Diskurs 111 – Der pseudochristliche Betrug an den Israeliten.




Der Brief an die Hebräer.

Die Opferzeremonien im mosaischen Glauben.

Der Brandopferaltar im Tempel.

Die Zerstörung des Tempels.

Israel ist seit zweitausend Jahren Gott-los.

Der Neue Bund.

Das Gesetz und die Propheten.

Gott ist EINER?!

Die christlichen Kirchen.

Ist das "Messianische Judentum" eine böswillige Bewegung? / Rabbiner Dr. Chaim Z. Rozwaski, Berlin 2011-12-06

Die Suche nach der rechten Erkenntnis.

Sollen sich Juden an den Alten Bund halten? / Kommentar Ingmar Bauer 00, 2012-02-11

Was wäre gewesen, wenn die Juden an Jesus geglaubt hätten? / Kommentar Ingmar Bauer 01, 2012-03-12

Als Jude habe ich mein Leben Jesus Christus übergeben. / Kommentar David Libbre USA, 00, 2012-08-13

Ist Jesus in Israel am Werk, seine Verheißungen zu erfüllen?      –   2. Teil  Diskurs 1112

Christen verteidigen das Evangelium gegen die "Israelfreunde".      –   3. Teil  Diskurs 1113

Die Lehre der Messianischen Juden – die Analyse.      –   4. Teil  Diskurs 1114

Die Bünde Gottes, von Jacob Damkani      –    Diskurs 1111

Die Jüdische Anti-Diffamations-Liga schreibt das Neue Testament um.      –    Diskurs 1014


Der Brief an die Hebräer.

Vor fast zweitausend Jahren hat ein jüdischer Rabbi mit ausgezeichneter Torakenntnis einen Brief an seine Brüder, die Hebräer verfasst, der dann einige Jahrhunderte später, im Jahr 367 (Osterbrief des Athanasius), in den neutestamentlichen Kanon der Bibel aufgenommen wurde. Dieser neutestamentliche Brief wird in der christlichen Literatur bis zum heutigen Tag – zu Unrecht – eher sporadisch erwähnt. Womöglich deshalb, weil der Schreiber des Hebräerbriefes das christliche Thema speziell aus alttestamentlicher Sicht behandelt und das ist für manche christliche Autoren, die nicht Hebräer sind, scheinbar weniger interessant.

In der nun hier präsentierten Dokumentation über den Betrug an den Israeliten unserer Tage, sollen - wie schon die Bezeichnung "Israeliten" im Titel besagt – nicht die Israelis, also die Bürger Israels schlechthin angesprochen werden, welche neben den Einheimischen auch die Einwanderer aus Russland, Polen, Rumänien, Kanada, Südamerika und dem Irak umfassen und zum großen Teil Atheisten sind.

Nein, diese Zeilen richten sich an jene israelitische Minderheit, welche sich noch zu ihrem Gott bekennt. An jene Israeliten – in Israel und in der weltweiten Diaspora -, welche in Glaubenstreue die mosaischen Gesetze und jene religiösen Vorschriften und Verpflichtungen einhalten, welche ihnen nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 und damit des, für die mosaische Liturgie unverzichtbaren Tempelaltars überhaupt noch möglich sind (2Mo 29,38-42; 3Mo 9,17-20).


Die Opferzeremonien im mosaischen Glauben

Das gilt insbesondere für die Opferhandlungen, welche nach dem mosaischen Gesetz den gläubigen Israeliten von Gott  geboten wurden. Dabei gibt es vier Hauptopfer: das Brandopfer (3Mo 1,1-17), das Speisopfer (3Mo 2,1-16), das Friedens-, Dank- oder Heilsopfer (3Mo 3,1-17) und das Sündopfer (3Mo 4,1-35 – 5,1-13), welches mit dem Schuldopfer (3Mo 5,14-26) verbunden werden kann.

Um auch Lesern mit geringerer Kenntnis dieser Zusammenhänge hier einen brauchbaren Überblick zu bieten, sind in einem ersten Teil die jeweiligen Anfangsverse dieser Gebote angeführt und kurz erklärt:

Das Brandopfer

Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird als wohlgefällig angenommen werden für ihn, um Sühnung für ihn zu erwirken.

3Mo 1,1 Und der HERR rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelt der Begegnung: 1,2 Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem HERRN eine Opfergabe darbringen will, sollt ihr vom Vieh, von den Rindern und Schafen, eure Opfergabe darbringen. 1,3 Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer von den Rindern ist, soll er sie darbringen, ein männliches Tier ohne Fehler. Am Eingang des Zeltes der Begegnung soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor dem HERRN. 1,4 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird als wohlgefällig angenommen werden für ihn, um Sühnung für ihn zu erwirken.
1,5 Und er soll das junge Rind schlachten vor dem HERRN. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen und das Blut ringsherum an den Altar sprengen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung steht. 1,6 Und er soll dem Brandopfer die Haut abziehen und es in seine Stücke zerlegen. 1,7 Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen Feuer auf den Altar legen und Holz auf dem Feuer zurichten. 1,8 Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Stücke, den Kopf und das Fett auf dem Holz zurichten, über dem Feuer, das auf dem Altar ist. 3Mo 1,1-8;


Als Brandopfer ohne bestimmten Anlass, als "Wohlgefallen vor dem Herrn", kann – je nach finanziellen Möglichkeiten – entweder ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege dargebracht werden. Es muss ein männliches Tier ohne Fehler sein. Nur wenn auch das die finanziellen Verhältnisse nicht gestatten, kann eine Taube als Brandopfer dargebracht werden. Das Blut muss in jedem Fall an den Altar gesprengt und das Opfertier in einem Holzfeuer auf dem Altar zur Gänze verbrannt werden.

Das Speisopfer

Und wenn jemand die Opfergabe eines Speisopfers dem HERRN darbringen will, soll seine Opfergabe Weizengrieß sein;

3Mo 2,1 Und wenn jemand die Opfergabe eines Speisopfers dem HERRN darbringen will, soll seine Opfergabe Weizengrieß sein; und er soll Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen. 2,2 Und er soll es zu den Söhnen Aarons, den Priestern, bringen. Er nehme davon seine Hand voll, von seinem Weizengrieß und von seinem Öl samt all seinem Weihrauch, und der Priester lasse die Askara davon auf dem Altar in Rauch aufgehen: ein Feueropfer ist es als wohlgefälliger Geruch für den HERRN. 2,3 Aber das übrige vom Speisopfer soll für Aaron und für seine Söhne sein: ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN. 3Mo 2,1-3;


Das Speisopfer – egal ob es bereits zubereitete Speisen (ungesäuerter Kuchen in Pfannen oder Fladen) oder noch unverkochte Lebensmittel sind – muss aus Weizengries mit Öl vermengt und gesalzen sein. Von diesem Speisopfer hebt der Priester den obersten Teil (Askara) ab und übergibt ihn dem Feuer auf dem Altar. Der Rest des Opfers gehört dem Priester und seiner Familie.

Das Dankopfer

Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es schlachten vor der Tür der Stiftshütte.

3Mo 3,1 Ist aber sein Opfer ein Dankopfer und will er ein Rind darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches, so soll er vor dem HERRN ein Tier opfern, das ohne Fehler ist. 3,2 Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es schlachten vor der Tür der Stiftshütte. Und die Priester, Aarons Söhne, sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen. 3,3 Und er soll von dem Dankopfer dem HERRN ein Feueropfer darbringen, nämlich das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett an den Eingeweiden, 3,4 die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, an den Lenden, und den Lappen an der Leber; an den Nieren soll er ihn ablösen. 3,5 Und Aarons Söhne sollen es in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar zum Brandopfer auf dem Holz, das über dem Feuer liegt, als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch für den HERRN. 3Mo 3,1-5;


Das Dankopfer kann ebenfalls Rind, Schaf oder Ziege ohne Fehler sein, wobei hier auch weibliche Tiere geopfert werden dürfen. Wie beim Brandopfer wird auch hier das Blut ringsum an der Altar gesprengt und sämtliches Fett des ganzen Opfertieres muss auf dem Altar als Feueropfer verbrannt werden. Die Israeliten dürfen keinerlei Fett und keinerlei Blut essen.

Das Sündopfer

Und es soll geschehen, wenn er in einem von diesen Dingen schuldig wird, dann bekenne er, worin er gesündigt hat.

3Mo 5,1 Und wenn jemand sündigt, daß er die Stimme der Verfluchung hört, und er war Zeuge, sei es, daß er es gesehen oder gekannt hat, – wenn er es nicht meldet, dann soll er seine Schuld tragen; 5,2 oder wenn jemand irgend etwas Unreines anrührt, sei es das Aas eines unreinen wilden Tieres oder das Aas eines unreinen Viehs oder das Aas eines unreinen kriechenden Tieres, – ist es ihm auch verborgen, dann ist er doch unrein und schuldig. 5,3 Oder wenn er die Unreinheit eines Menschen anrührt, was seine Unreinheit auch sei, durch die er unrein wird, und es ist ihm verborgen, – erkennt er es, dann ist er schuldig.

5,4 Oder wenn jemand schwört, indem er unbesonnen mit den Lippen redet, Böses oder Gutes zu tun, nach allem was ein Mensch mit einem Schwur unbesonnen reden mag, und es ist ihm verborgen, – erkennt er es, dann ist er schuldig in einem von diesen. 5,5 Und es soll geschehen, wenn er in einem von diesen Dingen schuldig wird, dann bekenne er, worin er gesündigt hat; 5,6 und er bringe dem HERRN sein Schuldopfer für seine Sünde, die er begangen hat: ein weibliches Tier vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege, zum Sündopfer. So soll der Priester wegen seiner Sünde Sühnung für ihn erwirken.

5,7 Und wenn seine Hand das zum Kauf eines Schafes Ausreichende nicht aufbringen kann, so bringe er für das, worin er gesündigt hat, dem HERRN sein Schuldopfer: zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben: eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer. 5,8 Und er soll sie zum Priester bringen; und dieser bringe die zum Sündopfer zuerst dar und kneife ihr den Kopf dicht beim Genick ab. Er soll ihn aber nicht völlig abtrennen. 5,9 Und er sprenge etwas von dem Blut des Sündopfers an die Wand des Altars, das übrige von dem Blut aber soll an den Fuß des Altars ausgedrückt werden: ein Sündopfer ist es. 3Mo 5,1-9;


Beim Sündopfer wird unterschieden, ob es unwissentliche oder wissentliche Sünde war. Wenn eine unwissentlich begangene Sünde zum Bewusstsein gebracht wird und es ist ein Priester, der gesündigt hat, muss er einen Jungstier ohne Fehler darbringen. Alles Blut des Stieres muss an den Fuß des Brandopferaltars gegossen werden.

Alles Fett des Tieres wird abgehoben und auf dem Altar verbrannt. Der ganze Stier wird dann außerhalb des Tempels verbrannt. Ebenso ist die Vorgangsweise, wenn die ganze Gemeinde unwissentlich gesündigt hat und es erkannt wird. Bei einem Fürsten wird auf diese Art ein Ziegenbock und bei einem einzelnen Mitglied der Gemeinde eine weibliche Ziege – beide ohne Fehler – als Sündopfer dargebracht.

Wenn jemand bewusst sündigt, muss er bekennen und ein weibliches Schaf oder eine weibliche Ziege opfern. Wenn er sich das nicht leisten kann, zwei Tauben, eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer. Ist er auch dafür zu arm, kann er ein Zehntel Efa Weizengries (ohne Öl) als Sündopfer zum Priester bringen und der erwirkt damit Sühnung für ihn.

Das Schuldopfer

Und wenn jemand sündigt und irgend etwas von all dem tut, was der HERR zu tun verboten hat, – hat er es auch nicht erkannt, dann ist er doch schuldig und soll seine Schuld tragen.

3Mo 5,14 Und der HERR redete zu Mose: 5,15 Wenn jemand Untreue begeht und aus Versehen an den heiligen Dingen des HERRN sündigt, dann soll er dem HERRN sein Schuldopfer bringen: einen Widder ohne Fehler vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung an Schekeln Silber, nach dem Schekel des Heiligtums, zum Schuldopfer. 5,16 Und worin er an dem Heiligen gesündigt hat, soll er erstatten und ein Fünftel davon noch hinzufügen und es dem Priester geben. Und der Priester soll Sühnung für ihn erwirken mit dem Widder des Schuldopfers, und es wird ihm vergeben werden.
5,17 Und wenn jemand sündigt und irgend etwas von all dem tut, was der HERR zu tun verboten hat, - hat er es auch nicht erkannt, dann ist er doch schuldig und soll seine Schuld tragen. 5,18 Er soll nach deiner Schätzung einen Widder ohne Fehler, vom Kleinvieh, zum Priester bringen für das Schuldopfer. Und der Priester soll für ihn Sühnung erwirken wegen seines Versehens, das er begangen hat, ohne es zu erkennen; und es wird ihm vergeben werden. 5,19 Ein Schuldopfer ist es; er ist auf jeden Fall am HERRN schuldig geworden. 3Mo 5,14-19;


Ein Schuldopfer ist dann zu erbringen, wenn jemand z.B. bewusst oder unbewusst falsch schwört, ein ihm anvertrautes Gut ableugnet, etwas geraubt hat, jemanden erpresst oder verlorenes Gut findet und ableugnet. Er muss das fragliche Gut zur Gänze zurückerstatten und ein Fünftel davon noch hinzufügen. Als Schuldopfer muss er einen Widder ohne Fehler vom Kleinvieh (Schaf, Ziege) dem Priester bringen und der wird mit dem Widder des Schuldopfers für ihn Sühne erwirken und es wird ihm vergeben werden.

Die nicht vergebbaren Sünden.

Diese obigen Opfergebote der Tora sind im Wesentlichen die Sühne für jene Sünden, welche durch Opfer vergeben werden können. Doch dann gibt es im mosaischen Gesetz auch Sünden, für welche durch keinerlei Opfer, sondern nur durch den Tod des Sünders selbst Vergebung erlangt werden kann. Eine dieser unvergebbaren Sünden ist die Ermordung eines Menschen – Israelit oder Fremder – im Land Israel.

Dem Land kann für das Blut, das in  ihm vergossen worden ist, keine Sühnung erwirkt werden außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat.

