Diskurs 97 – Auferweckung und Auferstehung – die Realitäten einer anderen Dimension.




Die Erste Auferstehung: für die ganze Gemeinde oder nur für Märtyrer? / Replik Heinz Menschik 00, 2009-02-06

Die Schriftaussagen.

Die Auferweckung.

Die Auferstehung.

Tabelle – Die echte "Karwoche" – tabellarische Übersicht über die Woche der Kreuzigung

Die Entrückung.

Die Erste Auferstehung.

Werden auch Lesben und Schwule im Tausendjährigen Reich herrschen? / Replik Heinz Menschik 01, 2009-02-25

Ist die Wassertaufe eine Bedingung um in das Reich Gottes zu kommen? / Kommentar Anonym 00, 2016-03-11


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Die Erste Auferstehung: für die ganze Gemeinde oder nur für Märtyrer? / Replik HM 00, 2009-02-06)

Ich habe nun schon eine Reihe Ihrer Artikel gelesen und dabei fällt mir auf, dass Sie wiederholt jene Ausleger kritisieren, welche in Off 20,4 nicht nur die Märtyrer sondern die ganze Gemeinde aller Zeiten bei der ersten Auferstehung interpretieren. In der Folge bestreiten Sie dann auch, dass die auferstandene Gemeinde im Tausendjährigen Reich mit Christus mitregieren wird und bezeichnen die Vertreter dieser Auffassung sinngemäß als wenig demütig und herrschsüchtig.

Nachdem Sie schreiben, dass Sie der Bibel verpflichtet sind, möchte ich Ihnen hier drei (!) Bibelstellen zitieren, wo diese Verheißungen ganz klar und deutlich ersichtlich sind: Offb. 1,4-6, Offb. 2,26-28 und Offb. 5,9-10. Ich bitte Sie diese Schriftstellen zu studieren und würde mich freuen, von Ihnen eine Antwort zu erhalten.


Heinz Menschik



Die Schriftaussagen

Danke für Ihr Interesse an den Artikeln bei Immanuel.at und Ihren Kommentar. Diese Schriftstellen habe ich bei der Interpretation der Ersten Auferstehung tatsächlich nicht erwähnt, weil sie m.E. in einem anderen Zusammenhang gesehen werden müssen. Doch mehr dazu später. – Es geht also um die auferstandene Gemeinde, welche bei der Wiederkunft des Herrn entrückt wird und um die Erste Auferstehung, von der Johannes in der Offenbarung spricht. Und Sie sehen das durchaus richtig: nach meiner Erkenntnis handelt es sich hier nicht um ein und dasselbe Geschehen, sondern um zwei ganz verschiedene Ereignisse zwischen welchen aus meiner Sicht überhaupt kein Zusammenhang besteht.

Aber nicht nur zeitlich, sondern auch und insbesondere inhaltlich sind diese beiden Ereignisse völlig konträrer Natur: während bei der Entrückung die Gläubigen in den Himmel aufgenommen werden, kommen sie bei der Ersten Auferstehung vom Himmel herab und werden auf Erden wieder lebendig. Aber nachdem die Prophezeiung der Ersten Auferstehung, in Off 20,4 (weiter unten), zumindest in den letzten hundert Jahren immer schon als die Entrückung der Gemeinde interpretiert wurde, ist es nicht verwunderlich, dass diese Ansicht nur sehr schwer auszuräumen ist. Ich habe das schon in einigen Diskursen dieser Website versucht, aber anscheinend nicht überzeigend genug argumentiert.

Allerdings muss ich Ihnen absolut Recht geben, dass die von Ihnen zitierten drei Schriftstellen - wie es scheint – die Auffassung bestätigen, dass die Gemeinde im Millennium mitregieren wird. Und wenn sie mitregieren soll, dann muss ja die Gemeinde irgendwann vor diesen tausend Jahren auch auferstehen, also "lebendig werden", wie es in Off 20,4 heißt. Und da bietet sich natürlich die Erste Auferstehung in Off 20,4 ganz ausgezeichnet an.

Weil es daher augenscheinlich nur sehr schwer möglich ist, dieses Thema isoliert zu behandeln, soll hier der Themenkomplex "Auferweckung/Entrückung – Auferstehung" im Zusammenhang kurz dargestellt und die Folgerungen daraus abgeleitet werden. Zu Beginn hier nun die drei von H. Menschik oben zitierten Bibelstellen im Wortlaut:

Und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater.

Off 1,4 Johannes den sieben Gemeinden, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 1,5 und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut 1,6 und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Off 1, 4- 6;

Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben.

Off 2,26 Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben; 2,27 und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, 2,28 wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben. Off 2,26-28;

Und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

Off 5,9 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation 5,10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! Off 5, 9-10;


Aus allen drei Texten lässt sich offenbar ziemlich klar ableiten, dass es Christusgläubige aus allen Völkern und Sprachen sein werden, welche im Millennium als Könige und Priester über die Nationen der Erde herrschen werden. – Und hier nun die Aussagen aus Off 20,4 über die Erste Auferstehung:

Ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren.

Off 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. 20,5 Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die Erste Auferstehung. 20,6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der Ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre. Off 20, 4- 6;


Genau betrachtet, erkennen wir hier, in Off 20,4, nicht die Christusgläubigen der Gemeinde aller Zeiten, sondern nur jene unter ihnen, welche wegen ihrer Festigkeit und Standhaftigkeit im Glauben "enthauptet" (grie: pepelekismenon = mit dem Beil getötet) worden waren. Und wie wir dann dem Vers Off 20,6 entnehmen können, sind es sie – und nur sie -, die teilhaben an der Ersten Auferstehung und welche als Priester mit Christus in den tausend Jahren herrschen werden. – Soweit also die scheinbar gegensätzlichen Aussagen der Schrift. Nun aber zu der angekündigten Darstellung der Zusammenhänge "Auferweckung/Entrückung – Auferstehung".


Die Auferweckung

Die unterschiedlichen Auffassungen zum Thema Tod, Auferweckung/Entrückung und Auferstehung würden sich schnell klären lassen, würde man sich an jenes Beispiel halten, welches uns die Schrift und unser Herr Jesus Christus in diesem Zusammenhang hinterlassen haben. In Widerlegung der unter Weltmenschen üblichen Ausrede: "Es ist noch niemand zurückgekommen", haben wir alle diese Vorgänge: Auferweckung von den Toten, Entrückung und Auferstehung, bereits zur Gänze als biblischen Bericht vorliegen. Es ist unser Herr, der Erstling in dieser Ordnung, wie ihn Paulus in 1Kor 15,23 nennt, welcher diesen Weg bereits vor uns gegangen ist.

Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; sodann die, welche Christus gehören bei seiner Ankunft;

1Kor 15,20 Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt als Erstling unter denen, die entschlafen sind. 15,21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. 15,22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. 15,23 Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; 15,24 danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. 1Kor 15,20-24;


Paulus schreibt hier in seinem ersten Brief an die Korinther, dass die Auferstehung der Menschen in einer bestimmten Ordnung verläuft. Als erster ist Christus auferweckt worden, dann, wenn Christus wiederkommt, werden alle jene auferweckt, welche Christus angehören. Und am Ende der Welt wird dann – wie wir auch aus den Aussagen des Herrn wissen – die Allgemeine Auferstehung aller verstorbener Menschen zum Letzten Gericht stattfinden.

Nun ist es aber interessant, dass Paulus oben, in 1Kor 15,20, nicht davon spricht, dass Christus auferstanden ist, sondern er schriebt: "Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt". Und obwohl hier im griechischen Originaltext zwei verschiedene Wörter stehen, wird in manchen Übersetzungen in Unkenntnis des Hintergrundes auch mit "auferstanden" übersetzt. Paulus wiederholt diese Bezeichnung in fast allen seinen Briefen (Nestle/Aland, ELB-Übers.: 1Kor 6,14; 15,4.12-17.20.29.32.35. 42-44.52; 2Kor 1,9; 4,14; 5,15; Gal 1,1; Eph 1,20; 2,1.6; Kol 2,12; 3,1; 1The 1,10; 2Tim 2,8) und wir finden sie auch in den Evangelien, in der Apostelgeschichte und im ersten Petrusbrief. Hier die Stellen aus dem Römerbrief:

Die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat.

Röm 4,23 Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden ist, 4,24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, 4,25 der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. Röm 4,23-25;

Wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.

Röm 6,4 So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Röm 6, 4;

Da wir wissen, daß Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt;.

Röm 6,8 Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, 6,9 da wir wissen, daß Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Röm 6, 8- 9;

So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten.

Röm 7,4 So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht bringen. Röm 7, 4;

So wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen.

Röm 8,11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes. Röm 8,11;

Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist.

Röm 8,34 Wer ist, der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Röm 8,34;

Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und glauben wirst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckt hat.

Röm 10,8 Sondern was sagt sie? «Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen.» Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, 10,9 daß, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Röm 10,8-9;


Auch in den Evangelien und in den Aussagen des Herrn finden wir dieses "auferweckt" immer im Zusammenhang mit seiner Rückkehr aus dem Totenreich. Es heißt immer "aus den Toten auferweckt" und daraus lässt sich nun erkennen, dass das Heraufkommen des Herrn aus dem Totenreich noch nicht die eigentliche Auferstehung, sondern erst die Auferweckung aus den Toten war.

