkunft des Herrn und der Heimholung der Seinen, wird das Gericht Gottes mit Katastrophen, Plagen und Seuchen über die Gottlosen und Unbußfertigen ergehen und schlussendlich eben mit weltweiten Erdbeben und der völligen Umgestaltung der gegenwärtigen Erdoberfläche die Voraussetzung für eine friedliche und fruchtbare Erde im Millennium, dem Tausendjährigen Reich des Herrn Jesus schaffen.
Die Sonne finster und der Mond wie Blut, ehe der Tag des Herrn kommt.
Joel 3,4 Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Joel 3, 4;
(Siehe auch Kapitel 08: "Die Umgestaltung von Himmel und Erde".)
Finsternis bedeckt das Erdreich, aber über Zion geht auf die Herrlichkeit des Herrn.
Jes 60,1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 60,2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 60,3 Und die Heiden werden zu deinem Licht ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. Jes 60, 1- 3;
In dieser weltweiten Finsternis nun geht plötzlich ein Licht auf. Es ist nicht das Licht der Sonne noch des Mondes. Es kommt aus Israel, aus der Stadt Jerusalem. Auf dem Berg Zion geht auf die Herrlichkeit des Herrn und erleuchtet die ganze Welt.
Sind die Menschen schon vorher vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die über die ganze Erde kommen sollten, vergangen, nun erkennen sie, dass alle diese Zeichen keine zufälligen Naturkatastrophen sind, sondern es ist Gott der Herr, der die Heiden erkennen lässt, dass alle ihre Götzen, wie immer sie auch heißen mögen, unnützer Plunder sind. Es ist nur einer, der das gesamte Universum lenkt. Nämlich der, der es geschaffen hat: der Allmächtige.
Der Mond wird schamrot und die Sonne sich schämen, wenn der Herr König ist in Zion.
Jes 24,23 Und der Mond wird schamrot werden und die Sonne sich schämen, wenn der HERR Zebaoth König sein wird auf dem Berg Zion und zu Jerusalem und vor seinen Ältesten in Herrlichkeit. Jes 24,23;
Auch wenn sich dann, nach einiger Zeit der Finsternis, die schwarzen Wolken verzogen haben, werden Sonne und Mond in ihrer vollen Leuchtkraft nur als glimmende Lichter erscheinen, so leuchtend wird die Herrlichkeit des Herrn über der Erde sein.
Der Herr wird die Finsternis zum Licht machen.
Jes 42,16 Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen. Jes 42,16;
Allen Heiden die jetzt noch übrig sind, den "Blinden" wie sie Jesaja oben nennt, verspricht der Herr, sie zu führen und zu leiten. Er wird die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen. Auch sie, wenn sie nun erkannt haben, dass es einen und nur einen Gott gibt, werden diesem einen Gott nachfolgen und von ihm aufgenommen.
Den Heiligen in Zion geht auf die Sonne der Gerechtigkeit, sie loben Gott.
Mal 3,20 Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die
Mastkälber. Mal 3,20;
Und endlich ist diese Erscheinung des Herrn auch die Erlösung für sein Volk Israel. Für sie wird mit der Herrlichkeit des Herrn, die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen.
Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; der HERR gibt Gnade und Ehre.
Ps 84,12 Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. 84,13 HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt! Ps 84,12;
(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium".)