4Mo 35,32 Auch sollt ihr kein Sühnegeld annehmen für den in seine Zufluchtstadt Geflohenen, so daß er vor dem Tod des Priesters zurückkehren könnte, um im Land zu wohnen. 35,33 Und ihr sollt das Land nicht entweihen, in dem ihr seid; denn das Blut, das entweiht das Land; und dem Land kann für das Blut, das in  ihm vergossen worden ist, keine Sühnung erwirkt werden außer durch das Blut dessen, der es vergossen hat. 35,34 Und du sollst das Land nicht unrein machen, in dem ihr wohnt, in dessen Mitte ich wohne; denn ich, der HERR, wohne inmitten der Söhne Israel. 4Mo 35,32-34;


Und hier hat das heutige Israel im Sinne des mosaischen Gesetzes eine schwere Sündenlast auf sich geladen. Sie haben nicht nur bei den Eroberungskriegen in Israel (Palästina) selbst, sondern auch in dem von Israel als israelisches Gebiet reklamierten Westjordanland ("Judea und Samaria") und im Gazastreifen ("Wiege der jüdischen Zivilisation") tausende von Palästinensern mit Panzern, Flugzeugen und anderen Waffen ermordet. Für alle diese Toten kann nach dem mosaischen Gesetz keine Sühnung erwirkt werden, außer durch den Tod des jeweiligen Mörders in der israelischen Armee.


Der Brandopferaltar im Tempel

Soweit also ein kurzer Überblick über die wichtigsten mosaischen Opferhandlungen und ihre Hintergründe. Wie man anhand dieser Aufzählung sehr leicht erkennen kann, setzen alle diese Opferzeremonien einen Altar – und zwar den Brandopferaltar im Tempel in Jerusalem (ehemals das Zelt der Begegnung in der Wüste) – voraus. Es dürfen an keinem anderen Ort Opfer erbracht werden.

Hüte dich, daß du ja nicht deine Brandopfer an jeder Stätte opferst, die du siehst!

5Mo 12,13 Hüte dich, daß du ja nicht deine Brandopfer an jeder Stätte opferst, die du siehst! 12,14 Sondern an der Stätte, die der HERR in einem deiner Stämme erwählen wird, dort sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete. 5Mo 12,13-14;


Bei den Opferzeremonien im Tempel in Jerusalem musste das Fett der Opfertiere auf diesem Brandopferaltar verbrannt und das Blut an den Altar gegossen werden, da es den Israeliten verboten war Fett oder das Blut mit dem Fleisch zu essen.

Nur halte fest daran, kein Blut zu essen! Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen

5Mo 12,23 Nur halte fest daran, kein Blut zu essen! Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen, 12,24 du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser. 12,25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht, weil du tust, was in den Augen des HERRN recht ist. 12,26 Jedoch deine heiligen Gaben, die dir aufgetragen sind, und deine Gelübde sollst du nehmen und zu der Stätte kommen, die der HERR erwählen wird. 12,27 Und deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, sollst du auf dem Altar des HERRN, deines Gottes, zurichten. Und das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des HERRN, deines Gottes, gegossen werden, und das Fleisch magst du essen. 5Mo 12,23-27;


Abgesehen von allen diesen anlassbezogenen Opferzeremonien, gibt es aber noch das sogenannte "tägliche" oder "beständige" Opfer (tamid). Gemeint ist damit das Morgen- und Abendopfer im Tempel. Es müssen für dieses Opfer täglich zwei einjährige Lämmer am Altar des Tempels geopfert werden, als Zeichen dafür, dass Gott im Tempel wohnt und mitten unter den Söhnen Israels ist.

Und dies ist es, was du auf dem Altar darbringen sollst: täglich zwei einjährige Lämmer als regelmäßiges Brandopfer.

2Mo 29,36 Auch sollst du täglich einen Jungstier zur Sühnung als Sündopfer darbringen und den Altar entsündigen, indem du Sühnung an ihm vollziehst, und du sollst ihn salben, um ihn zu heiligen. 29,37 Sieben Tage sollst du Sühnung am Altar vollziehen und ihn dadurch heiligen So wird der Altar hochheilig sein: alles, was den Altar berührt, ist geheiligt. 29,38 Und dies ist es, was du auf dem Altar darbringen sollst: täglich zwei einjährige Lämmer als regelmäßiges Brandopfer. 29,39 Das eine Lamm sollst du am Morgen darbringen und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden darbringen, 29,40 dazu ein Zehntel Weizengrieß mit einem viertel Hin Öl aus zerstoßenen Oliven gemengt, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein zu dem einen Lamm.

29,41 Das andere Lamm aber sollst du zwischen den zwei Abenden darbringen – wie bei dem Morgen-Speisopfer und bei seinem Trankopfer sollst du es dabei halten – zum wohlgefälligen Geruch, ein Feueropfer für den HERRN, 29,42 als ein regelmäßiges Brandopfer für all eure Generationen am Eingang des Zeltes der Begegnung vor dem HERRN, wo ich euch begegnen werde, um dort zu dir zu reden. 29,43 Und ich werde dort den Söhnen Israel begegnen, und es wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. 29,44 So werde ich das Zelt der Begegnung und den Altar heiligen. Und Aaron und seine Söhne werde ich heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. 29,45 Und ich werde mitten unter den Söhnen Israel wohnen und ihr Gott sein. 29,46 Und sie werden erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um mitten unter ihnen zu wohnen, ich, der HERR, ihr Gott. 2Mo 29,36-46;


Im Vertrauen auf dieses Opfer konnte jeder Israelit um Vergebung seiner Schuld bitten, ohne an der Opferzeremonie persönlich teilnehmen zu müssen. Der Begriff tamid heißt wörtlich "das Beständige" und bedeutet die "ständige Vergebung der (vergebbaren) Sünden, die Gott dem Menschen aufgrund dieses täglichen Opfers schenkt".

Dieses Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegwerfen und werde es zum Sprichwort und zur Spottrede machen unter allen Völkern.

2.Chr 7,19 Wenn ihr euch aber abwenden und meine Satzungen und meine Gebote, die ich euch vorgelegt habe, verlassen werdet, und werdet hingehen und anderen Göttern dienen und euch vor ihnen niederbeugen, 7,20 so werde ich sie herausreißen aus meinem Land, das ich ihnen gegeben habe; und dieses Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht wegwerfen und werde es zum Sprichwort und zur Spottrede machen unter allen Völkern. 7,21 Und dieses Haus, das erhaben war – jeder, der daran vorbeigeht, wird sich entsetzen und sagen: Warum hat der HERR diesem Land und diesem Haus so getan? 2Chr 7,19-21;


Die Antwort auf die letzte Frage hier oben dürfte recht klar sein: Weil sie den Sohn Gottes als Gotteslästerer und Betrüger beschimpft, ihn zum Tod am Kreuz verurteilt und nachdem sie ihn geschlagen und gegeißelt hatten, ließen sie ihn am Kreuz elendiglich sterben.


Die Zerstörung des Tempels.

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Am 1. Juli 69 n. Chr. wurde Titus, der Sohn des damaligen römischen Kaisers Vespasian, als Oberkommandierender der Armee zur Beendigung des jüdischen Krieges gegen Jerusalem geschickt, wo er im April 70 n. Chr. ein Heer von vier Legionen und zahlreichen Hilfstruppen verbündeter Könige aufmarschieren ließ (Josephus, Bell, 5,40-6,120). Titus ließ die Stadt belagern und mit einer hohen Mauer einschließen (Josephus, Bell, 5,130-135.491-511; Tacitus, Hist. 5,1.10-14).

Anfang September 70 wurde dann Jerusalem durch ein Blutbad, das Titus vergeblich zu vermeiden suchte(!) und durch Hungersnot erobert. Der Tempel in den sich 6000 Juden aufgrund eines prophetischen Orakels, das die endgültige Errettung des Heiligtums prophezeite (Josephus, Bell, 6,285f), zurückgezogen hatten, wurde durch Brandlegung zerstört (Bell 6,220-270). Nach Josephus soll Titus bis zuletzt vergeblich versucht haben, die Zerstörung des Tempels zu verhindern (Bell, 6,241.266).

Auf diese Weise wollte Titus von persönlicher Schuld am Unglück der Juden entlastet werden. Doch die Soldaten hatten sich in blinder Wut seinem Befehl widersetzt (Bell, 6,254-259). Die Stadt machte man dem Erdboden gleich. Lediglich die Türme der Zitadelle wurden geschont und verstärkt, um dort das Militär zu stationieren.

Wenn man die obigen Berichte der Geschichtsschreiber betrachtet, war es ganz gewiss nicht die weltliche Macht – nämlich der römische Heerführer Titus -, welche den Tempel vernichten wollte. Ganz im Gegenteil, wie Josephus schreibt, hat Titus seinen Truppen den ausdrücklichen Befehl gegeben, gerade den Tempel nicht zu zerstören. Doch dieser ganze Krieg wurde nicht auf weltlicher Ebene entschieden. Es war Gott der Allmächtige, der beschlossen hatte, dass sowohl die Stadt als auch der Tempel zerstört werden mussten. Und so machte Titus wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben die Erfahrung, dass sich römische Legionäre weigerten, einen Befehl ihres Heerführers auszuführen und den Tempel stürmten und ihn niederbrannten.

Nun muss man sich objektiverweise fragen, ob diese Behauptung, dass die Zerstörung Jerusalems und des Tempels Gottes Wille war, auch in der Bibel eine Bestätigung findet. Und da haben wir einmal die Klage des Herrn über Jerusalem in Lk 19,41-44:

Sie werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.

Lk 19,41 Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie 19,42 und sprach: Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zum Frieden dient! Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen. 19,43 Denn Tage werden über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall um dich aufschütten und dich umzingeln und dich von allen Seiten einengen; 19,44 und sie werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen lassen, dafür daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast. Lk 19,41-44;


Hier hat der Herr in Lk 19,43 nicht nur den "Wall", also die hohe Mauer prophezeit, die Titus zur Belagerung Jerusalems errichten ließ, sondern auch darauf hingewiesen, dass die Belagerer in der Stadt nicht einen Stein auf dem anderen lassen werden, was der Geschichtsschreiber Josephus dann auch mit den Worten bestätigte: "die Stadt machte man dem Erdboden gleich" (siehe oben).

In Bezug auf den Tempel finden wir dann die Prophezeiung auf dessen Zerstörung in der Antwort des Herrn auf die bewundernden Worte der Jünger über die Herrlichkeit des Tempels in Mt 24,1-2:

Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.

Mt 24,1 Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel weg; und seine Jünger traten zu ihm, um ihn auf die Gebäude des Tempels aufmerksam zu machen. 24,2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Mt 24,1-2;


Doch das sind nur einmal die Prophezeiungen auf jene Ereignisse, welche etwa 40 Jahre später tatsächlich stattfinden sollten. Wir wissen damit aber noch immer nicht, warum Gott die Vernichtung dieser Stadt und des Tempels beschlossen hatte. Bei einer, auf den ersten Blick etwas unscheinbaren Aussage des Herrn, erkennen wir aber bei näherer Betrachtung ganz unerwartete Zusammenhänge. In Jh 8,24 sagte der Herr den Pharisäern, die ihn beschuldigten für seine Behauptung, dass er der Sohn Gottes sei, nur sich selbst als Zeuge zu haben und nachdem es nach jüdischem Gesetz immer mindestens zweier Zeugen bedürfe, dass sein Zeugnis nicht wahr wäre.

Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.

Jh 8,21 Er sprach nun wieder zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen. 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh 8,21-24;


Im obigen Bibeltext erwähnt der Herr sowohl in Jh 8,21 als auch in Jh 8,24 die Prophezeiung: "ihr werdet in euren Sünden sterben". Für die Pharisäer, zu denen er dies sagte, war gerade diese Aussage ein weiterer Beweis dafür, dass dieser Jesus aus Nazareth nur Lügen verbreitete und keine Ahnung von den mosaischen Geboten hatte.

Hatten sie doch die im Gesetz (Tora) vorgeschriebenen Opferzeremonien des Sündopfers und des Schuldopfers, welche sie von Sünden befreien konnten. Und darüber hinaus hatten sie das "tamid", das tägliche, beständige Opfer im Tempel, durch welches ihnen Gott die ständige Vergebung der vergebbaren Sünden schenkt.

Weder die Pharisäer von damals noch die Mehrheit der heutigen Ausleger haben den furchtbaren Ernst erkannt, der diesen wenigen Worten zugrunde liegt. Gerade hier haben wir den Schlüssel für das Verständnis des Handelns Gottes an seinem Volk aus Israel. Bei einer vordergründigen Betrachtung kann man einmal erkennen, dass natürlich nicht der Herr ahnungslos war, sondern dass in Wahrheit die Pharisäer keine Ahnung davon hatten, dass 40 Jahre später weder Tempel noch Altar existieren werden und es daher den Priestern nicht mehr möglich sein wird, die vorgeschriebenen Opfergaben im Tempel am Opferaltar zu erbringen.

Die Folge davon war, dass alle Israeliten ab der Zerstörung des Tempels und des Opferaltars – und bis heute(!) – keine Möglichkeit der Sündenvergebung haben und so – wie es der Herr prophezeit hatte – in ihren Sünden gestorben sind. Und sowohl nach mosaischer als auch nach christlicher Lehre, sind alle diese vielen Menschen verloren und werden die Ewigkeit in der Verdammnis verbringen.

Wenn wir aber dann in unserer Betrachtung tiefer gehen, erkennen wir einen noch viel ernsteren Hintergrund. Während sich viele Israeliten zur Zeit Jesu mit ihrer Ablehnung des Nazareners ganz im Rahmen des mosaischen Gesetzes und im Gebot ihres Gottes wähnten, hatten sie genau diesen Weg verlassen. Der jüdische Sanhedrin, unter seinem Hohenpriester Kaiphas, hat Jesus verurteilt, weil er ihnen bestätigt hatte, dass er der Sohn Gottes sei:

Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert: Er ist des Todes schuldig.