Die Auferweckung ist also ein eigenständiges Ereignis bei der Rückkehr des Herrn von den Toten. Nachdem uns Paulus oben, in 1Kor 15,23 sagt, dass der Herr als Erster alle diese Phasen durchlebt hat und dass danach, wenn er kommen wird, auch die Christusgläubigen das erleben werden, wollen wir uns einmal einige Details ansehen, welche uns in der Schrift von dieser Auferweckung des Herrn überliefert sind.

Wie Johannes in seinem Evangelium schreibt, sah Maria Magdalena den Herrn am Grab, unmittelbar nach seiner Auferweckung aus den Toten, und wollte ihn umarmen. Doch er sagte ihr: "Rühr mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater".

Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.

Jh 20,11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab 20,12 und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. 20,13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 20,14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 20,15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. 20,16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 20,17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 20,18 Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt. Jh 20,11-18;


Als sie den Herrn erkannt hatte, wollte die Maria aus Magdala ihn sichtlich in ihrer überschwänglichen Freude umarmen oder wenigstens anfassen. Doch der Herr sagte ihr "Rühr mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater". Dies war unmittelbar nach seiner Auferweckung von den Toten. Was immer nun der Grund für diese Reaktion des Herrn gewesen sein mag, eines steht fest: als er dann einige Zeit später vom Vater im Himmel wieder zurück auf die Erde kam und unter die Jünger trat, hatte er diese Befürchtungen nicht mehr. Da sagte er dem Thomas: Lege deine Hand in meine Seite.

Reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite.

Jh 20,26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 20,27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Jh 20,26-27;


Auch später, als er den Jüngern wieder erschien und sie ihn nicht gleich erkannten und Angst hatten, es wäre ein Geist, hat er sie ausdrücklich aufgefordert: "Fasst mich an" und hat sogar gegessen und getrunken.

Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen.

Lk 24,36 Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! 24,37 Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. 24,38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? 24,39 Seht meine Hände und meine Füße, ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. 24,40 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. 24,41 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? 24,42 Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. 24,43 Und er nahm’s und aß vor ihnen. Lk 24,36-43;


Das alles lässt nun die berechtigte Vermutung zu, dass die erste Begegnung des Herrn mit der Maria aus Magdala, am Grab und unmittelbar nach seiner Wiederkehr von den Toten, eine andere Situation mit anderen Voraussetzungen war, als die Begegnung mit den Jüngern einige Zeit später. Ohne nun hier allzu viel hineininterpretieren zu wollen, ist es doch augenscheinlich, dass bei der ersten Begegnung mit der Maria, der Leib des Herrn einer Berührung nicht ausgesetzt werden durfte. Das bedeutet aber, dass dieser Leib auf jedem Fall ein anderer war, als jener, welchen der Herr dann später, nach seiner Rückkehr vom Vater auf die Erde beim Erscheinen unter den Jüngern hatte. Es ist also offensichtlich, dass sich diese Auferstehung des Herrn in zwei Phasen abgespielt hatte:

-  Die Auferweckung von den Toten mit einem unberührbaren Leib und die anschließende sofortige Auffahrt zum Vater.

-  Und die Rückkehr vom Vater im Himmel auf die Erde in der Auferstehung, mit einem Leib, der nicht nur berührt werden konnte, sondern welcher auch Fleisch und Knochen hatte und mit dem der Herr auch essen konnte.

(Siehe auch den Exkurs 07: "Der Auferstehungsleib".)


Die Auferstehung

Als der Herr nach seiner Auferstehung – also der Rückkehr vom Vater im Himmel auf die Erde – den Jüngern erschien, waren sie nicht zuletzt deshalb so erschrocken und dachten, er wäre ein Geist, weil er durch verschlossene Türen kam (Jh 20,19, 26). Von einer solchen Fähigkeit, plötzlich und ungesehen zu erscheinen und wieder zu verschwinden, sagt aber der Herr in Jh 3,8, dass sie jenen Menschen eigen sein wird, die aus dem Geist wiedergeboren sind:

Der Wind weht, wo er will, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der wiedergeboren ist.

Jh 3,3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben geboren (wiedergeboren) wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. 3,4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Malin den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden? 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. 3,6 Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. 3,7 Wundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von neuem geboren werden. 3,8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem  Geist geboren ist. Jh 3, 3- 8;


Wie der Herr oben, in Jh 3,5, dem Nikodemus erklärt, muss der Mensch aus Wasser und Geist geboren werden. Mit der Geburt aus Wasser ist die biologische Geburt jedes Menschen aus dem Fruchtwasser der Gebärmutter gemeint, mit der Geburt aus dem Geist die Wiedergeburt. Und in Mt 19,28 schließlich, bestätigt uns der Herr, dass diese Wiedergeburt der Menschen aus dem Geist in der Auferstehung geschehen wird, wenn der Herr auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen und beim Letzten Gericht die Nationen richten wird.

(Siehe auch den Diskurs 85: "Die echte und die falsche Wiedergeburt.")


In der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird

Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Mt 19,28;

Er sitzt auf dem Thron seiner Herrlichkeit und richtet die versammelten Völker.

Mt 25,31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 25,32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 25,33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Mt 25,31-33;


Der Herr spricht hier oben vom Letzten Gericht am Ende der Welt. Unmittelbar davor werden alle Menschen aus dem Totenreich in der Allgemeinen Auferstehung aus dem Geist wiedergeboren und wieder lebendig. Diese Menschen aus allen Nationen werden dann im Gericht vor dem Thron der Herrlichkeit des Herrn stehen und jeder einzelne von ihnen wird von ihm gerichtet werden. Da werden dann die Gerechten in das ewige Leben bei Gott eingehen, die Ungerechten aber ihre ewige Existenz im Feuersee verbringen müssen.

Diese Phase der Auferstehung und Wiedergeburt ist ein integrierter Bestandteil der menschlichen Existenz. Nicht nur alle Menschen müssen sie durchlaufen, auch der Herr selbst, der ja hier auf Erden echte Menschengestalt angenommen hatte, hat diesen Weg von Geburt aus Wasser, Tod, Auferweckung und Auferstehung mit der Wiedergeburt aus dem Geist durchlaufen. Er war der Erstgeborene der Toten.

Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten.

Off 1,4 Johannes den sieben Gemeinden, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 1,5 und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut. Off 1, 4- 5;

Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.

Kol 1,15 Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. 1,16 Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; 1,17 und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn. Kol 1,15-17;

Damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

Röm 8,29 Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Röm 8,29;


Diese beiden obigen Schriftstellen vom "Erstgeborenen" aus Off 1,5 und Kol 1,15 werden oft in allen möglichen und unmöglichen Variationen ausgelegt und verkündigt, ohne zu wissen, was sie tatsächlich bedeuten: nämlich die Wiedergeburt des Herrn – und analog dazu, nach ihm auch die Wiedergeburt aller Menschen – aus dem Geist (im Gegensatz zur Geburt aus dem Wasser, Jh 3,3-6) – in der Auferstehung.

Der Herr wurde also von den Toten auferweckt, ist zum Vater in den Himmel aufgefahren um dann in der Auferstehung aus dem Geist, als der Erstgeborene der Toten und der ganzen Schöpfung, wiedergeboren zu werden und wieder auf Erden zu erscheinen. Diesen Zusammenhang bestätigt auch Petrus in der Apostelgeschichte, als er dem Kornelius von beiden, der Auferweckung und der Auferstehung des Herrn Zeugnis gab:

Diesen hat Gott am dritten Tag auferweckt und wir haben mit ihm gegessen, nachdem er auferstanden war.

Apg 10,38 Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm. 10,39 Und wir sind Zeugen alles dessen, was er sowohl im Lande der Juden als auch in Jerusalem getan hat; den haben sie auch umgebracht, indem sie ihn an ein Holz hängten. 10,40 Diesen hat Gott am dritten Tag auferweckt und ihn sichtbar werden lassen, 10,41 nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott zuvor erwählten Zeugen, uns, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er aus den Toten auferstanden war. Apg 10,38-41;


Im obigen Text verkündet Petrus dem römischen Hauptmann Kornelius das Evangelium von Jesus Christus. Und er berichtet, dass Gott am dritten Tag Jesus auferweckt hat (grie. egeiren) und danach die Jünger mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er auferstanden war (grie. anastenai).

Alle in der obigen Analyse aufgezeigten detaillierten Hinweise bei den Ereignissen der Auferweckung und der Auferstehung zeigen nun, dass wir es hier nicht mit irgendwelchen "Märchen und Mythen" zu tun haben, deren Aussagen keinerlei Realitätsbezug haben, wie das manche Leute gerne sehen möchten. Hier handelt es sich vielmehr um Fakten, deren Realität freilich erst dann erkennbar wird, wenn man die Hintergründe kennt und beleuchtet und wenn man auch realisiert, dass sich diese Dinge in einer anderen Dimension als der unseren ereignen.