Mt 26,63 Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sagte zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagst, ob du der Christus (Messias) bist, der Sohn Gottes! 26,64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. 26,65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert. Was brauchen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. 26,66 Was meint ihr? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. Mt 26,63-66;


Sie hatten ihn des Todes für schuldig befunden, weil er sagte, dass er der Sohn Gottes sei. Doch der Sanhedrin – die religiöse Führung Israels – durfte nach den Gesetzen der römischen Besatzungsmacht keine Todesstrafe vollstrecken, sondern musste diese Fälle der römischen Gerichtsbarkeit übergeben. Für die Römer waren jedoch die internen Streitigkeiten der Juden über ihre Religion keine Grundlage für eine Strafe und schon gar einer Todesstrafe.

Deshalb hat der jüdische Sanhedrin die Anschuldigung verbreitet, dieser Jesus hätte gesagt, er wäre der König der Juden (Jh 18,33-35). Damit war für die römische Gerichtsbarkeit der Straftatbestand der Aufruhr und des Angriffs auf die Autorität des Kaisers in Rom gegeben, auf welchen nach römischen Recht der Tod am Kreuz stand (Jh 19,12).

Doch mit der Leugnung dieses Jesus als ihren Messias, seiner Verurteilung zum Tod und seiner Auslieferung an die Römer zur Kreuzigung, hatten die Juden auch ihren Gott verleugnet – und verloren.

Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater.

1Jh 2,22 Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. 2,23 Jeder, der den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. 2,24 Ihr! Was ihr von Anfang an gehört habt, bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. 1Jh 2,22-24;

Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Jh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Jh 14,6;

Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

Jh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 5,23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Jh 5,22-23;

Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.

1Jh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. 5,11 Und dies ist das Zeugnis: daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 5,12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 1Jh 5,10-12;


Neben anderen Schrifthinweisen sind auch diese obigen Prophezeiungen der Nachweis dafür, dass Israel seit diesem Zeitpunkt keine Verbindung mehr zu seinem Gott hat und damit – in der doppelten Bedeutung des Wortes – "Gott-los" ist.

Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen.

Jes 1,2 Hört, ihr Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, sie aber haben mit mir gebrochen. 1,3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. 1,4 Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht von Übeltätern, verderbenbringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen, sie haben sich nach hinten abgewandt. – 1,5 Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr eure Widerspenstigkeit nur vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. Jes 1,2-5;


Israel ist seit zweitausend Jahren Gott-los.

Und hier erkennen wir nun den Grund, warum Gott Stadt und Tempel in Jerusalem von den Römern zerstören ließ: Nach der Tötung seines Sohnes am Kreuz, hat Gott den Tempel, die Stadt und das Volk Israel verlassen. Im nachfolgenden Bericht aus Mt 27,45-51 über den Tod Jesu am Kreuz, finden wir dafür zwei konkrete Hinweise.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke.

Mt 27,45 Aber von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; 27,46 um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Eli, Eli, lemá sabachtháni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? 27,47 Als aber einige von den Umstehenden es hörten, sagten sie: Der ruft den Elia. 27,48 Und sogleich lief einer von ihnen und nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. 27,49 Die übrigen aber sagten: Halt, laßt uns sehen, ob Elia kommt, ihn zu retten! 27,50 Jesus aber schrie wieder mit lauter Stimme und gab den Geist auf. 27,51 Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, Mt 27,45-51;

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Die letzten Worte des Herrn am Kreuz waren: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?". Es war jener Moment, in welchem die Sünde der ganzen Welt auf den Sohn Gottes gelegt wurde und der Heilige Geist des Vaters den Sohn verlassen musste, weil er nicht mit unvergebener Sünde in einem Körper sein kann.

Das war einerseits jenes Ereignis, für dessen Erfüllung der Sohn Gottes in die Welt gekommen war: um für die Sünden aller Menschen das stellvertretende und Gott wohlgefällige Opfer zu erbringen.

Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch; selbst wenn ihr das Gebet vermehrt, höre ich nicht.

Jes 1,14 Eure Neumonde und eure Festzeiten hasst meine Seele; sie sind mir zur Last geworden, ich bin des Tragens müde. 1,15 Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch; selbst wenn ihr das Gebet vermehrt, höre ich nicht: Eure Hände sind voll Blut. 1,16 Wascht euch, reinigt euch; schafft mir die Schlechtigkeit eurer Handlungen aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! Jes 1,14-16;


Andererseits aber war dieser Todesschrei eine Prophezeiung für die Juden, welche ab nun genau in dieser Situation waren. Wie ihnen ihr Messias prophezeit hatte: "Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben" (Jh 8,24), hatten sie keine Sündenvergebung mehr, weil Gott sie verlassen hatte.

Und auch der Umstand, dass der Vorhang im Tempel, der das Heilige vom Allerheiligsten, in dem Gott wohnte (2Mo 26,33), getrennt hat, in zwei Stücke von oben bis unten zerrissen wurde, war die Bestätigung dafür, dass Gott den Tempel verlassen hatte und das Volk Israel, das zum Mörder seines Sohnes geworden war, ab nun Gott-los war.

Und auch das hat ihnen der Herr noch zu seinen Lebzeiten prophezeit:

Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»

Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt 23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt.

23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Mt 23,32-39;


Hier oben, in Mt 23,38, sagt der Herr zu den Israeliten: "Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen". Das ist ursprünglich ein Ausspruch Davids (Ps 69,26: «Seine Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin»), welchen auch Petrus in Apg 1,20 zitiert, in seiner Ansprache zur Wahl eines neuen zwölften Apostels anstatt des Verräters Judas Iskariot, gemeinsam mit einem weiteren Ausspruch Davids, aus Ps 109,8: «… Sein Amt empfange ein andrer».

Bezeichnend ist, dass diese beiden Aussprüche Daniels nicht nur auf den Verräter Judas Iskariot, sondern auch auf den Verrat des Volkes Israel an ihrem Messias zutreffen. Ihr Haus wird ihnen öde gelassen – Gott hat den Bund mit Israel aufgelöst – und ihr Amt – die Regierung im Königreich Gottes auf Erden, dem Millennium – wird einem anderen Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt (Mt 21,43).

Aus biblischer Sicht hat daher das Volk Israel seit seiner Ablehnung des Messias und in der Folge der Zerstörung des Tempels und damit des Opferaltars in Jerusalem, in der Zeit zwischen Tod und Wiederkunft des Herrn zum Antritt seiner Herrschaft im Tausendjährigen Friedensreich, keine Möglichkeit in eine Interaktion – sei es jetzt im Gebet oder mit Opfergaben – mit seinem Gott zu treten. Sie haben daher auch keine Sündenvergabe, es sei denn, sie bekehren sich zu Jesus Christus – wodurch sie aber dann zu Christen werden.

Paulus hat das im Heiligen Geist sehr klar gesehen, als er den Galatern schrieb: "Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung". Die Christusgläubigen sind also die Kinder der Freien und der Verheißung, und Israel, sie sind die Kinder der Magd, der an das Gesetz Gebundenen, sie sollen nicht erben mit den Kindern der Freien.

Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung.

Gal 4,26 Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie; das ist unsre Mutter. 4,27 Denn es steht geschrieben (Jesaja 54,1): »Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht schwanger bist. Denn die Einsame hat viel mehr Kinder, als die den Mann hat.« 4,28 Ihr aber, liebe Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung. 4,29 Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so auch jetzt. 4,30 Aber was sagt die Schrift? "Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien." 4,31 Deshalb, Brüder, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien. Gal 4,26-31;


Der Neue Bund.

Nun gibt es viele christliche Exegeten – speziell in den USA -, welche sich der Interpretation der Bibel in Bezug auf Israel widmen. Diese anerkennen zwar das stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes für die Sünden aller Menschen, doch für die Israeliten machen sie, wie es scheint, eine Ausnahme. Nachdem sie ihre Erkenntnisse großteils aus dem Alten Testament, aus den Propheten und dem Buch Daniel beziehen, postulieren sie, dass Israel erst in der Zukunft, mittels eines "neuen Bundes", wieder zum Glauben an seinen Gott kommen kann.

(Siehe auch Diskurs 103 "Kann der ‘Tag des Herrn’ aus dem Pentateuch ersehen werden?" / Auslegung Reggie Kelly,)


Dass Israel bei der Ankunft seines Messias’ – der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus – wieder zum Glauben kommen wird, mag nun auf die im Millennium übriggebliebenen Israeliten durchaus zutreffen. Nur ist die Behauptung, dass Gott dann mit Israel einen neuen Bund schließen würde, welcher in Ewigkeit Geltung hätte, ganz einfach ein Fehlschluss.

Noch dazu, wenn man die Grundlage dieses "neuen" Bundes dann auch wieder in der Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit des Menschen sieht, anstatt in der Gnade Gottes durch das stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes. Zum besseren Verständnis dieses Zusammenhangs müssen wir einmal definieren was Gerechtigkeit und mehr noch, was ein Gerechter ist.

Die Errettung aus Gerechtigkeit.

Ein Gerechter ist ein Mensch, der alle Gebote Gottes hält. Und daher war Christus, der alle Gebote Gottes – bis hin zum Tod am Kreuz – erfüllt hat, der absolut Gerechte und seine Gerechtigkeit eine vollkommene. Der absolut gerechte Gott verlangt eine solche vollkommene Gerechtigkeit von allen seinen Knechten und Gläubigen. Wer die Gebote Gottes nicht hält, ist von Gott zum Tod verurteilt. Aber die Gerechtigkeit des Menschen kann nie vollkommen sein und somit sind alle Menschen des Todes schuldig.

Da ist kein Gerechter, auch nicht einer.

Röm 3,9 Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht! Denn wir haben sowohl Juden als auch Griechen vorher beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde seien, 3,10 wie geschrieben steht: «Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; 3,11 da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. 3,12 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.» Röm 3,9-12; (Ps 143,2)

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod.

Röm 6,23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Röm 6,23;


Die Errettung aus Gnade.

Doch Gott liebt die Menschen und hat daher im alten Bund – wie eingangs dokumentiert - den Israeliten gestattet, für ihre Sünden nicht selbst ihr Leben geben zu müssen, sondern an ihrer Stelle das Leben eines Tieres zu opfern. Damit waren für die Israeliten ihre vergebbaren Sünden gesühnt und sie hatten wieder als Gerechte den Zutritt zu Gott im Gebet und in ihrem Leben.

Doch dann hat Gott seinen Sohn als Mensch auf die Erde gesandt. Weil Gott der vielen Tieropfer überdrüssig war und um Gottes absoluter Gerechtigkeit ein für alle Mal Genüge zu tun, hat Jesus Christus sein Leben als Sündopfer für alle Sünden aller Menschen am Kreuz dahingegeben.

Ab diesem Zeitpunkt gibt es keine Gerechtigkeit mehr nach dem Gesetz, sondern nur mehr die Gerechtigkeit aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus und dessen stellvertretendes Opfer für die Sünden aller Menschen. Unser Herr Jesus Christus war das Sündopfer, das "Lamm Gottes", welches sein Leben gab für die Sünden der Welt und damit ein für alle Mal das tägliche, beständige Opfer – das "tamid" – im Tempel ersetzt hat. Das "Gesetz", der Alte Bund, ist aufgelöst. Niemand kann mehr nach diesem Gesetz gerechtfertigt werden. Nur mehr die Gnade Gottes in seinem Sohn Jesus Christus rechtfertigt und rettet den Menschen und macht ihn vor Gott zum Gerechten aus Gnade.

Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Gal 5,3 Ich bezeuge aber noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden läßt, daß er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist. 5,4 Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. Gal 5, 3- 4;


Wie man sieht, gibt es hier keine Ausnahmen. Die Voraussetzungen sind für alle Menschen die selben. Und es gibt auch keine "Sondervereinbarungen". Ob Juden oder Griechen oder welcher Nationalität auch immer: nur wer zum Glauben an Jesus Christus kommt und dieses Loskaufopfer des Sohnes Gottes auch für seine Sünden in Anspruch nimmt, wird gerettet werden.

Gott will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1Tim 2,3 Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, 2,4 welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, 2,6 der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit. 1Tim 2,3-6;

So kommt es auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens.

Röm 5,18 Wie es nun durch eine Übertretung (Sündenfall) für alle Menschen zur Verdammnis kam, so auch durch eine Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. Röm 5,18;


Das heißt aber, dass es auch für die Juden – ob nun die heutigen oder jene in der Zukunft – keine Ausnahme geben kann. Sie können nur errettet werden, wenn sie – wie das für alle anderen Menschen auch gilt – an den Sohn Gottes – den sie leider bis heute als Betrüger und Gotteslästerer beschimpfen – als ihren Retter und Messias glauben werden. Und daher ist es auch völlig unverantwortlich, den Israeliten irgendeine Hoffnung auf einen neuen "Extrabund" zu machen.

Der Neue Bund, auf den die Israeliten hoffen und warten ist bereits vor zweitausend Jahren geschlossen worden. Es ist der Neue Bund im Blut des Herrn Jesus, das als stellvertretendes Opfer - als neues "tamid" – für alle Menschen, auch und insbesondere für die Juden, vergossen wurde.

Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

Lk 22,19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! 22,20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Lk 22,19-20;

Und darum ist Jesus Christus Mittler eines neuen Bundes, damit die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

Hbr 9,11 Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt – das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist - 

9,12 und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben.

9,13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, 9,14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! 9,15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen. Hbr 9,11-15;

Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.

Jh 8,21 Er sprach nun wieder zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen. 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh 8,21-24;


Daran ist zu erkennen, dass Gott zwar die Juden für den Tod seines Sohnes bestraft hat, doch er hat ihnen auch eine Möglichkeit offen gelassen. Der Herr Jesus sagt: "Wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin (nämlich der Messias)". Und auch das sagte er ja zu Juden. Hier wird klar: Gott hat damals den Bund mit dem jüdischen Volk aufgrund ihrer unverzeihlichen Bluttat aufgelöst, aber seine Gnade hat ihnen einen Ausweg angeboten: Wenn die Juden glauben werden, dass dieser Jesus von Nazareth der verheißene Messias und der Sohn Gottes ist, dann sind sie von ihren Sünden erlöst und gerettet.

Denn dann benötigen sie keinen Tempel, keinen Altar und keine Tieropfer mehr, sondern können dieses stellvertretende Opfer des Sohnes Gottes für ihre Sünden vor Gott bringen und damit Sündenvergabe erlangen. Sie sind aus Gnade gerechtfertigt und können als Gerechte vor ihrem Gott stehen und zu ihm beten.


Das Gesetz und die Propheten.

Dem Argument mancher jüdischer Kreise, dass dies alles nur neutestamentliche Aussagen sind, welche mit dem jüdischen Tanach, dem Gesetz (Tora) und den Propheten (Neviim), keineswegs übereinstimmen, hat unser Herr Jesus Christus schon zu seiner Zeit widersprochen und es anhand der Tora widerlegt.

Wir haben im 4.Buch Mose den Bericht über den Aufstand des Volkes Israel, als sie am Berg Hor waren und kein Brot und kein Wasser hatten. Und sie beschwerten sich wieder einmal bei Mose und Aaron: "Wozu habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Damit wir in der Wüste sterben?" Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk, und die Schlangen bissen das Volk und es starb viel Volk aus Israel. 

Als das Volk seine Sünde erkannte, betete Mose zum Herrn. Und Gott hieß ihn eine Schlange aus Bronze zu machen und sie auf eine Stange zu nageln und mitten im Lager aufzurichten und wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so bleibt er am Leben.

Wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben.

4Mo 21,4 Und sie brachen auf vom Berg Hor, auf dem Weg zum Schilfmeer, um das Land Edom zu umgehen. Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig auf dem Weg; 21,5 und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Wozu habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Damit wir in der Wüste sterben? Denn es ist kein Brot und kein Wasser da, und unserer Seele ekelt es vor dieser elenden Nahrung. 21,6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk, und sie bissen das Volk; und es starb viel Volk aus Israel. 21,7 Da kam das Volk zu Mose, und sie sagten: Wir haben gesündigt, daß wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben. Bete zu dem HERRN, daß er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose betete für das Volk.21,8 Und der HERR sprach zu Mose: Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange! Und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben. 21,9 Und Mose machte eine Schlange von Bronze und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben. 4Mo 21,4-9;


Das war die aller erste Prophezeiung auf den sühnenden Kreuzestod des Sohnes Gottes. – Und sie steht in der jüdischen Tora!!  Ebenso wie damals die eherne Schlange erhöht wurde und jenen Israeliten, welche auf sie gesehen haben, ihre Sünden vergeben und sie vor dem sicheren Tod gerettet wurden, wurde auch der Menschensohn auf dem Kreuz erhöht. Und wer an dieses stellvertretende Opfer glaubt, dem werden seine Sünden vergeben und er ist errettet und hat ewiges Leben. Das hat ihnen auch der Herr bestätigt:

Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen erhöht werden.

Jh 3,14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muß der Sohn des Menschen erhöht werden, 3,15 damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe. 3,16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. 3,17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde. 3,18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Jh 3,14-18;


Wenn auch der obige Kreuzigungstext aus 4Mo 21,4-9 zugegebenermaßen im Nachhinein - nach der Kreuzigung Jesu – natürlich viel leichter zu interpretieren ist, müssten doch die Schriftgelehrten des Sanhedrin zu Lebzeiten des Herrn – vielmehr aber noch die Generationen Israels danach und bis heute(!) – die untere Prophezeiung auf den "Knecht Gottes" aus Jesaja 53,1-12 ohne Zweifel gekannt haben, da sie – insbesondere die Einleitung in Jes 52,13-15 – in Israel schon immer auf den Messias bezogen wurde.

Der Gerechte, mein Knecht wird den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen

Jes 53,1 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? – 53,2 Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelsproß aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, daß wir Gefallen an ihm gefunden hätten. 53,3 Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.

53,4 Jedoch unsere Leiden – er hat sie getragen, und unsere Schmerzen – er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 53,5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. 53,6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld.

53,7 Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. – 53,8 Aus Drangsal und Gericht wurde er hinweggenommen. Und wer wird über sein Geschlecht nachsinnen? Denn er wurde abgeschnitten vom Lande der Lebendigen. Wegen des Vergehens seines Volkes hat ihn Strafe getroffen. 53,9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab (am Kreuz zwisshen zwei Verbrechern), aber bei einem Reichen (Josef von Arimathia) ist er gewesen in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist.

53,10 Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. Wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird er Nachkommen sehen, er wird seine Tage verlängern. Und was dem HERRN gefällt, wird durch seine Hand gelingen. 53,11 Um der Mühsal seiner Seele willen wird er Frucht sehen, er wird sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen. 53,12 Darum werde ich ihm Anteil geben unter den Großen, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und sich zu den Verbrechern zählen ließ. Er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Verbrecher Fürbitte getan. Jes 53,1-12;


Diese beiden Schriftstellen des Tanach, 4. Mose 21,4-9 und Jesaja 53,1-12, beinhalten die gesamte Wahrheit über das Leben, Wirken und Sterben des Sohnes Gottes in dieser Welt. Und wenn schon die damaligen Schriftgelehrten des Sanhedrin diese Texte nicht gekannt haben sollten – was eher unwahrscheinlich ist -, haben denn die Rabbiner der vergangenen zweitausend Jahre, die die jüdischen Schriften kennen (sollten) wie sonst niemand, nie im Propheten Jesaja diese Prophezeiung auf den "Knecht Gottes" gelesen?

Hier ist das ganze Leben des Jesus von Nazareth dargestellt. Es drängt sich daher der Verdacht auf, dass man diese Aussagen sehr wohl kannte und sie auch richtig interpretierte, doch der Starrsinn und die Unwilligkeit umzukehren war stärker als Gewissen.

Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.

Jes 1,2 Hört, ihr Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, sie aber haben mit mir gebrochen. 1,3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. 1,4 Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes Volk, Geschlecht von Übeltätern, verderbenbringende Kinder! Sie haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen, sie haben sich nach hinten abgewandt. – 1,5 Wohin wollt ihr noch geschlagen werden, die ihr eure Widerspenstigkeit nur vermehrt? Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. Jes 1,2-5;

Gott hat sie geschlagen und aufgerieben – doch sie haben sich geweigert umzukehren.

Jer 5,3 HERR, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, aber sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht härter gemacht als Fels, sie haben sich geweigert umzukehren. 5,4 Ich aber, ich sagte: Nur die Geringen sind vielleicht so; diese handeln töricht, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. 5,5 Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes. - Doch sie haben alle zusammen das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. Jer 5,3-5;


Man sollte meinen, dass die Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem durch die römischen Truppen des Titus’ im Jahre 70 und die Vertreibung des Volkes Israel aus seinem Land, die Israeliten zum Nachdenken gebracht hätten. Leider werden hier aber auch vereinzelt von christlicher Seite die vielen schmerzlichen Pogrome in manchen Ländern Europas und nicht zuletzt das millionenfache Leiden der Shoah – des Holocaust -, als "Strafe" Gottes für Israel interpretiert. Dabei wird jedoch übersehen, dass Israel seit zweitausend Jahren Gott-los ist. Und um gottlose Menschen kümmert sich Gott ganz einfach nicht mehr. Nicht mit Segen, aber auch nicht mit Strafe.

Was die Juden in den letzten tausend Jahren an Drangsal und Demütigungen erfahren mussten, war keine Strafe Gottes, sondern die ganz normale Brutalität, Perversion und Gewalttätigkeit der anderen gottlosen Menschen in dieser Welt. Doch wie die Realität zeigt, war auch das für das Volk Israel kein Grund zur Umkehr zu seinem Gott im Glauben an seinen Sohn. Auch hier war die Halsstarrigkeit Israels leider stärker und sie haben sich bis heute geweigert umzukehren und den Weg zum Guten zu gehen. Wie Gott schon zu Mose sagte:

"Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges" (2Mo 32,9)

(Siehe auch Diskurs 41: "Die Halsstarrigkeit Israels in Gegenwart und Vergangenheit.")


Jene christlichen Ausleger aber, welche sich des Langen und Breiten darin ergehen, für Israel einen neuen Gesetzesbund in der Zukunft aus der Schrift herauszulesen, unterstützen damit nur noch diese Halsstarrigkeit der Israeliten und führen sie auf falsche Wege. Sie stöbern im Alten Testament herum und haben offensichtlich das Neue Testament und Schriftstellen wie Lk 22,20 nicht gelesen, wo der Herr zu den Juden (den Jüngern) sagte:

"Dieser Kelch IST der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird".


Und um auch hier gleich eine diskriminierende "Sonderstellung" Israels auszuschließen, wie sie immer wieder als Grundlage für die Auffassung einer Bekehrung Israels erst in ferner Zukunft missbraucht wird, sagt uns Paulus im Timotheusbrief:

Gott will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1Tim 2,3 Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, 2,4 welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, 2,6 der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit. 1Tim 2,3-6;


Wenn also Paulus sagt, dass Gott will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, wieso behaupten dann manche christliche Prediger, dass dies nicht für die Juden Geltung hätte?? Sind denn Juden keine Menschen (diese Geisteshaltung hatten wir doch schon einmal!)? Ist denn Christus nur für die "Gojim" (die Nichtjuden) gestorben?

Die Juden haben es aufgrund ihrer Vergangenheit und ihres angeborenen Starrsinns schon schwer genug, sich einzugestehen, dass ihre Väter den Sohn Gottes ans Kreuz geliefert haben. Die Erkenntnis, dass ihnen aber gerade das die Rettung bringen und ihnen ihre Sünden mit einem Schlag vergeben kann, wird ihnen nun in betrügerischer Weise von pseudochristlichen Predigern ausgeredet, welche selbst dieses Loskaufopfer des Sohnes Gottes für ihre eigenen Sünden in Anspruch nehmen, es aber den Juden absprechen wollen.

Ist es nicht schon genug, dass die Jewish Agency, die Einwanderungsbehörde der israelischen Regierung, von jedem Einwanderer eine vertragliche Verpflichtung(!) verlangt, dass er in Israel weder christlich predigen, noch von Jesus Christus sprechen wird? Ist es nicht schon genug, dass evangelikale Christen in Israel sowohl von orthodoxen Juden, als auch von eingewanderten russischen Atheisten und der gottlosen Masse der Israelis verfolgt und behindert werden, wie Schwester Hanna Weitzel, welche sich gerade in Israel befindet, schreibt:

"Nun möchte ich hier mit Schwester Shoshanna in ihre Gemeinde gehen und Kontakte zu mehr Gläubigen hier, aufnehmen (die ganz massiv von den Orthodoxen Juden hier verfolgt werden). Dennoch, sie versammeln sich, brauchen aber mit großer Sicherheit unsere Gebetsunterstützung. Hier in Arad sind auch unglaublich viele Einwanderer aus Russland! (Was mich ja so sehr bewegt, wie viele wissen). (…) Hier in diesem Ort werden die Gläubigen die an den HERRN JESUS CHRISTUS glauben, auf das Schärfste verfolgt! Sie werden von Harridim (ultra-orthodoxe Juden/ Anm.) verfolgt, ihre Häuser werden angezündet, sie erhalten keinerlei Unterstützung seitens der Polizei wenn Angriffe auf sie ausgeübt werden, sie haben keinerlei Unterstützung seitens der Bürgermeisterin, müssen ständig ihre Plätze wechseln um ihre Meetings/Treffen abhalten zu können, evangelikale russische Einwanderer sind vor einigen wenigen Jahren fast verbrannt, wäre das Feuer das die Harridim gelegt hatten, nicht ausgegangen. Und wenn wir nun auch lesen das der LEIB CHRISTI nicht willkommen ist, hier sowie auf Konferenzen in Deutschland, dann wird es wirklich Zeit aufzuwachen! "

(Siehe auch Diskurs 1013: "Die ‘Alijah’ - Die große Endzeitverführung der Gemeinde / Hannelore Weitzel 00, 2010-05-02)


Wenn Gott (auch) den Juden diese Rettung aus Gnade angeboten hat, wie können dann manche Ausleger und Prediger behaupten, dass dies für die Juden keine Geltung hätte, weil sie auf einen "neuen Bund" in der Zukunft warten müssten? Es ist schon richtig, dass sich nicht alle Israeliten zu Jesus Christus bekehren werden. Und es ist auch richtig, dass dem Volk Israel als Ganzes erst im Millennium die Augen geöffnet werden, wenn sie den Sohn Gottes mit den Worten empfangen werden:

Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»

Mt 23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Mt 23,36-39;


Doch bis dahin kann durchaus noch der Eine oder Andere der Juden die Wahrheit erkennen, zum Glauben an den Sohn Gottes kommen und errettet werden. Denn dieser "Neue Bund" in der Zukunft, dem sich das Volk Israel als Ganzes im Millennium anschließen wird, ist kein anderer Bund als jener neue Bund, den unser Herr Jesus Christus vor zweitausend Jahren durch sein vergossenes Blut für die Sünden aller Menschen bei Gott dem Vater erwirkt hat. 

Dieser Kelch IST der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

Lk 22,19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! 22,20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Lk 22,19-20;

Und darum ist Jesus Christus Mittler eines neuen Bundes, damit die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

Hbr 9,11 Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch das größere und vollkommenere Zelt – das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist - 

9,12 und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben.

9,13 Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinheit des Fleisches heiligt, 9,14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient! 9,15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen. Hbr 9,11-15;


Jeder Israelit, der sich diesem Bund anschließt und zum Glauben an Jesus Christus und sein stellvertretendes Opfer kommt, hat die Vergebung aller seiner Sünden aus Gnade und damit seine Errettung vor dem sicheren (zweiten) Tod. Er steht damit Tag für Tag vor seinem Gott, wie wenn es das tägliche, beständiger Opfer (tamid) im Tempel von Jerusalem noch immer geben würde und kann als aus Gnade gerechtfertigter Gerechter zu seinem Gott beten. Und das wird auch von den obigen Aussagen des Alten Testaments bestätigt (4Mo 21,4- 9; Jes 52,13-15; Jes 53,1-12).

(Siehe auch Exkurs 08: "Der erste und der zweite Tod.")


Israel im Lichte der Bibel.


Nach dem Alten Testament


Gott hat sein Erbarmen vom Haus Israel völlig weggenommen (Hos 1,6). Sie sind nicht mehr sein Volk (Hos 1,9). Nur das Haus Juda wird der Herr retten. Doch nicht durch Krieg, sondern durch seinen Geist (Hos 1,7). Erst im Millennium, wenn der Sohn Gottes seine tausendjährige Herrschaft auf Erden angetreten hat, (Hos 2,1.20; Hes 34,25; Jes 2,4) wird sie der Herr wieder als sein Volk annehmen (Hos 2,25; Jer 31,27-28).