Doch dies zu verstehen dürfte heutigentags auch einem Weltmenschen nicht mehr schwer fallen. So war man in den Naturwissenschaften noch bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts davon überzeugt, dass etwas nur dann als "wahr" beurteilt werden kann, wenn es nach den Gesetzen der klassischen Physik bestätigt wird. Als dann aber die beiden Physiker Nils Bohr und Werner Heisenberg zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Quantenmechanik entdeckten und formulierten, waren die Gesetze der klassischen Physik, die im Prinzip seit Jahrtausenden gegolten hatten, nicht mehr in der Lage, die quantenmechanischen Phänomene zu erklären.

Während die Physiker bis dahin unserer Welt drei Dimensionen zugeordnet hatten, wobei gerade noch die Zeit als vierte Dimension anerkannt wurde, so denkt man seither in der Physik an zehn oder elf Dimensionen. Auch sind durchaus seriöse Wissenschaftler – so z.B. einer der genialsten Physiker unserer Zeit Stephen Hawking – bereit anzunehmen, dass es nicht nur ein Universum gibt, sondern dass sich unsere Realität in mehrfachen Universen – also in "Multiversen" – bewegen könnte. Wurde zur Zeit der klassischen Physik noch die Vorstellung von einem Himmel als andere Dimension als "völlig unwissenschaftlich" zurückgewiesen, so kann das jetzt, wo die Physik selbst mit Multiversen und zehn oder mehr Dimensionen rechnet, nicht mehr aufrechterhalten werden.

(Siehe auch den Diskurs 25: "Die Quantenmechanik und die Nähe des Himmelreichs")


Und so zeigt sich, dass die Bibel den Erkenntnissen der Naturwissenschaften um Jahrtausende voraus ist. In der Bibel wurde der Himmel schon immer auch im Plural verwendet und damit die Vorstellung von mehrfachen Existenzbereichen außerhalb unserer dreidimensionalen Welt bestätigt. Es wäre daher – gerade in unserer heutigen Zeit – völlig unwissenschaftlich, die biblischen Berichte von Himmel, Auferstehung und ewigem Leben als Märchen und Mythen zu bezeichnen.

Nun könnte man durchaus auch die Auffassung vertreten, dass eine derartige Darstellung der biblischen Aussagen bloß theoretischer Natur und in der Praxis für die Geschwister in den Gemeinden von eher geringerem Wert sei. Das mag solange richtig sein, als diese Geschwister in einer glaubensmäßig gefestigten und schriftgebundenen Umgebung mit ihrem Glauben leben können. In jedem Christenleben gibt es jedoch auch Zeiten der Anfechtung und damit im Zusammenhang auftretende Zweifel. Aber auch in Evangelisation und Mission werden von besser informierten Ungläubigen oft recht diffizile Fragen aufgeworfen und die Bibel als inkompetent hingestellt.

Wer in solchen Situationen nur auswendig gelernte Schrifttexte zur Verfügung hat, deren eigentliche Bedeutung er gar nicht richtig verstanden hat (wie das etwa bei den Zeugen Jehovas zu beobachten ist), wird derartigen Angriffen nicht lange standhalten können. Wer aber die Texte verstanden hat und über das Hintergrundwissen verfügt, wird sowohl Zweifel als auch falsche Behauptungen mit logisch einwandfreier Argumentation anhand der Schrift widerlegen können und hat damit "das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort" (Eph 6,17).


Tabellarische Übersicht über die Woche der Kreuzigung.

Tag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Montag
Stunde

18

18

  18

   18

   18

   18

   18

13. Nisan 14. Nisan 15. Nisan 16. Nisan 17. Nisan 18. Nisan 19. Nisan
Nacht           Tag   Nacht           Tag   Nacht           Tag   Nacht           Tag   Nacht           Tag   Nacht           Tag   Nacht           Tag  


















Rüsttag zu Pessach

Festnahme in Gethsemane

Kreuzigung

15 Uhr
Tod am Kreuz


~18 Uhr
Grablegung ab 18 Uhr


Pessach, Abendmahlfeier




Beginn Pessach

Großer
jährlicher Sabbat













Rüsttag Sabbat

Kauf des Öls
und der Salben














Wöchentlicher Sabbat








~18 Uhr
Auferweckung






Erster Wochentag

Frauen kommen
zur leeren Gruft
































Tag: Nach der jüdischen Tageseinteilung beginnt der Tag um 18 Uhr und endet an unserem heutigen nächsten Tag um 18 Uhr.

Der damalige Große Jährliche Sabbat wurde in den meisten Bibelübersetzungen nicht berücksichtigt, so dass Aussagen über diesen Sabbat auf den wöchentlichen Sabbat bezogen wurden und es zu Fehlinterpretationen kam:

Großer Sabbat = Jahres-Sabbat = Fest-Sabbat = Festtag

Neben den gewöhnlichen oder "normalen" wöchentlichen Sabbaten bestimmte Gott auch noch 7 weitere "spezielle" Ruhetage im Jahr, die er auch „Tage des Aufhörens“, also "Sabbate" nannte. Da diese 7 Jahres-Sabbate besondere Feiertage sind, werden sie auch „Große Sabbate“, "Fest-Sabbate", "Festtage", "Hohe Sabbate", oder „hochheilige Sabbate“ (wörtlich: σαββατα σαββατων = Sabbate der Sabbate; 3Mo 16,31; 23,32) genannt. Die Regeln des Nichtarbeitens wurden an diesen Tagen besonders streng gehalten. Wenn schon die Wochen-Sabbate beachtet werden sollten, um wie viel mehr die Jahres-Sabbate, die ebenfalls „Tage Gottes“ sind (3Mo 26,2; Jes 56,4; Jer 20,12-24; 22,8.26; 23,38; 44,24).

Die 7 biblischen Fest-Sabbate (Festtage) werden in 3Mo 16; 3Mo 23 und 4Mo 28-29 genau aufgezählt. Sie werden wie die wöchentlichen Sabbate ebenfalls „vom Abend an bis wieder zum Abend“ (3Mo 23,32) gehalten, beginnen und enden folglich jeweils nach Sonnenuntergang. Die ersten beiden Fest-Sabbate gibt es gleich im ersten Monat des Jahres, welcher "Abib" (Ährenmonat) oder "Nisan" genannt wird.

Was machte diese Tage zu „großen Festen/Sabbaten“?

Drei Mal im Jahr sollte sich das Volk mit Gott versammeln, nämlich im Frühjahr, Sommer und Herbst. Es gibt daher zwei Jahres-Sabbate im Frühjahr (1. Monat Nisan), einen im Sommer (3. Monat Siwan) und vier Jahres-Sabbate im Herbst (7. Monat Tischri):

1. 1. Monat Nisan, 15. Tag: Passah 1, erster Tag der Ungesäuerten Brote - Pessach 1

2. 1. Monat Nisan, 21. Tag: Passah 7, letzter Tag der Ungesäuerten Brote - Pessach 7
3. 50 Tage nach dem ersten Fest-Sabbat: Pfingsten - Wochenfest, Schawuot
4. 7. Monat Tischri, 01. Tag: Posaunentag - Jom Teruach
5. 7. Monat Tischri, 10. Tag: Versöhnungstag - Jom Kippur
6. 7. Monat Tischri, 15. Tag: Laubhüttenfest - Sukkot
7. 7. Monat Tischri, 22. Tag: Letzter Großer Tag - Schmini Azeret

Alle 7 Feste oder Hohen/Großen Sabbate fallen von Jahr zu Jahr auf unterschiedliche Wochentage und nur selten auf einen wöchentlichen Sabbat (Samstag). Was machte diese Tage so besonders? Die Bibel betont, dass sie Tage der Versammlung (moedim) mit Gott waren. Die heilige Gegenwart Gottes an diesen Tagen machte sie zu „großen Tagen/Sabbaten“. Es war eine heilige Zeit für das Volk Gottes, denn Gott war persönlich mit ihnen versammelt. Daher war die Berechnung der 7 Feste immer eine sehr wichtige Aufgabe für die Priester, die sie exakt einhielten, denn wer zu früh oder zu spät kommt, versammelt sich nicht mit dem Gott der Bibel, sondern mit sich selbst oder mit den Göttern der Heiden.


(Siehe auch Diskurs 87: "Das Turiner Grabtuch – Das Zeichen des Jona")


Die Entrückung

Wenn wir nun nach den Aussagen des Paulus weiter oben, in Röm 6,4, diesen Ablauf der Ereignisse bei der Auferstehung des Herrn auch auf die Gläubigen beziehen dürfen, entspricht die Auferweckung des Herrn der Auferweckung der toten Gläubigen und ihrer Entrückung mit den lebenden Christusgläubigen bei der Wiederkunft, von welcher Paulus in 1Kor 15,50-55 spricht:

Die Toten werden auferweckt unverweslich, und wir werden verwandelt werden.

1Kor 15,50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. 15,51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; 15,52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferweckt unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 15,53 Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. 15,54 Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der Tod ist verschlungen vom Sieg. 15,55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« 1Kor 15,50-55;


Wie Paulus hier sagt, werden die toten Gläubigen auferweckt und unverweslich sein, das heißt, sie werden einen unsterblichen Leib bekommen. Und die lebenden Gläubigen werden verwandelt werden und ebenfalls einen unsterblichen Leib erhalten. Sie werden "überkleidet", wie Paulus das auch in Bezug auf seine eigene Hoffnung, noch zu Lebzeiten entrückt zu werden, in 2Kor 5,4 bezeichnet:

Weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben.

2Kor 5,4 Denn wir freilich, die in dem Zelt sind, seufzen beschwert, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben. 2Kor 5, 4;


Und Paulus lässt uns auch nicht im Unklaren, wann das geschehen wird. Wie er in 1The 4,16-17 schreibt, werden bei der Wiederkunft des Herrn die Toten in Christus gemeinsam mit den lebenden Christusgläubigen in den Wolken, dem Herrn entgegen entrückt werden.

Denn der Herr selbst wird herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden mit den Lebenden entrückt werden.

1The 4,13 Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. 4,14 Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott ebenso die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen. 4,15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 4,16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; 4,17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. 1The 4,13-17;

Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben.

Off 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde. Ja, Amen. Off 1, 7;

Sonne und Mond werden sich verfinstern wenn der Menschensohn kommen wird auf den Wolken des Himmels.

Mt 24,29 Sogleich aber nach der Trübsal jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 24,30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. 24,31 Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern. Mt 24,29-31;

Die Sonne finster, der ganze Mond wie Blut und die Sterne fielen auf die Erde.

Off 6,12 Und ich sah: als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 6,13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird. 6,14 Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort. Off 6,12-14;

Wenn diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.

Lk 21,25 Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer, 21,26 während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 21,27 Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit. 21,28 Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht. Lk 21,25-28;


Während der Herr bei Matthäus, oben in Mt 24,31, unter den "Auserwählten", welche von seinen Engeln gesammelt werden, die Christusgläubigen insgesamt, also sowohl die toten als auch die dann noch lebenden subsummiert, spricht er hier oben, in Lk 21,28 – ebenso wie Paulus weiter oben, in 1The 4,15 und 17 – auch und speziell die noch lebenden Christen an, welche er ermuntert, wenn sie alle diese Ereignisse der Großen Trübsal beobachten können, nicht zu verzagen, sondern ihre Häupter zu erheben, weil ihre Erlösung nahe gekommen ist.

Und wenn wir nun wieder eine Parallele zur Auferweckung des Herrn ziehen, erkennen wir, dass die Entrückung keine Auferstehung ist. Es ist jene Phase, in welcher der Herr in Jh 20,17 der Maria von Magdala gesagt hat "Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater". Die Toten in Christus sind also erst einmal auferweckt worden, haben mit den lebenden Christusgläubigen einen unsterblichen Leib erhalten und sind gemeinsam in den Himmel zum Vater entrückt worden. Sie sind zu diesem Zeitpunkt weder "lebendig" – also mit einem Auferstehungsleib versehen – noch sind sie auf Erden, wie das in Off 20,4 von den Auferstandenen in der Ersten Auferstehung berichtet wird.


Die Erste Auferstehung.

Die zweite Phase dieses Auferstehungsvorgangs, welche beim Herrn unmittelbar nach seiner Auffahrt zum Vater und in der anschließenden Herabkunft auf die Erde erfolgte, wird für die Menschen erst bei der Allgemeinen Auferstehung am Ende der Welt stattfinden. Wie bereits weiter oben erwähnt, werden dann alle Menschen – Gute wie Böse – welche noch im Totenreich sind, herausgerufen (Jh 5,28) und in der Auferstehung aus dem Geist wiedergeboren werden.

Allerdings gibt es da offensichtlich eine Ausnahme. In Off 20,4 spricht Johannes von der Ersten Auferstehung und bestätigt, dass jene Menschen, welche daran teilnehmen, lebendig werden – also aus dem Geist wiedergeboren werden und auferstehen – und mit Christus die tausend Jahre auf Erden herrschen werden.

Sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre.

Off 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. 20,5 Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die Erste Auferstehung. 20,6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der Ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre. Off 20, 4- 6;


Und von diesen Menschen, welche hier lebendig werden, heißt es dann weiter, dass sie:

"um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und"

"das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten."


Die erste Gruppe sind also Enthauptete (mit dem Beil Getötete) um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen und sie sind daher per definitionem Märtyrer. Aber auch bei der zweiten Gruppe handelt es sich aufgrund der Aussage von Off 13,15 um Menschen, die alle getötet wurden, weil sie das Bild des Tieres nicht angebetet haben – also ebenfalls um Märtyrer.

Es bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.

Off 13,15 Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben, so daß das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. Off 13,15;


Und eben diese beiden Gruppen finden wir nun bereits vor der Ersten Auferstehung im Himmel, unter dem Altar bzw. am gläsernen Meer vor dem Thron Gottes:

Die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten.

Off 6,9 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. 6,10 Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, heiliger und wahrhaftiger Herrscher, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? 6,11 Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine kurze Zeit abwarten sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet seien, die ebenso wie sie getötet werden sollten. Off 6, 9-11;

Die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens vor dem Thron.

Off 15,2 Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und sah die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meer stehen, und sie hatten Harfen Gottes. 15,3 Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, o König der Nationen! 15,4 Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind. Off 15, 2- 4;


Die Teilnehmer an der Ersten Auferstehung in Off 20,4 sind daher die Seelen der Märtyrer, die davor bereits im Himmel waren und nun, in dieser ersten Auferstehung aus dem Geist wiedergeboren und auf Erden wieder lebendig werden. Und um jeden Irrtum auszuschließen, heißt es dann gleich anschließend in Off 20,5: "Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren". Es gibt also nur diese eine Ausnahme von der Regel. Und mit den übrigen Toten sind alle jene Menschen gemeint, welche bis zur Wiederkunft des Herrn gestorben sind und nicht an der Entrückung teilgenommen haben. Aber natürlich auch alle Menschen, welche danach und im Tausendjährigen Reich noch sterben werden (Jes 65,20!). Sie alle werden erst nach dem Millennium, am Ende der Welt auferweckt und bei der Allgemeinen Auferstehung aus dem Geist wiedergeboren und auf Erden lebendig werden, um bei Letzten Gericht beurteilt zu werden.

Halten wir daher der guten Ordnung halber die Begleitumstände dieses Ereignisses fest:

o  im Gegensatz zur Entrückung wird der Herr bei der Ersten Auferstehung nicht in Erscheinung treten

o  es werden keine Toten aus dem Totenreich auferweckt, sondern Seelen, die bereits im Himmel sind, auf Erden lebendig werden

o  es werden keine Lebenden überkleidet, sondern himmlische Seelen lebendig gemacht

o  es findet keine Entrückung in den Himmel statt, sondern eine Herabkunft vom Himmel auf die Erde.


Damit wäre anhand der Schrift nachgewiesen, dass einerseits Auferweckung/Entrückung und Erste Auferstehung zwei völlig voneinander getrennte Ereignisse mit teilweise konträren Inhalten sind. Und andererseits steht fest, dass an der Ersten Auferstehung nur jene Menschen teilnehmen, welche wegen ihres Glaubens getötet worden sind – also Märtyrer – und nicht "die ganze Gemeinde aller Zeiten", wie H. Menschik eingangs in seinem Kommentar vermutet.

Neben diesen Märtyrern, welche Johannes oben, in Off 6,9-11 und 15,2-4 im Himmel sieht und welche bei der Ersten Auferstehung exklusiv genannt werden, sieht er in Off 7,9-17 auch noch jene unzählbare Volksmenge, welche aus der Großen Trübsal kommt. Diese Menschen sind nach Off 7,16 offensichtlich in den Katastrophen der Großen Trübsal, wie Hungersnöte, Dürrekatastrophen, Kriege und Seuchen (Off 6,8) verstorben – aber nicht wegen ihres Glaubens getötet! – und bei der Auferweckung und Entrückung (Off 6,12-17) in den Himmel gekommen. Sie stehen hier vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht. Auch diese vielen Menschen im Himmel nehmen also nicht an der Ersten Auferstehung teil, sondern bleiben bis zur Allgemeinen Auferstehung im Himmel und dienen Gott.

(Siehe auch die Tabelle 14: "Die Große Trübsal – nach Ereignissen gegliedert.")


Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.

Off 7,13 Und einer von den Ältesten begann und sprach zu mir: Diese, die mit weißen Gewändern bekleidet sind – wer sind sie, und woher sind sie gekommen? 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die aus der großen Bedrängnis kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes. 7,15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. 7,16 Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut; 7,17 denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie hüten und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Off 7,13-17


Was nun die drei Schriftstellen betrifft, welche H. Menschik eingangs in seinem Kommentar zitiert, müssen wir in erster Linie auf deren Autor achten: es ist der Apostel Johannes, der auf Patmos die Apokalypse geoffenbart bekommen hatte. Und von ihm ist überliefert, dass er ebendort – etwa um das Jahr 100 n.Chr. – von den Römern getötet wurde. Er wurde aufgefordert, entweder heidnisch zu opfern oder Gift zu trinken. Doch er wählte den Tod. Und damit ist Johannes einer dieser Märtyrer, die bei der Ersten Auferstehung wiedergeboren werden und mit Christus im Tausendjährigen Reich auf Erden herrschen werden.