Nach dem Neuen Testament


Es ist Gottes Wille, dass wir auf seinen Sohn hören (Mt 17,5). Dieser Sohn Gottes hat uns gesagt, dass jeder, der ihn verwirft, auch Gott verwirft (1Jh 2,23; Lk 10,16; Jh 5,22-23. 15,23). Das heutige Volk Israel leugnet den Sohn Gottes und beschimpft ihn als Betrüger und Gotteslästerer. Durch diese Leugnung des Sohnes hat Israel auch den Vater verworfen und ist somit ein Gott-loses Volk. (Jh 8,24)


Die "Israelfreunde" in den christlichen Gemeinden verkaufen daher ihr Erstgeburtsrecht als Jünger Christi gegen das Linsengericht eines Erfüllungsgehilfen von gottlosen Betrügern. – Es gibt für Israel keine geistliche Umkehr zu ihrem Gott und keine gottgewollte Rückkehr in ihr Land, es sei denn, sie bekehren sich zu Jesus Christus!! (Mt 23,38-39; Gal 5,4)



Gott ist EINER?!

Das Argument schließlich, welches von den Juden immer wieder vorgebracht wird, dass in ihrem Glaubensbekenntnis "Schma Yisrael" in 5Mo/Deut 6,4: "Höre, Israel: Der HERR (JHWH) ist unser Gott (Elohim), der HERR allein!" nur von einem Gott die Rede ist, ist schlicht und einfach falsch.

In diesem Text steht das hebräische Wort für Gott: "Elohim" in der Mehrzahl, ähnlich wie bei seraf/serafim, cherub/cherubim,  tefil/tefilim, pur/purim, ulpan/ulpanim, sofer/sofrim, oleh/olim etc. etc. Die korrekte wörtliche Übersetzung lautet daher: "JHWH, unsere Götter".

(Siehe auch https://www.amzi.org/html/schma_israel.html)

(Siehe auch Diskurs 1072: "Ist die Dreieinigkeit nur ein Handeln Gottes in drei Personen?.")


Gott ist Geist.

Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.

Jh 14,15 Wenn ihr mich liebt, so haltet meine Gebote; 14,16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, 14,17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. 14,18 Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch.

14,19 Noch eine kleine Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. 14,20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.

14,22 Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, und was ist geschehen, dass du dich selbst uns offenbaren willst und nicht der Welt? 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. 14,24 Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. 14,25 Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch bin. Jh 14,15-25;


Dass Gott und sein Sohn zu uns kommen und Wohnung bei uns nehmen, ist auf den ersten Blick erstaunlich und etwas unverständlich. Doch wenn man die biblischen Hintergründe kennt, erkennt man die volle Realität dieser Aussage.

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Jh 4,23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 4,24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten. Jh 4,23-24;


Wie uns der Sohn Gottes hier sagt, ist Gott, der Vater, Geist. Und das ist nun nicht "symbolisch" zu verstehen, sondern wortwörtlich! Nicht nur Gott ist Geist, sondern die Existenzform aller Geschöpfe in der himmlischen Dimension Gottes – auch die der bereits auferstandenen Menschen (1Kor 15,44) – ist geschlechtsloser geistlicher Natur. Sie besitzen jedoch nach der Schrift auch die Fähigkeit, in physischer, menschlicher Gestalt zu erscheinen (Lk 24,36-39; Off 20,6) und zu verschwinden (Lk 24,31; Jh 3,8).

(Siehe auch Diskurs 85: "Die echte und die falsche Wiedergeburt.")


Wie wir aus vielen biblischen Aussagen erkennen können, erfolgte die Kommunikation zwischen Gott und seinem Sohn immer auf geistlicher Ebene. Gott ist im Geist des Sohnes und was der Sohn spricht, ist Gottes Wort.

Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist?

Jh 14,10 Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst aus; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. 14,11 Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt mir um der Werke selbst willen. Jh 14,10-11;


Es ist also offensichtlich, dass es in der Natur von geistlichen Wesen liegt, sich sowohl im Geist eines Menschen, als auch in anderen geistlichen Wesen zu integrieren. Sie sind in ihrer geistlichen Gestalt nichtstofflich und können ineinander verschmelzen, wie wenn man auf der materiellen Ebene ein Glas Wasser in ein anderes leert und beide Wässer werden eins (Dreieinigkeit und Off 3,21 alle (Milliarden!!) sitzen mit dem Herrn auf seinem – EINEN – Thron!).


Die christlichen Kirchen.

Neben dem Betrug an den Israeliten durch pseudochristliche Prediger und Ausleger, welche eine aktuelle Bekehrungsmöglichkeit für Juden leugnen und deren falsche Hoffnung auf einen neuen Gesetzesbund in der Zukunft propagieren, werden auch alle jene Israeliten, welche die Wahrheit erkannt haben und sich dem Glauben an Jesus Christus zuwenden wollen, von den großen christlichen Kirchen  wie in der Folge nachgewiesen wird -  auf einen falschen Weg geführt. Diese Kirchen können daher heutzutage gar nicht mehr als "christlich" bezeichnet werden, da sie in weiten Bereichen die Bibel als Basis des christlichen Glaubens verlassen haben.

Die katholischen Kirchen.

Ob das nun die katholische Kirche ist – römisch oder orthodox -, die mit ihrem unbiblischen Götzen "Maria" einen Dämon anbetet, welcher in Lourdes und Fatima erscheint und von 1981 bis in die 90er Jahre in Medjugorje die bekannte Botschaft verkündet hat:

"Ich bin die Mittlerin zwischen euch und Gott" [1]


Und das, obwohl Paulus in 1Tim 2,5 schreibt:

"Einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Jesus Christus."


Aber auch die Marienerscheinungen der katholischen Kirche 1977 in Rom fordern die Katholiken auf:

"Ihr müsst mich als heiliges und einziges Mittel benützen, um zu Gott zu gelangen und mir Seelen zuzuführen." [2]


Wo diese Seelen schließlich landen werden ist offenkundig. Daher sind diese Erscheinungen der Maria der katholischen Kirche eindeutig Manifestationen der Dämonenwelt. Und nachdem diese Kirche diesen Dämon durch Dogmen immer mehr in ihre Lehre integriert, wie "unbefleckte Empfängnis Marias" (durch ihre Mutter die Anna!! 1854), "Mutter Gottes" (1931), "Himmelfahrt" (1950), um damit eine vorgetäuschte "Gleichstellung" mit unsrem Herrn Jesus Christus zu erreichen und das Kirchenvolk von der Anbetung des Sohnes Gottes zur Anbetung dieses Dämons zu bewegen, endet  jeder, der sich dieser Lehre anschließt in der Verdammnis.

Die reformierten Kirchen.

Und nun ist es interessant festzustellen, dass die einstmals reformierten protestantischen und evangelischen Kirchen in unserer Zeit nicht mehr an dem Verdienst ihrer Glaubensväter, der Trennung von der katholischen Kirche, treu festhalten. In der Ökumene gieren sie nach einem Anschluss an die katholische Kirche, um an der Machtfülle dieses Götzentempels teilzuhaben.

Sie sind verärgert, weil ihnen die Teilnahme an der katholischen "Eucharistie" – der unbiblischen "Verwandlung" einer Oblate in den Leib Christi - von der katholischen Kirche noch immer verwehrt wird, anstatt dass sie stolz und treu an der echten biblischen Gedenkfeier des Abendmahls, wie es der Herr in Lk 22,19-20 befohlen hat, festhalten.

(Siehe auch Diskurs 92: "Das Herrenmahl: Gedenkfeier oder Wandlung?")


Auch werden in evangelischen Kirchen Homosexuelle verheiratet und sogar als Superintendenten (Bischöfen) ernannt, obwohl uns Paulus warnt:

Sie sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben.

Röm 1,24 Darum hat Gott sie dahingegeben in den Begierden ihrer Herzen in die Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden, 1,25 sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen. 1,26 Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, 1,27 und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst. Röm 1,24-27;

Die evangelikalen Gemeinden.

In den evangelikalen Gemeinden schließlich, finden sich auch jene Ausleger, welche für die Israeliten einen Gesetzesbund in der Zukunft und keine Möglichkeit der vorherigen Bekehrung predigen. Es sind das oft jüdische Prediger, welche u.a. die falsche Lehre verbreiten, dass die zionistische Staatengründung Israels im Jahre 1948 die im Alten Testament prophezeite "Sammlung durch Gott" gewesen wäre. Diese jüdischen Prediger sind es auch, welche die Geschwister in den evangelikalen Gemeinden auffordern, Juden aus aller Welt – speziell aus dem atheistischen Russland – nach Israel zu bringen (Aliah), wo eine christliche Mission absolut verboten ist.

(Siehe auch Diskurs 1013: "Die ‘Israelbewegung’ in den christlichen Gemeinden – Der christlich-evangelikale Zionismus.")


Auch bieten in diesen evangelikalen Gemeinden viele Prediger den christlichen Glauben als Okkasion an, und verheißen das ganze Heil völlig kostenlos und ohne Aufwand. Es ist das sogenannte "Wohlstandsevangelium", welches da verbreitet wird und dabei geht es nicht um Umkehr und Buße, sondern um "Quoten". Nicht nur im Fernsehen, wo diese Prediger den christlichen Glauben im "Bauchladen" anbieten, sondern auch bei den Evangelisationen in den evangelikalen Gemeinden, wo man nicht die Qualität sondern die Quantität der Mitglieder fördert und damit Werbung macht.

Die Messianischen Juden.

Was bleibt, sind die sogenannten "Messianischen Juden". Als Messianische Juden bezeichnen sich Israeliten, die sich als Juden verstehen (toraobservante Richtung)[3] und gleichzeitig an Jesus Christus als ihren Erlöser glauben. Sie halten ihn nicht nur für den Erlöser im traditionellen christlichen Sinn, sondern interpretieren ihn auch – völlig zu Recht - mit Hilfe der neutestamentlichen Theologie und der Schriften der christlichen Bibel als "Retter Israels".

Die Bibel – dazu gehören für sie sowohl der hebräische Tanach (das Altes Testament) als auch die neutestamentlichen Schriften – bildet für sie die Grundlage ihres christlichen, trinitarischen Glaubens, der Lehre und der Lebensführung. Sie sind der Überzeugung, dass die christliche Bibel in ihrer Ganzheit durch Gott inspiriert ist [4].

Wir finden in dieser Form des christlichen Glaubens eigentlich genau jene Ausprägung wieder, welche auch bei den Urchristen anzutreffen war. Auch sie waren mosaisch gläubige Juden, welche sich zu Jesus Christus als ihren Erlöser bekannt hatten. Und trotzdem – oder gerade deshalb – werden die Messianischen Juden in Israel und auch außerhalb, wie man den unteren Kommentar eines Rabbiners aus Berlin entnehmen kann, von den mosaischen Juden unverhältnismäßig scharf angegriffen.


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Ist das "Messianische Judentum" eine böswillige Bewegung? Rabbi Rozwasky, Berlin 2011-12-06)

(…) An Jesus zu glauben hieß schon damals und heißt bis heute, das Judentum abzulehnen. Doch Jude zu sein, hieß bereits damals und heißt bis heute, Jesus und das Christentum zurückzuweisen. Einen Weg dazwischen gibt es nicht, das war und ist eine historische Tatsache. Dies zu leugnen bedeutet, die Geschichte nicht zur Kenntnis zu nehmen

"Messianisches Judentum" ist eine böswillige Bewegung, weil sie gleichermaßen Judentum und Christentum entstellt und die Wahrheit über beide Religionen verdreht. Christentum ist in seinem Kern die Verneinung des Judentums, so wie das Judentum in seinem Wesen die Verneinung des Christentums ist.

Zu behaupten, es sei möglich, ein "Jude für Jesus" zu sein, beschädigt das Gewissen und das religiöse Denken beider Richtungen, und in diesem Sinne ist die Bewegung böswillig. Sie ist es auch deshalb, weil sie zur Zerstörung der jüdischen Religion und des jüdischen Volkes führt. Diese Bewegung hat die erklärte Absicht, Juden zum Christentum zu bekehren und dadurch das jüdische Volk an der Wurzel und in den Zweigen zu zerstören. Die wahre Natur des Slogans "Juden für Jesus" ist die Absicht, das Judentum zu vernichten, indem Juden von ihm weg und hin zu Jesus, dem Brennpunkt des Christentums, geführt werden sollen.

Eine größere Böswilligkeit als diese bewußte Täuschung kann es gar nicht geben. Sie stellt sich dar wie ein giftiges Bonbon in einer Schokoladenhülle. Wer diese Pille schluckt, glaubt, er isst ein Schokoladenbonbon, aber am Ende wird er ganz sicher durch das Gift getötet. Dasselbe wird all jenen widerfahren, die die Pille "Juden für Jesus" schlucken. Sie mögen glauben, dass dies am Anfang süß schmeckt, aber am Ende wird das Jüdische in ihnen mit Sicherheit sterben, und sie werden für immer dem jüdischen Volk verloren sein.

Die Absicht dieser Leute ist es, das jüdische Volk zu zerstören. Das ist eine andere Form des christlichen Missionierungsversuches, die Juden zu bekehren und sie so vom Erdboden verschwinden zu lassen. (…)

Rabbiner Dr. Chaim Z. Rozwaski, liberaler Gemeinderabbiner Berlin


https://juden.judentum.org/judenmission/messianische-juden.html



Wir wissen aus dem Munde ihres und unseres Gottes (2Mo 32,9), dass Israel ein halsstarriges Volk ist. Doch die Böswilligkeit, welche hier Rabbiner Dr. Chaim Z. Rozwaski den Messianischen Juden unterstellt, legt er sichtlich selbst an den Tag, indem er behauptet, dass Jesus und das Christentum das "Judentum" vernichten würden. Es ist dies eine infame Anspielung auf die Judenverfolgung in der Naziherrschaft und wer das mit "Jesus und Christentum" in Verbindung bringt, kann nur als bösartig bezeichnet werden.