Wenn also Johannes in Off 1,6 schreibt: "und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater", so bezieht er sich auf sich selbst und seine Leidensgenossen, die Märtyrer aller Zeiten. Auch die Beschreibung unten, in Off 5,9 "und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation" gilt diesen heiligen Märtyrern Gottes, die tatsächlich aus allen Sprachen, Völkern und Nationen kommen. Und damit wird klar, dass diese drei Aussagen nicht "die ganze Gemeinde aller Zeiten" meinen, sondern die Märtyrer, welche an der Ersten Auferstehung teilnehmen und mit Christus im Millennium herrschen werden:

Und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater.

Off 1,4 Johannes den sieben Gemeinden, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 1,5 und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut 1,6 und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Off 1, 4- 6;

Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben.

Off 2,26 Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben; 2,27 und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, 2,28 wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben. Off 2,26-28;

Und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

Off 5,9 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation 5,10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen! Off 5, 9-10;

Sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre.

Off 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, welche das Tier und sein Bild nicht angebetet und das Malzeichen nicht an ihre Stirn und an ihre Hand angenommen hatten, und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. 20,5 Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die Erste Auferstehung. 20,6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der Ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre. Off 20, 4- 6;


Es gibt aber darüber hinaus noch eine Schriftstelle, welche von diesen Priestern Gottes spricht. In Off 22,1-5 hier unten, sieht Johannes die heilige Stadt Jerusalem in der Neuen Schöpfung. Und in dieser Vision sieht er auch die Knechte Gottes, welche Gott dienen und herrschen werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Wie man nun auch manchen anderen Schriftstellen entnehmen kann, ist das Tausendjährige Friedensreich des Sohnes Gottes auf Erden eine Vorschau auf das Reich Gottes, die Neue Schöpfung in der Ewigkeit. So ist z.B. das himmlische Jerusalem exakt tausend Mal größer als die Stadt Jerusalem im Millennium.

(Siehe auch den Diskurs 02: "Irdisches und himmlische Jerusalem.")


Und damit ist es auch zu erklären, dass jene, welche im Millennium mit Christus geherrscht haben, dann auch im himmlischen Jerusalem, in der Neuen Schöpfung, von Ewigkeit zu Ewigkeit herrschen werden. Wenn daher im Millennium die ganze Gemeinde, also die Christusgläubigen aller Zeiten herrschen würden, müssten sie auch im himmlischen Jerusalem, in der Ewigkeit herrschen. Nachdem es aber in der Ewigkeit nur Gläubige gibt (Off 22,14-15), würde es nur "Herrscher" und keine Untertanen geben.

Denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Off 22,1 Und der Engel zeigte mir den Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der von dem Thron Gottes und des Lammes fließt 2,2 in der Mitte der großen Straße der Stadt. Und auf beiden Seiten des Stroms stand der Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht bringt. Und die Blätter des Baumes sind für die Heilung der Völker. 22,3 Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen, 22,4 und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. 22,5 Und Nacht wird nicht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe und des Lichtes der Sonne, denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Off 22,1-5;


Es sind also die Märtyrer der Ersten Auferstehung, welche nicht nur im Millennium, sondern dann auch in der Ewigkeit herrschen werden. Sie haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod, sie haben die Prüfung bestanden. Sie sind die Überwinder und haben den rechten Charakter, dass sie von Gott dieses verantwortungsvolle Amt als Priester und Richter auferlegt bekommen.

Und es sieht daher ganz so aus, als ob sich da manche Leute zu früh gefreut hätten, wenn sie den Geschwistern, welche wegen ihres Glaubens nie in Bedrängnis gekommen, geschweige denn getötet worden sind, verkünden, dass sie im Tausendjährigen Reich mit Christus als Könige herrschen werden:

"Die Gemeindezeit wird abgeschlossen durch die Entrückung. Auf Erden findet die Große Trübsal statt und der Herr ist mit den Seinen zum Preisgericht und zur Hochzeit das Lammes im Himmel, um dann mit ihnen wiederzukommen zum Tausendjährigen Reich, denn wir werden ja als seine Gemeinde auf Erden regieren – mitregieren, tausend Jahre mit ihm."

(Heinz Weber, Professor für Systematische Theologie an der Bibelschule Brake, in seinem Vortrag: "Die Wiederkunft des Herrn" in der St. Matthäusgemeinde in Bremen (Obige Hervorhebungen durch mich – FH)

(Siehe auch Diskurs 71: "Ist das nächste größte Ereignis der Weltgeschichte für die Gläubigen die Entrückung?")


"Wer in früheren Zeiten für ihn (Christus / Anm.) ,ausgeharrt’ hat, wird jetzt gemeinsam mit ihm herrschen. (...) Gottes Volk, das so lange von den Regierungen der Welt unterdrückt wurde, wird dann die Weltregierung stellen! (...) Die so ,Gesegneten’ werden sowohl Priester als auch Könige sein. Mittler als auch Monarchen auf Erden."

(David Pawson, Bibelschullehrer, Evangelist und Pastor von "The Millmead Centre", der größten Baptisten-Kirche in Britannien, in seinem Buch: "Der Weg zur Hölle", S 207f  (Obige Hervorhebungen durch mich – FH))

(Siehe auch den Diskurs 88: "David Pawson und die Interpretation der endzeitlichen Abläufe.")


"Aus dem Zusammenhang (von Off 20,4-6 / Anm. FH) geht unzweideutig hervor, dass ‘die übrigen Toten’ nur die ungläubig Gestorbenen sein können, denn in Vers 4 sind schließlich alle Gläubigen von Abel an aus den Toten auferweckt. Diese Toten ‘aus’ deren Mitte sie auferweckt sind, sind also notwendigerweise die Ungläubigen. (…) Von den Gläubigen heißt es: ,Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre’. "

(W. J. Ouweneel, in seinem Buch: "Das Buch der Offenbarung", Seite 477ff  (Obige Hervorhebungen durch mich – FH))

(Siehe auch den Diskurs 10: "Die Allgemeine Auferstehung am Ende der Welt: nur für Gottlose?")


Bedenken wir, dass wir in der Weltgeschichte schon genug herrschsüchtige Tyrannen hatten. Begonnen bei dem Pharao des Mose, über Herodes, König in Israel bei der Geburt Jesu, dem römischen Kaiser Nero und bis in unsere Tage, zu einem Hitler, Stalin oder Mao, um nur einige der Bekanntesten zu nennen. Gott bewahre uns daher vor allen Menschen, die herrschen wollen. Ihresgleichen haben in dieser Welt schon genug Unheil angerichtet. Und bedenken wir auch, dass nach dem Selbstverständnis vieler heutiger Gemeinden auch praktizierende Lesben und Schwule ganz offiziell zur Gemeinde zählen, welche dann im Millennium als Priester und Könige herrschen würden.

Abgesehen von der an sich zweifelhaften Ansicht, dass das Regieren auf Erden – ob nun zu Lebzeiten oder im Millennium – ein erstrebenswertes Ziel für den rechtgläubigen Christen sei, muss man hier die ernste Frage stellen, ob alle jene Gläubigen der Gemeinde aller Zeiten – also auch wir jetzt lebenden Christen -, welche ihr Leben nicht wegen ihres Glaubens lassen mussten, sich redlicherweise einen Platz unter den getöteten Märtyrern bei der Ersten Auferstehung und als Priester und Könige im Tausendjährigen Reich zuschreiben können. Oder ob wir uns nicht eher als Knechte Gottes – hier wie dort – sehen sollten, denn als "Monarchen".

Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden.

Lk 14,11 Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Lk 14,11;


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Werden auch Lesben und Schwule im Tausendjährigen Reich herrschen? / Replik HM 01, 2009-02-25)

Sie schreiben: "Und bedenken wir auch, dass nach dem Selbstverständnis vieler heutiger Gemeinden auch praktizierende Lesben und Schwule ganz offiziell zur Gemeinde zählen, welche dann im Millennium als Priester und Könige herrschen würden."

Was haben Sie für ein Problem mit Homosexuellen? Sind sie nicht auch Gottes Schöpfung? Ist es nicht auch ihr Gott und haben nicht auch sie ein Anrecht auf Errettung? Aber Sie werden wahrscheinlich auch den Juden und den Zigeunern jede Heilserwartung absprechen, selbst wenn sie wiedergeboren sind.


Heinz Menschik



Jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Rasse und gesellschaftlicher Herkunft, hat dann und insofern eine Heilserwartung, wenn er bereit ist umzukehren, den Glauben an Gott anzunehmen und seine Handlungen an den Geboten Gottes zu orientieren. Und Sie haben durchaus Recht, wenn Sie schreiben, dass auch Homosexuelle ein Anrecht auf Errettung haben. Gott will, dass alle Menschen errettet werden (1Tim 2,4). Und wenn Tyrannen, Massenmörder und Gottesleugner ein Anrecht auf Errettung haben, haben das natürlich auch Homosexuelle.