Abgesehen davon, ist "Judentum" in erster Linie keine religiöse Kategorie, sondern die Bezeichnung für die Volkszugehörigkeit eines Juden. Und jeder Jude – auch der ungläubige – würde sich dagegen verwahren, wenn er sich nicht mehr als "Jude" bezeichnen dürfte. Und schließlich kann dieses Volk nach den Aussagen der Bibel gar nicht "vernichtet" werden. Es gibt sowohl im im AT (Jer 31,7) eindeutige Prophezeiungen, welche Israel im Millennium als "Haupt der Nationen" - also als Weltmacht – vorhersagen, als auch im NT (Mt 24,34) Hinweise, welche dieses Geschlecht auch am Ende der Tage sehen. 

Es ist eben das alte Problem, dass diese Art von Juden die Fehler immer bei den Anderen suchen und aus der Geschichte – und auch aus der Bibel -  nichts gelernt haben. Weder die Zerstörung Jerusalems, des Tempels, des Altars noch die Vertreibung des Volkes aus seinem Land lässt diese Menschen erkennen, dass Gott sie seit zweitausend Jahren – seitdem sie seinen Sohn ans Kreuz geliefert haben – verlassen hat. Und daher kann hier auch nichts mehr "vernichtet" werden. Sie haben damals schon selbst jede Verbindung mit ihrem Gott vernichtet. 

In Wahrheit sind daher sie selbst dieses "Giftbonbon", welche den pseudochristlichen Betrug an den gläubigen Israeliten auf der jüdischen Seite fortführen und den Juden einreden wollen, dass da für Israel noch ein Gott wäre, zu dem sie beten könnten. Dabei ist die Taktik auf beiden Seiten dieselbe: man nimmt Prophezeiungen aus dem Alten Testament, welche sich auf das Tausendjährige Friedensreich des Sohnes Gottes am Ende der Tage beziehen und behauptet, dass sie "in unsren Tagen in Erfüllung gehen".

Obwohl – oder gerade weil – die Messianischen Juden die "Urchristen" unserer Zeit repräsentieren, haben auch sie nicht den rechten biblisch-christlichen Glauben. Dabei geht es sicher nicht darum, dass sie nicht den Sonntag, sondern den Sabbat halten. Ohne jetzt hier die falschen Lehren der Siebenten-Tags-Adventisten verteidigen zu wollen, ist ja der Sabbat als "Tag des Herrn" tatsächlich biblischen Ursprungs. Der Sonntag als  Feiertag ist eine katholische Erfindung, ähnlich wie das Verbot des Weins beim Abendmahl für die Gläubigen. Auch das Fleischverbot am Freitag diente dem Vatikan als Umsatzsteigerung in seinen Fischereibetrieben in Italien.

Nein, das Problem der Messianischen Juden ist genau jenes, welches auch schon Paulus in seinem Brief an die urchristliche Gemeinde in Rom – insbesondere in Röm 4,1-25 – sehr ausführlich erläutert hat. Es geht um die Beschneidung. Um es kurz zu machen: Paulus argumentiert anhand einer Aussage des David in den Psalmen:

Glücklich der, dem Übertretung vergeben, dem Sünde zugedeckt ist!

Ps 32,1 {Von David. Ein Maskil}. Glücklich der, dem Übertretung vergeben, dem Sünde zugedeckt ist! 32,2 Glücklich der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist! Ps 32,1-2;


Diese Seligpreisung bringt Paulus nun in Zusammenhang mit Abraham, weil ja Abraham das Gebot zur Beschneidung als Erster empfangen hatte. Und Paulus weist nach, dass Abraham zuallererst – und noch im Unbeschnittensein - den Glauben an Gott hatte und erst dann die Aufforderung zur Beschneidung von Gott als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens empfangen hatte. Der Glaube ist ihm also als Gerechtigkeit zugerechnet worden. Doch nicht allein ihm, sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat:

Jesus, der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.

Röm 4,23 Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, daß es ihm zugerechnet worden ist, 4,24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, 4,25 der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. Röm4,23-25;


Wenn also nun die Messianischen Juden die Beschneidung weiterhin praktizieren, so sagt ihnen Paulus im Galaterbrief:

Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Gal 5,2 Siehe, ich, Paulus, sage euch, daß Christus euch nichts nützen wird, wenn ihr euch beschneiden laßt. 5,3 Ich bezeuge aber noch einmal jedem Menschen, der sich beschneiden läßt, daß er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist 5,4 Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen. Gal 5,2-4;


Das ganze Gesetz zu tun, also alle Gebote Gottes zu halten, ist keinem Menschen möglich, sonst hätte der Sohn Gottes nicht am Kreuz sterben müssen. Obwohl die Messianischen Juden also meinen, an Jesus Christus als ihren Erretter zu glauben, haben jene unter ihnen, welche die  Beschneidung praktizieren, in Wirklichkeit diese Errettung aus Gnade verwirkt. Und so schwer einem das als Christ auch fällt, muss man es ihnen doch sagen: nachdem sie auch nicht aus der Gerechtigkeit des Gesetzes errettet werden können, sind sie genauso zur Verdammnis verurteilt wie ein Nichtjude. Der Herr schenke ihnen diese Erkenntnis.

Weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes (z.B. die Beschneidung) vor ihm gerecht sein kann.

Röm 3,9 Was sagen wir denn nun? Haben wir Juden einen Vorzug? Gar keinen. Denn  wir haben soeben bewiesen, daß alle, Juden wie Griechen, unter der Sünde sind, 3,10 wie geschrieben steht:  »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. 3,11 Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. 3,12 Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3). 3,13 Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie (Psalm 5,10), Otterngift ist unter ihren Lippen (Psalm 140,4); 3,14 ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit (Psalm 10,7). 3,15 Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; 3,16 auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer, 3,17 und  den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7.8). 3,18 Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen (Psalm 36,2).« 3,19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, 3,20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Röm 3,9-20;


Die Suche nach der rechten Erkenntnis.

Bei den Urchristen zur Zeit des Paulus war es das Ziel der Prediger, das Evangelium zu verbreiten und die Lehre des Christus weiterzugeben. Zu diesem Zweck versammelte (ekklesia= griechisch: Versammlung/Gemeinde) man sich im Haus eines der Geschwister. Als Zuhörer kamen normalerweise vielleicht 20-30 Leute, welche sich in der Enge des Raumes rund um den Prediger scharten. Wenn irgendwelche Fragen auftraten, konnten sie sofort gestellt werden und wurden umgehend beantwortet.

Im Laufe der letzten zweitausend Jahre haben hier jedoch die Prioritäten gewechselt. Das Hauptziel ist nicht mehr Christi Lehre weiterzugeben, sondern möglichst viele Zuhörer in die Kirchen zu locken. Das nahm seinen Anfang mit der katholischen Kirche, welche weltweit immer größere Gotteshäuser bauen ließ.

Auf der anderen Seite jedoch wurden dort mit der Erfindung von Götzen (Maria) und falschen Lehren ("Dogmen"), aber auch durch die Integration der Geister- und Dämonenwelt anderer Religionen, die zu "Heiligen" der katholischen Kirche avancierten, die Hemmschwellen für den Kirchenbeitritt nivelliert, um möglichst schnell möglichst viele Mitglieder zu gewinnen. So hat es die katholische Kirche bis heute weltweit zu über einer Milliarde Mitglieder (nicht Christen!) gebracht.

Während gegenwärtig der Mitgliederzuwachs bei der katholischen Kirche aufgrund der vielen Skandale in der ganzen Welt rückläufig ist, erfreuen sich in den USA evangelikale Kirchen wie Willow Creek oder Saddleback immer größeren Zuspruchs. Willow Creek ist bereits die viertgrößte Kirche der USA und hat an Wochenenden 23.000 Gottesdienstbesucher. Aber auch die rund 22.000 Mitglieder zählende Saddleback-Gemeinde von Pastor Rick Warren in Lake Forest (Bundesstaat Kalifornien) wächst immer weiter.

(Siehe auch: "Willow Creek Community Church: Ein schockierendes Bekenntnis.")


Derartige Massengottesdienste sind auch durch einen anderen amerikanischen Prediger gut bekannt: Billy Graham trat oft in Fußballstadien auf und seine Predigten waren ähnlich gut besucht wie jene der in unsren Tagen weltweit bekannten amerikanischen Predigerin Joyce Meyer.

Mehrere tausend Zuhörer lauschen gebannt ihren Worten. Sie selbst läuft auf der Bühne hin und her wie ein Kettenhund und "bellt" ins Publikum. Und wenn sie auf ihre Aussagen keinen Applaus erhält, schreckt sie ihre Schäflein mit der sarkastischen Bemerkung auf: "Was ist? Seid ihr denn schon alle eingeschlafen?"

Neben dem Vorteil, dass man mit derartigen Großveranstaltungen sehr viele Menschen ansprechen kann, erkennt man hier auch deren großen Nachteil: die Zuhörer sind oft unaufmerksam, können der Predigt nicht folgen und verlieren im Laufe der Zeit den Faden.

Dabei kommt es natürlich zu Missverständnissen und offenen Fragen, welche allerdings in Anbetracht der riesigen Zuschauermenge nicht gestellt und auch nicht beantwortet werden können. Und am Ende behalten die Leute vielleicht ein oder zwei prägnante Aussagen im Gedächtnis während der Rest in Vergessenheit gerät.

Während nun die katholische Kirche die Bibel als einzige Basis ihrer Lehre überhaupt ablehnt und sich in erster Linie auf "Überlieferungen der Kirchenväter" stützt, berufen sich die anderen der oben genannten Prediger durchaus auf die Bibel. Wenn wir allerdings Joyce Meyer als Beispiel nehmen, ist zwar das, was sie predigt, nicht falsch, aber es ist halt nicht das Evangelium.

Was sie lehrt, sind soziale und gesellschaftliche Verhaltensregeln, wie sich z.B. die Leute ihren Mitmenschen gegenüber verhalten sollen und wie sie sich selbst disziplinieren können. Doch sie erwähnt mit keinem Wort, warum Christus gestorben ist und wie diese Leute zum echten, wahren christlichen Glauben kommen können.

Doch auch die Situation in vielen kleineren evangelikalen Gemeinden – zumindest im deutschsprachigen Raum – stellt sich nicht viel besser dar. Auch dort hat man primär die Mitgliederzahlen im Auge und gestaltet das Programm danach, was noch mehr Zuseher anlocken könnte. So werden Gottesdienste mit Tanzveranstaltungen und kleinen Pop-Konzerten angeboten, in welche natürlich die Lehre des Christus nicht so recht hineinpasst.

Auch ist die Gemeindeleitung mehr damit beschäftigt, Kredite aufzutreiben, um die Gemeindelokalitäten ausweiten und noch mehr Mitglieder aufnehmen zu können, anstatt dass sie geeignete Prediger suchen würden, welche den Glauben und die Erkenntnis der Gemeindemitglieder stärken und erweitern könnten.

Wie man sieht, ist der Karren auf diesem Gebiet ziemlich verfahren und aufgrund des in den meisten Gemeinden praktizierten "Management by Champignons" – also die Geschwister im Dunkeln halten und von Zeit zu Zeit begießen – wird sich daran leider auch nicht so schnell etwas ändern. - Was kann man daher in unserer heutigen Zeit einem Menschen raten, der mit aufrichtig suchendem Herzen nach der rechten Erkenntnis im christlichen Glauben und den rechten Weg strebt?

Die Suche ist zwar recht mühsam und langwierig, aber es gibt sie noch vereinzelt. Jene Gemeinden, in welchen die Lehre Christi, wie sie uns in der Bibel überliefert ist, gepredigt und verbreitet wird. Man muss sie suchen und hoffen, dass sie nicht allzusehr vom eigenen Wohnort entfernt ist. Dabei kann das Internet sicher sehr hilfreich sein, da viele Gemeinden ihr Profil und ihre Predigten in einer Website veröffentlicht haben.

Wenn wir keine geeignete Gemeinde in unserer Nähe finden, bietet sich ebenfalls das Internet an, um zumindest nach einem Hausbibelkreis o.ä. zu suchen, welche sogar oft besser funktionieren als eine schlechte Gemeinde. Doch auch hier gilt es zuallererst die Glaubensbasis dieser Menschen zu prüfen, sonst sind spätere Streitereien vorprogrammiert.

Wenn weder eine bibeltreue Gemeinde noch ein Hauskreis in Wohnnähe gefunden werden kann, bietet sich die Möglichkeit an, die Predigten einer seriösen Website zu studieren. Nach 2Kor 2,17 sollte dies aber jedenfalls eine kostenfreie Website sein. Der große Nachteil beim Studium auf einer Website, dass man nämlich den Prediger nicht von Angesicht zu Angesicht sehen kann, kann zu einem unerwarteten Vorteil umschlagen, wenn man an die Kriterien bei der Auswahl von Vertretern für Hausbesuche denkt.

Dafür werden immer Personen eingesetzt, welche ein attraktives Aussehen und rhetorische Überzeugungskraft haben. Und natürlich setzen sich auch in Gemeinden und Hausbibelkreisen Leute mit derartigen Eigenschaften besser durch. Leider ist aber gerade bei solchen Charakteren im Predigtdienst die Gefahr sehr groß, dass sie weniger die geistliche Entwicklung ihrer Zuhörer als vielmehr ihr eigenes finanzielles und karrieremäßiges Fortkommen im Fokus haben.

Der große Vorteil eines Internetstudiums, welcher auf den ersten Blick gar nicht so sehr ins Auge fällt, ist die sofortige Verfügbarkeit sämtlicher Predigten. Zum Unterschied von Gemeinden, wo man nur sukzessive und nach langem Fragen und Suchen die Lehrmeinung erfahren und beurteilen kann, kann man sich auf einer Website die relevanten Predigten durchlesen und weiß meistens sofort, wie der "Hase" läuft. Daher sollte man auch Websites, die ihre Predigten nur teilweise kostenfrei anbieten oder nur für eingetragene Mitglieder zugänglich machen, nach Möglichkeit meiden.

Auch bei Autoren, die ihre Predigten oder Erkenntnisse in Form von Büchern mit Gewinn zum Verkauf anbieten, muss man den rechten geistlichen Hintergrund in Frage stellen. Denn einerseits verstoßen sie gegen das Gebot des Paulus in 2Kor 2,17 und treiben Handel mit dem Wort Gottes. Andererseits sind echte Prediger des Evangeliums nicht auf Spenden oder Bezahlung ihrer Tätigkeit durch Menschen angewiesen. Sie sind Knechte Gottes und nicht Knechte der Menschen und daher wird auch Gott auf rechte Weise für ihren Lebensunterhalt sorgen.;

So hat auch Paulus seinen Lebensunterhalt als Zeltmacher (Apg 18,3) verdient und, obwohl er durch seine Predigttätigkeit Anspruch gehabt hätte, auf die Unterstützung durch die Geschwister verzichtet, damit er dem Evangelium Christi kein Hindernis bereite (1Kor 9,12). Und um dem Evangelium Christi kein Hindernis zu bereiten, verdienen sich auch die rechten Arbeiter Gottes ihren Unterhalt nicht mit dem Predigtdienst, sondern mit ihrer eigenen beruflichen Arbeit (Predigen ist kein Beruf, sondern eine Berufung!).

Sie lassen sich nicht durch Honorare, Spenden oder Tantiemen für verkaufte Produkte von Menschen aushalten, welche dann das Evangelium für käuflich halten – anstatt den Autor. Doch wie schon der Erweckungsprediger Gottfried Daniel Pomacher aus dem Wuppertal sagte:

"Es fliegen heute keine Adler mehr durch den Kirchenhimmel und deswegen mangelt es dem kleineren Geflügel an einem Maßstab für ihre Größe."


Vom selben Autor stammt übrigens auch eine Aussage, welche gerade in unserer heutigen Zeit, mit dem vielen "kleineren Geflügel" in den Gemeinden, zunehmend an Bedeutung gewinnt:

"Das Christentum besteht nicht in Worten sondern in der Kraft des Heiligen Geistes in den Gläubigen. Nicht jene sind die Säulen des Tempels, die sich öffentlich in Gebeten mit "Herr, Herr" die Bewunderung ihrer Zuhörer verschaffen, sondern jene, welche zuhause, in ihrem stillen Kämmerlein und ohne einen einzigen Zuhörer, ihre Gebete an den Herrn richten, sind die wahren Träger der Gemeinde."


Egal nun, welche der obigen Varianten man wählt, bleibt – zumindest für Anfänger im christlichen Glauben – ein Problem zu lösen: wie erkennt man, welche Auslegungen richtig und welche falsch sind? Nachdem die Basis des rechten christlichen Glaubens die Bibel ist, muss jede Interpretation anhand der Bibel überprüft werden. Seriöse Exegeten bringen von sich aus die relevanten Bibelstellen zwischen dem Kommentar und weisen mit Referenzen auf Parallelstellen hin. Ist das in einer Auslegung nicht zu finden, wirft das ein schlechtes Licht auf den Interpreten.

Diese Bibelstellen und die Parallelstellen – sofern vorhanden – sind dann in der eigenen Bibel (möglichst online) genau zu überprüfen und mit den Aussagen des Kommentars zu vergleichen. Dabei sollte man sich immer auch den Kontext dieser Bibelzitate ansehen, weil oft nur ein bestimmter Vers zitiert wird und der Kontext vorher und nachher möglicherweise eine ganz andere Interpretation nahe legt.

Hier ist es auch sehr hilfreich, wenn man selbst eine Bibelübersetzung hat, welche Referenzen zu Parallelstellen anbietet. Diese kann man dann auch in die eigenen Überlegungen miteinbeziehen. Und im Prinzip sollte man dies auch bei mündlichen Vorträgen machen (können), doch nicht immer wird auch eine schriftliche Kopie der Predigt zur Verfügung gestellt.

Ob so oder so, wenn man sicher gehen will, auch die richtige Auslegung zu bekommen, ist damit jede Menge an Arbeit verbunden. Doch beim Glauben hängt es gerade davon ab, ob man einer Sekte (Zeugen Jehovas, Mormonen etc.) bzw. einer sektiererischen Gruppe (Antitrinitarier, Charismatiker etc.) auf den Leim geht oder sich auf biblisch orientierte Interpretationen verlassen kann. Wer hier zu bequem ist und Zeit sparen will, spart mit Sicherheit an der falschen Stelle.

Zum Beweis dafür, dass es auch in den USA rechtgläubige Prediger gibt, welche genau dieses Thema der falschen Lehre in den Gemeinden in ganz ausgezeichneter Weise aufzeigen und verständlich erklären, sei hier der von einer Besucherin übermittelte Link zu einem Video auf Youtube angefügt:

Das bestgehütete Geheimnis der Hölle, warum moderne Evangelisation oft versagt. (mit deutscher Simultanübersetzung)


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Sollen sich Juden an den Alten Bund halten? / Kommentar Ingmar Bauer 00, 2012-02-11)

Lieber Herr Horak, vielen Dank für Ihre vielen guten Texte zu einem besseren und tieferen Verständnis des Evangeliums.

Zu Ihren letzten beiden Diskursen (Diskurs 110."Der latente Christenhass in den USA.")

Zu Diskurs 111 möchte ich gerne wissen, wie Sie Ihre Ausführungen mit Apg 21,18-26 vereinbaren können:

Apg 21,18 Am folgenden Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus; auch alle Ältesten fanden sich ein. Er begrüßte sie und berichtete im einzelnen alles, was Gott durch seinen Dienst unter den Heiden getan hatte. Als sie das hörten, priesen sie Gott und sagten zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende unter den Juden gläubig geworden sind, und sie alle sind Eiferer für das Gesetz. Nun hat man ihnen von dir erzählt: Du lehrst alle unter den Heiden lebenden Juden, von Mose abzufallen, und forderst sie auf, ihre Kinder nicht zu beschneiden und sich nicht an die Bräuche zu halten. Was nun? Sicher werden sie hören, dass du gekommen bist. Tu also, was wir dir sagen: Bei uns sind vier Männer, die ein Gelübde auf sich genommen haben. Nimm sie mit und weihe dich zusammen mit ihnen; trag die Kosten für sie, damit sie sich das Haar abscheren lassen können. So wird jeder einsehen, dass an dem, was man von dir erzählt hat, nichts ist, sondern dass auch du das Gesetz genau beachtest. Über die gläubig gewordenen Heiden aber haben wir ja einen Beschluss gefasst und ihnen geschrieben, sie sollten sich vor Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktem und Unzucht hüten. Da nahm Paulus die Männer mit und weihte sich am nächsten Tag zusammen mit ihnen, ging dann in den Tempel und meldete das Ende der Weihetage an, damit für jeden von ihnen das Opfer dargebracht werde. Apg 21,18-26;

Bestätigt hier Paulus nicht, dass sich Juden an den alten Bund halten sollen? Und an die Korinther schreibt Paulus in 1 Kor 7,17-20:

1Kor 7,17 Im Übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für alle Gemeinden. Wenn einer als Beschnittener berufen wurde, soll er beschnitten bleiben. Wenn einer als Unbeschnittener berufen wurde, soll er sich nicht beschneiden lassen. Es kommt nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, die Gebote Gottes zu halten. Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. 1Kor 7,17-20


Natürlich sollen die Juden auch den neuen Bund mit Gott schließen. Denn Jesus Christus ist ja auch Grundlage und Ziel des alten Bundes, der auf den neuen Bund hinweist. Wenn ein Jude also den neuen Bund ablehnt, weil er Jesus Christus ablehnt, dann ist für ihn auch der alte Bund nutzlos.

Für einen Heidenchristen ist es natürlich falsch, sich beschneiden zu lassen. Denn der Weg des Heils geht vom alten Bund mit den Israeliten hin zum neuen Bund mit allen, die an Jesus Christus glauben. Umgekehrt wäre es ein Zurückschreiten in die Knechtschaft des Gesetzes, was einer Ablehnung Jesu Christi gleichkäme. Ist es nicht das, worauf sich Paulus in Gal 5,1-4 bezieht?

Gal 5,1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen! Hört, was ich, Paulus, euch sage: Wenn ihr euch beschneiden lasst, wird Christus euch nichts nützen. Ich versichere noch einmal jedem, der sich beschneiden lässt: Er ist verpflichtet, das ganze Gesetz zu halten. Wenn ihr also durch das Gesetz gerecht werden wollt, dann habt ihr mit Christus nichts mehr zu tun; ihr seid aus der Gnade herausgefallen. Gal 5,1-4


Paulus redet hier ja nicht zu Juden. Denn zu ihnen könnte er nicht sagen: "Wenn ihr euch beschneiden lasst, …" Sie sind ja bereits beschnitten. Wie sehen Sie das Ganze?


Ingmar Bauer Ingmarbauer@yahoo.de



Danke für Ihren Besuch bei Immanuel.at und Ihren Kommentar!

Ich möchte hier den letzten Satz des von Ihnen zitierten Bibeltextes aus Gal 5,1-4 für die Erklärung meiner Sicht verwenden. Dort sagt Paulus: "Wenn ihr also durch das Gesetz gerecht werden wollt, dann habt ihr mit Christus nichts mehr zu tun; ihr seid aus der Gnade herausgefallen."

Und im Römerbrief erklärt Paulus zu den "Werken des Gesetzes":

Damit alle Welt vor Gott schuldig sei, weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann.

Röm 3,19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, 3,20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Röm 3,19-20;


Daraus ist zu erkennen, daß durch die Werke des Gesetzes niemand vor Gott gerecht sein kann und daher auch durch das Gesetz niemand gerettet werden kann. Alle, die durch das Gesetz gerecht werden wollen, sind verloren. Sie selbst können das ganze Gesetz nicht halten und das tägliche Opfer (das tamid), welches für die Sünden der Juden im Tempel in Jerusalem erbracht wurde, kann auch nicht geopfert werden, weil es keinen Tempel und keinen Opferaltar mehr gibt. Man kann also den Juden nur raten, sich zu Jesus Christus zu bekehren und die Gerechtigkeit aus Gnade anzunehmen. 

Die Beschneidung ist nur dann relevant, wenn sie als Erfüllung des Gesetzes gesehen wird. Dann ist der Mensch insgesamt dem Gesetz unterworfen und kann die Errettung aus Gnade nicht in Anspruch nehmen und ist daher verloren. Wenn die Beschneidung (bei Juden oder bei Nichtjuden) nicht aus religiösen, sondern aus medizinischen, hygienischen oder anderen Gründen erfolgt und der Mensch das Loskaufopfer des Sohnes Gottes angenommen hat und zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, ist die Beschneidung kein Hindernis für die Rettung aus Gnade.

Nun haben Sie in Ihrem obigen Kommentar 1Kor 7,17-20 zitiert und gemeint: "Bestätigt hier Paulus nicht, dass sich Juden an den alten Bund halten sollen?"

Und hier haben Sie natürlich durchaus Recht. Paulus hat hier gesagt, daß jene, welche im Alten Bund sind, im Alten Bund bleiben sollen und die im Neuen Bund sind, im Neuen Bund. "Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat."

Die Grundlage des Alten Bundes war die Gerechtigkeit nach dem Gesetz. Wer alle Gebote der Tora hielt, war vor Gott gerecht und damit gerettet. Nun sagt uns aber auch Paulus oben, in Röm 3,29, daß kein Mensch in der Lage ist, das ganze Gesetz zu halten.

Und deshalb hat Gott den Israeliten das tamid (siehe Erklärung im Diskurs oben) gewährt. Das tägliche, beständige Opfer morgens und abends im Tempel am Opferaltar (und sonst nirgends!!), welches für jeden Juden die Vergebung jener Übertretungen des Gesetzes (Sünden) brachte, welche ihnen im Laufe des Tages unterlaufen sind. 

Nun hat Paulus diese Aussage "Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat" in seinem ersten Brief an die Korinther, in Ephesus, im Jahre 55 geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war der Alte Bund, die Gerechtigkeit nach dem Gesetz mit dem zusätzlichen täglichen Opfer, voll gültig.

Deshalb sind auch die Aussagen des Paulus völlig korrekt. Was Paulus zu jener Zeit allerdings nicht wissen konnte, ist der Umstand, daß 15 Jahre später Jerusalem dem Erdboden gleich gemacht werden und der Tempel und der Opferaltar durch die römischen Legionäre des Titus’ völlig zerstört werden wird.

Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!»

Mt 23,32 Und ihr, macht nur das Maß eurer Väter voll! 23,33 Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? 23,34 Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt 23,35 damit über euch komme alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt.

23,36 Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 23,38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 23,39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: «Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Mt 23,32-39;


Daß dies alles von Gott gelenkt war, habe ich bereits im Diskurs oben im Detail ausgeführt. Die Folge davon war jedoch, daß damit der Alte Bund beendet war. Jesus Christus hat mit seinem eigenen Opfertod diesen Bund erfüllt und Gott hat diesen Bund aufgelöst (Mt 21,43; 4Mo 21,8-9; Jh 3,14-15). Und damit hatten die Israeliten – und haben bis heute – keine Möglichkeit das tägliche, beständige Opfer zu erbringen. Nachdem sie das ganze Gesetz auch nicht erfüllen können, müssen sie in ihren Sünden sterben und sind verloren.

Darum hat ihnen auch der Herr gesagt: "Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), werdet ihr in euren Sünden sterben" und "Euer Haus wird euch öde gelassen werden". – Gott hat sie verlassen. Die Juden haben daher seither nur die einzige Möglichkeit, welche ihnen der Allmächtige in seiner Gnade offen gelassen hat: den Glauben an seinen Sohn anzunehmen.

Wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben.

Jh 8,21 Er sprach nun wieder zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen. 8,22 Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen? 8,23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 8,24 Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin (der Messias), so werdet ihr in euren Sünden sterben. Jh 8,21-24;


Schließlich weist I. Bauer noch auf ein mögliches Missverständnis in meiner Antwort hin:


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Was wäre gewesen, wenn die Juden an Jesus geglaubt hätten? / Kommentar Ingmar Bauer 01, 2012-03-12)

Bei Ihrer Antwort auf die Frage, ob sich die Juden an den alten Bund halten sollen, könnte es, glaube ich, zu einem Missverständnis kommen. Es hört sich nämlich ein bisschen so an:  
Wenn die Juden ihren Tempel haben und wenn sie ihn auch heute noch hätten, dann brauchen sie nicht an Jesus Christus zu glauben, denn sie haben ja das tamid, das tägliche Opfer.  