Der springende Punkt dabei ist, dass uns Gott zwar so annimmt, wie wir sind, aber er lässt uns nicht in unserer Ungerechtigkeit, Unreinheit, Habsucht, Schlechtigkeit, mit Neid, Mord, Streit, List und Tücke. Wenn wir zum wahren Glauben kommen, verändert uns Gott, sodass wir erkennen, in welchem Sumpf wir waren, aus dem er uns errettet hat. Alle aber, die das nicht erkennen wollen und weiterhin in Ungehorsam, Ungerechtigkeit und Unreinheit leben, die hat Gott dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in die Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden.

Die Männer haben den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben.

Röm 1,26 Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, 1,27 und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst. Röm 1,26-27;

Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt , dann haben beide einen Greuel verübt.

3Mo 20,13 Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, dann haben beide einen Greuel verübt. Sie müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen. 3Mo 20,12;


Das sind dann jene Leute, die gar nicht umkehren und Buße tun wollen und sogar das gesunde moralische Empfinden vieler Menschen infrage zu stellen versuchen. Ähnlich wie die von Ihnen oben erwähnten heutigen Juden, die immer dann, wenn sie für ihre Kriegsverbrechen (Chefankläger des internationalen Strafgerichtshofs 2/2009) an den Palästinensern zur Verantwortung gezogen werden sollen, den "Holocaust-Joker" aus dem Ärmel ziehen und damit alle Welt dazu bringen, schnell das Thema zu wechseln, haben nun auch die Homosexuellen das Antidiskriminierungsgesetz für ihre Zwecke von der Politik adaptieren lassen.

Nachdem in diesen Antidiskriminierungsgesetzen auch und insbesondere die "Kritik von sexuellen Ausrichtungen" bei Strafe verboten ist, wird es in Zukunft – mit der vehementen Befürwortung höchster politischer Kreise – auch nicht mehr möglich sein, derartige "sexuelle Ausrichtungen", wie die sexuellen Praktiken des Sadismus’ und des Masochismus’, der Sodomie und vor allem auch der Pädophilie und Kinderpornographie strafrechtlich zu verfolgen und zu verurteilen. Darüber wird sich insbesondere auch der Vatikan freuen, der in den USA für seine Priester mit pädophilen und homosexuellen Ausrichtungen zur Zahlung von Schadenersatzansprüchen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar an die Opfer dieser Verbrechen verurteilt wurde.

(Siehe auch den Diskurs 29: "Leben wir in der Endzeit? – Antidiskriminierungsgesetze: Der Anfang der Wehen?")


Und ähnlich wie die allermeisten der heutigen Juden die Gaskammern nie gesehen, geschweige denn am eigenen Leib erfahren haben und daher überhaupt kein Recht haben, dieses Verbrechen an ihren Vorfahren gegen ihre eigenen Kriegsverbrechen an den Palästinensern aufzurechnen, haben auch die Homosexuellen nicht das Recht, das durchaus berechtigte Verbot der Diskriminierung von Behinderten und anderen gesellschaftspolitischen oder bevölkerungspolitischen Minderheiten für ihre perversen Zwecke zu missbrauchen.

In diesem Zusammenhang ist es auch sehr erstaunlich, dass jetzt immer wieder davon gesprochen wird, dass dieses Antidiskriminierungsgesetz die Diskriminierung von "Juden und Homosexuellen" verhindern soll. Abgesehen davon, dass zwischen der Verfolgung und Ermordung der Juden in der Nazizeit und der, für das gesunde moralische Empfinden berechtigten Kritik an den Homosexuellen in unseren heutigen Tagen wohl überhaupt kein Vergleich möglich ist, müsste sich eigentlich jeder Jude dagegen verwahren, in einem Zug mit solchen Leuten genannt zu werden.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist die Wassertaufe eine Bedingung um in das Reich Gottes zu kommen? / Kommentar Anonym 00, 2016-03-11)

(…) mit Interesse habe ich Ihre Ausführungen und Diskurse gelesen.
Auf der Seite Diskurs97.html ist mir folgendes aufgefallen:

"Wie der Herr oben, in Jh 3,5, dem Nikodemus erklärt, muss der Mensch aus Wasser und Geist geboren werden. Mit der Geburt aus Wasser ist die biologische Geburt jedes Menschen aus dem Fruchtwasser der Gebärmutter gemeint, mit der Geburt aus dem Geist die Wiedergeburt. Und in Mt 19,28 schließlich, bestätigt uns der Herr, dass diese Wiedergeburt der Menschen aus dem Geist in der Auferstehung geschehen wird, wenn der Herr auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen und beim Letzten Gericht die Nationen richten wird."

Sind Sie sicher dass hier das Fruchtwasser gemeint ist?

Ich denke dass hier eher die Reinigung (evt. Wasserbad der Taufe) gemeint ist:
Hebr 10,22 so laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewißheit des Glaubens, die Herzen besprengt und also gereinigt vom bösen Gewissen, und den Leib gewaschen mit reinem Wasser.

Tit 3,5
errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes,

Gerne erwarte ich Ihre Antwort.

Anonym / Schweiz



Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar.

Um für uns beide die Voraussetzung für eine fundierte Diskussion zu schaffen, bitte ich Sie, zuerst meinen Diskurs 85: "Die echte und die falsche Wiedergeburt" zu lesen, wo auch die von Ihnen zitierten Bibelstellen behandelt werden. Wenn es für Sie dann noch offene Fragen gibt, bitte ich Sie mir wieder zu schreiben.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist die Wassertaufe eine Bedingung um in das Reich Gottes zu kommen? / Kommentar Anonym 01, 2016-03-16)

(…) ich habe Ihren Diskurs 85 gründlich studiert.

Betr. Prädestination und Wiedergeburt kann ich Ihnen zustimmen.

Was Ihre Interpretation betr. Wasser anbelangt bin ich anderer Meinung. Nach meiner Ansicht muss Wasser entweder als Reinigung oder als Wort Gottes verstanden werden. Ich meine Wasser kann in Joh 3,5 oder 1Jo 5,8 nicht eine Körperflüssigkeit eines Menschen bedeuten; in beiden Zitaten
müsste es etwas sein was von Gott kommt und nicht von einem sündigen Menschen.

Ich könnte mir noch gut vorstellen dass das Fruchtwasser im AT als unrein angesehen wurde; aber das ist nur eine Annahme.

Anonym / Schweiz



Es freue mich, dass Sie mir bezüglich der Wiedergeburt zustimmen können.

Was das "Wasser" in Jh 3,5 anbelangt,: ich stimme Ihnen durchaus zu, dass alles, was von Gott kommt ohne Sünde sein muss. Aber vergessen wir nicht: auch der Mensch wurde von Gott erschaffen. Erst das, was der Mensch in die Geburt hinein und drumherum interpretiert, ist z.T. sündig, ebenso wie Essen und Trinken erst sündig wird, wenn es nicht mehr den gottgegebenen Sinn erfüllt, sondern vom Menschen pervertiert wird.

Das "Fruchtwasser" ist ja nur meine Interpretation der Aussage unseres Herrn: "Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen". Wenn ich davon ausgehen kann, dass Sie mir in Bezug auf die Wiedergeburt aus dem Geist als die Auferstehung zum Weltgericht zustimmen, dann vergleicht der Herr hier m.E. eben die körperlich-irdische Geburt mit dieser geistlich-himmlischen Wiedergeburt, um diese Zusammenhänge dem Nikodemus besser verständlich zu machen.

Aber es ist natürlich Ihr gutes Recht hier eine andere Meinung zu haben.


Nachdem ich aber immer für Kritik und Korrekturen offen bin – und wenn es Ihnen nicht zuviel Mühe bereitet – würde ich Sie bitten, mir Ihre Interpretation von Jh 3,5 und 1Jh 5,8 etwas genauer und – wenn möglich – anhand von weiteren Bibelstellen zu erklären.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist die Wassertaufe eine Bedingung um in das Reich Gottes zu kommen? / Kommentar Anonym 02, 2016-03-20)

(…) gerne möchte Ich Ihnen meine Ansichten darlegen; hier zuerst betr. Vers Joh 3,3 und folgende.

Jesus bezeugt schon in Vers 3.3 dass wir von oben her gezeugt werden müssen. Auf die Frage von Nikodemus (Vers 3.4) wiederholt er dann seine Aussage in Vers 3.5. Joh 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist gezeugt wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. Jesus spricht hier ein Wasser an das der Pharisäer Nikodemus kennen muss. Das Wasser der Reinigung welches ja in allen Reinigungsvorschriften des AT vorkommt. Das "vom Fleisch gezeugte" (Vers 3.6) kann nicht in das Königsreich Gottes eingehen. Es braucht eine durchgreifende Reinigung durch die Taufe und den Heiligen Geist für die neue Zeugung. Das Prinzip von "Wasser und Geist" finden wir auch in Hes 36,25-27 und Jes 44.3.