So meinen Sie das natürlich nicht. Ohne das eigentliche Versöhnungsopfer, das Opfer Jesu Christi, sind alle diese Opfer nutzlos, so wie es in Hebräer 10,3-4 über die Opfer an Jom Kippur heißt:   

Hebr 10,3 Aber durch diese Opfer wird alljährlich nur an die Sünden erinnert, denn das Blut von Stieren und Böcken kann unmöglich Sünden wegnehmen. Hebr 10,3-4  


Jesus fordert darum die Juden auch schon während seiner Zeit auf der Erde, als der Tempel noch bestand, dazu auf, an ihn zu glauben.  

Natürlich stellt sich dabei die Frage: Wenn die Juden an Jesus geglaubt hätten, wie hätte er dann sein Opfer am Kreuz darbringen können? Hätte er sich etwa von den Priestern opfern lassen? Ich weiß es nicht. Aber Gott wusste bereits im Voraus, dass diese Frage theoretisch bleibt.   

Ingmar Bauer Ingmarbauer@yahoo.de



Auch hier stimme ich Ihnen natürlich voll zu. Meine Argumentation im Blick auf das tamid resultiert aus der, in der Diskussion mit den Juden immer wieder erkennbaren absoluten Ablehnung Jesu Christi und ihrer Überzeugung, dass sie allein durch den mosaischen Glauben errettet werden können. Und der Nachweis, dass diese Überzeugung falsch ist, kann eben nur mit den Gesetzen des mosaischen Glaubens selbst geführt werden.

Wer mosaisch gläubig ist und die Gesetze (Opfer am Altar des Tempels) des mosaischen Glaubens tatsächlich kennt, muss hier – wenn er ehrlich ist – zwangsläufig erkennen, dass er keine Möglichkeit mehr hat, Vergebung für seine Sünden zu erlangen und damit verloren ist. Und erst dann, wenn diese Erkenntnis akzeptiert worden ist, kann man mit den Juden ein Gespräch über Jesus, ihren Messias, führen.

Ihr Zitat aus Hebräer 10,3-4 ist – wie überhaupt das ganze Kapitel 10 (und auch 7) des Hebräerbriefes – die Grundlage für das Verständnis der Juden in Bezug auf Jesus Christus und das Evangelium. Den gleichen Gedanken finden wir auch in Hbr 7,25-27:

Daher kann er (Jesus Christus) die auch völlig erretten, die sich durch ihn Gott nahen

Hbr 7,25 Daher kann er die auch völlig erretten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden. 7,26 Denn ein solcher Hoherpriester geziemte sich auch für uns: heilig, sündlos, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden, 7,27 der nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester, zuerst für die eigenen Sünden Schlachtopfer darzubringen, dann für die des Volkes; denn dies hat er ein für allemal getan, als er sich selbst dargebracht hat. Hbr 7,25-27;


Ihre abschließende Frage: "Wenn die Juden an Jesus geglaubt hätten, wie hätte er dann sein Opfer am Kreuz darbringen können?" ist natürlich sehr schwer zu beantworten. Nach all dem, was wir aber aus der Schrift erkennen können, wäre es denkbar, wenn die Juden damals tatsächlich umgekehrt wären und unseren Herrn als ihren Messias angenommen hätten, dass das Kreuzesopfer des Sohnes Gottes gar nicht nötig gewesen wäre.

Es hätte wohl "Plan A" realisiert werden können, in welchem ja vorgesehen war, dass Jesus ursprünglich nur zu den Juden gekommen ist (Mt 15,21-24; Mt 21,43; Mt 23,37-39). Die Konsequenz daraus wäre gewesen, dass Israel einziges und alleiniges Volk Gottes geblieben wäre und wir Heidenvölker keinen direkten Zugang zu Gott erlangt hätten. Der Alte Bund wäre dann wohl von Gott nicht aufgelöst worden und es hätte zu diesem Zeitpunkt das Millennium beginnen müssen.

Doch wie Sie richtig sagen, Gott wusste in seiner Allwissenheit, wie sich die Dinge entwickeln würden. Es war ähnlich wie mit Adam und Eva im Garten Eden und auch seit fast zweitausend Jahren hier auf Erden mit der Versuchung der Menschen durch Satan: Es geschieht alles zur Prüfung der Menschen, wer Gott vertraut (glaubt) und wer nicht. Und damit einst beim Letzten Gericht niemand sagen kann, Gott hätte ihm keine Chance gegeben.

(Siehe auch Diskurs 104: "Was ist der Sinn des Lebens?")


(Texte in einem schwarzen Rahmen sind Zitate von Besuchern dieser Site oder anderen Autoren!)

(Als Jude habe ich mein Leben Jesus Christus übergeben. / David Libbre USA, 2012-08-13)

Lieber "Goyz" (ein anderer Blogger, der seine Lebensgeschichte unter jüdischer Gewalt erzählt hat / Anm.). Deine Geschichte, wie Du als weißer Christ von bösartigen Juden gequält und verfolgt wurdest, hat mir Tränen in die Augen getrieben. Ich bin beinahe sprachlos vor Zorn über den Einfluss, welchen die Juden auf Amerika haben und wie weit sie schon mit ihrem Komplott zur Weltherrschaft gekommen sind.

Sagen wir es gerade heraus: wenn Du nicht ein "Mitglied des Stammes" bist, hast Du in Judamerika keine Chance. Dein Hauptfehler war, dass Du versucht hast in das Gebiet der "Auserwählten" einzudringen, als Du ein Rechtsanwalt wurdest und die Juden Dich als Gefahr für ihre vergifteten Gesetzespraktiken sahen

Ich wurde von volljüdischen Eltern (beiderseits) geboren und bin jüdisch aufgewachsen. Daher war ich dem vollen Druck der Judenpropaganda und den Lügen über das Judenrum ausgesetzt. Darüber, wie Gott die Juden auserwählt hat, um die Welt zu regieren und die Nichtjuden zu ihren Sklaven zu machen, darüber, dass Jesus ein Jude war, der sich gegen sein eigenes Volk gewendet hat und dass er bestraft wurde, weil er Zauberei betrieben hat.

Alle Kinder, mit welchen ich zur Sabbatschule ging, waren widerwärtige jüdische Bälger, wirklich überreich, die sich über mich lustig machten, weil ich nicht so reich war wie sie. Wenn sie aus der Schule kamen, holten sie ihre Eltern – welche ohne Zweifel Rechtsanwälte und Banker waren – in ihren großen Limousinen ab, während ich zur Heimfahrt den Bus nehmen musste. Es hat mich immer gestört, dass die Juden eine so große Sache aus Geld machten und auf jeden herunterschauten, der nicht so habgierig und geldhungrig ist wie sie.

Wir wurden von den Rabbis gelehrt, dass die Juden unschuldige Leute wären, welche die Welt mit ihrer Anwesenheit begnadeten und dass die Juden deshalb verfolgt würden, weil wir uns weigerten wie die Christen Götzen anzubeten, welche Statuen von Jesus, Maria, Joseph und den Aposteln in ihren Kirchen haben und sich vor den Götzen verneigen und sie anbeten.

Wir wurden gelehrt, dass die Nichtjuden und hier insbesondere die Christen nicht besser wären als Tiere und nur dazu geschaffen wurden, um den Juden zu dienen, weil kein Jude sollte einem anderen Juden dienen müssen. Wir wurden gelehrt, dass Maria eine Hure war, welche Jesus geboren hatte, nachdem sie von einem römischen Soldaten vergewaltigt worden ist und dass Jesus nicht göttlich war, sondern nur ein jüdischer Zimmermann, welcher "aus der Art" schlug und es verdient hat, dass man ihn wegen "Gotteslästerung" getötet hat.

Während meiner ganzen Kindheit hatte ich Zweifel über diese Lehren, weil alle Christen welche ich kannte, nette Leute waren, welche sich um andere Leute sorgten und versuchten anderen, die weniger glücklich waren als sie, zu helfen und nicht wie die Juden die ich kannte, welche hochnäsig und selbstsüchtig waren und sich nur um Ihresgleichen sorgten.

Erst als ich von zuhause fort und ins College ging – gegen den Willen meiner jüdischen Eltern, welche sich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnten, dass ich das Haus verließ und in ein nicht-jüdisches College ging – habe ich erkannt, dass ALLES, was ich über Juden, Jesus Christus und seine Religion – das Christentum – gelernt hatte, eine Lüge war.

Meine Professoren waren Christen, welche mich über das Neue Testament lehrten und dass zu jener Zeit, als Christus auf die Erde kam, der Judaismus als Religion gestorben ist. Das war der Zeitpunkt, als die Juden Satan als ihren Gott annahmen, weil er ihnen die Welt anbot, wenn sie sich vor ihm verneigen und ihn anbeten würden. 

Genau das hat Satan auch unsrem Herrn angeboten, als er ihn auf einen großen Berg brachte und ihm anbot, ihn zum König der Welt zu machen, aber unser Herr hat die List und Tücke des Satans zurückgewiesen.

Mt 4,8 Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 4,9 und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten willst. 4,10 Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.» 4,11 Dann verläßt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herbei und dienten ihm. (Kapitel 4 des Evangeliums nach Matthäus).

Nachdem ich die WAHRHEIT über Jesus Christus erfahren hatte – nicht was die Juden lehren, sondern was die BIBEL über den Sohn Gottes sagt – erkannte ich, dass ich nicht Jude im Geist sein konnte, auch wenn ich jüdisches Blut in meinen Adern hatte. Ich ging zu einem meiner Professoren, welcher ein Geistlicher war, und sagte ihm, dass ich mein Leben Jesus Christus übergeben und so leben will, wie er es von mir verlangt.

Zu Beginn hat er mich keinesfalls ermutigt, sondern sagte mir, dass der Weg des Christen hart sei und ob ich denn wirklich in diese Richtung gehen will. Er sagte mir, dass ich von meiner jüdischen Familie enteignet werden und wahrscheinlich von den Juden verfolgt werden würde, welche mich als Verräter ihrer Rasse betrachten würden. 

Ich sagte, ich würde auch durch die Hölle gehen, um Jesus nachzufolgen und mein Verlangen aufrichtig wäre, ihm mein Leben zu übergeben und ein Christ zu werden und dass mich nichts von ihm abbringen könnte. 

So wurde ich getauft und die Sünden meiner Vergangenheit waren vergeben. Ich wurde ein neuer Mensch in Jesus Christus.

Daher, jeder Jude, der die Sünden seiner Vergangenheit bereut und sein Leben Jesus Christus übergeben und ein neuer Mensch werden will, kann das tun was ich tat.

Doch die meisten von ihnen werden es nicht tun, denn sie lieben zu sehr den Reichtum und die Macht und die Reichen dieser Welt.

Um Christen zu werden müssten sich Juden selbst erniedrigen und das ist für die Juden unmöglich, weil sie sich selbst als ein derart überlegenes Volk betrachten.

Nun, sie werden überrascht sein, wenn sie sterben und von der Himmelstür zurückgewiesen werden. Sie werden einen sehr "warmen" Empfang von ihrem Vater, dem Teufel in der Hölle bekommen. (Jh 8,21-24)

Was Goyz unter den satanischen Juden durchgemacht hat, kommt direkt aus den Seiten des Talmuds. Ich werde mir das für ein anderes Posting aufheben, will aber dennoch eine Passage aus dem Talmud zitieren, welche für die Situation von Goyz sehr zutreffend ist.

"Ein Jude soll und muss einen falschen Eid schwören, wenn die Nichtjuden fragen, ob unsere Schriften irgend etwas gegen sie enthalten würden." (Szaaloth-Utszabot, Das Buch von Jore, Dia 17)

"Den Nichtjuden irgendetwas über unsere religiösen Beziehungen mitzuteilen, wäre gleichwertig mit den Töten aller Juden, denn wenn die Nichtjuden wüssten, was wir über sie lehren, würden sie uns öffentlich umbringen." (Libbre David 37)

Kommentar bei Real Jew News [Nachrichten vom echten Juden], USA – Brother Nathanael




[1] "Erscheinungen und Botschaften der Gottesmutter Maria – Vollständige Dokumentation durch zwei Jahrtausende" von G. Hierzenberger und O. Nedomansky. Aschaffenburg: Pattloch/1993, Seite 484

[2] ebd Seite 469

[3] MESSIANISCHE JUDEN.

Die toraobservante Richtung

Die Tora und deren Gebote werden ausgelebt, genauso wie die üblichen jüdischen Feiertage. Die Tora wird nicht als "abgelöst" betrachtet. Sie grenzen sich sehr stark von den "nicht haltenden" messianischen Juden ab. Die toraobservanten gesetzestreuen Messianischen Juden bezeichnen sehr oft andere Messianische Juden als "Christen jüdischer Abstammung" und nur sich selbst als "Messianische Juden".

Die "nicht haltende" Richtung

Meistens werden mehrere christlichen Dogmen abgelehnt (wie z.B. die Dreieinigkeit), dadurch werden sie sowohl von den gläubigen Juden nicht akzeptiert, was für alle Richtungen gilt, als auch von den meisten Christen abgelehnt, da die Anerkennung der Dreieinigkeit sehr starken Einfluss auf die Akzeptanz religiöser Gruppierungen als im Kern christlich ausübt.


[4] Einige Gruppen unter den Messianischen Juden wollen nun ein "Zweites Jerusalemkonzil" anstreben, in dem – ähnlich wie man einst beim Apostelkonzil den Nichtjuden die Beschneidung erlassen hatte – nunmehr die großen christlichen Kirchen diese Messianischen Juden trotz mosaischem Hintergrund auch als Christen anerkennen sollen.

(https://www.tjcii.orgtoward-jerusalem-council-ii-vision-statement)


Wenn wir uns allerdings den aktuellen Zustand dieser großen christlichen Kirchen weiter oben ansehen, sind es eher diese, welche einer Anerkennung durch die Messianischen Juden bedürften.


Ist Jesus in Israel am Werk, seine Verheißungen zu erfüllen?      –   2. Teil  Diskurs 1112

Christen verteidigen das Evangelium gegen die "Israelfreunde".      –   3. Teil  Diskurs 1113

Die Lehre der Messianischen Juden – die Analyse.      –   4. Teil  Diskurs 1114

Die Bünde Gottes, von Jacob Damkani      –    Diskurs 1111

Die Jüdische Anti-Diffamations-Liga schreibt das Neue Testament um.      –    Diskurs 1014