Von daher meine ich dass Wasser für Taufe, Reinigung und Umkehr steht.

Ich weiss nicht wie gross die medizinischen Kenntnisse zur Zeit Jesu waren; aber hätte Nikodemus gewusst dass der Mensch im Fruchtwasser heranwächst?

Anonym / Schweiz



Zum besseren Überblick hier im Anschluss diese Bibelstelle in ihrem Kontext:

Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

Jh 3,1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden. 3,2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3,3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 3,4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 3,6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. 3,7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden. 3,8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist. Jh 3, 1- 8;


Nun, ich meine, dass wir hier – zum Unterschied von anderen Schriftstellen – nicht von «gezeugt», sondern von «geboren» sprechen müssen (Nestle-Aland und alle Übersetzungen!). Und das ist nun keine willkürliche Zuordnung, sondern folgt eben dieser Überlegung, aus welcher heraus ich auch dieses Wasser als «Fruchtwasser» bei der biologischen Geburt eines Kindes verstehe.

Nikodemus fragt in Jh 3,4: "Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?"

Nikodemus bringt also diese leibliche Geburt ins Spiel, weil er die Aussage des Herrn in Jh 3,3: "Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen" auf die physische Geburt bezogen hat.

Und nach meinem Verständnis will ja der Herr dieses Missverständnis aufklären und dem Nikodemus den Unterschied zwischen der irdischen Geburt und der Geburt aus dem Geist, also zwischen "geboren" und "von neuem (oben) geboren" erklären. Und gerade deshalb weist ja auch der Herr in Jh 3,6 dann gleich darauf hin: "Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist".

Hier stellt der Herr selbst ganz klar die fleischliche Geburt (aus dem Wasser/Fruchtwasser) der geistlichen Geburt (aus dem Geist)  gegenüber, um dem Nikodemus das Verständnis zu erleichtern.

Sie schreiben dann:

"Auf die Frage von Nikodemus (Vers 3.4) wiederholt er dann seine Aussage in Vers 3.5.

Joh 3,5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist gezeugt (??) wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen."


Genau so ist es: wenn jemand nicht bei der physischen Geburt aus Wasser (Fruchtwasser/amniotische Flüssigkeit) geboren wurde, dann ist er als Mensch nicht existent und kann daher auch nach dem Tod, bei der Auferstehung, nicht in der Wiedergeburt aus dem Geist "neu" oder – was das griechische Wort auch bedeuten kann -  "von oben" geboren werden. - Übrigens haben Sie hier anscheinend eine falsche Übersetzung. Der Herr spricht in dieser Geschichte nicht von " gezeugt", sondern von "geboren"!

Sie schreiben weiter:

"Jesus spricht hier ein Wasser an das der Pharisäer Nikodemus kennen muss.
Das Wasser der Reinigung welches ja in allen Reinigungsvorschriften des AT vorkommt.

Das "vom Fleisch gezeugte (??)" (Vers 3.6) kann nicht in das Königsreich Gottes eingehen."


(siehe oben)

"Es braucht eine durchgreifende Reinigung durch die Taufe und den Heiligen Geist für die neue Zeugung (??)."


Ich sehe hier eigentliche keine Erwähnung von einer «Reinigung durch die Taufe». Es wäre ja auch nicht logisch, denn bei der fleischlichen Geburt macht das eventuell die katholische Kirche mit ihrer Kindertaufe, doch dies ist m. E. unbiblisch und völlig unsinnig, ein wenige Tage altes Kind zu «taufen».

Und bei der Geburt aus dem Geist – also in der Auferstehung – braucht es erst recht keine «Reinigung», denn hier werden alle Menschen – außer den auferweckten Geschwistern (Entrückung) und den Märtyrern (Erste Auferstehung) – wiedergeboren, um beim Letzten Gericht vom Sohn Gottes auf seinem Thron der Herrlichkeit gerichtet zu werden. Und hier werden neben den Gläubigen aus dem Millennium auch Räuber, Mörder und alles restliche Gesindel dieser Welt auferstehen, um gerichtet zu werden. Für diese Leute gibt es keine «Reinigung».

Sodann schreiben Sie:

"Das Prinzip von ‘Wasser und Geist’ finden wir auch in Hes 36,25-27 und Jes 44.3."


Ja, ich habe mir diese Bibelstellen angesehen. Hesekiel spricht hier vom Millennium, wo Israel seine Sünden von Gott an einem Tag vergeben bekommt, sie gereinigt werden und der Geist Gottes auf sie ausgegossen wird (siehe auch Hes 11,19-20, 37,23).

Auch Jesaja spricht in diesem Text vom Millennium, wo der Geist Gottes auf Israel ausgegossen wird und Gott auf das durstige Land und in die Bäche Wasser gießen wird, damit das ganze Land wieder fruchtbar wird.

(Siehe auch Kapitel 10: "Das Millennium.")


Hier ist in beiden Texten keine Rede von einer Wiedergeburt/Auferstehung.
Und dann schreiben Sie:

"Von daher meine ich dass Wasser für Taufe, Reinigung und Umkehr steht.

Ich weiss nicht wie gross die medizinischen Kenntnisse zur Zeit Jesu waren; aber hätte Nikodemus gewusst
dass der Mensch im Fruchtwasser heranwächst?"


Wahrscheinlich nicht, aber sicher haben alle gewusst, dass jedes Kind aus Fruchtwasser geboren wird. De Geburten fanden ja im eigenen Hause statt und man musste das Wasser, welches vor der Geburt beim Blasensprung ausgeflossen ist, danach aufwischen.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist die Wassertaufe eine Bedingung um in das Reich Gottes zu kommen? / Kommentar Anonym 03, 2016-03-21)

(…) hier noch meine Gedanken zu 1Jo 5.8.

Im 1. Johannesbrief geht es um Irrlehren die die Gemeinde bedrohen und das Evangelium verfälschen.

"1Jo 2,26 Dies schreibe ich euch betreffs derer, die euch irreführen wollen."

Die falsche Lehre der Gnostiker war, dass der göttliche Christus bei der Taufe
in Taubengestalt auf den Menschen Jesus gekommen sei und ihn aber vor dem Tode wieder
verlassen hat, so das nur der Mensch Jesus gestorben sei.
Johannes beweist nun der Gemeinde dass Jesus der Christus und Gottes Sohn war.
Mit 1Jo 5,7-8 ruft er 3 Zeugen auf, wie es im AT üblich war.

- der Geist Gottes  
- das Wasser; die Taufe Jesu mit dem Zeugnis des Vaters (Mt 3.17, Lk3.22, Mk 3.11)
- das Blut, das am Kreuz geflossen ist.

Es ist die Taufe Jesu, es ist sein am Kreuz vergossenes Blut, die uns unter der
Leitung des Heiligen Geistes den wahren Jesus Christus bezeugen.

Von daher meine ich das hier das Wasser der Taufe gemeint ist. 

Anonym / Schweiz



Sie schreiben oben:

"hier noch meine Gedanken zu 1Jo 5.8.

Im 1. Johannesbrief geht es um Irrlehren die die Gemeinde bedrohen und das Evangelium verfälschen.

‘1Jo 2,26 Dies schreibe ich euch betreffs derer, die euch irreführen wollen.’

Die falsche Lehre der Gnostiker war, dass der göttliche Christus bei der Taufe
in Taubengestalt auf den Menschen Jesus gekommen sei und ihn aber vor dem Tode wieder verlassen hat, so das nur der Mensch Jesus gestorben sei.
Johannes beweist nun der Gemeinde dass Jesus der Christus und Gottes Sohn war.
Mit 1Jo 5,7-8 ruft er 3 Zeugen auf, wie es im AT üblich war."


Ja, zwei oder drei Zeugen (Deut 17,6; 19,15; Mt 18,16; 1Tim 5,19; 2Kor 13,1; Hbr 10,28).

"- der Geist Gottes  
- das Wasser; die Taufe Jesu mit dem Zeugnis des Vaters (Mt 3.17, Lk3.22, Mk 3.11)
- das Blut, das am Kreuz geflossen ist.

Es ist die Taufe Jesu, es ist sein am Kreuz vergossenes Blut, …"


Das ist sicher eine gute Erklärung! Allerdings heißt es ja hier: «Dieser ist’s, der gekommen ist durch Wasser und Blut»,  und der Herr ist nunmal weder in der Taufe noch am Kreuz zu uns «gekommen», am Kreuz ist er ja sogar von uns «gegangen».

Auch meint das griechische «durch» (dia) hier nicht den verursachenden Vorgang (z.B.: durch die Erbschaft ist er reich geworden), sondern eher das «hindurch» wie in «Diameter» (Durchmesser) oder «Diapositiv» (durchscheinendes Bild).

Und vor diesem Hintergrund scheint nun die obige Aussage: «Dieser ist’s, der gekommen ist durch Wasser und Blut» ebenso wie das «Wasser» in Jh 3,5, als Bezug auf die Geburt – diesmal auf jene des Herrn – zu interpretieren zu sein (gemeint sind das Fruchtwasser und auch Blut der Mutter wird bei jeder Geburt vergossen).

Und wie Sie oben ganz richtig argumentieren, will ja Johannes hier den Beweis führen, dass Jesus von Nazareth der Messias der Juden war, was zu dieser Zeit von den Juden weitestgehend bestritten wurde, ja sogar der Grund für seine Verurteilung zum Tod durch den jüdischen Klerus im Sanhedrin war (Mt 26,66).

Und Johannes führt hier nun die Geburt «durch Wasser und Blut» an, um zu beweisen, dass der Herr «im Wasser und im Blut» – also in Fleisch und Blut (mit Körper und Seele) tatsächlich auf dieser Erde war.

Und das ist gleichzeitig ein Argument gegen die andere, die gnostische Interpretation, dass es der göttliche Christus war, welcher im Menschen Jesus gewohnt hat und ihn beim Tod verlassen hat. Johannes sagt hier, dass Christus Jesus Gott war, sich aber erniedrigte und Knechtsgestalt angenommen hat und darin  ganz Mensch war (Phil 2,6-7), mit Körper (physis), Seele (psyche) und Geist (pneuma).

"… die uns unter der Leitung des Heiligen Geistes den wahren Jesus Christus bezeugen."

Völlig richtig! Mit seiner letzten Aussage: «Denn drei sind, die das bezeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei stimmen überein.» weist Johannes auf die drei Zeugen der irdischen Existenz des Sohnes Gottes hin: das Wasser, das Blut und der Geist. Das Wasser als der Körper, das Blut als die Seele und der Geist, der die Wahrheit ist, also der Heilige Geist (Jh 16,13) in welchem Jesus Christus – obwohl ganz Mensch – auch ganz Gott war Jh 1,1-2) und Verbindung zum Vater hatte.

"Von daher meine ich das hier das Wasser der Taufe gemeint ist. "

Für mich sind die Aussagen des Herrn in Jh 3,6 :"Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist" und davor in Jh 3,5: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen" so überzeugend, dass hier nur das Wasser der Geburt in Frage kommt.


Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist die Wassertaufe eine Bedingung um in das Reich Gottes zu kommen? / Kommentar Anonym 04, 2016-03-21)

(…) wie es aussieht werden wir nicht einer Meinung sein.

Nur noch abschliessend 2 Bemerkungen:
… wenn jemand nicht bei der physischen Geburt aus Wasser (Fruchtwasser) geboren wurde …
Es geht ja um physische Menschen; dass die von einer Frau in Fruchtwasser heranwachsen und geboren werden ist eine Selbstverständlichkeit, die meiner
Ansicht nicht extra erwähnt werden müsste.

… Hier ist in beiden Texten keine Rede von einer Wiedergeburt/Auferstehung .…
Das ist mir schon klar, dass es in Hes 36,25-27 und Jes 44.3. ums Millennium geht.
Aber wichtig ist das PRINZIP: Wasser und Geist, welches sich durch die ganze Schrift zieht.

Anonym / Schweiz



Sie schreiben:

"Nur noch abschließend 2 Bemerkungen:

… wenn jemand nicht bei der physischen Geburt aus Wasser (Fruchtwasser) geboren wurde …

Es geht ja um physische Menschen; dass die von einer Frau in Fruchtwasser heranwachsen und geboren werden ist eine Selbstverständlichkeit, die meiner Ansicht nicht extra erwähnt werden müsste."


Völlig Ihrer Meinung. Ich habe das ja nur erwähnt, weil es auch der Herr dem Nikodemus gegenüber in Jh 3,5 betont hat: "Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen". Und nachdem es Gottes Wille ist, dass grundsätzlich alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden (1Tim 2,4), kann kein einziger Mensch – wenn er es selbst will – davon ausgeschlossen sein. Infolge dessen kann jemand, der nicht "aus Wasser geboren" ist, rein semantisch " kein Mensch" sein oder – was hier (etwa als Totgeburt) zutrifft – praktisch als Mensch nicht existent sein.


Und weiter schreiben Sie:

"zu Ihrer Aussage
… Hier ist in beiden Texten keine Rede von einer Wiedergeburt/Auferstehung .…

Das ist mir schon klar, dass es in Hes 36,25-27 und Jes 44.3. ums Millennium geht.
Aber wichtig ist das PRINZIP: Wasser und Geist, welches sich durch die ganze Schrift zieht."


Ja, ich habe Sie schon verstanden. Doch ich sehe dieses Prinzip eigentlich nicht. Im AT steht  zwar – wie Sie richtig schreiben – viel von der Reinigung mit Wasser, im NT ist dem jedoch nicht so, da wird Wasser meist im Zusammenhang mit der Taufe erwähnt.

Ich denke unsere Divergenzen beziehen sich hauptsächlich auf das Gespräch des Herrn mit Nikodemus. In Jh 3,5 interpretieren Sie das "Wasser" als die Taufe, während ich diese Aussage des Herrn als erklärende Antwort auf die Frage des Nikodemus in Jh 3,4 interpretiere, wo Nikodemus diese Aussage des Herrn im Vers davor: "Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen" auf die physische, leibliche Geburt bezogen hat.

Davon leite ich die Parallelität der physischen Zeugung/Geburt mit der geistlichen Zeugung/Geburt ab, was wieder Sie nicht nachvollziehen können, da Sie das "Wasser" als Taufe interpretieren.


Zusammenfassung

Zum Schluss auch von mir noch eine Bemerkung: bei dieser Kernaussage des Herrn in Jh 3,5: "Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen", sind wir uns darüber einig, dass mit dem "geboren aus dem Geist" die Wiedergeburt in der Auferstehung am Ende der Welt gemeint ist. Wenn ich nun den zweiten Teil dieser Aussage, das "Wasser", aus Ihrer Sicht interpretiere, müsste es lauten:
 
 "Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Taufe und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen"

Denken Sie tatsächlich, dass die Wassertaufe (nicht die Geistestaufe! Jh 7,38-39) eine conditio-sine-qua-non wäre, um in das Reich Gottes zu gelangen? Auch wenn sich der Herr von Johannes dem Täufer taufen ließ, hat er doch selbst nie getauft (Jh 4,1-2). Und daher lesen wir auch nirgendwo in der Schrift, dass die Apostel mit der Wassertaufe getauft worden wären.

Andererseits scheint Ihre Interpretation der Wassertaufe als Reinigung ("die Reinigung (evt. Wasserbad der Taufe)"), sichtlich stark vom AT, dem alten Bund, beeinflusst zu sein. Doch wir haben ja einen neuen Bund, den unser Herr Jesus Christus mit seinem Blut am Kreuz besiegelt hat (Lk 22,20). Dieses stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes am Kreuz für unsere Sünden, ist die echte, die wahre Reinigung, welche alle Reinigungsvorschriften des alten Bundes aufgehoben hat.

Christus hat vollbracht die Reinigung von den Sünden.

Hbr 1,1 Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, 1,2 hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat. 1,3 Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe. 1,4 und ist so viel höher geworden als die Engel, wie der Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name. Hbr, 1, 1- 4;


Und daran erkennen wir auch, dass all die "Vorschriften" von Judentum, Islam und Katholizismus nichts mit dem wahren Glauben zu tun haben, sondern ausschließlich der Scheinheiligkeit der Anhänger dienen, welche unter diesem Deckmantel die ärgsten Verbrechen verüben. So führt z.B. das Zölibat des Katholizismus dazu, dass die Priester, in Ermangelung von Frauen, ihren Trieb bei der Vergewaltigung von Kindern ausleben. Im Islam wird im "IS" fünfmal am Tag zu Allah gebetet und zwischendurch werden einige "Ungläubige" enthauptet.

Und im Judentum wurde ausgerechnet am höchsten religiösen Festtag, dem Pessach, wo auch das Kommen des Messias gefeiert wird (der fünfte Becher Wein beim Seder), dieser verheißene Messias zum Tod verurteilt und ans Kreuz geliefert.Das alles ist Heuchelei, welche Gott ein Gräuel ist (Mt 6,1-2; 16).

Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt

Mt 6,5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Mt 6, 5;

(Siehe auch Diskurs 22: "Die Unterscheidung der richtigen von den falschen Religionen.")


Was nun die Wassertaufe des Neuen Bundes anbelangt, sie ist gut und wichtig. Sie ist ein sichtbares Zeichen der Umkehr des Menschen. Doch sie ist keine Bedingung für die Errettung aus Gnade. Das ist einzig und allein das stellvertretende Opfer unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus für die Vergebung unserer Sünden. Das ist die tatsächliche Reinigung, das ist die Errettung und das ewige Leben. Der Glaube daran, das ist die conditio-sine-qua-non für jeden einzelnen Menschen um ins Reich Gottes zu kommen.

Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben.

Jh 3,35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. 3,36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. Jh 3,35-36;


Nun, ich denke, dass wir beide mit dieser Divergenz als rechtgläubige Christen leben können und bedanke mich für Ihren Beitrag.